1911 / 17 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Jan 1911 18:00:01 GMT) scan diff

das es

milteilt, zu einem Multipler telephonsvstem geführt, ermöglicht, auf einem Draht gleichzeitig eine Anzahl von Gesprãchen

zu fähren, wie es schon seit einiger Zeit gelungen ist, auf einem Telegraphendraht verschiedene Depeschen zu gleicher Zeit zu befördern. 1 und doch durchaus richtig ausgedrückt, stellt die Sauiresche

rfindung ein drahtloses Telephonieren mit Hilfe eines Drahtes dar, wie der Erfinder sagt: Wir benutzen einen einzigen Draht als Leitungslinie für drahtlose Mitteilungen. Dieser einzige Draht hält die Mitteilungen oder die Telephongespräche davon ab, in die benach⸗ barten Luftschichten abzufließen. Das ist das einfache kleine Geheimnis. Wir baben gefunden, daß zwei Drähte nicht länger mehr nötig sind für wirksames Telephonieren, und daß ein einfacher Draht mit Erdrückleitung für das Multiplexsystem benutzt werden kann.. Die Aetherwellen werden, wie bei den drahtlosen Telegraphenspstemen, verschieden lang gestaltet oder abgetönt, und es können deshalb den Draht entlang soviel Einzelgespräche gleichzeitig geführt werden, als das Abtönungsinstrument Aetherwellen abzutönen vermag. Versuche, die zwischen dem Laboratorium in Chovy Chafe! in Maryland und dem Laboratorium des Signal⸗ korpz in Washington auf etwa 12 Em Entfernung angestellt worden sind, waren erfolgreich; es zeigte sich sogar, daß die Uebermittlung von Gesprächen und bon Musik klarer und deutlicher war als auf dem gewöhnlichen Telephon. Abgesehen davon, daß durch die Er⸗ findung eine sehr große Drahtersparnis erzielt wird, kann der einzelne oder eine Mehrheit von Personen sich von den Telephongesellschaften unabhängig machen, indem sie durch Spannung eines einzigen Drahtes und die Benutzung drabtloser Instrumente sich ein eigenes Telephon schaffen. Für die Anstellung der Versuche hat der amerikanische Kongreß etwa 60 900 bewilligt. Major Sßuire ist ein Schüler des verstorbenen Professors Rowland in Baltimore, des Erfinders des Multiplextelegraphen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, Lortzings komische Oper ‚Zar und Zimmermann? in Szene. Die Damen Dietrich (Marie), von Scheele⸗Müller (Witwe Brown), die Derren Knüpfer (van Bett), Bronsgeest (Zar), Lieban (Iwanow), Sommer (Chateauneuf), von Schwind (Lord), Krasa (Lefort) sind Träger der Hauptrollen. J

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen zum 100. Geburtstag des Dichters Der Störenfried“, Lustspiel von Rod. Benedir, in der bekannten Besetzung mit den Damen Schramm, Arnstädt, von Mayburg, Heisler und Hoff, den Herren Vollmer, Patry, Boettcher, Schroth, Eichholz und Vallentin wiederbolt.

Wie die „Braunschweigische Landeszeitung meldet, ist an Stelle des in den Ruhestand getretenen Hofintendanten Freiherrn von Wangenheim der Herzoglich Coburg-Gothaische Hofintendant von Frankenberg-Ludwigsdorf zum Intendanten des Braunscheiger Hoftbeaters berufen worden.

Als Nachfolger des verstorbenen Angelo Neumann wurde, W. T. B.“ zufolge, gestern vom Landesausschuß der Chefredakteur des Prager Tagblattes ! Heinrich Teweles mit der provi⸗ sorischen Leitung des Deutschen Landestheaters in Prag betraut. Die Führung des Theaters erfolgt vorerst zu Gunsten der Erben Angelo Neumanns.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges.

Berlin, 20. Januar 1911.

Bei dem Staatssekretãr des Reichs marineamts treffen, wie W. T. B. meldet, aus Anlaß des Unfalls des Untersęe⸗ boots „Gd 3* immer weitere Beileidskundgebungen ein. Der englische, der französische und der japanische Marine⸗ attachs haben im Auftrage ibrer Regierungen dem Staatssekretär des Reichsmarineamts ihre aufrichtige Anteilnahme anläßlich des Unglücks⸗ falls zum Ausdruck gebracht. Seine Königliche Hobeit der Großherzog Friedrich Franz von Rec ken Surg. Schwerin sandte ein Telegramm, desgleichen der schwedische Marine— mini ster von Krusenstjerna. Ferner telegraphierte der Erste

Lord der englischen Admiralität Me Kenng als Dolmetsch der Anteilnahme der ganzen englischen Marine. Auch der Ober⸗ bürgermeister von Berlin sandte ein Beileids telegramm.

Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der Frage der Gewährung einer städtischen Arbeitslosenunterstützung und der Errichtung eines städtischen Arbeitsnachweiseg. Von der sozialdemokratischen Gruppe war ein Antrag eingebracht worden, der dahin ging, eine städtische Arbeits= losenunterstützung unter Zugrundelegung eines gleichseitig von den , , vorgelegten Statuts zu gewähren und die erforderlichen Mittel in den i 1911 einzustellen. Nach längerer Beratung, an der sich die Stadtyv. Dupont, Wurm, Goldschmidt, Dr. Nathan u. a. sowie der Stadtrat Fischbeck beteiligten, beschloß die Versamm⸗ lung, die Anträge der bereits bestebenden gemischen Deputation, die schon früher eingesetzt wurde, zur Vorberatung zu überweisen. Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung waren obne allgemeines In— teresse. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Ein interessantes Thema: Die Bedeutung der Frau beim Theater“, hatte sich Frau Liddy Pütz⸗Malten für ihren Vortrag am Dienstag im Choralionsaal gewählt. Seit Frauen auf der Bühne zu wirken begannen, führte die Vortragende, die früher selbst Schauspielerin war, aus, haftete den Schauspielerinnen ein Odium an, das sie erst im Laufe der Jahrhunderte zu überwinden ver mochten, obgleich es zu allen Zeiten stets hochstehende, be⸗ deutende Bühnenkünstlerinnen, wie z. in Deutschland die Neuberin, gegeben hat, denen es aber trotzdem nicht gelang, der Allgemeinheit die entsprechende geachtete bürgerliche Stellung zu er⸗ ringen. Erst während der letzten zwei Jahrzehnte sei es anders ge⸗ worden, und die Bühnenkünstlerin gelte als ein vollberechtigtes Mit⸗ glied der Gesellschaft, worauf sie auch als eine berufene Kultur⸗ trägerin durchaus Anspruch habe. Weiterhin berührte Frau Pütz= Malten die für manche verbängnisvolle Kleiderfrage, beleuchtete

den Weg der sih zur Bühne drängenden Berufenen und Unberufenen, die Tätigkeit der Schauspielerin im Theater und in der Häuslichkeit, und wußte dabei manches auf⸗

klärende und beherzigenswerte Wort zu sagen. Der anregende Vor⸗ trag dürfte besonders in den der Bühne ferner stehenden oder sich von den ihr Zugehörigen ängstlich abschließenden Kreisen aufklärend und belehrend wirken. Mit vornehmer Ruhe sprach die Vortragende über ihr Thema, das sich vielleicht in mancher Hinsicht, z. B. bezüglich der Vorbereitung zur Bühnenlaufbahn, Rollenstudium ꝛc., noch mehr er⸗ schöpfen ließe und dadurch an Bedeutung und Allgemeininteresse ge⸗ winnen würde.

Robert Johannes, der bekannte ostpreußische Rezitator, kommt wieder nach Berlin, um in der ersten Hälfte des Februar im Archi tektenhause einige Vortragsabende zu geben. Den Freunden seines Humors bringt er eine Menge neuer Schnurren, darunter auch viele seiner eigenen heiteren Muse.

Im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte finden am Senntag zwei Verträge statt, und zwar lautet das Thema Nachmittags 5 Uhr: Die Bedeutung der Himmelskunde sür unsere Schutzgebiete und der Wert einer Höhensternwarte in unserem Kolonialbesitz', und Abends 7 Uhr: „Gibt es ein Leben im Weltall?“ Am Montag spricht der Direktor Dr. Archenhold über: Unsere Sonne und Mond‘. Die Vorträge sind ber ,,,, . und mit zahlreichen Licht⸗ und Drebbildern ausgestattet. Mit dem

roßen Fernrohr wird bei klarem Werter nach Eintritt der Dunkel⸗ eit der Saturn“ beobachtet. Außerdem stehen den Besuchern kleinere Fernrohre auf der Plattform der Sternwarte jur Beobachtung be⸗ liebiger Himmelskörper zur Verfügung.

Hannover, 19. Januar. (W. T. B.) Infolge des Beschlusses der Studenten der Tierärztlichen Hoch schu le (vgl. Nr. 16 d. BI), den Besuch der Vorlesungen und Uebungen solange einzustellen, bis die Einführung des Reltorates bewilligt sei, rub te beute der Unterricht an der Hochschule vollständig. Die Direktion der Hoch⸗

schule erklärt zu diesem Vorgehen der Studentenschaft, daß sie die Sache, die sie fördern wolle, eher geschädigt babe,

weil sich der Minister nicht zwingen lassen könne, ihre Forde⸗ rung ju erfüllen. In diesem Sinne ist die Studenten⸗

schaft auch von der Direktion der Hochschule unterrichtet und bor übereilten Schritten v i Dam mann, der selbst die Einführung des Rektorates lebhaft be. fürwortete, steht auf dem Standpunkt, daß der Minister der Hoch. schule gegenüber keine Rektoratsverfassung geben kann, weil dadurt Aenderungen im Etat bedingt sind, zu denen es in diesem Jahre n spät ist. Der Direktor bat an den Minister, bei dem die letzte Ent. scheidung liegt, ber die Vorgänge berichtet.

rannte. fahrenden Zuges getroffenen Maßnahmen, schnelle Bremsung und

gewarnt worden. er Direktor, Geheimrat

Jülich, 19. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet.

Heute nachmittag gegen 2 Uhr 55 Min. wurde auf dem schrankenlosen Üebergange der Provinzialstraße Fülich— meter 1,4 der Eisenbahn von Jülich nach Düren, ein Fu hrwetk ig dadurch überfahren, daß das scheu gewordene Pferd der

Düren, Kilo,

etzteren im letzten Augenblick vor den herannahenden Zug Nr. glz Trotz aller durch den Lokomotivführer des langsan Gegendampf, konnte der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht werden. Die Lokomotive fuhr infolgedessen mitten auf den Wagen auf. Die Insassen, ein Mann ven 40 Jahren und ein Junge von 15 Jahren, wurden herausgeschleudert. Beide erlitten Verletzungen am Kopf, außerdem wurde dem Jungen die linke Hand abgefahren. Die Verletzten wurden im Kranken bau zu Jülich untergebracht. Das Lokomotivppersonal trifft keine Schulz.

Karlsruhe, 19. Januar. (W. T. B.) Die Stadtgemeinde veranstaltete heute abend zu Ehren der Veteranen von 18701 im dichtbesetzten Hallensaale ein Festmahl. Zugegen waren neben vielen alten Kriegern Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Mar von Baden, zahlreiche Generale und die Minister. Der Ober— bürgermeister hielt die Begrüßungsansprache und toastete auf Seine Majestät den Kaiser und auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog. Seine Großherzogliche Hoheit der tin Max von Baden würdigte die Verdienste der alten Krieger und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die badische Heimat. Die Festrede hielt der Geheime Hofrat Rebmann; er schloß mit einem Hoch guf das deutsche Volk und das deutsche Vaterland. An Seine Majestät den Kaiser und Seine Königliche Hobeit den Großherzog wurden Huldigungs— telegtamme abgesandt. Seine Königliche Hoheit der Großherjch war durch ein leichtes Unwohlsein am Erscheinen verhindert.

Metz, 29. Januar. (W. T. B.) In der Angelegenheit der Lorraine sportive“ ist jetzt Anklage gegen den Schloser Schneider und Genossen wegen Aufruhrs erhoben worden. 72 Zeugen sind zur Veinehmung geladen. (Vgl. Nr. 13 d. Bl.)

Epernay, 19. Januar. (W. T. B) Die Weinb auer (cl Nr. 16 d. Bl) setzien in der vergangenen Nacht ihre Kund⸗ gebungen fort. Gegen Mitternacht zog ein großer Haufe in Be—

gleitung von Frauen unter Absingen revolutionärer. Lieder und unter Vorantragen roter Fahnen nach Hautvihlert Mit Hacken und Hämmern bewaffnet, erbrach die Meng

die ellereien von Berthet und Boquillon, 9 460 bhI Wein durch Einschlagen der Böden von 210 Stu auslaufen und zogen mit Gesang ab, bevor die Behörden einschreite⸗ konnten. Die lebhafte Erregung dauerte auch heute an. In Gpernah

sollte eine wichtige Versammlung stattfinden, welche di Behörde aber verbot. Die Weinbauer kamen darauf in Venteuil zusammen. Der Versammlung daselbst wohnte auch

der n, bei, der die Weinbauer zur Ruhe ermahnte. Ent, sprechend dieser Aufforderung nahmen die Teilnehmer an der Ver sammlung eine Tagesordnung an, nach der sie sich verrflichten, jeden Akt von Sabotage einzustellen, und in der sie die Erwartung aug sprechen, daß die Regierung unverzüglich ihren Forderungen ge ed werde. Um Mitternacht berrschte in der ganjen Gegend Ruhe. Militär bewacht die Kellereien.

Derbent, 20. Icnuar. (W. T. B.) Vergangene Nacht 3 Ul 40 Minuten wurde im Kaukasus ein 5 Sekunden dauerndes Grd— beben verspuürt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Theater. Aãnigliche Schauspiele. Sonnabend: DOpern⸗

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die versunkene Glocke. Abends: Die Ratten. Montag: Anatol.

Sonntag, Nachmittags

3 Uhbr: oblige. Abends: Pariser Menu. Montag und folgende Tage: Pariser Menu.

haus. 20. Abonnementèvorstellung. Zar und Zimmer⸗

mann. Komische Oper in 3 Akten von Albert

Lortzing. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister

von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher.

6 Derr Ballettmeister Graeb. Anfang t.

Schauspielhaus. 21. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freivlätze sind aufgehoben. (Roderich Benedir' 100. Geburtstag) Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix.

In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. An⸗ fang 71 Uhr. Sonntag Dpernhaus. 21. Abonnementavor⸗

tellung. Gewöhnliche Preise) Dienst und Frei⸗ vlätze sind aufgeboben. Ftönigskinder. Musik- märchen in drei Aufüügen. Tert von E. Rosmer. Mußsik von E. Humperdinck. Anfang 71 Uhr.

Schauspielbausz. 22. Abonnementavorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgeboben. Brinz Friedrich von Homburg. Schauspiel in 3 Auf— jügen von Heinrich von Kleist. Anfang 74 Uhr.

Neues Ovrerntheater. Nachmittags 25 ÜUbr: Auf Allerböchsten Befebl: Achte Vorstellung für die Berliner Arbeiterschaft: Der deutsche König. Schauspiel in fünf Akten von Ernst von Wildenbruch. (Die Billette werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiter⸗ vereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)

Denutsches Theater. Sonnabend, Abends 71 Uhr: Othello. Sonntag: Othello. Tammerspiele.

Sonnabend. Abends 8 Uhr: Lanzelot. Sonntag: Lanzelot.

GSerliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Ubr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tan in fünf Bildern nach G. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Taifun. Schau⸗ wiel in vier Akten von Melchior Lengvel. Abends: Bummelstudenten.

Montag und folgende Tage: Bummelstudenten.

Cessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Ubr⸗

Nenes Schauspielhaus. Sonnabend, Nach; mittags 31 Ubr: Maria Stuart. (Vorstellung für das Klassische Tbeater ) Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Das kleine Schokoladenmädchen. Sonntag: Das kleine Schokoladenmädchen. Montag: Genoveva.

omische Oper. Sonnabend, Abende 8 Uhr: Die Boheme.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Tosca. Abends: Liebelei.

Montag: Das vergessene Ich.

Schillertheater. O. (Wallnertbea ter) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Das Urbild des Tartüff. Lustspiel in fünf Aufjügen von Karl

Gutzkow.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Die Ehre. Abends: Der Himmel auf Erden.

Montag: Der Himmel auf Erden.

Charlottenburg. Sonnabend, Abend 8 Uhr⸗ Zum ersten Male. Nathan der Weise. Ein e . Gedicht in fünf Aufzügen von G. G. essing.

Sonntag., Nachmittags 3 Ubr: Prinz Friedrich von Homburg. Abends: Nathan der Weise.

Montag: Husarensieber.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags . Uhr: Rotkäppchen. Abend́s 3 Uhr: Das Puppenmädel. Vaudeyllle in drei Akten von 2 23 und Dr. A. M. Willner. Mustk von

a

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Ein Walzer⸗

traum. Abends: Das Puppenmädel.

Custspielhans. (Friedrichstr. 236) Sonnabend, Abende 8 Ubr: Der Feldherruhügel. Schnurre in 3 Akten von Karl Rößler und Roda Roda.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Leutnants muündel. Schwank in drei Akten von Leo Walter Stein. Abends: Der Feldherrnhũgel. =. und folgende Tage: Der Jeldherrn

gel.

Residenztheater. Direlilon: Richard Alexander) Sonnabend, Abenda 8 Uhr: Zum ersten Male:

Pariser Menu. Drei Gänge von Georges Feydeaun

J. Gilbert. Schwester. Abends: Polnische

schaft.

Friedrichstraße) Sonnabend, Abend ersten Male: Hippolytes Abenteu

Sonnabend, Abends 87 Uhr: Das ficht. Schwank in 3 Akten von E.

Montag und folgende Tage: Gesicht.

Thaliatheater. Direktion: Kren und Schonfeld) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Polnische Wirtschaft. wank mit Gesang und Tanz in drei Akten von aatz und Okonkowgky, bearbeitet von J. Kren. Gesangetexte von Alfred Schönfeld, Musik von Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Er und seine

Montag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗ Trianontheater. (Heorgenstraße, nahe Bahnhof Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Der heilige Hain. Modernes Theater. ( Ezniggrãtzer Str. o sõ6)

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Doppelmensch. Schwank in drei Akten von Wilbelm Jacobi und Arthur Livpschitz— Abends: Das glückliche Gesicht. Das glückliche

Pushball. Kreisel⸗ Globus, neueste Kreation de Direktors Albert Schumann, sowie: die übrigen Attraktionen. Um 95 Uhr: Der große Coum der Schmuggler. Romantische Pantomime in

Xoblesse

4 Akten. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr und Abende 76 Uhr 2 große Vorstellungen. Nachmittag!

bat jeder Befucher ein Kind frel unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind Palla Preis. In beiden Vorstellungen: Der große Coup) der Schmuggler.

Birus Busch. Sonnabend, Abends 74 Uhr Große Galavorstellung. Neu: Die 5 Cliftonẽ Neu: Die Aeros. Gastspiel des Hemm Direttor Pierre Althoff und Frau Direktor Adele Althoff mit ihren hervorragendsten Freiben⸗ dressuren. Fräulein Marta Mohnke, reiterin. Reiterfamilie Frediano. 2 Gert. Fratellinis, urkom. Glomns. Um 3 Ut, Die neue Ausstattungspautomime „Armin ( Die Hermannschlacht).

e . 9.

Wirtschaft.

s 8 Uhr: Zum er.

ettke.

Familiennachrichten.

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Helmuth Frbn von Richthofen (Brechelsbof). Gestorben: Hr. Generalleutnant J. D. Rudel

Konzerte.

Saal gechstein. Sonnabend,

Geethonen · Saal. Sonnabend

abend, Abends 8 Ubr: Konzert Bode (Gesang) und Konzertmeister Violine).

Singahademie. Sonnabend, Abends 5 Uhr: Nonzert von Richard Rößler (Klavier) mit dem // ,, . Orchester, Dirigent: Dr. Ernst

ald.

Rlavierabend von Selena von Lopuska.

Sonatenabend von Risler⸗Gerard.

Klindworth Scharmenka · Saal. Sonn

Graf ven Buͤnau (Weimar) Hr. ,. a. D. Wilhelm von Westernhagen Teistungen. Wanda Freifr. von Coburg, geb. Bobnstedt (San, louis. Verw. Fr. General Ottilie von Rie

geb. Wittich (Rudolstadt). Fr. Hedwig de Wedel, geb. bon Oppen (Schierke i. Har. Fr. Amalie von Hagen, geb. Silberschlag (Dregder Blasewitz).

Abends 71 Uhr: Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berli Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlar Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Zehn Beilagen

leinschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen beilage Nr. 6 A und 6B),

Abends 74 Uhr:

von Elisabeth Senry Seiffert

Die Ratten. Berliner Tragikomödie in fünf Akten von Gerhart Hauptmann.

und Veber⸗Abric.

Dirkus Schumann. Sonnabend, Abends 7 Uhr; Grande Soiree high Lire. Truppe, A Personen. Football, Poloball,

und eine Sonderbeilage, enthaltend das

zeichnis der auf der Weltausstellung in Br

1910 an die deutschen Aussteller erteilte Aus zeichnungen.

Arconi⸗

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 17.

Berlin, Freitag, den 20. Janunr

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. 1911 Dualitat . . k 6, 7 . 2. Am vori Außerdem wurden cin mittel ; gut Verkaufte Durchschnitts.⸗ J Firn, Januar Markttorte J I - Verkaufe vreis g (Spalte ; Serabiter Preis für 1 Doppelientner Meng ö Yen, Dun, nach e d s licher ö ar 5 1 . we Voppel⸗ amis. S am 11 ö. . K böchster niedrigster höchtter niedrigster böchfter Dorve lientner a . 4643 ö , 61 * * * , * * 4 4 (Yreis unbetannt Weizen. 6. Helke ö 100 no 1800 is 0 138 19400 ; Wongrowitʒ ö J . 1 114120 y 1840 19,00 5 87 27 . ö. kN 1640 17.40 1756 18 45 13845 35 46 30 561 18 70 18,70 12. 1 r . 17,30 17,80 1750 1846 is 80 ig 25 . ; ; 5 6. 1850 13569 1936 15.36 i556 19536 ; ; . ö . 1320 Q 1835 7 24182 8 H nen * K 1 38 1 z6o 24 820 1825 18625 121. 30 10 20 1940 13 K is id i876 23 560 90 1764 19 zo 1840 121 2 Weißenhorn . 414899 185890 Re g g9 536 15 9065 5 45 18 6 i651. 5. ; Dõbeln . 23 2339 310 3136 2139 114 2 393 2105 . . ö g riediand i. Meckib..! dd , . K ̃ K d, iss. is s 1200 22 200 1850 1829 12.1. Rernen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen , 2 ; 1 D 7. 1 Ao l zee, 2zeg 245 J Roggen. 19. 11 '' 13,20 3.20 1 01 . J . 15 * 13 o 1380 ö 5 160 135 1353 13353 18.1 Tottbus. ; ; ; ; 34 . 19990 . Won rowitz . . . 3 13 66 * 10 149 14 90 14,60 12. 1 d 26 13,20 13,40 13,60 266 z ö. . . ö , 266 2656 13 c is c 165 P * egau. . . 1360 13.90 1409 14.30 ] 1150 1476 ; . . . . e, ee. i. Schl. 1320 1320 1120 1120 ino ig o . . Kö. w // 11,56 1456 2407 ; : e fingen , . ö 1660 24070 1450 aao 12. 40 ; Neuß... 1490 18289 9 1569 1555 S330 100 1540 15 40 1509 12.1 46 We benhorn / , ao 356 5495 in 15 ig. is 15. . inn KJ 3 o 15 36 1646 11. . . kierland i. Meclb. wd , 4 ; . ; 6 w , 15 606— isws 700 10 500 16 0 1400 12.1 Ger ste. ö . 30 3 ; n ; 1 ö J 1260 1260 ö 14 1 ö 86 1320 . . i Breslau J . 1200 12 . 1256 13 235 1336 14 30 40 572 14,30 1430 121. ; . Braugerste 1550 1530 1506 17 56 ; Striegan. .. w— J 1309 133235 1356 1370 ig 6 . ĩ Dirschberg i. Schl. K 1400 1400 14506 in ho ih os 15 660 . s . J . 1400 14.00 . 15.50 1556 z be,, 12 00 1230 iz i276 1776 13 96 50 635 1270 1360 81 o ö Friedland K ö . / 2 ß . 16 200 ö ö 35 ö u Q 1450 1500 . ga 3 00 ld 00 Safer. 19. Goldaßz/yæ . 1280 12.80 320 s . . . . ao 13620 638 6 16 198 1320 1620 18.1 , w d n Dreslan.. 1660 1630 , nn, tt 31 aa. . 120 12.1. 3 Sire gm i 56 i450 in3J6 im 7dỹ iso is ss ; V, m n . 19 236 159 14640 121 1 3 1490 14,16 a7 ; ; . . 8 3 15 1670 1470 1555 15.55 36 5 3 ö un. ̃ ö 28 265 15 1475 1475 18,5 80 1180 / 118 2 ;.. 1350 i3895 11535 in 3d 36 141 4 t ö G NVusberten . is se. iz, iges iss 15 61 1355 15635 131. Weihen korn ,,,, . 30 ois 16 20 rr . ; 614 ins g, gg . ö. ; Wngenau , . 1i63 1536 i6 od 1565 17 266 ; 2 img. Mecllb. . K i, i zb 1 566 1e . ö I 1490 15,00 6er, 27 , 50 12.1 Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet

Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise bat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entspreckender Bericht fehlt.

Berlin, den 20. Januar 1911.

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Denutscher Reichstag. 111. Sitzung vom 19. Januar 1911, Nachmittags 1, Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Zuwachssteuergesetzes.

Ueber den Anfang der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. 263

Sz 10h besagt:

Von dem Erwerbspreis sind Enteignungsentschädigungen und

Entschädigungen für Bergschäden . welche der Veräußerer während des für die Steuerberechnung maßgebenden Zeitraums für Minderung des Grundstücks erhalten hat. Abg. He rold Zentr.). Wir beantragen die Streichung dieser Be⸗ stimmung, weil sie der Billigkeit 1 unserer Auffassung nicht ent⸗ Vricht. In vielen Fällen werden Erbgänge dajwischen kommen. In Fällen gütlicher Einigung finden doch gar keine Enteignungen statt, und dann braucht keine Entschädigung gezablt zu werden; dadurch würde eine ungerechtfertigte Differenzierung geschaffen. Auch ohne diesen 6m können ja überdies die Aufwendungen für Meliorationen angerechnet werden.

In der Abstimmung wird 5 10h mit einem Unter⸗ antrag Weber in folgender Fassung angenommen: „Von dem Erwerbspreis sind Enteignungsentschädigungen und Ent⸗ schädigungen für Bergschäden, . diese letzteren nicht

nachweislich zur , . er Bergschäden verwendet sind, abzuziehen; dies gilt nur für Beträge, welche der Verãußerer

während des für die Steuerberechnung 2 gebenden Zeitraumes für Minderung des Wertes des Grun tückes erhalten hat.“ Für diese Fassung stimmen die Sozial⸗

2 2

Volkspartei.

bebaufen 106.

die Hälfte.

rechnung von Bauten“ usw.

Beträgt der

bebaut ist.

1) von dem

nach

emokraten, die gesamte Rechte, die Nationalliberalen und

2) von dem Mehrbetrage bei unbe

ermäßigen sich diese Hinzurechnun Grundstück nicht durch Baugewer

lin

Beträgt der für die Steuerberechnung maßgebende Zeitraum nicht mehr als 5 Jahre, so ermäßigen sich die Hinzurechnungen auf

2

§ 10 lautet in der Kommissionsfassung: Dem Erwerbspreis werden für jedes Jahr des für die Steuer⸗ erechnung maßgebenden Zeitraumes hinzugerechnet: L von dem Betrage des Erwerbspreises und der Anrechnung

von Aufwendungen für Bauten, der zusammen 100 , bei Wein

bergen 200 für das Ar nicht uberstei Fo /g:

vereinzelte Mitglieder des Zentrums und der fortschrittlichen

ten Grundstücken 2, bei

Abg. Cuno (fortschr. Volksp.) beantragt, in Ziffer 1 zu sagen: „Von dem Betrage des Erwerbspreises und der An⸗ Aufwendungen für Erwerbskosten

und für

Die Abgg. Graf von Carmer⸗Zieserwitz und Genossen (dkons.) wollen den zweiten Absatz so . ; ĩ Zeitraum nicht mehr als 5 Jahre,

so

7 auf die Hälfte, soweit das etreibende oder Bauhandwerker

Abg. Trimborn ( entrum) befürwortet einen Antrag seiner Freunde Müller⸗Fulda, Dr. Zehnter und Erzberger a. Abs. 1 Ziffer 1 und 2, wie folgt, zu fassen:

etrage des Erwerbspreises und der Anrechnungen

10 Ziffer 1 bis 3, der zusammen 100 M, bei Weinbergen 300 * für das Ar nicht nde estch r 24 00; . 2) von dem Mehrbetrage 20. b. Abs. 2, wie folgt, zu fassen: Beträgt der für die Steuerberechnung maßgehende nicht mehr als fünf Jahre, so ermäßigen sich dies

Zeitraum

e Hinzurechnungen

auf die Hälfte, sofern das Grundstück in d . bebaut worden ist. f in der Zwischenzeit nicht

Abg. Weber (nl) will die Ziffer 2, wie folgt, fassen:

2) Von dem Mehrbetrage bei unbebauten Grundstücken 2, bei bebauten 1600, und dem Abfatz? folgende Fassung geben: Betrãgt ff . r Zeitraum nicht mehr als ünf Fahre, so ermäßigen sich die Hinzurechnungen bei unbe gebliebenen Grundstücken auf die Halfte 6 n Der Antragsteller empfiehlt diese Anträge als Vermittlungs⸗

vorschlãge wischen der Fassung der 2 6 und dem . antrage. Man müsse doch jwischen bebauten und unbebauten Grund— stücken etwas differenzieren. Mit dieser Aenderung würde seine Fraktion dem ,

. g. Cuno (fortschr. Volksp.) Bei diesem Antrage zei wieder das Bestreben, das Gesetz so abzuschwächen, 9 5 ö nichts übrig bleibt. Man will die Landwirischaft möglichst schonen und 8 , 4 , ö.

Ibg. Graf von Westarp (kons.): Der Antrag Graf Car hat nicht die schlimme Tragweite, die der Vorredner . w 9

Abg. Dr. Potthoff (fortschr. Volksp.). Je länger hier nicht eine zweite Lesung im Plenum, sondern eine Art dritte Kommissions⸗ selung stattfindet, um so mehr wird der bodenreformerische Gedanke des Gesetzes verdorben. Uebrigens möchte ich fragen: sollen, wenn ich 100 0900 M für ein Grundstück bezahle und 50 0009 ½ für Bauten mir die 1 bis 2 ίσ nur auf die 100 900 oder auf die 150 566 * e . werden? Man sollte gleichmäßig bei den bebauten und unbebauten Grundstücken 1 0, anrechnen. Bie Bodenreformer haben einmütig gebeten, den ganzen Paragraphen zu streichen.

Abg. Cuno ffortschr. Volkęp.) wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. Grafen Westarp und begründet einen Antrag: in Ziffer 1 hinter 3 einzuschalten: abzüglich der Abzüge nach 5 10b* (Ent⸗ h gen, ungen und Entschädigungen für Bergschäden), und dem Absatz 3 hinzuzufügen: . werden vom Schlusse des Kalender⸗ jahres an, in welchem die Entschädigung gezahlt ist, abgerechnet.“