beratenden Ausschusses über die Vorlage wegen Erlasses eines Orts— statuts zur Einfchrankung der Sonntagsarbeit im Klein, handelt. Die Ängelegenheit wurde indessen mit. Rücksicht auf vorliegende neue Anträge noch nicht für spruchreif befunden und an den Ausschuß noch einmal zurückverwiesen. — Unter den weiter ec⸗ ledigten Vorlagen befanden sich die Vorlagen, betreffend Ausgestaltung des Geländes des ehemaligen Botgnischen Gartens. Die Ver— sammlung nahm diese Vorlagen ohne Debatte an und genehmigte außerdem die Einsetzung einer gemischten Deputation für Grunderwerb ufw. zu Wasserwerkszwecken. — Auf die öffentliche folgte eine ge— heime Sitzung.
X. F. Nachdem die „Uranig“ in einer langen Reihe voa szenischen Vorträgen hervorragende Naturschönheiten der Mutter Erde zu verdienten Ehren gebracht hat, versucht sie seit kurzem auch für den Freund unserer Nächte, den Mond und seine Besonderheiten Stimmung zu machen. Kein Zweifel, nach dem bisher geernteten Beifall, daß der Gedanke diefer Vorführung, die sich, Was uns der Mond erzählt“ nennt, ebenso glücklich, als die Art wie sie in Szene ge— fetzt ift, größter Anerkennung wert ist. Denn der Mond tritt nicht etwa als Märchenerzähler auf, noch werden phantastische Mondland— schaften vorgezaubert, sondern es ist alles, was von ihm gezeigt und von ihm selber erzählt wird, streng wissenschaftlich beglaubigt, und vielleicht gerade darum so fesselnd, weil strenge Wahrheit in die anmutigsten Formen gekleidet ist. Für das erstere bürgt der Verfasser des Textes, Professor Dr. P. Schwahn, Direktor der Gesellschaft „Urania“, für die letztere war er sicher auch an erster Stelle Urheber und Ordner, aber er tellt das Verdienst daran sowohl mit Herrn W. Kranz, dem die künstlerische und technische Ausstellung zu danken ift, als mit Herrn Oskar Wagner, dessen Vortragskunst sich auch an dieser Aufgabe bestens bewährt, wozu gegebenenfalls die be⸗ sondere Umgebung, aus der sich der Vortragende an die Hörer⸗ schaft wendet, nicht unwesentlich beiträgt. Denn, abweichend von der gewöhnlichen Einrichtung, ist der Bühne ungefähr das Gepräge des Studierzimmers aus der ersten Szene des Faust gegeben, und es spricht gleich diesem der Vortragende, an seinem mit Folianten und allerlei Meßinstrumenten beladenen Tische sitzend, von hier aus, während auf der anderen Seite der Bühne ein großes Fernrohr das Mittel andeutet, wodurch das Menschengeschlecht den treuen Begleiter der Erde gegenwärtig um vieles genauer kennen gelernt hat, als es den Menschen der Vergangenheit vergönnt war. Der. Vor— trag ift in zwei Akte geteilt, in deren erstem die Zu⸗ schauer sich noch auf der Erde befinden und sich nur von hier aus vom Monde und seinen verschiedenen Eischeinungs— formen unterhalten sehen. Der zweite Akt dagegen beginnt mit der Reise nach dem Monde und versetzt die Zuschauer bis zur Heimkehr zur Erde, womit der Akt schließt, mitten auf den. Mond, ihn dar— stellend, wie er teils auf Grund unserer Fernrohrbeobachtungen und durch das Teleskop vermittelter photographischer Aufnahmen, teils auf Grund reichen Nachdenkens sowie eingehendster Prüfung und An⸗ passung der Naturgesetze an die besonderen Verhältnisse dieses Welt. körpers tatsächlich beschaffen sein muß. Alles phantastische Beiwerk ist hierbei ausgeschlossen. Gleich der Anfang der Vorstellung bringt ein höchst originelles Bild: Mondngcht an einem märkischen See. Man sieht die Strahlen des Vollmondes auf dem Wasser glitzern, während er sich bald hinter vorübergehenden Wolken verbirgt. bald in vollem Glanze daraus hervortritt. Die nächsten beiden Bilder jeigen an einem Blick auf das Wattenmeer während der Ebbe und an einem zweiten während der Flut die bedeutenden Einwirkungen des Trabanten auf den Planeten, den er umkreist, und sehr anschaulich ist dann das der Mondbewegung entsprechende Kreisen des Wellenberges um die Erde dargelegt. Es folgen Bilder irdischer Landschaft im ersten Mondviertel und bei Vollmond, dann sehr klare Darstellungen einer Mondfinsternis, wie sie zustande kommt, wie der Schattenkegel der Erde und der ihn passierende Mond sich im Weltraum ausnimmt, wie es sich erklärt, daß bei keiner Mondfinsternis der Mond vollständig verfinstert ist, wie die Erscheinung durchs Fernrohr gesehen wird und warum nicht bei jedem Vollmond eine Verfinsterung eintritt, aber jede Finsternis an allen Punkten der Erde gesehen wird, über deren Horizont der Mond zurzeit steht. Letzteres ist sehr abweichend von der nur je an einem kleinen Teil der Erde sichtbaren Sonnenfinsternis, welche in den nächsten Bildern vor Augen geführt wird. Die hierbei gegebenen Erläuterungen, unter welchen Bedingungen eine ringförmige Sonnen⸗ finsternis entsteht, und die Vorführung des ganzen Verlaufes einer totalen Sonnenfinsternis bekunden eine bewundernswerte Vollendung der Technik dieser Wandelbilder. Ganz überraschend wirkt das plötzliche
Aufflammen der Corona im Augenblick der Totalität und ihr ebenso plötzliches Erlöschen beim ersten Lichtblitz. Die in der Landschaft sich im Verlauf einer totalen Sonnenfinsternis vollziehenden Wandlungen werden dann an Bildern der 1905 in Aegypten beobachteten Sonnenfinsternis gezeigt. Die Reise nach dem Monde erweckt die hübsche Täuschung, daß man, dem Vollmonde entgegen⸗ reisend, diesen immer größer und immer deutlicher in allen Einzel⸗ heiten sich am . entgegenkommen sieht; nämlich soweit als unsere besten Fernrohre reichen. Unsere teleskopischen Hilfsmittel reichen aber nicht sehr welt. Da muß die Photographie und deren bedeutende Vergrößerungsfähigkeit nachhelfen. Und es ist eistaunlich, was sie uns enthüllt, doch unsäglich weniger im Glanz der Mittags— sonne, in dem zur Vollmondszeit alle Dinge auf, dem Monde erscheinen, als bei Morgen- oder Abendsonnenschein, im ersten oder letzten Viertel, wenn die langen Schatten der Berge diese in ihrer Kegelgestalt erkennen lassen und die Plastik der Landschaft deutlich hervortritt. Dank dieser photographischen Forschung weiß man ja in den Terrainverhältnissen der uns dauernd zugewandten Mondseite fast besser Bescheid als an manchen Punkten der Erde. Die sogenannten Meere, vielleicht einst Meere, heute bei der gänzlichen Wasserlosigkeit des Mondes tiefe Täler und Schluchten, enthüllen sich dem Blick, wie das gewaltige Ringgebirge Kopernikus, der Gipfel Plato und die höchst merkwürdigen Mondrillen. Sehr gelungen sind die Darstellungen eines Sonnenaufgangs auf dem Monde und eines Mittags auf dem Monde, wobei die jeder Vegetation baren Felsen im reflektierten Sonnenlicht strahlend sich merkwürdig abheben vom tiefschwarzen Himmel, an dem stets die Sterne . sind. Wie vom Mondrande aus betrachtet die Erde aussieht, ist Gegenstand eines besonders hübschen Bildes. Sie bietet, vom Monde aus gesehen, ja mehr Abwechflung als uns umgekehrt der Mond, denn sie zeigt alle 24 Stunden erst wieder genau das gleiche Bild. Zum Schluß gab es noch eine Sonnenfinsternis auf dem Monde, die natürlich immer eintritt, wenn wir eine Mondfinsternis haben. Da der schein—⸗ bare Durchmesser der Erde vom Monde aus gesehen, doch erheblich den der Sonne übertrifft, müßte auf dem Monde völlige Nacht eintreten. Das ist aber nicht der Fall, wie wir wissen, da uns der Mond nie völlig verschwindet dank der die Erde umwallenden Atmosphäre, welche um die verdunkelte Erdscheibe herum einen wenn auch matt leuchtenden Ring spannt. Diese wundervolle Erscheinung wurde, ob mit voller Treue läßt sich natürlich nicht bestimmt sagen, im Bilde vorgeführt. Der Heimkehr zur Mutter Erde wurde noch ein hübsch ersonnenes Bild vorangeschickt, darstellend, wie die soeben gezeigte, wildzerklüftete, reizlose Mondlandschaft sich in den Licht⸗, Luft⸗ und Wasserverhält⸗ niffen der Erde ausnehmen werde. Es entwickelte sich aus den gleichen Formen eine prächtige Gebirgslandschaft. — Hoffentlich findet diese neueste Vorfübrung der „Urania“ den vollen Beifall, den sie verdient. Von ihr gilt in hohem Grade das Wort: Utile cum dulei.
Breslau, 2. Februar. (W. T. B.) In vergangener Nacht ist das aus Bohlen bestehende Bollwerk des Oderufers an der Lorenzgasse infolge von Unterspülung eingestürzt. Heute nachmittag um 5. Uhr stürzte dort die Seitenwand der Kamm⸗ garnspinne rei von Schöller mit einem daran angebauten eisernen Krahn zusammen. Die Unterspülung greift weiter um sich, sodaß noch mehr Einstürze zu erwarten sind. Es wird der Versuch gemacht, durch Versenken von Sandsäcken die Ge— fahr zu beseitigen.
London, 2. Februar. (W. T. B.) Am Abend brach auf den Werften einer Schiffbaugesellschaft in Cowes ein gefährlicher Brand aus. Man fürchtet, daß die Modell⸗ und Maschinenräume zerstört sind. Zwei Torpedobootszerstörer konnten noch rechtzeitig aus dem Bereich der Flammen entfernt werden.
Paris, 2. Februar. (W. T. B.) Da die Absicht des Bürger⸗ meisters von Frejus, den ehemaligen bischöflichen Palast an den Bischof Gullibert zu vermieten, lärm ende Kundgebungen seitens eines Teils der Bevölkerung verursacht hat, beschloß der Bischof, die Stadt zu verlassen und nach Eintreffen der hierzu not⸗ wendigen päpstlichen Ermächtigung, nach Toulon ü berzusiedeln.
Cherbourg, 2. Februar. (W. T. B.). Das Unters eeboot „Mariotte“, das größte Unterseeboot der Welt, mit einer Wasser⸗ verdrängung von 11060 Tonnen, ist heute vom Stapel gelaufen.
Neunes Schauspielhaus. Sonnabend, Nach— mittags 31 Uhr: Maria Stuart.
(Vorstellung für
Thaliathe nter. (Direktion: Kren und Schönfeld) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft.
Pau, 2. Februar. Der Flieger Lemartin hat mit sieben Mitreisenden an Bord seines Eindeckers einen Fünfminuten— flug unternommen. Das Gesamtgewicht der acht Reisenden mit Benzin- und Oelvorräten betrug 520 kg. Die erzielte Geschwindig⸗ keit wird auf 40 km in der Stunde geschätzt. — Der Flieger . Bellenger ist 2 Uhr 50 Minuten in Bordeaux auf gestiegen und 4 Uhr 50 Minuten hier glatt gelandet. (Vergl. Nr. 29 d. Bl.)
Jekaterinodar, 2. Februar. (W. T. B.) In der Nähe von Maikop im Kubangebiete hat sich im Kosgken dorf Apscheron eine neue Naphthafontäne gebildet, die täglich eine halbe Million Pud Naphtha herauswirft.
. Tom sk, 2. Februar. (W. T. B.) 375 Studenten des hiesigen Technologischen Instituts, die an einer nicht erlaubten Studentenversammlung teilgenommen hatten, sind vom Institut ausgeschlossen worden.
Batum, 2. Februar. (W. T. B.) schwere See haben hier viel Schaden angerichtet. Eine große Zahl kleiner Schiffe wurde vom Sturm auf Land gesetzt. Das Gefängnis« gebäude ist unterspült, sodaß der Einsturz befürchtet wird. Die Telegraphenlinie Indien — Europa ist an vielen Stellen beschädigt worden.
Großer Sturm und
Spezia, 2. Februar. (W. T. B.) Bei Uebungen, die im Golf mit Torpedogeschossen vorgenemmen wurden, ging eins der Geschosse vorzeitig loß. Drei Unteroffiziere wurden getötet, zwei weitere Personen anscheinend leicht verletzt.
Madrid, 2. Februar. (W. T. B.) Wie der „Impareial“ aus Sagunto meldet, ist der spanische Dampfer „Abanto“ ge⸗ sunken. Die ganze Mannschaft soll ertrunken sein; das Meer hat bereits sechs Leichen an den Strand geworfen. Zwei andere Dampfer sollen sich in gefährlicher Lage befinden.
New York, 2. Februar. (W. T. B.) Von Erplosion auf der Jersey-Central-Eisenbahn tödlich verunglückten Personen sind bieher acht erkannt. Elf Personen werden vermißt; auch diese sind zweifellos tot. Hunderte trugen leichtere Verletzungen davon. (Vgl. Nr. 29 d. Bl.)
Ottawa, 2. Februar. (W. T. B.) das „Reutersche Bureau“ meldet, haben schwerer Sturm und starler Schneefall in vielen Teilen Canadas Züge aufgehalten und den Verkehr lahmgelegt. In Montreal und in Ottawa mußten die Straßen— bahnen den Betrieb einstellen.
den bei der
Wie
Manila, 2. Februar. (W. T. B.) Nach neueren Angaben beträgt die Zahl der bei dem jüngsten vüul kanischen Ausbruch bei Taal und der damit verbundenen Springwelle ums Leben ge— kommenen Personen etwa sechs hundert. (Vgl. Nr. 28 d. Bl.)
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
New York, 3. Februar. (W. T. B.) Nach einem Tele gramm aus El Paso hat gestern in der Nähe von Juarez ein Kampf zwischen Kavallerie der Bundestruppen und Aufständischen stattgefunden, bei dem von den Bundes⸗ truppen 32 Mann und von den Ausständischen sechs Mann gefallen sein sollen. Viele Einwohner von Juarez sind nach El Paso geflohen. Man fürchtet, daß 1500 Auf⸗ ständische die Stadt jeden Augenblick angreifen. Der Führer der Revolutionäre hat den Bürgermeister und die fremden Konsuln in Juarez benachrichtigt, daß am Freitagnachmittag um 3 Uhr ein Bombardement auf die Stadt eröffnet werde, falls sie sich bis dahin nicht übergeben habe.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Pirkns Schumann. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Grande Soirse high Lise. Neu: Heros, ganz außergewöhnlicher Kraftjongleur.—
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern— haus. 335. Abonnementsvorstellung. Dlenst und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Die Walküre in drei Akten bon Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 35. Abonnements vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in vier Aufzügen von Ernst Wichert. In Szeue gesetzt von Herrn Regisseur Patry. Anfang 73 Uhr.
Sonntag: Opernhauß. 34. Abonnementevor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise) Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Königskinder. Musik— märchen in drei Aufzügen. ö. von G. Rosmer. Musik von C. Humperdinck. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 36. Abonnements vorstellung. Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Colberg. iin, Schauspiel in fünf Aufzügen von Paul
eyse. Anfang 75 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend, Abende 7 Uhr:
Der Schatz. Sonntag: Der Schatz.
Kammerspiele.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Lanzelot. Sonntag: Lanzelot.
Ferliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 31 Uhr: Nathan der Weise. — Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern nach C. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Einer von unsere Leut. — Übends: Bummelstudenten.
Montag und folgende Tage: Bummelstudenten.
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Ratten. Berliner Tragikomödie in fünf Akten
von Gerhart Hauptmann.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Tantris Narr. — Abends: Die Ratten.
Montag: Wenn der junge Wein blüht.
der
das „Klassische Theater.) — Abends 8 Uhr: Das kleine Schokoladenmädchen. Sonntag: Das kleine Schokoladenmädchen. Montag: Das kleine Schokoladenmädchen.
Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Fledermaus. 3 Uhr:
Sonntag, Nachmittags Abends: Die Boheme. Montag: Zu volkstümlichen Preisen: Tiefland.
Schillertheater. O. (Wallnertheater) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. — Abends: Der Kaiser.
Montag: Husarenfieber.
Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Himmel auf Erden. Schwank in drei Akten von Julius Horst.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. — Abends: Nathan der Weise.
Montag: Die Macht der Finsternis.
Tiefland.
Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe. Operette von Oscar Straus.
Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Ein Walzer⸗ traum. — Abends: Die lustige Witwe.
Montag: Die lustige Witwe.
CLustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr; Der unbekannte Tänzer. Lust⸗— spiel in drei Akten von Tristan Bernard.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Herr Senator. — Abends: Der unbekannte Tänzer.
Montag und folgende Tage, Der unbekannte
Tänzer.
1
Nesidenmtheater. ( Direltion: Richard Alerander) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pariser Menu. Drei Gänge von Georges Feydeau und Veber⸗-Ahrie.
Sonntag und folgende Tage: Pariser Menu.
Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraat und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Brunnen⸗ nuymphe. — Abends: Polnische Wirtschaft. sa rt und folgende Tage: Polnische Wirt⸗ aft.
Trianonthenter. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Frledrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hippolytes Abenteuer. Schwank in drei Akten von Nancey und Armont.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der heilige Hain. — Abends: Hippolytes Abenteuer.
Montag und folgende Tage: Hippolytes Abenteuer.
Modernes Thenter. (Königgrãtzer Str. 78.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Feldherrnhügel. Schnurre in drei Akten von Roda Roda und Rößler.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Der Hütten⸗ besitzer. — Abends: Ber Feldherrnhügel.
Montag und folgende Tage: Der Feldherrn⸗
hügel.
Fonzerte.
Singahademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Gregor Beklemischeff.
Snal Nechstein. Sonnabend, Abends 795 Uhr: Konzert von Adele Cléntent, Violoncello). Mitw.: Flora Joutard⸗Loevensohn (Klavier). Am Klavier: Otto Bake.
Berthoven · Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Konzert von Betty Tennenbaum (Violine) mit dem Philharmouischen Orchester, Dirigent: Dr. Ernst stunwald.
Blüthner⸗aal. Sonnabend, Abends 8; Uhr: Zwei Orchesterkonzerte alter Musik mit dem Blüthner⸗Orchester von Sam Franko, Dirigent aus New York. Solistin: Miß Emily Gresser
Neu: Antonet und Grock mit ihrem ganz neuen musikalischen Akt. — Football, Pushball, Poloball. Kreisel⸗ Globus, neueste Kreation des Direktors Albert Schumann, sowie: die übrigen neuen Attraktionen. — Um 995 Uhr: Der große Cour der Schmuggler. Romantische Pantomime
in 4 Akten.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr und Abends 75 Uhr: 2 große Vorstellungen. Nachmittags hat jeder Besucher ein Kind frei unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind halber Preis. In beiden Vorstellungen: Der große Coup
der Schmuggler.
Dirkus Busch. Somaben
Sonnabend, Abends 77 Uhr:
Große Galavorstellung. Neu: Mons. Amonus, Champion im Hochspringen. — Gastspiel des Herrn Direktor Pierre Althoff und Frau Direktor Adele Althoff mit ihren hervorragendsten Freiheits- dressuren. — Fräulein Marta Mohnke, Schul—⸗ reiterin. — Reiterfamilie Frediano. — 3 Gebr. Fratellinis, urkom. Clowns. — Um 9 Uhr: Die neue Ausstattungspantomime „Armin“ (Die Hermannschlacht). Vorher: das große Galaprogramm.
, n m , mr mem
niliennachrichten.
Verlobt: GElisabeth Gräfin zu Münster mit Hrn. Kammerherrn Hans von Minkwitz (Dresden- Niederlößnitz). — Frl. Margarethe Buchmann mit Hrn. Oberleutnant Hans-Georg von Beerfelde (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. Frhrn. von Rheinbaben (Deutsch⸗Sagar bel Krossen a. O.) — Hrn. Hauptmann a. D. Lothar von Dewiß (Potsdam) — Eine Tochter: Hrn. von Borcke⸗ Rienow (Rienow).
Gestorben: Fr. Anna Müller⸗Grote, geb. Pröbsting (Berlin). — Frl. Katharina von Lücken (Lüneburg).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗
Anstalt Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen⸗
(Violine). 2. Abend.
beilage Nr. 10).
e — —
—
zum Deutschen 3
*
Erste Beilage
X
Berlin, Freitag, den 3. Februar
Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1911
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Dualitat
1911
gering
mittel / gut Verkaufte
ö
Marktorte . .
Februar
tezahlter Presg für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster M6.
Ta 9
höchster
höchster nietrigster höchster Doppelzentner
ö. aniedrigster ö .
.
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschlãglicher S inn verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnitts· preis
6 6
Durchschnitts⸗/ preis für 1 Doppel⸗ zentner
.
Tandsberg a. Breslau.
Striegau. . Hirschberg i. Schl. Göttingen . I ; ö — Langenau . Friedland i. Mecklb. .
9h68teon e . Chůteau⸗Salins
1620 1726 1836
Langenau.
Landsberg a. W. . Kottbus
Breslau.
Striegau. d Hirschberg i. Schl. Göttingen
Döbeln JJ Friedland i. Mecklb. .
Chkteau⸗Salins
. Braugerste
Striegau. Hirschberg i. Schl. Göttingen Döbeln Winnenden ngen, Chůteau⸗Salins.. ö —
ungen. zender Berl
. lin, den 3. Februar 1911.
Weizen.
129309 1530 1839 19.30 1930 1900 23,00
ö — 555
19,80 20 090
sternen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).
21,60 21,830 . J
Roggen.
14,3
17,20 17,30 17,50 18,00 18,20 19,00 . 18,80 18,30
19,30 19.20 19.20 19,30 19,30 1920 2300 19,90
18,529 1849 1900 18.80 18,90
14,30 13,90 1440 14,50 14,70 14,40 1440 15,15 15, 15 14,30 14 50 14,10 14,10
Ger st e. 3,30 16,00 17,50 15,00 15,40 1700 15,50 14,50 .
Safer.
— 15,00 16.40 14,40 14,70 14,80 15 00 15.00 17,00 16, 80 15,00 — —
82
14,00 17,50 18,00 15,00 15,40 17,50 15,50
12,50 15.00 16,80 14,50 14,30
C E OG
16,40 13,90 14,30 14,80 15,00 14 80 16,80 ö. 16,40 . 14,00
15,00 15 20 15,00 15,80 15,60 17,40
14,50 14,90 15 00 15,80 15,40 17.20
Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
23 00 19, 96
9870
0
460
1616 26.1. ĩ 1590 36.1. ;
635 217
Dle verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwert guf volle Mark ab . ; . ; . 8er . J oppelzentn 9d rkaufgm e gerundet mitgeteilt. Der Durchschnittapreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. a . (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß . . ir
Literatur.
das Jahr en. Wallmanns Kalender unterrichtet gseinrichtungen und bedingungen ier Reihe von Versicherungszweigen: Feuerversicherung, Einbruchdiebstahlversicherung, Rentenversicherung, Unfall⸗ und Haftpflichtversicherung, tversicherung, Glasversicherung, Viehversicherung, Wasser⸗ hädenversi Kaution und Garantieversicherung, zersicherung, Veruntreuungsversicherung, Sturmschädenversiche⸗ Baulastversicherung, Boykottversicherung, Maschinen
1 . r s aK . mz u stnorsf ; * Automobilsachversicherung, Mietverlustversicherung . 1
s 1 9 J Lawn 5 rsicherungskalender für 4 91 — 45
und 916 Seiten 833
— Q 1
8o
ung 1119,
sich 1909. Neben (Aktiengesellschaften und Gesell⸗ genseitigkeit) sind auch die im Deutschen Reiche ar⸗ en ausländischen Gesellschaften und in besonderer Zusammen llung, nach Ländern geordnet, die wichtigsten nicht in Deutschland tätigen ausländischen Versicherungsgesellschaften behandelt. Eine bersicht über die Zusammensetzung des Kaiserlichen Aufsichtsamts ir Privatversicherung und des Versicherungsbeirats, Verzeichnisse der indesaufsichte behörden, denen Versicherungsunternehmungen unter stellt sind, der Berufsverbände und Vereinigungen auf dem Gebiete des Versicherungswesens, der öffentlichen Feuerversicherungsanstalten in Deutschland und ihrer Vorstände bezw. Leiter, ein Abdruck des betreffend die öffentlichen Feuerversicherungsanstalten, vom 25. Juli 1910 und ein alphabetisches Namensverzeichnis der Aufsichts⸗ rats. und Direktionsmitglieder, Prokuristen der Versicherungs⸗ gesellschaften bilden den Schluß des Kalenders.
Mitteilungen für die öffentlichen Feuerversiche rung sanstalten. Zeitschrift für die Praxis und das Recht der Sachschadenversicherung und des Feuerschutzes. Herausgeber: Bureau des „Verbandes öffentlicher Feuerversicherungsanstalten in Deutsch⸗ land“, Geschäftsstelle: Kiel, Gartenstraße 4. Bezugspreis viertel⸗ jährlich 6 6. — In einem etwas veränderten Gewande hat diese Zeitschrift ihren 43. Jahrgang begonnen. Mindestens zweimal in Stärke von 29—24 Druckseiten in unbeschränkter Oeffentlichkeit erscheinend, behandelt sie alle für die Feuer⸗ versicherung und verwandte Zweige der Sachschadenversicherung 3. B. Einbruchdiebstahle, Wasserleitungsschäden⸗ Mietverlust⸗, Glas⸗ usw. Versicherung) bedeutung vollen theoretischen und praktischen Fragen allgemeiner, technischer, juristischer und statistischer Natur in, wissenschaftlicher und objektiver Weise. Von Zeit zu Zeit sollen auch Spruchsammlungen über die einschlägige Rechtsprechung, Uebersichten über die neuere Literatur, Besprechungen des wichtigeren Inhalt der deutschen Fachpresse erscheinen; fortlaufend kommen ver⸗ gleichende Darstellungen des deutschen Reichs⸗ und Landesversicherungs rechts und des ausländischen Rechts sowie die wichtigsten einschlägigen Gnt⸗ scheidungen der obersten Justiz. und Verwaltungsgerichtshöfe sämt⸗ licher deutschen Staaten mit kritischen Besprechungen zur Veröffent⸗ lichung. Ferner gelangen in der Zeitschrift die für die Sachschaden⸗ versicherung wichtigen Reichs⸗ und Landesgesetze und Verordnungen, namentlich die neuen Reglements bezw. Satzungen sämtlicher öffent⸗ lichen Feuerversicherungsanstalten des Deutschen Reichs nach erfolgter Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden zum Abdruck. Endlich will die Zeitschrift dem Gebiete des Feuerschutzes ihre Auf— merksamkeit widmen und alle in dieser Bezlehung wertvollen Er— sindungen, Erfahrungen und Neuerungen besprechen. Berichte über Brandschadenere wmnisse mit lehrrercher Inn fl e ra sollen als
18 Jahr
beziehen
auf d esellschaften ef
9 14
Gesetzes,
am 14. Februar:
weiteres Lehrmaterial dienen. Die beiden ersten Hefte des neuen Jahrgangs enth lten u. a. folgende Beiträge: Die Provinzial Feuer⸗ versicherungsanstalt der Rheinprovinz in Düsseldorf; „Hochwasser⸗ schäden und Feuerversichetung“ Keneralsekretär Dr. Meltzing Berlin; Versicherung ietverlust? von Dyhrenfurth Hamburg; Zwei wichtige Dokumente des Versicherungsrechts; „Zum )ampfkesselexplosion“ von Landesversicherungsrat Dr. Tasche⸗ „Generalstabskarten der Brandbekämpfung“ von Gerichts⸗ Damm ⸗Kiel; Neuerungen auf dem Gebiete des Eigenartige Brandschäden; Ein bemerkenswerter Fall vor⸗ t „Die Schiedsgerichtsbestimmungen des Ver⸗ sicherungsvertragsrechts im Vergleich zum 10. Buche der Zivilprozeß⸗ ordnung unter besonderer Berücksichtigung des öffentlichen Feuer— versicherungswesens“ von Dr. jur. Biedermann-Breslau; „Ist wegen Ansprüche auf Rückzahlung irrtümlich gezahlter Beiträge für Gebäude⸗ versicherungen bei preußischen öffentlichen Feuerversicherungsanstalten der Rechtsweg zulässig?“ von M. Munk⸗Altona; „Die Anzeigepflicht des Versicherungsnehmers nach dem VV. G.“ von Gerichtsassessor Damm⸗Kiel (Teil I); „Die mehrfache und Doppelversicherung nach dem Reichs⸗ und Landesversicherungsrechte' von demselben; „Hat der Ver— sicherer ein Recht auf angemessene, den Versicherungsnehmer ver pflichtende Prämienerhöhung im Falle durch diesen herbeigeführter Gefahrspermehrung während der Vertragsdauer?“ von Weiland Düsseldorf (Besprechung von Urteilen des Landgerichts und des Ober⸗ landesgerichts in Düsseldorf); Internationale Rechtsverfolgung. — Rechtsprechung: „Die gehörig kundgemachten Reglements einer Pro⸗ vinzialfeuersozietä! werden Vertragsinhalt auch dann, wenn der Versicherungsnehmer beim Abschluß eines Versicherungsvertrags von ihrem Inhalt keine Kenntnis hat. Doppelversicherung liegt auch dann vor, wenn bei der Versicherung derselben Sache gegen dieselbe Gefahr bei mehreren Versicherern unter Ueberschreitung des Versicherungswertes die Entschädigungsverpflichtung des einen Ver— sicherers ruht⸗ (ERG. v. 25. X. 19109). Zur Auslegung des 8 8 VVG.“ (E. KG. v. 28. X. 1910). „Die Tätigkeit des Obmanns bei Sachverständigengutachten. Der Begriff der „offenbaren Unbillig⸗ keit. Der Beginn der Anzeigepflicht bei der Einbruchdiebstahls⸗ versicherung! (G. OTG. Colmar v. 25. XI. 1910). „Der Umfang der Anzeigepflicht des Versicherungsnehmers bei Schließung des Ver— (zwei obergerichtliche Entscheidungen). — Gesetzes- und Ver Verordnungswesen: Auszug aus den Asführungsvorschriften zu dem sächsischen Gesetze vom 1. Juli 1910. Abänderung der Verwaltungs⸗ ordnung für die Immobiliarfeuerversicherungsanstalt der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont. — Statistik: Die Feuerversicherung in Oester reich im Jahre 1906.
Begriff der Düsseldorf; assessor schutzes; sätzlicher Brandstiftung;
* Feuer
trags“
Land⸗ und Forstwirtschaft.
In der Zeit vom 14. bis 17. d. M. findet im Herrenhause zu Berlin die 39. Plenarversammlung des Deutschen Land wirtschaftsrats statt. Gegenstand der Beratungen werden sein: Maßnahmen für die Fleischversorgung der Be— völkerung und die Stellungnahme der Städteverwaltungen zu den Anträgen des Deutschen Landwirtschaftsrats in derselben Ungelegen— heit; die Ausführungebestimmungen zum Viehseuchengesetz die Frage, ob in der Ernährung der ländlichen Bevölkerung Deutschlands wesentliche Aenderungen stattgefunden haben; die Ziele und Wege der landwirtschaftlichen Entwicklung unserer Kolonien; — am 15. Februar: die deutschen Moore und ihre Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft; die Weiterbildung der Jugend nach dem
Verlassen der Volksschule bis zum Eintritt bei der Truppe; die Ent⸗
schuldung des landwirtschaftlich genutzten Grundbesitzes unter be— sonderer Berücksichtigung der Entschuldungsaktion der Ostpreußischen Landschaft und ihrer bisherigen Ergebnisse; das ländliche Tarwesen bei Grundstücksbeleihungen; — am 16. Februar: die wirtschaftlichen iehungen zwischen der deutschen Industrie und Landwirtschaft; Bedeutung und Organisation des landwirtschaftlichen Unter—⸗ im Heere; der gegenwärtige Stand der geologisch⸗ zronomischen Aufnabmen in Deutschland und die Nutzbar machung derselben für die landwittschaftliche Praxis; Fleisch⸗ versorgung und Fleischyreise in Frankreich; am 17. Februar: das landwirtschaftliche Versuchs, und Kontrollwesen in Deutschland und in seinen Kolonien; Gesetzentwurf, betreffend die Beseitigung von Tierkadavern; Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses für Handels⸗ gebräuche und der Kommission für Gebräuche im Kartoffelhandel: a. Bedingungen für den Verkehr mit Handelsfuttermitteln, h. all⸗ gemeine Bestimmungen beim Handel mit chemischen Düngemitteln der Superphosphatindustrie, (. Gebräuche im Salpeterhandel, d. Ge schäftsbedingungen für den deutschen Kartoffelhandel; Bericht über die vom Reichsamt des Innern unterstützten Fütterungeversuche; Ein führung der Legitimierung ausländischer Arbeiter in allen Bundes staaten.
Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Ode fsa berichtet unterm 25. Januar d. J.: Während der ersten Woche des Berichtsmonats berrschte im Amtsbezirk milde Witterung; daran schloß sich mäßiger Frost, der noch jetzt anhält. In der letzten Woche fiel ziemlich reichlich Schnee, der die Wintersagten auch gegen stärkeren Frost schützen würde. Bisher sind die Wintersaaten, die sich stark ent wickelt hatten, ohne Schaden in den Winter gekommen. Seit Ein treten des Frostes sind die Wege besser geworden und haben eine Zu⸗ nahme der Zufuhren ermöglicht. Nach Ablauf der Feiertage erwartete man für die nächste Zeit noch größere Zufuhren, da die Vorräte im Innern groß sind. In den Hafenstädten des Schwarzen Meeres ist der Handel reger geworden. Das Angebot ist aber keineswegs dringend, demgegenüber bessert sich die Nachfrage vom Auslande.
Die Weltverschiffungn in Weizen waren bisher mäßig und haben erst in den letzten Wochen zugenommen, da nunmehr Argentinien mit größeren Verschiffungen begonnen hat. Die Beschaffenheit der argentinischen Ware soll vorzüglich sein. Unter dem Einfluß dieses Mitbewerbs findet der russische Weizen, soweit er von geringerer Be schaffenheit ist, nur schwer Unterkommen; die Verkäufer müssen weiter im Preise heruntergehen Im Auslande fehlt jede Spekulation, die Nachfragen beschränken sich vorläufig auf die Deckung des notwendigen Bedarfs. — Für Roggen zeigte sich zunächst größere Nachfrage. In den letzten Tagen sind die Käufer jedoch wieder zurückhaltender 6 — Der Absatz in Gerste bleibt anhaltend sehr lebhaft; bei der zunehmenden Nachfrage konnten die Preisé nicht un⸗ erheblich anziehen. Schwimmende Partien und sofortige Abladungen bleiben bevorzugt. Für Lieferungen im Frühjahr sind die Käufer zurückhaltend; für spätere Termine folgt man der Preissteigerung nur zögernd. Ein großer Teil der verfügbaren Ware befindet sich 83663 Händen. En größeres Angebot ist erst zum Frühjahr bei Eröffnung der Flußschiffahrt zu erwa ten. — Der argentinische Mais hat infolge der Dürre stark gelitten und deshalb hat sich die Nachfrage nach. europäischem Mais ganz bedeutend vergrößert. Der hier geernte e Mais ist jetzt von vorzüglicher Beschaffenheit; aber der russische Bauer hat seinen notwendigen Geldbedarf schon gedeckt und hält mit Zufuhren in Erwartung höherer Preise zurück. Jedenfalls steht in Mais auch