1911 / 65 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Mar 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Der Regierungsrat Freiherr von Rössing in Breslau ist der Königlichen Regierung i in Marienwerder und der Negierungsrat von Loefen in Magdeburg der din n ,. Regierung in Gumbinnen zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der neuernannte Regierungsassessor Besser 6 Potsdam dem Landrat des Kreises zHabelschwerdt und der , assessor Dr. Simon aus Posen dem Landrat des Kreises S Wendel zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften . geteilt worden.

Laut Meldung des W. 3 , n an elfe nn n, „Emden“ und „Leipzig“ vorgestern in Tsi ingtau eingetroffen. . ( . . S. M. S. „v. d. Tann“ ist vorgestern in Rio de Janeiro eingetroffen und geht am 24. März von dort wieder in See ö . . 8. » —— S. M. S. „Seeadler“ ist vorgestern in Aden eingetroffen und geht übermorgen von ö nach Mombassa in See.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Im Budgetausschuß des österreichischen Abgeordneten hauses wurde gestern bei der fortgeseß zten 8 eratung des Budgets des Ministeriums des Innern die Frage der Aus— weisung österreichischer Staats angehöriger aus dem Deutschen Reiche erörtert.

Nach dem Bericht des 32. T. B.“ wandte sich d gegen die von Kramarse ch vorgeschlagenen Verge lung erkl late, daß bei einer K Ann endung die esterreicher im Deutschen Reiche hr r,. Der Abg. Pacher erklrt slavischer Einwanderer aus Sesterreich durch die pi würde durch die feir ndselige Haltung der ich hen gegen Reich und gegen dessen Winnt mit Oesterreich gewiß Warum frage kein tschechischer Redner nach dem 6 reichischen Staatsan gehörigen in der französischen Fremd Der Abg. Beer (Soztaldemokrat) sprach sich gegen den im Staa voranschlag eingestellten Posten für die Internat ionale stellung für Hygiene in Dresden auß. Es. handle um elne tendenziöse Ausstellung, da die sächsische Regierun den deutschen Gewerkschaften die Ausstellung von ständen der Heimindustrie untersagt habe. Der Soz Nemec erklärte sich für den weitestgehenden Schutz gegen die Ausweisung aus Deutschland, doch sei er gegen geltungs maßnahme. Der Minister des Innern Graf Wi verwies auf die Erklarung des Ministers des Aeußern in der. öster⸗ reichischen Delegation über die aus Anlaß besonderer Fälle zu⸗ gunsten der betroffenen Personen tis ele ten diplomatischen Schritte. Eine Fortsetzung dieser Aktion . vom Auswärtigen Amt in Aussicht genommen. Selbstverständlich wibme ; reichische Reglerung der Be . g der Denn cher volle af ne fan Cet und un ber la es nicht, aus Anlaß Fälle stets an das Ministerium des Aeußern zur Einleitunt geeigneten diplomatischen Aktion heranzutreten. Die Anregung, ge egen über der Ausweisungspraxis der preußischen Behörden auch deutsche Angehörige lediglich wegen ihrer Staatsangehörigkeit auszuweisen, halte er für zu weit gehend da er es nicht richtig finde, was man auf der einen Seite als Unrecht hinstelle, auf der anderen Seite selbst zu üben.

Großbritannien und Irland.

Das Unterhaus hat gestern, ‚W. T. B.“ zufolge, die im Budget vorgeschlagene Heeregeffertiv stãr ke genehmigt.

Nußland.

Der Senat feierte gestern das 200 jährige Jubiläum seiner Gründung. In der Jubiläumssitzung führte der Kaiser, eigolg us den Vorsitz und hielt eine An sprache in der er, „W. T. B.“ zufolge, auf die Ergebenheit des Senats während der vergangenen zwei Jahrhunder rte zum Nutzen des Staats hinwies und daran , , daß der Senat in den Tagen schwerer Unruhen eine une ö erliche Feste der Ordn un z und des Gesetzes gewesen sa Der Senat überreichte de Kaiser eine Jubiläumsmedaille.

Die Reichsduma beriet gestern den Etat des Mi— nisteriums des Auswärtigen.

Die Debatte wurde von dem Kadettenführer Miljukon einer anderthalbs ö. digen Rede eingeleitet, in der er, W. ; zufolge, ausführte, das von Iswolski verteidigte System der russischen Bündnisse und Abko mmen sei in seinen Grundlagen erschüttert. Die auswärtige Lage sei gegenwärtig geradezu ber drohlich. Die Vertreter des Ministeriums des Auswärtigen verließen den Saal.) Die Uebertragung der türkischen Schuld an Bulgarien kostete den russischen Steuerjahlern zwanzig Millionen R ubel die angeblich zur ö. ätkung der Sympathie n ug ens fin Ru dienten. Wünsche man zu wissen, wie Bu lgarien, dafür danke, so geb darauf die An twort der jüngste Be Ferdinand Wien. Hal abgesehen von Zweck maßi⸗ ei Opfers frage es sich, wer dafür verantw drilich sterium des Auswärtigen sage, d Weisung gebracht worden; eine derartige Ordnung nicht auf die Gefahren solcher der Diplomatie hinweisen Ssasonows sei bereits der Der Redner ging sodann zur der Einver le ibung Bosniens sei J uf, Oest als neuer Freund Rußlands erschienen, den Bism . adi folgend. Die Potsdamer Entrevue sei ein radik Umschwu russischen Politik. Nach dieser Entrevue hätten ge 4 chen nisse ihre 2 16 Ruß⸗

1 .

8

aggressive Baden n 9 Verloren, und die Beziel lands zu seinen enttäuschten Verbündeten hätten ihre keit einge büßt. Von russischer Seite seien 6. der Bagd rage di früheren langdauernden Verhandlungen zwischen d betreffenden Mächten vergessen und die Interessen der Verbündeten Rußlands geopfert worden. Frankreich und England seien in eine peinliche Lage versetzt 6 ind fühlten sich verletzt. Die Potsdamer Entrevue weise Rußland nach dem fernen Osten hin und fessele seine Hände im nahen Oslen. Die als Entschädigung ausgedachte große Indienbahn sei ein totgeborenes Kind. Gefahrdrohend sei ar das Verhalten gegenüber China. Wenn Rußland seine ez doch nicht vergessen, daß China erwacht sei. vor einem chinesischen Abenteuer. Rußland würde . Japan die Kastanien aus dem Feuer holen

Stadium der Politik im fernen SOsten gleiche russischen Politik vor dem russisch japan sischen . ö ö penner erkltr te, er e bezüglich der Budgetposten zu antworten, und bheschränkte sich auf den Hinweis, a die Reden der einzelnen Abgeordneten nur deren? meinn 1 wie 359. gäben und nicht die Meinung der Duma aussprächen Der Abg. Pokrowski (Sozialdemokrat) beschuldigte unter großem Lärm dle russische Regierung der feindlichen Polctik gegen China. Seine Partei sei nicht beunruhigt durch den . eg der japanischen Diplomatie über die russische. Die Regierung wünsche die

Rechte

. in nere Schwãche auszugleichen und unternehme wieder ein gefähr liche 5 Spiel Seine Partei f fürchte eine zweite Revolution nicht, begr i sie vielmehr

Der Abg. Wetschinin (Nationallist) verlas ei ne Erklärn ig seiner Partei,

daß die dilettantische und grundlose Rede Miljukows in dem Augen—⸗ blicke, wo die Reglerung mit Ching ernste Verhandlungen pflege un— passend und unpatriötisch gewesen sein er halte es für höchst schädlich, unter den gegeiwar igen Umstäaͤnden über die äußere Politik zu de— battleren. Der Abg. Kam ens ki Oktobrist) erklärte unter Beifall, nicht nur die Abgeordneten, sondern das ganz russische Volk irden vor keinen Opfern zurückschrecke n, wenn die Ehre und Würde Ruß⸗

lands angetastet würden. Der Abg. Wojeikow sprach den n h aus, daß in den russischen Konsulaten im Auslande nur russische Untertanen angestellt werden sollten.

Die Duma nahm schließlich die einzelnen Posten des Etats des Ministeriums des Aeußern gemäß den Vorschlägen der Kommission an.

Im Laufe der gestrigen ö ing wurde die Inter pellatlon über die Vorgänge an den Hochschulen erörtert,

Das Mitglied der äußersten Mh Obrassow sprach über die Frauenhochschulen und erwa hnte, obiger Ouel lle zufolge, daß während der Revolutionszeit Hörerinnen sich zu Hunderten trunkenen Matrosen angeboten harten, um ihre Propaganda erfolgreicher zu betreiben. Dese Worte riefen Proteste auf der linken ;

Man hörte die Rufe; unte

es entstand ein furchtbarer

Crmahnung des Präsidenten Obrassow weiter zu reden ver

swent auf, die Tribüne zu verlas

verflossen sei. Dies rief wiede en Bänt 6 hervor. Der Präsident schloß die Sitzung inter ie

TVärm. Mitglteder der Linken und der Rechten e ln

tribüne, doch die Beamten d Hauses stellt

verhüteten einen Zusammenstoß

abgestellt wurde, verließen die

Redefre lheit Rechten ein

Mesmer Uvednel

az if hen und

Senat hat gestern betreffend den obligat

In der Deputiertenkam! gestern, W. T. B.“ zufolge, der Geser zentwurf, Tilgung der äußeren Schuld, angenommen. wird während einer Periode von fünßzʒ ig Jahren alljährlich ein Kredit von 6 509 000 Pesetas zur Amor tisierung der Schuld in das Budget eingestellt und zwar unabhängig von den Summen, die für die Zahlung der Zinsen dieser Schuld : . Tilgung soll durch? Auslofung 9afolg en Titel über Pari steht, und durch Aufkauf, n Fall ist. Die Kammer beriet . den betreffend die Verwaltung und 1 n von Staats—⸗ geldern, der einen Artikel enthält, der Zulassungs⸗ frist von Reklamationen gegen den Anfall von Gütern der Toten Hand, die auf Grund des Spezialgesetzes von 1869 in

atsbesitz gelangt sind, auf ein Jahr festgesel zt wird.

Der ehemalige Minister Urzais pre es ler im Laufe der Debatte energisch gegen diesen Artikel und erklärte, es w ire unerhört, wenn man auch nur die Hidglichi it anenk⸗ nen wollte, daß derartige Werte, bei denen es s 1 ele Millioner g n zurückerstattet würden, wovon einzig und allein einflu ßreiche Persönlichkeiten Vorteil haben würden.

Gese tzentwurf,

1 Sta

Portugal. Das Amtsblatt hat gestern das hlgesetz für die Wahl der Ahgeordneten t zgebenden 233 sammlung verk. ntlicht. Das lrechk wird, „W. T. B.“ sufolge, geheim Mirekt und fakultativ sein. In dem Wahlkreise . Rd 6 das Proportionalsystem, in den rigen ahlk mich ibz T mahl zur Anwendung kommen. Jeder a WMWiicheis word einen Abgeordneten wählen. Ble Minister sind mit der Prüfung eines Militär— setz bu chs beschäftigt, das die Abschaffung der Todes . soll, die in Wirklichkeit schon jetzt nicht mehr dt wird. lmerika. usschuß mexikanischen Kongresses hat gestern, „W. T. B.“ zi einstimmig die Vorlage angenommen, die die konstitutio nellen Garantien f e 1 Monaten aufhebt.

Asien. z des „Reuterschen Bureaus“ zufolge haben uppen Kaswin gestern vollständig ge⸗— Kosaken sind als Konsulatswache zurück

V

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist der König von le am Weißen Nil ein

Sachsen gestern

getroffen.

. französische Konsul am sich die Lage seit dem 7. März erheblich ge

Aus Boma im Co ngostaat wird dem belgischen Kolonial ministerium, „W. T. B.“ zufolge, . daß die e Nachricht er „Indépendance belge“ von der Entdeckung g gegen die Weißen gerichteten Komplotts der Eing ebo orenen jeder

Begründung entbehre.

Parlamentarische Nachrichten.

D chlußberichte über die gestrigen Sitzungen des R fich? g8 . des Hau ses der A bg eordneten befinden sich in Zweiten Beilage. . ; In der heutigen (149) Sitzung des Reichstags, Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück beiwohnte, wurde die Spez jalberatung des Etats für das Reichsamt des Innern bei den fortdauernden Ausgaben (Allgemeinen Fonds) fortgesetzt Al g. Dr. Pfe iffe r (Zentr.): Ueber die fortschreitende Ausgestaltung und Beieicherung der a,, en des Germanischen Museums in Nürnberg kann man nur vollauf zufrieden sein. Erheblichen Staub aufgewirbelt und namentlich in Nürnberg Be unruhigung hervorgerufen haben aber bezüglich der Gemäldegalerie, die Zentralisationsbestre— bungen des neuen Dircftors von Tschudi. Mehr und mehr setzte sich die Ueberzeugung durch, daß auf diesen Kunstgebieten die De⸗ zentralisation dem Knstleben der Allgemeinhei nützlicher ist als die Zentralisgtion. Bei dem Bilderaust tausch ist das Germanische Museunm nicht zu kurz get mm̃e n. Die Bundesstaaten sollten in ',, ichbarlichen. Meinungsausziausch darüber eintreten, wie es iöglich wäre, eine ähnliche Mußfeumẽspolitik für ganz Deutschland durch⸗ , . n, damit d die Wegnahme von Kunstobijer ten aus? Südd deutschland nach gieren lch and und umgekehrt vermieden wird. In preußischen Symmfungen wärden manche für Bayern unschätzbare und unersetz liche Ki mstgegenstände und Kunstdenkmäler völlig wertlos sein. Eine richtige Heima sp olitik muß auch die Schönheit der Heimat schützen, sie muß das ästhetische Moment durchaus berüchsichtigen. Aus diesem Grunde muß auch die ausgeschriebene Konkurrenz für ein Bismarckdenkmal

der der

bei Bingerbrück auf Bedenken stoß en, Für die Renovierung des Rathaus⸗ saales in Regensburg sollte das Reich die geplante Lotterie genehmigen.

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (50.) Sitzung des Hauses der . welcher der Minister der geistlichen 2c. Ange⸗ legenheiten D. von Trott zu Solz beiwohnte, nahm vor Eintritt in die Tagesordnung

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons) das Wort, um ,, , &. haft ardnung zu bemerken: Es ist all⸗ gemeiner Wunsch, daß die geschäftlichen 26 ionen des Hauses für die nächste Zeit g g 6 sachgemãß getroffen werden und dies so zeitig geschieht, daß, jeder sich danach, richten kann. Ich bin von der großen Mehrheit des Hauses beauftragt, den Herrn Präsidenten zu bitten, die Geschäfte des Hauses in nächster Zeit ö zu ordnen: Zunächst werden wir in der Ftatsberatung fortzufchren haben mit dem Ziel, sie möglichst bald zu . zu führen. Aber es wird nötig sein, die erste Lesung des Ausführungsgesetzes ö gRꝛeichs uwachs fteuergeseß einzu⸗ schalten, weil dieses Gesetz am 1. April in Kraft ,. muß. Nach der Beendigung der Eta . die hoffentlich bis zum 24. Mär erfolgt sein wird, wi irden dann bis zum 6. April Pl lens igt ingen zu folgen haben; am 6. April würden die sterferien beginnen können. In dieser Zeit würde nun die zweite und dritte Lesung des In huten Gesetzes vorzunehmen sein, dann würden die ersten

esungen der ganzen Reihe von Gesetzentwü ürfen, die vorliegen und 9 vielleicht noch eingehen, zunächst zu erledigen sein, darunter eine Reihe von sehr wichtigen Vorlagen, wie die rheinische Landgemeindeordnung, damit sie alsbald an Kommissionen über— wiesen werden können. Soweit etwa dafür die Zeit nicht voll in An spruc h genommen sst, würde den Kommissionen möglichst ie Zeit zu lassen sein; ohne dies würde es nicht möglich sein, die weckberbande zgesetze noch vor O stern zu verabschied en. och erwünscht, wenn wir nicht allzu lange in den Sommer sitzen wollen. Was nun die Osterferien anlangt, so wollen Herrn Präsidenten vi rschlagen, mit den Plenarsi itzungen 2. Mai wieder zu beginnen, aber in der be e . en Er⸗ daß die Kommissionen die Tage v—on dem dem natürlichen Wiederbeginn der Arbeiten, bis Mai nachdrücklich und eifrig zur Förderung ihrer Geschäfte Dann werden wir für unsere Plenarberatungen reifes hal en und zugleich in einem Monat bis Pfingsten Zeit um die Heth tionen und die Anträge aus dem Hause, die ch un sererseite zu beraten. Ich bitte den Präsi

. in n Geschäftsführung zu ordnen.

Bran hel von Kr ü. ö. r: Die Herren, die diesen Plan der Ge⸗ 1 vereinbart haben, haben die Güte gehabt, mir ihn vorher zuteilen Ich bin meinerseits mit dem Plan einverstanden

danach verfahren, wenn das Haus nicht einen anderen scheint nicht der Fall zu sein; 953 werden wir ; verfahren. Hoffentlich kommt . da⸗ zwischen, das verhindert, daß die Etatsbergtung bis zum 24. März meiner Ansicht nach eine etwas optimistische Auffassung be endet wird.

Sodann wird die Beratung des Etats des Ministe—

in m? der geistlichen und Unterrichtsangelegen⸗ eiten bei dem Kapitel der Universitäten fortgesetzt. Es hör. zunächst eine allgemeine Debatte bei dem ersten Titel der dauernden Ausgaben für die Universitẽt Berlin statt.

Berichterstatter Abg. Dr. von Savigny referiert über die Kommisftongherhandlungen.

Zur Beratung steht hierbei auch der Antrag der Abgg. Dr. Friedl berg (nl., Graf Clairon d'Haussonville (kons. und Dr. Rewoldt (freikons.):

die Staatsregierung zu ersuchen, die Errichtung einer nichtstaat⸗ lichen Univerfität in Frankfurt a. M. nicht anders als auf Grund eines Gesetzes zu genehmigen“.

Abg. Graf Clairon d“ Hauffsonvi lle (kons.): Bei der Ver⸗ teilung des Bibliotheksfonds ist allein die Universität Greifswald leer ausgegangen. Ich m ö. den Minister bitten, das Versäumte in diefem Jahre nachzuholen. Die Zusage, daß mehr Lehraufträge für Kolontalrecht und d nia ni schaft erteilt werden sollen, ist zu begrüßen. Dem zu einem späteren Titel gestellten Antrage des Abg. Schmẽd ding der weitere außerordentliche Beträge von je 200 000 υ in die Etats bis . zur Ausfüllung der in den Be⸗ ständen der Universitätsbibliotheken vorhandenen Lücken eingestellt haben will, g . wir au g ren zu können. Den. . betreff einer nich tee ichen Uniper itat in Frankfurt a. M. haben wir gestellt, weil wir der Ansicht sind, daß eine solche Universitätsgründung nur unter Mitwirkung sämtliche r zuständigen Ins e, , auf diesem Gebiet erfolgen kann. Das n , Vergehen Frankfurts würde unüber⸗ sehbare Konsequenzen nach sich ziehen. ̃ e ng der Universität darf nur durch ein Gesetz , r

(Schluß des Blattes.)

1 1

Die Verwaltung der öffentlichen Arbeiten in Preußen.

Im Anschluß an die in Nr. 58 und 61 des Bl. veröffentlichten Angaben aus dem Inhalt des Seiner Majestät dem Kaiser und Fönig von dem Minsster der öffentlichen Arbeiten erstatteten Bericht über die Verwaltung seiner Ressorts innerhalb der letzten Jahre seien ö Fol enten abschließend noch einige Mitteilungen aus den letzten Teilen jenes Berichts gemacht, die wieder auf den in der „Zeitung des Vereins der Eisenbahnverwaltungen“ von einem Fachmann ver⸗ öffentlichten Auszügen fußen.

Ein ö. eres Kapitel ist den Privatbahnen gewidmet. Die Länge der genehmigten n ef g er betrug am 1. April 1900 rd. 3617 . dabon waren 3012 im Betriebe. Seitdem sind 562 km pb ahnen genehmigt und rd. 1184 km vom Staate an⸗ gekauft, in Kleinbahnen umgewandelt oder nicht ausgeführt worden. Die Länge der in der Zeit vom 1. April 1900 bis 31. März 1916 in Preußen a . Privatbahnstrecken beträgt rd. 975 km. Die Länge der am 1. April 1910 im Betriebe besindlichen Privat- bahnen betrug 2dis km, außerdem waren 47 km noch im Bau. Die Zahl der Unternehmer (Gesellschaften, Kreise und sonstige Körperschaften war 77. Das Aktien- und Obligationenkapital dieser Privatbahnen betrug rd. 257 Mill ionen Mark, der durch⸗ schnittliche Ertrag in letzter Zeit etwa 40/‚0. Das staat iche Auf⸗ . zrecht über diefe Bahnen wird von den pr enlter der König⸗ lichen Eisenbahndirektionen als Eisenbahnkommissaren geübt. Am Baukapital einiger Pripateisenbahnen ist der Staat beteiligt, so hat er

4 Millionen Mark Aktien der erwähnten Brandenburgischen Städte⸗ tan übernommen. Seit 1880 sind zu solchen Zwecken rd. 15 Millionen Mark hergegeben, durch die der Bau von rd. 945 Kr Babnen ermöglicht wurde, da sonst das erforderliche Kapital nicht hätte aufgebracht werden können.

Ein weiteres Kapitel unterrichtet über die Kleinbahnen, für die seit dem 1. April 1900 durch fast alljährlich ergangene Gesetze zunächst in den Jahren 1900 und 1902 je 20 Millionen, später je 5 Millionen, zuleßt 1903: 3 Millionen, 6 3 Mil onen Mark bewilligt worden sind. Insgesamt sind seit Erlaß des Gesetzes 102 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Verausgabt waren an Staatsbeihilfen bis 1. April 1916 zusammen rd. 88,5 Millionen Mark, von 1 71 Millionen auf das letzte Jahrzehnt fallen. Die Zahl Der Kleinbahnunternehmungen ist von 333 auf 475 ge⸗ wachsen. Die Länge der ö leinbabnen in Preußen betrug am 1. April 1900 rd. 6134 kim, am April 1910 rd. 11671 km. Die Bau⸗ kosten der Kleinbahnen e liefen sich am 31. März 1910 auf rd. 1372 Millionen Mark, davon entfielen auf Straßenbahnen rd. 796,

8 L

auf nebenbahnähnlichen Kleinbahnen rd. 576 Millionen Mark. Von den nebenbahnähnlichen Kleinbahnen dienen 5068 km vorzugsweise landwirtschaftlichen Zwecken, rd. 1056 km vorzugsweise Handel und Industrie. Die Erkrägnisse haben sich im allgemeinen 8 bessert.

Der dritte Teil des Berichts schildert die Tätigkeit des Ministeriums auf dem Gebiet des öffentlichen Auch bei der ö. taatsbauverwaltung haben sich die Dienstgeschäfte an Umfang wie Bedeutung stetig gesteigert. Die Stellen der Be⸗

amten der Provinzial und ,, . sind von 2449 auf 3054 , worden; 1909 zählte die Verwaltung 9 Oberbauräte, 169 Regierungs⸗ und Bauräte, 650 Bauinspektoren, Maschinen⸗ bauinspektoren, 330 Regierungsbaumeister, 41 Landmesser, 184 Re⸗ gierungsbausekretäre, 248 Bausekretäre, 87 Bauassistenten und 1325 Beamten im Betriebs- und Aufsichtsdienst. Die Einnahmen sind von 944 Millionen Mark im Jahre 1900 auf 18,9 Mill. Mark im Jahre 1909 gestiegen, ebenso die Ausgaben des Ordinariums von 33 auf 44.2 Mill. Mark; außerdem sind in den

einzelnen Jahren aus dem Extraordinarium zwischen 15,4 und 23.3 l Mark und aus Anleihemitteln usw. zwischen 8,1 und 41,9 Mill. Mark aufgewendet worden. Für die Kranke 3. rsicherung Arbeiter bestehen b8 staatliche Krankenkassen mit 14 000 Mitgliedern. Die . en für die Unfallversicherung der . (24 000) sind von 148 600 im Jahre 1900 auf ä Hog. 6 bis zum Jahre 1909 gestiegen. Zur Verbesserung der c n shelenlfs der Arbeiter und gering besoldeten Beamten wurden aus den Mitteln der Klein wohnungsgesetze 59 Wohnhäuser mit 186 Wohnungen hergestellt.

Es folgen Angaben über „Maßregeln zur V erbeffe rung der Binnenschiffahrtsstraßen und Seescha fahr t straßen“. Für jene kommen namentlich der Bau des Rhein⸗Weser⸗ kanals und des Großschiffahrtsweges Berlin Stettin sowie die Ver besserung der Wasserstraße zwischen Dyer und 56. l, der Warthe und des Schiffahrtsweges zwischen Schl . n und dem Oder Sr ee⸗ kanal in Betracht. Die Bauausführunger fordern einen aufwand von rd. 466 Millionen Mark. . 86 zesserungen m der schiffahrtsstraßen sei die Vertiefung des Fahrwassers der Unt

auf 10 m, der Unterweser auf 8,» m, der Außenweser auf 10 m, der Unterelbe auf mindestens 10 m, der Bau einer 6,5 m tiefen Schiffahrtsstraße von Pillau nach Königsberg und die Ver breiterung der Fahrrinne Swinemünde Stettin sowie die Vertiefung des Swinestroms bei Swinemünde genannt. Die Einnahmen der Wasserstraßen an Verkehrsabgaben sind von 5453 100 6 im Jah re

1900 auf 9 884 800 im Jahre 1909 gestiegen. Weiter finden sich im Bericht Angaben über Le . rund Nebelsignale, über Maß nahmen, die im Interesse der Landeskultur und der öffent lichen Sicherheit getroffen wurden, solche über die Regulierung und Kanalisierung von Binnenwasserstraßen, über die Her⸗ stellung und Verbesserung künstlicher Wasserstraßen und über die Verbesserung von Seeschiffahrtsverbin⸗ dungen, die end von Hünenbauten und Inselschutz und die Anlage und Erweiterung von Binnenhäfen.

Die von der Wasserbauverwaltung im letzten Jahrzehnt auf— gewendeten Kosten stellen sich für die

Binnenwasserstraßen auf . 296 767 800 M

Seeschiffahrtsverbindungen und Däfen auf . 121 384 000

Ruhrort⸗Duisburger Häfen aufs... 33 249 800 , zusammen auf 451 401 600 M.

l er Hochbauverwaltung werden abersichtlich zusammenge ste Die Ausgaben für Rechnung des Etats der Bauverwaltung beliefen sich auf 34 822 100 S6. An Hochbauten sind vollendet für den Dal fob eich des Ministeriums der öffent⸗ lichen Arbeiten 164, des Staatsministeriums 11, des Fir ianzministeriums 285, des Ministeriums für Handel usw. 10, des Justizministeriums 301, des Ninisteriums des Innern 335, des Ministeriums der geist lichen usp. Angelegenheiten 1299, des Ministe riums für Land itt schaft usw. 1363, zusammen 4268 Bauten mit 337 130 400 „S Aus—⸗ führungskosten.

Von den in den Berichte jahren ausgeführten öffentlichen Hoch— bauten seien erwähnt: das Landtagsgebäude, die Königliche ö ; das Kaiser Friedrich⸗Museum, das Land und Amtsgericht I, die Neu— bauten der Charité in Berlin, . Königliche Akademie der Ki saste Charlottenburg, die zahlreichen Neubauten für Regierungen, Land und Amtsgerichte, Ge , für die Bedürfnisse der Zoll⸗, der Polizei⸗ und der Schulverwaltung in den Provinzen. Unter den Kirchen steht der Dom in Berlin obenan, unter den Gebäuden der Kunst und Wissen sh außer den schon genannten Berliner Bauten das Schloß in Marienburg. Neue technische Hochschulen sin Danzig und Breslau erbaut; zuletzt mag . des Gebäudes Ansiedlungskommission in Posen gedacht werd

Weitere Abschnitte behandeln die Gebiete der Baupolizei. Zum Schluß erwä des Ministeriumg bei Ausarbeitung des Er itwurfs preußischen Wasserrechts, die Maßnahmen Grund erwe rbes für ger werbli ch e . usw. bei ke führung

die N

Die .

der neuen Wasserstraßen und die Neuregelung der Fischereive hältnisse auf den Strömen au Grund der neuen schaftlichen Gesetze.

Interessenten, die den mit zahlreichen graphischen Darstellungen und Tabellen ausgestatteten Bericht eingehender studieren wollen, selen nochmals darauf hingewiesen, daß er inzwischen in Buchform im Verlag von Julius Springer in Berlin n, . ist.

wasserwirt

992

Statistik und Volkswirtschaft. Die Bevölkerung des Deutschen Reiche am 1. Dezember 1910.

Nach dem vorläufigen Ergebnis der Volkszählung vom 1. De zember 1910 betru 9 die ortsanwesende Bevölkerung für das gesamte Reich 64903423 (32031 967 männliche und 32 871 456 weibliche) Personen. Die Volkszählung vom 1. Dezember 1905 hatte 29 884 851 maͤnnsiche und 30 756638 weibliche zusammen 60 641 489 Personen en; ' ist die Bevölkerung in den . fünf Fahr ren um 4261934 Personen oder um

„G3 v. H. gewachsen (in den . f Jahren von 1900 bis 1905 um

274 160 Personen oder um 7,6 v. S., von 1895 bis 1900 um 4087 277 Personen oder um 7,8 v. H., von 1890 bis 1895 um 2851 431 Personen oder H, 8 v. H.). Die männliche Bevölkerung hat um 2147116 Personen oder 7,18 v. H., die weibliche um 2114818 Personen oder 6,88 v. H. zugenommen. Auf je 1000 männliche Personen kamen im Jahre 1910 1026 weibliche. Seit der Volkszählung von ö. ist in allen Einzelstaaten eine Zunahme der Bevölkerung eingetrete Verhältnismäßig am größten war sie, ab gesehen von den drei en fete e Lübeck, Bremen und Hamburg, wo sie 10, , 134 und 16,1 v. H. erreicht hat, im Großherzogtum Qlden⸗ burg (9,9 v. H.), im Königreiche Preußen (7, v. H.), im König⸗ reiche Sachsen (6,5 v. H.), in Baden (6.5 v. H.), in Sach en. Gobugg Gotha (6, 1 v. S.) und im Großherzogtum Hessen (6,0 v. H.).

Die Zahl der Großstädte, d. h. der Städte mit mehr gi 100 000 Clnwol hnern, ist seit 1905 von 41 auf 47 gestiegen. Zu diesen 47 re t ten die insgesamt 13709 863 Einwohner oder 21,12 v. H. der gesamten Reichsbevölkerung zählten, ist noch 1 Land gemeinde 6 mehr als 100 000 Einwohnern hinzugetreten, nämlich Hamborn mit 101718 Einwohnern.

Zur Arbeiterbewegung.

Die in der Gelbmetallindustrie beschäftigten Arbeit⸗ nehmer Berlins und der Vororte, soweit sie im Deutschen Metallarbeit terverband organisiert sind, erklůrten sich, der „Voss. Ztg.“ zufolge, in einer außerordentlich stark besuchten V e nin ung, die gestern abend stattfand, mit den Ausständigen bei der Firma Niemann u. Co. Kronleuchterfabrik solidarisch und verpflichteten sich, diese moralisch und materiell zu unterstützen.

Dle gewerkschaftlich organisierten Heizer und Maschinisten der Oderschiffahrt ,. nach der Volkswacht“ erneut Lohn⸗ erhöhungen gefordert.

Ueber 7000 Gehilfen und Gehilfinnen der Damen schneiderbranche in Wien sind, W. T. B.‘ zufolge, infolge Ablehnung ihrer Forderung auf Erhöhung der Löhne für die Arbeiterinnen in den Aus st an d getreten.

Nach längeren Verhandlungen, bei denen der Präfekt und der Bürgermeister die Ve amitilung übernommen hatten, ist, wie, W. T. B.“ meldet, eine Verständigung zwischen den streiken den Hafen⸗ arbeitern und . Unternehmern in Bayonne erzielt und ein Vertrag mit dreijähriger Gültigkeit unterzeichnet worden,

Die Vertrete r der internationalen Seeleutevere inigung berieten gestern in Antwerpen über den Vorschlag englischer See— leute, einen intzer nationalen Streik zur Besserung ihrer Lage zu veranstalten. Vertreten waren Deutschland, England, Nordamerika Belgien, Holland, Schweden, Norwegen und Dänemark. wurde, ‚W. T. B.“ zufolge, beschlossen, elne nale Kommission einzusetzen, die die Lage prüfen soll. Es sollen Deutsch land und Belgien gegen, England, Amerika, Norwegen, Dänemark und Holland fůr den Streik sein. ihlenarbeiter der Umgebung von Lissabo im asftandᷣ , haben W. T. B.“ zufolge wieder aufgenommen.

internatio

Die Mi

(Weitere „Statist ische⸗

n

sch aft für Anthropologi h . inter

sprach Dr. . Schmidt, der

Itali ien, die Balkanhalbinsel und Kreta besuch t

leuerdings von den Forschern aufmerksamer

Zeichen, die sich im Norden wie im S üden des Erzeugnisse Keramik, Urnen, Schalen Krügen

finden und die in bisher Ver zieru igen deute

Nieder . : solhhen Gefäßen 9e a n im Lichtbilde vor

ze flehende

Zu chst

Tafel geordnet, ius geraden Strichen b te horizontal, parallel, nebeneinand . lateinischen H angeordnet sind, bis ; . hen bestehenden zusammengesetzten Form, dem , die einem inisch doppelten P gleicht, auf s unteren Querbalken je 6 untereinander parallele nach oben und unten gerichtet aufgesetzt kaum im Zweifel sein, daß 6 J. zierungen porlie gen, wenn nicht ige diese de tzt erwähnte Doppe ke! m, sich auf keramische in Le nenn mit anderen, graphisch wei q von denen man den Eindruck gewin rer i egs regelmäßigen Zusammenstellung eine! besitzen, also daß sie wohl den allererst Schi ant kh . Zum Beweise dessen fül a5 'r f ö n en bemalten Scheibe aus K n , Windungen eine große Anzahl dieser neben dem andern, aber ohne erhebliche ö 9m ippi naturalistische, der Pflanzen- und Tierwelt entlehnte Ze mit jenen einfachere en geradlinigen, zusammen ti. an der zweite sie in Einzeldarstellung zen en haltende Tafel erwie— höchst ,, . daß auf keramischen . gnissen and aber gleich den vorerwähnten auch dem bis 18e unserer Zeitrech mung angehörig, sich ander 3c n vorfin jenen nach der Art ihrer Anbrin igung die Boꝛrste sie eine bestimmte Bedeutung haben und erste Anfänge darstellen. Auch diese hat Dr. Schmidt uf einer dritt die er in Lichibildern vorführte. Es bleibt bt abzuma rten, aus diesen Beobaec tna ergeben 1. Jedenfallt tragende die Sache für w ichtig genug erachtet, während die n,, darauf gerichte t zu . 1d al anderen Fundstätten vorhistorischer Keramik nament ich auf der Akr vierten Tafel . chte

uf S

Scherbe

ichen

The . ie n gefunden 2

hess

samm an

Kreta

dings

b die Zei hen nur eine 1 od Die thessalische Keramik ist besond

dekorative großen eth! farbig ist und hierin Bewundernswertes ge eleistet hat. Der gleichen Kunstübung in vorgeschichtlicher Zeit begegnet man auch im südlichen Ungarn, Rumänien bis . Bessarabien hinein. Redner versprach, hierübe noch einem spateren . mit den äl Anfängen von , chäftigenden „Ein neues Inge ann, Urne Jahrhundert n hr. zu Dahlhause lautete das Thema des achsten 3 Ser e entdecker und ausgedehnten Friedhofes, der sich am Fuß einer etwa 2 Anhöhe an dere n Westseite in nordwestlicher Richtung über von 2000 Quadratmeter ausbreitet. Unter den bisher geöffneten 150 Gräbern . sich nur in fünf Knochen ohne Gefäße und nun 8 mal Branderde. Ein Opferplatz von 9 Quadratmeter wurde u gefähr in der Mitte des Frgdhofe 56 mit Sicherheit festgestellt, eben in der Nähe ein gepflasterter Platz von annähernd doppelter Größe (64 g 2 m', dessen Steine nicht mürbe, r häufig gese chwärzt sind' Am u rchgrabenen Boden waren die Wege zu bestimmen, der Zugang zur Ve r brennungsstätte und der anderen 1, ichteten Wege zwischen den Grabstätten. Die Beisetzungstiefe der leren, übersteigt i J ie sundenen Ge aße 400 an der . eine Beigefäße dar. Ver teils mit dem Fingernagel, teils doch . n viele Gefäße dieses bescheidenen ikel an den Gefäßen angebracht sind, zeigen sie sondern organisch mit dem Gefäß verwachsen. rmigen Gefäße besonderen Zwecken dienten, ob die inderurnen darstellen, entzieht sich der Beurteilung ider abfunde sind . Spinnwirteln Gewandnadeln der densten Form, darunter auch einige Knochennadeln von 30 em Länge. Waffen wurden dagegen in merkwi . geringer Zahl gefunden, was nahelegt, daß der bisher burchfor chte Teil des Urnen— feldes im wes , Frauen und FRinderbegrabnisstãt te gewesen ist Wertvollere Gegenstände fehlen gänzlich, einen solchen fand man jüngst in größerer Enkfernung in einer 1 mpfigen Wiese in Gestalt eines vom Vortragenden vorgelegten, sehr schönen Gefäßes, wah chen ich römischen Ursprungs aus Terra sigillata. Der Vortragende nahm zum Schluß seiner Mitteilungen Anlaß, der berständigen Unter⸗ stützung seiner Erforschung des Urnenfeldes durch die Landbevölkerung lobend zu gedenken. Zum letzten Punkt der T agesordnung Stone henge“ empfing Herr Willy Pastor das Wort, um seiner von Prę⸗ fessor Schuchhardt (vergl. dessen Vortrag vom 19. Februar) ab weichenden Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß Stonehenge nicht das Grabmal eines Großen, sondern in Wahrheit eine Kultstätte, und zwar eine Stätte des Sonnenkultus darstelle. Die Lockyverschen Ermittlungen 1 die daran gelnüpften Folgerungen scheinen ihm nicht genugend beweiskräftig, da die Orientierung nach Sonne und Sternen in jenen entfernten Zeiten natürlich nur mit rohen Hilfsmitteln und nicht mit der heute möglichen Ge— nauigkeit erfolgen konnte. Im übrigen verlege auch die Lockyersche Nachprüfung die Entstehung von Stonehenge auf eine mit allen anderen Funden laut der Chronologie von Montelius sehr gut übereinstimmende Zeit, nämlich auf das erste Drittel des zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung. Die Annahme, daß weder die von Herodot und Diodor als Bewohner der britischen Inseln

die Vermutu

angesprochenen Hyperboreer, noch die Germanen „Tempel“ als Kult⸗ stätten besaßen, treffe nicht zu; Diodor spreche im ersteren Fall von einem merkwürdigen Tempel, Tgeitus im letzteren wiederholt von Tempeln. Und daß die Ueberlieferung von der Eigenschaft von Stonehenge als einer Stätte der Sonnenverehrung sich bis heute im Volke lebendig erhalten habe, sei doch sicher als Beweis auch nicht gering zu achten. Der Redner führte dann zur Unterstützung seiner Ansicht 12 Lichtbilder von Steinkreisen und Trojaburgen aus keltischer und germanischer Urzeit vor, die seines Grachlen⸗ dafür sprechen, daß mit diesen Stätten Götterkulte verknüpft waren. In seiner Er⸗ widerung auf diese Darlegungen erklärte Professor Schuchhardt, daß er n Verständufs für, die bon der sekner abweichenden Auffafsung Pastors besitze und einräume, daß man die Dinge auch von einer anderen Seite betrachten könne, die er als die „künstlerische“

Gegensatz Zu der von ihm vertretenen wissenschaftlichen“ bezeichnen möchte, Die vorliegenden Meinungsverschiedenheiten erinnern an die . Tatsache, daß Ernst Curtius aus einem Widerstreit seines t lerisch en Finp findens gegen moderne Forschungsergebnisse Er gebnisse n der neuen Troja⸗ und Mykenäforschungen die mung ve . habe. Gewiß ha ibe der G edanke an eine uralte

3. segenspendenden , in besonderen Formen viel An⸗ dürfe ö blind nachen gegen offenkundige Tat⸗ sind deß in mehr a 175 6 zteinkreisen Gräber gefunden die Umgebung von Stonehenge ein großer Friedhof n t nehenge in ihrer Anla— ge ganz ahnl 3 Stätten als zweifellos nachgewiesen sind. Die Stelle aus Diodor,

rboreern den Besitz eines prächtigen „kugel“

Apollo zuschreibt und auf das „runde“

den ist, hat hiermit eine etwas gewaltsame

Bemerkung will aus der Philosophie des ge⸗

Hr verkor er ,,, Pythagoras heraus ver

die Kugelgestalt als das éörhabenste in der ganzen

nach ft das Beiwort . kugelförmig“ als ein Superlativ

eines offenbaren Phantasiegebildes zu deuten ist.

Ebenso gen Uebersetzungsfehler vor, wenn bei Tacltus ja von Tempeln“ der Germanen die Rede ist, der Urtext spricht nur von deiligtümern, wie z B. die Irminsul. Eine schlagende Analogie zu von Pastor in Bildern vorgeführten Steinkreisen bietet Lissauer seinen grah istorischen . der Provinz Westpreußen, durch

it Steinkreisen, die er 1874 selbst untersucht deren jedem er bei dem hochstehenden

zugehörige Grab gefunden hat, und zwar

e eh, wie etwa vorhandene Beigaben erwiesen.

kreise in der Nähe von Trzebez bei Culm, Ossows

Starschiska ebendort, Bösenfleisch bei Konitz und

vo sogar 9 Steinkreise und 11 „Trilithe“ vorhanden

ich anschließenden Aus sprache. hob Dr. Kiekebusch

Aufrollung der Stonehenge⸗Frage gleichzeitig in Eng⸗ Deutschland schon sehr dankenswerte Erge zbnisse geliefert

a. die nachgewiesene Aehnlichkeit mit den Gräbern und daß sie hoffentlich weitere interessante Aufschlüsse

e. Das von Pastoer geltend gemachte volkskund dliche

icht so entschieden abzuweisen, wie es von gegnerischer In diesem Punkte müsse auf das Soldiner Königs⸗

ib hingewiesen werden, dessen Oeffnung im Jahre 1899 der NUeber⸗ rung von einem in dreifachem Sarge hier beigesetzten Könige lleidings werde bei Stonehenge beheupfe daß die uf diesen Fall bezüglichen Ueberlieferung recht jungen cn kaum einige hundert Jahre alt sei. Das bedürfe Nachp rüfung. Von Herrn Stau din ger wurde noch darauf ckf . gema cht, 96 im Stonehenge⸗Falle an Ort und Stelle ntersuchung bisher keineswegs so gründlich geführt worben nötig erscheine e, um alle vorhandenen Tatsachen zu i eschichtlichen Deu tung ben berufenen Beurteilern n i,, Im Anschluß hieran konnte Professor Schuchhardt mitteilen, daß noch im bevorstehenden Monat Mai in Stoneben ge auf Anregung englischer Archäologen die Lücken der bigherigen Untersuchung ergänzt verden follen. Ramentlich werde hierbe geschehen, was längst hätte oben:; es werde der schwere, sogenannte Altarstein um⸗ zerden, eine Arbeit, die bei Vorhandensein der nötigen alben Stunde ausgeführt sein könne. Der . eine rauhe e,. Falls die Unter⸗ tet he e, vürde das beweisen, daß seine rsprüne liche i, wa der Stein vielmehr auf⸗ tan . um ö. nach . na ö vorn umgefallen ist, so wie es, . legenheit des Sturzes des größten Trilithen, der ihn um⸗ geld hen, von Professor Schuchhardt angenommen wird. also auf das Ergebnis dieser interessanten Untersuchung

7 in

Verkehrswesen.

Zum April 23 die Posta zentur in Lankwitz unter der Be⸗ i

ichnung „Lankwitz bei Berlin“ in ein Postamt II umgewandelt.

ür die Folge werden auch die nach Westgfrika fahrenden Dampfer der Woermann-Linie die Insel Madeira wieder anlaufen; erstmalig wird dies bei der Fahrt des Dam fers „Alexandra Woermann“ (Kamerunlinie II), ab Hamburg am 25. März, schehen. Mit den Dampfern werden wieder in alter Weise Post⸗ sendungen aus Deutschland für die genannte Insel befördert werden. Für Briefse re,. die zur Beförderung mit dem am 25. März von Hamburg abgehenden Dampfer Alexandra Woermann“ bestimmt sind, wird der Pot . beim Postamt 1 in Hamburg voraussichtlich an

1 8 dem genannten Ta

age gegen Mittag eintreten.

Theater und Musik. Deutsches Theater.

Die von Max Reinhardt lange verheißene Aufführung vo zweiten Teil von Goethes ‚Faust ist gestern zur Tat geworden; in achtstündiger Vorstellung, von 4 Uhr Nachmittags bis 12 Uhr Nacht leinschließlich einstuůndiger Pause nach der klassischen Wal⸗ purgisnacht) ging das Werk gestern zum ersten Male in Szene. Es ist dies innerhalb dreier Jahrzehnte in Berlin der vie gt Versuch, diese dem Theater gegenüber sich stets spröde verhaltende Dichtung für die Bühne zu gewinnen. Im September 1889 ah . das Deutsche Theater sie in der unter dem Titel ‚Fausts Tod“ von L' Arronge be⸗ arbeiteten, stark gekürzten Faffung auf, im Jahre 189 gab sie der Intendant Prasch im Berliner Theater gleichfalls in einer eigenen, das Werk im Rahmen eines normalen Theaterabends w iedergebenden Form, einige Jahre später folgte das Schillertheater, welches der Tragödie zweiten Teil an zwei aufeinander folgenden Abenden vor⸗ führte. Max Reinhardt gebührt das Verdienst, diesen zweiten Teil in allem Wesentlichen fast unverkürzt auf die Bühne gebracht zu haben: ein interessantes Ctperiment, das indessen wohl auch nur Experiment bleiben wird. Der zweite Teil des ‚Faust“, an welchem Goethe 24 in sein spãtestes Alter gearbeitet hat, besteht aus einer über⸗

wältigenden Menge großer dichteri scher Einzelleistungen, philo⸗ sophischer Probleme und zeitgenösfischer Anspielungen in symbolischem Gewande, welche eine innere Einheit des Gedankengangs schwer er— kennen lassen. Nur ein äußeres Band hält sie zusammen; ist doch der dritte Akt der Tragödie unter dem Titel „Helena“ seinerzeit als selbständiges Gedicht veröffentlicht worden. Es gehört somit wahr⸗ lich Mut und Begeisterung dazu, sich an die Bühnenaufführung des zweiten Teils von „Faust“ heranzuwagen, ob die Tat dann mehr oder weniger gelingt, immer wird man Achtung und Bewunderung vor der Größe des Unternehmens empfinden. Reinhardts Inszenierung des Werks ging nicht auf Ausstattungskünste aus; die Schlichtheit des äußeren Gewandes befremdete sogar uweilen geradezu und stand in einem gewissen Gegensatz zu dem den Theater⸗ zettel schmückenden Ausspruch Goethes zu Eckermann über Faust II*: „Aber doch ist alles sinnlich und wird, auf dem Theater gedacht, jedem gut in die Augen fallen. Und mehr habe ich nicht gewollt. enn