1910 / 243 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Oct 1910 18:00:01 GMT) scan diff

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Auf Ihren Bericht vom A. September 1910 will Ich der Kleinbahn⸗Aktiengesellschaft . zu Grünberg im Kreise Grünberg, Regierungsbezirk Liegnitz, welche die Genehmigung zum Bau und Betriebe einer Klein⸗ bahn von Grünberg nach Sprottau erhalten hat, das Ent⸗ eig nung srecht, zur, Entziehung und zur dauernden Be⸗ schränkung des für diese Anlage mit k der nur privaten Zwecken dienenden 6 in Anspruch zu nehmenden Grundeigentums verleihen. Die eingereichte Karte erfolgt zurück.

Jagdhaus Rominten, den 3. Oktober 1910.

Evang elischer Oberkirchen rat.

Dem bisherigen Inhaber einer Konsistorialassessorstelle bei dem Königlichen Kon . n Breslau, . . ist eine etatsmäßige Ratsstelle bei demselben Konsistorium verliehen worden.

BSekanntm achung.

Justizm iniste rium.

Den Landgerichtspräsidenten Geheimer Oberjustizrat Renck⸗ hoff in Graudenz und Schwedowitz in Brieg ist die nach⸗ gesuchte 1 mit Pension erteilt.

Versetzt sind: der Landgerichtsrat Weißweiler in Cöln als Amtsgerichtsrat an das Amts ericht daselbst, die Amts⸗ richter Dr. Böhm in Breslau und Lerche in Demmin alt Landrichter an das Landgericht in Breslau.

Der Amtsrichter Freiherr von Kottwitz in Freystadt i. Schl. ist infolge seiner Ernennung zum Landrat aus dem Justizdienste geschieden.

der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte, Justizräte Max Lazarus bei dem Kammergericht,

Leopold Meyer bei den Landgerichten l, II, NI in Berlin,

Paelegrimm bei dem Landgericht in Neu⸗Ruppin, Kan⸗ trowitz bei dem Amtsgericht in Seelow, die Rechtsanwälte Dr. Johannes Müller bei dem Landgericht L in Berlin, Arthur Hornthal bei dem Landgericht II in Berlin, Dr. Heinrich Stern in Lichtenberg bei dem Amtsgericht Berlin⸗ Mitte, Wal ter bei dem Amtsgericht in Spremberg und Dr. Adamzeweski bei dem Amtsgericht in Kattowitz.

Mit der Löschung der Rechtsanwälte Justizrat Kantrowitz in Seelow und Walter in Spremberg in der Rechtsanwalts⸗ liste ist zugleich deren Amt als Notar erloschen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Emil Kirschner vom Landgericht L in Berlin bei dem Amtsgericht Berlin-Mitte mit dem Wohnsitz in dem⸗ 6 Teile der Stadt Lichtenberg, der zum Amtsgericht

erlin⸗Mitte gehört, Dr. Klenter aus Cöln bei dem Amts⸗

ericht und dem Landgericht in Elberfeld. Peters aus Thale

ei dem Amtsgericht in Pleschen, die Gerichtsassessoren Bruno Anspach, Dr. Martin Isaacsohn, Dr. Her—⸗ mann Kirchberg, Alfred Kurzweg, Sally Pinner und Hans Freiherr von Werthern bei dem Landgericht Lin Berlin, von Ehrenstein und Langkopf bei dem Land⸗ , in Hannover, Rosenau bei dem Landgericht in Gnesen,

r. Averdunk bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Potsdam, Ernst Pfeiffer bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ 6 in Neu⸗Ruppin, Sandberg und Dr. Max Zellner ei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Max Golbberg bei dem Amtsgericht ünd dem Land— 66 in Düsseldorf, Mecke bei dem Amtsgericht in Werder,

r. Gerxitzen bei dem Amtsgericht in Düsseldorf-⸗Ferresheim mit dem Wohnsitz in Hilden, Dr. Grühl bei dem Amtsgericht in Opladen, Andreas bei dem Amtsgericht in Altena mit dem Wohnsitz in Werdohl, Las sen bei dem Amtsgericht in Schleswig und der frühere Gerichtsassessor Ernst Wolff bei dem Oberlandesgericht in Hamm.

Der Amtsgerichtsrat Wagner in Schmiedeberg i. Schl. 6 3. Rechtsanwalt Dr. La demann in Duisburg sind gestorben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Verliehen ist: den Regierungsassessoren Quaatz die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahndirektion in Berlin, Hilgers und Heintze die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahn⸗ direktion in Frankfurt a. M; den Regierungs- und Bauräten Grube die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahndirektion in Hannover, Kette die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahn⸗ direktion in Berlin und Karl Sarrazin in seiner Eigenschaft als Vorstand der ö 1remen die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahndirektion in Hannover; den Regierungs⸗ baumeistern des Eisenbahnbaufaches Wollner die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahndirektion in 9 . Pieper in Hannover und Paul Schmidt in Mainz die Stelle von Be⸗ triebsinspektionsvorständen unter Belassung in ihrer derzeitigen Beschäftigung, Scheel die Stelle des Vorstandes der Be⸗ triebsinspektion 2 in Oppeln, Ziemeck die Stelle des Vor⸗ standes der Betriebsinspektion 2 in Beuthen O⸗S,, Anton Ackermann die Stelle des Vorstandes der Betriebsinspektion 2 in Allenstein und Riedel die Stelle des Vorstandes der Be⸗ triebsinspektion 2 in Leipzig; den Regierungsbaumeistern des Maschinenbaufaches Meßerschmidt die Stelle des Vor⸗ standes einer Werkstätteninspektion bei der Eisenbahnhaupt⸗ werkstätte J in Berlin, Eckhardt die Stelle des Vorstandes der Maschineninspektion J in Dortmund, Keßler die Stelle des Vorstandes der Maschineninspektion in Bromberg, Karl Reinicke die Stelle des Vorstandes der Maschineninspektion in Saar— brücken, Ludwig Hoffmann die Stelle des Vorstandes der Maschineninspektion in Darmstadt, Emil Koch die Stelle des Vorstandes einer Werkstätteninspektion bei der Eisenbahnhaupt— werkstätte in Halle a. d. S. und Achard die Stelle des Vor⸗ standes der Maschineninspektion in Jena.

Ferner ist verliehen die etatsmäßige Stelle eines Regie⸗ rungsbaumeisters den Regierungsbaumeistern des Eisenbahn⸗ baufaches Renfer in Duisburg, Fritz Struve in Odenkirchen, Gieseler in Spandau, Meilicke in Bremen, Heckler in Cöln, Adolf Francke in Bielefeld und den Regierungs⸗ baumeistern des Maschinenbaufaches Levy in Saarbrücken, Martini in Bromberg, Szulc in Stettin, Nolte in Siegen, Paehler in Cassel und Sembdner in Posen.

Der Regierungsassessor Dyes ist von Breslau zur Eisen⸗ bahndirektion nach Erfurt versetzt.

Ministerium des Innern. Dem Landrat Freiherrn von Kottwitz ist das Landrats—⸗ amt im Kreise Sprottau übertragen worden.

Finanzminister ium.

Bekanntmachung.

Gemäß §z 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G-S. S. 1527) wird hiermit zur ie i! ö gebracht, 29. der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal- an, . chatte , . dem . 1909/10 bei der Nauendorf⸗Gerlebogker Eisenbahn bezügli ihrer in Preußen belegenen Strecke auf : ö clic 16876 M 57

festgestellt worden ist.

Magdeburg, den 12. Oktober 1910.

Der 8 . Eisenbahnkommissar. omm er.

Bekanntmachung.

Gemäß §z 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetzsammlung Seite 152) wird zur fer n i, gebracht, daß aus dem Betriebe der Brohltal⸗Eisenbahn im Jahre 1909 ein kommunalabgabepflichtiges Reineinkommen sich nicht ergeben hat.

Cöln, den 13. Oktober 1910.

Der Königliche mm ir. Riesen.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Prensen. Berlin, 15. Oktober.

Seine 3 der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Neuen Palais bei Potsdam den Vortrag des Chefs des Marnnekabinetts, Admirals von Müller entgegen. ,

Die eisenbahnfachwissenschaftlichen Vorlesungen finden im Winterhalbjahr 1910,11 in folgender Weise .

In Berlin werden in der Universität Vorlesungen über Nationalökonomie der Eisenbahnen, insbesondere das Tarif⸗ in sowie über die Verwaltung der preußischen Stgatseisen⸗ bahnen und im technologischen Institut der Universität über Technologie gehalten. Das Nähere, namentlich auch über die Anmeldung zu den Vorlesungen, ist aus dem Anschlage in der unn, 26 t

n Breslau erstrecken sich die Vorlesungen auf Eisen—

k Elektrotechnik und , , , men Ef 37 bahnen, insbesondere Tarifwesen,

in Cöln auf Eisenbahnbetrieb und Elekt rotechnik,

in Elberfeld auf Technologie,

in Halle a. S. auf Elektrotechnik,

5 Hannoyer auf Eisenbahnbetriebslehre und National⸗ ökonomie der Eisenbahnen, insbesondere Tarifwesen.

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Seine Exzellenz der frühere Präsident des Reichsbank⸗ direktoriums, Wirkliche Hel lh Rat Dr. Koch ist, „W. * Yi zufolge, heute vormitiag in Charlottenburg gestorben.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist vorgestern S. M. S. „Hertha“ in Biserta und S. M. S. nn,, in Amoy n Flußkb

S. M. Flußkbt. „Otter“ ist gestern von Schanghai na Hankau (Yangtse) abgegangen. . h

S. M. S. „Eber“ ist vorgestern in Swakopmund ein⸗ am 18. Oktober von dort nach Kribi

. und geht Kamerun) in See.

Deutsche Kolonien.

Aus Deutsch-Südwestafrika meldet ein telegraphischer Bericht des stellvertretenden Gouverneurs, daß der , r Zusammenstoß von Soldgten und Trang kkeikaffern durch das aufsässige Verhalten der letzteren gegen Angestellte der Bahnbauleitung veranlaßt worden ist, Die Angestellten baten die in der Nähe befindliche Truppe um Unterstützung, worauf sich die Kaffern, mit Keulen und Messern bewaffnet, zusammenrotteten und die öffentliche Sicherheit bedrohten. Infelgedessen wurde ein Einschreiten der Truppe nötig; diese machte erst von den Waffen Gebrauch, als die Kaffern zum Angriff übergingen. Vierzehn Kaffern sind tot; die Verwundeten ö sich in

guter Fürsorge.

Oesterreich⸗Ungarn.

m Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten und die Angelegenheiten Bosniens der österreichischen Delegation wurde gestern mit der Beratung des Budgets des

Nach dem Bericht des W. T. B. erörterte d erklärung, besprach das Exposé und beantragte ich nefion Hader r he . 6 ke n,,

nnexionspolitik und die schroffe Unnachgiebigkeit gegen S

Kn bn n sich an den Platz Gerd r 0 —⸗ Der wären unberechtigt gewesen, gegenüber einer Kon die Annexion erst auszusprechen gehabt hätte, zuma mit dem man schon vorher einig gewesen, die der slavischen Balkanstaaten, namentlich die ökonomischen, ben und die Meerengenfrage hätte aufwerfen können, wobei Ct reich es hätte unterstützen können. Die gegen die Konferen ga führten Gründe, wig der, daß Jawolski vor der öffentlichen Me in Rußland erschrocken, daß er von der kühlen Aufnahme seinegz un pensationsobjektez, des Meerengenprojektes, in England entlaufen. wesen sei, seien 3 stichhaltig. Kramarcz fragte, ob in Haze über die Form der Durchführung der Annexion irgend wel hein machungen getroffen und wenn ja, ob sie auch von Desterreich ;

halten worden seien. Der Redner erörterte die Tendenz deg i. slavismus und erklärte: Wir wollen keine Politik machen, die h ö. stehende Staatszordnung umstürzen und Neues an ihre Stelle 3 soll. Wir wollen nur den , , unter den slavischen Falten n ihre innere und kulturelle Annäherung als Sicherung dafür, da . antislayische Politit Oesterreichs im 3 und nach außen . unmöglich sei. Oesterreich ist für absehbare Zukunft an . geradezu gekettet und hat jede Bewegungsfreiheit verloren. ] nichtdeutschen Völker Oesterreichs aber haben keinen Grund su Enthusiasmu; sie haben nichts zu tun mit dem Byzantinismug se im Wiener Rathause getrieben wurde. Zum Enthusiasmuß hel die Slaven umsowenlger Grund, als im. Innern antislabi

olitik gemacht und in Deutschland die Ausweisungen der Slaven rückhaltlos betrieben werden. Qesterreich muß auch

seiner auswärtigen Politik auf seine Slaven Rücksicht 3 6 Deutschland, dem Oesterreich jetzt nicht mehr entgehen kann, wiss 9 ihm die Türkei gewinnen, um von er r, bis zum Bosporut ei unbezähmbare Macht gegen alle slavischen Völker und gegen . Westmächte aufzustellen. An der fruheren konservativen . nationalen Verhältnissen Oesterreichs angepaßten und dabei auch von Deutschland gebilligten Friedenspolitik konnten die Slapen aktiv und unterstützend teilnehmen, wogegen sie jetzt kühl biz an Herz beiseite stehen müssen. Dr. von 2 ärnreith er erklirt man könne sich nur mit dem Grafen Aehrenthal einverstanden erklären, daß er den Weg der Konferenz nicht betreten habe. Die Behauptung des Delegierten Kramarez von dem Abhängigkesg— verhältnis Oesterreichs zu Deutschland sei falsch. Aus der Krieg!, bereitschaft habe Oesterreich ö. moralischen Nutzen gezogen. Yi Stimmen, die an der Zukunft Oesterreichs Zweifel hegten, seien der. stummt, und Oesterreich habe einen Aufsschwung des öffentlichen Geistes, eine Zupersicht in die Zukunft und ein Selhstbewußtsein er lebt, die von bleibendem Nutzen sein würden. Der Passug der Thronrede, daß das Bündnis mit Deutschland und Italsen womöglich noch fester und inniger geworden sei, werde von allen Freunden des Friedens mit großer Freude und Dankbarkeit vernommen werden. Es scheine, daß sich ein gewisses Einverständnis zwischn Oesterreich, Deutschland und der Türke vorbereite, das eine sehr große militärische Bedeutung haben und vom Belt his zum Bosporus eine starke Friedensstellung bedeuten würde. Allerdings sei die Türkei ein

unsicherer Faktor, da sie vielfach zu Frankreich und England finanziell in Verbindung stehe. Der Nedner trat für eine wirtschaftliche

Annäherung an die Balkanstaaten, besonders an Serbien, ein

wo Deutschland wirtschaftlich seit 1906 an Oesterreichs Stelle

. sei. Freihert von Schwegen billigte voll. tändig das Vorgehen des Auswärtigen Amts in der Annexionsfrage

verlangte aber Pflege der Handelsbeziehungen zu den Ballanstaaten.

Dr. Rennert erklärte, die einzig richtige Methode der Annexion

wäre eine gute nationale und soziale Politit gewesen, nicht aber eine

Politik mittels Militär und Diplomatie. Die Kosten der Annexiont—

politik hätten infolge der Boykottbewegung die österreichischen Arbeiter

jahlen müfsen. Die auswärtige Politik bedeute für Qesterreich

Handelepolitik; gerade darin aber sei das auswärtige Amt ein Voll̃nug—

organ der Agrarier.

Der Ausschuß setzte in der heutigen Sitzung die Beratun

des Voranschlags des Ministeriums des Aeußern fort. ! Der Delegierte Axmann legte laut Bericht des W. T. B. . die von Dr. Kramarez geübte Kritik gegen die Benennung einer iener Straße nach dem Deutschen Kaiser entschieden Verwahrung ein.

Frankreich.

In der gestrigen Sitzung des Ministerrates gab der Ministerpräsident Briand, „W. T. B.“ zufolge, eine Dar— legung der Maßregeln, die zur Sicherstellung der Lebens— mittelversorgung getroffen sind, und wies darauf hin, daß sich ein fortschreitendes . des Aufstandes der Eisenbahnan gestellten eutlich bemerkbar mache. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Miller and teilte mit, daß der Passagierverkehr auf der Nordbahn doppelt so stark sei wie am Abend zuvor. Am Vormittag hätten in Paris nur 8 Proz. des Personals im Dienst gefehlt. Auch der Verkehr auf der staatlichen Westbahn . sich schnell. Millerand erklärte ferner, daß die zum Militärdienst einberufenen Eisen⸗ bahner dem Befehl bei Vermeidung von Gefängnisstrafe un⸗ verzüglich Folge leisten müßten. Die Rekrutierungsburenus 8 die Gestellungsbefehle für die Eisenbahner bestätigt. Im Verlaufe der Sitzung erhielt der Ministerpräsident ein Schreiben des Ausstandskomitees, in dem er um Antwort auf das Schreiben ersucht wird, das von dem Komitee an den Minister des Innern gerichtet worden ist, um ihm mitzuteilen, daß das Komstee ihm und den Eisenbahngesellschaften zu einer allgemeinen Besprechung zur Verfügung stehe. Der Minister⸗ rat entschied sich dafür, in der Antwort den schon vor dem Ausstande gefaßten Beschluß zu bestätigen, der dahin ging, den verschiedenen Eisenbahngesellschaften die Beschwerden der An⸗ gestellten mitzuteilen, den Angestellten die Antwort zu über⸗ mitteln und die Einwendungen der Interessierten in Empfang zu nehmen, um zu einer Lösung zu gelangen.

Ueber den Stand der Ausstands bewegung liegen heute folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor: Eine Bekannt machung der Ostbahn⸗Gesellschaft hesagt, daß der Augstand auf ihren Linien als beendet angesehen werde. In einer Ver⸗ öffentlichung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten wird eine merkliche Besserung bei den Linien der Nord⸗ und Vest⸗ bahn festgestellt. Bei der Paris⸗-Lyon Mittelmeerbahn ist ein normaler Dienst gesichert; bei der Orlsansbahn haben noh 781 Ausständigen 574 die Arbeit wieder aufgenommen; bei der Südbahn sind die Arbeitseinstellungen zahlreich, doch nitd der Dienst aufrecht erhalten. In Marseille haben die Eisen⸗ bahnbediensteten gestern abend beschlossen, um Mitternacht in den Ausstand zu treten.

Unter außerordentlichem Andrange fand gestern abend im St. Paul⸗Zirkus in Paris eine , der Eisenbghner gegen die Einberufung zum Militär⸗ dienst statt. Um Zwischenfällen vorzubeugen, wurden von

Veranstaltern Flugblätter verteilt, auf denen die Teilnehmer aufgefordert wurden, nach Schluß der Versammlung ruhig aue einander zu gehen. Die Polizei hatte umfassende Maßnahmen

Das Katasteramt Kappeln im Regierungsbezirk Schleswig ist zu besetzen. ö = ; .

Ministeriums des Auswärtigen begonnen.

getroffen. In der Versammlung hielten mehrere sozialistsche Deputierte, unter ihnen Jaurès, Reden, in denen sie die .

Bacquehem das Verhalten der einzelnen Mächte ö. 1. aint

Dr. Kramarcz kritisthtie

Interesn

ange

und Polizisten leicht verletzt wurden und einem höheren Polizei⸗

jhrer Haltung gegenüber dem Ausstande der Eisenbahn⸗ i . er . Schließlich wurde eine Tages⸗ dnung angenommen, in der die Solldarität der Sozialisten urn den Eisenbahnern zum Ausdruck gebracht wird, die Gesell⸗ haften der Geldgier bezichtigt werden und der Regierung zum Hr erf gemacht wird, daß sie den Arbeitern das Streikrecht rweigere. Na Schluß der Versammlung herrschte in dem e rel von St. Antoine große Erregung, Die Polizei zer⸗ freute mehrere Gruppen, die die Internationale sangen. Um Hiitternacht war die Ruhe wiederhergestellt. Cine gestern abgehaltene Versammlung der Arbeiter der elektrischen Indu trie stimmte für die Fortsetzung des Aus⸗ andes. Das Komitee der vereinigten Bauarbeitersyndikate J sich gestern für den allgemeinen Ausstand entschieden.

Portugal. Einer Meldung des „W,. T. B.“ zufolge werden die nächsten Wah len nach dem allgemeinen Stimmrecht erfolgen. Dem Vertreter des englischen Gesandten ist das ersönliche Eigentum des Königs Manuel aus—

andigt worden. tchindig Griechenland.

Der König Georg hatte gestern eine Besprechung mit Ma vrom ich alis und Venizelos.

Serbien.

schtina ist gestern zusammengetreten und hat, B.“ meldet, das bisherige Präsidium wieder⸗

Australien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ sind bei den Vahlen in Neusüdwales 46 Anhänger der Arbeiterpartei und M Liberale gewählt worden.

Die Sku vie das „W. T. gewählt.

Etatistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In den Rheinischen ö vormals C. Mand n Koblenz, sind, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt, nachdem die älteren Arbeiter wegen Lohnstreitigkeiten gekündigt hatten, die übrigen aus⸗ gesperrt worden. Vgl. Nr. 241 d. Bl) . In Bielefeld sind, der Rh.⸗ Westf. Ztg.“ tufelch die Arbeiter und Arbeiterinnen der Wäsche ndustrie in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie haben durch eine Abordnung 15 Groß⸗ betrieben ihre Forderungen unterbreitet: Verkürzung der Arbeitszeit anf 5 Stunden, Erhöhung der Akkordsätze um 15 oso, Festsetzung von Mindefflöhnen für jede. Arbeiterkategorie, Regelung des Lehr⸗ derhältnifses für Arbeiterinnen und Zuschneider Errichtung eines ritätischen AÄrbeitsnachweises und tarifliche Festlegung sämtlicher

ohnsãätze.

. Werftarbeiterausstand (vgl. Nr. 242 d. Bl) berichtet . W. T. B.“ aus Hamburg, daß in der gestrigen 6 gt der , über die Einstellung und Aufnahme der Arbeit befriedigende Festlegungen erfolgt sind. Die Sicherung des Akkordüberschusses an Akkorden, die durch den Streik unterbrochen wurden, ist gleichfalls anerkannt worden. Der Usher schuß soll sämtlichen Arbeitern ausgezahlt. werden. Auch äber' diesen Punkt sind bestimmte, schriftlich niedergelegte Regeln geschaffen worden. Auf Wunsch der Arbeitervertretung sind in diesen Bestimmungen jedoch noch einige Aenderungen erfolgt, und deshalb kann erst nach der zustimmenden Erklärung der Werftbesitz er diese Angelegenheit für beide Teile verbindlich abgeschlossen werden. Deshalb sollle die Verhandlung kommission heute, Sonnabend, noch⸗ mals jusammentreten, um die Entschließung der Werftbesitzer entgegenzunehmen. .

In Bremen beschlossen, wie W. T. B.“ meldet, in einer in vergangener Nacht um Iz Üihr beendeten Versammlung die Straßen⸗ bahn wegen der seit einigen Tagen herrschenden Lohnstreitigkeiten mit 437 gegen 11 Stimmen in den Ausstand einzutreten. Der Betrieb 9. heute morgen auf sämtlichen Linien.

In Paris sammelten sich, wie W. T. B.“ erfährt, gestern nachmittag ausständige Maurer auf dem Montmartre, um einen Kundgebun Sin zu veranstalten, wurden aber auf dem Marsch 19 dem Clichvplatz von Polizei und Gendarmerie serstreut. Bei dem Zufammenstoß wurde ein Gendarm durch einen Flaschenwurf verletzt. Als etwa tausend der Demonstranten ich wieder zu einem Zuge vereinigten und über die Rue du Faubourg Montmartre zurückmarschlerten, wurden sie abermals von der Polizei zerstreut. Entgegen der Meldung auswärtiger Blätter, daß bei den Kundgebungen dreißig Personen vom Militär verwundet worden seien, wird an f nt daß nur einige Demonstranten

beamten der Arm gebrochen wurde.

Literatur.

Der als Diplomat wie als Schriftsteller bekannte ehemalige Wirk⸗ liche Geheime Legationsrat Rudolf Lindgu, der Bruder Paul Lndaus, ist, wie W. T. B.‘ meldet, gestern in Paris ver- storhen. Geboren am 16. Oktober 1829 in Gardelegen, ging er 1860 in diplomatischer . der Schweiz nach Japan, um den Handels⸗ vertrag zwischen beiden Ländern vorzubereiten, und wurde nach dessen Abschluß zum Generalkonsul, ernannt, verweilte längere Zeit in China, Kochinchina und Amerika und kehrte erst 1870, kurz dor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges, nach Europa zurück. Er machte den Krieg in dem Generalkommando als Sekretär des Prinzen August von Württemberg und Berichterstatter des Staatt⸗ anzeigers“ und der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ mit und wurde nach dem Frieden der deutschen Botschaft in Paris attachiert, 1878 aber in die polstische Abteilung des Auswärtigen Amts nach Berlin berufen. Im Jahrè 15391 wurde er als Vertreter des Deutschen Reichs beJ der Verwaltung der türkischen Staatsschuld nach Kon— stantinopel versetzt. In den letzten Jahren lebte er, nachdem. er sich von der diplomatischen Tätigkeit zurückgezogen hatte, zumeist auf. Helgoland. n. Gesammelten Romane und Novellen, erschienen 1893 in Berlin in 6 Bänden. Die Erzählungen spiegeln das Lehen des viel⸗ sereisten Mannes wider, indem fie die Sitten fast aller Kulturländer ar und kenntnisreich darstellen, Die originellsten und anziehendsten einer Novellen: „Reifegefährten“ (neue Ausgabe 1894), Der . Bi her schildern das Leben der europäischen Kolonisten in

en.

Jagd.

Dienstag, den 18. d. M., findet Königliche Par force⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr in Ferbitz.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Oester reich.

ö Laut Rundschreiben der K. K. Seebehörde in Triest vom 1. 2. M. x * wegen Auftretens der Cholera in Mas kat die Herkünfte J ö diesemn Hafen bis auf weiteres den Verordnungen des seebehörd⸗ en Rundschreibens vom 12. August 1904 Nr. 12 468 ent⸗

Tür kei.

Der internationale Hesundheitsrat daß die aus verseuchten Häfen Kavak eintreffenden Schiffe, tumaz passteren wollen und vor ih verdächtigen Fall hatten,

(Kavak) zurückzuhalten sind. des Abgangshafeng über dag. Er Unterfuchung des Falles telegraphisch das Ergebnis dieser Untersu Meerengen in Kontumaz passieren, nach dem Lazarett von Sigope

ist es

Nach einer Bekanntmachung des kollegtumß vom 7. d. M. ist die

Cholera befallen erklärt worden. Nach derfelben Bekanntmachung Landesteile als von ,, ver egi Lecce und Neapel in Italien; usnahme der Gouvernements r Archangel, die Häfen am Sstindlen; Cochinchina, Tonkin, China

Tunis.

und Salerno, Palermo un choleraverdächtig erklärt. Die von fich zunächst nach La Goletta kunesischen Hafen anlaufen dürfen.

unterm 13. Oktober auf Anfrage mitget auf der Nord- und West ahn für Li nd einzuschiffenden Posten für überseeis die Ostbahn geleitet werden können. postanstalten J

Briefsendu

das Halbjahr bejogen werden.

Laut Telegramm aus Eisenach-ist

Theater und

Neues Königliche In Leo Blech s komischer Oper

Königlichen Operntheater Ratsdieners Lampe, die bisher von breiter und behaglicher Art gegeben w des Herrn Lieban zum ersten Male sie fich, wie der Erfolg bewies, gefoppte Ratsdiener, der den

in seiner Darstellung eine in der

sonderer Versicherung. Die Besetzung Damen Hempel, 296

Neues The

Lilienfein,

letzten Stücke zu urteilen wenigstens ging auf schlagkräftige Wirkungen gus andere: Motivierung der Ereignisse, Der von Napoleon geführte Krieg geg bildet den Zeithintergrund für die Bergstädtchen Olivera an der kastilien und Alava abspielt. Man brütet

lachtet hat. ache,

ihnen gibt, meuchlings getötet werden.

schönen Spanierin begnadigt er

ein, nachdem sie in einer o Stierkampf geschildert hat. und sie selbst ist die Torera, die ihn zur Strecke bringen soll. Die Band

sucht des Generals aufstacheln sollen, dem sie heimlich auf die Jagd geht, erwartet wird. So bringt sie gessen zu haben scheint, unter welchen und sich eigentlich darüber nicht wuns

stößt und herausstürzt, um sich vor de

Spanier und Franzosen, der General Drum und Dran vollig kalt.

tattete, und die der Spanierin, eine Probe ihrer starken Begabung ab

Sonntag, Manon“, mit Gates, Wichgraf, schäftigt.

tänzerinnen

Parbgs sind in des Königlichen Balletts.

die Damen Ober, Rothauser, die

spre 4 ech, behandeit (Vergl. ‚R.⸗Anz.“ vom 1. Dezember 1904,

Im Königlichen Schauspiel Male das Lustspiel von Herman Ba

des Schwarzen Megrez in welche die Meerengen in Kon⸗

im Lazarett Die Verwaltung hat sodann auf

Kosten der betreffenden Schiff gagentur

Lend igushen einzuziehen. ung negativ, so

zurückzubegeben, wo es einer vollen fünftägigen Quarantäne nebst Desinfektion unterworfen wird.

Schweden. . Königlich schwedischen Kommerz⸗ Provinz Neapel als von der

seucht: Die

Kurland, Livland, Estland und Roten Meer,

Die Regierung von Tunis hat die Provpinzen Rom, Caserta d die Insel Sardinien

zu begeben, bevor sie einen anderen

Verkehrsanstalten. Die franiösische Postverwaltung hat dem Reichspostamt

französischen Linien dagegen zurzeit rege n, verlaufe, und daß Posten bon, Marseille und er en ins e

nd angewiesen, danach zu verfahren.

Vom 1. Januar 1911 ab wird „Die Leitübersicht für ngen nach außereuropäischen Ländern?“

mehr als Bach zum Amtsblatt des Reichspostamts, sondern als befonderes Druckwerk erscheinen. Von dann durch Vermittlung der Postanstalten jum

die heute früh in Berlin fällig war, ausgeblieben.

nach längerer Pause unter des Komponisten eigener Leitung im gegeben wurde,

Schrank, meifler sich verborgen hält, mit wichtiger Amtsmiene versiegelt,

Charakterfigur, durch deren Mitwirkung die drollige Episode einen neuen Reiz gewann, nicht zum mindesten auch h die Zungengeläufigkeit des Künstlers, die große Heiterkeit auslöste.

lichen Teil seiner Aufgabe voll gerecht

ton und von Scheele⸗Müller, den ; geest, Kirchhoff, Bachmann war die bekannte und schon früher gewürdigte.

Ferdinand Bonns Gastspiel im Neuen Theater brachte gestern ein neueßs Stück: „Der Stier von Olipvera? von der in seinen früher in Berlin aufgeführten Werken „Maria Friedhammer“' und „Der schwarze Kavalier. echt dichterische Begabung bekundet hatte. Wie manchem ist ihm die Bühne na

Grenze der spanischen Provinzen Alt⸗ Die Bewohner u r hl daß die n Besatzung ihren schönen Kampfstier e

. gelegentlich eines Festes, das der e Grande de Barrios

der Kunde von dem Anschlag erhalten hat, vereitelt den nimmt den Granden und seine Tochter gefangen.

der Bedingung, daß sie ihn, den General, heirate. Der General gilt ihr nun als der Stier,

Schönheit berückten anderen französischen Offiziere sein, die die Eifer.

den alternden General, der ganz ver⸗

nicht zugetan ist, in einen solchen Parorze mus bon er fast seinen Kaiser verrät und erst im Augenblick, da ein Trommel

wirbel dessen Ankunft J seiner Peinlgerin den Dolch ins Herz

dieser letzten theatralisch wirksamen Szene willen ist das Ganze ge⸗ schrieben, das merkt man allzudeutlich;

Aber das Stück enthält zwei dankbare Rollen: die des Generals, die Herr Bonn mit dem

anjen Reichtum seiner bedeutenden darstellerischen ñ in der Fräulein Olivia Veit

Nebenfiguren ohne irgend welche Bedeutung.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen, 6 räulein Farrar in der Titelrolle, in Szene.

Die Herren Kirchhoff, Krühhfer, Lieban, Bronsgeest sowie die Damen Im dritten Akt tanzen Fräulein

direktor Br. Muck. Montag wird Salome unter der musilalischen

Leitung des Komponisten gegeben. . n erren Kraus,

sind die Vertreter der übrigen Hauptrollen (Anfang 8 Uhr).

in Konstantinopel hat verfügt,

Abgange einen cholera⸗ von Monastir⸗Aghzy

rem

bei den Sanitätsbehörden ebnis der bakteriologischen

kann das Schiff die positiv, so hat sich das Schiff

gelten zurzeit die folgenden Provinzen Bari, das europäische 26 mit

die Häfen in Britisch⸗ und Marokko.

ür dort kommenden Schiffe hall

eilt, daß der Postdienst nur estört sei, auf allen übrigen

esondere die in diesen Häfen Länder, big auf weiteres über Die deutschen Auswechselungs⸗

nicht

Privatbeziehern kann sie Preise von 75 3 für

die Post aus dem Elsaß,

Mufik.

Operntheater. Versiegelt“, die gestern euen war die wichtige Rolle des Herrn Knüpfer in etwas ju urde, der beweglicheren Komik anvertraut worden, für den weit besser eignet. Der in dem sei Bürger⸗ war

Tat überwältigend komische

er auch dem gesang⸗ wurde, bedarf nicht erst be⸗ der anderen Partien mit den den Herren Brons⸗

ater.

einrich

diesem zum Verhängnis geworden. Er und vernachlässigte dabei alles Charakterzeichnung, Sprache. en Spanien im Winter 1808s09 Handlung, die sich in dem

nd am meisten darüber und die französischen Soldaten

ber der General Guillaume, lan und

19 itten der ater unter

Sie willigt Vision einen

jedoch ihren

pernarienhaften

nach allen Regeln der Kunst erilleros sollen die durch ihre

der Picador ihr Vetter, mit während der General daheim

sonderbaren Umständen er frelte, ern dürfte, daß diese Frau ihm liebesraserei, daß

m Kaiser zu verantworten. Um im Grunde aber lassen einen

und die Kastilianerin und alles

Mittel aus⸗ wieder

legen konnte. Alle übrigen sind

den übrigen Hauptrollen be⸗ eter und die Solo⸗ Dirigent ist der Generalmusik⸗

6 die Salome ischoff. ͤirchhoff

hause wird morgen zum ersten

Am Montag geht ß Sudermanns Schauspiel „Strandkinder“ in Szene. Die Hauptrollen sind mit den Herren Kraußneck, Gode, Staegemann, Jeisler, Pohl, Geisendörfer, Vallentin, Boettcher, den Damen von Arnauld und Ressel besetzt.

Das Deutsche Theater bringk morgen sowie am Donnerstag Wiederholungen von Sumurln. unter Mitwirkung der Tänzerin Elsa Wiesenthal. Dienstag wird nach längerer Pie das „Winter⸗ märchen gespielt, Mittwoch „Judith“ (mit Tilla Durieur und Paul Wegener). Freitag findet eine ungekürzte Aufführung ven „Don Carlos“ statt. Der Beginn dieser Vorstellung ist auf 66 Uhr . Für Sonnabend ist „Ein Sommer⸗ nachtstraum angesetzt und für nächsten Montag „Faust“. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters wird der Shakespeare⸗Molidreabend. Die Komödie der Irrungenꝰ und „Die Felrat wider Willen“, Montag, Mittwoch, Freitag und nächsten Sonntag wiederholt. Dienstag findet eine Aufführung von Der Graf von Gleichen“ statt, für Donnerstag ist ‚„Gyges und sein Ring“, für Sonnabend Der Arzt am Scheideweg“ angesetzt. Morgen erscheint Gawäan“ auf dem Spielplan.

Das Lessingtheg ter bringt in nächster Woche Wiederholungen von Biörnsons Lustspiel Wenn der junge Wein blüht“ außer morgen abend noch am Montag, Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und nächstfolgenden ,, ,. Am Dienstag wird Hauptmann Schausplel Einfame Menschen“, am Freitag ‚Das Konzert“ gegeben. den 25. d. M., wird zum ersten Male als Nach⸗ ng Tantris der Narr“ aufgeführt.

euen Schaufpielhause wird täglich, mit Ausnahme reitag. Schillers „Jungfrau von Orleans“ mit er Titelrolle gegeben, und zwar am Dienstag

der Jubiläumsfeier der Uni⸗ versität Berlin. Für Montag und Freitag sind „Der Tartüff' und „Der Herr von Pourceaugnac“ angesetzt.

Im Schilkerthea ter 0. (Wallnertheater) wird morgen und

nächsten Sonntag, ,. Neue Jugend“, morgen abend „‚Sodoms Ende“ gegeben. Montag, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntagabend geht „Robert und. Bertram in Szene, . Mittwoch und Freitag werden ‚Die Kreuzelschreiber“ auf⸗ geführt. Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen und nächsten 6 Nachmittags, „Egmont“, morgen abend sowie am Montag „Die Kreuzelschreiber, Dienstag, Mittwoch, Freitag wird Sodoms Ende“, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntagabend Der Dummkopf. aufgeführt. Im Schillertheater Charlottenburg findet morgen, Mittags 13 Uhr, das erste die ãhrige Sonntags konjert statt, im Schillersaal, Charlottenburg (Am Knie), wird morgen abend ein Robert Schumann⸗Abend“ veranstaltet.

In der morgigen Sonntagsaufführung von Puccinis Boh me“ in der Komifchen Oper singt Herr Otko Makak, der von seiner Erkrankung volsständig genesen ist, den Rudolf. Dieselbe Oper wird am Tienskag, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntag wieder⸗ bolt. Für Montag ist „‚Ziegeunerliebe', für Mittwoch „Der Arjt wider Will en“, für Freitag sind „Hoffmanns Erzählungen“ , Als Nachm ittagsvorstellung wird morgen die Oper Hoffmanns Er⸗ jäblungen , nächsten Sonntag „Tiefland“ gegeben.

Im Neuen Theater wird in naäͤchster Woche allabendlich Lilienfeins Drama Der Stier von Olivera“, mit Ferdinand Bonn als Gast, aufgeführt. .

Im Luftfpielhause bleibt die Schnurre „Der Feldherrnhügel“ von Karl Roeßler und Roda Roda allabendlich auf dem Spielplan. Morgen nachmittag geht „Das Leutnantsmündel“ und nächsten Sonntagnachmittag , Der dunkle Punkt? in Szene.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Schauspiel hause wird morgen sowie am Dienstag, Donnerstag und Freitag das Schauspiel ‚Revolutionshochzeit' von Sophus Michaelis wiederholt. Montag wird Robert Mischs Komödie „Biederleute“ aufgeführt. Am Mittwoch und Sonnabend veranstaltet die Richard Wagner⸗ Gesellschaft Wiederholungen der Tragödie Giordano Bruno“ von Dtto Borngräber. Am . , geht als Neueinstudierung das Lustspiel Krieg im Frieden von G. von Moser und Franz von Schönthan zum ersten Male in Szene. Als Nachmittags vorstellungen Rlassisches Theater IV. u. V. Abt.) wird am Mittwoch und Sonn- e. „‚Kriemhilds Rache“, morgen und nächsten Sonntag Faust gegeben.

Am Sonnta nie,, , m N

von Montag und Irene Triesch in 73 Uhr) als Festvorstellung anläßli

Mannigfaltiges. Berlin, 15. Oktober 1910.

Die Hundertjahrfeier der Kriegsakademie wurde gestern abend durch ein kameradschaftliches Zusammensein in den Räumen der Akademie eingeleitet. Die Front des Akademiegebäudes war, wie W. T. B.“ berichtet, mit Fahnen, Velaxien und Girlanden ge⸗ schmückt, das Treppenhaus mit Teppichen und Blattpflanzen reich geziert, ein Blumenparterre zog sich bis zu dem Bronzestandbild Moltkes inn Ehrenposten in historischen Unijormen von 1810 hielten Wache. Die Gãste wurden vom Direktor der Kriegsakademie, Generalleutnant Freiherrn von Manteuffel begrüßt, den der Adjutant Major Krug von Nidda unterstützte. Es versammelten sich neben den Offizieren, Lehrern und Beamten der Akademie zahlreiche frühere Angehörige des Instikuts. U. a. sah man den Generaloberst von Lindequist, die Generale Blume, von Scheffer⸗Boyadel, von Stünzner, von Beseler und die Militarbevollmächtigten der Bundesstaaten. Eine Reihe von Aufführungen wurde eréffnet durch einen Prolog, verfaßt und in der Maske Scharn⸗ horsts gesprochen vom Oberleutnant Schlottmann. Die Kriegsakademie in Lichtbildern“, zusammengestellt durch den Major von Holleben, in Verse gesetzt von dem Oberleutnant von Ditfurth, zeigte Ernstes und Heiteres aus der Geschichte der Akademie und aus dem Leben an ihr. Reschen Beifall und behagliche Heiterkeit riefen auch die weiteren sjenischen Darbietungen hervor: „Amors Taktik“, eine Posse mit Gesang; „Träumen und Erwachen“, ein mimisches Tanzbild; „‚Puppen⸗ spiel! und „Tiroler Damenkapelle“, sämtlich von Offizieren der Ukademie verfaßt und in männlichen und weiblichen Rollen dargestellt.

Die Hundertjahrfeier der Kriegsakademie gipfelte heute in einem Festakte, zu dem sich die geladenen Gaͤste gegen 12 Uhr n der Aula der Akademie versammelten. Die Offiziere, Lehrer und Beamten der Akademie, die Mitglieder der Studien⸗ kommission und die ehemaligen Lehrer. waren zahlreich er⸗ schienen; u. a. waren, wie. W. T. B.“ meldet, ferner anwesend: Der Generalfeldmarschall von Hahnke, der Gouverneur von Berlin General der Infanterie von Kessel, der Kommandant von Berlin General⸗ leutnant von Boehn, die Generalobersten, Graf von Schlieffen, von Lindequist, von Plessen, der Kriegsminister, mehrere komman⸗ dierende Generale und andere hochgestellte Offiziere. Um 12 Uhr traf Seine Majestät der Kaiser ein und, wurde, von dem Virektor Generalleutnant Freiherrn von Manteuffel empfangen und durch das blumengeschmückte Vestibul, wo wiederum Wacht⸗ posten in historischen Uniformen präsentierten und die Offiziere der Kriegsakademie des jüngsten Jahrganges auf der Treppe Spaller bildeten, zur Aula geleitet. Seine d estẽt der Kaiser hielt eine Ansprache, worauf Allerhöchste Gnadenbeweise bekannt gegeben wurden. Sobann hielt der Direktor der Akademie, Generalleutnant Frhr., von Manteuffel die Festrede, Zunächst sprach er Seiner Majeflät dem Kaiser und König den Dank der Kriegzakademte. für Allerhöchstsein Erscheinen aus, um dann auf die Bedeutung des Taget näher einzugehen. Im einzelnen wurde hervorgehoben, wie in schwerer Zeit, im Jahre 1810, die allgemeine Kriegsschule durch König Friedrich Wilhelm JII. errichtet wurde mit der im wesentlichen noch heute bestehenden hauptsächlichen Aufgabe, praktisch bereits bewahrten Offizieren eine bessere, allgemeine und erufsausbildung zu eben und sie für Führerstellen und Vertrauensposten vorzu⸗ ereiten. Die Vorschläge für die Organisation gingen damals vom General von Scharnhorst aus, Ren Andenken zu ehren der heutige Tag besonders auffordere. Fast ?

hr ‚Der Krampus“ wiederholt.

; ichzeitig sei die Universität Berlin erichteß, und Hand in Hand seien diese Zwillingsschwestern