Nach der im Reichsversicherungsamt gefertigten usammenstellung, welche auf den Mitteilungen der Vorstände er Versicherungsanstalten und der zugelassenen Kasseneinrich⸗
tungen beruht, betrug die hl der seit dem 1. Januar
1891 bis einschließlich Juni 1910 von den 31 , , .
anstalten und den 10 vorhandenen Kasseneinrichtungen be⸗
willigten Invalidenrenten (68 9, Absatz 2 und 19 des
Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes und 15 Absatz 2
des Invalidenversicherungsgesetzez .. . . 806 214. Davon sind infolge Todes oder Auswanderung
des Berechtigten, iedererlangung der Erwerbs⸗
fahigkeit, Bezuges von Unfallrenten oder aus anderen
Gründen weggefallen.. d
sodaß am 1. Juli 1910 liefen.
am 1. April 1910. , ; Die Zahl der während desselben Zeitraums be⸗ willigten K G8 9 Absatz 4 des In- validitäts⸗ und Altersversi 6 und 15 rng, 3 des Invalidenversicherungsgesetzes) betrug avon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg⸗ , J
S899 519,
ob 695 98 872
gegen
Der Ministerrat hat, „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, das Gesetz, betreffend die Reinigung des Lehr körpers der Universität, durchzuführen und etwa 15 Professoren ver⸗ schiedener Fakultäten zu entlassen.
,, n. n gal . Die „Hohenzollern“ mit dem Deutschen Kaiser an Bord, die ier, unter dem . der Kriegsschiffe von Molde abgegangen war, traf gegen 12 Uhr Mittags in Aale⸗ sund ein und f Nachmittags . weiter.
Das Storthing hat sich, wie, W. T. B.“ aus Christiania meldet, gestern vertagt.
Amerika. In einem amtlichen Telegramm aus Havanna wird
mitgeteilt, daß die Regierung über die In surrektien des
Generals Miniet nur die Tatsache ö. hat, daß dieser mit einem Dutzend 6 Leute aus unbekannter Ursache ge⸗ meutert und . in das Innere geflüchtet hat. Die Meuterer werden von Landpolizei und Miliz ö Die Gerüchte von Unruhen in der Provinz Pinar del Rio haben bisher keine
Bestätigung gefunden.
Der Rücktritt des peruanischen Ministe riums erfolgte, wie W. T. B.“ aus Lima meldet, wegen Meinungs⸗ vers lebenheilen über Fragen der internationalen Politik.
Asien.
Nach einer Meldung der „St. rr eff! Telegraphen⸗ agentur“ gus Teheran ist die Ministerkrisis, die länger als zwei Wochen gedauert hat, beendet. An der Spitze des neugebildeten Kabinetts steht Mustaufi el Memalik; das Ministerium des Innern übernimmt . Ferma, das Ministerium des Aeußern Hussein ä. Navab, das Ministerium des Krieges Kavam es Saltaneh, das Ministerium der Justiz Debir el Mulk, das Ministerium der Finanzen Chakim el Mulk. Mit Ausnahme des Ministerpräsidenten sind alle Mitglieder des Ministeriums extreme Nationalisten.
Afrika.
Wie „W. T. B.“ aus Tanger meldet, ist El Mokri an Stelle von Sid Aissa ben Omar zum Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten ernannt worden; sein Sohn Si Tajeb soll zum Finanzminister ersehen sein.
sodaß am 1. Juli i9lo liefen
am 1. April 1910. nvalidenrenten ene S 16 des Invaliden⸗ , esetzes (Krankenrenten) wurden seit dem 1. Januar 1900 bewilligt d Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen d sodaß am 1. Juli 1910 liefen. 17 824
18 487 am 1. April 1910. e n b,, n en sind bis zum 30. Juni 1910 be⸗ willigt: ö. an weibliche Versicherte, die in die Ehe getreten I , 1994738,
gegen
109 144.
gegen
gegen b. an versicherte Personen, die durch einen Unfall dauernd erwerbs⸗ unfähig im Sinne des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes geworden sind gegen an die Hinterbliebenen von Ver⸗ sicherten k gegen zusammen.
gegen bis zum 31. März 1910.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der R⸗P.⸗D. Prinz; Regent“ mit dem Transport der von S. M. SS. „Sperber und „Seeadler“ abgelösten Besatzungen auf der Heimreise am 25. Juli in Vlissingen eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Bremerhaven fortgesetzt.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses brachte der Handels minister 3 1 3 Gesetzentwurf zur Abänderung des bestehenden Urheberrechts ein.
9. . führte in seiner Begründung, . W. T. B. zufolge, aus, die im Entwurf enthaltenen Vorschläge seien das Ergebnis der Konferenz in Berlin, auf der man zu einem Uebereinkommen gelangt ei, die 3 . ee der vertretenen Länder miteinander in
inklang zu bringen. seses Uebereinkommen 4 Aenderungen der 2 Gesetze notwendig, und zwar seien in England größere Aenderungen , . als in irgend einem anderen Lande, denn jedes andere Land habe die Urheberrechtsgesetzgebung zeitgemäßer aus⸗ gestaltet wie England. ;
Im weiteren Verlaufe der Sitzung erklärte, derselben Quelle zufolge, der Unterstaatssekretär für Indien Montagu bei der Begründung des , Budgets:
Die Regierung von Indien habe in der Lage der Dinge in Tihet nichts gefunden, was ein Abweichen von der Politik der —3— einmischung in die inneren Angelegenheiten Tibets notwendig mache, Die Regierung habe es der ef Regierung klargemacht, daß
e ein genaues Festhalten an den Bestimmungen der englisch⸗ iet j en und englischchinesischen Abkommen fordern werde. Die von der chinesischen Regierung erhaltenen Zusicherungen ließen keinen Zweifel an Chinas bong fides zu. Montagu prach dann ausführlich über die innere Lage Indien s. Er er⸗ lärte, es hätten kürzlich politische Unruhen stattgefunden, mit denen niemand sympathisieren könne. Es sei zu Morden, zu Mordanschlägen und Aufrelzungen zu Gewalttaten gekommen. Wenn man gestatte, daß sich diese verderblichen Bewegungen ausbreiteten, so würde ein Zustand geschaffen werden, welcher jedem e fe f. wäre als die ärfsten Zwangsmaßregeln. Die Mehrheit der Indier er⸗ kenne die Gefahr und bemühe sich, die radikalen Elemente zu unter⸗ drücken, welche die , Bestrebungen nur gefährdeten. Während der letzten sechs onate habe sich ein wesentlicher Umschwung zugunsten der Regierung vollzogen. Die Regterung werde gegen jede Aufwiegelei unnachg * Krieg führen, zu gleicher Zelt aber berechtigten Bestrebungen vermehrte Förderung zuteil werden assen. Montagu betonte, daß die im vorigen Jahre erlassene Akte, betreffend die Erweiterung der legislativen Räte und die Einführung eines Wahlsystems, zu . Erfolgen geführt hätten. Der Emir von Afghanistan habe Vertreter zu einer Kommission ernannt, welche in Simla rn etreten sei, um verschiedene Grenzfragen in Grwägung zu ziehen. Die Haltung der afghanischen Vertreter verspreche eine schnelle Erledigung der Fragen.
Epanien.
Der „Temps“ meldet aus Madrid: Die Karlisten feierten den Geburtstag Don Jaimes. n Barcelona wurden die e,, . von der Polizei zerstreut. In Portugglete bei Bilbgo erfolgte ein , , . zwischen Karlisten und Republikanern, wobei sieben Personen verwundet wurden.
Türkei.
bei Strumitza strafweise beim Straßenbau r ne mn! t * e . eine Meuterei
griff ein, vier Meuterer
beschäftigten Soldaten ist,
46 . Das Wachkommando ü
wurden getötet, acht schwer verwundet. Acht Rädelsführer
wurden en,, und die Wache verstärkt. Die Soldaten ehören zu wegen Meuterei aus Konstantinopel entfernten
8
Statistik und Bolkswirtschaft.
Die häufigsten Preise für Fleisch im Kleinhandel betrugen im Wochendurchschnitt der J. Hälfte des Monats Juli 1910
. gr m n
Rindfleisch Kalbfleisch
Ham mel⸗
fleisch
Schweinefleisch
inländische . (einschl. von Rückenfett) n schen
geräucherten
in den preußischen Orten
lume, Kugel,
Nuß, Oberschale) vom Bug
(Schulter, Blatt)
von der Keule chwanzstũck, (Schlãgel)
8
von der Keule
vom Bauch
im Gesamt⸗ durchschnitt im Gesamt⸗ durchschnitt von der Keule
Schlägel)
Schweine⸗
J ück,
Vorderschinken)
t t
Roßfleisch
Spec
vom Bug 66 Schulte
durchschnitt von der Keule Kopf und Beine Rückenfett im Gesamt⸗ durchschnitt
(GHinterschinken)
(Schulter, Blatt im Gesamt⸗
— 82
Königsberg i. Pr. Memel .... Tilsit . Allenstein ... . Graudenz ... Berlin
otõsdam .. randenburg a. 8. rankfurt a. Dder . Stettin.... me,, Stralsund. ..
lensburg ... annover .. ildesheim arburg a. Elbe w Osnabrück ... , Münster Bielefeld. , . ; ortmund ...
Kd 6. a. M. iesb aden... Koblenz....
Aachen . Sigmaringen .. im Dur schnitt: L Hälfte Juli 11 II. Hälfte Juni Big. T.. J. Hälfte Juni ,,, J. Hälfte Juli ,,
Die Schweinefleis — — Bug auf je 170, Gesamtdurchschnitt auf 159, Schinken im auf 174,5, Bug auf 1640,
Die Augenheilanstalten und die Entbindungsanstalten ; . in Preußen 18908.
Die Zahl der Augenheilanstalten, die sich 1908 an der Her ele fe fe beteiligten, betrug — aueschließlich der Privat- heilanstalten mit 10 und weniger Betten, aber einschließlich der Ah. teilungen für Augenkranke in allgemeinen Heilanstalten — 94 mit 2766 Betten. Selbständige . waren 67 vorhanden. Nach dem Besitze verteilten sich diese, wie folgt: 10 Anstalten waren als Königliche Unkversitätsinstitute Staatseigentum; 3 gehörten
, . ,. und e, ,, . 2 städtischen Gemeinden, Vereinen und Ordensgenossenschaften für 45 waren Privateigentum von Aerzten. In sämtlichen 94 Anstalten wurden im Beri . 30 850 Personen zusammen 701 736 Tage lang verpflegt. uf die einzelne Person entfielen somit 22,7 Ver⸗ egungstage ; ; 4 ggf ers n Sung dan stalten bezlfferten sich im Berichtsjahr — 67 die Privatanstalten mit unter 11 Betten, aber n, ließlich der Abteilungen für Entbindungen in allgemeinen Heilanstalten —
180 200 186 200 170 200 180 160 180 200 200 185 190 200 160 200 200 188 200 200 200 180 191 200 180 183 180 180 180 190 200 180 160 170 180 180 180 185 240 240 220 200 190 180 170 190 186 180 170 200
— * 2
18655 186,53
159,6 75, 263, 1690 74 M263,s 1696 74,5 Roh,
84,8 87,6 89, 9
und Schinkenpreise der II. Hälfte des . sind für Crefeld, wie folgt, zu berichtigen: anzen auf 2: ; — . . efamtdurchschnitt auf 159,0, Schinken im ganzen auf 255,6 Z, im Durchschnitt Juni: auf 164,1, Gesamtdurchschnitt auf 159, und Schinken im ganzen auf 264,3 3.
für arme Augenkranke;
182 — — 165631 73,90 254,5 UnS.
Keule und
itt der Berichtsorte: Keule . r auf 174,5, Bug (Stat. Korr.)
81,7
desgl. im Durchs
Hiervon waren
auf 61 mit 2393 in ihnen eingerichteten Betten. Den ,
9 Anstalten mit 166 Betten im Privatbesitze. Entbindungtanstalten waren 51 vorhanden. ech, den Besiß⸗ verhältnissen unterschieden, waren 10 Anstalten, die Königli ö Universitätsinstitute sind, Staatseigentum; 17 debammenlehr. un Entbindungsanstalten gehöͤrlen den Provinziglverbänden, 6 eg. slädtischen Gemeinden; 18 Entbindungganstalten, gegründet dur milde Stiftungen, waren Eigentum von Vereinen zur Unterstũ i. armer Wöchnerinnen. Die Zahl der in sämtlichen 6! Anstalten ah bundenen Betrug 28 7035, don denen 36h mit Zwillingen und 6 m Drillingen niederkamen; 274 Wöchnerinnen starben. 3636 Frauen mußten mittels geburtshilflicher Operationen enthunden werden, . 157 erlagen. Im ganzen wurden in diesen Anstalten 27 808 ern eboren, , 1798 totgeborener; 913 Kinder von der ⸗ amtzahl 6 während der Behandlung ihrer Mütter. Die 8 geburten beliefen sich auf 1266 Fälle. (Stat. Korr.
Zur Arbeiterbewegung.
In Coesfeld haben, der Rh.⸗Westf. Ztg. zufolge, am Montag bei allen Unternehmern die Bauarbeiter die Arbeit niedergelegt. i haben die Arbeiter teilweise die geforderte Lohnerböhung er⸗
alten; aber nur die tüchtigsten. Die Arbeitgeber sind nicht gewillt, die Löhne zu erhöhen, und 6 erfolgreich bemüht, auswärtige Arbeiter heranzuziehen.
Der Verein der deutschen Seeschiffswerften in Ham— burg hat, wie die Köln. Ztg.“ mitteilt, die Forderungen der Arbelterverbände bezüglich des Lohns und der Arbeitszeit abgelehnt und die Ablehnung in einem ausführlichen Schreiben begründet, sich dagegen bereit erklärt, den Arbeitern eine Besprechung zu gewähren,
um die ahlehnende Haltung der Werften näher zu erläukern.
Aus Lens wird dem . W. T. B. gemeldet: Die am 25. d. M. in den Ausstand getretenen Bergleute der Grube von Ligvin durchschnitten die Telephon und Telegraphendrähte der Grube sowie die Signaldrähte der Grubenbahn. Es wurde beschlossen, mit der Grubenleitung nur dann in Verhandlungen zu treten, wenn zwei vorher entlassene Arbeiter wieder eingestellt würden.
Ein Ausstand der Straßenbahnangestellten in Béziers wurde, wie die „Frkf. Ztg. erfährt, nach 6 er Dauer beendet. Die Mehrzahl der Streikenden nahm die wieder auf.
In Bgreelona herrschte W. T. B.“ zufolge gestern voll⸗ kommene Ruhe. In allen Fabriken wurde gearbeitek. Nur dle Kohlenauslader streiken. .
rbeit bedingungslos
Kunst und Wissenschaft.
Für die 82. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, die vom 18. bis 24. September in Königsberg stattfindet, ist soeben die Einladung erschienen. Sie bringt die aus— sührliche Tagesordnung, Mitteilungen über die , e, des Vorstands, des r fc en Ausschusses der Gesellschaft, über die
Leitung und Arbeitsverteilung für die 82. Versammlung, ein Ver—
teichnis der Abteilungen, den Plan der in m sfiche⸗ Ver⸗
handlungen und die Angaben Über die bei den einzetnen Ab⸗ teilungen angemeldeten Vorträge und Vorführungen, die die verschledensten Gebiete aus den ereichen der Naturwissenschaft und der Medizin behandeln. In den allgemeinen Sitzungen, die am 19. und 23. September abgehalten werden, werden folgende Themen behandelt werden: Külpe⸗ Bonn, Ueber Erkenntnistheorie und Naturwissen⸗ schaft. Cramer, Göttingen, Ueber Pubertät und Schule. von Mo⸗ nakow⸗Zürich, Ueber Lokalisation der Gehirnfunktionen. Planck⸗ Berlin, Ueber die Stellung der neueren bh k zur mechanischen Naturanschauung. Tornquist⸗Königsberg, Ueber die Geologie des Samlandes. Für die gemeinsame Sitzung beider Hauptgruppen am 22. September sind folgende ,, angemeldet: Zenneck⸗Ludwigs⸗ hafen, Ueber die Verwertung des Luftstickstoffs mit Hilfe der elek— tüischen Flammenbogen. Filchner-Berlin, Ueber die neue deutsche Südpolarexpedition. Ach⸗Königsberg, Ueber den Willen. Dem Kongreß geht eine Rundfahrt durch die Ostsee voraus, die am 5. Sep⸗ tember in Swinemünde beginnt und am 18. September in Pillau endet. Die Einladung kann von dem Zentralbureau der Versamm lung (Königsberg, Drummstraße 25 — 29) unentgeltlich bezogen werden.
Durch die re. eines Kunstfreundes, der eine Summe von 150 000 Lire zur Verfügung gestellt hat, sind jetzt die Aus— rabungsarbeiten an der östlichen Seite des Palatins e e worden. Das Ziel des großen Unternehmens ist, wie der Tägl. Rundschau“ gemeldet wird, die Herstellung des ursprünglichen ge rotz; dann sollen die antiken Stätten der byzantinischen
irchen von San Teodoro und Santa Anastasia wieder freigelegt und isoliert, und schließlich die topographischen Probleme des . Tuscus geklärt werden. Nachdem der Fels der Luperkalien, der von dem Tempel der Magna mater heherrscht wird, nunmehr herausgearbeitet ist, werden die ö enannten Favpissae durchforscht. Diese horizontalen Galerien, die tief in die sandige Tonerde eingegraben sind, weisen zahlreiche Mich auf, durch die man in die alten Bauwerke ein—⸗ gedrungen ist. In den Favissae hat man bereits eine Fülle wertvoller, alter . gefunden, etruskische Töpfereien, Terrakotten und allerlei Weihetafeln. Mehrere von ihnen zeigen den jugendlichen Kopf des Attis mit der phrygischen Mütze, andere Gegenstände hatten die Widmung: „Matri Deum Salutariè.
Literatur.
— Genrebilder. Erzählungen von Marie von Ebner⸗ Eschenbach. Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel. el. ungeb. 566. — Die greise Altmeisterin der deutschen Schriftstellerinnen hat der literarisch gebildeten Lesewelt, kurz vor der Feier ihres achtzigsten Geburtstages, in dem vorliegenden Buche eine wertvolle Gabe be— schert, die mit Dank begrüßt werden wird. Der schriftstellerische Er⸗ trag der letzten Jahre ist für Marie von Ebner⸗Eschenbach sehr reich gewesen, wenn sie auch von dem Gebiet, auf dem sie ihren Ruhm begründet hat, dem der Novelle, bio⸗ erich gefärbten Darbietungen zuliebe abgewendet zu haben chien. In den Genrebildern kehrt sie wieder zu der vom genen Ich losgelösteren, breiter ausgeführten Erzählung zurück. Es st naturgemäß Alterskunst, die sie uns in den sechs Novellen des Bandes bietet, eine innerlich vertiefte, von reicher Erfahrung erfüllte FKunst. Wenn in den beiden ersten Erjählungen die Umrisse zuweilen etmas blaß und matt erscheinen, so verkörpern die anderen Novellen doch, neben den allen Stücken eigenen Vorzügen, eine Fülle echten bens, wie sie uns durch Mare von Ebner auf der * ihres Daseint nicht erquicklicher geboten worden ist. Man wird n greisen Helden der Erzählung „Fritzens Ball⸗, den aton Aurel ebensowenig e en, wie sein Widerspiel, das leichtsinnige Millionärssßhnchen. Bewundernswürdig ist uch die Schilderung der trotz herzlicher Reue nicht zu rettenden Gdinek in ln fem ⸗ Ein Meisterstück der Erzählungskunst st ferner die Geschichte bon dem eber stgchen Jäger. Die letzte WKbesle des Bandes . Das f , Leben“ handelt von einer in den äußerlich glücklichsten Verhältnissen lebenden Frau, die durch den Mangel an Verständnis in ihrer nächsten Umgebung zu einem nur Fenigen. Tiefblickenden verständlichen Selbstmord getrieben wird. Der Inhalt des Buches ist reich und vielseitig, er lä t uns mit den ugen einer hochbegabten, lebenskundigen Frau in die verschieden⸗ Wen Verhältnisse und Charaktere hineinblicken. Wer es auf— merksam liest, dessen Lebensbild hat sich bereichert und erweitert. Es ird den zahlreichen Verehrern der Verfasserin eine wertvolle Ab= tundung ihres literarischen Schaffens bedeuten. ̃ Von der bekannten gediegenen Sammmlung wissenschaftlich⸗ ie nderstãn d licher Daistellungen, die unter dem Gesamttitel . Aus ln und Geisteswelt‘ in handlichen, fest gebundenen Bändchen zu em billigen . von meist 1,25 ½ im Verlag von B. G. Teuhner n despzig er cheinen und auf die an dieser Stelle wiederholt hin. Thiesen wurde, liegen wieder eine ganze Reihe von Bändchen, teils ß Neuerscheinungen, teils als? neue Uuflage vor. Einige k lurJ in Folgendem gewürdigt. Der Professor an der 9 tät in Bonn Dr. Kark Sell behandelt in zwei an. en (297 und 298) Christentum und Weltgeschichte kit der Reformation. Er , . und stellt dar, was ö seit dem Altertum erwachsene und bel den die Welt des Westens 66 enden höchst gebildeten Völkern n n Kultur dem z stentume verdankt? und wag wiederum das 6 1 seiner hir mannigfachen Entwicklung durch die Weltgeschlchte verdankt. i Daft n sieht von dem rein Dogmatischen und Kirchengeschicht= ab und ftellt die auf dem Gebiete der Religion schöpferischen ige le, in den Vordergrund. In erster Linie werden dem i die Heil und eden auf iet, Theologen, sozialen Staatsmänner vorgeführt.
religiösem
4 0 e Organi⸗
Denker, Kirchen ˖ und
J in. . der Künstler, ersuch des Verfassers, auf Grund der weltgeschichtlichen Tat
sachen zu einem Verständnis des Wesens und der Bedeutung des Christentums zu gelangen, darf bei dem lebhaften Intereffe, das ,, in den westesten Kreisen religiösen Fragen wieder ent . t wird, bei den Anhängern aller Richtungen auf freund— liche Aufnahme rechnen. — Von den sozialen Bewegungen und Theorien bis zur modernen Arbeiterbewegung handelt Gu stav Maier in Zürich in einem Doppelbändchen S J.25). Er hat den spröden Stoff in einer Reihe lebender Bilder“ anregend verarbeitet. Daß er mit seiner Darstellungsweise die richtige Form gewählt hat, erhellt aus der Tatsache, daß das Büchlein in kurzer rist schon in 4 Auflage erscheinen konnte. Der Verfaffer führt an⸗ chaulich und gemeinverständlich das Staatsideal Platos, die Agrar⸗ bewegung im alten Rom, die Utopie des Thomas Morus, die deutschen Bauernkriege zur Reformationszeit, die ökonomische Ent— wicklung Frankreichs von Colbert bis Rousseau, die Lehren der englischen Oekonomisten bis auf Cobden und den großen deutschen Volkswirt List, die Theorien der ö Sozialisten von St. Simon und Fourier bis Proudhon vor, charakterisiert den modernen Sozialigmutz und Anarchismus und schließt mit einem Augblick auf die sozialen Aufgaben der Gegenwart. Am Ende jedes Kapitels findet der Leser ein Literaturverzeschnis, das ihm die Vertiefung in einzelne Fragen erleichtert. — Dle Verkehrzent— wicklung in Deutschland 1809 — 1909 (fortgesetzt bis zur DVegenwart) schildert der ,. Dr. Walter Lotz (Band 15). Dat Büchlein gibt nach einer kurzen Uebersicht über die Hauptfort- schritte in den Verkehrsmitteln n gg 1500 und 1800 und deren wirtschaftliche Wirkungen eine Geschichte des Eisenbahnwesenz, ingbesondere der Durchführung der Eisenbahnberstaatlichung und eine Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der Eisenbahnverfassung. Besondere Kapitel sind dem Güter. und , ,, gewidmet, wobei neben der Entwicklung in
eutschland vor allem auch die Reformversuche im Ausland und der gegenwärtige Stand der Reformfrage in Deutschland berücksichtigt sind., Ferner geht der Verfasser auf die Bedeutung der Binnen— , ein und schildert zum Schluß die Wirkungen der anderen Perkehrsmittel zu Wasser und zu Lande. — Mit Fragen der Kindererziehung in weiterem Sinne beschäftigen . die Bändchen 213 und 321. In jenen hat der hrofessor an der Tübinger Universität Br. Robert Gaupp eine Reihe von Vorträgen verarbeitet, die er 1904 in Heidelberg bei dem Ferienkurs deutscher Lehrer und Lehrerinnen über ausgewählte Kapitel aus der Psychologie des Kindes gehalten hat. Er hat den Stoff derart geordnet, daß der erste Teil des Büchleins über die Psychologie des kleinen Kindes, der zweite über die des Schulkindes und der dritte über ,. abnorme Kinder handelt. Das andere 9 Bändchen beschäftigt sich mit „Körperlichen Ver— ildungen im Kindesalter und ihrer Verhütung“; es hat den Spezialarzt für orthopädische Chirurgie in Berlin Dr. Max David zum Verfasser. — Von des Professors Dr. Alfred Kirchhoff Schriftchen Mensch und Erden (Skizzen von den Wechselbeziehungen zwischen beiden) liegt die dritte , , Auf⸗ lage mit einem Anhang erklärender Anmerkungen von Dr. K. Müller vor (Bd. 31); kein Geringerer als Friedrich Ratzel hat diese kleine Schrift ein Juwel der geo a . Literatur 866 In geistvoller Weise werden folgende Probleme erörtert: Die Rückwirkung der Länder— natur im ganzen und die Ausbreitung der Kultur, die tellurische Auslese“, die jedes Land auf Leib und Seele seiner Bewohner ausübt, ferner das Meer im Völkerleben, die Einheitszüge in der Ausbildung von Steppen und Wüstenvpölkern durch alle Eroöteile, der Mensch als Schöpfer der Kulturlandschaften, die Entstehung von Nationen innerhalb natürlich geschlossener Verkehrsprovinzen auch ohne ursprüngliche nähere Blutsverwandtschaft. Den Schluß des inhaltreichen Büchleins bilden zwei Vorträge Kirchhoffs, die zwei für uns besonders wichtige Beispiele der Beeinfluffung eines Volks durch seinen Wohnraum erläutern: „China und die Fhinesen? und „Deutschland und sein Volk—'. — Endlich sei des in 3. Auflage vorliegenden 51. Bändchens gedacht, in dem der Leipziger Literarhistoriker Georg Wittkowski „Das deutsche Drama des neunzehnten Jahrhunderts“ in seiner Entwicklung darstellt. Es werden die literarhistorisch wichtigsten Dramatiker dieser Epoche hervorgehoben, neben ihnen aber . die Dichter zweiten und dritten Ranges berücksichtigt, im Hinblick auf die unverhältnißmäßig große Rolle, die sie oft guf unseren Bühnen spielen. Auch die romantische Oper und das Musikdrama Richard Wagners sind in den Kreis der Darstellung einbezogen.
Technik.
Die Luftverflüssigung und ihre praktische Bedeutung.“)
Die technisch hochbedeutende Aufgabe, die wertvollen Gase Sauer⸗ stoff und Stickstoff zu sehr niedrigem Preise herzustellen, ist mit den LuftverflüssigungsZsmaschinen von Linde und Claude vollkommen gelöst. Um einen Begriff davon zu geben, welche umfangreichen Verwendungz⸗ gebiete sich die reinen, durch Rektifikation gewonnenen Bestandteile der Luft in den wenigen Jahren, die seit der Vollendung der Trennungs⸗ apparate vergangen sind, erobert haben, sei ene kurze Aufzählung der Dienste, die 8 leisteten, gegeben.
Der gasförmige n fer fand schon früher, als er noch durch chemische Umsetzungen erhalten wurde und in Stahlflaschen auf 106 bis 200 Atmosphären komprimiert zum Einzelpreis bon 6 bis 10 4 für den Kubikmeter in den . kam, vielfache Verwendung. Der Luftschiffer, der größere Höhen erreichen wollte, fand Ersatz fir den oben mangelnden Sauerstoff durch künstliche Atmung aus der Flasche; ähnlich war der Gebrauch in Rettungsapparaten für Brände, ins besondere in ee, , e, bei denen ein Helm das Gesicht pollftãndig von der giftigen Außenluft abschließt und ebenfalls direkte Atmung aus der Sauerstoffflasche erfolgt. Die Beleuchtungstechnik brauchte das Gas zur Erzielung sehr . Helligkeiten im Wasserstoff⸗ Sauerstoffgebläse, und die mit diesem . hohe Temperatur erlaubte, die für Wissenschaft und Technik wertvollen, schwer schmelzbaren Metalle der Platingruppe zu gewinnen und ö formen; als ganz neues Material liefern seit jüngster er die Plat nschmelzen den rein geschmolzenen Quarz, das Quarzglas, dessen einzigartige Eigenschaften bei vielen wissenschaftlichen Arbeiten keinen Ersatz durch ein anderes Material zulassen. Alle diese Anwendungen kannte man allerdings schon früher; sie wurden durch die verein⸗ fachte Sauerstoffgewinnung nur verbilligt und wären nicht imstande, die heutige e n nnn, zu unterhalten. Deren wertvollstes Anwendungsgebiet liegt vielmehr in modernen Formen der Metallbearbeitung. Das Knallgasgebläse, in dem Sauerstoff mit Wasserstoff verbrennt, war früher wegen des hohen Preises der beiden Gase ein sehr kostspieliges Hilfsmittel. Mit dem jetzt billig erhältlichen Sauerstoff und mit Leuchtgas oder Azetylen betrieben, hat es eine weite Verbreitung besonders in der Eisen verarbeitung gefunden. Seine Leistungen sind auch wunderbar. In einigen Augenblicken brennt die Stichslamme ein Loch in die dicksten . Bewegt wirkt sie mühelog wie die schärfste Säge und liefert einen glatten Schnitt. Ist daz Eisen einmal zum Glühen ge⸗ kommen, so ist die Gaszufuhr gar nicht mehr nötig; glühendes Eisen verbrennt im Sine fen m . allein mit solcher gig t geg daß
Die obigen Ausführungen entnehmen wir dem 311. Bändchen der Sammlung Aus Natur und Geisteswelt. „Die Kälte, ihr Wesen, ihre Erzeugung und Verwertung? von Dr. Heinrich Alt, München. Mit 45 Abbildungen und 2 Tafeln. Verlag von B. G. Teubner in Lesp 1 und Berlin. . in Leinwand geb. 1,25 4. Der Verfasser ᷣ. dert an der Hand zahlreicher Abbildungen und an⸗ schaulich beschriebener Versuche das Verhalten der Gase und 2 unter den tiefsten Temperaturen, um sodann die Käͤltemaschinen, die ihnen zugrunde liegenden Prin spien, ihre modernsten Konstruktionen und Vervollkommnungen und endlich die a ,,, solcher tiefster Temperaturen darzustellen, und gibt so, jeden e s s einen Ueberblick über eines der interessantesten und wichtigsten Gebiete der modernen experimentellen Physik. .
R
es genügt, einen solchen auf die glühende Stelle * richten und ihn längs der gewünschten Schnittlinie weiterzuführen. Durch einen Eisen« block von 1 m. Dicke kann so, wenn er einmal glüht, mit dem Sauerstoffstrahl allein in 2 Minuten ein armwbickes . gebohrt werden. Das Sauerstoffgehläfe trennt aber nich nur, eg vereinigt auch,. (Autogene Schweißung) Biegt man z. B ein Stück . zum Ring und schrägt gie Endflächen an der Stoßfuge ab. . eine Rinne entsteht, die mit einem dicken ECisendraht ausgefüllt wird, so verschweißt das Gebläfe in kurzer Jeit die Fuge so, daß am abgedrehten Ring keine Schweißnaht mehr kenntlich ist. Bei allen , . bei denen die Luft eine Ver⸗ brennung unterhalten mußte, z. B. beim Hochofen, bel der Bessemer⸗ birne erlaubt die Verwendung von reinem Sauerstoff eine ere Ausnutzung des Brennmaterials. Die Luft besteht ja nur zu is, aus dem die Verbrennung unterhaltenden Sauerstoff; . bildet der träge Stickstoff, der bei jeder Heizanlage entweder in dieser felbst oder getrennten Vorrichtungen mit dem Sauerstoff vorgewãrmt werden muß, da sich sonst das Feuer zu stark abkühlt. Die ganze Wärme, die der erhitzte Stickstoff durch den Schornstein entführt, oder die 6 zu seiner Vorwärmung aufgewendet werden muß, ist nutzlos erloren.
Die bessere Ausnutzung des Brennmaterials bei Verwendung reinen Sauerstoffs statt Luft wurde auch schon für die Leuchttechnik nutzbar 6 Die heiße Flamme, die die Glühstrümpfe des Gasgläh⸗ ichts zum Leuchten bringt, ift eine sogenannte Bunsenflamme, bei der vor der Verbrennung das Leuchtgas sich mit der nötigen Vienge Luft mischt. Führt man statt dieser Sauerstoff zu, fo erreicht man mit I der Leuchtgasmenge dieselbe Temperatur, sodaß, wenn man im roßen den Preis des Sauerstoffs gleich dem des a ases setzt, noch mmer eine wesentliche Ersparnis erzielt wird. r . braucht dieses sogengnnte Nürnhergerlicht! eine doppelte Rohrleitung für Leuchtgas und Sauerstoff. Gegenüber der vielseitigen Verwendbartelt des Sauer stoffs steht die des Stickstoffs zurück. Das Bestreben der Gastrennung ging auch zunächst dahin, reinen Sauerstoff herzustellen. Als sich dann aber gewissermaßen als Nebenprodukt auch reiner Stickstoff ergab, wußte man auch für diesen nutzbringende Verwendung. Stickstofffalze sind bekanntlich das wichtigste Nahrungsmittel der Pflanze. Die Duüngung mit Salpeter, von dem Deutschland jährlich 500 060 t einführt, be= ruht auf dem Stickstoffgehalt dieses Salzes. Von der künstli
erstellung tig falt g, Salze war in der letzten Zeit im Zu⸗ ammenhang mit der Ausnutzung der Wasserkräfte viel die Rede. Das eine dieser en nn, besteht darin, daß über glühendes Kalziumkarbid sehr reiner Stickstoff (er darf nicht mehr als O, 40,9 Sauerstoff enthalten) geleitet wird. Dann geht dies sonst so träge Gas mit dem Karbid eine Verbindung ein; es entsteht ein Salz, das 14 bis 220ͤ Stickstoff enthält und den Namen Kalkstickstoff be⸗ kommen hat. Obwohl diese Industrie noch sehr jung ist, betrug die Jahresproduktion 1908 schon 166 000 t.
Zum Schluß sei noch eine hübsche, für die Wissenschaft wertvolle Nebenproduktion der Claudeschen Trennungsmaschine erwähnt. Es wurde oben berichtet, daß die atmosphaäͤrische Luft Spuren der sogenannten seltenen Gase enthält. Es ist nicht ohne Bedeutung, größere Mengen dieser Gase zu erhalten. Mit if der Gaßs⸗ trennungsayparate, die die atmosphärische Luft tonnenweise verarbeiten, ist dies möglich. Indem Claude den Rest der Luft, der in seinem Trennungsapparat noch gasförmig bleibt, unter Ueberdruck in einer Spirale an die kälteste Stelle seiner Maschine leitet, gelingt es ihm, die am schwersten zu verflüssigenden Bestandteile der Luft, Neon und
elium, in reinem, gasförmigem Zustande zu erhalten. Die erzielten
engen von 6 bis 81 in der Stunde bilden ein wertvolles Neben⸗ produkt, da insbesondere das Neon durch andere Methoden nicht in solcher Menge aus der Luft erhalten werden könnte. Gleichzeitig kann so mit großer Genauigkeit der Gehalt der atmosphärischen Luft an diesen seltenen Gasen bestimmt werden, und wurde zu 15 Teilen Neon und 5 Teilen Helium in einer Million Teilen Luft gefunden.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maß regeln.
Vom 25. bis 25. Mittags sind in St. Petersburg 58 Personen an der Cholera erkrankt, von denen 16 gestorben sind. Die Zahl der Erkrankten beträgt jetzt 280.
Verkehrõanstalten.
Ueber die Tätigkeit und Entwicklung des Internationalen Bureaus des Weltpostver eins im Jahre 1869 enthält das letzte Heft des Archivs für Post und Telegraphie“ ausführliche Angaben. Danach ist der Pensiong. und Unterstützungsfonds von 67 6575 im Vorjahr auf 68 466 Fr. angewachsen. n Ruhegehalt waren 11437 Fr. auszuzahlen. Die Zahl der von dem Bureau be⸗ arbeiteten Schriftstücke ist von 5670 im Jahre 1908 auf 6007 gestiegen, die Zahl der Rundschreiben dagegen von 270 auf 264 zurückgegangen. Die auf Grund der Angaben der Vereins verwaltungen vom Interngtionalen Bureau zusammenzustellende allgemeine Statistik ist im Februar 1909 fur das Betriebsjahr 1907 veröffent⸗ licht worden. Sie enthält schon Zahlen von N Verwaltungen, weist aber immer noch Lücken auf; es fehlen noch Angaben über einige Kolonialgebiete und über die meisten Staaten Mittel⸗ und Süͤd⸗ amerikas. Den 12 Vereinsverwaltungen, die sch an dem vom Inter⸗ nationalen Bureau vermittelten Zentralabrechnungsverfahren beteiligen, ist seit Mai 1909 die dänische Postverwaltung als 13. bei⸗
etreten. Die Gesamtsumme der durch dieses Verfahren verrechneten Schuld⸗ und Forderungsbeträge hat sich im Jahre 1909 auf rund 75 Millionen = belaufen, wovon nur 39 Millionen Francs u Barausgleichungen verblieben. Durch das Verfahren hat ch sonach die bare Ausgleichung von 36 illi anes vermeiden lassen. — Auf Grund der Beschlüsse des Postkongresses in Rom hat das Internationale Bureau eine Neuausgabe des Ver⸗ zeichnisses der Postanstalten der Welt veranstaltet. Das umfangreiche Werk ist im November 1909 fertiggestellt worden; es umfaßt 1416 dreispaltige Quartseiten und weist gegen 230 000 Namen von Postorten auf. Die Kosten der Herstellung betrugen 69 638 Francs. — Die Einrichtung der Antwortscheine Hat 66 im Bericht sjabre weiter entwickelt; sie ist auf Liberia, auf die britischen Kolonien Sierre Leone, Trinidad, Papua und Betschuanaland sowie auf die französische Kolonie Guadeloupe ausgedehnt worden. Die Zahl der im Jahre 1908 eingelösten Antwortscheine hat sich auf 328 585 Stüc belaufen, die einen Wert von über 92 000 Franes darstellten. — Im Jahre 1909 hat das Internationale Bureau die erste Abrechnung über Transitgebühren auf Grund der statistischen Ermittlungen, die im November 1997 stattgefunden haben, aufgestellt. är 190? war sie nicht vollständig, da nur ein Teil der Nachweifungen der Vereinsländer beim Bureau eingegangen war. Die . k 1908 und 1909, die im wesentlichen alle auf diese beiden ahre entfallenden n, aufweisen, ergeben an Schuld und an Forderung je 14126 574 Fr. Diese Zahl e sich aber nur aus Beträgen zusammen, die sich für jede Verwaltung nach Abzug der Schuld. von den Forderungssummen oder umgekehrt ergeben. Werden alle Einzelbeträge, d. . alle zwischen je zwei Verwaltungen ch ergebenden Restforderungs⸗ oder Restschuldbeträge berü gt o stellt sich die Gesamtsumme an uld und Forderung au 4401 892 Fr. oder 12 200 946 Fr. für das Jahr. die Ab⸗ ang des Internationalen
illionen
ureaus ist sonach für die beiden Jahre ein Barausgleich von 10275 318 Fr. erspart worden. — Eine Gebietszunahme hat der Weltpostverein Laufe des Jahres 1909 nicht erfahren. Er umfaßte Ende 1909 ein Gebiet von 114249 810 qkm mit 1 203 97 432 Einwohnern. Die Einwo
zahl war 3 das Vorjahr um rund 37 Millionen rr. — Die Ge . osten für dle Unterhaltung des a, Bureaus im Jahre 1909 betrugen 115 553 Fr.; von dieser Summe hatte Deutschland h208 Fr. zu zahlen.