Die erf len rendantenstelle für die Oberförstereien Wildenow, Lübbesee, Neuhaus und Karzig mit dem Amtssitz in Berlinchen ist zum 1. Oktober 1916 zu besetzen. Be— werbungen müssen bis zum 20. August d. J. eingehen.
⸗ Verzeichnis der Vorlesungen und praktischen Uebungen an der Königlichen Tierärztlichen Hochschule zu Berlin im Winterhalbjahr 1910/11.
Beginn: 15. Oktober.
Dr. Schütz: Spezielle pathologische Anatomie, Sektionsübungen.
Eg 6666 Geburtshilfe und Uebungen am Phantom, Enzy⸗ klopädie und Methodologie, Amhulatorische Klinik.
Dr. Fröhner; Spezielle Pathologie und . Klinik für
roße Haugtiere, Abteilung . innere Krankheiten und Gewährmängel, e in der medizinischen Klinik. .
Dr. Schmaltz; Vergleichende Anatomie, Anatomie des Pferdes, . Präparierübungen, Exentrierübungen.
Dr. Eberlein: Spezielle Chirurgie, Klinik für große Haugtiere, Abteilung für äußere Krankheiten, Operationsübungen, Propaͤdeutik in der chirurgischen Klinik.
Regen . , nn,. und Geflügelkrankheiten, Phar⸗ makologie und Toxikologie 11, Klinik und Poliklinik . kleine Haus⸗ tiere, er te f. für die klinische Propädeutik, Propädeutik in der Klinik für kleine Haustiere.
Dr. Frosch: Allgemeine Seuchenlehre Bakteriologische Uebungen. ö
Dr. Kärn bach: Krankheiten des Hufes, Uebungen am Hufe, Poliklinik 6 große Haustiere.
Dr. Abderhalden: Physiologie l, Leitung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiete der Biologie, ausgewählte Kapitel aus dem Gebiete der Physiologie, Kolloquium über Probleme aus dem Gebiete der gesamten Biologie.
Dr. Schroeter: Anorganische Chemie, Chemische Uebungen.
Dr. Wittmack: Anatomie und Physiologie der Pflanzen, Uebungen in der Beurteilung der Futtermittel.
Dr. Börnstein: Physik.
Dr. Hesse: Zoologie.
Dr. Knuth: Tropenkrankheiten, Uebungen in der Protozoen— kunde, Arbeiten im Laboratorium für Tropenhygiene, Spezialkurse.
Bongert: Ordentliche , , und Fleischbeschaugesetz⸗ gebung, Demonstratlonen der Fleischbeschaun, Demonstrationen der außerordentlichen Fleischbeschau und animalischen Nahrungsmittelkunde sowie Schlachthauskunde.
Kiehn: Pharmazeutische Uebungen.
Berlin, den 1. August 1910. Der Rektor. Eberlein.
und Bakteriologie,
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 24 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11055 das Gesetz, 6 die Verpflichtung zum Besuche ländlicher Fortbildungsschulen in der Provinz 53 vepr 2. Juli 1910, unter
Nr. 11 056 das Gesetz, betreffend die Deckung von Aus⸗ gaben des , 1908, vom 17. Juli 1916, und unter
Nr. 11 057 das Gesetz, betreffend den Nogatabschluß, vom 20. Juli 1910. .
Berlin W., den 5. August 1910.
ĩ ö . Königliches Gesetzlammlungsamt. F : 2 3 *
Aichtamtliches.
Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 5. August.
Heute, als am Sterbetage Weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich, begaben, „W. T. B.“ zufolge, Ihre Majestäten Sich Vormittags um 10 Uhr mit Automobil nach Potsdam zur Kranzniederlegung im Mausoleum. Heute nachmittag gedenken Beide Majestäten Sich nach Hannover und am 6. von da nach Wilhelmshöhe zu begeben.
Das Kaiserliche Patentamt hat durch Direktors, Geheimen Regierungsrats Dr. Rhenius einen schweren Verlust erlitten.
Geboren am 25. März 1854 hat der Verewigte dem preußischen Justizdienst von 1874 bis 1891, zuletzt als Land⸗ richter in Berlin, angehört. Am 1. Oktober 1891 trat er zum Patentamt über und war hier zunächst als Abteilungs⸗ vorsitzender, seit dem 16. Juli 1899 in der Stellung eines Direktors als Vertreter des Präsidenten tätig. Direktor Rhenius hat auch in den Zeiten schweren Leidens in unermüdlicher Schaffensfreudigkeit seines Amtes gewaltet. Er wußte die wissenschaftliche Durchdringung des Stoffes mit der Berücksichtigung wirtschaftlicher a rg 6 zu vereinigen. Hohe Auffassung seiner Beamtenpflicht, Selbstlosigkeit und Milde kennzeichnen seine Persönlichkeit. Ihm ist im Amte und bei allen Mitgliedern desselben ein dankbares und verehrungsvolles Andenken gesichert.
den Tod des jur. Wilhelm
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Typdbt. „Carmen“ am 3. August in Tromsö eingetroffen.
S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist am 2. August in Wut— schou (Westfluß) eingetroffen.
S. M. S. „Iltis“ ist am 4. August von Tsingtau in See gegangen.
Frankreich.
Bei der Verhandlung über das Kriegsbudget ing 98. T. B.“ zufolge, die Budgetkommission auf den Rortrag des Berichterstatters über das Kapitel, 5 die Besoldung und Unterhaltung der Truppen, mit Rücksicht auf die von der Kommission verlangte strengere Auswahl bei der Einstellung der Rekruten der Jahresklasse 1909/10 die Aus⸗ aben um 4467 0090 Fr. und erzielte auch sonst Ersparnisse im etrage von 1 Millionen Francs.
Spanien.
Der Ministerrat hat sich, W. T. B.“ zufolge, mit dem Plan der Einführung der allgemeinen Militärdien st— pflicht in seinen großen Zügen einverstanden erklärt.
Der Deputierte Don Jaimes an alle Karlisten Spaniens einen Auf ruf er— lassen zur Teilnghme an der katholischen Kundgebung, die für nächsten Sonntag in San Sebastian n. ist. — Aus den Provinzen Navarrg, Alava, Biscaya und Guipuzcoa werden Anzeichen einer aufständischen Bewegung gemeldet. Es sind Truppen dorthin entsandt worden.
Die Regierung hat dem zuständigen Zivilgouverneur und dem Generalkapitaͤn Anweisung erteilt, Manifestations⸗ 2 San Sebastian mit Gewalt zu verhindern und überall dorthin, wo es erforderlich sein sollte, Truppen zu entsenden.
Türkei.
Der griechische Gesandte hat, wie „W. T. B.“ aus Kon⸗
,., meldet, dem Minister des Auswärtigen R ernste
orstellungen gemacht wegen der Fortdauer des Boykotts, bei dem das Boykottkomitee als Nebenregierung handle. Der Minister wies in seiner Antwort darauf hin, daß die Pforte in dieser Sache ihr möglichstes tue; auch die griechische Regierung müsse durch eine entsprechende
Finn helfen. Wie verlautet, hat der Finanzminister
schavid Bei in Paris die Verhandlungen wegen einer Anleihe wieder aufgenommen und in England und Frank— reich wegen Zustimmung zu einer Gewerbesteuer fuͤr die Fremden in der Türkei guhkln genommen.
Amerika.
Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, nehmen die Ver— ,, zwischen dem Gesandten Liberias und dem ameri— anischen Botschafter über die Einzelheiten der w . für Liberia ihren Fortgang. Gleichzeitig verhandelt der liberische Gesandte mit der englischen und französischen Regierung über die Frage des amerikanischen Vorschlags im allgemeinen—
Nr. 31 der Veröffentlichun gen ö . Gesund⸗ heitsamts.“ vom 3. . 1910 hat folgenden Inhalt: Ge⸗ sundheitsbüchlein, 14. Ausgabe. (Ankündigung.) — Gefundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Sterbefälle im Juni. — ,,, Maßregeln gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. —
ätigkeit des Gesundheitsrats für das Seinedepartement, 1909. — Mitteilungen aus Britisch⸗Ostindien, 1908. — Gesetzgebung usw. ,, Altkorken. — Kreistierärzte. — (Sachsen.) Gewerbliche rkrankungen. — Württemberg.) Viehverkehr. — (Mecklenburg⸗ Schwerin.) Kreisärzte. — n, Dörrobst. — (Kant. ö. Heilkunde. — (Frankreich.) ilch. — (Belgien. Gefährliche Betriebe. — (Dänemark.) Lebensmittel. — (Vereinigte Staaten von Amerika.) Rindshäute. — (Australischer Bund.) Rum. — Tierseuchen. Rauschbrandschutzimpfungen, in Bayern, 1909. — — 3 im Auslande. — Zeitweilige Maßregeln . Tierseuchen. aeg hten — Verhandlungen von gesetzgebenden oörperschaften, Vereinen, r g usw. tf Reich.) Jahres versammlung des tg ereins für öffentliche Gesund— heitspflege, — Vermischtes. Desterreich) Jahrbuch der Stadt Wien, 19507. — (Schweiz.) Ansteckende Krankheifen, 1909. — Lebens— mittelkontrolle, 1909). — (Aegypten. ) Pilgerfahrt, 1909/10. — Geschenkliste. — Monats abelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15/000 2 Einwohnern, Juni. — Desgleichen in slbefen Städten des uslandes. — Wochentahelle über die Sterbe⸗ älle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Des— (, in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in ankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgleichen in deutschen Stadt und Landbezirken. — Witterung.
Statistik und Volkswirtschaft.
Der Verkehr auf den bayerischen Wasserstraßem im Jahre 1908.
Seit dem 1. Januar 1909 ist die Statistik des Verkehrs auf den deutschen Binnenwasserstraßen neu geregelt. Vorher wurde der Ver— kehr nicht an allen Lade⸗ und Sofchyfů en, sondern nur an einigen Orten beobachtet, die wegen ihrer Wichtigkeit hierfür besonders aus— gewählt waren. Dagegen wurde für 1969 der Ausladeverkehr nicht bloß an einigen wichtigeren Plätzen, sondern überall an— geschrieben . ob er an einem wichtigeren oder an einem minderwichtigen hafenplatz oder am freien Ufer außerhalb des Hafens erfolgt. Ferner wird der Durchgangsverkehr durch einige wichtigere Schleusen und der Durchgangsverkehr an den Grenz“ zollstellen notiert. Abgesehen von einigen wichtigeren Häfen, bei denen auch gleich der Abgangsverkehr festgehalten wird, werden im allgemeinen die Güter lediglich bei der Ausladung angeschrieben. Hierbei ist jedoch nicht nur Menge und Gattung, sondern auch ihr Ein! adeort anzugeben. Auf diese Weise liefert die Statistik Aufschluß über den Auskausch der Güter zwischen den einzelnen Wirtschaftsgebieten. Das bisherige Güterverzeichnis, das für die Bezeichnung und Klassifizierung der Güter maßgebend war, wurde systematischer eingeteilt und eingehender spezifiziert. Um Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, wo und in welchem Umfange die Güterbeförderung von der Wasserstraße auf die Eifen— bahn abgelenkt wird und umgekehrt, wird der Wechselverkehr zwischen beiden Transportwegen, der unmittelbare Umschlag von der Wasserstraße zur Eisenbahn und umgekehrt, noch besonders ermittelt. Diese Aufzeichnungen umfassen aber nur den Verkehr von Massengütern in ganzen Wagenladungen und auch hier nur den un— mittelbaren Umschlag, nicht auch den Verkehr über eigentliche Lager.
Das erste Jahresergebnis der neuen Statistik ist, soweit Bayern in Frage kommt, vor kurzem vom bayerischen Statistischen Landesamt im 3. Heft des 42. Jahrgangs (1910) seiner Zeitschrist veröffentlicht worden. Danach wurden im ganzen auf den bayerischen Wasserstraßen gelöscht:
im 1. Vierteljahr 1909. 2
. . 0 h
Tonnen 368 029 748 716,5 716 016,5 ; = 63 16445 im Jahre 1909. 2 467 226,5. Auf die einzelnen bayerischen Wasserstraßen verteilen sich die ge—
löschten Gütermengen, wie folgt:
Tonnen oo der Gesamtankunft Rhein 1819 555,5 737 Main 221 496 Donau , g 1 91 411,5 , 52 055,5 Frankenthaler Kanal .. 26020 Bodensee (ohne Trajektverkehr) 20 847 Inn (ohne Passauj)h !... 8 892,5 (J 6 541,5 Regen
3712 Amper 1868 Naab .
= 112,5 Salzach. 30,5
de & 90 C
—
—
deer do = = .
—
——— — — —
SG GSE
— 33
eliu hat nach derselben Quelle im Namen“
Diese r sind Mindestziffern, weil ein Teil des Verkehrs währ des Jahres 1909, das überhaupt nur als Probejahr für die Sta s gelten kann, sich der Erfassung noch entzog. Außerdem kommi! Betracht, daß der Wasserverkehr, der nicht über einen Gemeindelh hinaugreicht, ferner die Strombaugüter nicht aufgezeichnet werden. Was den. Abgangsverk kehr betrifft, so liegen vorläufig m die Ziffern für die wichtigeren Hafenplätze vor. Fü 1 minderwichtigen Wassereinladeplätze Bayerns kann der Abgangẽderhs erst dann ermittelt werden, wenn einmal die anderen deut 6 Stagten oder das Reich den Ankunftsverkehr auf den nicht bse Wasserstraßen zusammengestellt haben. Aus diesen Zusammen stellungen wird n dann der Abgangsverkehr der bayerischen Waffe, straßen gewissermaßen rückwärts konstruieren lassen, wenn man d Güter herausgreift, bei denen bayerische Plätze als Einsadeorte n. gegeben , Solche Zusammenstellungen liegen noch
diesem Grunde muß zurzeit auch
. der bayerischen Wasserstraßen tonnenkikometrisch rechnen.
zu be
gangsverkehr gestalteten, ist den nachstehenden Ziffern 9 entnehmen, Angekommen Abgegangen Gesamtberke Gütertonnen 716 699,5 2 440 8905) 75 034,5 162 758 38 263,5 128 091 5 yl h 136 Ih 24 213 81 029. 13 317 74 259 17325 37 500 655.5 15 674 23 732,5 4474 10200
5 286
1724191 87 723,5 89 827,5
101 437 56 816 60 942 35 767,5 26 020 16 8290
7 692,5 20 232
Ludwigshafen. Regensburg 1 hn, (einschl. Passau⸗Inn) w Speyer. Nürnberg. W Lindau (ohne Trajektverkehr) )))) Lengfurt.. ö k Kehlheim (einschl. Kehl⸗ heim⸗Donau) .. ö Schachen... Beilngries . ö 1298,5 Bamberg h 1605
Der Durchgangsverkehr an den staltete sich, wie .
32 494 31425 24 7065 10 200
769
— 40235
1647 3 d15h 34, 3 0385.
Grenzzollstellen g
Durchgegangene Tonnen zu Berg zu Tal zusammen
Passau⸗Zollgrenze (Donau) 185 530,5 102 056,5 287 587 108
. . (Inn) 6565 680 680 433 Abernzell⸗Zollgrenze 79 191 270 — Windshausen (Inn) — 8 699,5 Mittenwald — 161 161 1
Der Grenzdurchgangsverkehr auf dem Bodensee ist in
2405 4025
Schachen (s. oben) bereits dargestellt, weil der ganze Bodenser außerhalb der Hafengebiete als Zollausland gilt. Ein Umschlagsverkehr von Masfengütern in gan zer
wurde bis jetzt von 18 Güterstationen gemeldet.
ersehen: Umgeschlggene Tonnen ö. Yer zusammen 107 656535 6652 935
von Bahn zu Wasser 248 271,5 37 363,5 51 084 10194 76 854
Ludwigshafen . Regensburg Passau 87 048
S5 543
49725 45 062,5 12 888,5
Kitzingen. 83 310 1069,5 ,, l 12 888,5 JJ 8970,5 Aschaffenburg .. — 33 - 2 , 15 . 21665 — 3
nicht vor. ö noch darauf verzichtet ern
Wie sich für einzelne wichtigere Häfen Ankunfts- und Al.
32 56353
hiervon ö Floßverkenn
8 5h 5 s 6 gß3
wesentlichen durch den Ankunfts⸗ bezw. Abgangsverkehr von Lindau un
Wagenladungen von Bahn zu Wafser und umgekehn . bis . — Der Umfang, in dem die einzelnen Stationen an diesem in vorstehender Weife be, grenzten Umschlagsverkehr teilnehmen, ist aus folgenden Ziffern zu
S5 4473
4 zyh s
; 21435
Schsenfurt 581 135 dzb Mart lbreit 15 735 9 Würzburg 31727 13 335,5
111 6 12 06305 17 6155 Staffelba 8970,5 —
; . 8337 München (Isartalbahn—
. . J 5 032,5 Speyer ö
zusammen einschl.
anderer Stationen 569 090,5 577 580 11466705.
. Diese Ziffern zeigen, welche große Rolle die Arbeitsteilum zwischen Eisenbahn und Wasserstraße spielt, wie die Eifenbahn um die Wasserstraße sich gegenseitig alimentieren. Gerade in der Gegen— wart, wo Fragen der Schiffahrtspolitik mit im Vordergrund det öffentlichen Interesses stehen, bedarf es mehr als je einer geordneten Buchführung über das, was die Wasserstraßen und Wasserverkehrsplãätze leisten. Die neue Statistik verspricht, diesem Bere. zu genügen. Sie erfgßt den Wasserverkehr gründlicher und zuverlässiger als die bie. herige Statistik. Wer sich für weitere Einzelheiten interessiert, sei auf die Veröffentlichung des bayerischen Statistischen Landesamts verwiefen,
in die Zusammenhänge des innerdeutschen Wirtschaftölebens, dann in den Austausch der Güter von Volkswirtschaft zu Volkswirtschaft und in die Einflußzone der einzelnen größeren Hafenplätze Bayerns.
Zur Arbeiterbewegung.
Etwa 2000 im Allgemeinen Deutschen Metallarbeiterverbande organisierte Rohrleger und Helfer Groß-Berlins, die Mitt wochabend versammelt waren, faßten, der Voss. Itg.“ zufolge, eine i ng, in der u. a gesagt wird, die Besch lu der Schlichtungs nehmern den Wert einer unter straffer Disziplin hoch—Q , . Tarifgemeinschaft eindringlich vor Augen zu
'·en Bericht über den Streikbruch des Deutschen Metallarbester— verbandes in der Deutschen Gasglühlichtgesellschaft (ÄAuergesellschafth und über das Treiben bei einer Firma in Friedenau hätten die Ver— sammelten mit Entrüstung gehört und beschlossen: Die Sperre über die Auergesellschaft bestehe ebenso gut zu recht wie die Sperre über die Firma Hilbert und Hannemann. Wer in diesen beiden Betrieben
nachweis in einem tariftreuen Betrieb in Arbeit vermittelt zu werden. Die Versammelten verpflichteten sich, mit aller Energie gegen das die Tarifgemeinschaft schädigende Treiben des deutschen Meade verbandes zu kämpfen. In Hannover sind nach dem „Hann. Cour.“ die Buchbinder—
nnn in eine Lohnbewegung eingetreten. Der zwischen den
deistern und den Gehilfen abgeschlossene Vertrag, gültig bis 30. Sep— tember d. J, wurde von den Gehilfen gekündigt; den Prinzipalen wurde ein neuer, erweiterter Entwurf eingereicht. Der, Verein der Elberfelder Herren- und Knaben— konfektion en gros teilt der „Köln. Ztg.“ mit, daß die Verhand— lungen mit den Schneiderorganisationen durch Abschluß eines neuen Tarifvertrags auf die Dauer von drei Jahren beendet worden sind. Die Zwangsinnung für das Maler-, Anstre icher— und Glasergewerhe in Solingen hat, wie die „Rh.⸗Westf. tg. berichtet, ein Einigungsamt ins Leben gerufen, das zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen den Handwerksmeistern und der Kundschaft, die aus der Ausführung von Arbeiten herrühren, dienen und tunlichst gerichtliche Klagen vermeiden soll. Bei, der Schuh fabrik. „ Germania“ in Süchteln, wo
schon lseit längerer Zeit Arbeiterschwierigkeiten bestehen, haben, wie
die durch einen ausführlichen Tert das reichhaltige Zahlenmaterial zu beleben sucht. Die Arbeit erschließt vor allem auch wertvolle Einblicke
Schl ommission vom 27. Juli 1910 grhielten umsomehr ihre Zustimmung, weil sie geeignet seien, den Arbeitgebern wie Arbeit,.
führen.
als Sperrbrecher arbeite, sei damit unwürdig, durch den Facharbeit.
j öln. tg.“ erfährt, am Mittwoch die Arbeiter wiederum ge— . 3 der Inhaber der Firma sie entließ. Die Arbeiter haben gestern Streikposten ausgestellt, um fremden Zuzug fernzuhalten.
Die Arbeiter der Wiesbadener Maschinenfahrik, die am Sonnabend in den Ausstand getreten waren, weil die Direktien ihre
orderung, den Eisenhobler Palm, den Schwager der Mörder Brüder . zu entlassen, nicht erfüllte, haben, der „Köln. Ztg.) zufolge, gestern die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem Palm freiwillig aus⸗
etreten ist. Palm steht mit der Merdtat in keinerlei Verbindung. ie verbre gi ben Brüder haben bei ihm nur gewohnt. (Vgl. 175 8. Bi. . 3 . Leipziger Metalldrücker beschlossen, wie die Lpz. Ztg.“ berichtet, den seit dem Jahre 1907 bestehenden Ii, zu kündigen und den Unternehmern einen neuen Tarif vorzulegen. Nach den Bestimmungen des neuen Tarifs sollen die n,, e, ,, erhöht werden; für Gehilfen bis zu 1 Jahr nach beendeter Lehrzeit von 46 auf 560 3, für Gehilfen bis zum 21. Jahre von 55 auf 69 .. Für die Gehilfen, die den geforderten Lohn bereits haben, wird eine Lohn— erhöhung von o/o verlangt. Ferner wird verlangt eine Erhöhung der Äkkordsätze um 100, wo bisher der Lohn von 50 3 nicht erreicht werden konnte. Für Ueberstunden wird ein . von 15 3 für die erste Stunde und für jede weitere sowie Sonntagtarbeit 30 3 pro Stunde gefordert. Der neue . ist den Unternehmern bereits zugegangen; es wird bis zum 15. August Antwort verlangt,
Die Bremischen Werftarbeiter haben, wie der. Köln. Ztg. telegraphiert wird, beschlossen, n . an dem Werftarbeiterstreik nicht teilzunehmen, sondern erst die Ersolge abzuwarten. — Die Lübecker Werftarbeiter haben bisher keine Forderungen gestellt, zurzeit ist auch keine Aussperrung beabsichtigt (ogl. Nr. 181 d. Bl5.
Aus Glasgow wird dem ‚W. T. B. gemeldet: Der Sekretär des Arbeiterverbandes hat an die ausständigen Arbeiter im Schiffsbauge werbe ein Schreiben gerichtet. Viele Arbeiter haben darauf gestern nachmittag die Arbeit wieder aufgenommen. Die Lage ist weniger ernst. .
Die Lokometivführer und Keizer der französischen Eisenbahnen haben, wie W. T. B.“ aus Paris erfährt, be⸗ schlossen, an ihren Forderungen, die sich in der Hauptsache auf Ent⸗ lassung von Angestellten, It setznß der Arbeite zit und Erhöhung der Löhne beziehen, festzuhalten (9gl. Nr. 181 d. Bl.).
(Weltere „‚Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Kunst und Wissenschaft.
Die Königliche ,, Wilhelms ⸗Universität in Berlin beging am 3. August die Feier zum Gedächtnis ihres er⸗ habenen Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm III. Ihr wohnten Vertreter des Ministeriums der geistlichen 2c. Angelegenheiten und viele hervorragende Persönlichkeiten bei.
Nach dem einleitenden Gesange hielt der Rektor, Geheime Regierungsrat Dr. Erich Schmidt die Festrede über „Berliner Poesie vor hundert Jahren“ (Königin Luise; Einweihung der Universität).
Im Anschluß an die Rede verkündete der Rektor die Urteile der Fakultäten über die eingereichten Preisschriften. .
Es sind zuerkannt; Königliche Preise: dem Studierenden der Theologie Erich Seeberg, der Rechte Hans Götze, der Medizin Gottfried Benn (dem aber der Preis nicht ausgehändigt werden kann, weil er nicht auf der Universität immatrikuliert 4 36. der Philosophie Alexander Vietzke, und Elsbeth Schwenke, Städtische Preise; dem Studierenden der Theologie Exrnst Lohmeyer und der Philosophie Walther Recke. Einer ehren⸗ vollen Erwähnung wurden die Arbeiten der Studierenden der Rechte Theophil Eberhard und Willi Boden gewürdigt. Mit Gesang schloß die Feier.
Die Königliche Akademie der Künste wird in, ihren Räumen, Pariser Platz 4, in der zweiten Hälfte des Mongts Sep— tember zusammen mit einer Skarbina⸗Gedächtnisausstellung eine Ausstellung von Arbeiten des verstorbenen Professors Joseph M. Qlbxrich veranstalten. Um ein möglichst vielseitiges Bild von dem künstlerischen Schaffen Albrichs zu geben, sollen in die Ausstellung sowohl die vielen Handzeichnungen, die sich zwecks Nach bildung in einem großen Tafelwerke z. Zt. im Besitze e rn Ernst Wasmuth A. G. Berlin befinden, als auch kunstgewerbliche Arbeiten, Schmucksachen, Möbel usw., die nach Olbrichs Entwürfen hergestellt sind, aufgenommen werden. Beabsichtigt ist, die Ausstellung durch Einfügung des erwähnten Prachtwerkes zu ergänzen, das insbesondere Olbrichs ausgeführte Bauten in mustergültigen Außen⸗ und Innen aufnahmen auf insgesamt 360 Großfoliotafeln widergibt.
Die Stürme und Sturmwarnungen an der deutschen Küste in den Jahren 1896 bis 1905 stellt L. Großmann (Aus dem Archiv der deutschen Seewarte, 32. Jahrg. 1909) zusammen. Der „Globus, Zeitschrift für Länder- u. Völkerkunde“ (Verlag von F. Vieweg u. Sohn in Braunschweig) teilt aus dieser Zusammenstellung folgendes mit: Gegenüber früheren Jahren hatte nicht Rügen und Umgebung, sondern die preußische Küste die meisten Stürme. Sieht man von den leichtesten Sturmerscheinungen ab, so nimmt die Sturm⸗ häufigkeit von der Nordsee nach Osten hin zuz, dabei hat Rügen als das weit nach Norden vorgeschobene Gebiet verhältnismäßig viele Stürme und bedingt hierdurch eine für die westliche Ostsee⸗ und die hinterpommersche Küste gefundene Unstetigkeit in der west⸗ ostwärts gerichteten Zunahme, die jedoch bei einer Vermehrung der Stationen über diesen Gebieten an auch erheblich abnehmen würde. Von Rügen ostwärts treffen wir dabei von den schweren Sturm— erscheinungen prozentisch etwa dreimal so viel wie an der Nordsee an. Die Verteilung der Stürme über unsere Küste wird besonders hervor— gerufen durch die beiden Haupttypen unserer Stürme aus west— lichen Richtungen: diejenigen, die sich von Westen nach Osten ausbreiten, und die, welche in Verhindung mit Depressionen über Nordosteuropa auftreten und sich westwärts ausdehnen. Von 100 Sturmphänomenen der Nordsee berühren durch⸗ schnittlich 70 die preußische Küste, während unter 100 Sturm⸗ phänomenen der len f. üste nur 47 auch an der Nordsee auf⸗ treten. Dies ist besonders darauf zurückzuführen, daß jene zweite Lategorie von westlichen Stürmen in hohem Grade auf die östliche Istsee beschränkt ist; sie ist es, welcher wir den Sturmreichtum im Osten und besenders im Sommer zuzuschreiben haben. Wie für das vorangehende Jahrzehnt ist das Ergebnig der Sturmwarnungen für die stürmischen Winde aus östlichen Richtungen wenig zufrieden stelle'nd und der Erfolg in den Monaten Mai bis August erheblich ungünstiger als für die Mongte September bis April; zum größten Teile ist dieses gewiß der Einrichtung des Abend⸗ dienstes auf der Seewarte wahrend der letzteren Zeit zuzuschreiben. Das Ergebnis für die Stürme aus westlichen Richtungen und be⸗ sonders in den kalten Monaten ist ganz erheblich besser. Der Nutzen der jetzigen , n, n, könnte sicher noch eine bedeutende Steigerung erfahren, wenn die von der Seewarte ausgegebenen War⸗ nungen durch Funkenspruch über die gesamte deutsche Küste aus⸗ gebreitet würden, so daß jeder mit Funkensprechapparat ausgerüstete
ampfer die Telegramme auffangen nnd eme , durch Signale be⸗ kannt geben könnte. Namentlich für die Fischdampfer würde diese Einrichtung von großem Segen sein.
Der von seiner letzten Fahrt nach Spitzbergen nach Tromkeö zurück- gekehrte Dampfer r, traf, wie . T. B.‘ von dort gemeldet wird, bis 80 Meilen westlich vom Bellfund große Eismassen, und be⸗ richtet, 9. der Dampfer „Mainz', uu dem Seine König⸗ liche Hoheit der Prinz Heinrich und Graf von Zeppelin ihre Spitzbergenfahrt angetreten haben, bei, Kingsbay die Expedition des Rittmeisters Isaacsen angetroffen hat, die Lotungen vor—
trägen vertreten.
nimmt. Die Zeppelin⸗Expedition beabsichtigt, mit der Phönix! bis zur Polargrenze zu gehen und dort Probeaufstiege mit i , zu unternehmen. Auf der Rückfahrt sollen die nördlichsten Häfen Spitz⸗ bergens angelaufen werden. Die Rückkehr nach Tromsö erfolgt ver⸗ mutlich am 15. August. — Dem Norddeutschen Lloyd wird aus Tromsö gemeldet: Die Teilnehmer an der arktischen Studien⸗ reise des Grafen von Zeppelin sind am 1. August an Bord des Dampfers „Mainz“ von der Croßbay nach der Gisgrenze . ö von Spitzbergen weitergefahren. An Bord ist alles wohl.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Portugal.
Durch eine im „Diario do Governo“ Nr. 165 veröffentlichte Verfügung des Ministeriums des Innern vom 28. Juli d. T. werden die Häfen der Kolonie Sierra Leone für seit dem 1. Juli d. J. von gelbem Fieber verseucht erklärt.
Im Lazarett von Sin ope am Schwarzen Meere ist, W. T. B.“ zufolge, gestern ein Fall von Cholera mit tödlichem Ausgang vorgekommen.
(Weitere Nachrichten über weten 2c. s. i. d. Ersten Beilage.)
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Für die unter Mitwirkung der Deutschen Landwirtschaftsgesell⸗ schaft und des Deutschen Hopfenbauvereins am 10. bis 14. Ok- tober 1910 zum 17. Male weranstaltete Deutsche Gersten- und Hopfenausstellung des Vereins Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei in Berlin 6 die Vorbereitungen in vollem Gange. Alle früheren Gersten⸗, Brauweizen⸗ und Hopfenaussteller sowie die in Betracht kommenden landwirtschaftlichen Vereine und Interessen⸗ vertretungen haben die Ausstellungssatzungen und die von der Rohstoff⸗ abteilung der V. 8. B. bearbeiteten Winke zur bevorstehenden Brau⸗ erstenernte“ erhalten. Der von Staatsbehörden und Korporationen der andwirtschaft und des Braugewerhes für den mit der Ausstellung ver⸗ bundenen Preisbewerb aufgebrachte Prämienfonds hat bereits jetzt eine beträchtliche Höhe erreicht, obwohl noch namhafte Beiträge, von bisherigen Förderern der Ausstellung ausstehen. Wie alljährlich hat das Preußische Landwirtschaftsministerium 20900 „ und zwei Silberne Staatsmedaillen für das mit dem 1. Siegerpreis ausge⸗ zeichnete beste deutsche Gersten⸗ und Hopfenmuster, gestiftet. 5600 6 hat der Bayerische Landwirtschaftsrat bewilligt. Auch die Württembergische Zentralstelle für die Landwirtschaft, das Großherzoglich badische Ministerium des Innern und das Ministerium für Elsaß⸗Lothringen sind wieder mit namhaften Bei⸗ Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Schlesien hat außer einem Geldpreise wieder eine Silberne Medaille für das beste, ausgestellte Gerstenmuster schlesischer Herkunft gestiftet. An Beiträgen von Brauereikorporationen sind u. a. zu nennen: je 500 66 vom Deutschen Brauerbund und vom Verein der Brauereien Berlins und der Umgegend, 309 ς vom Brauereiverband zu Hamburg und 2090 16 vom Verein Münchener Brauereien. Die gleiche Summe hat der Verein Sächsischer Malz⸗ fabrikanten beigesteuert. Im ganzen dürfte der bisher für Preise verfügbar gewesene Betrag von 10 000 6 in diesem Jahre voraus— . noch überschritten werden. — Alle auf die Ausstellung bezüg⸗ lichen Anfragen und Mitteilungen sind an die Versuchs und Lehranstalt für Brauerei in Berlin N. 65, Seestraße, Institut für Gärungsgewerbe, zu richten.
Saatenstand, gin eren, und Getreidehandel in uß land.
Das Kaiserliche Generalkonsulat in Odessa berichtet unterm 25. Juli d. J.: Die Witterung hat sich im Berichtsmonat nicht so ünstig gestaltet, wie gewünscht und erhofft wurde. Während Ende inn und Anfang dieses Monats . Dürre herrschte, wechselten heftige Niederschlaͤge, namentlich starke ewitterregen oft mit kräftigem Hagelschlag verbunden, mit tropischer Hitze ab, so daß die vor etwa 14 Tagen in Angriff genommene Ernte, die jetzt überall in vollem Gange ist, stark gelitten hat. Die noch im vorigen Monat viel versprechenden Aus⸗ ichten und übertriebenen Hoffnungen auf eine ausgezeichnete Ernte 6 stark herabgemindert worden, denn die starken Gewitterregen der letzten Zeit haben nicht nur dem noch auf dem Felde stehenden und dem bereits abgemähten Getreide bedeutend geschadet, sondern auch dem bereits in Hocken befindlichen Weizen ehen Schaden zugefügt. Immerhin dürfte, soweit sich schon ft übersehen läßt, die Ernte in Südrußland etwas über mittel ausfallen. — ;
Die Sommersgaten, besonders Ulka, haben infolge der Dürre sehr gelitten, doch soll zum Glück . nur wenig gesät worden sein, sodaß der Schaden nicht gar zu groß ist. Dennoch hört man aus verschiedenen Gegenden, wie beispielsweise aus Tiraspol, aus dem Hinterlande von Nikolajew und der Umgegend von Odessa ernstliche Klagen. Die Quglität ist sehr verschieden ausgefallen. Einen Vorzug hat das Getreide in diesem Jahre, es hat nach den bisher eingegangenen. Nachrichten wenig Besatz. — Winterweizen ist befriedigend. Man kann behaupten, daß die Ernte qugntitativ befriedigend ist, qualitativ aber bleibt sie gegen das Vorjahr zurück. Das Endergebnis läßt sich erst in etwa 2—3 Wochen nach Beendigung der Erntearbeiten über⸗ blicken. Augenblicklich sind die Zufuhren infolge der Feldarbeit noch sehr gering, doch sollen im Innern große Mengen auf den Flüssen in Barshen unterwegs sein. Es herrschte hier in letzter Zeit eine roße Geschäftsstille. Zwar wurde es in den letzten beiden Tagen . etwas lebhafter und man hofft, daß in allernächster Zeit schon gute Zufuhren hier eintreffen und die n . sich beleben werden. Ünter Führung Amerikas zeigte sich für verfügbaren
Weizen sehr lebhafte Nachfrage, die nur zu unverhältnismäßig hoch
steigenden Preisen befriedigt werden konnte. Die höchsten Preise zahlte England. Die Forderungen gingen täglich in die Höhe. Die Preise betrugen bis 123 Kop. für das Pud, fingen aber an infolge stärkerer Zufuhr zu fallen. Für alten Weizen zahlte man seiner besseren Qualität wegen bedeutend höhere Preise. Der Unterschied betrug bis 14 Kop. für das Pud. — In Roggen haben wir eine sehr gute Mittel ernte und ist die Nachfrage besonders aus Süddeutschland, wo die Roggen⸗ ernte durch Regen stark gelitten haben soll, recht groß; schnelle Ab⸗ ladungen sind sehr gefragt und prompte Partien recht gesucht. — Die Gerstenernte ist gleichfalls eine gute Mittelernte. Die Qualität ist befriedigend. Das Naturalgewicht ist nicht 9 groß wie im Vor⸗ jahre (62— 63 kg), sondern nur 58-59 kg., Für mehr, garantieren die hiesigen Exporteure auch nicht. Das Erkrägnis beträgt ungefähr 60-80 Pud für die Deßjätine — 10925 ha. Der Absatz , d sich sehr lebhaft, namentlich brauchte Deutschland zu Beckungs zwecken große Mengen. Die alten Bestände sind stark gelichtet und erst mit Beginn Ter neuen Zufuhren wird sich das An⸗ ebot wieder vergrößern. — Mais stand bis jetzt glänzend und 6 die letzten Niederschläge das Wachstum sehr gefördert. Man verspricht si ö nur stellenweise soll der
agel bedeutenden Schaden angerichtet haben. Die hier auf den Markt gebrachten Zufuhren . vorzugtweise in Englanz schlanke Aufnahme zu steigenden Preisen. Amerika ier für seine Maisernte wegen der dort herrschenden großen Dürre, Zwar lauten in letzter Zeit die Witterungsberichte aus Amerika anti er, weil kühles Wetter und Regen eingetreten fein soll. Ob dies aber den bereits angerichteten Schaden wieder ausbessern kann, muß die Zukunft lehren. — Hafer der im Süden verhältnismäßig nur wenig angebaut wird, ist äu ersl schwach und hat stark durch die Hitze gelitten. Der Leinsagt ist die Dürre gleichfalls schädlich geiwesen. Die Preise sind in letzter Zeit sprungweise in die Höhe gegangen, was wohl hauptsächlich durch
eine vorzügliche Maisernte
die andauernd ungünstigen Witterungsberichte aus Nordamerika bedingt ist. Die Hausse in Leinsaat hat die Tendenz des Futtermarktes be⸗ einflußt. Ob das aber von Dauer sein wird, erscheint sehr fraglich. 4 der stark gestiegenen Preise fanden einige Verkäufe für das Ausland statt.
In Kolsa gibt es hier gute Qualitäten, aber das Ausland will die hiesigen sehr gesteigerten . nicht annähernd bewilligen.
Die Getreidepreise ,. in letzter Zeit und sind unbe⸗ ständig. Man hofft, daß sje bald nachgehen werden, wenn sich erst zeigen wird, wie groß das Ergebnis der Gesamternte sein wird, was in einigen Wochen zu erwarten ist.
Die , m nr gen Preise sind:
imm... . . 106 — 123 Kop.') Ulka. I0 - 120
, genf ;,, . ⸗ ais Kolsa Leinsaat. Hederich. Die Vorräte betrugen am 14. Juli: in Asima w ln Arnautka J verschiedene Weizensorten Weizen zusammen Roggen. Mais.
Gerste 418 295 2 J,, / n ,,,, JJ Linsen ; - ö
Die Verladungen betrugen im Monat Juli aus Odessa ein⸗ schließlich Cherson: 3 000 000 Pud,
Weizen Roggen 500009 , 2 000000
Gerste Mais . 500 000 ,
Der Oelkuchenmarkt besserte sich gegen den Monat Juni be⸗ deutend, die Preise zogen stark an. Sie betrugen frei an Bord für: Leinkuchen, lose 166 nn, 2 . 6 . Kokoskuchen 89 in Säcken.
ö Ceylon ö ; Ravisonkuchen, hydraulische Ravisonbauernkuchen. ... ;
Wegen Mangel an Dampfern hatten die Frachten besonders infolge der guten Ernteaussichten angezogen, doch können sich jetzt wegen der geringen ihn , und der kleinen Bestände die verfügbaren Frachten nur schwach behaupten. .
Die gegenwärtigen ö sind für disponible Dampfer folgende
ö — 16, frei an 7
. —
2s 665 dæ, 5 454.
.
236363 Dor T, 13 455 il das
für Odessa, Nikolajew und Cherson: nach Rotterdam. J London, Hull, Antwerpen, Hamburg . S8s0, ganze Dampfer. 356. Die Frachten für die zweite Hälfte August stellen sich, wie folgt: nach Rotterdam, London, Hull... . 566, „Hamburg, Antwerpen, Weser .. 8569. Für September 3 Pence höher.
Saatenstand und Ernteergebnisse in Serbien.
Das Kaiserliche Konsulat in Belgrad berichtet unterm 25. v. M.:
In Serbien hat der Stand der Som merfrüchte unter a w,. der letzten 3 gelitten, jedoch wird er, soweit es sich etreidesorten handelt, im großen und ganzen als be—⸗ Man rechnet , auf eine reiche Ge⸗
treideeinte, von der nur diejenigen Gebiete ausgeschlossen sein werden, die unter den großen Ueberschwemmungen im Frühjahr d. J. zu leiden hatten. Die Gerste ist fast überall eingeerntet; im allgemeinen wird über die Qualität derselben . t, da unter der anhaltenden Feuchtigkeit die Körner an Aussehen verloren haben. Dagegen ist man mit der Quantität sehr zufrieden; man schätzt das Ernteergebnis der Gerste auf 1200 bis 2500 kg für den eklar. Der Winterweizen wird jetzt gemäht; in den höher und ab chüssig gelegenen Fluren ist beim Weizen wie bei der Gerste ein günstigeres Ernteergebnis zu verzeichnen als in den Tiefebenen und auf den morastigen Feldern. Sollte bald anhaltend trockene und warme Witterung eintreten, so kann noch auf eine sehr gute Ernte bei den später reifenden Getreidesorten gerechnet werden. ö.
um die friedigend bezeichnet.
nahme der Gegenden, die von Ueberschwemmungen oder Hagelschlägen heimgesucht worden sind, gedeihen die Mais kulturen überall vor⸗ trefflich und versprechen einen überaus 2 Ertrag. Die in den überschwemmten Geländen später angebauten Malskulturen haben sich sehr gut entwickelt und dürften vollen Ersatz für die früheren Anbauten, die durch die Ueberschwemmungen zugrunde gegangen waren, bringen. Die Marktpreise für alle Getreidesorten und namentlich für Mais gehen stetig zurück. Die Aussichten für die Pflaum enernte bleiben gering; in den übrigen Obstarten ist der Ernteertrag mittelmäßig. Sehr große Einbuße haben unter den Unbilden der Witterung an vielen Orten die Wein gärten erlitten.
Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs. und
Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen
Expedition während der Dien ien von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.
Oesterreich⸗Ungarn.
17. August 1910, 10 Uhr. K. K. Stgatsbahndirektion Villach: Lieferung von Schmiedeeinrichtungsgegenständen für die Werkstätte Knittelfeld. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichs⸗ anzeiger“.
. 6 August 1919, 2 Uhr. Direktion für die Linien der Stagts⸗ eisenbahngesellschaft in Wien: Verpachtung der Bahnhofrestauration in, der Station Wien Stgatsbahnhof. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichsanzeiger“.
Niederlande.
9. August 1919. Die Landwirtschaftliche Genossenschaft in Barendrecht. Lieferung von: 7800 kg Superphosphat, 7100 kg Kainit, 1700 kg rr n nnch. Sd00 Eg gesunde Petershurger Erbsen. Näheres gegen 8 von 10 Cents bei dem Sekretär.
9. August 1916. Landwirtschaftlicher Verein in Eka mp: Lieferung von Kainik, Schlackenmehl und Superphosphat. Die Bedingungen sind bei A. Toorn in Ekamp gegen Einsendung einer Briefmarke zu erhalten.
; J. September 1910. Direktion des Laboratoriums des Finanz⸗ ministeriums in Amsterdam: Lieferung von rund 200 000 kg Holz⸗ geist zum Denaturieren von Alkohol durch den Staat. Die Be⸗ dingungen sind bei der Direktion des Laboratoriums zu erhalten.
Theater und Musik.
Neues Königliches Op 1 3 Die gestrige Lohengrin⸗Aufführung der Gura⸗Oper eute sich eines 96 lebhaften Hesf n der durch die Leistungen der in den . beschäftigten Künstler durchaus berechtigt war. Dr. von ary, der neulich schon als Tristan einen sehr guten Eindruck hinter- ließ, verstärkte ihn gestern noch als Lohengrin. Seine Stimme zeigte