1910 / 278 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Nov 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Sailiche Gese zentuwurfe wurden vom Landtage angenommen 8. m Teil mit geringen Abänd : . ,, .. en gi . ö ore r ben 6. . ir n,, ,. Krankheitsbericht hat . . . par f bern sogut ch ug ie Jahre, 191151913 sowie mehreren Anträgen der Fürstlichen sich in normalen ö i . . . . ö ..

Domänenkammer auf Erteilung der Genehmigung zum Verkau ; ; . verbundene Depressi icht ü ĩ licher ihn. k J nene r rere en lere n, m., , , * . Szule J venn 1 ng an e . ; Bewohnern des Gebiets der Edertalsperre wurde vom Landtage Gegenüber den Blättermeldungen, daß die Pforte ei i . l tet wick kon Ln gehhenbzr e hshele Können oer Fähr sobzten Hache an Huß Kae äh, endeatbele knd, e gm 4 Jahre erschien in erlag. on Tb, Ten genehmigt. weitgehende B ö nah me en ö w eine 1 rst; wegen. der Teuerungsverhältnifse auf. Kosten der suntsprechend ebensg tiefen Löchern der als Airchitratze von Stein zu ö. , J ö,, 3 k Der Stag th aushaltzsetgt balanziert in Einnahme und Ausgabe strebe und türkischen Truppen Vefehl zur Besetzung 9. err . J ,,,, n,, n,, lan ae; n,, n. dnl chen n nen, 39 6. 3 ,

mit den Frauen zusammenarbeiten, können das besser beurteilen J] zu ihrer Glättung auf der inneren Seite und zur Schärfung ihrer guch ses der Veweig nicht erbracht und nicht zu erbringen, daß pie . als Kalser Wilhelm, der nur är bn l en . Kanten befaß man nur Steininftrumente rohester Art (die sich im behauptete Ueberlieferung sich auf mehr als bestenfalls auf . berhaupt etwaß erfshrt. Welchen Findruck muß es auf diese Froöboden gefunden haben und deren Wiedergghe im Lichthils be, Jahrhunderte vor der Gegenwart erstrecke.

Hellen, erwerbender und darbender Frauen machen, wenn ihnen der sonderes Interesse erweckte) Die mit so unvollkommenen Geräten Literatur.

ch damit häufig die Kräfte Hunderter für gewaltige Bauten in Anspruch

.

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ear.

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und der Rechten gegen 131 Stimmen der Opposition abgelehnt. in

auf 1 506017 . In ihm sind als Zuschuß Preußens zu d =

, 6 ,, nteil der gie fen tern,

an dem Ertrage der Branntweinsteuer 175 520 und als Matri— ü j

kularbeitrag ju den Ausgaben des Reichs 234 868 S jährlich vor— fir ten e ole , er ie, ö. . ö eiter

für 1911 31f, 1482 17 K, für 1812 guf 1493 417 4 und für 1913 Südufers des Urmiasees ge ö erklärt man T. B.“ . „W. T. B.

gesehen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Im K Abgeordnetenhause bespra gestern bei der Fortsetzung der Verhandlungen hlt .. richte des Teuerungsausschusses der Handelsminister Dr. Weis⸗ ö eingehend die Irgge der Fleischteuerung. Nach dem Bericht des W. T. B. führte der Minister aus, die Regierung hahe sich entschlossen, ein bestimmtes Kontingent argentinischen Fleisches zuzulassen. Sie vertrete den Standpunkt, daß zur dauernden Behebung der Fleischteuerung eine Hebung der inlän— dischen Fleischproduktion unbedingt durchgeführt werden müsse. Der Import argentinischen Fleisches sei nur eine Notstandsmaßnahme. Im übrigen sei es bei der bestehenden wirtschaftlichen Kriöse not— wendig, nicht nur eine Frage herauszugreifen, sondern es müsse eine solche Politik getrieben werden, daß die Ursachen der Not behoben würden, vor allem durch Schaffung von Arbeitsgelegenheit. Im weiteren Verlauf der Debatte forderten die Abgg. Lieb ermann und Erb eine unbeschränkte Einfuhr argentinischen Fleisches, während der Abg. Schöpfer erklärte, die Fleisch⸗ einfuhr dürfe nur eine Ausnahmemaßregel sein und die Ein— fuhrerlaubnis höchstens bis zum 31. Dezember 1911 erteilt werden. ö. Vorgestern ist in Wien ein einheitlicher Reichsrats— klub sämtlicher tschechischen Parteien des ö ordnetenhaus es gebildet worden, der den Jungtschechen Fiedler zum Präsidenten, den Agrarier Udrzal, den katholisch⸗ natignalen Abg. Hruban und den Tschechischradikalen Klofae zu Vizepräsidenten gewählt hat.

Großbritannien und Irland.

Nachdem das Unterhaus seine Arbeiten beendet hat, hielt es gestern, „W. T. B.“ zufolge, eine formelle Sitzung ab und vertagte sich dann bis zum 28. November, an welchem Tage der Abschluß der Sitzungsperiode erfolgt. Die Auflöfung . 6 U

In einer schriftlichen Beantwortung einer Persien be— treffenden Interpellation Dillons im ile n er erklärte der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Sir Edward Grey obiger Quelle zufolge:

Als im vorigen Monat die Bezahlung der Pension des früheren Schah überfällig geworden sei, hätten n bar schẽ . russische Gesandtschaft je einen Beamten zu dem Minister des Aeußern gesandt mit dem Auftrage, dringend um dle Bezahlung zu ersuchen, und so lange zu warten, bis die Pension bezahlt werde. Dieses Verfahren stehe im Einklang mit den persischen Gepflogenheiten. Der frühere Schah habe Odessa verlassen aber seine Ankunft in Nizza sei noch nicht gemeldet worden. Bie persische Regierung habe behauptet, der frühere Schah habe mit einem Teil des Stammes der Turkomanen inkrigiert, aber foviel die englische Regierung wisse, sei kein Beweis dafür vorhanden, daß der . ul . pet , . Anschuldigung wahr ein sollte, o würde ein solches Benehmen allerdings unverei ei mit einer Weiterzahlung der Pension. ö . Der Premierminister Asquith hat gestern in Hull eine Rede gehalten, in der er laut Bericht des . . . .

In drei Tagen werden wir uns mitten in einem der denkwürdigs Kämpfe der brltischen Geschichte befinden. Unsere Partei ift 4 Muts. Eg ist weder eine Spaltung noch eine Rivalität in ihr vor— handen. Ueberall herrscht Einigkeit, Disziplin, Loyalität und Ver— trauen. Das Oberhaus ist, wie es jetzt ist, ein verwitterter, zer⸗ bröckelnder Bau. der vom Fundament bis zum Dach neu aufgebaut werden muß. Nicht die Liberalen sind es, sondern Rosebery und seine Verbündeten, die dem Oberhaus das Todesurteil gesprochen haben. Wir haben uns nach reiflicher Ueberlegung mit Recht ge—

weigert, noch weiterhin Sand zu pflügen, seit wir wissen, daß die ö.. fen en, , g. neuer es? e, n, f, , en n, Lords unsere Gesetzes vorlagen schmähllch zurückweisen. g 9 ein ,,,, J .

entschiedener Gegner der Idee eines Referendums, denn Ts gibt d * . 8. l Lords in allen Fragen von großer Wichtigkeit die Macht, die fi *

ufolge, im Ministerium des

vorzurücken und keine herausfordernde Haltung einz

Ri

könnte. Diesen Standpunkt habe die P j ; ba nn,, . Pforte bereits wiederho

6 . zu ö as „W. T. B.“ meldet, mit der Neueinteilun Ar . ! g der Armeekorp

Ueber die Aufhebung der Kriegsgerichte un

suchungsmaterial der Kriegsgerichte. Die kretische Deputierten kammer hat, obige

zum Präsidenten gewählt.

. Amerika. Die brasilianische Deputiertenkammer hat, „W

erhalten:

Nationalkongreß Amnestie gewähren und die kör erlichen Züchti dem Gesetze gemäß abschaffen wird. Der Heel hn e ,

geopfert werden.

Die Ordnung ist jetzt wiederhergestellt. , Asien.

Gestern ist im chinesischen Reichsausschuß ei Edikt verlesen worden, in n . de g n ien gn ausschusses in betreff der Salzfrage und der linterrichtsfrage gebilligt werden. Wie das „W. T. B.“ meldet, wurde infolgedessen der Vorschlag, einen Protest gegen den Staatsrat wegen seines Verhaltens in Verbindung mit diesen Fragen zu erheben, zurückgezogen und darauf ein neues Vomites ernannt, um eine Denkschrift zu entwerfen und dem Thron zu überreichen. In dieser Denkschrift soll gesagt werden, daß die Befugnisse des Staatsrats der bereits unter dem Kaiser Khien⸗lung errichtet worden sei jetzt undefinierbgr seien. Dem Staatsrat könne jedoch gestattel werden, seine Funktionen weiter zu versehen, wenn er dem Volle gegenüber verantwortlich gemacht werde; anderenfalls sei die Bildung eines verantwortlichen Kabinetts notwendig. Der Reichsausschuß nahm sodann einstimmig eine Resolulion an in der die sofortige Anwendung durchgreifender Maßna h men gegen den Opiumgenuß dringend gefordert und die Er—

jetzt für sich in Anspruch nehmen. Der Plan der Äbberalen läuft m t auf eine Regierung durch eine einzelne Kammer hinaus. 66

Frankreich.

Eine Abordnung der Kammergruppe zur Vertekdi⸗ tags befindet sich in der Ersten Beilage.

gung der Interessen der Eisenbahner befürwort gestern bei dem Ministerpräsidenten rr n die en Tre

einstellung. der aus! ahne ehe setzten Cisenbahnerste lg Reichstags, welcher der Reichskanzler Dr. von Bethmann

entlassenen Eisenbahnbediensteten. Einer Meldung des, W. T. B.“ gen n g. des Reichspostamts Kra etke und der Staat nd der Staats⸗

zufolge erwiderte der Ministerpräsident: Von einer allgemeinen Wiedereinstellung, die einer Amnestie :

gleichlime, Fönne nicht bie Rete sein nl rnb erde lie gen zunächst die Perlesüng der In terpellati den Eisenbahngesellschaften dafür eintreten, daß die . Die rel Albrecht u. . ; ; . ,

einstellung der Entlassenen mit der größtmöglichen Menschl

Milde geprüft werde. Allerdings werdè der k

n. re oe e f, 66 ,. fast taglich i . nd daß gewisse Eisenbahnbedienstete eine

schlechten Willen zeigten. nstete einen ausgesprochen

Rusßzland.

Die Kadettenpartei hat gestern in der Reichs duma Löw erklärt der

eine Gesetzvorlage eingebracht, betreffend den Ankauf des Gutes

aßnaja Poljan mi dem Grabhllgel offt eu! die bereit, die Interpellation sogleich zu beantworten. s s des

Sterbehauses in Astapowo durch den Staat und Eröffnu einer nationalen Sammlung r ein in Moskau . ö. richtendes , , en, wozu der Staat einen Zuschuß von 190 990 Rubel leisten soll. Die Arbeitsgruppe beantragte

erke . den Staat und in der Gründung einer Volks— Reichstags wurde einmütig

universität bestehen soll.

Antrag der Soʒia vorlage über die Ab schaffung der Todesstrafe auf die

folge, nach stürmischen Debatten mit 151 Slimmen des Zentrums

Wort der

öffentlichung der Kaiserreden im „Dassh Telegrapyh! zur S Daily Sprache ,. eine Ehrung Tolstois, die u. a. im Ankauf seiner . . r mer mn n f rg , ien,

; Reden und deren Veröffentlichung Ausdruck b In der , , . wurde in der gestrigen Sitzung ein der konservativen Partei, . von Hd e, sagte damals ldemokraten und der Kadettenpartei, dle Gesetz⸗ ö. n,, . batte n in. den Kreisen s z n Freunde eine große und nachhaltige Erregun v . Tagesordnung der nächsten Sitzung zu fetzen, „W. T. B.“ zu⸗ i , me Erregung nicht gerecht fern en ö. . ye, ! 8. , Veröffentlichungen anknüpfen wollte. Er fprach

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ Auf der Tagesordnung der heutigen (87.) Sitzung des ollweg, der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der ekretär des Reichsjustizamts Dr. Lis co beiwohnten, stand Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun i ü

der. im November 1908 vom Fürsten Bülow als e n,, Reichskanzler und zugleich im Namen des Kaisers dem Reichstage abgegebenen Erklärungen, die durchbrochen worden sind durch die in

diesem Jahre in Königsberg i. Pr. und in anderen 8 em ; Pr. Orten v Kaiser uber seine staatsrechtliche Stellung abgegebenen Erfiat ing n

Auf die Frage des Präsidenten Grafen von Schwerin—⸗ Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg: Ich bin Zur Begründung der Interpellation erhielt hierauf das

Abg. Ledebour (Soz): Als im November 1908 hier die Ver⸗ wichtige Fragen. Von sämtlichen Parteien des

. tiefgehenden ö über ei

er Redner

einer poli⸗

er sich seit Jahren a n, ,. habe, der gerade

ruppen ebenso mie die persischen in der strittigen Grenz, Ferarüige Nen

nehmen, sich aber gegen jeden Angriff zu verteidigen ĩ Pforte hätte wegen der unsicheren Lage 9 den k i, . Provinzen zur Sicherung der türkischen Konsulate leine Truppenabteilungen heranziehen müssen, doch hege sie leine Absichten auf persisches Territorium, zumal sie Wert darauf lege, daß Persien Grenznachbar der Türkei bleibe während die Türkei bei gewagten Unternehmungen Groß⸗ mächte wie England und Rußland zu Nachbarn bekommen

Die Regierung hat gestern in der Ka mm er eine Vor . gierun de orlage eingebracht, durch die der Kriegsminister ermächtig wird, g i für irgend einen Titel des Kriegsetats bewilligten Kredite für Diese Maßregel wird, wie

des Belagerungszustandes sowie ü ĩ 6

es Bela 96 zu über die Au lösung der Kommissionen zur Belämpfung des , . jetzt durch ministerielles Rundschreiben endgültige Verfügungen ge⸗ troffen worden. Die Strafgerichte übernehmen! das unter—

Quelle zufolge, Kriaris, den Kandidaten der Regierungspartei,

T. B.“ zufolge, gestern abend nach sehr stürmischer' D e mit 114 gegen 23 Stimmen die ne ht ö Ren ö . chlossen und ihre Forderungen, die köCperliche Züchtigung ; und

abzuschaffen und den Viannschafts bestand der Schiffe zu er, inen. Wie lange mir das möglich sein, nird, stekt dab höhen, bewilligt. Der Beschluß des Kongresses wurde gleich Daß diese Erklärungen durch Vollmachten des Kaiserg gedeckt 9 1 darauf von derm Präsidenten Hermes da Fonse ca genehmigt. .

Nräsi der Präsident folgendes Telegramm von den meuternden Seeleuten, deren Anführer ein Neger aus Bahia sein soll,

begnügen zu

eußern, daß die türkischen Reichskanzlers au 89a

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Ausfü

festgestellt werden, daß vom Kaiser das bindende

Rede überrascht, die der Kaiser in Königsberg in ganz feierlicher Form Rede erging er sich zunächst, wie das bei ihm Brauch ist., in Ver—

Famillenkultus will ich nicht eingehen; ich will nicht untersuchen“ er mit den historisch erwiesenen , . . schmack in Einklang steht. Ein Teil dieser Legenden diente ihm dayn leine eigene staatsrechtliche Stellung zu begründen und zu illuftrieren. Dier. habe sich, sagte er, sein Großvater aus eigenem Recht die Königskrone aufs Haupt gesetzt, die von Gotteg Gnaden allein ihm verliehen sei. Er habe sich als ausgewähltes Instrument des Simmel gngesehen und als solches seine Negenten- und Herrscherpflicht derfehen. Als Instrument des Herrn betrachte er sich, ohne Rücksicht auf Tagetansichten und Meinungen gehe er feinen Weg. Diese Säße im Zusammenhang genommen sie bekommen durch seine spätere rednerische Betätigung noch ihre volle Bestãtigung gewissermassen die Klosterölung sind die Verkündigung des Gottes. gnadentums und des persönlichen Regiments. Die Presse hat sie gemißbilligt, nur bei der konservativen Presse des heutigen Tages scheint der männliche Geist, der den Abg. bon Heydebrand' noch ke ner Rede im Jahre 1508 beseelt hat, ganz verschwunden zu sein. Daß, das als Manifestation des selbstherrlichen Gottergnadentumt aufgefaßt wurde, dafür lasse ich eine Stimme sprechen, die damit einperstanden ist. Das Organ des Bundes der Landwirte meinte dieses Belenntnis könne zwar nicht überraschen, wenn es auch etwas scharf sei. Die Deutsche Tageszeitung! und unser frühr ner Kollege Dr. Oertel irren sich aber, wenn sie meinen, daß das Recht des Königs ausschließlich auf seinem Verhältnis zu seinem Gott beruht; es ist gebundene und verfassungsrechtliche Bestimmung. i Emerbung der preußischen Krone durch den Kurfürsten von Brandenburg, beruht auf der Verleihung durch den damaligen römischen Kaiser deutscher Nation, und diefe Verleihung wurde er— hettelt und erwinselt mit allen Mitteln der Intrigen am Wiener Hofe. Es ist sogar zweifelhaft, ob die Selbstherrschaft der Krone, das reine Gottesgnadentum sich würde rechtfertigen lassen an der Grenze des 18. und 19 Jahrhunderts; seit 1848 hat es infolge der Aenderung der Verfassungseinrichtungen jedenfalls aufgehört, seit dieser Zeit ist die Krone nicht bloß etwa eine Art Prunkstück oder Familien⸗ schatz der Hohenzollern, sondern, wenn man von der Krone spricht, meint man die staatsrechtliche Stellung des Königs zum Staatsganzen, bestimmt durch die Verfassung. Sowohl der Kaiser Wilhelm als der Nexakteur der . Deutschen Tageszeitung‘ haben alfo mit ihrer Auffassung unrecht, daß noch ein selbstherrliches Gotteegnadentum im Dentschen Reiche besteht. In derselben Rede hat, genau wie 1908, saiser Wilhelm II. auch sonst Aeußerungen getan, die als selbstherrliche Gin griffe in die Tagespolitik betrachtet werden müssen und die als Aus fluß dieses persönlichen Regiments zu werten und zurückzuweisen sind. Eine dieser Aeußerungen bezieht sich auf die Haupt— aufgabe der Frau. Kalser. Wilhesm II. glaubt, allen Menschtn, Männern und Frauen im Reiche, gute Lehren erteilen zu müssen; er tritt so als praegepter Germaniae et Borussiae auf. Nach der f um des Kaisers soll die nnn, der deutschen Frau nicht auf dem ebiet des Versammlungt⸗ und Vereinswesens liegen, es komme heute nicht darauf an, . auszuleben auf Kosten anderer, dorgesetzte Ziele zu erreichen auf Koften des Vaterlandeg. (Sehr richtig) Ich. höre von den veischiedensten Seiten des Hauses ein „Sehr richtig“, auch von nationalliberaler Seste. Ich hätte geglaubt, daß Mitglieder dieses Hausetz etwas mehr Kenntnis von der wirtschaft— lichen und politi chen Entwicklung unseres Vaterlandes hätten. Weshalb sind denn in der heutigen Zeit die Frauen so vielfach ge— H, sich in das öffentliche Leben hinein zu begeben? Weil sie zu Millionen hineingerissen werden in das Grwerbtz, und Wirtschafts— leben der ganzen Nation, weil sie jeden Tag in schwerer, mühseliger Arheit für sich selbst und ihre Kinder ihr Brot erwerben müssen, unter viel ungünstigeren Verhältnissen als die Männer. Deshalb müssen sie im politischen Leben! die gleichen Rechte

den Reihen derjenigen Schichten her Bevölkerung vorhanden

fordern wie die Männer, und das ssst gut. Wir, die wir

ir wünschen, za r pflügt so .

(-wie Kasser hz die Möglich

falt

weiter zu

oder wenigstens dessen nachträgliche Billi r r nachträgliche Billigung erhalten haben, ge Nach einem von gestern abend datierten Telegramm hat rn ,,,, , es it: k demgemãß billigte Seine Majestät der Kaiser di u . des Reichekanzlers im Reichstage und versicherte den Fürsten Bülow seines fort esetzten Vertrauens.“ Zwelfellog kann . ö . . lt , e V Jsyre J P aus wien , at . ie wir zu unserer Verteidigung worden ist, derartige Eingriffe in die Politik , ,,. 5 . . . igkeit und Freiheit begangen haben, eines selbstherrlichen Reglments nicht zu wiederholen ine, affen, nieder und vertrauen darauf, daß uns der gesprächen über Politische Dinge sich einer entsprechenben Zurückhaltung h ef rh K Mehrhest des Reichd tages und ge ͤ l Volkes sich hiermit beruhigen zu können. Eg ist uer einer Vermehrung des Personals versehen werden, ohne daß wir innerhalb anderthalb Jahren nichts Keine e enn r n! offentlichen Kenntnis gekommen wäre, und was dieser Zusicherung wider sprochen hätte. Plötzlich im August wurde das deutsche Volk durch eine

ogar in Privat⸗

gehalten hat, auf einem Fest der Prövinz Ostpreußen. In dieser

9 0 3 seode . 3 17 herrlichungen der Mitglieder seiner eigenen Familie. Auf diesen

mpörung muß sich der Frauen bemächtigen! Diese Empörung wird noch weiter steigen, und ich hoffe, daß Kaiser Wilhelm 11. es noch erleben wird, daß die proletarischen Frauen ihre Rechte 6e en ihn, wenn es sein muß, und gegen die herrschenden Klassen erkämpfen werden. Wir haben also die Tatsache vor ung, daß trop des feierlichen Versprechens, das hier dem Reichstage gegeben worden ist namens des Kaisers, dieser es für angebracht en hat, sich zu dem persönlichen Regiment zu bekennen.

Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Verhandlungen zur Verhütung der vom Fabrikantenverbande der Schuhindustrie in Pirmgsens ausgespröchenen Kündigung, zie heute in Kraft treten sollte, haben, W. T. B.“ zufolge, gestern abend zu einer endgültigen Einigung geführt, sodaß der Be— ich aufgehoben und der Betrieb fortgesetzt wird. (Vgl. Nr. 277

Bl

In Lissabon haben, wie W. T. B. meldet, die Gas- und 6lektrizitätsarbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. (Vgl. Rr. 277 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Die Novembersitzung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie begann mit einem Vortrage des Dr.

6. Walden über ‚Religtöse Kulte in Nord-Neumecklen⸗

burg nach Studien auf der deutschen Marineerpedition'. Die im Bismarckarchipel gelegene, dem deutschen Kolonialbefitz zugehörige bedeutende Insel hat in letzter Zeit wegen des, drohenden Aussterbens ihrer eingeborenen Bevölkerung infolge Kinderlosigkeit der Familien wiederholt von sich reden gemacht. Um so dankenswerter erscheinen die vom Vortragenden während eines längeren Aufenthalts im nördlichen. Neu-⸗Hannover benachbarten Teil der Insel gewissermaßen in letzter Stunde gemachten Beobachtungen siber diese in manchem Betracht merkwürdige Mischbevölkerung. Dr. Walden hat nicht nur mit außerordentlichem Fleiß photographiert, sondern auch eine Sammlung der rohen und grell buntbemalten Holz⸗ schnitzwerke mitgebracht, von denen einige hervorragende Totems“, meterhohe Säulen aus einem Stück, in durchbrochener Arbeit im Saal aufgestellt waren. Alle diese Erzeugnisse einer immeihin recht bemerkenswerten Kunstfertigkeit beziehen ch auf einen religiösen Kult, in dem Götter und die Geister der Verstorbenen die Hauptrolle spielen. Auch alle Festlichkeiten, namentlich die Tänze, die von Frauen allein oder von Männern allein ausgeführt werden, wobei letztere, aber nur sie, niemals die Frauen, die wunderlichsten Masken tragen, beziehen sich auf eine Vorstellungs welt, die in ungewöhnlicher Stärke das Denken und Tun dieser Bevölkerung in Anspruch zu nehmen und zu bestimmen scheint. .

Den zweiten, von vielen Lichtbildern begleiteten Vortrag des Abends hielt Professor Dr. C. Schuchhardt über Stonehenge. Der Vortragende war im letzten September während drei Wochen in Gngland und Schottland, um zahlreiche altbritische und angelsächsische Erinnerungsmale zu besuchen. Auf einem Ausflug nach Stonehenge hatte sich ihm Herr Willy Pastor für 8 Tage angeschlossen, Stonehenge liegt im südlichen England, in der Grafschaft Wiltshire. Das berühmte und trotz seines Verfalles imposante Denkmal von Menschenhand Stonehenge“ soll nach dem Zeugnis einer Chronik von 1139 die Stätte sein, an der die angelsaͤchsischen Eroberer die gefangenen britischen Fürsten gerichtet und die sie dann gewissermaßen zu einem Siegesdenkmal gestaltet hatten. Die Nachricht ist zweifellos Mythe, denn Stonehenge ist viel älter. Indessen scheint diese Annahme zur Grklärung der kolossalen Anlage bis vor 170 Jahren in England maßgebend gewesen zu sein. Erst 1749 wurde die Beobachtung gemacht, daß Stonehenge nach, der Sonne orientiert zu sein scheine, eine Vermutung, die in der Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts durch den Astronomen Lockyer zur Gewißheit erhoben wurde, indem er feststellte, daß, von der Mitte der Anlage aus die aus ihr ostnordöstlich hervorgehende Allee entlang gesehen, die Sonne am 21. Juni genau über einem außerhalb der Anlage vorhandenen, zu ihr aber gehörigen Stein aufgeht, der seitdem der astronomische“ Stein

enannt wird. Seit dieser Zeit galt es lange und bei der großen Masse des Volks noch heute in England als ein Dogma, daß hier die Stätte eines uralten Sonnentempels und der in der Mitte der Anlage befindliche große flache Stein als Altarstein⸗ an⸗ jusprechen sei. Ein anderer flacher Stein, außerhalb der Anlage, gleich dem „astronomischenꝰ an der Allee gelegen, aber zweifel os auch zu ihr gehörig, heißt seitdem der „Schlachtstein'“. Die Ansicht ist auch in England nicht unwidersprochen geblieben. Arthur John David in Oxford erklärte sich 1388 dagegen, er sieht in dem vermeint⸗ lichen Sonnentempel nur eine Grabstelle, und Lord Avebury glaubt die Anlage als die Grabstätte eines großen, besonders gefeierten Hiuptlings e,. zu sollen. Doch fehlen behufs gründlicher Lösung der Frage bis in die jüngste Zeit noch die archaologischen Grundlagen. Auch sind die Beobachkungen bisher nicht so genau gemacht worden, um im Sinne der jüngsten Erklärung der anderen Frage näher ju treten, ob es sich in Stonehenge vielleicht um ein Sammelgrab handle. Der Vortragende beschäftigte ich zunächst mit der Frage, ob Stonehenge einen Sonnentempel darstelle; Professor Schuchhardt hielt diese Wahrscheinlichkeit nicht für gegeben. An Tempelbauten sind die Menschen ziemlich spät herangetreten. Professor Ed. Meyer weist darauf bin, daß auch nach dem Zeugnis des Herodot der vierseitige Turm m Babel keineswegs als ein Tempel, eine Wohnung des Gottes oder der Götter, fondern nur als ein erhabener Thron für den unsichtbaren Gott gedacht gewesen sei. Die Idee habe ihren Ursprung in der sumerischen Reli 9 Als die Sumerer von ihren östlichen Bergen in das Tiefland am gan, und Tigris hinabstiegen, errichteten sie ihren in den de,. thronend gedachten Göttern künstliche Berge. Demselken Gedanken⸗ gange entsprechen gewisse uralte, geweihte Stätten in Griechenland, auf den griechischen Inseln, in Kleinasien, bekannt u, a. als der Thron des Pelops, der Thron der Hera, und gedacht als in erhabener Natur angebrachte RuhesitzR, Ruhebetten, der Götter, Auch die germanische , . Irmin soviel als allmächtig, alle umfassend hat bei dem bildlosen Kultus der Germanen keine andere Bedeutung als die eines Thrones. Dem gleichen Gedanken entstammen dann in der Ebene die bekannten labyrinthischen Anlagen, die in ihrer, auf langen gewundenen Wegen erreichbaren Mitte den Göttern einen von der Jlußenwelt getrennten Ruheplatz schufen. Die uralte Anlage dieser Art bei Visby ist ein Beispiel hierfür, ein Menhir in Frankresch von ähnlicher Anlage trägt an seinem Mittel⸗ punkt einen Obelisken. Zu diefen Vorstellungen in Ost und West, Süd und Nord paßt nun die Anlage des Tempels für den Sonnen⸗ gott, worin ihm auf Altar, und Schlachtsteinen blutige Opfer gebracht purden, ganz und gar nicht, zumal, wie im weiteren darzutun, die Anlage mit einiger Sicherheit 1 die, nach der Monteliusschen Chronologie, zweite Perlode der Bronzezeit, d. i. au 2100 - 1850 anzufetzen ift, also auf eine Jeit, da die Menschen noch nicht daran dachten, ihren Göttern Wohnungen und Tempel zu errichten.

Es ist 6 zuzugestehen, daß die Großartigkeit der Anlage (von der durch einer Reihe von Lichtbildern Zeugnis abgelegt . auf besondere Ursachen für ihre Entstehung hlnweist, ebenso die 296 eure Mühseligkeit ihrer Herstellung; denn zu der Bearbeitung der Steine,

genommen worden? Daß es hier geschehen, beweist nicht ö die 50 m im Durchmesser große, kreisrunde Anlage, die mit Wall und Graben versehen war, sondern auch die Einrichtung jener Steinkreise aus Steinen verschiedener Größe, von denen die inn noch aufrecht stehenden 199 und 214 Fuß hoch sind, ferner die Herbeischaffung eines Teils des Materials anscheinend aus größerer Entfernung. Denn nur die Mehrzahl der Steine sind sogenanntes Sarsummaterial, Findlinge, die sich in Wiltshire in Menge finden. Dagegen scheint dem Ursprung deg anderen „Blue Stone“ genannten Materials, namentlich der ien noch nicht genügend nachgeforscht zu sein.

Stonehenge ist nach der Ueberzeugung, die Professor Lchichhnrdt bei längerem Aufenthalt an Ort und Stelle gewann, weder als eine unübertroffene, in ihrer Art einzige Anlage zu betrachten, noch ist sie von ihrer nächsten Umgebung loszulösen, in der sich sogar eine zweite ganz ähnliche, an Ausdehnung wenig zurückstehende Stätte befindet, nämlich die nur eine Viertelstunde entfernte Anlage von Avebury. Diese zeigt ganz die gleichen Züge wie Stonehenge: kreisrunden Wall und Graben, Steinzäune und eine schnurgerade, von Steinen gesäumte Allee, die nur anders orientiert ist als die entsprechende Straßengnlage von Stonehenge. Vermutlich hängt die eine und die andere Straßenrich⸗ tung mit der Lage der nächsten Ansiedlung zusammen, auf die sie zu— führte. Eine absichtliche Orientierung nach der Sonne hält der Vor⸗ tragende für unwahrscheinlich, da nach dem Zeugnis Cäsars die Kelten als den Anfang des Tages nicht den Sonnenaufgang, sondern den Anbruch der Nacht setzten. Während aber bei Avebury kaum ein Zweifel angeregt worden ist, daß die Anlage eine vornehme Grabstätte darstellt, hat man gegen eine ähnliche Bestimmung von Stonehenge geltend gemacht, . bisher nur ganz vereinzelt hier Kohlen- und Aschereste sowie Tonscherben gefunden worden sind. Doch auß der sich hieran knüpfende Zweifel verstummen, wenn man die Umgebung von Stonehenge und Avebury in weitem Umkreis als eine große Nekropole, als eine Gräberstadt von gewaltigster Aus⸗ dehnung erkennt, die offenbar mit Absicht als solche vor anderen Stätten der Art ausgezeichnet worden ist, wofür neben der großen Anzahl von Grabhügeln, von denen 465 bereits ausgegraben worden sind, das Vorhandensein eines t im hohen, ganz regelmäßig ge⸗ bildeten Hügels spricht, des in Sehweite von Stonehenge gelegenen Silburyhügels, der von Menschenhand aufgeschüttet worden ist. Die Grabfunde erweisen auch unzweideutig die Zeit, aus der dies Nekropole stammt; denn es handelt sich zumeist um Megalithgräber eines bestimmten Typus, seltener nur fanden sich Urnen und Leichen⸗ brand, und alle bronzenen Grabbeilagen, insonderheit bronzene Dolche, deuten auf jene zweite Periode der Bronzezeit von 2100 1860 hin, als deren besonders charakteristische Kennzeichen Montelius eben diese Dolche bezeichnet. Es hat dem Vortragenden bei seinen Untersuchungen daran gelegen, die Nekropole von Wiltshire mit ähnlichen Anlagen aus keltischer Vorzeit in anderen Teilen Englands und Schottlands zu vergleichen. Ueber den günstigen Erfolg berichtete er ausführlich. Zu dem Bilde einer ausgedehnten Nekropole in Wiltshire gesellt sich nun noch etwas Be— sonderes: die Existenz eines langgestreckten Feldes von 2509 m Länge und entsprechender Breite, ganz nahe bei Stonehenge, dessen Name, nicht aber dessen Bestimmung in historischer Zeit, an „Rennbahn“ erinnert, was vermuten läßt, daß es in der Vorzeit verwandten Zwecken, etwa dLeichenspielen, gedient hat. ;

Professor Schuchhardt faßte zum Schluß seine Wahrnehmungen in folgende Sätze zusammen: 1) In Stonehenge sind die außer⸗ halb des Kreises befindlichen Steine, der „astronomische! Stein und der „Schlachtstein', am ehesten die Reste eines zweiten älteren Steinkresses. Der „Altarstein“', der flach im Kreise liegt und besonders lang und schmal ist, muß die eingefallene Stele sein, und die Funde von Holzkohlen und rohen Tonscherben in sechs Fuß Tiefe vor ihm deuten auf Brandgräber der frühen Bronze—⸗ zeit. 2) In unmittelbarer Nähe von Stonehenge haben die ent⸗ sprechenden Anlagen der „Discusgräber in ihrer Mitte jedesmal Schachtgräber, und die vielen Hügelgräber, zu deren Innenbau mehr⸗ fach U von den Stonehengesteinen verwandt sind, tragen eben⸗ falls Schachtgräber, bald mit Hockern, bald mit verbrannten Knochen und Holzkohlen und sehr spärlichen Beigaben. Die Gräber lassen sich durch Analogiefunde in die Zeit des ägyptischen, mittleren Reiches (2100 1800 v. Chr.) datieren. 3) Avebury hat in seiner großen Umwallung zwei Steinkreise und nur eine Viertelstunde nach SO. und SW. einen dritten und vierten. Daß Sonnentempel so zusammen⸗ gedrängt sein sollten, wäre mindestens auffällig. 4) In Arbor Low (Derbyshire) sind die Begräbnisse in der Mitte des Steinkreises, 2, 35 m . in den Fels geschachtet, unbestreitbar, und die Stelen liegen da— neben. In dem Steinkreise von Crichie (Schottland) ist das Schacht- grab in der Mitte auf das genaueste ausgegraben und die Stele daneben gesichert. 5s) Alle diese Anlagen finden ihre nächste Andlogie in dem Gräberrund von Mykenage mit seinen Schachtgräbern auf freier

läche und daneben gesetzten Stelen. Und so, wie in Britannien auf Stonehenge und die Discusgräber die überdeckten Barrows gefolgt sind, so in Griechenland auf das freie Gräberrund die Tholos⸗ (Kuppel) Bauten. 6) Die Parallele zur griechischen Kultur wird vervollständigt durch die vor Stonehenge liegenden Rennbahnen. Neben der Reiterei ist der Streitwagen für den Norden schon bronzezeitlich bezeugt und für die Briten im besonderen bis in Cäsars Zeit. Die Wettrennen sind aber, wie Griechenland lehrt, immer aus Leichenspielen hervor- gegangen. D) Die Orientierung von Stonehenge wird zweifelhaft dadurch, daß die ähnlichen Anlagen jede von einer anderen Richtung ihren Zugang haben und zwar immer von der nächsten Straße oder Siedlung her. Auch bei Stonehenge zieht die Avenue wohl) nur deshalb gegen NO., weil sie hier am kürzesten links die Rennbahn, rechts die Siedlung erreicht. 8) Da die Briten ihre Zeit nach dem Beginn der Nacht rechneten, hatten sie keinen Anlaß, den Sonnen aufgang astronomisch zu beobachten.

Alles in allem: Stonehenge und seine Verwandten sind keine Sonnentempel, sondern Gräber. Es wäre auch ganz unver— ständlich, wenn es um 2000 v. Chr, in Nordeuropa cn Tempel gegeben hätte, in der ganzen mykenischen Kultur, sehr lange nachher, aber 6. nicht, und zu Tacitus Zeit bei den Germanen auch wieder nicht. So aber behält der ‚Zug vom Norden, wohl sein Recht: Stonehenge und die benachbarten Hügelgräber mit ihren Rennbahnen llegen den ähnlichen Bildern in Griechenland beträchtliche Zeit voraus.

Die Diskussion über den sehr beifällig aufgenommenen Vortrag beschränkte sich der vorgerückten Zelt wegen auf eine kurze Erwiderung des Herrn Willy Pastor, welcher auf Grund der volkekundlichen Ueber— ,, die Stonehenge jahrhundertelang auch vor Lockyers Fest— stellungen zum Ziel zahlreicher Pilger aus ganz England gemacht hat, daran festhielt, in Stonehenge die Reste eines uralten Sonnentempelz zu sehen. Der Redner glaubt, daß diese Ansicht sich vollkommen mit der, be ,. ihrer zwelfellosen Feststellung der Umgebung, als einer großen Gräberstadt vertrage. Daß man einen Tempel in selche Um— kebing setze, sei doch nichts Ungewöhnliches, für Beisetzung er Toten am heiligen Ort sei anderer feltß immer große Vorliebe gewesen. Baß von großen Steinkreisen außer⸗ halb der Umwallung gerade nur der Schlachtstein und der astrenomis he Stein übrig geblieben, sei unwahrscheinlich. Daß nach Cäsar die Briten ihren Tag nach Sonnenuntergang begannen, scheine kein Beweig dafür, daß sie dem Sonnenaufgang am längsten Tage des Jahres nicht Beachtung und r,, widmeten. rr fegt

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an der. illi 33 Milli öht w ist. ĩ Beispiel der Pyramiden erweist, für die Gebietenden und Mächti er ö um 33 Millionen erhöht worden ist. Welche tiefgehende eisp P rweist, für di n un ü igen zunß Versasfer Hat! gnb' auf beg an die ser Steste empfehlend him

gewiesen wurde. Jetzt hat derselbe Verfasser in demselben Verlag wiederum eine sehr lesenswerte Schrift ‚Die Alpen und ihre Maler“ erscheinen lassen (geb. 7,50 S6). Das mit 163 Abbildungen nach Gemälden der bedeutendsten Galerien und Sammlungen autz⸗ gestattete Buch gibt in Wort und Bild eine Geschichte der Gebirgsmalerei vom frühen Mittelalter bis auf unsere Tage. Das Thema ist in hohem Grade anztehend; hat doch gerade das Gefühl für die Schönheiten der Alpennatur eine eigenartige Entwicklung erfahren, sodaß aus der bildnerischen Darstellung der Gebirgswelt in ihrem zeitlichen Verlauf neben der Entwicklung der malerischen Technik zugleich eine tiefgehende Um⸗ und Ausgestaltung des ästhetischen Gefühls zu dem Beschauer spricht. Das von Dr. Brendl ausgewählte Bildermaterial bezeugt ebenso eine um⸗ fassende Kenntnis des Stoffs, wie ein feines Gefühl für die charak— teristischen Merkmale der einzelnen Phasen in der Entwicklung des Kunstgefühls in bezug auf die Gebirgsnatur. Nach einem einleitenden Kapitel „Von der Scholle zum Fels werden in den folgenden Das Problem der Gebirgslandschaft', „Die selbständige Alpenlandschaft“ und die Gebirgsmalerei in 19. Jahrhundert behandelt. Innerhalb der einzelnen Epochen ist dem Verhältnis der einzelnen Meister der Gebirgsmalerei zueinander mit Liebe und Verständnis nachgegangen. Das schöne Buch sei allen Freunden der hehren Alpenwelt bestens empfohlen, sie werden aus ihm manche Anregung schöpfen und ihren Blick für die Schönheiten der Gebirgsnatur schärfen und vertiefen Der ordentliche n,, an der Kieler Universität Dr. Hippolyt Haas hat in einem Buch mit dem Titel: Unter⸗ irdische Gluten“ die Natur und das Wesen der ,, im Lichte der neuesten Anschauungen für die Gebildeten aller Stände in . Weise dargestellt. (Verlag von Alfred Schall in Berlin; Preis 8 S.) Das Buch ist eine umgearbeitete und ergänzte Neuauflage des Werkes „Der Vulkan“ desselben Verfassers. Nach einem einleitenden Kapitel, in dem der Leser über den Begriff des Vulkanismus unterrichtet wird, wird in einem zweiten Abschnitt der Streit um die vulkanische Spalte dargelegt und in den folgenden der Mechanismus des Vulkans (die treibende Kraft und der äußere Teil der Maschine) behandelt. Die beiden letzten Abschnitte beschäftigen sich mit den verschiedenen Aeußerungsformen der vulkanischen Tätigkeit und mit den unterseelschen Eruptionen. Der Verfasser hat die zuweilen sehr verschiedenen und sich oft wider⸗ sprechenden Ansichten über das Wesen der vullanischen Dinge einzeln aufgeführt und so dem Leser die Möglichkeit geboten, sich ih ein Urteil zu bilden und diejenigen Ansichten sellst herauszufinden, die ihm als die richtigsten und der objektiven Wahrheit am nächsten kommenden erscheinen. Die Art seiner Darstellung ist so anschaulich und die wissenschaftlichen Streitobjekte sind so prägnant und gemein⸗ verständlich behandelt, daß der gebildete Leser tatsächlich in den Stand versetzt ist, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Bei einem Gegenstand, der in vielen Einzelfragen eine absolut und allein gültige Lösung noch nicht zuläßt, ist diese Art der Darstellung wohl auch die einzig richtige, wie sie auch zweifellos die anregendste ist. Der Text wird durch Tafeln und zahlreiche Abbildungen unterstützt. Das sehr lesenswerte Buch dürfte in weiten Kreisen Interesse erwecken.

Von der bei Max Hesse in Leipzig erscheinenden Sammlung „Meisternovellen neuerer Erzähler“ liegt der 4. Band vor (3 S6ꝝ. Das mit 6 Bildnissen von Novellendichtern und einer Ein⸗ leitung von Richard Wenz versehene Buch enthält Nevellen von Wilhelm Arminius, Helene Böhlau, Ludwig Ganghofer, Enrika von Handel⸗Mazetti oon), Paul Keller (Der Träumer), Selma Lagerlöf (Ein gefallener König, Sigried Storrada), Friedrich Lien hard, Jacob Loewenberg, Emil von Schoenaich-Carolath, Ewald Gerhard Seeliger und Ernst Zahn (Keine ö Die große Mehrzahl Der aufgenommenen Stücke erhebt sich über den Durch⸗ schnitt der Unterhaltungslektüre, einige sind von dauerndem Wert. Die Ausstattung ist würdig, der Bruck groß und deutlich. Das Buch wird als Weihnachtsgeschenk gewiß vielen willkommen sein.

Der Deutsche Verlag in Berlin beginnt mit der Herausgabe eines prächtig ausgestatteten großen Lieferungswerkes ‚Die deutschen Hafenstädte“, ihre wirtschaftliche Bedeutung und ihre geschichtliche Entwicklung. Text von Georg Wieligenus, Textillustrationen von Willy Stöwer. Das Werk ist auf 4 Lieferungen zum Sub⸗ fkriptionspreise von je 5 M berechnet und wird 80 Textseiten, 16 Dreifarbendruckbilder im Format von 39: 9 em und zahlreiche Textbilder enthalten. Es wird den Leser von Emden und Wilhelms haben aus über Bremen, Hamburg Kiel, über Wismar und Stralsund bis zu den west⸗ und ostpreußischen Häfen führen und ihm einen Einblick in die seewärts gerichtete Seite deutscher Macht! und Handelsentfaltung, deutscher Volkswirt⸗ e. und Landschaftsschönheit bieten. Die vorliegende erste Lieferung

estärkt und rechtsertigt das gute Vorurteil, das sich schon von vorn— herein an die Namen der beiden Herausgeber knüpft. In einem ein⸗ leitenden Aufsatz schildert der Admiralitätsrat Georg Wieslicenus die Entwicklung und die Bedeutung der deutschen Hafenstädte, Dann beginnt der erste eigentliche Titel Die Nordseehäfen. An erster Stelle werden die Emshäfen geschildert, dann Helgoland und die Häfen zwischen den ostftieñischen Inseln, ferner Wilhelmshaven. und die kleinen Jadehäfen. Den Abschluß der ersten Lieferung bildet der Ansang des ÄAufsatzes über die Häfen der Unterweser. Ihr reiches Bildermaterial besteht außer zahlreichen Textillustrationen aus vier gioßen Vielfarbendrucken nach Stöwerschen Gemälden; sie zeigen stimmungevolle chargkteristische Ansichten von Kiel, Hamburg, Stral⸗ fund und Emden. Man kann dem Erscheinen der weiteren Lieferungen der schönen Publikation, die in den weiten Kreisen, die an die Ent wicklung unseres Seewesens Anteil nehmen, auf eine dankbare Auf⸗ nahme rechnen können, mit Interesse entgegen sehen Das wertvolle Prachtwerk ist Seiner Majestät dem Kaiser und König zugeeignet.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, G. Verdis „Aida“ aufgeführt, in den Qauptrollen durch die Damen Kurt, Sber, die Herren Maclennan, Bischoff, Knüpfer, Griswold befetzi. Am Montag findet eine Wiederholung von Biʒets „Carmen“, mit Fräulein Rose, Fräulein Artot de Padilla, den Derren Berger, Brongsgeest, Krasa und Lieban in den Hauptrollen. de Ballett bes 4. Aufzuges ist das gesamte Solopersonal und Gorps de ballet beschäftigt.

Im Königlichen Schauspielbause wird morgen, Sonntag, „Der Kramput -, Luftspiel von H. Bahr, mit Herrn Vollmer und Frau Butze in den Hauptrollen, wiederholt. Am Montag geht „Der eingebildete Kranke!“ von Molière in der Bearbeltung von Paul Lindau in Szene. Den Argan spielt Herr Vollmer, die Toinette

rau Schramm; außerdem sind die Herren Werrack, Boettcher, ohl, 5. Zeisler, Eggeling sowie die Damen Abich und Heisler beschäͤftigt. 3 Im . Königlichen Opernthegter wird morgen Lessings dramatisches Gedicht Nathan der Weise“, mit Herrn Pobl in der Titelrolle, gegeben. Außer ihm wirken die Herren Zimmerer, Staegemann, Arndt, Oberländer, Eichholz sowie die Damen von Ar⸗ nauld, Steinsieck und Schramm mit. m Deutschen Theater rird „Hamlet! am Dienstag, Donnerztag und Sonntag wiederholt. reitag, Sonnabend un Montag finden Wiederholungen von Fuldas Herr und Diener ' statt.

Schuchhardt lehnte, in Erwiderung dieser genbemerkungen, folke⸗

lorlstische Erwägungen gegebenenfalls als nicht maßgebend ab;

Montag wird Ein Sommernachtstraum: und Mittwoch Judith', mit la Durleur in der Titelrolle, gespielt. In den Kammer

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