das in der Einsamkeit des Waldes von einer alten Hexe erzogen wird, zum Hexenhandwerk aber nicht taugt. Dieser begegnet auf seiner Wanderrng der Königssohn, der im jugendlichen Uebermut ihren Blumenkranz zerreißt und ihr dafür seine goldene Krone schenkt. Das Mägdelein soll ihm folgen; allein der Zauberwald hält sie zurück. Der Prinz aus Genie⸗ land aber zieht mißmutig seines Wegs, weil er ihr Zögern nicht versteht. a kommen ein paar Städter, von einem lustigen Spiel⸗ mann geführt, zur Hexe, der weisen Frau im Hellawald, vom Rat und der Bürgerschaft entsandt. Das Land will einen König haben; die Waldfrau soll künden, woher er kommen werde. Höhnisch weissagt ihnen die Hexe: Morgen am Hellafeste, wenn die Glocken am Mittag läuten, der Erste, der schlendert zum Stadttor herein, sei es ein Schalk oder Wechselbalg, der mag euer König sein!“ Die Städter ziehen, der Botschaft zufrieden, von dannen. Der Spielmann nur bleibt zurück, weil er die holde Gänse⸗ magd in der Hütte erblickt hat. Seiner List gelingt es, sie der Hexe zu entführen. Inzwischen ist der Königssohn in die Stadt gelangt und hat als Sauhirt bei dem groben Krugwirt ein Unterkommen gefunden. Mit dem Volke harrt er am Tore, wo die Prophezeiung der Hexe sich erfüllen soll. Die Glocken läuten, das Tor öffnet sich und die Gänsemagd, angetan mit dem goldenen Stirnreif, erscheint, ie er alsbald als seine Königin begrüßt. Das Volk aber, das sich das Königspaar im Prunk seiner Wurde vorgestellt hatte, jagt die Königskinder zum Tor hinaus, verbrennt die Hexe und läßt den Spiel mann, der die Gänsemagd zur Stadt führte, foltern. Die Königs⸗ kinder aber irren ruhelos durch's Land. Der Köenigssohn kann den Weg zu seinem Reiche nicht mehr finden, der Schnee hat die Pfade verweht. Am Fuße der Linde, wo sie sich zum ersten Male gesehen, erftieren die beiden, und der Schnee hüllt sie mit weißem Bahrtuche findet sie der Spielmann, der mit den Kindern der ie zu als Leichen wieder und stimmt ifende :. Sie sind gefunden und verloren — Liebevereint — verhungert im Winterschnee und er⸗ froren — Kniet nieder und weint. — Humperdincks Musik schmiegt sich diesen Vorgängen wie ein kunstvoll gewirktes, schillerndes Gewand an. Das Ohr schwelgt in Wohllaut bei der Schilderung der Frühlingsstimmung des ersten Akts, in dem die beiden Königs⸗ kinder sich finden. Für die Hexe ist hier das bekannte Motiv aus Hänsel und Gretel“ in geistvoller Weise wieder zitiert. Derbere Klänge der Volksfröhlichkeit erfüllen den zweiten Akt, der aber ebenfalls bei den Er⸗ innerungen des Königssohnes an sein Erlebnis im Walde von zarten lyrischen Stimmungen durchsetzt ist und zuletzt in markigen Tönen das Heroische und die tragische Wendung der Handlung illustriert, und ergreifend malt der dritte die traurigen Schicksale und das Sterben der verstoßenen und verirrten Königskinder. Von demselben Geiste durchweht und ebenso meisterlich instrumentiert sind die Orchester⸗ vorspiele der drei Akte. Ein Meisterstück war auch die Aufführung, nicht nur in bezug auf die herrlichen, wahrhaft märchenhaften Bühnen⸗ bilder, sondern in jeder einzelnen Leistung. Die poetische Gestalt der lieblichen Gänsemagd kann man sich kaum besser ver⸗ körpert und gesungen denken, als es durch Fräulein Artöt de Padilla geschah, und der Königssobn batte in Herrn Kirchhoff einen Vertreter gefunden, der sowohl darstellerisch wie gesanglich alle an ihn gestellten Anforderungen erfüllte. Eine frische, berzerfreuende Leistung war der Spielmann des Herrn Hoffmann, der bei dieser Gelegenheit an der Stätte willkommen geheißen sei, die er im vorigen Jahre für immer zu verlassen gedachte. Auch Frau Goetzes charakteristische Hexe und die humorvoll gezeichneten Buürgertypen der Herren Knüpfer, Lieban, Bachmann u. a. sind mit Anerkennung zu nennen; desgleichen die kleine Erlenstädt in einer allerliebst gespielten und gesungenen Kinderrolle. Wahre Wundertaten verrichtete das Orchester unter Kapellmeister Blechs Leitung. Nach jedem Akt und am Schluß der Vorstellung wurde der Komponist mit den Sängern hervorgerufen und lebhaft gefeiert.
ein. Hier Stadt auszog, s ihnen eine ergre
Modernes Theater. läckliche Gesicht é, ein Schwank in drei Akten von ke, verbreitete am Sonnabend bei seiner Erstaufführung Es war ein harmloses Unterhaltungsstück voll
Zujchauern darbot. Ein junger leichtsinniger Geschäftsmann, Hans Heinrich Schmetter, steht vor dem Konkurs; da er jedoch im Besitze eines glücklichen Gesichts ist, das ihm die Herzen aller Männlein und Weiblein geneigt macht, wird er vor wirtschaftlichem und seelischem
Schaden bewahrt durch die pfiffigen Ratschläge des alten Advokaten Köppler und durch die Liebe seiner tapferen jungen Buchhalterin. Die Gestalt des alten Juristen, der als menschenfreundlicher Hagestolz sich junger Männer und Mädchen väterlich annimmt, ist die beste und wirksamste Figur des Stückes; der alte Advokat beherrscht die Handlung, alle Fäden laufen in seiner Hand zusammen. Er führt Konkurse und Liebeswirren zu einem glücklichen Ende. Alle übrigen Figuren des Stückes sind nur roh geschnitzt; wenn man von der Marianne, der braven Buchhalterin mit der netten Erbschaft, absieht, erscheinen alle anderen fast wie Karikaturen; auch der junge Schmetter mit dem glücklichen Gesicht ist doch ein recht oberflächlich gezeichneter, träger Leichtfuß, an dessen zukünftige Tüchtigkeit zu glauben schwer fällt. ie Handlung ist aber nicht ungeschickt aufgebaut; der Dialeg zeigt öfters Herz und Humor. Der heiße Kampf der Väter und Mütter um den zukunfts— reichen Schwiegersohn, das aufdringliche Werben der jungen Weiblich⸗ keit mutete freilich recht abgeschmackt an; aber bei der absoluten Harmlosigkeit der Vorgange regte sich niemand ernstlich darüber auf. Die Varstellung konnte befriedigen. Die Hauptfigur des alten Dr. Köppler war mit Alwin Neuß gut besetzt; ein pfiffiges Augenzwinkern deutete mit Erfolg seine Schlauheit und seine Menschenfreundlichkeit an; jedenfalls verfehlte das bewegliche Mienenspiel des alten Herin nie seine Wirkung. Der junge Mann mit dem glücklichen Gesicht fand in Herbert Mühlberg einen an⸗ genehmen Vertreter, und Käthe Meißner stellte die Marianne sicher und liebenswürdig dar. Unter den übrigen Mitwirkenden wären noch die Herren Pfanz, Garrison und die Damen Monati. Gettke, David und Aster zu nennen. Der Beifall, besonders zum Schluß, war leb— haft und herzlich.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Wiederholung der ‚„Meistersinger von Nürnberg“ statt, in den Haupt⸗ rollen mit den Damen Easton, von Scheele⸗Müller sowie den Herren Bischoff, Grüning, Habich, Lieban, Griswold, Bronsgeest besetzt. (Anfang 7 Uhr.)
Im Königlichen Schauspielhause gebt morgen Goethes Iphigenie auf Tauris , mit Frau Willig in der Titelrolle, in Szene; den Orest spielt Herr Staegemann, den Pylades Herr Hoffmann, den Thoas Herr Nesper, den Arkas Herr Mannstädt.
Der Herzoglich sächsische Hofkapellmeister Wilhelm Berger, Mitglied der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, ist, wie W. T. B.“ meldet, gestern morgen in Jena, wo er von einem langjäbrigen Leiden Heilung suchte, gestorben. Berger, der vor einigen Jahren als Nachfolger Fritz Steinbachs nach Meiningen berufen wurde, war früher in Berlin ansässig. Er war am 9. August 1861 in Boston geboren. Zahlreich sind seine Kompositionen für Klavier, Violine, Gesang und Orchester ꝛc., denen man häufig auf den Pro— grammen unserer Konzertsäle begegnet.
Mannigfaltiges. Berlin, 16. Januar 1911.
Nach hier eingetroffenen Meldungen des W. T. B.“ ist der am 29. Dezember aufgestiegene und seitdem verschollene Ballon Hildebrandt“ in einem See bei Wildenbr (Pommern) aufgefunden worden. Die Leichen der beiden Insassen be⸗ fanden sich noch in der Gondel.
Breslau, 14 Januar. (W. T. B.) Der Ballon „Dres den“, der am Donnerstagvormittag in Riesa g. d. Elbe, mit Herrn von Rochow und einem Ingenieur als Insassen, aufgestiegen war, strandete Freitagnacht um 2 Uhr in den Wäldern des Iser⸗ gebirges auf der Grünen Koppe in einer Höhe von 1127 m. von Rochow verletzte sich dabei am Bein. Die Ballonbülle vurde vom Sturm entführt, aber später in den Baumwipfeln wieder aufgefunden. Die beiden Luftschiffer irrten die ganze Nacht in grimmiger Kälte und bei heftigem Schneesturm in dem meterhohen Schnee umher. Erst gegen Morgen wurden beide völlig erschöpft aufgefunden und in Hörnerschlitten nach Flinsberg gebracht.
Naum burg, 14. Januar. (W. T. B.) Bei der Verpackung von Kamm und Zelluloidwaren in der Fabrik der Firm a Brunhuber u. Co. erfolgte heute nachmittag eine Explosion, durch die gegen zehn Personen verletzt wurden. Das Wohnhaus, in dem sich auch die Packräume und Kontorräume der Fabrik befinden, ist gänzlich ausgebrannt.
Hagen (Westfalen), 14. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Heute fuhr auf dem Bahnbof Unna der Personenzug 339 auf den Personenzug 359. Schwer verletzt und inzwischen gestorben ist der Kaufmann Fritz Gerhardt aus Hannover, leicht verletzt sind der Kaufmann Siegfried Rosenthbal aus Charlottenburg, der Betriebsassistent Wilhelm König aus Alten⸗ Bögge und der Ingenieur Lerschheuser aus Froͤmern. Der Materialschaden ist unerheblich. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Langel bei Worringen, 16. Januar. (W. T. B.) Beim Schlittschuhlaufen auf einer Kribbe des Rheins sind neun Per⸗ sonen eingebrochen. Fünf Kinder sind ertrunken, die anderen wurden gerettet. Metz, 15. Januar. (W. T. B.) Der verhaftete Vorsitzende Lorraine sportive Samain ist gestern abend wieder auf
eien Fuß gesetzt worden, desgleichen der verhaftete Schlosser Sill. — Die Nachricht einiger Blätter, der Bezirkspräsident von Lothringen, Graf von Zeppelin-Aschbausen, sei Mitglied der Lorraine sportive' gewesen, ist durchaus unrichtig.
Vire (Dep. Calvados), 15. Januar. (W. T. B.) Heute nach⸗ mittag stieß ein Personenzug mit einem Güterzug zusammen, wobei zwei Lokomotivführer und ein Heijer getötet und mehrere Personen verletzt wurden. Der Verkehr ist unter—⸗ brochen.
Madrid, 15. Januar. (W. T. B.) Aus allen Teilen Spaniens treffen Meldungen über heftige Schneestürme ein. Die Reisenden der zahlreichen Züge, die im Schnee liegen ge⸗ blieben sind, befinden sich in kritischer Lage, da ungewiß ist, ob die ausgesandten Hilfsmannschaften bis zu ihnen vordringen können. Außer dem Süderpreßzug liegen bei Avila noch zwei andere Züge * zwei Tagen fest, man hat von ihnen keine Nachricht. Ein Güterzug soll eingeschneit sein. Aus Vigo wird gemeldet, daß 80 Fahrzeuge durch das Unwetter teil vernichtet, teils beschädigt worden sind. Bei Puebla de Gordon (Provinz Len) hat eine Lawine Lokomotive und acht Wagen eines durch den Schnee auf⸗ gehaltenen Zuges in einen Fluß gerissen und die Eisenbahnlinie sowie die Telegraphenlinie zerstört. In Asturien liegt der Schnee an mehreren Stellen auf den Schienen 6 m hoch.
Lüttich, 14. Januar. (W. T. B.) Infolge Nebels stießen bei Hotton zwei Lokalbabnzüge zusammen. Zwölf Per⸗ so nen wurden verletzt, unter ihnen zwei schwer. Der Sachschaden ist beträchtlich.
Wasbingten, 15. Januar. (W. T. B.) Wie die Geological Survey“ meldet, sind im west lichen Montana große Phosphat⸗ lager entdeckt worden. 9
Mogador, 13. Januar. (W. T. B.) Der Kaid Kuban hat einen Sohn des früheren Kaids Bozmaan dadurch geblendet, daß er ihm geschmolzenes Blei in die Augen goß. ;
Wjernvi, 15. Januar. (W. T. B.) Im Laufe des gestrigen Tages wurden verschiedene Bodenschwankungen sowie einige mit starkem Geräusch verbundene Erdstöße verspürt, durch die viele der bereits früber beschädigten Hauswände einstürzten Die Bevölkerung ist ãußerst erregt. Sie Temperatur beträgt 15 Grad unter Null.
FFortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten Vierten und Fünften Beilage.)
Cessingthenter.
Die Ratten. Berliner Tragikomödie in fünf Akten
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern— baus. 17. Abonnements vorstellung. Dlenst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Die Meisterfinger von Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 7 Ubr.
Schauspielhaus. 17. Iphigenie auf Tauris. f von Goethe. Regie: Herr Zeisler.
Abonnements vorstellung. Schauspiel in 5 Auf⸗
Anfang Abends:
ues Operntheater. Vorstellung für den Verein Volksunterhaltung: Der Widerspenstigen
Lustspie
Abends: für die Bühne bearbeitet von Paul Lindau. mädchen. fang 8 Uhr.
Mittwoch Oxernhaus. 18. Abonnementevor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) in? Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Anfang: „Ouvertüre Leonore (Nr. 2)“. An⸗ fang 71 Uhr.
Schauspielhaus. 18. Abonnementsvorstellung. Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix. Anfang 75 Uhr.
Neues Dperntheater. Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Achte Vor—⸗ stellung für die Berliner Arbeiterschaft: Der deutsche König. Schauspiel in 5 Akten von Ernst von Wildenbruch. (Die Billette werden durch die
Liebelei.
Skowronnek.
—
vereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an
einzelne Personen findet nicht statt.)
Dentsches Theater. Dienstag, Abends 71 Ubr: Othello. ;
Mittwoch: Der Kaufmann von Venedig.
Donnerstag: Othello.
Freitag: Faust.
Sonnabend: Othello.
Kammerspiele.
Dienstag, Abends 8 Ubr: Lanzelot.
mittwoch: Der verwundete Vogel. Donnerstag; Lanzelot. . Freitag: Die Komödie der Irrungen. Vorher: Die Heirat wider Willen.
Sonnabend: Lanzelot.
Löwenfeld.
Garten.
Leo Fall.
Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi.
Mittwoch und folgende Tage: Bummelstudenten.
hügel.
Freitag, Abe
von Gerhart Hauptmann. Mittwoch: Anatol. Donnerstag: Die Ratten.
Neues Schauspielhaus. Dienstag, Abends 8 Uhr: Alt⸗Seidelberg.
Mittwoch, Nachmittags 35 Ubr: Maria Stuart. (Vorstellung für Die Hosen des Herrn von Bredow. . Donnerstag: Judith.
Freitag: Der Herr Verteidiger.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart. in fünf Akten von William (Vorstellung für Zum 1. Male: Das kleine Schokoladen⸗
3 . Komische per. Dienstag, Abends 38 Uhr: 1 Das vergessene Ich. Mittwoch: Die Boheme. Donnerstag: Das vergefsene Ich. nds 76 Ühr:
Sonnabend: Die Boheme.
Schillertheater. O. Dienstag, Abends 8 Uhr; Husarenfieber. Lust— spiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard
! 3 . ; ; Mittwoch: ins . Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiter⸗ , — V * .
Charlottenburg. Die Macht der Finsternis. Akten von Leo N. Tolstoj.
Mittwoch: Der Himmel auf Erden. Donnerstag: Das Urbild des Tartüff.
Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Das Puppenmädel. Vaudeville in drei Akten von Leo Stein und Dr. A. M. Willner.
Mittwoch bis Freitag: Das Puppenmädel. Sonnabend. Nachmittags 4 Ubr: Rotkäppchen. — Abends: Das Puppenmädel.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 235) Dienstag, Abends 8 Ubr: Der Feldherrnhügel. Schnurre in 3 Akten von Karl Rößler und Roda Roda.
Mittwoch und folgende Tage: Der Feldherrn⸗
Dienstag, Abends 8 Uhr!
Dienstag, Abends 8 Uhr:
von Max Schönau.
das Klassische Theater.) —
Gesangstexte von J. Gilbert. das Klassische Theater.) — schaft. Sonntag, 66 Schwester.
d ö eilige Sain. Zum ersten Male: en Lassailly.
(Wallnerthea ter.)
sicht. Gesicht.
Residenztheater. Direktion: Richard Alexander.) — : . Der Unterpräfekt. Schwank in drei Akten von Leon Gandillot.
Mittwoch bis Freitag: Der Untervräfekt. Sonnabend: Zum ersten Male: Pariser Menu. Drei Gänge von Georges Feydeau und Veber⸗Abric.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schonfeld.) 1 . 8 Uhr: mn, . . Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von — Um sr ühr: ?
Kraatz und Okonkowsko, bearbeitet von J. Kren. , * Alfred Schönfeld,
Mittwoch und folgende Tage: Polnische Wirt⸗
Nachmittags 3 Uhr:
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Lustspiel in drei Aften von Robert de Flers und G. A. de Caillavet. Musik von Emile
Mittwoch und Donnerstag: Der heilige Hain. ö Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der heilige Hain.
Modernes Theater. ( xöniggrãtzer Str. S7 55.) Dienstag, Abends 81 Uhr: Das Schwank in 3 Akten von E. Mittwoch und folgende Tage:
Klindworth ˖ Scharwenka ˖ Saal. Dienstag, Abends 3 Uhr: Elisabeth Schulz⸗Rabbow (Ge⸗
Deutsch sang), Hedwig Josepha von Elpons (Rezitation).
Dirhus Schumann. Dienstag, Abends 71 Uhr: Briff ⸗Braff⸗Broff. — Arconi⸗ Truppe, 4 Per⸗ sonen. — Football, PBushball, Poloball. streisel ˖ Globus, neueste Kreatien des Direktors Albert Schumann. — Troika, geritten von Herrn Karl Heß, sowie: die übrigen Attraktionen. ; Couy der Schmuggler. Romantische Pantomime in 4 Akten.
Mustk von Der Uchberfall auf einen Eisenbahnzug.
Birkus Busch. Dienstag, Abends 74 Ubr: Große Galavorstellung. Neu: Die Cliftons. — Neu: Die Aeros. — Gastspiel des Herin Direktor Vierre Althoff und Frau Direktor Adele Althoff mit ihren bervorragendsten Freiheits- dressuren. — Fräulein Marta Mohntke, Schul⸗ reiterin. — Reiterfamilie Frediano. — 3 Gebr. Fratellinis, urkom. Clowns. — Um 9 Uhr: Die neue Ausstattungspantomime „Armin“ (Die Hermannschlacht).
Er und seine
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Oberleutnant Max Köhler mit Frl. Margarete Euen (Berlin). — Hr. Ober⸗ leutnant Ferdinand von Weltzien mit Frl. Char— lotte Cordua (Schwerin i. M.).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Assessor Dr.
8m Ge⸗ Hettke. Das glückliche
Abends 8 Ubr: Schauspiel in fünf Uebersetzt von Raphael
Dienstag,
Philharmonie.
Singakademie.
Musik von Fritz Rückward
Coeuraad V. Bos.
Saal JZechstein. Eduard Behm.
Artur Schnabel.
Konzerte.
Dienstag, Klavierabend von Wladimir Cernikoff.
Dienstag, Liederabend von Agnes Fridrichowiez. Mitw.: ((Bratsche).
Dienstag, Abends 7 Uhr: Liederabend von Marta Dähne.
Gerthoven Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: 2. Konzert (Brahms-⸗Abend) von Therese und
Spillmann (Breslau). Gestorben: Hr. Major a. D. Maximilian von
Abends 8 Uhr: Tommi ng )nore ö Qberst Marie von Kebler, (Thorn). — Verw. Fr. Pastor Christine Lütgert, geb. Klein (Stücken bei Beelitz, Mark). — Fr
ar n,, . — Frl. Clara von Rheinbaben (Neu⸗Ruppin).
Fabrice Falk (Schwerin i. M). — Hr. Gebeimer Tommissionsrat Fr. Banse (San Remo). — Fr. geb. von Kehler
Marie von Bülow, geb. von Waldow (Potsdam).
Am Klaxier: Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Am Klavier: Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Dreizehn Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
(04)
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königli
M 1.
Dritte Beilage
Berlin, Montag, den 16. Januar
ch Preußischen Staatsanzeiger.
1911.
— — ———— —— ———
(Schluß aus der Zweiten Beilage.)
Wir haben die Aufstellung des Eisenbahnetats wesentlich gegen früher verändert. In den Maßnahmen der Budgetkommission, um die Er—⸗ gebnifse der Bergverwalkung eingehend zu prüfen, liegt keine Kritik, sondern nur die Absicht, über die Ergebnisse der Hern maln, Klarbeit zu schaffen. Dasselbe gilt von allen Betriebs verwaltungen. 1902 wurden Grundsätze festgesetzt über die Beteiligung der Bergverwaltung am Kohlenbergbau und Kalibergbau, die für die Zukunft gelten sollen. Der Staat sollte Einfluß auf den Kohlen markt bekommen, die Eisenbahn sollte uncbhängig von den Schwankungen des Kohlenmarktes werden. Wir werden zu prüfen haben, ob diese Ziele erreicht sind. Die Betriebs verwaltungen haben in diesem Jahre bis auf die Bergverwaltung recht erfreuliche Resultate verzeichnet. Die Domänen sind zwar großen Schwankungen unterworfen, aber der Etat wäre wohl noch günfstiger zu gestalten gewesen, wenn man nicht Rücksicht auf die Entschuldungspläne genommen hätte. Der Grundbesitz des Staates soll nicht dazu dienen, Finanzgeschäfte zu machen, sondern es sind noch andere Ver— pflichtungen damit verbunden. Um die Etatsrechte des Hauses nicht ju beschränken, werden feste Grundsätze für den Ankauf und Verkauf von Domänen aufzustellen sein. Ich werde in der zweiten Lesung eingehender darauf zurückkommen Bei der Forstverwaltung sind durch den Nonnenfraß in den östlichen Provinzen und andere Um— stände einige Schwierigkeiten entstanden, aber die Verwaltung ist doch seit einigen Jahren so glücklich gewesen, daß wir auf eine Steigerung der Reineinnahmen aus den Forsten rechnen können. Im Etat ür Handel und Gewerbe sind die Einnahmen zurückgegangen, Ausgaben enorm gestiegen; das gibt zu Bedenken An— Wir müssen sehen, ob da Fehler gemacht sind, und
wenn Fehler gemacht sind, müssen wir den Mut haben, sie einzuführen. gend.
ie selben
zu, korrigieren und Reformen in der Verwaltung Die Entwicklung der Eisenbahnen ist sehr glücklich und befried Die jetzige Aufstellung des Etats hat das Studium des wesentlich erleichtert; der Etat ist sehr viel durchsichtiger geworden, und man kann die Entwicklung der vergangenen Jahre klar ber folgen. Wir können mit Befriedigung auf die Beschlüsse des vorigen Jahres über die Neuordnung des Eisenbahnet zuri blicken, die Festsetzung einer Quote von 2.10 0
kapitals für die Verbesserung der Einnahmen zu lIlgemeinen Staatszwecken und von 1,15 60 für das Extraordinarium hat be— friedigende Resultate gegeben. Es fragt sich aber, ob
motiven nicht zu stark in Anspruch genommen werden und zu viel Reparaturkosten erfordern. Wir müssen des halb mit bedeutenden Mitten eine genügende Anzahl von Lokomotiven beschaffen, die wir ja als werbendes Kapital anseben können. Der Eisenbahnminister hat sich loyal auf den Standpunkt gestellt, den wir für die Abgrenzung der Eisen⸗ bahneinnahmen von den allgemeinen Staatsfinanzen als maßgebend im vorigen Jahre festgestellt haben. Allerdings läßt sich nicht in . Falle feststellen, was als werbendes Kapital anzusehen und des⸗ alb auf Anleihe zu übernehmen ist. Mit Freude ist die Erhöhung der Arbeitslöhne und die Fortführung der Wohlfahrtseinrichtungen zu begrüßen; das ist das Moment des gegenseitigen Vertrauens zwischen der Verwaltung und den Arbeitern. Die Anfüllung des Ausgleichs fonds wird hoffentlich die Schwankungen in den Finanzen befeitigen können. Wir werden die Grundsätze zu prüfen haben, wie diefe Mittel angelegt und verwendet werden. Unser Einfluß auf die Finanzen wird durch diese Beschlüsse vom vorigen Jahre nicht geschwächt, denn wir erhalten die Kontrolle über die Verwendung dieser Mittel. Die Entwicklung der Steuern ist erfreulich, aber es ist noch nicht sicher, ob die Steigerung dieser Einnahmen von Dauer sein wird. Mir scheinen die Einnahmen aus der Vermögenssteuer etwas reichlich bemessen ju sein. Ich halte es nicht für zweckmäßig, eine Herab' setzung zu beantragen, aber die Finanzverwaltung muß in der Ver— anschlagung vorsichtig sein. Die Veranlagung zur Einkommen— steuer muß mit aller Sorgfalt vorgenommen werden; wir wünschen durchaus keine laxe Handhabung der Veranlagung, und die Ver— dächtigungen und Verleumdungen, die in dieser Beziehung gegen uns durchaus hinfällig;
rd rd
geschleudert worden sind, sind man muß dafür Beweise haben, wenn man sie ausspricht. Wir wollen selbst, daß durch die Veranlagung klar in die wirk⸗ lichen Einkommensverhältnisse hineingeleuchtet wird. Zu den traurigen Ergebnissen der indirekten Steuern brauche ich kaum etwas ju sagen, die Ursachen sind bekannt, das wird auch so bleiben, und diese Steuern werden für die preußischen Finanzen keine so große Bedeutung mehr haben. Die Staatsverwaltungen erfordern ein Mehr von 14 Millionen im Ordinarium und von 5 Millionen im Ertra— ordinarium. Es ist nur noch eine geringe Anleihe erforderlich; is die Folge der Beschränkung der Ausgaben in den letzten Jahren. Wir werden auch in dem neuen Jahre mit unseren Fordẽrungen mög— lichst zurückhalten. Wir müssen bedenken, daß jede Anleihe den Anleihemarkt von neuem in Anspruch nimmt, und wir halten es für erwünscht, daß dies vorläufig nicht geschieht. Der Grundsatz, den Weltmarkt nicht ohne Not zu belasten, ist durchaus zutreffend. Bei der Justizverwaltung ist zwar ein Mehr von über 4 Millionen ingestellt, aber das ist bei der ganzen Etatisierung nicht von großer Bedeutung. Die Vermehrung der Richterstellen um 102 ist zu begrüßen. Die Polizei erfordert recht erhebliche Mehrkosten. Es ist in den letzten Jahren schwer gewesen, die Schutzmannsposten mit Kräften auszustatten, die den Anforderungen nach jeder Rich⸗ tung entsprechen. Ich hoffe, daß die 1690 009 4, die neu für Dienst⸗ prämien für die Schutzleute eingestellt sind, der richtige Weg sein werden, diesem Mangel abzuhelfen; immerhin können wir sagen, und ich bin von meinen Freunden beauftragt, das anzuerkennen, daß wir in unseren Schutzleuten ein ausgezeichnetes Material haben, daß sie Beweise ihrer Pflichttreue gegeben haben, wie wir sie von ihnen erwartet haben (Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten), daß sie das Vertrauen durchaus gerechtfertigt haben, das die Staatsverwaltung in sie gesetzt hat. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten Solche Angriffe von Ihrer Seite sind für diese Beamten eine Ehre, und die unbegründeten Be⸗ schuldigungen, wie sie so zahllos von Ihnen erhoben worden sind, sind Beweise dafür, wie vortrefflich diese Gruppe ihre Pflicht erfüllt hat, und wir hoffen, daß ihnen auch stets das Pflichtbewußtsein innewohnen wird, von dem sie so glänzende Beweise in der Vergangenheit bis in die neueste Zeit gegeben haben. (Erregte Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten: Das Blut in Moabith Derr Hoffmann, wenn Sie solche Urteile aussprechen, so glauben Sie doch nicht, daß Sie den Leuten, denen Sie eine Beurteilung zu teil werden lassen, damit Schaden in der öffentlichen Meinung tun. Jede Kritik, die Sie an dem Verhalten dieser Beamten und ihrer Pflichttreue üben, ist eine Ausjeichnung für diese Leute. Denn Sie wollen ja nur die öffentliche Ordnung untergraben, den Staat untergraben. (Rufe: Hu, bu! bei den Sozialdemokraten. Abg. Hoffmann: Warum denn nur solche Angst!) Glauben Sie nicht, daß Sie mich durch Ihre Zwischenrufe erregen. Ich bin ein so alter Parlamentarier, daß ich mich wirklich kaum aufrege. Sie geben mir nur Gelegenheit zu einigen Zwischenbemerkungen. Abg. Liebknecht: Wir wollen Sie ja gar nicht aufregen!) Wir begrüßen die Ueberführung der Medizinalabteilung an das Ministerium des Innern. Hoffentlich wird dadurch auch das Ver— baltnis zwischen den Kommunalverbanden und der Medizinal verwaltung ein besseres. Die Fürsorgeerziehung bedarf wieder eines Zuschusses
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das Motto über diesen Etat schreiben: Suum?
er beste Beweis für seine Vortrefflichkeit.
Abg. Graf Praschma (Zentr.): Den warmen Worten der An— erkennung für den früheren Finanzminister kann ich mich namens meiner Freunde anschließen. Es war schwer, einen Nachfolger für Herrn von Rheinbaben zu finden, der sich bewährt hat nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Jahren, wo sich die Unficherhei namentlich der Finanzwirtschaft im Reiche für die preufischen Finanzen unangenehm fühlbar machte. Unsere jetzigen Finanzen sind günstiger zu beurteilen, weil die mirtschaftlichen Ver— hältnisse sich gebessert haben, und auch die Reichsfinanzen auf eine sichere Grundlage gestellt sind und obne Anleihewirtschaft und ohne weitere Inanspruchnahme der Einzelstaaten auskommen. Das wird auch in Zukunft so bleiben, wenn die nächsten Reichstags. wablen die Garantie bieten, daß der Schutz der nationalen Arbeit bestehen bleibt, Vo Der
Eẽrfa ob n
sich nicht selbster der Mitarbeit ausschließen, sind gleichberechtigt. Wir auch, daß alle Konfessionen gerecht und gleich werden. Der neue Ministerpräsident scheint auch zu der sich eine parlamentarische Mehrheit zu schaffen, keine ? zu baben. Bei uns hat also eine Aufregung nicht be wir wissen, daß wir für einen Zentrumsminister noch nicht rei Das deutsche Volk ist noch nicht reif dafür. V aber, daß jetzt mehr Licht in das Dunkel gebracht wird. De
Etat ist einfacher und übersichtlicher aufgestellt worden, die gedruckte Uebersicht über den Etat und das alphabetische Verzeichnis sind mit Freude zu begrüßen. Im einzelnen laßt aber die Verteilung mancher Posten auf die Etats noch zu wünschen übrig. Jede iebsetat sollte in sich einen Abschluß aufweisen. Der Abschluß des Etats im ganzen ist ein günstiger. Der gute Abschluß des Eisenbahnetats be weist, daß die Finanz⸗ und Wirtschaftspolitik, die meine Freunde im Reiche mitgemacht haben, richtig gewesen ist, und daß sich unfer wirtschaftliches Leben auf einer guten und gesunden Grundlage be— findet. Um so wunderbarer ist die Kritik .
blattes“', daß Herr von Rheinbaben in einer Etats
17) 1 11
3u wieder beseitigt oder 1 werden können. Die Beamtenvermehrung in diesem Etat, die nicht unbedeutend ist, werden wir im einzelnen zu prüfen haben; wir hätten nicht gedacht, daß sie notwendig werden würde. Der Eisenbahnetat, der das Wohl und Wehe unseres ganzen Etats ist ist wesentlich gänstiger geworden. Hier wird die Vermehrung der Beamten begründet mit der Schaffung neuer Linien, mit der Einlegung neuer Züge, der Vecbesserung des Fahrplans und der Gewährung größerer Ruhepaufen für die Beamten. Alles dies können wir mit Freude begrüßen, ebenso den Fortschritt in den Wohlfahrtseinrichtungen. Wir hoffen, daß der Eisenbahnminister in dieser Weise fortfahren und die Zufriedenheit der Beamten und Arbeiter sich erringen wird. Die AÄAbschlüsse fü Kohlen und Schienen sind billiger geworden, aber warum ist das Ver hältnis der Eisenschwellen zu den Holischwellen gegenüber dem Vor— jahre wesentlich schlechter geworden? Wir halten es nicht für richtig, daß alle Einrichtungen, die werbendes Kapital darstellen, auf Anleihe übernommen werden. Der Kritik des Vorredners an der Bergverwaltung kann ich mich anschließen; wir haben keinen Ueber— blick über diese Verwaltung. Es müßte wenigstens einmal eine kaufmännische Bilanz über unsere Bergwerke aufgestellt werden. Von kaufmannischen Grundsäßen in diesem Betriebe kann nicht im geringsten die Rede sein. Die Lohnverhältnisse an der Saar be— dürfen, nach der Ansicht meiner Freunde, dringend der Aufmerksamkeit der Regierung, denn es macht sich dort in der letzten Zeit eine große Unzufriedenheit bemerkbar. Glücklicherweise it die Sozial— demokratie dort noch nicht eingedrungen. Der Domänenetat läßt keinen Ueberblick über die Verhaltnisse in den einzelnen Provinzen zu; der Verwaltungsapparat ist zu groß. Bei der Forstverwaltung ist der Ertrag in diesem Etat um ganze 10 Millionen erhöht worden, namentlich infolge des Nonnenfraßes. In bezug auf den landwirt— schaftlichen Etat schließe ich mich dem Antrag der Konservativen an,
welcher die Schäden aus den Maßregeln gegen die Maul- und Klauen— seuche mildern will; wenn die betroffenen kleinen Landwirte zu anderer Betriebsart gezwungen werden, wenn sie plötzlich zur Stallfütterung übergehen müssen, und ihre Existenz dadurch schwer gefährdet wird, fo muß der Staat mit seinen Mitteln eingreifen. Für die Regulierung der Glatzer Neisse werden wir die Regierung um erhebliche Staats“ mittel angehen müssen; die Arbeiten dort gehen zu langsam vor, man hat sich über die Arbeiten von vornherein getäuscht, man kann mit den Arbeiten nicht vorwärts kommen. Wenn der Staat
Mittel dafür hergibt, wird ö
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irt werden. ienstt die ezüglich des Ope arren darf si n kleinlichem Gesichtspunkte leiten lassen. Mit der Medizinalabteilung vom Kultusministerium sind wir völlig ein⸗ standen; wir müssen aber die Erwartung aussprechen, daß die Entwicklung des medizinischen s ni unter leidet. Die Forderung des Abg. von Pappenheim, daß die Novelle zum Fürsorgegesetz bald vorgelegt wird, können wir nur scharf unterstreichen. Versteckt finden wir im Etat auch einen Zuschuß für die Wanderarbeitsstätten in der Provinz Sachsen. Wir wänschen, daß dieses Gesetz auch bald auf die Provinzen ausgedehnt wird Beim Kultusministerium vermissen meine Freunde vor allem eine Stetigkeit im Unterrichtsplan in der Volksschule. Besonders der Religionsunterricht darf nicht zurückgedrängt freundlichste begrüßen wir die Bestrebung
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igion und wè unter möglichste das ist der Wunsch, unserer Etatsberatung Session stellen. Dr. Friedberg (nl.: e t iwar einige g Vorlagen angekündigt. Im übrigen ist aber das interessanteste an der Thronrede, was nicht ed s Der neue rr Finanzminister hat uns einen übersichtlichen und klaren Etat vor— elegt. Diese Anerkennung für die Klarheit und Uebersichtlichkeit wir auch seinem verehrten Herrn Amtsvorgänger nach— rühmen. Wenn wir auch politisch und finanziell uns oft mit ibm auseinandersetzten, so ändert das nichts an unserer Wertschätzung Person, an der Liebenswürdigkeit Freundlichkeit, allen entgegengekommen ist. Daß er das beständig vermindert hat, begrüßen wir mit
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Abführung an den Ansturm der anderen Ressorts itbare Grenze zu ziehen. ch das Defizit ganz he a wird man der Lisenbahnertraordinariun geht aus dem Etat ab s Gleichgewicht herzustellen, nehmen brauchen. Wenn der Andeutung gemacht hat, so möchte ich diesen Gedanken a limins abweisen. Die Steuerreform im nächsten Jahre bat einen anderen weck. Sie will etwas mehr verteilende Gerechtigkeit bringen; denn rohe System der Zuschläge kann unmöglich beibebalten werden. ie Furcht der Anleihen habe ich niemal Ein so großes iternehmen, wie die preußischen Eisenbahnen, die sich fortwährend erweitern müssen, muß sich neue Kapitalien durch Anleiben ver schaffen. Wir haben ja dafür den vollkommenen Vermögenswert in Händen. Bei dem preußischen Staatsvermögen stehen die Aktivg ja glänzend hoch über den Passiven. Die Besorgnis vor Anleihen wird aus dem ungünstigen Kurs der Staats— dapiere hergenommen, aber diese Frage hat noch kein Vorschlag lösen können. Für den ungünstigen Kursstand sind wirtschaftliche Gründe maßgebend, an denen nichts z n schwächste Punkt ist aber immer die Begebung Für unseren jährlichen Anleihebedarf d müssen wir uns einen regelmäßigen Markt schaffen daß die Beträge nicht einfach verrechnet werden, sondern ein licher Ankauf stattfindet, damit ein wirkliches Leben in den Kapital- markt gebracht wird. as haben wir jetzt versucht, und der Kurs bat sich um 10 Um so mehr wundere ich mich über die Vereinbarung mit dem Reichsschatzsekretar, in diesem Jahre keine Anleihe ] nehmen, um den Markt zu schonen. Unser Volk irden, und diese suchen den Anleihemarkt auf. ie preu und die Reichsanleihen ausfallen, werden die zitalisten sich den ausländischen Anleihen oder Hypotheken zuwenden, un um entwöhnt sich des An— kaufes von Staatspapieren. Vor ssen wir auch die kolossale Sprunghaftigkeit in dem J Daß unsere
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Zinsendienst vermeiden. Daß Konsols nicht beliebt sind, beruht auf der früheren Konvertierung und auf den Verlusten bei der Anlage von Konsols. Wir sollten dielleicht einen neuen Typus für unsere Anleihen schaffen, nament— lich für die Eisenbahnanleihe die Form einer garantierbaren Rente. Die Steigerung in dem Pachtertrage der Domänen zeigt die erfreu— liche Besserung der landwirtschaftlichen Verhältnisse, die auf die deutsche Wirtschaftsvolitik zurückzuführen ist. Auch meine Freunde sind der Ansicht, daß der Schutz der nationalen Arbeit für Landwirtschaft und Industrie unter allen Umständen aufrecht erhalten werden muß. Auch bei der Forstverwaltung werden sich boffentlich dauernd bessere Erträge heraus- stellen. Sehr großen Wert legen meine Freunde auf die Verbesserung der forstfiskalischen Wege. Bei den direkten Steuern ist besonders erfreu lich, daß die Steuerermäßigungen auf Grund der vorjährigen Steuergesetzgebung sich von 12 auf 22 Millionen gehoben haben.