1910 / 248 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Oct 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Landgerichtspräsidenten Baring in Stargard i. P.

9 K—— bei dem Oberlandesgericht in Naum⸗ urg a. S.,

den Gerichtsassessor Görlich in Kreuzburg O.⸗S. Landrichter in Ostrowo,

den Gerichtsassessor von Schrader in Göttingen Landrichter in Aurich, .

den Gerichtsassessor Dr. Kleinschmidt in Elberfeld Landrichter daselbst,

den Gerichtsassessor Peters in Heinrichswalde zum Amts⸗ richter in Rastenburg,

den Gerichtsassessor Holzendorff in Königsberg i. Pr. zum Amtsrichter daselbst,

den Gerichtsassessor Dr. Püttgen in Cassel zum Amts⸗ richter in Angermünde, .

den Gerichtsassessor Kramer in Posen zum Amtsrichter in Marne,

den Gerichtsassessor Alfred Müller in Osnabrück zum Amtsrichter in Harburg,

den Gerichtsassessor Dr. Müller in Wiesbaden zum Amts⸗ richter in Siegen,

den Gerichtsassessor Ruppel in Hochheim a. M. zum Amtsrichter in Camberg, .

den Gerichtsassessor Pape in Düsseldorf zum Amtsrichter in Stromberg,

den Gerichtsassessor Beckmann in Völklingen zum Amts⸗ richter daselbst, ;

den Gerichtsassessor Dr. Richard Herzog in Berlin zum Staatsanwalt in Ratibor und

den Gerichtsassessor Dr. Stelling in Osnabrück zum Staatsanwalt in Bochum zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Militärintendanturassessor Lau, Vorstand der Inten⸗ dantur der 18. Division, zum Militärintendanturrat und den bisherigen Seminaroberlehrer Dr. Schubert in Quedlinburg zum Seminardirektor zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Titel Forstmeister mit dem Range der Räte vierter Klasse zu verleihen den Oberförstern: Achte rberg in Schloppe, Regierungsbezirk Marienwerder, Bohnstedt in Friedrichs⸗ walde, Regierungsbezirk Stettin, Buse in Montabaur, Re⸗ ierungsbezirk Wiesbaden, Domm es in Buchberg, Regierungs⸗ ezirk Danzig, Emmelhainz in Morbach, Regierungsbezirk Trier, von Estorff in Barlohe, Regierungsbezirk Schleswig, Glashoff in Bremervörde, ,,,, Stade, Groß in Rüdesheim, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kahle in Dammendorf, Regierungsbezirk Frankfurt, Kettner in Oedelsheim, Regierungsbezirk Cassel, Lieben⸗ einer in Dingken, Regierungsbezirk Gumbinnen, Reuleaux in Rötgen, , ,, Aachen, Rieloff in Nakel, Regierungsbezirk Bromberg, Rocholl in Schelitz, Regierungs⸗ bezirk Oppeln, Schoenberger in Uetze, Regierungsbezirk Lüneburg, Steiner in Fritzen, Regierungsbezirk Königsberg, Waechter in Altruppin, Regierungsbezirk Potsdam; ferner den Titel Forstmeister dem Oberförster: Professor Dr. Metzger in Sonnenberg, Regierungsbezirk Wiesbaden, der als ehemaliger Akademieprofessor den Rang der Räte vierter Klasse bereits hesitzt.

Justizministe rium.

Der Rechtsanwalt Bolck in Tilsit ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Königsberg Pr., mit An⸗ weisung seines Amtssitzes in Tilsit, ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Regierungsrat von Noel in Oppeln ist zum stellver⸗ tretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbeiterver⸗ sicherung Regierungsbezirk Oppeln ernannt worden.

Der Regierungsassessor von Donat in Magdeburg ist zum stellvertretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbeiterversicherung Regierungsbezirk Magdeburg und des Schiedsgerichts für die Arbeiterversicherung im Eisenbahn⸗ direktionsbezirk Magdeburg ernannt und der Regierungsrat Dr. Herr daselbst von diesem Amt entbunden worden.

Fräulein Else Seydel ist zur Königlichen Gewerbeschul⸗ lehrerin an der Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Rheydt ernannt worden.

Die Gewerbeschullehrerin Scholz von der Gewerbeschule in Thorn ist an die Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Rheydt versetzt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Dem Seminardirektor Dr. Schubert ist das Direktorat des Lehrerseminars in Quedlinburg verliehen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen ind Forsten. Der Steuersekretäür Baumann in Vietz ist zum Forst⸗ kassenrendanten ernannt worden. Dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Dr. Lothar Kantorowicz ist die Kreistierarztstelle zu Jork, Regierungs⸗ bezirk Stade, verliehen worden.

Die Oberförsterstelle Torgelow im Regierungsbezirk Stettin ist zum 1. Januar 1911 zu besetzen. Bewerbungen müssen bis zum 10. November eingehen.

Finanzministerium.

Bei der hiesigen Königlichen Münze ist der Münzbetriebs⸗ inspektor Lehnerdt zum Münzmeister, der Münzingenieur Tiecke zum Münzbetriebsinspektor, der Münzbetriebsassistent von Auw zum Münzingenieur, der Münzwardeinassistent Koetter zum Münzbetriebsassistenten und der Vorsteher der Probieranstalt in Frankfurt a. M. Trenkner zum Münz—

6.

Sys. ausgegeben

wardeinassistenten ernannt worden. Die Stelle des Porstehers der Probieranstalt in Frankfurt a. M. ist dem bisherigen Münzeleven Dr. ahl verliehen worden.

enschaft das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz Nr. 39 S. 235, ausgeg am 8. September 1910;

27) das am 25. Juni 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwaͤsserungsgenossenschaft Lonnig II in Lonnig im Kreise Mayen durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz Nr. 38 S. 229, ausgegeben am 1. September 1919;

3) der Allerhöchste Erlaß vom 2. Juli 1910 betreffend die Verlelhung des Enteignungsrechts an den Zweckverband der Gemeinden Eschborn, Sossenheim, . und Unterliederbach im Kreise Höchst a. für die Herstellung einer gemeinsamen Wasser⸗ versorgungsanlage, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 32 S. 263, ausgegeben am 11. August 1910;

4) der Allerhöchste Erlaß vom 9. Juli 1910, betreffend die Ver⸗ leihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Kleve für die Ausführung der Kanalifation der Stadt Kleve, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 36 S. 393, ausgegeben am 10. September 1910; ;

5) der am 29. Juli 1910 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statut für die Entwässerungs- und Drainagegenossenschaft zu Palen⸗ tienen ⸗Gudgallen im Kreise Ragnit vom 77. Juni 1901 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 33 S. 331, ausgegeben am 17. August 1910 .

6) der am 20. Juli 1910 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statut der Genossenschaft zur Melioration des Lippetals von der Heedermündung bis zur Lipperoder Grenze des Regierungsbezirkes Minden (Hörster Genossenschaft) vom 25. Juli 1892 durch das Amts- blatt der Königlichen Regierung zu Minden Nr. 35 S. 221, aus⸗ gegeben am 3. September 1910; ö.

7) das am 25. Fult 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft Büdesheim II in Büdesheim im Kreise Prüm durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 35 S. 338, ausgegeben am 3. September 1910

8) der Allerhöchste Erlaß vom 26. Juli 1910, betreffend die Ver⸗ leihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Hannover für die Erweiterung des Maschparks, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Hannobeęr Nr. 33 S. 211, ausgegeben am 19. August 1910;

9) der Allerhöh ste Erlaß vom 26. Juli 1910, betreffend die landesherrliche Genehmigung des VI. Nachtrags zur Ostpreußischen Landschaftsordnung vom 7. Dejember 1891, des J. Nachtrags zu den Abschätzungsgrundsätzen der Ostpreußischen Landschaft vom 18. Juni 1895 und des LV. Nachtrags zu dem Statut der Bank der Ost⸗ preußischen Landschaft vom 20. Mai 1869, durch die Amtsblätter

der Königlichen Regierung zu Königsberg Nr. 36 S. 373, aus⸗ gegeben am 8. September 1919,

der Königlichen Reglerung zu Gumbinnen Nr. 37 S. ausgegeben am 14. September 1910,

der Königlichen Regierung zu Allenstein Nr. 37 S. 370, gegeben am 14. September 1910, und

der Königlichen Regierung zu Marienwerder Nr. 39 S. 451, gegeben am 29. September 1910;

10) der am 26. Juli 1910 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu

dem Statut für die Genossenschaft zur Regulierung der Ragawisze zu Groß Ragauen im Kreise Darkehmen vom 4. Februar 1907 durch das Amtsblatt der 6 Regierung zu Gumbinnen Nr. 34

zer. August 1910, ;

11) das am 26. Juli 1910 Allerhochst vollzogene Statut für die e , n ,. in Belgard im Kreise Belgard durch das Ämtsblatt der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 35 S. 213, aus⸗ gegeben am 1. September 1910, .

12) das am 2. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Genossenschaft zur Räumung der Alten Gilge in Joneiten im Kreise Niederung durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gum— binnen Nr. 37 S. 367, ausgegeben am 14. September 1919,

13) das am 3. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Nerdiner Vorflutgrabengenossenschaft in Medow im Kreise Anklam durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 36 S. 359, ausgegeben am 9. September 1910;

14) das am 8. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Mersin-Perliner Meliorationsgenossenschaft in Groß ⸗Perlin im Kreife Lauenburg i. Pnm. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 38 S. 237, ausgegeben am 22. Sep⸗

tember 1910;

15) das am 13. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Getterbach Genossenschaft in Amelebüren im Landkreise Münster durch das Amteblatt der Königlichen Regierung zu Münster Nr. 36 Sonderbeilage S. 411, ausgegeben am 8. September 1910;

16) das am 19. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für den Deichverband zur Eindeichung der Stör⸗ und Bramauwiesen bei Kellinghusen in Kellinghusen im Kreise Steinburg durch das Amts— blatt der Königlichen Regierung zu Schleswig Nr. 37 S. 333, aus⸗ gegeben am 10. September 1910;

17) das am 19. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft Naugard in Naugard im Kreise Naugard durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 39 S. 387, ausgegeben am 30. September 1910;

18) das am 28. August 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungskommune Cecilienkoogsschleuse in Reußenköge im Kreise Husum durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Schleswig Nr. 383 S. 393, ausgegeben am 17. September 1910

19) der Allerhöchste Erlaß vom 4. September 1910, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Kleinbahn-Aktiengesell⸗ schaft Gardelegen⸗Neuhaldensleben in Neuhaldensleben für die Anlage einer Kleinbahn von Gardelegen nach Neuhaldensleben, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 38 S. 3605, ausgegeben am 24. September 19190

260) das am 4. September 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für den Ent- und Bewaͤsserungsberband Fürstenwerder im Marien burger Deichverbande zu Fürstenwerder im Kreise Marienburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 39 S. 347, ausgegeben am 24. September 1910, ;

21) das am 4. September 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft Bartenstein in Bartenstein im Kreise Friedland durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königs— berg Nr. 39 S. 406, ausgegeben am 29. September 1916.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König statteten, „W. T. B.“ zufolge, gestern nachmittag Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Sergius von Rußland im hiesigen Hotel Continental, einen Besuch ab und geleiteten Höchfidieselbe nach dem Neuen Palais bei Potsdam, wo bei Ihren Masjestäten der Tee eingenommen wurde. Hiernach begleiteten Seine Majestät der Kaiser Ihre Kaiserliche Hoheit die Großfürstin auch auf der Rückfahrt nach Berlin.

J. der am 29. d. M. unter dem Vorsi ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. elbrůc gehaltenen Plenarsitzunz des Bundesrats wurde Entwurf eines Gesetzes, betreffend Abänderung des i hrafgesc dec und der Militärstrafgerichts ordnung . em Entwurf. eines Gesetzes, betreffend die' 6 die neue Strafprozeßordnung veranlaßten Aenderungen 3. Gerichtskostengesetzes, die Zustimmung erteilt. ö. ö die Vorlage, betreffend ein neues Abkommen mit . liederlanden über den Verkehr mit Branntwein an der den niederländischen Grenze, die Vorlage, betreffend die ene des zur Förderung des Braugewerbes aus der Pre steuereinnahme zu verwendenden Betrages, und die La lage, betreffend den Entwurf. von Bestimmungen 23 die Branntweinstatistiz. Demnächst wurde über die lage, betreffend die Aufnahme einiger weiterer 5 das Verzeichnis der Orte, an denen sich gemäß S5 1ů2 ö. Weinzollordnung zuständige Zollstellen befinden, über bie n lage wegen Versagung der im § 6 Ziffer 4 Abs. 2 des ö. tarifgesetzes vorgesehenen Zollbegünstigung für Ausstattina? gegenstände usw. gegenüber Angehörigen der Verein ö? , , von Amerika sowie über verschiedene Eingaben de.

gefaßt.

Das Königliche Staatsministerium trat heute v einer Sitzung zusammen.

Die englische Regierung hat den Mächten vorges bezüglich der Anerkennung der , . Portugal pari passu vorzugehen. Dieser Schritt Engl dürfte allerseits eine günstige Aufnahme finden. Wie, W. Tn meldet hat die deutsche Regierung bereits ihr prinzipielles er; verständnis erklärt. .

Der Königlich spanische Botschafter Polo de Bernabs ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaf wieder übernommen. 1

Laut Meldung des „W. T. B.“ geht S. M. Fuußltt. „Tsing tau“ heute von Hongkong nach Kongmoon in See.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs. und Staatsanzeigers“ werden im Kaiserlichen Statistischen Am zusammengestellte Nachrichten über den Stand der Herbstsaagten und der Kartoffeln im Deutschen Reich um die Mitte des Monats Oktober 1910 veröffentlicht.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird die vom Reiche= eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be— triebsergebnisse deutscher Eisenbahnen (ausschließlic Bayerns) für den Monat September 1919 veröffentlicht auf die am Mittwoch an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Marineausschuß der Ungarischen Delegation begann gestern die Beratung des Marinebudgets. Wie das „W. T. B.“ berichtet, führte der Marinekommandant Gref Montecuccoli aus:

Da im Jahre 1909 die Delegationen nicht zusammentraten, konnte ich das Schiffs bauprogramm nicht vorlegen. Bei der fieberhafte Tätigkeit in den Marinearsenglen der Großmächte konnte und durfte Oesterreich⸗ Ungarn, ohne auf Jahre hinaus auf jede Seegeltung zu der zichten, nicht zurückbleiben. In dieser Erkenntnis wurde das Angebot dee

auf eigene Rechnung auf Grund der ven der

Stabilimento tecnico

Marineverwaltung genehmigten Pläne zwei Schlachtschiffe zu baus

da ein weiteres Zuwarten nicht ratsam sei, angenommen. Die be seitigen Regierungen stellten bisher nicht die Mittel für den de barten Preis der beiden Schlachtschiffe zur Verfügung, noch er sie die Vorschüsse. Somit ist das Bewilligungsrecht den Del gewahrt. In den Delegationen für 1911 werde ich das Finanzlage auf mehrere Jahre zu verteilende Progk— oöͤrtern und bitte deshalb, dieses Programm und die Verbindung stehenden Schiffsbauten gegenwärtig nach

nicht zum Gegenstande einer eingehenden Erörterung zu Das Budget für 1910 ist ein normales Budget. Eine v Flottenmobilisierung bestand gut ihre Probe. Jeder tat sen lichstes von den höchsten Offizieren bis zum jüngsten Ma Montecuccoli gab sodann Aufklärungen über den Stand der die ihr möglichstes leiste, aber infolge der unzureichenden M allen Großmächten entschieden die allerletzte Stelle einnä

die Notwendigkeit einer Erhöhung der Marinemannschaften u klärte schließlich, das Budget für 1911 werde nur die unbedin wendigen Anfor derungen an Schiffsbauten enthalten, um die wenigstens auf den Stand zu bringen, den sie bereits in den Jahren hatte.

Der Marineausschuß hat das Marinebudget, an. genommen und der Marineleitung aufrichtigen Dank fut ihre außerordentliche Wirksamkeit im Interesse der Entwicklung der Kriegsmarine ausgesprochen.

Großbritannien und Irland.

Der Erste Lord der Admiralität Me Kenng hielt gelen in Llanthony eine Rede, in der er auf die kürzlich gemocht Angaben Balfours über die Flottenstärke Großbritannien? einging und W. T. B.“ zufolge erklärte: .

Die alarmierenden Angaben, die Balfour in die englische Flottenstärke gemacht habe, würden weder fachen noch durch beweiskräftige Zablen unterstützt. Alle seien sich darin einig, daß Englands Vorherrschaft zur erhalten werden milsse. Die Frage laufe einfa hinaus, genau zu bestimmen, welche er wendig seien, um Englands Politik den nötigen r . zu verleihen. Balfour habe gesagt, daß Englands leberlegenden tief wie nie zuvor gesunken sei, richtiger sei es jedoch, zu Jagen. mit wenigen Ausnahmen Englands Ueberlegenheit in Frieren , niemals so groß gewefen sei. Balfour habe behauptet, der n., eine andere Macht 21 Dreadnoughts fertig habe, Englanꝛ? **. Ueberlegenhest von vier solchen Schiffen habe. Diese Macht . setzt 17 Dreadnougbts fertig oder im Bau, und. der 1912 könnte kein weiteres Schiff dieser Klasse fertiggestellt . nickt England werde zu dieser Zeit 25 solcher Schiffe haben, die, soweit sie na fertig seien, in kürzester Zeit fertiggestellt werden könnten. . Bau der vier auf dem Bauprogramm Tes nächsten Jahres Dreadnoughts jener Macht in Angriff genommen werde,

der Einbringung des nächstjährigen englischen Budgets geschehen i. . es Zeit Eng, si en fer schlüssig zu , . 3

sta England in bezug auf seine Schiffsbauten in diesem Jahre jur Unwendung bringen solle.

Auf einem ihm zu Ehren gegebenen Bankett sprach der zum r e,, von Indien ernannte Viscount Hardinge in ausführlicher Weise über die Beziehungen zwischen England und Rußland und erklärte „W. T. B.“ zufolge:

Die Beseitigung der unvernünftigen und gefährlichen Rivalität der beiden Mächte in Zentralasien und der Abschluß der Entente seien von unberechenbarem Vorteil für Indien gewesen. Die Regie⸗ rung sei durch sie in den Stand gesetzt worden, die sozialen Fragen zu flub eren und der Lösung zuzuführen, von denen die Wohlfahrt und rie Entwicklung des indischen Volkes abhingen.

Frankreich.

Im Ministerrat berichtete gestern der Ministerpräsident Briand, „W. T. B.“ zufolge, daß Vorkommnisse, die auf Sabotage zurückzuführen 5 immer weniger erfolgen, und daß der Dienst wieder einen normalen Verlauf nimmt.

Die Ausschüsse des nationalen Eisenbahner— syndikats und des Verbandes der Lokomotivführer und Heizer haben gestern, obiger Quelle zufolge, einen Beschlußantrag angenommen, in dem erklärt wird, daß sie in keiner Weise für die vorgekommenen Fälle von Eisenbahn⸗ sabotage, die sie entschieden mißbilligten, verantwortlich gemacht werden könnten.

Spanien.

In einem Interview über die Meldungen, betreffend die Verhandlungen mit El Mokxi, erklärte der Minister⸗ präsident Can alejas gestern laut Meldung des „W. T. B.“, daß die Verhandlungen tatsächlich die Entschädigungen beträfen, auf die Spanien ein Recht habe. Aber weder England noch irgend eine andere Macht habe interveniert, selbst nicht um freundschaftliche Ratschläge für eine Löfung zu geben, durch die diese Frage endgültig erledigt werden solle.

Serbien.

Nach dem heute früh ausgegebenen Krankheitsbericht hat die gestern abend eingetretene leichte Besse rung im Befinden des Kronprinzen Alexander, „W. T. B.“ zufolge, die Nacht über angehalten. Das Bewußtsein wird klarer. Der Patient schlummerte Nachts und verfiel gegen Morgen wieder in Schlaf. Die Temperatur beträgt 38,80.

In der gestrigen Sitzung der Skupschtina wurde der Präsident, „W. T. B.“ zufolge, ermächtigt, dem König die einmütige schmerzliche Teilnahme der Skupschtina an der Erkrankung des Kronprinzen auszusprechen. Darauf brachten die Abgg. Novakowitsch und Ribaratsch eine Interpellation ein wegen der Verfolgung von serbischem Lehrpersonal in der Türkei. Der Minister des Aeußern erklärte sich bereit, diese heute zu beantworten.

Dänemark.

Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin sind, „W. T. B.“ zufolge, heute vormittag in Kopenhagen ein⸗ getroffen und von Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin am Bahnhof empfangen worden.

Asien.

Die persische Regierung hat bisher noch keine Antwort auf die Note der britischen Regierung abgesandt. Ueber den Inhalt der Antwortnote wird vam „Reuterschen Bureau“ folgendes berichtet:

Die persische Regierung führt die Unordnung im Lande haupt— sichlich auf die Anwesenheit der fremden Truppen zurück. Sie habe die unbeabsichtigte Wirkung, daß sie die Reaktionäre zu falschen Hoffnungen auf die Wiedereinsetzung des früheren Schahs ermutige. Die Regierung führt die Unordnung ferner auf die Tatsache zurück, daß sich die bisherigen Versuche, Geld aufzunehmen, als erfolglos erwiesen hätten, und daß sich infolgedessen im Auslande die Ansicht verbreitet habe, daß die persische Regierung der pekunsären Hilfsquellen ermangele. Die Bemühung, ein gemeinschaft⸗ liches Darlehen bon England und Rußland zu erhalten, sei febl⸗ geschlagen, weil die politischen Bedingungen unannehmbar ewesen seien, von deren Erfüllung die Gewähr des Darlehens abhängig ge⸗ macht worden sei. Ein darauf folgender Versuch, von einem Finanz- syndikat Geld zu erhalten, sei wegen anderer in der Hauptsache eben- falls politischer Gründe erfolglos geblieben. In der Antwortnote wird ferner auf die Verhandlungen Bezug genommen werden, die jetzt jwischen der Regierung und einem Londoner Hause stattfinden, und Aklärt, daß ian beabsichtige, den größeren Teil der durch diese Transaktion erlangten Gelder auf die Wiederberstellung der Ordnung ju verwenden. Man hoffe, daß die britische Regierung diese Ver⸗ kandlungen günstig aufnehmen werde. Der wichtigste Punkt der Antworinote wird das Ansuchen an die britische Regierung sein, daß sie einer Erhöhung der Zölle um 100 zustimmen solle. Im Falle der Zustimmung werde die persische Regierung die Veryflichtung übernehmen, den Ueberschuß zur Wiederherstellung und Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung zu verwenden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Rohrer in Berlin ist beendet. Die Arbeit ist, wie die Voss. Itg. mitteilt, gestern früh auf den meisten Plätzen nach einer Einigung mit den Arbeitgebern wieder aufgenommen worden. (Vgl. Nr. 229 d. Bl.) ; Der Deu fsche Metallarbeiterverband hat in Rem⸗ scheid eine Hauptversammlung abgehalten, in der, wie die „Rh. Westf. Jig.“ mitteilt, auch über den Feilenarbeiter, aus stand berschlet wurde. Der Kampf, der nun schon länger als 15 Wochen dauere, habe sich schon so sehr zugespitzt, daß von cinem Augstand der Feilenhauer nicht mehr die Rede sein anne, daß es sich vielmehr um einen Prinziwienkampf zwischen Utbeitgeber und Arbeitnehmer handle. Der Bürgermeister Dr. Jarres habe wverfucht, eine Einigung zwischen den keiden Partelen herbeizuführen; dieser Verfuch, sel jedoch, wie der Birgermeister zwei Äbgesandten der Ausständigen mitgeteilt habe, gicheitert. Sollte der Kampf seine bisherige Ausdehnung noch über⸗ schreiten, so wärden die ÜUnternehmer die allgemeine Aussperrung hor⸗ nehmen. Weiter wurde dann berichtet, daß die aueständigen Feilen⸗ bauer die Weiterführung des Kampfes beschlossen hätten.

In den Bezirken Friedberg⸗Bad Nauheim haben, Köln. Itg. erfährt, 350 Maurer die Arbeit niedergelegt. derlangen eine Erhöhung des Stundenlohns um 5 . . SVDie Arbeiter der Metallkap sel⸗ un? Stanniolfabrik 9 Eppstein im Taunus sind, demselben Blatte zufolge wegen ohn n eitigleiten in den Ausstand getreten. Von den 300 Arbeitern er Fabrit arbeiten noch etwa 50. ; . z d Die in der Edel met allin du strie Pforzheims vgl. Nr. 245 Bl.). bef äftigten Kettenmacher haben nach der Köln. Ztg. wegen der blehnung ihrer Forderungen beschlossen, am nächsten

wie die

Sie

Zahltag zu kündigen. Die dortige Kettenindustrie beschäftigt über 2000 Arbeiter. .

Die Werkstättenarbeiter der er,, ,, haben in der gestern abgehaltenen Versammlung beschlossen, nachdem eine Einigung erzielt worden ist, am Montag die Arbeit wieder⸗ aufzunehmen. Vgl. Rr. 247 d. Bl).

Der Board of Trade in London vermittelte auf Grund des neuen „Conciliation Acts einen Ausgleich in den Lohnstreitigkeiten der Arbeiter mit den Inhabern der vereinigten Werke für Woll⸗ industrie in Hudder sfiel d. Um die Niederlegung der Arbeit von etwa 20 650 Arbeitern zu, verhindern, nahm ein Mitglied des Board of Trade, wie die . Sozialkorrespondenz“ nach der von diefer Behörde herausgegebenen „Labour Gazette be— richtet, die Vermittlung in die Hand. Eine Einigung kam auf der folgenden Grundlage zustande: Die möchentliche Arbeitszeit wurde auf 55 Stunden festgesetzt. Der Lohn beträgt für die Stunde 53 d, für Ueberstunden 65 d. Die Arbeiten der Nacht— schicht sollen wie Tagesarbeit bezahlt werden. Eine Arbeitsnieder⸗ legung soll nicht erfolgen, solange Verhandlungen der Arbeitgeber mit der Organisation der . schweben. Im Falle einer Nichkeinigung wird ein Schiedsgericht angerufen, dessen Vorsitzenden beide Parteien wählen oder bei gien n nn der Board of Trade bestimmt. Jede Abänderung dieses Uebereinkommens bedingt eine 6 Monate vorher erfolgende schriftliche Anzeige. .

Infolge von Lohnstreitigkeiten in der Uhrenfabrik Longines zu Sankt⸗-Immer in der Schweiz haben sich, wie der Voss. Ztg.“ aus Bern telegraphiert wird, sämtliche Uhrenfabrikanten des Sankt-Immertales und der Gegend von Tramlingen soli⸗ darisch erklärt und die Aussperrung sämtlicher Arbeiter auf den 5. November beschlossen. Es werden dadurch 30 35 000 Arbeiter und Arbeiterinnen betroffen.

Kunst und Wissenschaft. Die Ausstellung der schwedischen Sezession.

Die Ausstellung bietet wenig Neues. Dieselben Bilder von Wilhelm son, Jansson, Lil jefors u. 4. waren schon 1901 in der Nordischen Ausstellung der Wiener Sezession zu sehen, und man kennt sie außerdem, um nicht in die Ferne zu schweifen, von Dresden und Darmstadt, Keller und Reiner und Cassirer her. Und wenn damals, im Jahre 1901, schon Richard Muther der Wiener Sezession den Vorwurf machte, sie hätte eine schlechte Auswahl getroffen, so kann man diesen Vorwurf heute der Berliner Sezession wohl kaum ersparen. Es wäre also vergeblich, in dieser Ausstellung der schwedischen Sezession Schwedens modernste Kunstjünger zu suchen. Mit Aus⸗ nahme des jungen Richard Lindström sind fast nur fünfzig⸗ und sechzigisährige Künstler vertreten, schon die Vierziger sind in der Minderzahl. Die Ausstellung muß also mehr als Retrospektive be trachtet werden die wirklich jungen Maler Schwedens lernen wir vielleicht ein andermal kennen; wie jüngst einige junge Norweger bei Cassirer. Ist es übrigens nicht auffallend, daß Schwedens größter lebender Maler und Radierer Anders Zorn dieser Sezession nicht an⸗ gehört? Nun zu den ausgestellten Werken! Die Frage drängt sich auf: Warum so viele von jedem Künstler? Damit schadet man den Leuten doch nur, statt ihnen zu nützen. Ein Künstler wie Nils Kreuger, der mit nur fünf Werken alles, was er zu sagen hat, reichlich sagen könnte, ist mit einundvierzig Werken vertreten. Seine immerhin recht engen Grenzen hätten nicht deutlicher gezogen werden können. Von Eugäne Jansson sieht man beinahe ein Dutzend seiner Riesennokturnos, die ein an sich unmalerisches Thema ebenso oft wieder⸗ holen. Und ähnliches gilt von den meisten, denn die meisten dieser Schweden sind dekorative Künstler, nicht eigentlich Maler, und ihre dekorative Note künden drei Bilder so gut wie zwanzig. Eine der interessantesten Persönlichkeiten ist zweifellos Richard Bergh, der bedeutendste schwedische Bildnismaler, der Maler seiner berühmtesten Landsleute, Spante Arrhenius, Gustav Fröding, August Strindberg, Per Hall— ström Persönlichkeiten, die wir fast ebenso gut kennen und schätzen wie die Schweden selbst, und die uns Bergh lebendig vor Augen zu ee, weiß. Ganz besonders gilt dies auch von dem Karton zur Gruppe des Künstlerbundvorstandes, die äußerst geschickt komponiert ist. Jedoch vom malerischen Standpunkt aus dürfen wir auch an diese Bildnisse nicht herantreten. Es sind Meisterwerke der Zeichnung und Charakterisierung, ja, wie Fröding und Strindberg visionär auf gefaßt, aber schlecht gemalt. Daran ändert auch das Bildnis der Frau Brunier nichts, obwohl es der Künstler hier mit rein malerischen Problemen versucht hat: Die Beleuchtung von unten ist doch gar nicht glücklich, aber scheinbar eine nordische Spezialität, die manche schon von Axel Gallen her kennen dürften. Dem frischen Bildnis von des Malers Tochter Ellen werden wenige widerstehen können; aber die Grenzen von Berghs Malkunst zeigen sich vielleicht gerade in diesem Werk am besten. Bruno Liljefors ist als nordischer Tiermaler längst berühmt. Will man seiner Kunst gerecht werden, so darf man auch ihn nicht schlechthin als Maler, vielmehr von vornherein als Tiermaler, besser noch als Illustrator der skandinavischen Vogelwelt einschätzen. Vom Stand⸗ punkt der hohen Kunst können seine Bilder nur als dekorative Panneaus Gnade finden. Trotzdem ist er ein ganz seltener Künstler und eine Persönlichkeit von Rang. Es gehört viel Können dazu, die, Tiere so am richtigen Ort auf die Leinewand zu setzen, daß sie Mittelpunkt des Interesses und Träger der dekorativen Komposition werden, und nur größte Vertrautheit mit den Objekten und den Farben ist die Voraussetzung für seine freie Farbengebung. Seine Tiere sind selten kleinlich gepinselt, meist mit wenigen, breiten Strichen gemalt und doch so zoologisch genau, daß jeder Naturforscher sofort die la teinischen Namen nennen kann. Darin gleicht Liljefors den Japanern. Gliche er ihnen doch auch in den Formaten! eber das Schaffen des 1906 verstorbenen Ernst Josephson, des Begründers des Künstlerbundes und Vorkämpfers der Bewegung können wir uns in der Ausstellung ein völlig klares Bild machen. Er gehörte zu den großen Talenten der siebziger und achtziger Jahre die alle in Paris und München eine mehr oder weniger gleiche, be sonders handwerklich gute Schulung bekamen und die sich daher mangels jeder Originalitätshascherei überraschend gleichen. Bilder wie der Falschspieler“ setzen ein außerordentliches Fönnen voraus, und bas Bildnis eines Herm am Schreibtisch ist in seiner Art unvergänglich. C. Jansson und Nils Kreuger, deren Werke den Hauxtsaal der Sezession einnehmen, sind nicht annähernd von solcher Bedeutung, wie ihr verstorbener Landsmann. Ueber Janssons Nachtbilder wurde schon gesprochen. Die Badeanstalt und das Selbstbildnis mit den zahlreichen Akten, zwei Bilder, in denen er sich als Monumentalkünstler versucht, halten keiner ernsten Kritik stand. Auch berührt dieser plötzliche Sprung vom Nokturnogenre zum Monumentalbild, das doch langjäbrige vertiefte Arbeit voraussetzt, nicht sympathisch. Mares ist an seiner Arbeit jugrunde gegangen und Hodler hat jahrelang mit den Formen ge— rungen, bis er zu den Meisterwerken der letzten Zeit emporgestiegen ist An Kreugers älteren Bildern wirkt zunächst das darübergelegte Netz von schwarzen Linien und Punkten unerträglich. Ausreden gibt es für eine solche Technik keine. Das ist eben nicht Malerei. In letzterer Zeit hat er sich eine andere, normale Technik angewöhnt, ohne sedoch seine ganze Art zu vertiefen. Kreuger ist elner von jenen, die im Grunde nach der alten Schablone arbeiten (seine Landschaften sind Stimmungslandschaften im alten Geschmack) und nur mit einer ober⸗ flächlich angelernten Technik darüber binwegtäuschen wollen. Solcher gibt es ja heute viele, auch mehrere Schweden. Ein sympathischer junger Landschafter ist Richard Lindst röm. Seine Bilder sind zwar vorläufig auch noch zu gleichförmig, aber sein Können und seine Ehrlichkeit kunden Gutes für die Zukunft. Als malerische Persön— lichkeit ragt aber heute innerbalb des Bundes nur Carl Wilhelmson hervor. Seine beiden Damenbildnisse legen für seine Fäbhig— keiten das beste Zeugnis ab, doch scheint sich seine jüngste Entwickelung im „Fischer' am besten zu offenbaren. Im Interieur mit der Arbeiterfamilie ist die Lichtstimmung glänzend beobachtet und im Märchen“ die Komposition der drei Halbfiguren sehr fein gelöst. Gösta bon Hennigs“ Bilder können nur als

Illustrationen oder Wandmalereien in Betracht kommen. Doch ver⸗ spricht er für diese Gebiete recht viel. Von den übrigen Malern ist nichts Sonderliches zu sagen, Sjöberg etwa ausgenommen, der Liljefors⸗ Traditionen mit modern gegebenen Landschaftsstimmungen oft recht gut verarbeitet. Auffallend gut ist die Kleinpla stik vertreten. Unter den kleinen Figürchen von Christian Exiksson findet man feine Stücke. Schade, daß er sich mit dem Schlittschuhläufer im Format übernommen hat! Die Statue würde als Bronzestatuette viele Liebhaber finden. t Dr. D.

Mitteilungen über die Gewitterhäufigkeit in der Schweiz gibt J. Maurer in der Zeitschrift für Balneologie 1910. Das Land besitzt vier ausgesprochene Gewitterstraßen, von denen die eine über den Jura, die zweite durch die Mitte des Mittellandes, die dritte dem Ostrande des Mittellandes und dem Westrande des Voralpen⸗ randes und die vierte, allerdings weit schwächer besuchte, die Hoch⸗ alpen entlang führt. Im einzelnen weist die Jurakette vornehmlich drei ausgesprochene dichte Maxima auf. Am Züricher Obersee und dessen Umgebung liegt das zweite Dichtemaximum der ganzen Schweiz. Im ganzen ergibt sich, daß alle Gebiete mit solchen Dichtemaxima sich durch ihren Wasserreichtum auszeichnen, der entweder durch Seen und Sümpfe oder die durch⸗ fließenden Flüsse geschaffen wird. Dagegen stehen die Dichtemaxima der Endpunkte der Gewitterzüge vor kleineren und größeren Boden erhebungen still, die den Gewitterzügen hemmend im Wege stehen. Es gibt eben eine Klasse sehr tiefgehender Gewitter, die gewisser⸗ maßen nur dem Boden nachziehen und nicht imstande sind, quer⸗ stehende Bodenerhebungen zu überschreiten; es sind Tiefgewitter im wahren Sinne des Wortes. Wahrscheinlich begünstigen ausgedehnte Moorgebiete durch die Speisung der Luft mit Wasserdampf die Gewitterbildung, wie denn auch große Hagelfrequen; mit ausge⸗ dehnten Moorbezirken zusammenzufallen pflegt; diese begünstigen sicher Hagelschlag.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Buenos Aires, 19. Oktober. (W. T. B.). Nach amtlicher Schätzung beträgt die Anbaufläche Argentiniens für. Weizen 6 253 180 ha, für Flachs 1 503 820 ha und für Hafer 80l 370 ha.

Verkehrsanftalten.

Herabsetzung der Eisenbahnfrachtsätze in der süzg— afrikanischen Union für Mais zur Ausfuhr nach Deutsch— Südwestafrika.

Mais zum Export nach Europa. Bisher kostete Mais an Bahnfracht von Transvaal nach Kapstadt, je nach der Entfernung der Verlade⸗ station, verschiedene Fracht, im Durchschnitt ungefähr 50 sh. für die Tonne. Infolgedessen zogen die Händler vor, den Years auf dem Wege über Durban zu beziehen. Auf diesem Wege kostete die Tonne an Bahn⸗ und Schiffsfracht etwa 20 sh., wozu noch die Umladegebühr in Kapstadt vo

5 sh. kam. Jetzt kostet die Fracht von jeder beliebigen Station der Inion nach jedem Hafen für die Tonne 10 sh. Die Seefracht von Kapstadt nach Häfen Deutsch-⸗Südwestafrikas kostet zurzeit bei größeren Quantitäten 19 sh. für die Tonne. Es beträgt demnach jetzt die Gesamtfracht von einer beliebigen Station der süd⸗ afrikanischen Union nach jedem der beiden Häfen Deutsch⸗Südwest⸗ afrikas (Lüderitzbucht und Swakopmund) 20 sh. gegen vorher 60 5h. resp. 35 sh. Hierzu kommen an Unkosten für die Händler in Kap⸗ stadt nur noch Soo Dockgebühren und Fd. für den Sack von 100 kg Graduierungsgebühr. Außer der Fracht erheben die Schiffahrtsgesell⸗ schaften noch 5 sogenannte Primage, die nicht rückvergütet wird. (Bericht des landwirtschaftlichen Sachverständigen für Britisch⸗Süd⸗ afrika in Kapstadt.)

In Farm Hoffnung in Deutsch-Südwestafrika ist eine Reichstelegraphenanstalt für den internationalen Verkehr er⸗ öffnet worden. Die Anstalt liegt etwa 20 km nordöstlich von Windhuk. Die Worttaxe für Telegramme dahin ist dieselbe wie für Telegramme nach den übrigen Anstalten des Schutzgebiets; sie beträgt zurzeit 2 S 75 4.

Wegen Cholera in Neapel wird der Reichspostdampfer „Prinz Ludwig“ d Ostasien Neapel am wird in Genua zug rt werden, von wo der Dampfer am 3. No⸗ vember, 12 Uhr Mittags, abfährt. Abgang der letzten Post für Ost⸗ asien aus Berlin: 2. November, 8 Uhr Vormittags.

Theater und Musik. Thaliatheater.

om Wiener Kunsttheater führten gestern auf Dresdner Straße Anzengrubers Bauernkomödie

Die Post

is Gerade dieses Stück des öster⸗ Volksdichters hat man in Berlin oft in so vorzüglichen gesehen, daß ein Vergleich leicht zuungunsten der

er ausfallen könnte. Sieht man aber von Vergleichen

ie Aufführung im ganzen recht annehmbar, wenn auch

im in allen Teilen gleichwertig; so war Herrn zwar angelegt, aber nicht immer

und natürlich genug gehalten, zuweilen auch etwas farblos. Eine sehr herzige Horlacherlies war Philippine Thienel und ein frischer Wastl Herr Louis Ralph. Louis Holjer trug als Bauer an der kahlen Lehnten sein Strickstrumpflied wirkungsvoll vor. Im übrigen war das Ensemble an die hallende Akustik des Hauses offenbar nicht gewöhnt, sodaß, besonders wenn zu laut gesprochen wurde, manches un⸗ verständlich blieb. Auch begleitete das Orchester die Gesänge nicht diskret genug.

sens wurm“ auf.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen, Sonnabend, ‚Tristan und Isolde“ unter der musikalischen Leitung des Herrn Dr. Muck und in folgender Besetzung in Szene: Tristan: Derr Kraus; Isolde: Frau Kurt; Marke: Herr Griswold; Kurwenal: Herr Bischoff; Melot: Herr Habich; Junger Seemann: Herr Schöffel. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Paul Heyses Historisches Schauspiel ‚Colberg“ aufgeführt. Die Herren Sommerstorff, Kraußneck, Pohl, Vallentin. Hoffmann, sowie die Damen Schramm und Willig spielen darin die Hauptrollen.

Mannigfaltiges. Berlin, 21. Oktober 1910.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten nahmen Rechnungssaächen, die an den Rechnungsausschuß gingen, einen breiten Raum ein. Zu einer längeren Erörterung gab nur eine Vor⸗ lage, betreffend die Festsetzung des Stundenplanes der städtischen Pflichtfortbildung sschule, Veranlassung. Vom Stadtv. Dr. Arons wurde bemängelt, daß noch immer der Unter⸗ richt in den Abendstunden von 6—8 Uhr erteilt werde, obgleich dies die festgelegte äußerste Grenze und es wünschenswert sei, daß die Stunde von J —8 in Wegfall käme. Noch schlimmer sei die Tatsache, daß vielfach der Unterricht für die ganze Woche an einem einzigen Nachmittage erteilt werde, und zwar in der Zeit von 2— 8 Uhr, also 6 Stunden hintereinander. Von der Stellung eines Antrags erklärte der Redner Abstand nehmen zu wollen, doch sprach er den Wunsch aus, daß die Schuldeputation dem selbstgesteckten Ziele zustreben möge, den Unterricht auf die Vormittage zu verlegen. In