1911 / 18 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jan 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Landespolizeiliche Anordnung, betreffend Maul- und Klauenseuche.

Zur Verhütung der Einschleppung und Weiterverbreitung der Maul und Klauenseuche, die in Oesterreich Ungarn in mem für den inländischen Viehbestand bedrohlichen Umfange herrscht, wird auf Grund des 8 7 des Reichsgesetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, vom 23. Juni 1586.71. Mai 1894 (R- G. Bl. für 1894 S. 409 und des § 3 des preußischen Ausführungsgesetzes vom 12. Mrz 1881 in der Fassung' des Gesetzes vom 22. Juli 1905 Gesetzsamml. S. I18) unter Aufhebung meiner Anordnung vom 25. Sep⸗ tember v. J. (A. Bl. S. 28) mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten bis auf weiteres folgendes angeordnet:

§ 1. Die Einfuhr von losem Heu . , n . 10e * ; . Häcksel sewie von Geflügel aus Defsterreich Ungarn ist verboten. Die ses

Verbot beziebt sich aber nicht auf Vervackungsmaterial für Waren. sendungen. Als Verpackung ist auch Tie ãußere Umhüllung sowie die etwa erforderliche Ausfüllung des Zwischenraums zwischen den einzelnen Versandstũcken anzuseben. ;

§ 2. Vorstebende Anordnung tritt sofort in Kraft. Ibre Auf⸗ bebung wird erfolgen, sobald die im Eingang erwähnte Seuchengefahr

se

§ 3. Zuwiderbandlungen gegen obige Anordnung werden, soweit nicht strengere strafgeseßliche Bestimmungen verletzt sind, nach Ss 65 ]. des Reichs diehseuchengesetzes und 8 328 des Strafgesetzbuchs bestraft.

Liegnitz, den 7. Januar 1911. 1

Der Regierungspräsident. Freiherr von Seherr-Thoß.

Cgönigreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnãdigst geruht:

auf Grund des B des Landes verwaltungsgesetzes vom X. Juli 1883 (Gesetzsamml. S. 195) den Regierungsassessor Dr. Küst er in Arnsberg zum Stellvertreter des Regierungsprãsidenten in der ersten Abteilung des Bezirksausschusses zu Arnsberg, ab⸗ gesehen vom Vorsitze, den Regierungsassessor von Weyhe in Aachen zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Be irks⸗- s ausschuffes in Aachen und den Regierungsassessor er, nee z von Münchhanfen in Danzig zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Bezirksausschusses in Danzig auf die Dauer shres Hauptamtes am Sitze des Bezirksausschusses zu ernennen.

40 Stück à 3000 Æ 120 000 . . . . zr. 137, 1X3, 13609, 1353 13663 1353, 136, 1355, Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 1330, 13831, 1334 bis 13836 . 8 vis . Ieh dem Landbauinspektor Jacobi in Homburg v. d. H. den 1402, 14014, 276, 2179. 21809, 218 184. 288, 2192, Charakter als Baurat mit dem persönlichen Range der Rate 296, 2173, Tol bis 20, 216 2AI2, 2Q2I4 bis 2I6, vierter Klasse zu verleihen sowie . WX, X. 2X*Y, 26, 2X88, 239 241. 2X5, 2. der Wahl des Professors Dr. Rudolf Gra eber an dem X33, 4, 23656, . 2 2X65, 26G? bis 2269, Schiller⸗Symnafium in Münster i. W. zum Direktor des DN, 23. X67, 273, 237 bin 2X9, 2961, 286 bis Friedrichs Gn n mastume in Herford die Allerhöchste Bestätigung . 362 3 Dööß, Bo, *g, 3003, 30M, lo,

u erteilen u 3011, . 5 ; o Erne a 1500 16 = 120 000 M6

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Wittenberge getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Bei⸗ geordneten ( Zweiten Bürgermeister) der Stad! Dppeln Dr. Hugo Bocksch als Ersten Bürgermeister der Stadt Wittenberge

1911 ab zum ordentlichen Lehrer an Königlichen Kunstgewerbemuseums in

Bildba uer bestimmt.

ö fräberen Studierenden der mit der losem Stroh und Lolem akademischen Meisterate iers. sein und dürfen zur Zeit d 2. Lebens jabt nicht überschritten haben.

gleichgültig, ob diese im Atelier entftanden oder später vom Bewer

r . Die Wabl des Gegenstande— Darstell beseitigt t. die Erleilung des Preises ist lediglich die bewie sene jukunfts—⸗ reiche Begabung maßgebend.

Pariser Platz 4, abzuliefern.

tragen.

wirkten Verlosung der 4aprozentigen gationen (J. Emission der früheren

307 bis 311, 314. 316, 317, 319, 66 bis 6560, G62 bis 6564, S566, S8, 847, S849, 8651, S653, S62,

875

3712, 714, 3715, 3718, NW, 3735, J740, 3741, 3744, 37 45,

Ministerium der geiftlichen, unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Der Architekt, Professor Otto Rieth ist vom 1. Januar

der Unterrichtsanstalt des

Berlin ernannt worden.

Königliche Akademie der Kün ste.

Wettbewerb um das Hugo Reisinger⸗Stipendium. Das Stipendium beträgt 1000 Æ und ist im Jahre 1911 für

Der Wettbewerb beschränkt sich, auf. die gegenwärtigen und Akademie der Kuͤnste verbundenen v Nationalitãt

Diefelben müssen deuts erbung das

der Einreichung ihrer

jugelassen, und es ist dabei

eit

Zum Wettbewerb werden je 3 Werke

lbstaͤndig gefertigt sind. : z . ugelassen sind sowohl Skizzen wie Entwürfe und fertige Arbeiten.

tandes der Darstellungen ist freig tellt. Für

Das Stipendium sfeht sofort nach Zuerkennung zur Verfũgung. Bewerbungsgesuche mit den Konkurren werken sind bis 24. Juni g1I, Mittags 12 Ubr, an die Akademie der Künste, Berlin W. 8,

Die Koösten der Ein- und Rücksendung bat der Bewerber ju

Berlin, den 13. Januar 1911. Der Senat, ; Sektion für die bildenden Kunste. C. von Großbeim.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗

rioritätsobli⸗ ruhe raunschweigi⸗ chen Eisenbahngesellschaft sind folgende Nummern ge⸗

ogen worden: Nr. 93, 88, 100, 102, 104, 105, 107, 141, 12. 17, 304,

S864, S866, 872, 874,

Mol, 3roö, 3797 bis 9. 37m, e, , ,, , , ., rr, sr w, ri, , , rs,

Nr. 3609, 3702.

und in Frankfurt a. M. bei der Bankhäusern Lehmann, Oppenheimer u. Sohn in Braunschweig, Mendelssohn u. Co. in Berlin und der Berliner Handelsgesell⸗ schaft in Berlin. 5

schon vom 1. März 1911 ab eingereicht werden, welche sie der

Kapital zurückbehalten. die Verzinsung

späͤtestens binnen Jahresfrist nach dem rufe zur

Die Einlöfung geschieht auch bei den Regierungs haupt lassen Kreiskasse und ferner bei den

Die Effekten können einer dieser Stellen

Staatsschuldentilgungs kasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach der Feststellung bewirkt.

die Auszahlung vom 1. April 1911 ab

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Mit dem 31. März 1911 hört der verlosten Obligationen auf.

Gleichzeitig werden die bereits früher ausgelosten, nach⸗

stehend aufgeführten, noch rückständigen Obligationen wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, dem 31. März des Jahres ihrer Verlosung jeder . 1 t jährlich einmal öffentlich aufgerufen und dessenungeachtet nicht

daß deren Verzinsung mit aufgehört hat und

aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang all⸗

letzten öffentlichen Auf⸗ Einlösung vorgelegt sein werden.

Aus der Kündigung zum 1. April 1905: zu 300 6 Nr. 10054. Aus der Kündigung zum 1. April 1906: zu 300 M Nr. 7174, 8M 2, S150, S760, 10191. Aus der Kündigung zum 1. April 1907: zu 300 Nr. 4345, 8808. Aus der Kündigung zum 1. April 1908: zu 3000 4

zu 1500 4 1450, 230, 20652, 2191, zu 300 6 S407, 8 31, 8o05, yo i7, 814i, 10 416, 10 &. Aus der Kündigung zum 1. April 1909:

702,

Nr. 3065, 3066,

Nr. 71983, 7194, 9322, 93235. Aus der Kündigung zum 1. April 1910: zu 1500 Nr. 1993, 2010, 2946, zu 300 Nr 6600, 665601, 6605, 6754, 6784, S600, 10690, 10 691, 10 692. Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Ein⸗ lõsungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 2. Januar 1911.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.

für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen. 3757, N61, 5431, 585, 54358, 5443, 5 5, 54d bis 44, Aichtamtliches. 55 bis 553, 3455, 5458, 5462, 5166 bis 5468, 5470, 513, 5475, 5477, 58, 83, 5485 bis 5489, 5496. 5497, Deuntsches Reich. ö, , ses, Se, Gi, eds, ses bis ats, en, . Justizm iniste rium. bis 8s S631, G35, Szö bis 62369, 62653 bis 8h, Preußen. Berlin, 21. Januar. Dem Landgerichtsrat Hoelzer in Aachen ist di ch⸗ dr, G, 6270, 6e, 64, 8925 S026, S930, Seine Majestät der Kaiser und König statteten. Dem Laundgerichtsänat Heels? mn m i in die nach. Sü3d, 8338 bis 89638, S944 bis 8947, Soo, So bis „W. T. B. zufolge, gestern vormittag dem Reichskanzler geluchte Dienste nil ung min Pension, dem Amtsrichter sah, Söll, Sic bis nh, Soßs, Sog. Srl, S975, Dr. von Bethmann Hollweg einen Bestich ab und nahmen Dr. Scheer in weißen er bei Berlin die nachgesuchte Entlaffung She, S585, 3129, 121, 2133, 3135 Bis 127, 9130. 2133, heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge aus dem Justizdien t telt. n, , 139. Mi4i, 173, 9147, 9148, 152, 54, 8136, gi5r, 15g, des Staatssekrelãrs des Reichs marineamts Admirals von Tirpitz Verseßt nd: der Amtsgerichts rat Schubgrth in Vackenen gigs, is, glg, l bie pie, gi, glg, gigi, Iss, und des Chefs des Marinefabinetts, Admirals von Muller als Tandgerichtsrat und der Amtsrichter Zeppenfeldt in gIg6, 192, 9183, 9185 bis 9197. 20, 0, Mot, M205, entgegen Hoya als Landrichter an das Landgericht in Hildesheim, die ö bis 5269, Mil bis 926 äs bis Tr, D, , . . mis richter. 1 Tft in Kalkberge nach 6 Do 9 ö , 3, M39 bis , s, bis 9553, in Lzwen nach Kalkberge und Howeg in Schlawe nach Zeit. , bis 3507 54306, gro bis S405, 9g467, 9415 4 . 1 ü ; Dem Notar Gottfchewsky in Schmiegel ist der Amissit * 66. bi = . . 3432 3 266 Seine Majestät der Ka iser hat, W. T. B. zufolge, in Rawitsch angewiesen. 39 bis 83 Fils on? bis 3520 Gs bis 8. nachstehende Allerhöchste Kabinettsorder an das Kommando 'n dont ernannt ist der Rechtsanwalt Hante in 3, zi, ö 5 rer wache nne, Omer . . ö. Bauerwitz. 95 7 95 955 356? 8555 9557 bis 9559, 9562 956. z erlin Schloß, den 20. Januar. In Ber Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rech ts⸗ . . , . 315 10 . 3 Das Ungluch van, welchem das , ,. U 3. betroffen ampel cr fan bel dem Amtsgerich n Sell. Bierhaus dee ig iz. 36 33 ö W bie go er, d s, i e, rdesnigdlt k nr, 8 1 . m , e. . . 16 32 10 Vl. 10 **, 10 ** 1933 10341 bis 10 345, und Yen nichaften empfand Ich die bangen Stunden mit, Gelsenkirchen, Dom mnich bei dem Amiegerlcht. in Kreuzburg I6 M5, 10 318 bis 10 30, 10 35, L670 115072, i' rerzingen, bevor die Retiung gelang oder Gew ißbeit i. Ostyr. und Gott sche ws ky bei dem Amtsgericht in Schmiegel. 1073, 11975 bis 1 OGr*7, 11079, 11082, 11983, über das Schicksal der leider nicht mehr zu Rettenden geschaffen war. der Löschung des Rechtsanwalts Merz in Gelsen· 11 6866. 11089, 1 090, 11 0M, 1160696, 11 100, 111109, Ich betlage innig den Tod dieser drei tapferen Männer, die als ein kirchen in der Rechts anwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar 11 17 11158, 11 120. 11121, 1124, 11130, 11 137 crneuter Beweis för den, in Meiner Marine berrschenden Geist bis erloschen. . n , m. be zum letzten Augenblick, die Offutiere immer voran, ihre Pflicht getan In die Liste der Rechtsanwälte ünd eingetragen: die Rechts⸗ . . n. un 1 11 286, u i X ar, 1 bre it Mit anwäs! ide Walter,. aus Spremberg bei dem Sand, 11 334, 11 D, m S. mi s, n dds, f R, 1 is, groe? nenne, nu sonst esterbe n. Gbr (hren nden , de, icht IDin Berlin, Dr. Karl Heinze vom Landgericht L bei 3 11318 bi 2 1 , ,, Mich erfüllt. zu bören, mit welcher 61. zan. , . r 4 1 II3. 11 318 bis 11321, 11 X23, 1133, 11326, 11 322, Ee die Rettungsarbeiten in Angriff, genommen und durchge. dem Landgericht IL in Berlin. 3 Hi,. Cra sselt m Char⸗ 11 B35 bis 1137, 11345 bis 11347, 11 351, 11 355, führt worden sind. Allen Beteiligten spreche Ich dafür Meinen iälente eseruer ben dem Landgericht It in Berüin zugleich 11 Br, 11 R,. ii 335, ls n, n , n ,. ene, Hart aug un. behalte Mir befonder· *; bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, Bartmann in Han⸗ 11 373 bis U 375, 1 377, 11379, 11384, 11 335, 11 388, lobnungen für Offiziere und Mannschaften vor, die Gelegenb eit nover außer bei dem Landgericht daselbst zugleich bei dem 11 389. 11391 bis 11 333 11 355, 11400, 11 80 11 S0. anden, sich bei den Rettungsarbeiten versönlich auszuzeichnen., Zu den Amtsgericht daselbst, Gottschewsky aus Schmiegel bei dem 31 833 His II X65, 1 83 141 5883. 11 8585, 11 857, 11 S563. gläcklich Gergtteten wie zu allen Angebörigen der Unterseebertwan⸗ Amtsgericht in Rawitsch, die Gerichtsassessoren Seiden stücker 1 8. 18733. 11 85 üs n S885 11 883. 11 88960, aber babe Ich das Vertcanen, daß, sie unbeirrt durch das Unglück nn ben ben Oberlandes gericht in amm, Arno Berger, Johannes 112 11 855. 11 8958 big 11909 1191 biz 197, . 36 ,,, Meeris und Arthur Schul; bei dem Landgericht Tin Berlin, 1 *. 1 912. 119165, 11 8317, 11923, 137 bis 11901, e, , a, , . 9

Dr. Gustav Schmitz bei dem Landgericht in Halle a. S. Ernst Cohn bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen, Amandus Mener bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Kiel, Dr. Koppe bei dem Amtsgericht und dem Tandgericht in Elberfeld sowie bei der Kammer für Handel s⸗ sachen in Barmen, Dr. Schliebeck bei dem Amtsgericht in

1 994. 19535, 11 8507, 12 001. 12 006, 1209, L 612, 12014 bis 13016, 12021, 1263, 120630), 12036, 15 6386 bis 1261, 1205, 12 964, 12018, 12 956, 12060, 13 33, 123383 dis 2 Bö, 12 335, 12380, 123341, 123165, 13 314. L Järs, 12315, 1240, 1235, 123336. 128, 13 333. 12 365, 12 366, 12 T0 bis 1272, 12374, 12377,

Erkelenz. Dr. Paß mann bei dem Amtsgericht in Dortmund, mit dem Wohnsitz in Lünen, Willenbücher bei dem ericht in Srtelsburg, Walter Lehmann bei dem Amtsgericht n Suerfurt und der frühere Gerichtsassessor Wilhelm Rem⸗ mert bei dem Landgericht Lin Berlin. Die Rechtsanwälte und Notare, Justizräte Lassen in Altong und Hildebrand in Bütow sind gestorben.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

8 Meyer in Allenstein ist zum stellvertretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbeiter⸗ versicherung Regierungsbezirk Allenstein ernannt und der Re⸗ gierungsassessor Heffter daselbst von diesem Amte entbunden worden.

Der Regierungsassessor Dr.

Amts⸗

12 280, 12 381, 12 384, 12 3877 bis 12 9, 12392 16 Sinck 2 M0 4, = 1 669 (s, zusammen 572 Stück über 375 600 4.

Dieselben werden den Besitzern zum 1. April 1911 mit der Tufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge nebst den Stückzinsen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1911 gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen und der nach dem Fandigungstermine zahlbar werdenden insscheine Serie IV Nr. 14 bis W nebst Erneuerungsschein (Talon) für die nächste , bei der Staatsschuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Taubenstraße B. zu erheben. Die gau erfolgt

werktäglich von 9 Ühr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der letzten beiden Geschãftatage jedes Monats.

12010 bis K

Die vereinigten Ausschũsse des Bundesrats fũr Zoll⸗ Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzung.

und eine

Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. „Hansa“ am I8. Januar in Bermuda eingetroffen und geht am 30. Ja⸗ nuar von dort nach Las Palmas auf Gran Canaria in See.

Vorgestern sind S M. S. „Freya“ in Port de France auf Martinique und S. M. S. „Gneisenau“ in Colombo (Ceylon) eingetroffen.

Gestern find S. M. S. „Sch arnhorst“ in Batavia und

S. M. S. „Luchs in Hongkong eingetroffen. S. M. S. Leipzig“ ist gestern in Singapore eingetroffen und heute von dert wieder in See gegangen.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staaisan ʒeigers wird die vom Reichs⸗ eisenbahnamt aufgestellte iabellarische Uebersicht der Be⸗ e elf deutscher Eisenbahnen (ausschließlich

für den Monat Dezember 19 10 veröffentlicht,

r weroffentli⸗ Bayerns, fn dĩeser Stelle auszüglich hingewiesen

auf die am Donnerstag an worden ist.

Waldeck. Seine Durchlaucht der Fürst Friedrich hat gestern in J5. Lebensjahr vollendet. Der Geburtstag des Landes⸗ . wurde in Stadt und Land festlich begangen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das öst erre ich ische Abgeordnetenhaus setzte in der gestrigen Sitzung die erste Beratung des Budgets fort. 8. Im Laufe der Debatte sprach laut Bericht des W. T. B. der neue Finanzminister Meyer die Zuversicht aus, daß der Eisenbahn⸗ mnmster alles aufbieten werde, um den Umwandlungeyrozeß, in dem sich der Staatebahnbetrieb beñinde⸗ und der ein böchst ungünstiges knn nielles Ergebnis zur Folge babe, möglichst rasch zu üßerwinden. Yinsichtlich der unbedingt notwendigen Erschließung neuer Einnahme⸗ zuellen werde er eist nach eingehender Prüfung der dem Staats haus⸗ kalt bevorftehenden neuen Lasten somwie der bierzu beranzuziebenden Steuerquellen dem Hause mitteilen können, in wie weit er die bereits rorliegenden Entwürfe der früheren Regierungen zur Erschließung

neuer Einnahmequellen aufrecht zu erhalten in der Lage sei.

Frankreich.

In der gestrigen Sitzung der De putiertenkammer stand die Beratung des Budgets des Ministeriums des Innern auf der Tagesordnung,

Nach dem Bericht des W. T. B.“ im Laufe der Debatte, es sei dringend notwendig, daß Maßnahmen ergriffen würden, um das Land vor dem Eindringen der Cholera ju schützen. Der Redner forderte die Regierung auf, eine internationale Gejundbeite konferenz einzuberufen, die vorbeugende Maßnabmen ins eben rufen solle. Der Ministerpräsident Briand antwortete, die Ginberufung einer internationalen Sygienekonferenz sei soeben be⸗ schlossen worden.

Der Abg. Pschadre (Marnederartement) richtete en den Ninssterprafidenten wegen der Un ruhen in der Champagne ne Anfrage und setzte auseinander, daß die Winzer fũrchteten, daß bie Ginfubr von zur Champagnerbereitung bestimmten Weißweinen sie am Verkauf ihres eigenen Erzeugnisses hindere. Der Ministerprasident Briand antworteie, daß die Regierung trotz der letzten Vorfälle den Binjern ãußerst woblwollend gegenüberstebe und ibnen Beibilfe und Steuererlaß bewilligt babe. Die Weinfälschung werde streng unter⸗

ecklãrte der Abg. Vaillant

Trückt. Die Abgrenzung des Champagnebezirks werde neu geregelt werden; aber die Winzer durften sich durch Sabotage nicht die Somrathien verscherzen.

In der Nachmittagssitzung wurde das Budget des Ministeriums des Innern angenommen.

Im Laufe der Beratung verlangte der Abg. Ringuier

(Sonalist) die Streichung des Titels Geheim ond. Der Minister⸗ prasiddent Briand antwortete, dieser Titel gebe ibm Veranlassung, die Bertrauensfrage zu stellen. Der Gebeimfonds werde im Intereffe der Staatsficherbeit verwandt. Briand betonte, daß dieser

Fends gut angewandt werde, die Kammer werde dies zu würdigen wissen. Der Antrag Ringuier wurde darauf mit 359 Stimmen gegen

135 abgelehnt und der Titel bewilligt.

Hlerauf wurde die Debatte über die Gebarung des All⸗ gemeinen Arbeiterverbandes wieder aufgenommen.

Der Abg. Lefebvre du Prey sagte, es sei unmöglich, das Besteben ciner Vereinigung zu dulden, deren Satzungen Organisierung des Generalstreikß und der Revolution zuließen. Der Redner tadelte die Haltung des Arbeiterverbandes in dem Falle Durand, eines Mannes, der wegen Mitschuld an einem Morde vernrteilt worden fei. (Stürmischer Protest auf der außersten Linken) Der Minister⸗ Brrland erklärte, der Allgemeine Arbeiterverband sei ine Gruvre. von dreitausend Arbeiter sondilaten; aber nicht in iesen Syndikaten sei der Keim Ler Entscheidungen zu suchen, ie in Paris von gewissen Fübrern gefaßt würden, die sich die Leitung es Verbandes angeeignet hätten. Der Verband, der sich bewußt ge⸗ worten fei, daß er seinen Einfluß verliere ie d

vr sn prasident

r r

worten se babe ibn durch die Durand⸗ Affare wiedergewinn n wollen, aher die Arbeiterwelt der Herrschaft der etwa zwanzig Leiter des Verbandes befreit. ist nicht wahr, rief in diesem Augenblick jemand von der öffentlichen Tribüne, und während der Störer, ein bekannter Arbeiter sekretãr namens Perigat, entfernt wurde, beantwoitete Briand den Zuruf mit den Werten: Das war der Schmerzens⸗ schrei des Patienten, in dessen Wunde man den Finger gelegt bat.“ Denn fubr der Ministerpräsident fort: Man dürfe den Allgemeinen Arbriterverband nicht auflösen weil es sonst den Anichein baͤtte, daß die Syndikatefreibeit beeinträchtigt werde. Es seien Maßnahmen ge⸗ troffen, um zu verbindern, daß die Prepaganda der Antimilitaristen den Kafernen Eingang finde. Die Regierung bringe den Arbeitern Vertrauen entgegen und werde die Syndikaisreiheit achten, aber sie werde den Sondikaten ibren beruflichen Charakter wahren. Die Maßnabmen gegen die Sabotage, die die Ne zierung der Rammer e e scklagen habe, seien mit Strenge durchgeführt worden, und das Maß ihrer Anwendung verringere sich jezt von. Tag zu Tag. Die Eebeiter begriffen, daß die Agitation der Revolutienãre sie zu nichts führe. Der Ministerpraästm ent sagte zum Schluß, man daͤrfe sich nicht zu einer Unterdrückungepolitik verirren; es sei nõtig, dem Gesetze Achtung zu verschaffen, aber auch das Gebiet der Syndikatsfreibeiten iu erweitern.

Darauf wurde die Fortsetzung der Debatte auf nächsten Freitag festgesetzt und die Sitzung geschlossen.

Italien.

Der vom Ministerrat angenommene Gesetzentwurf über die Marineausgaben enthält keine wesentlichen Aenderungen des im Jahre 1909 aufgestellten Schiffsbau⸗ programms. Wie „W. T. B. meldet, trägt der Entwurf den weitestgehenden Forderungen für die Küstenverteidigung Rech⸗ nung. Es wird Vorsorge getroffen für die Integrität der Fonds, die für die Schiffsneubauten bestimmt sind, und fuͤr die dauernde Erneuerung des Bestands der Flotte derart, daß die gleichmäßige Beschäftigung der staatlichen Werften gesichert ist. Es ist vorgesehen, daß die Kredite für die verschiedenen Dienstzweige ins Verhältnis gebracht werden zu der Zahl der in den Verband der aktiven Schlachtflotte eintretenden Schiffs⸗ einheiten und zu der Erhöhung des Effektivbestandes der Flotte bis auf 2005 Mann. Sodann wird für die Schiffsbauten und für die damit verbundenen

ü ordentlichen Ausgaben eine Erhöhung von etwa M Millionen jährlich in das konsolidierte Budget eingestellt. Diese Ziffer steht vollstãndig im Verhältnis zu dem allgemeinen Staatsbudget.

Niederlande.

In dem Bericht des Ausschusses der Ersten Kam mer für auswärtige Angelegenheiten wird dem Minister, W. T. B.“ zufolge, volle Anerkennung ausge⸗

sprochen für sein energisches Eintreten für die Aufrechterhal⸗ tung der Verkehrsfreiheit auf dem Rhein. Man gibt dem Wunsche Ausdruck, daß die Regierung versuchen solle, mõglichst viele Schiedsgerichtsverträge abzuschließen, und daß der Minister Schritte tun solle, um zu erreichen, daß Autoritãten im internationalen Recht der ganzen Welt im Haag, dem Sitze des ständigen Schiedsgerichtshofes, Konferenzen über Fragen dieser Wissenschaft abhielten. Man beklagt sich erneut, daß Deutschland fortfahre, seine Grenzen gegen die Einfuhr von Vieh aus Holland zu verschließen, und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Regierung auf einer Aenderung bestehen werde. Man fordert die Regierung auf, daß sie sich Deutsch⸗ land in seinen Bemühungen bei der englischen Regierung an⸗ schließen möge, um auch für die hollandischen früheren An⸗ gestellten der füdafrikanischen Bahngesellschaft eine Entschãdi⸗ gung zu erreichen.

In dem Bericht des Budgetausschusses der Ersten Kammer haben viele Mitglieder der Anficht Ausdruck ge⸗ geben, daß die Regierung keinen Vorwurf, sondern volle. An— erkennung verdiene, weil sie energisch für die Küsten⸗ verteidigung eingetreten sei. Die beabsichtigten Maßnahmen gingen aber zu weit. Die Regierung babe, so wird in dem Bericht, obiger Quelle zu⸗ folge, ausgeführt, mehr verlangt, als unbedingt notwendig sei, und den Plan für Maßnahmen, wie die Vollendung der Befestigung von Amsferdam und die Verbesserung der Verteidigungslinie durch Vor⸗ bereitung känstlicher Ueberschwemmurgen, auf die weite Stelle ver⸗ wiesen. Es sei nicht die geforderte Summe an ssich, die Anlaß zu Ginwendungen gebe, sondern der Umstand, daß sie zu ausschließzlich für ein einziges Mittel der Verteidigung bestimmt worden sei. Was die Regierung für die Kuüstenverteidigung allein verlange, könne jum Teil besser für die Hebung der Streitkräfte verwendet werden.

Tůrkei.

Bei der gestern stattgehabten Einschiffung der nach dem Jemen bestimmten Truppen erschien der Kriegs min ister an Bord und hob, W. T. B.“ zufolge, in einer Ansprache hervor, daß es sich um die Rettung eines in Gefahr befindlichen Teiles des Landes handle. Der Minister bedauerte, daß er an der Teilnahme an der Expedition verhindert sei.

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Rumänien.

Die Auflösung der Deputierten kammer ist nach einer Meldung des W. T. B.“ auf übermorgen festgesetzt

worden. Amerika. Der Ma rineausschuß des amerikanischen Re präsentantenhauses hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, für das

1912 den Bau von zwei

Schiffs bauprogramm für Torpedobootszerstörern

Schlachtschiffen, zwei Kohlenschiffen, acht und vier Unterseebooten empfohlen.

Unterhandlung mit Vertretern von San Domingo an die Grenze entsandte haitianische Kommission ist, obiger Quelle zufolge, unverrichteter Dinge zurückgekehrt. Truppen von San Domingo haben Grandgosier besetzt und marschieren auf Saltrau. Die Regierung von Haiti bereitet eiligst die Entsendung starker Infanterie⸗ und Artillerieabteilungen vor.

Die Reglerung von Ecuador hat es abgelehnt, die Grenzstreitangelegenhe it mit Peru dem Haager Schieds⸗ gericht zu unterbreiten.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte uber die gestrigen Sitzungen des Reichs tags und des Hauses der Ab geordneten befinden sich in der Zweiten und Dritten Beilage.

= Auf der Tagesordnung für die heutige (9 Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für Landwirtschaft ꝛc. Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte, stand die Besprechung der Interpellation der Abgg. Wallenborn (entr.) und Genossen sowie der Anträge der Abgg. Bartling (nl) und Genossen und der Abgg. Dr. von Woh na lfreikons. und Genossen, betreffend die Winzernot. Die Interpellation der Abgg. Wallenborn Zentr. )

und Genossen lautet: „Ist die Königliche Staatsregierung bereit, wirksame Maß⸗ nabmen ju ergreisen zur Hebung des schwerbedrängten Weinbaues, insbesondere auch erhebliche Mittel bereitzustellen

zur Bekämpfung der Rebschädlinge?“

Die Abgg. Bartling (nl) und Gengssen beantragen, die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, schleunigst reich

liche Geldmittel anzufordern bejw. bereitzustellen, a. um die energische und einbeitliche Bekämpfung des Seu⸗ und Sauerwurms zu ermöglichen und dadurch der dem vaterländischen Weinbau und ker wirtschaftlichen Existen; des preußischen Winzerstandes drohenden Gefahr zu begegnen, b. um denjenigen Winzern, die duich die mehrjährigen, durch Rebkrankbeiten und Rebschädlinge verursachten Schaden unverschuldet in Notlage geraten sind und fich aus eigener Kraft nicht wieder emporarbeiten können, in ge⸗ eigneter Form Beihilfen zu gewäbren, (. um in umfangreicherem

Dee, die es Fieber möglich war, wissensckaitliche nterfuch ungen

Jber die besten Mittel und Wege jur Bekämpfung der Reb⸗

krankbeiten und Rebschädkinge herbeizuführen, auch ju diesem

Zwecke Preise auszusetzen“.

Die Abgg. Dr. von Woyna ffreikons.) und Genossen

beantragen,

. Königliche Staatsregierung zu ersuchen, 1) sich unverzüglich mit den Kommunalverbãnden er Rheinprovinz und des Regierungs- beʒirks Wiesbaden wegen schleuniger gemeinsamer Maßnahmen zur Unterstũtzung der ohne eigenes ichn durch Rebschäden und Feblertraͤge in Not geratenen Winzer in Verbindung zu setzen, 2) die praktiscken und theoretischen Maßnahmen zur Vernichtung des Heu. und Sauerwurmg nech mehr, zu beschleunigen und seine ortliche Bekãmpfung einheitlicker zu gestalten, 3] die zur Durch⸗ führung der Maßregeln zu 1 und Z notwendigen Mittel sofort vom Landtage der Monarchie anzufordern“.

Auf die Frage des Präsidenten von Kröcher erklärt der Minister für Landwirtschaft 2c. Dr. Freiherr von Schorlemer sich zur Beantwortung der Interpellation bereit.

Zur , der Interpellation erhält das Wort

Abg. Tuhn⸗Ahrweiler (Zentr.): Ueber die Notlage der Winzer

hat schon Ende vorigen Jahres eine Aussprache stattgefunden. Die baverijche Regierung hat nach Zeitungs nachrichten sofort Veran⸗ lassung genommen, für die notleidenden Winzer 300 000 anzu⸗ weisen. Es muß aber auch für die preußischen Winzer geschehen, was notwendig ist. Die Notlage der Winzer datiert ja schon aus früherer Zeit., Sie beklagen sich namentlich in meiner . über die Einfuhr billiger Rotweine, durch die ihnen unersetzli Schaden jugefügt wird. Mag auch die letzte Fehlernte in anderen Weinbau⸗ gebieten nicht so stark gewesen sein, bei uns war sie um so

asser. Bei den erzielten Preisen unseres Rotwein kann von

einem Gewinn überbaupt nicht die Rede sein, denn es werden nicht einmal die Selbstkosten gedeckt. Allerdings ist nicht zu verkennen, daß auch die meteorologischen Verhältnisse, der letzte kühle Sommer ohne Sonnenschein, die schleckte Crnte berbeige führt haben. Auch die Herren, die nicht Fachmänner sind, werden wissen, daỹ neben der Peronospora und dem Oidium der Heu⸗ und Sauerwurm jur Vernichtung der Ernte am meisten beitrãgt. Der Heu⸗ und Sauerwurm ist bösartiger als der Lindwurm im Märchen. Dem einzelnen Winzer ist eg unmöglich, ihn auszurotten; wenn sein Nachbar säumig ist. dann ist seine mühselige Arbeit umsonst gewesen. Hier muß die All⸗ gemeinheit eintreten. Wie ich höre, werden die Herren, die Anträge gestellt haben, die Einsetzung einer besonderen Kommission beantragen. Auch im Reichstage ist anerkannt worden, daß die Allgemeinheit ein⸗ treten muß. Wenn man durch diese schönen Weinauen zieht, wenn man die schoͤnen, altertümlichen Stadt? und Dörfer betrachtet, dann möchte man meinen, dort wäre der Himmel, dort wohnte das Giügk. Aber es heißt schon im Volksliede: Arm ist das Unterland, reich ist Tas Oberland!“ So bedürfnislos der Winzer ist, so arm ist er auch, und es gibt wobl keinen Beruf, der in einer so äblen Lage ist, wie der der Winser. Wenn auch hier und da die besseren Sorten etwas böhere Preise erzielen, so verdient doch der Produzent auch bei diesen sehr wenig. Nun ist ja anzuerkennen, daß die Regierung den Winzern bereits hat Unterstützungen zuteil werden lassen. Diese waren aber zu gering. Die Winzer sind dauernd den Wechsel⸗ fällen ausgesetzt. Auch die Genossenschaftsbildung und das Zusammen⸗ geben mebrerer Gemeinden hat sich als unzureichend erwiesen. Hier kann nur die Allgemeinbeit helfen; denn es handelt sich darum, nicht nur einzelne Winzer vor der Verarmung oder dem Untergang zu be⸗ wabren, sondern ganze Weinbaugebiete. Der Grund und Boden ist um E66 os9 in den letzten 12 Notjahren im gesunken. Darunter haben auch die übrigen Erwerbestände, Kaufleute, Hand⸗ werker usw. schwer gelitten. Deshalb möchte ich die Regierung bitten, sich det armen Winzer nach Kräften anzunehmen. Hierauf nimmt der Minister für Landwirtschaft 2c. Dr. Freiherr von Schorlemer das Wort, dessen Rede am Montag im Wortlaut wiedergegeben werden wird.

(Schluß des Blattes.)

N 2 Werte

Statiftik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Lüdenscheid meldet die Rh.⸗Wesif. Ztg.“: Im Werk⸗ zeugschlosserstreik beginnt es bei den Streikenden zu hröleln.

m, t,. . eine Stockung des Betriebes

2 w z 149 Er z 1* . 2 9 6 * 14

In den langwierigen Streitigkeiten in der oberpfälzischen elglasindu strie ist, wie der Frkf. n . ͤ .

r” Bevollmãchtigten ein bis August 1914 dauernder Tarif⸗ e wird. Aus Lu cka (Sachsen⸗Altenburg) wird dem. W. T. B. gemeldet, i a elegschaft der Grube Ramsdorf gestern in etreten ist. ona baben, W. T. B.“ zufolge, die Kohlen⸗ am Montag die Arbeit wieder aufzunehmen. 1

reikbewegung ein Ende finden.

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arbeiter j Damit würde die Sympathies

Kunsft und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Künste veranstaltet in ihrem Dienstgebäude, Pariser Platz 4, eine Ausstellung von Werken ihrer Mitglieder und eingeladener Künstler des In— und Auslandes unter der Bezeichnung Winterausstellung 19114. Die Aus- stellung wird dem Publikum vom 22. Januar bis März 1911 zu⸗ 6 sein. Die Besuchszeit ist täglich von 10 bis 6 Uhr; der intrittepreis beträgt Montags 2 , an den übrigen Tagen 1 4.

Am Freitag, den 27. d. M. dem Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs, bleiben sämtliche König fiche Museen im Amtsbereiche der Generalverwaltung geschlossen

B.“ jufolge, der Tiermaler Professor

D

von Hevden gestorben.

Theater und Mufik.

Komische Oper. Von der Neuheit, die gestern in der Komischen Oper wurde, ist nicht viel zu sagen. Franz Neumann batt aren Ginfall, Artbur Schnitzlers bekanntes Schauspiel Liebelei -, wie es geht und steht, zu vertonen, und es ist ein gutes Zeichen für

die Unverwüstlichkeit der literarischen Arbeit Schnitzlers, daß sie diesem

Experiment standbhielt. Was soll bei diesem in sich geschlossenen,

Hanrtsächlich durch rsychologische Feinheiten sich auszeichnenden Schaufplels die Mufik? Sie bemmt nur, wo die Handlung porwaͤrteschreiten will, sie wirkt lächerlich wo triviale Wendungen der Unterhaltung durch, den Gesang besonders

unterstrichen werden, sie macht das Sentimentale noch rührseliger und bringt in die ernsten Stellen ein dem Dichter des Stückes völlig fernliegendes Pathos hinein. Der Beifall der. Menge darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß bier eine stilwidrige, völlig verfehlte Zwittergattung geschaffen wurde, die von der Kiitik mit Nachdruck abzulehnen ist. Auch als Musiker an und für sich betrachtet, ist Herr Neumann nicht bedeutend; er beherrscht nur das Handwerkliche feiner Kunst und schreibt. Kavellmeistermusik, die. er der jeweiligen Stimmung anzupassen weiß. Eine leichtfertige Unter⸗ haltung untermalt er mit Tanzrhythmen, bei der Duellforderung des fremden Herrn treten erzgepanzerte Blasinstrumente in Aktion und bei dem traurigen Ausgang der Liebesaffäre marschiert das ganze Rüst⸗ zeug des großen Orchesters auf, als gelte es, den Weltuntergang in Tönen wiederzugeben. Was gestern dem Publikum gefiel, war Schnitzlers Liebelei' troß der Vertonung, und eine gute Aufführung half den Er⸗ folg mit erringen. Schade nur, daß Lie letzte Regietat des scheidenden Direktors Gregor keiner würdigeren Aufgabe galt! Das ernste Liebes⸗ Paar Fritz und Christine batte in Herrn Nadoloviisch und Fräulein Labia, beide stimmlich aufs beste aufgelegt, ausgezeichnete Ver⸗ treter gefunden; auch das heitere Paar, Herr Wissiak und Frau Bachrich, entledigten sich ibrer Aufgaben mit gutem Gelingen. Ge⸗ mütvoll und schlicht, soweit es die Musik zuließ, war auch Herr ador als Vater Ebristinens, und in den Nebenrollen zeichneten sich Frau Seebeld und Herr Armster aus. Der Kapellmeister von Reꝛnicet᷑ feitete das Werk mit Temperament und Umsicht.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonntag, eine Wiederholung von E. Humperdincks Märchenoper Königskinder“ in der bekannten Besetzung statt. Am Montag wird Salome wieder⸗ bolt. Fräulein Rose singt die Titelrolle, Fräulein Ober die Herodias, Herr Grüning den Herodes, Herr Bischoff den Jochanaan, Herr Sommer den Narrahoth. (Anfang 8 Uhr)

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen H. von Kleists Prinz Friedrich von Homburg., mit Herrn Staegemann in der Titelrolle, in Szene. Den Kurfürsten spielt Herr Kraußneck, die Kurfürstin Fräulein von Arnauld, die Natalie Fräulein von May⸗ burg, den Kottwiß Herr Pohl. Am Montag wird .Der Stören fried, Lustfpiel von Roderich Benedir, wiederholt.