unterschieden hat; zu den anständigen Menschen gehören nur die Ritter⸗ gutsbesitzer, wenn sie konservativ sind; alle anderen Menschen gehören zum minderwertigen Publikum. So prächtige Paläste wie im Wahl⸗ kreise Grimmen werden auch in anderen Kreisen gebaut; das scheint eine Epidemie zu sein. Der Landrat soll als ein kleiner König in feinem Kreise dastehen, und jeder soll die Stellung des Landrats leich an seinem den, erkennen. Wie die Landräte, arbeiten . die Amtsvorsteher. Vor allem geht man gegen die Sozialdemokratie vor; mit allen Mitteln sucht man das Vereinsgesetz illusorisch zu machen. Im Kreise 6 ist die Genehmigung zu einer Versammlung vom AÄmtsvorsteher nicht erteilt worden, weil der Gendarm Hochzeit hatte. Also wegen der Brautnacht des Gendarmen wird vielen Staatsbürgern ibr freies Versammlungsrecht genommen. Die Kreisblätter sind Organe der konservativen Partei, über die der Landrat seinen schützenden Arn hält, damit keine anderen Anschauungen als die der konservativen Partei darin zum Ausdruck kommen. In der preußischen Berfaffung heißt es: alle Preußen sind vor dem Gesetze gleich. Herr von Hennigs sowohl als auch Herr Rewoldt und der Minister baben hier aber erklärt, daß es Pflicht der Landräte sei, gegen die Sozialdemokratie vorzugehen. Ist das eine Gleichheit vor dem Gesetz? Durch die Landräte werden die Kalender des Reichsverbandes oder des Hilleschen Verlages vertrieben. (Zuruf des Abg. von Papven⸗ beim) Ach, Herr von Pappenheim, Sie werden nie verstehen wollen, daß von den Landräten Ungerechtigkeiten begangen werden. Das können Sie gar nicht. Dazu sitzen Sie ja doch auch hier in diefem Scufe! Das Verhalten der Landräte bei den Wablen, wie es sich in Labiau⸗-Wehlau gezeigt hat, ist geradezu ein Skandal. Sind denn die Landräte solche kleinen Kinder, daß sie nicht lesen können, was in dem Gesetze über die Auslegung und Abschrift- nahme der Wahllisten steht? Daß dem jetzigen Abg. Wagner die Verwaltung des Kreiskrankenhauses entzogen worden ist, das wird Ihnen jeder sagen, ist eine Gemeinhelt, ist ein Racheakt. 5 sitzen im Hause 26 aktive Landräte. Diese sind entbehrlich; aber er Krankenhausverwalter soll nicht entbehrlich sein. Aber die Kreisausschüsse sind ja nur ein Werkzeug in der Hand der Landräte. Der Landrat sucht sich seine Kreisausschußmitglieder aus. (Zuruf rechts: Das ist nicht wabr) Daß Sie das bestreiten würden, habe ich schon gewußt. Ich habe gleich die Akten dazu mitgebracht. (Der Redner verllest verschiedene Aussagen aus einem Prozeß, in dem der Landrat von der Schulenburg als Zeuge vernommen worden ist. Da hat der Landrat also zugegeben, daß er einen Kreis⸗ angehörigen für absolut ungeeignet? zum Kreisausschußmitglied hält. Ist das nicht ein Beweis dafür, daß sich der Landrat seine Kreis⸗
ausschußmitglieder ausfucht? (Lebhaftes Nein! rechts Ist das nicht ein Beweis dafür, daß der Landrat iemanden für un⸗ fähig erklärt, Kreisausschußmitglied zu werden? Eebhaftes Ja rechts Ist das nicht einunddasselbe? In Lauenstein wurde einem Gastwirt Wehlau die Löschung einer Dienst⸗ barkeit auf seinem Grundstück nicht genehmigt, obwohl
die Verpflichtung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch nicht mehr zulässig ist. Erst das Landgericht ordnete von Amts wegen die Loschung an. Als wir dann bei diesem Gastwirt Wehlau einen Saal bestellten, wurde er uns zugesagt, darauf aber bekam ich die Nachricht, dzß er den Saal wieder zurückziehe. Inzwischen war nämlich der Bürgermeister bei Weblau gewesen, hatte nur den Finger hoch gehoben und nur die zwei Worte gesagt: Wehlau! Wehlau! (Schallendes Lachen rechts. Abg. Hoffmann (Soz.): Schämen Sie sich! Großer Lärm links.)
ider von Kröcher: Meine Herren, beruhigen Sie sich. 9h Hoffmann: Am Lachen erkennt man den — Herr Abg. doffmann, ich kann Sie in diesem Falle nicht ernst nehmen. (Abg. Hoffmann: Das ist mir ganz gleichgültig; ich nehme die Gesell⸗ schaft da drüben auch nicht ernst.. Derr Abg. Hoffmann, ich rufe Sie zur Ordnung.
Abg. Leinert sfortfahrend): Die Behandlung der Welfen und Polen ist geradezu ein Schandfleck der preußischen Verwaltung.
Präsident von Kröcher Wenn Sie der preußischen Verwaltung einen Schandfleck zumuten, rufe ich Sie zur Ordnung.
Abg. Leinert (fortfahren): Der ganze Kummer der Welfen ist ja, daß in Hannover nicht mehr das Inftrument des Himmels vor⸗ banden ist.
Präsident von Kröcher: Herr Abg. Leinert, ich rufe Sie zum zweiten Male zur Ordnung unter Hinweis auf die Folgen nach § 48 der Geschäaftsordnung.
Abg. Leinert ffortfahrend): Wenn die Regierung nicht dafür sorgt, datz die Landräte neutral bleiben und sich nicht parteipolitisch betätigen, dann macht sie sich mitschuldig an all den Taten der Land⸗ rte. Mit Bezug auf die Erwäbnung des Pulverfasses muß ich sagen, die Tätigkeit der Landräte ist das Petroleum, das wir benutzen werden, um aus dem preußischen Verwaltungs⸗ und Willkürstaat einen Rechtsstaat zu machen. Die ganze Tätigkeit der konservativen Partei wird nur den Erfolg baben, unsere Partei zu stärken.
Präsident von Kröcher: Meine Herren wollen wir noch weiter tagen? (Lebhafte Rufe rechts: Ja Das Wort hat der Abg. Kretb.
Abg. Kret hä (kons.) Nun wissen wir wenigstens, daß das Baumaterial für den Zukunftsstaat Petroleum sein wird. Gegen die Angriffe des Herrn Leinert den Minister in Schutz zu nehmen, halte ich nicht für nötig. Hätte er die einzelnen Beschwerdefälle vorher dem Minister mitgeteilt, so hätte er von diesem eine Antwort bekommen können. Das sind ja immer wieder die alten Klagen, die die bürgerlichen Parteien einfach als richtig hinnehmen sollen. Herr Friedberg meinte, im Osten stellien sich die Landräte in den Dienst der Parteipolitik. während sie im Westen Parteilosigkeit und Objektivität bewiesen. Diese Partei⸗ losigkeit ist vielleicht die Parteilosigkeit gewisser Lokalblätter, die in Wirklichkeit nationalliberak sind. Wir baben in den letzten Jahren viele Landräte von Westen nach Osten bekommen, die aus Industrie⸗ und Handelskreisen stammen und sich daber immer ablehnend gegen die konservative Partei verhalten haben. Sie haben sich eben aus der Presse ein falsches Bild von den Konservativen des Ostens gemacht, aben dann aber durch eigene Anschauung nicht den eigennützigen grarier gesehen, sondern den fleißigen, sparsamen Mann, der sich irch die teuren Zeiten mit Mühe hindurchschlagen muß, und sie ben gesehen, daß die Abstufungen zwischen den verschiedenen Ständen es Groß⸗ und Kleinbesitzes und das Verhältnis zwischen Arbeitgeber Arbeiter und zwischen Stadt und Land durchaus harmonisch ist, daß die Bevölkerung mit inniger Liebe an König und Vaterland g en Beamten des Königs Vertrauen entgegenbringt. Daß danach ihre Ansicht korrigiert haben, kann nicht wundernehmen. innere auch an die Entwicklung der sozialistischen Minister und Briand, und bei uns war Herr von Miquel gewiß nicht Agrarier, wurde nachher aber als Minister als erzreaktio⸗ ngestellt, und selbst Herr Möller wurde als Mi⸗ nken angegriffen. Die Gründe dafür R3gen darin, r in den Dingen, von denen er etwas versteht, mehr konser⸗ Berlin ist der Freisinn in kommunalen Dingen ziem—⸗ v, und wenn in den Kr isverwaltungen Leute aus den isen sitzen, so sitzen in den siädtischen Ver⸗ uptsächlich liberale Leute. In Berlin wird niemals ver Mann angestellt. (Rufe links: Stadtkämmerer!) etzten Stadtkämmerer hat man aus der inneren Ver⸗ t immen, sonst sucht man sich die Leute ausschließlich aus eralen Partei aus. Die Kündigung des Kreisarjtes Thomalla r s schon zu einer Zeit beschlossen worden, als raf Stolberg noch am Leben war, und von einer Wahl noch nicht ie Rede sein konnte. z lahm zu legen,
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Thomalla drohte, die Krankenpflege im Kreise und man konnte doch nicht seine Entlassung um achen,
um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, keit bei der Wahl entlassen sei. Er ist nur ibe zt aus politischen Gründen entlassen worden. otest von konsewativer Seite ist angeführt, daß ein nationalliberalen Wablaufruf unterzeichnet bat, und Heinke in Johannisburg verschiedene Wahllokale klärt hat, er werde sich diejenigen merken, die für den ie Posibeamten sind
Partei tätig gewesen;
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v andidaten stimmen. fast ausnahmslos im
461 Dienst der liberalen
es ist merkwürdig, daß die Einladungen von konservativer Seite zu pat gekommen sind, und daß die vom Bund der Landwirte aufgegebenen Briefe mit Wahlzetteln erst nach der Wahl bestellt worden sind. Die Bahnbeamten haben am Bahnhofsgebäude an der Stelle, wo die Bekanntmachungen stehen, Zettel mit der Aufschrift Wählt Kochan!“ angeklebt. Die Bahnbeamten sind auch von dem Vergesetzten an. gewiesen worden, nationalliberal zu wählen. Ein Forstbeamter hat ju den Waldarbeitern gesagt: Wenn ihr konservativ wählt, könnt ihr eure Kühe im Monde weiden. Der Bürgermeister von Johannis⸗ burg hat zu einem Gastwirt gesagt; it dem Landrat haben Sie gar nichts zu tun, ich bin Ihr Amtävorsteher, ich kann Sie bestrafen und kann Ihnen die Vergnügungen verkürzen. Es ist auffällig, daß bei dieser Wahl die allergrößten Agitatoren egen die konservative Partei aus dem Beamtenstande gekommen sind; 6 haben es uns augenscheinlich übel genommen, daß wir durch das Zu⸗ standebringen der Finanzreform erst die Gehaltsreform ermöglicht haben. Wir wissen alle aus diesen Verhandlungen, was wir von Becker und was wir vom Landrat von Maltzahn zu balten haben. Die Einbringer der Interpellation werden nicht das Empfinden haben, daß sie befonders gut abgeschnitten haben. Selbstverständlich kennen die Landräte die Gesetze. Aber man muß doch auch berücksichtigen, welche Aenderungen das Wahlreglement erfahren hat, und besonders zur Zeit der Blockpolitik. Das ist auf jeden Fall ein mildernder Ümstand für das Verhalten der Landräte in Labiau⸗Wehlau. Man hat dem Landrat von Hippel einen Vorwurf daraus kon⸗ struiert, daß er einmal zufällig mit dem konservativen Kandidaten zufammen gefahren ist., und hat daraus gemacht, er sei mit diesem Kandidaten im Wahlkreise herumgefahren. Wie war es denn aber, als der liberale Landrat. Baumbach für Ihren ur Linken) Lasker eintrat? Da haben Sie kein Wort der Mißbilligung ge—⸗ zeigt. Der erste Wahlaufruf der Konservativen soll besonders ge⸗ häfsig gewesen sein? Es stand darin, daß beide Parteien, die Sozialdemokraten und die Freisinnigen, Gegner der Regierung und der jetzigen Staatsverfassung sind, weil sie erklärt hätten, das Königtum von Gottes Gnaden gehöre in die Rumpelkammer, und an die Stelle des Königs die Parlamentsherrschaft setzen wollen. Stimmt das nicht? Streben Sie nicht nach der parlamentarischen Herrschaft? Nach den Novemberdebatten haben Sie es doch klar aus⸗ gesprochen. Wenn Sie eine parlamentarische Regierung einführen und den Reichskanzler von der Mehrheit im Reichstage abhängig machen wollen, so geben Sie damit außerpreußischen Abgeordneten einen Ein⸗ fluß auch auf den preußischen Ministerpräsidenten, und das ist eine Schmälerung der Rechte des preußischen Königs und damit des Deutschen Kaisers. Ich möchte auch bei dieser Gelegenheit gleich feststellen, daß auch die Nationalliberalen sich für ein parlamentarisches Regime ausgesprochen haben. Sie wenden sich gegen das Wahlrecht. Als
Sie aber die Mehrheit hier hatten — ** das war eine köstliche
Jeit! — da war Ihnen das Wahlrecht gut. Sie finden alles schicklich, was von Ihrer Seite passiert, alles unschicklich,
was von der anderen Seite passiert. Es ist doch wirklich nicht wunderbar, wenn dem Abg. Wagner die Verwaltung des Krankenhauses entzogen worden ist, wo er doch die ganze Zeit abwesend ist. Aber es 456 ja das Gerücht, daß Wagner nicht wieder in den Reichstag kommen wird, sondern daß er nur der Steigbügelhalter für einen Größeren gewesen ist. Im Kreise Rastenburg ist nicht der Volks— freund durch den Landrat verbreitet worden, sondern es hat sich viel⸗ mebr eine Vereinigung aus allen Parteien gebildet, und der Landrat bat nur als Geschäftsführer dieser Vereinigung für die Ver— breitung des „Volksfreundes“ . Bei der Siegesfeier nach dem Kampf von Labiau⸗Wehlau wurde ein Lied gesungen, das man als Motto dem ganzen Wahlkampfe voransetzen könnte. In dem Lied war von den Automobilen die Rede, die man ja trotz der hoben Kosten sich habe leisten können: des Hansabunds rotes
Gold ja berappte“. Man hat auf freisinniger Seite versucht, den Wahlkampf unter konservativer Flagge zu führen. Der
Wahlkampf soll 200 000 S gekostet haben. Hier habe ich ein Bild von dem Bürgermeister Wagner, umrandet von deutschen Reichsadlern. Auf einem anderen Flugblatt findet sich ebenfalls oben der Reichsadler und darunter die Satze: Wir sind entschlossene Gegner der Sozialdemokratie; wir kämpfen für Recht und Verfassung, in Treue stets für König und Herrscherhaus. Wenn die Fortschrittliche Volkspartei mit ibrem eigenen Programm in den Wahlkampf gejogen wäre, wäre sie nicht als Sieger hervorgegangen. Aber Lügen haben kurze Beine.
Abg. Hoffmann (Sor) zur Geschäftsordnung: Als ich vorhin bei der Rede des Abg. Leinert auf eine Provokation von der rechten Seite einen Zuruf machte, sagte der Präsident, der so liebenswürdig war, mich nicht zur Ordnung zu rufen: Herr Hoffmann, ich nehme Ihnen in diesem Falle nicht ernst. (Rufe rechts: Ihnen?) Ich bitte nun zur Geschäftsordnung, daß der Präsident mich jetzt ernst nimmt, wenn ich sage, ich halte diese Aeußerung für eine Un⸗ verschãmtheit.
Präsident von Kröcher: Diese freundliche Redewendung mir gegenüber, dem Präsidenten Unverschämtheit vorzuwerfen, der aus reiner Gutmütigkeit gefehlt hat, ist allerdings sehr hart. Es tut mir leid, daß wir jetzt schon so weit am Ende der Sitzung steben, daß ich kein Machtmittel mebr habe; sonst würde ich Sie von dieser Sitzung ausschließen; aber den einen Redner, der noch reden soll, können Sie auch noch anhören.
Abg. Dr. Lohmann (nul): Angesichts der Situation, die soeben geschaffen ist, halte ich es für das Beste, wenn ich auf das Wort verzichte.
Auf Antrag des Abg. Freiherrn von Zedlitz und Neu— kürch (freikons. wird die Debatte geschlossen.
ersönlich bemerkt
Abg. von Hennigs⸗Techlin (kons.), daß es aus dem Stenogramm bervorgehe, daß er durch den Vorredner erst zu seiner Aeußerung über den dunklen Punkt gekommen sei. Er habe auch nicht auf ihn zurück—⸗ kommen wollen, sei aber durch einen Ruf von links zu einer genauen Darstellung gezwungen worden. Es sei ferner nicht wahr, daß er Serrn Becker die Ehre abgeschnitten habe. Er habe nach dem un⸗ korrigierten Stenogramm auf die Bemerkung hin, daß Herr Becker ein Ebrenmann sei, nur nach Anführung seiner Handlungsweise er— klärt, daß er sagen müsse, daß diese Handlungen jedenfalls nicht ehren⸗ wert gewesen seien.
Abg. Dr. Bell wendet sich gegen die Aeußerung des Abg. Gvß⸗ ling, daß er seine Geisteskräfte nicht richtig angewandt habe. Das Urteil darüber wolle er ruhig dem Hause überlassen. Die Aeußerung Dr. Wiemers über die Sachlage des Falles Schröder vor dem Reichsgericht habe er nach dem amtlichen Stenogramm zitiert.
Abg. Schwabach (nl. erklärt gegenüber der Aeußerung des Abg. Kreth daß er sich der weiteren Untersuchung über Unregelmäßig keiten bei seiner Reichstagswahl durch Niederlegung seines Mandats entzogen habe: daß von der Wahlprüfungskommission etwa 100 Zeugen vernommen worden seien, die noch nichts Wesentliches ausgesagt hätten, daß aber noch weitere 200 Zeugen vernommen werden sollten. Er habe keine Lust gehabt, noch he lang als angefochtener Abge⸗ ordneter herumzulaufen, und deshalb sein Mandat niedergelegt.
Abg. Lippmann (fortschr. Volksp.) verwahrt sich gegen den Vorwurf, daß er den Richtern, die das Disziplinarurteil gegen Becker gef illk haben, bewußte Parteilichkeit vorgeworfen habe. Er habe nur die Form, in der das Urteil abgefaßt war, als nicht richter⸗ lich bezeichnet. Seine gestrige Bemerkung über den Minister des Innern müsse er zurücknehmen, er habe sich davon überzeugt, daß der Minister die Verlesung seines Berichtes nicht tendenziös genannt babe.
Abg. Gvßling fortschr. Volksp.) bemerkt, er freue sich über die Erklärung des Abg. Hennigs, daß dieser nur durch einen Zuruf zu seinen Ausführungen über den dunklen Punkt provoziert worden sei. Davon, daß für den Wahlkreis Labiau⸗Wehlau bei den nächsten Wahlen ein Größerer bestimmt sei, könne nicht die Rede sein.
Die Abgg. Lippmann und Gyßling (fortschr. Volkep.) be- balten sich vor, auf die Angriffe bei späterer Gelegenheit zu er⸗ widern. ;
Schluß gegen 6 / Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend, 11 Uhr. . und Anträge wegen des Winzer⸗ notstandes.) .
*
Technik.
Eine Wage zur Bestimmung von ifi Mälligramm. Mit den bisherigen chemischen Wagen kann man Gewichte bis zu 1e Milligramm genau messen. Sie genügen vollkommen für die üb. lichen Wägungen. Seit jedoch durch unsere Kenntnisse über das Radium ganz neue Probleme für die Chemie aufgetaucht sind, treten auch an die Genauigkeit unserer Instrumente neue Forderungen heran. Wir wissen, daß Radium, Uran, Thor mit der Zeit zerfallen, und es i nicht ausgeschlossen, daß das gleiche auch für andere Elemente gil Mit unseren bisherigen Wagen ist es vollkommen ausgeschlossen, diesen Zerfall an dem Gewichteverlust festzustellen, denn 1si40 Gramm Radiumbromid, das über 3000 4 kostet, verliert im Laufe eines Tages nur 90000173 Milligramm. Aus diesem Grunde bemühten sich die Engländer Steele und Grant, ein Instrument zu konstruieren, mit dem sie den Zerfall der Elemente wägend verfolgen können; ibre Bemühungen wurden durch Erfolg gekrönt. Es gelang ihnen, eine Wage herzustellen, die noch einen Gewichtsverlust von 1600 Milligramm genau anzeigt, und deren Genauigkeit sich sogar bis zu der Messung von 16a30 c Milligramm steigern läßt. Eine interessante Beschreibung dieses bewunderungswürdigen Werkes der 'nen, ,. mit dem bereits Ramsay den Zerfall, radioaktiver Elemente an dem Gewichtsverlust verfolgte, bringt mit Abbildung die neueste Nummer der ‚Umschau⸗, Frankfurt a Main (Wochen- schrift für die Fortschritte in Wissenschaft und Technik Weitere Artikel dieser Nummer sind: Bauberatung. Von Prof. Emil Högg. — Neues vom Panamakanal. Von Georg von Skal. — pri strafe. Von Prof. Felix Asngurom. — Die Eisenbakterien. Von 3. Dr. A. Nestler. — Die Erdbebenkatastrophe in Turkestgn.
on Dr. Dietzel. — Was ist Materie? — Kriminalität jugendlicher Arbeiter usw.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundbeits amt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche aus Mühlhausen, Stadtkreis Mühlhausen, Reg. Bez. Erfurt, bei Händlervieb, Sevinghausen und Röhlinghausen, Landkreis Gelsenkirchen, Reg - Bez. Arnsberg, Alten dorf, Kreis Hattingen, Reg. Bez. Arnsberg, Aldekerk, Kreis Gelder, Reg. Bei. Düsseldorf, Ehrenfeld Cöln,. Stadtkreis Cöln, Reg. Ber. Cöln, und aus Niedernwöhren, Kreis Stadthagen, Schaumburg-Lippe, am 19. Januar 1911.
Lon don, 20. Januar. (W. T. B.) Die Konferenz zur ö der Schlafkrankheit hat ihre Beratungen heute endet.
Verkehrswesen.
Am 23. d. M. finden im Gebäude der Berliner Handelskammer
eine Sitzung des ö Ausschusses und eine außerordentliche Haupt⸗ versammlung des entralvereins für deutsche Binnen⸗ schiffahrt statt. In der ersteren Sißung soll zu den von den Abgeordneten Prinz zu Löwenstein Wertheim und Hammer im Fe— bruar v. J. im preußischen Abgeordnetenhause eingebrachten Anträgen bezüglich der Gestaltung des Vorschleuserechts auf den preußi— schen Wasserstraßen Stellung genommen werden. Gleich— zeitig soll in der Frage der Vereinheitlichung der Strom und Schiffahrtspolizeiverordnung für die Wasser— straßen in der Provinz Brandenburg Beschluß gefaßt werden. — In der sich anschließenden außerordentlichen Haupt⸗ versammlung des Zentralvereins soll zu dem gegenwärtig im . tage behandelten Gesetzent wurf, betreffend den Ausbau der deutschen Wasserstraßen und die Erhebung von Schiff fahrtsabgaben, Stellung genommen und im einzelnen sollen die, jenigen Abaͤnderungsanträge beraten werden, die für den Fall, da der Gesetzentwurf Gesetz werden sollte, im Interesse von Hane Industrie und Verkehr für erforderlich gehalten werden. Die Be⸗ richterstattung über diesen Punkt der Tagesordnung liegt in den Händen von Handels kammersyndikus Moesmann⸗Mainz. Zu der Versammlung sind, wie bekannt wird, auch die sämtlichen Mitglieder des Reichstags eingeladen, um diesen Gelegenheit zu geben, sich über die Stimmung in den Kreisen der Interessenten eingehend m unterrichten.
Laut Telegramm aus Cöln ist die heute nachmittag 6 Uhr in Berlin fällige Post aus Frankreich zurückgeblieben. Grund: Zug verspätung in Belgien.
Sandel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Von der im Reichtamt des Innern herausgegebenen Systematischen Zusammenstellung der Zolltarife des In- und Auslandes“, wovon bereits der Band B 1 (Metall industrie) in neuer Ausgabe vorliegt, ist nunmehr der die Industrie der Steine und Erden umfassende Band B 2 in neuer Bearbeitung im Verlage der Königlichen Hof uchhandlung von E. S. Mittler u. Sobn . SW. 68, Kochstraße 68 71, eischienen. Der Bezugspreis if 50 .
Verzeichnis der Kaiserlich deutschen Konsulate.
Von dem im Auswärtigen Amt zusammengestellten Verzeichnis der Kaiserlich deut schen Konsulate“ nebst Anbang, enthaltend ein Verzeichnis derjenigen Aerzte im Ausland, die gemäß § 42 Nr. 2 der Wehroidnung zur Ausstellung glaubbafter ärztlicher Zeugnisse allgemein ermächtigt sind, ist jetzt der Jahrgang 1911 herausgegeben worden. Das Verzeichnis erscheint bi E. S. Mittler u. Sobn, Berlin 8sW. 68, Kochstraße 68 71, und kann zum Preise von 1,40 im Buchhandel bezogen werden.
Türkei.
Rabattabzüge auf Fakturen über Einfuhrwaren. Ba den als Unterlage für die Verzollung vorgelegten Fakturen finden sich bäufig Rabatte vermerkt, die weniger eine Sondervergũtung an den Kunden als vielmehr den Unterschied jwischen dem Verkaufepreis und dem Preise der Preisliste darstellen. Als Handelswert und somit als Grundlage für die Verzollung würde unter diesen Um⸗ ständen nur der um diesen Rabatt verminderte Fakturenbetrag in Frage kommen können. Trotzdem ist von einem fürlischen Zollamt der unverkärzte Fakturenbetrag der Zollbemessung zugrunde gelegt worden, und jwar auf Grund einer von der Zentralverwaltung in Konstantinovel erlassenen Anweisung, wonach nur dem Barfkonto, nicht aber Abjügen unter der Bezeichnung Gratifikation, Kommission, Prämie, Rabatt usw.“ bei der Verzollung Rechnung getragen werden solle. Die Zentralverwaltung hat, obwohl sie auf die abweichende Bedeutung des Wortes Rabatt! hingewiesen wurde, den Standpunkt des Zollamts gebilligt und eine Aenderung dieser Bestimmung mit der Begründung abgelebnt, daß sich unter den genannten anderen Abzügen bäufig unlautere Manipulationen verbergen. Die Fabrikanten werden daher gut tun, diesen von der türkischen Zollverwaltung eingenommenen Standpunkt bei der Abfassung ibrer Fakturen zu beräcksichtigen. (Nach eiuem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Smyrna.)
Beteiligung der Hauptländer an der Einfuhr
nach Mexiko.
Der Handelssachverständige beim Kaiserlichen Konsulat in Mexiko (Ine Tabelle zufammengestellt, aus der die Beteiligung der haupt⸗ des mexikanischen Einfubrhandels, Deutsch⸗
ichlichsten Beuge lãnder
Da aus der Aufstellung die Art und Höhe des mexikanischen Waren⸗ bedarfs sowie die Beteiligung der wichtigften Bezugsquellen an seiner Deckung zu entnehmen ist, dürfte sie dazu beitragen, die Prüfung der auslandijchen Konkurrenz auf dem mexikanischen Markte
zu erleichtern. nächsten drei Wochen
d ade, Frankreichs und der Vereinigten Staaten von, Die Tabelle liegt während der f mae n lle der . Mexikos in den letzten Jahren zu er⸗ im Buregu der Nachrichten für Handel und Industrie“, Amerttss In der Tabelle ift der Wert der Einfuhr ug den vor. Berlin Ww. s, Wilhesmftraße 74, im Zim mer 184 26 e Wundern und der Gefamteinfuhr für Tie 7is teilweife Fnteressenten zur Einfichtnabme gus und kann nach Ab— ö. speꝛialisierten Warengattungen des mexikanischen Zolltgrifs, lauf die ser Frist deutschen kh, , Kart ü. Deulschen Handels irchivn 1905 Teil, Seite 1039 deröffent— kurze Zeit aberfandt werden. Die Anträge sind an das r istꝰ für die Jahre 1904105 bis 1907108 nachgewiesen. Die genannte Bureau zu richten. le r das Zeh Joos. snd nirzeit noch uucht erkaltlich,
,,
Wagengestellung für Koblen, Koks und Briketts (in Einheiten zu 10 t) in den großen Kohlenbezirken
11
für die Zeit vom 1. bis 15. Januar 1911.
A. Steinktohlenbezirke.
ein Sonntag war.
. ; nicht recht. Im Ducchschnitt Bezirk Jahr ö gestellt zeitig für den Arbeitstag Bemerkungen) gestellt v. H. gestellt Rib. mi m 287 830 1 26 166 1œ Festtag 1910 11 26 035 ö 25 093 2 Festtage Gegen das Vorjahr () 1IISIZ - 43 0j T F S — 4300 achener Bent 19111 11 8978 30 O3 816 1è Festtag e, 6836 n 313 ö 136 . Gegen das Vorjahr (4) — 38410 = 10,30 * 8 —= 1030/0 1 1911 11 32 665 ö 2970 1 Festtag k ibis 1 3113 ö. 363 . Gegen das Vorjahr (4) –— 1477 — 4,7 0/9 dw 155 — 47 * . Lothringen (Saarbezi 1911 12 11947 — 996 ef / Cethr nnen ö. 1910 12 10082 840 1ẽ᷑ Festtag Gegen das Vorjahr (4) w TI Des — 18,50 / 6 — 185 ] schlesien 1911 11 94 952 8 632 1 Festtag elfe 1910 11 89 098 ; . 8092 2 Festtage Gegen das Vorjahr (4) w 58441 — 6.700 C 546 — 6.700 ederschlesien 1911 12 16790 1399 ö 66 36 1 6 ; 1 vettag Gegen das Vorjahr (4) — 8 — 0,5 0/0 — 71— 05 * schsischer Steinkohlenbezirk. n, m 17884 42 02 1626 1ẽ Festtag * 1910 11 16143 110 07 1468 9 ö Gegen das Vorjahr (4) o 171II— 10,809 C 158 — 10380 / Gesamtsumme in den? Bezirken 1911 471 045 . 42 695 1910 447 445 i, 40 474 Gegen das Vorjahr (4) H DöñT = 5,3 0/ TI — 5,30 /d B. Braunkohlenbezirke. Halle a. S. 19111 12 11 425 . 3 452 . isio is 36 9638 , 1ͤ' Festtag Gegen das Vorjahr () ö 5387 — 14,9 0/04 Cd 1419 — 14,9 0⸗0 Magdeburg. 1911 12 16209 — 1351 a, 166 1 . w 1 Zesltas Gegen das Vorjahr (4) TT — 8,35 0½Sꝗ H TS — S5 0 ! Erfurt 1911 12 6165 ö 514 1910 12 5682 dᷣl 474 1 Festtag Gegen das Vorjahr (4) C— 1883 — 8,50 /o C 40 — 8,5 0o sischer Braunkohlenbezirk 1911 11 12 894 . 1172 1᷑ Festtag a . 1910 11 11561 ö 1051 2 Festtage Gegen das Vorjahr (*) –— 1333 — 11,5 0/9 — 171 — 11,5 0/0 Rheinischer Braunkohlenbezirk 1811 11 19026 92 0,5 1730 1è Festtag sch 1910 11 14638 ö 1331 2 Festtage Gegen das Vorjahr (4) m— 4388 — 30, 00/0 —— 399—s 300 oso Gesamtsumme in den 5 Bezirken 1911 95719 . 8219 1910 82 856 11. 7104 Gegen das Vorjahr () 17 363 — 15,50 / 1115 — 15,50 /
Die gleiche Zahl der Arbeitstage erklärt sich daraus, daß Neujahr 1910 auf Sonnabend fiel, während der 15. Januar 1911
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts
am 20. Januar 1911:
Ruhrrevier Anzabl Gestellt . 26 941 Nicht gestellt. —
Oberschlesisches Revier der Wagen 8702
— Der Aufsichtsrat der Baperischen Notenbank hat laut Meldung des W. T. B.“ aus München beschlossen, der General⸗ versammlung für 1910 die Verteilung einer Dividende von 100, vor⸗
zuschlagen.
— In der am 19. Januar 1911 abgehaltenen Sitzung des Auf⸗ sichtsrats der Sächsischen Bodenkreditanstalt in Dresden wurde beschlossen, der am 16. Februar 1911 stattfindenden General⸗ versammlung die Verteilung einer Dividende von wiederum 7osg vor-
zuschlagen. 101770993 1 (im Vorjahre 1 008 989,69 ge). London, 20. Januar. (W. T. B.)
Der Reingewinn für das Jahr 1910 beziffert sich auf
Der amtliche Receiver der
Sharing Eroß Bank macht bekannt, daß die Passiva der Bank 2 855 512 Pfd. Sterl. netto, die Aktiva 1131 557 Pfd. Sterl. be⸗
tragen.
New York, 20. Januar. (W. T. B.)
ausgefübrt; eingefübrt wurden
) In der vergangenen Woche wurden 11 000 Dollars Gold und 941 000 Dollars Silber
533 590 Dollars Gold und 1160090 Dollars Silber.
New JYVork, 20. Januar.
in der vergangenen Woche
(W. T. B.) Der Wert der in
der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 16180 00 Dollars gegen 14 230 9000 Dollars in der Vorwoche; davon für Stoffe 3 12000 Dollars gegen 3 372 000 Dollars in der Vorwoche.
Berlin. 20. Januar. Königlichen Polizeipräsidiums.
Marktyreise nach Ermittlungen des (Höchste und niedrigste Preise, Der
Der vpeljentner für: Weizen, gute Sorte) 20, 00, 1994410. — Weizen, Mittelsortet) 19,85 MÆ, 19,82 64. — Weizen, geringe Sortef) 19376, 19.70 M6. — Roggen, gute Sortef) 14,90 , 1488 1. — Roggen, Mittelsorter) 14, Ss 416, 14 Si 66. — Roggen, geringe Sortet) 14.82 4,
1180 M. —
Futtergerste, Mittelsorte ) 15,50 ,
Futtergerste, gute Sorte) 16,40 AÆ, 18960 M. —
14670 M. — Futtergerste,
geringe Sorte ) 1460 1 13B59 46. — Hafer, gute Sorte *) 18,20 , 17,30 6. — Hafer, Mittelsorte ) 17,20 , 1649 6. — Hafer,
geringe Sorte?) 16,30 M, 185.50 6. — 14,10 6, 13,80 46. . 6.
Richtstroz 5 00 , 487 6. —
ballenpreise — Erbsen, gelbe zum Kochen 50, 00 s 30,090 M6. 6
Speisebobnen, weiße 59 00 M,
Mais (mixed) geringe — Mais (runder) gute Sorte 13,90 4, 13,60 66. — Heu 6,90 M, 4,70 M. S, 30,00 4A. —
Linsen
Mais (mixed) gute Sorte Sorte —,— „,
Markt⸗ 60,00 ,
20 09 6. — Fartoffeln (Kleinhandel) 8,00 , 5,00 ½ς. — Rindfleisch
von der Keule 1 kg 2,409 4, 9 1,0 A, 120 4. — Schweinefleisch
160 MS; do.
Bauchfleisch 1 Lg 1Eg 2,00 ,
130 .
— Kalbfleisch 1 Eg 240 M, 1,40 46. — Hammelfleisch 1 Eg
220 4A, 1,360 S6. —
Markthallenpreise) 60 Stück 640 AÆ, 3,80 AÆ. —
Butter 1 Eg 2,80 A, 2,Z0 6. — Eier Karpfen 1 Eg
40 4A. — Aale 1 kg 3.00 Æ, 1,60 AÆ. — = 1g 40 Mn. — Hechte 1 Kg 280 M, 140 66. — C0 M. — Schleie 1 Eg 3.50 4M, 1, 60 Æ. — Bleie 1 g S0 S. — Krebse 60 Stück 24,00 Æ, 3, 00 4.
Ab Bahn.
Frei Wagen und ab Bahn.
Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Rindermarkt am Freitag, den 20. Januar 1911.
Auftrieb 205 Stück Rindvieh, 56 Stück Kälber. 1 e 5 k l
Verlauf des Marktes: Reges Geschäft; wegen geringen Auftriebes wurde der Bedarf nicht gedeckt.
Es wurden gezahlt für:
Milchkühe und bochtragende Kühe: a. H 8 Jahre alt:
Primal liel , . 480 - 580 4 J. Qualität, gute schwere. . 400-470 , II. Qualität, gute mittelschwere. 300-390 II. Qualitãt, rt! , r b. ältere Kühe: I. Qualität, gute schwere . . 320— 420 II. Qualität, mittelschwere . 20—- 310 a. tragende Green 260460
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 20. Januar. (W. T. B.) ,, Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br. 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 73 00 Br., 72,50 Gd.
Wien, 21. Januar, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einb. 46, Rense M. N. pr. ult. 93 10, Einh. 4060 Rente Januar Juli pr. ult. J3 10, Oesterr. 40/0 Rente in Kr. W. vr. ult. 3 60, Ungar. 409 Goldrente 111,75, Ungar. 40½ Rente in Kr. W. 32 06, Türkische Lose per medio 262 00, Orientbabnaktien pr, ult. , Oesterr. Staatsbabnaktien (Franz. pr. ult. 747.25, Südbahn⸗ gefellschaft (Lomb) Akt. pr. ult. 116 56, Wiener Bankvereinaktien 64 00, Desterr. Kreditanstalt Akt. vr. ult. 677,90, Ungar. 36 Freditbankaktien S869. 99. Desterr. Länderbankaktien 536 09, Unionbank⸗ aktien 639 00, Deutsche Reichebanknoten pr. ult. 11738, Brürer Kohlenbergb. Gefellsch Akt. ——, Desterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 764.50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 2596.
London, 20. Januar. (W. T. RB.) Sing 20/0 Eng⸗ lische Konsols 793, Silber prompt 213, per 2 Monate 241/10, Privatdiskont 3a. — Bankeingang 5J 000 Pfd Sterl.
300 Franz. Rente 97,42.
Paris, 20. Januar. (W. T. B.) Schluß.) Madrid, 20. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 107,756.
Lissabon, 20. Januar. (W. T. B.) BSoldagio 8.
New Jork, 25. Januar. (W. T. B.) Schluß) Das Geschäft an der heutigen Börse war ziemlich rubig und wurde in der Hauptfache von der berufsmäßigen Spekulation bestritten. Die Tendenz war zunächst unregelmäßig, die Kurse waren im allgemeinen wenig verändert, nur Canadas verloren gegen gestern 2 Dollars. Bei vereinzelten Bemühungen, den Kursstand einiger führender Werte in die Höhe zu kreiben, machten sich anderseits auch Abgaben und Reali⸗ sierungen geltend, doch war im großen und ganzen ein fester Unterton nicht zu verkennen. Stimulierend wirkten verschiedene Dividenden⸗
erächte, die namentlich den Aktien der Chicago, Milwaukee u. Ei Paul Bahn und den Preferred Shares der Southern Railway zugute famen. In Steels fanden dagegen Abgaben statt. Auch Amal⸗ amated Topperaktien schwächten sich ab infolge der Herabsetzung des Fre. für elektrolytisches Kupfer. — Späterhin gestaltete sich der Verkehr träge, doch setzte gegen den Schluß wieder ein lebhafteres Geschäft ein, als das Angebot nachließ und die Baissiers zu Rück= kaäufen schritten. Da schließlich nicht unbeträchtliche Käufe zu Anlage⸗ zwecken vorgenommen wurden, schloß der Mackt in fester Haltung. Aktienumfaß 332 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 2 Stunden Durchschn. Zinsrate 24, do. Zinsrate für letztes Darlebn des Tages 23, Wechsel auf London 48256, Cable Transfers 438615.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Düsseldorfer Börse vom 20. Januar. (Amtlicher Kurs⸗ bericht) A. Koblen, Koks; 1) Gas⸗ und Flammkohlen; Gaskohle für Teuchtgasbereitung für Sommermonate 1200 - 13,00, für Wintermonate M 13 00— 1409, Generatorkohle 12, 23 — 13,25, Sasflammförderkohle 11 00 = 1209; 2) Fettkohlen; Förderkohle 10.50 bis 11,60, bestmelierte Kohle 1235-12385, Kokskohle 1126 - 1200 ö magere Kohlen: Förderkohle 950 — 10,50, bestmelierte
ohle 1725 — 14 09, Anthrazitnußkohle I. 21 00 24350; 4 Koks: Gießereikoks 700 -= 19,00, Hochefenkoks 14,50 16,50, Brechkoks 1 und If I9, 50 -= 22.00; 5) Briketts 10,00 13,25. — B. Erze:
1 Rohspat 109,0, 2) Gerösteter Spateisenstein 155,00, J naffauifcher Roteisenstein, 50 0 Eisen 125 — 130. — C. Roh⸗ eisen: 17 Spiegeleisen La 10-12 ½ο Mangan ab Siegen 63-65,
R weißstrahliges Qualitãts · Puddelroheisen. rheinisch⸗ westfälische karken 59 — 60, Siegerländer 58 = 60, 3) Stahleisen:; ah Sieger⸗ fänder 59 = 60, ab rheinisch⸗westfälisches 2 — 53, 4) deutsches Bessemer⸗ eifen 70 00 3) Thomaseisen ab Luremburg 53-55, 6) Puddel⸗ eifen, Luxemburger Qualität, ab Luxemburg 8 50, 7) TZuxem⸗ burger Gießereielsen Nr. Ii ab Luxemburg 52 090, 8) deutsches Gießereieifen Nr. I 66.00. 9) do. Nr. III 64,00 10) do. Hãmatit Def en glisches Gietzereroheisen Nr. III aß Rutrort 63 Ti, 12) englisches Hãmatit St S6. b. Sta beis en: Gewöhnl. Staheisen, auz Flußeisen 1123 = 1II5, do. aus Schweißeisen 130 90 —= 133990. — E. Bandeifen: Bandeisen aus Flußeisen 140,00 14509. F. Bleche: I Grobbleche aus Flußeisen 122-124 2) Kesselbleche aus Flußeisen 132— 134, 3) Feinbleche 140 90 145, 90. — G. Draht: Flußeifenwalzdraht 130. — Marktbericht: Der lebhafte Absaß in Keblen und Koks hält an. Auf dem Eisenmarft herrscht weiter Zurückbaltung. Stabeisenmarkt noch ungeklärt. Nächste Börse für Wertpapiere am Dienstag, den 24. Januar 1911.
Magdeburg, 21. Januar. T. B.) Zuckerbericht Kornzucker 88 Grad o. S. 8624 — 3,724. Nachprodukte 75 Grad o. S. s6390— 7 600. Stimmung: Ruhig. Bratraffin. Io. TX. 185 —- 19590. Kristalljucker J m. S. —— Gem. Raffinade m. S. 18,50 18,75. Gem. Melis 1 mit Sack 1800 -18,253. Stimmung: Ruhig. Robzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: Januar g, 5 Gd., 10 Br., — — bez., Februar 9,10 Gd. , 9,15 Br., — — bej., März 9,15 Gd., 9,20 Br.,, — — bez, Mab 9277 Gd. , g. zo Br., — — bez., August 9g, 45 Gd., 9,477 Br., — — bez. — Stimmung: Ruhig. :
Cöln, 20. Januar. (W. T. B.) Rüböl loko 63,00, Mai 6100.
Bremen, 20. FZanuar. (W. T. B.) Börsenschlußbericht) ivatnotierungen. chmalj. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 54, oppeleimer 4. — Kaffee. Fest. — Offizielle Notierungen
der Baumwollboͤrse. Baumwolle. Behauptet. Uyvland loko
middling 76. Ham buürg, 20. Januar. (W. T. B) Petroleum amerkk.
spez. Gewicht 60, Sog loko fest, 6,59. Hamburg, 21. Januar. (W. T. B.) (Vormittags bericht.)
Kaffee. Unregelmäßig. Good average Santos März 574 Gd. Mai 7 Gd, September 566 Gd., Dezember 5664 Gd. — Zuckermarkt. (Anfangsbericht; Räbenrobzucker J. Produkt Basi IS og Rendement neue Usance, frei an Bord dr, , , got, März 9,15, Mai 9,275, August g, 477, Okto 9, 45, Dezember 9,523. Ruhig.
Budapest, 20. Januar. (W. T. B.) Raps für
August 13,80.
London, 20. Januar. (W. T. B.) Rübenroh zucker 8890/0 Januar 8 sh. 114 d. Wert, stetig. Javazucker 9600 vrompt 9 sh. 105 d. nominell, ruhig.
London, 20. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Standard Kupfer matt, 55s sis, 3 Monat 56'sng. Liverpool, 20. Januar. (W. T. B.) Baumwolle.
Umsatz: 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen.
Tendenz: Rubig. Amerikanische middling; Lieferungen: Träge. Januar 7.84, Januar Februar 784, Februar⸗März 7,84, März-April 785, April-⸗Mai 735, Mai- Juni 7.386, Juni-⸗
Juli 7,33, Juli⸗August 7, Sa. August September 7,52, September⸗ Oktober 7,5. — Dffizielle Notierungen. American good ordin. 7.59, do. low middling 7.85, do. middling 8. 5, do. good middling 8,17, do. fully good middling 827, do. middling fair 8,5, Pernam fair 8,79, do. good fair 9, 14, Ceara fair 8,79, do. good fair 9,14, Egvptian brown fair sis, do. do. good fair 101 do. brown fullv good fair 11, do. brown good 117s1. Peru rougk good fair 10,90, do. rough good 11,15, do. rough fine 1150, do. moder. rough fair g, 25, do. moder. roug good fair 10,256, do. moder. rough good 10,350, do. smooth fair 8, 5, do. smooth good fair 8, 90), M. G. Broach good 73, do. fine 71/10, Bhownuggar ood 75s, do. fullv good 7!sis, do. fine 7esis,. Oomra Nr. JL good 75, 8 Nr. J fullv good 7, do. Nr. 1 fine 73, M. G. Seinde fully ood */, do. fine bi is, Bengal fully good 6 / is, do. fine 6i / is, Madras Tinnevellv good 712/14.
Manchester, 20. Januar. (W. T. B.) 20r Water courante Quafstãt 169, 30r Water courante Qualität 14, 30r Water bessere Sualität 129, 4)r Mule courante Qualität 123, 40 r ule Wiltinfon 13, 421 Pincops Reyner 114, 321 Warpcops Lees 114, I5r Warpcops Wellington 121, 60r Cops für Nähzwirn 22, S0r Cops für Nähzwirn 25, 100r Cops für Näbzwirn 30, 120r Cops für Näbzwirn 33, 40 Double courante Qualität 14. 65 r Double courante Qualität 153, Printers 31 125 Jards 17117 23/3. Tendenz: Stetig.
reren, Thenugr. (B. T. B) (Schluß) Roheisen flau, Middlesbrough warrants 49.6.
Glasgow, 29. Januar. (W. T. B.) Die Vgrräte von Middlesbrough-⸗Roheisen in den Stores belaufen sich auf 527 130 t gegen 521 470 t in der Vorwoche.
Amsterdam, 20. Januar. (W. T. B.) Java-⸗Kaffee good ordinary 45. — Bancazinn 113.
Antwerpen, 20. Januar. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 19 bej. Br., do. Januar 19 Br., do. Februar 156 Br., do. Märj⸗April 199 Br. Ruhig. —
Schmalz Januar .
New Jork, 20. Januar. . T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 14,90, do. für April 14,858, do. für Juni 1499. do. in New Srleant loko middl. 1416666, Petroleum Refined (in Cases)
s, 90, do. Standard white in New Jork 7,40, do. do. in Philadelphia