1911 / 69 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Mar 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Bekanntmachung.

Die im Jahre 1911 in Berlin abzuhaltende Prüfung für

Vorsteher an Taubstummenanstakten wird am Dienstag zu der Prüfung sind an den Unterrichtsminister Provinzialschulkollegium

Regierung, in deren Taubstummen⸗ oder

bezw. bei derjenigen Aufsichtskreis der Schuldienst beschäftigt ist, 1881 bezeichneten Schriftstücke anzubringen. =. nicht an einer preußischen Anstalt tätig sind, können

unmittelbar an den Unterrichtsminister richten. Berlin, den 14. März 1911. Der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten. Im Auftrage: Müller.

Der bisherige Oberlehrer am Königlichen Gymnasium zu Bartenstein Karl Thiel ist zum Kreisschulinspektor in Rössel ernannt worden.

Königliche Akademie der Künste.—

. m n g u n g Die Genossenschaft der Ordentlichen Mitglieder der König⸗ lichen Akademie der Künste, Sektion für Musik, hat in ihrer im Januar dieses Jahres vollzogenen Wahl neuer Ordentlicher Mitglieder außer den unter dem 16. Februar bekanntgegebenen Künstlern den Musiker G. Sgambati in Rom zum Ordentlichen Mitgliede der Königlichen Aka demie der Künste gewählt. Diese Wahl ist vom vorgeordneten Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen⸗ heiten bestätigt worden. Berlin, den 17. März 1911. Der Präsident der ö Akademie der Künste. WB L. Manzel.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. März.

„Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern abend im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller.

Der frühere vortragende Rat im Reichspostamt, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Elsaßer ist am 17. März im 39. Lebensjahre in Berlin verstorben. Er trat, nachdem er die Prüfung als Baumeister bestanden hatte, am 28. Juni 1855 bei der Königlichen Telegraphendirektion zu Berlin in den preußischen Telegraphendienst ein, wurde 1863 zum Telegraphen⸗ bauinspektor und 1864 zum Regiexungs⸗ und Baurat und Mitglied der Telegraphendirektion in Berlin ernannt. Im Jahre 1868 erfolgte seine Berufung zur Generaldireküton der Telegraphen des Norddeutschen Bundes unter Ernennung zum Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat; 1871 wurde er zum Geheimen Oberregierungsrat ernannt. Elsaßer hat der Zentralverwaltung, bei der er seit dem Jahre 1876 auch die Geschäfte eines Abteilungsdirigenten wahrgenommen hatte, bis zu seinem am 1. Januar 1887 erfolgten Uebertritt in den Ruhestand angehört. Im Jahre 1881 ist er als Kom missar Deutschlands bei der internationalen Ausstellung für Elektrizität in Paris tätig gewesen. Bei seinem Scheiden aus dem aktiven Dienst erhielt er den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat mit dem Nange eines Rates erster Klasse. Der Entschlafene hat dank seiner umfassenden Kenntnisse und seiner unermüdlichen Hingebung an seinen Beruf der Post⸗ und Telegraphenverwaltung wertvolle Dienste geleistet, besonders hat er sich um die Vervollkommnung wichtiger technischer Tele⸗ grapheneinrichtungen verdient gemacht, sodaß ihm ein ehrendes Gedenken dauernd gesichert ist.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. moran“ am 3. März in Matupi (Neu⸗Pommern) troffen, am 13. März von dort in See gegangen, Brisbane eingetroffen und geht morgen nach in See.

6 6 ber ist am 18. März in Las Palmas Kanarische Inseln) eingetroffen und geht heute von dort nach Dakart am Cap Vert in See.

S. M. S. „Königsberg“ ist vorgestern in Venedig ein⸗ getroffen.

S. M. S. „Bremen“ ist vorgestern in Rio de Janeiro eingetroffen und geht am 3. April von dort wieder in See.

S. M. S. „Loreley“ ist gestern von Alexandrien nach Port Said in See gegangen.

„Cor⸗ einge⸗ gestern in Sydney

In der Vierten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichseisenbahnamt auf— gestellte tabellarische Uebersicht der Betriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen (ausschließlich Bayerns) für den Monat Februar 1911, auf die am Sonnabend v. W. an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist, veröffentlicht.

Bayern.

*

den 19. September d. J., Vormittags 9 Uhr, beginnen. ö zu richten . und bis zum 1. August d. J. bei demjenigen ö

Königlichen W Bewerber im unter Einreichung der im 8 5 der Prüfungsordnung vom 11. Juni Bewerber, welche ihre Meldung bei Führung des Nachweises, daß folche mit ö. stimmung ihrer Vorgesetzten bezw. ihrer Landesbehörde erfolgt,

dies nicht zuletzt den Landes oberstes Gesetz ist. Ihre Königliche

„W,. T. B.“ zufolge, glücklich ent hunden worden.

33. , vollendet. wurde in S

Ratgeber zur Seite stehen und denen

seinem 90. Geburtstag den wärmsten Dank ausspricht. Handschreiben schließt, W. T. B.“ zufolge:

Wenn mir am 12. März aus allen Teilen des Landes Liebe und innige Verehrung entgegengeklungen haben, so danke ich kännern, die mir nach der Verfassung als erste gleich mir das Wohl des

Sachsen⸗Weimar. Hoheit die Großherzogin ist, gestern abend von einer Prinzessin

Reusz ä. L. Seine Durchlaucht der Fürst hat Der Geburtstag des Landesherrn tadt und Land festlich begangen.

Das herzliche

gestern sein

Die gestrige Sitzung Generaldebatte über die

9

Sitzung erklärte der 8 ste Lord der

a

in Erwiderung auf „W.

die Handelsstraße zu schützen, unde die hier Kreuzern sei schon vorhanden.

unbeachtet gelassen habe.

zweifle, daß der Dreibund noughts haͤtte, tracht gelassen werden. daß es im Jahre 1914 mit allen

bon Bedrohung nicht vermieden werden.

gesehenen Mannschaflsbestand für 134 0090 Mann an, nachdem

worden war. Frankreich.

Eisenbahnangestellten der einen Abänderungsantrag, wonach der Lasten übernehmen soll, die Gesetzes den Gesellschaften trag wurde von

Hierauf wurde die Beratung des

gewünschter Menge vorhanden sein. Befriedigung über die Ergebnisse

und könne auch noch an seine

Frankreich und kräftige Nation sei. der Subalternoffiziere zu erhöhen.

Die Generaldebatte wurde Sitzung aufgehoben.

Nußland. duma hat, wie „W. T. angenommen, Juden auf das Heer zersetzend wirken, der Wehrpflicht der Juden regelt.

Italien.

empfangen.

tierten kammer

vorbehalten habe. Die unbestimmte Zeit.

Kammer

zu geben.

Spanien. In der gestrigen brachte der karlistische

Wie . W. T.

Groswbritannien und Irland.

des Unterhauses war der Flotte gewidmet. Admiralität Me Kenna verschiedene Punkte

Alle nötigen Vorsichtsmaßregeln würden getroffen werden, um

311

Gegenüber der Behauptung, daß Eng— land im Jahre 1914 nur dieselbe Zahl von Dreadnoughts haben würde wie der Dreibund, erklärte er, daß man verschiedene Faktoren Selbst wenn man annehme, waz er be— im Laufe des Jahres 1914 29 Dread— so würde doch hoffentlich der England aus der Einheit im Kommando erlange, nicht außer Be⸗ Ein zweiter Faktor zu Englands Gunsten sei, hinter den 29 Dreadnoughts noch ein großes Uebergewicht an Stärke gegenüber dem Dreibund' haben würde Er liebe es 3 nicht, in solche Vergleiche einzutreten. England lebe Mächten auf der Welt auf dem Fuße vollkommenster Freundschaft, und beim Ziehen solcher Vergleiche kannte ein Schein

Das Unterhausg nahm schließlich den im die Flotte in Höhe von der Antrag die Zahl herabzusetzen, mit 233 gegen 21 Stimmen abgelehnt

In der Deputiertenkammer begründete gestern bei der weiteren Beratung des Gesetzentwurfs über die wirkende Kraft der Pensionsbestimmungen für die Abg. Théodore Reinach der Staat die Durchführung des verursachen der Budgetkommission rung bekämpft und, „W. T. B.“ zufolge, mit 309 142 St zmen abgelehnt. Sodann wurden sämtliche Artikel des Gesczentm ß im einzelnen und schließlich mit 491 gegen 37 Stimmen das Gesetz im ganzen angenommen.

K

gesetzt, in deren Verlauf der Kriegsmi Beantwortung mehrerer Anfragen ausführte: Er sei entschlossen, dem Heere die besten Geschützen mit großer Tragweite für befestigte Plätze würden jetzt Muster erprobt, die allen Ansprüchen genügten. wehr erachte er als den besten Waffen gleichwertig. führung eines automatischen Gewehrs notwendig Frankreich alsbald mit Herstellung eines er können. Die Munitionsvorräte der Artillerie würden in kurzer Zeit in Der Kriegsminister äußerte seine des Gesetzes über die zweijährige Dienstzeit und sagte, der höhere Prozentsatz an einberufenen Leuten sei nicht auf eine Einziehung schwächlicher Leüte, sondern auf natürliche Ursachen, wie Fortschritt der Körperpflege, Verminderung der Sterb— lichkeltsziffer usw. zurückzuführen, und wenn die sein sollte, so habe Frankreich noch sein? ruhmreiche Fremdenlegion schwarzen dürfe von sich nicht sagen laffen, es sei eine sterbende Natisn, man müsse vielmehr wissen, daß Frankreich eine innerlich feste äaftige Der Kriegsminister zollte den Offizieren des Fliegerdienstes Anerkennung und zeigte die Notwendigkeit, das Cadre— gesetz anzunehmen und die Pensionen der Offiziere sowie die Gehälter

sodann geschlossen

Die Marinekommission des Senats Quelle zufolge, den Bericht Cabart-Danneville der die Regierung ermächtigt, zwei Panzerschiffe auf Stapel zu legen, so wie sie es von der Deputiertenkammer gefordert hatte.

Die Landesverteidigungskommission der Reichs B.“ meldet, gestern eine Resolution in der sie aus der Erwägung heraus, daß die die Juden als ein für das Heer schädliches Element bezeichnet und den Wunsch aus⸗ spricht, daß ein Gesetzentwurf eingebracht werde, der die Frage

Der König hat gestern, W. T. B.“ zufolge, nacheinander die Präsidenten des Senats, der Deputiertenkammer und Giolitti

In der gestrigen, stark besuchten Sitzung der Depu⸗ erklärte der Ministerpräsident Luzzatti' in Gegenwart sämtlicher Minister, daß das Kabinett seine Demission ein gereicht und daß der König sich Bedenkzeit vertagte sich Luzzatti und die Minister darauf in den Senat, um dort ebenfalls die Demission bekannt

Sitzung der Deputiertenkammer Abgeordnete Sazaberry pellation über die Ernennung des Königs von Italien zum Ehrenobersten des Regiments Savoyen ein.

Pferde zu sichern.

probten Musters beginnen

Effektivstärke ungenügend

Gegen Ende der

laut Bericht des

erforderliche Anzahl von

große Wert, den

Budget vor

der Radikalen,

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An⸗ Regie⸗ gegen

wird. Der und der

riegsbudgets fort— nister Berteaux in

Von Das französische Ge—

Wenn die Ein— würde, so würde

Truppen denken.

und die

hat, obiger angenommen,

sodann auf begaben sich

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nicht gel wird, ist

daß die Einheit Italiens eine vollendete Tatsache sei. Die dem König von Italien, dem Vorbild eines Monarchen, dargebrachte Huldigung ehre das spanische Volk und dse Armen Spaniens, und die Aufnahme, die die Huldigung in Italien gefunden, beweise, raß Spanien guf die dauernde Dankbarkeit Italiens rechnen könne. Die spanische Regierung erkenne nur einen Herrscher von Italten, nämlich Victor Emanuel an, dessen Ernennung zum Ehrenobersten nur ein Tribut sei, den Freundschaft, Hochachtung und Bewunderung ihm zolle.

Die Rede des Ministerpräsidenten wurde von der Mehrheit mit anhaltendem Beifall aufgenommen.

Türkei.

„Tanin“ veröffentlicht den Text der mit der Bagdadbahngesellschaft abgeschlossenen Konventionen. Außer den bereits ö Bestimmungen ist daraus er wähnenswert, daß die Zweiglinie Osmanie Alexandrette ohne Kilometergarantie gebaut wird, daß die Gesellschaft ihre Pläne innerhalb 9 Monate dem Bautenministerium vorlegen und die Linie innerhalb zweier Jahre nach Genehmigung der Pläne bauen muß. Der Hafen soll binnen vier Jahren nach Ge— nehmigung der Pläne gebaut werden.

Der

Rumänien.

Gestern ist das neugewählte Parlament durch den König Caxol in feierlicher Weise eröffnet worden. Die Th ronrede, die der König selbst verlas, konstatiert zunächst, daß die Majorität der Regierung beweise, wie sich diese des Vertrauens des Landes erfreue, und fährt dann laut Bericht des „W. T. B.“ fort:

Die standhafte, bedächtige Politik, die Rumänien ohne Zaudern nunmehr über ein Vierteljahrhuͤndert hindurch verfolgt, sicherte uns die besten Beziehungen zu allen Staaten. Ihr gemeinsames Ziel, Bewahrung des Friedens, ist in gleicher Weise unser höchstes Ver— langen. Indem Sie die mit dem Budget in Zusammenhang stehenden Gesetze votieren, tun Sie den eisten entscheidenden Schritt auf dem Wege der Reformen, die im Interesse der inneren Lage notwendig sind und besonders für die Linderung der Loge eines großen Teils der städtischen Bevölkerung, die von der Teuerung betroffen ist. Ehe es möglich fein wird, über Gesetze, be treffend Grundverkäufe an Landwirte, die Arbeiterversicherung, die neue Organisierung der Gewerbe und die Dezentralisierung der Ver waltung, zu verhandeln, werden Sie ein Gesetz zu beschließen haben, das Steuernachlässe für Grundbesitz unter sechs Hektar bestimmt, und ebenso Gesetze für die Besserung der Lage der mederen Bahnbeamten und der Lehrerschaft. Die Lage unserer Finanzen gestastet uns auch, ohne Beeinträchtigung des budgetären Gleichgewichts acht Millionen mehr unserer Armee zuzuweisen.

Afrika.

Der König der Belgier ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Chartum eingetroffen.

Der Vertreter des Sultans für auswärtige Angelegen heiten Gebbas veröffentlicht, nach einer Meldung der „Agence Havas“, folgenden vom 16. März datierten Brief über die Lage in Fes:

Am Tage nach dem Kampf bei Feradji schickten die Beraber einen Abgesandten zum Kaid Mtugk und baten ihn, in Verhandlungen über ihre Unterwerfung einzutreten. Mit Genehmigung Mulay Hafies berhandelte Mtugi außerhalb der Mauern mit den Abgesandten der Beraber, die sich wieder über die Bedrückung der Kaids beschwerten und um eine Zusammenkunft mit dem Sultan ersuchten. Mulay Hafid willigte ein und die Zusammenkunft wird am 18. Män stan sinden.

Wie die „Agence Havas“ ferner meldet, bessert Lage in der Umgegeud von Fes merklich. Briefe vom 17. März bestätigen, daß zwischen den Beni Mter und dem Machsen ein Einvernehmen zustande gekommen ist. Die Beni Mter verlangen gewisse Erleichterungen in der Steuererhebung, die Freisetzung mehrerer ihrer Kaids sowie Einstellung der Be drückungen durch Glaui. Man erwartet in Fes die Ankunft von Vertretern der Scherardas, die um Verzeihung bitten wollen.

fich die

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags und der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Zweiten und Dritten Beilage.

Die heutige (153.) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück und der Siaals sekretär des Reichsschatzamts Wermuth beiwohnten, eröffnele der Präsident Graf von Schwerin-Löwitz mit folgenden Worten: Wie am 21. Jahres 1871 der präsident von Frankenberg Ludwigsdorf die erste Deutschen Reichstags eröffnete, so des Deutschen Reichstags zu teressieren wird. Auf der Tagesordnung stand zunächst die erste und eventuelle zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, be treffend die Abänderung des 5 15 des Zolltarif gesetzes vom 25. Dezember 1902 und des 9821 des Gesetzes, betreffend den Hinterbliebenen versicherungsfonds und den Reichs invalidenfonds, vom 8. April 1907 in der Fassung, die diese Vorschriften durch das Gesetz vom 11. Dezember 1909 Reichsgesetzbl. S. MJ) erhalten haben. „Abg. Dr. Mug dan fortschr. Volksp.): Die Vorlage ist die Bestätigung dafür, daß wieder einmal feierliche Zusicherungen, die man dem Volke gegeben hat, nicht eingelöst worden sind. Es war des halb selbstverständlich, wenn die Rechte und das Zentrum allen Anlaß hatten, in den letzten Tagen darauf hinzuwirken, daß diese Vorlage möglichst still erledigt würde; denn sie bedeutet das Fiasko der lex Trimborn im Anschluß an den Zolltarif von 1902 und beweist die Richtigkeit meines Ausspruchs, daß die Herren vom Zentrum lediglich eine papierne Sozialpolitik treiben würden. Wenn der Mehrertrag der Getreidezölle nicht fo groß geworden ist wie die Herren Urheber des Gesetzes vorauegesagt und gehöfft haben, so sind daran ganz andere Gründe schuld als jetzt vorgeschützt werden. Eine Hauptursgche liegt in der Aufhebung des Identitätk— nachweises und in dem System der Einfuhrscheine, während anderer seits die Preise aller Lebensmittel rapid und kolossal in die Höhe gegangen sind. Es ist ungemein beschämend für ung, daß ein solches Versprechen, die Witwen- und Waisenversicherung der Arbeiter bis zu einem gewissen Termin einzuführen, einmal gehalten wird; daß es zum zweiten Male nicht gehalten gewissermaßen eine Schmach. Und wer gibt die Garantie, daß es bei dieser zweiten Nichteinlösung sein Be

März des Alters Sitzung des babe ich heute die 3425. Sitzung eröffnen, was Sie vielleicht in

damalige

wenden haben wird? Die Reichs versicherungsordnung hat niemand

so recht befriedigt; es sind fo viel strittige Fragen übrig

ird die Reglerung im Hause dafür finden. Auch die Gering . der 6 Millionen wird keine Rolle spielen, sodaß das Gesetz durchaus nicht bis zum. nächsten Jahre, verschoben u werden braucht. Es wird uns hier zum Trost ein Schokoladen. hlt hen gegeben, aber was. wir schlucken müssen, . ist sehr groß. Das Zentrum und die Kon servgtiven, hätten die Ver⸗ pflichtung, darauf zu dringen, daß das gegebene Versprechen enz ich eingelöst wird. Meine politischen Freunde sind nicht in der Lage, r fem Gesetzentwurf zuzustimmen. Wer dafür stimmt, dem liegt nichts an dem Zustandekommen der Witwen- und Waise wersicherung. Das deutsche Volk hat ein Recht darguf, daß die. Witwen- und Waisenversicherung sobald wie möglich fertig wird, und zwar spätestens zum J. Oktober d. J. Wir haben einen entsprechenden Antrag eingebracht. (Schluß des Blattes.)

In der heutigen (64) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister für Handel und Cewerbe Sydow beiwohnte, wurde zunächst zum Mitglizh der Stagts⸗ schuldenkommission an Stelle des früheren Abg. Kreitling der Abg. Aronsohn (fortschr. Vollsp.) gewählt und dann die Beratung des Etats der Berg Hütten und Cglinen, verwaltung bei dem Titel der dauernden Ausgaben „Besoldungen der Bergwe rksbeamt en,; fortgesetzt. . Abg. Spinzig (freikons.) stimmt den Ausführungen dez Abg. Ahrens in der gestrigen Sitzung bezüglich der Abwässer frage bei und weist auf die Tätigkeit der höheren technischen Beamten im Oberharz; zur Beseitigung der Schädigungen auf diesemn Gehiete hitʒ Er spricht ferner seine Freude darüber aus, daß die höheren Benn ten. sich in die Gemeindevertretungen wählen lassen, und Wünscht, daß ein möglichst . zwischen den Beamten und den 9 24 ox 5 1 2he. ö. ̃ ö 3 Maurer (nl): Die Beamtengelder sind allgemein geregelt worden, wir müssen uns also vorläufig damit abfinden. Der⸗ horbeben muß ich aber doch, daß die Bergunterheamten nur ein be scheidenes Gehalt bis zu 1700 4 erhalten. Dabei wird ban den mejsten Unterbeamten das Höchstgehalt nicht erreicht. Biel leicht väre hier eine kürzere Aufsteigungsfrist möglich, auch die Anrechnung von Dienstjahren, die die betreffenden Beamten schon früher im Bergbetrieb tätig maren. Mir ist eine Beschmerde darüber zu⸗ gegangen, daß in Oberschlesien Mitglieder des Verhandes der tech. nischen Bergbeamten, wenn sie sich zur Fahrsteigerprüfung melden, auf Veranlassung des Herrn Geheimrats Wiggert oder dach ihn, elbst aufgefordert werden, aus dem Verband auszutreten. Wenn Ties 9 schehen ist, so muß ich es auf jeden Fall. verurteilen. Die. tech⸗ nischen Bergbeamten haben eine bedeutende Tätigleit im Interesse der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit des Betriebes auszuüben, und sie haben daher einen sehr schweren Beruf. Eine andere Organisation als der Verband kommt für sie nicht in Frage. Die Drganifgtin ist nun einmal ein allgemeiner Zug der Zeit. Allerdings soll ein Einverständnis zwischen den Beamten organisationen und der vor— gesetzten Behörde bestehen; das ist die Voraussetzung für jeden Beamtenverhand. Die Erhöhung der Rentabilität unserer Bergwerke liegt nicht allein im Staatsinteresse, sondern es sind Alle, auch die Beamten, daran interessiert. Eine Besserstellung der Steiger ist er⸗ forderlich; sie haben auch den Wunsch, in die Bureauassistentenstellen zu kommen und ihre Ausbildung zu verbessern.

Die Besoldungen werden bewilligt.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Statistik der Kraftfahrzeuge in Deutschland.

Im neuesten „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ werden die Ergebnisse der Zählung der Kraftfahrzeuge im. Deutschen Reiche vom 1. Januar 1911, Angaben über den Verkehr außer- deutscher Kraftfahrzeuge im Reichsgebiete sowie eine Statistik der zur amtlichen Kenntnis gelangten schädigenden Ereignisse beim Verkehr mit Kraftfahrzeugen, endlich eine die Kraftfahrzeugsbestands⸗ und die Unfallstatistik vergleichende Darstellung veröffentlicht. !

Am 1. Januar d. J. wurden 57 805 Kraftfahrzeuge in Deutschland gezählt, von denen 53 478 (— 925 v. H.) zur Personen—⸗ beförderung und 4327 (— 7,5 v. H.) zur Lastenbeförderung dienten. Unter den zur Personenbeförderu ng dienenden Fahrzeugen be— sinden sich 20 584 Krafträder (— 385 v. H.. Ihre Zahl ist gegen das Vorjahr, in dem die Krafträder 47,5 v. H. der Personenfahrzeuge aus— machten, um etwa 2000 (auf 38,5 v. 2.) gesunken. Von den leichten Kraftwagen bis zu 8 Ps wurden 13758 ( 26,7 v. H.), von den nächst stärkeren bis zu 16 P38 10511 19.7 v. H), von den noch stärkeren Wagen bis zu 40 Es 8I77 (— 15,63 v. H) gezählt, und 448 Personenkraftwagen (—= 08 v. H.) hatten mehr als 40 PS. Gegen das Vorjahr haben die Wagen mit 8 bis, 16 und die mit, 16 bis 40 PS die größte Zunahme mit 3200 bezw.; 3500 erfahren. Von den zur Lastenbeförderung dienenden 4327 Kraftwagen wgren nur 121 Krafträder (— 2.8 v. H.), gegen das Vorjahr ist ihre 3 um 75 gesunken. Die stärkeren Wagen haben dagegen durchweg Zunahme erfahren, die bei den mittelstarken Wagen von 8 bis dezw. von 16 bis 40 PS 387 bezw. 627 beträgt. .

Die Gesamtzahl aller Kraftfahrzeuge hat sich gegen das Vorjahr von 49 941 auf 57 805, also um 7864 (– 15,7. v. H.) geh hen. Der Zuwachs in den einzelnen deutschen Staaten zeigt recht erhebliche Unterschiede, er beträgt für Preußen 19,4 v. H., für Bayern 3,5 v. H., für Sachsen 15,7 v. H, für Württemberg 12,1 v. H. .

Von den zur Personen beförderung dienenden Kraftfahrzeugen wurden 585 (— 1,B1 v. H.) im Dienste öffentlicher Behörden, 4210 7.9 v. H im öffentlichen Fuhrverkehr. 19391 ( 36,8 v. H.) für die Zwecke des Handelsgewerbes und. sonstiger Gewerbebetriebe 461 (— 0,9 v. H. in land⸗ und forstwirtschaftlichen Bftrieben, 61 15 (— 11,4 v. H.) für andere Berufszwecke, z. B. bon Aerzten, Felde messern usw. und 21 469 (— 40,1 v. H.) zu Vergnügungs⸗ und Sportzwecken verwendet. Von den zur Laste n beförderung dienenden Kraftfahrzeugen findet die weitaus größte Mehrzahl, nämlich 3819 (= S896 v. S.), im Handelsgewerbe und in gewerblichen Bytrieben Verwendung. Im Besitz öffentlicher Behörden sind 270 (— 6,2 v. S.) Lastkraftfahrzeuge. ;

. ndem Aufenthalte gelangten, in dat Reichsgebiet 15 309 Kraftfahrzeuge; davon kamen hlhä 2 337 v, 27 aus Frankreich, 2780 ( 18,1 v. H.) aus Oesterreich⸗ Ungarn, 2063 13,5 v. H.) aus der Schweiz, 1818 11,9 v. H.) aus Belgien, 810 (5, v. H.) . Wagen stammten aus den Ver⸗ einigten Staaten von Amerkka. . .

ter gn gf Kenntnis gelangten 6774 Un fülle, an denen Ibs Kraftfahrzeuge beteiligt waren, Von den Vesitz en wurden 6891 (96, v. H.) ermittelt, und 26? . 3, v. 8) blieben un bekannt. Von den wurden 6488 ( 90,5 v. H.) ohne

1 re ah ein J

l e 6

. entfiel der weitaus größere Teil, nämlich 1 909 , . . . H) auf die Besitzer der beteiligten Kraftfahrzeuge, w zen ein Schaden von 211 106 ½ (= 1753 v. H.) dritten Personen erwuchs. Von je 106 zur Personenbeförderung pienenden Kraftfahrzeugen waren 1155, von je 109 Lastfahrzengen 134, von je 109 sämtlicher Kraftfahrzeuge 11,7 an Unfällen beteiligt. Am wenigsten Unfälle ereigneten sich beim Verkehr mit Krafträdern in Per onenbe forderung: 20 584 solcher Fahrzeuge nahmen nur an 209 Unfällen tell, auf je 160 Persanenkraffräber entfässt somit nur, 11Unfall Von sz joo leichten Personenkraftwagen bis 8 Es waren 103 von je 109 der nächst flärkeren bis 15 3 26,3, von je 160 Wagen, mit. 16 is 10 LP'8 227 und von je 100 noch stärkeren Wagen 10. an Unfällen beteiligt. Im Lastenverkehr haben sich die . nicht so un⸗ gefährlich gezeigt. Hier entfallen auf 121 Krafträder 22 Unfälle oder auf 100 1872.

Bevölkerungsbewegung, Besitzwechsel, Schlachtz ngen, städtische Sparkasse, Krankenversicherung und Armen“ ö in im Januar 1911.

pflege in Berlin im FJanug .

Nach dem Januagrheft der „Monatsberichte des Statistischen Amts der Stadt Berlin‘ belief sich die fortgeschriebene Be= völkerungsziffer der Reichshauptstadt Anfang Fehrrar . Auf 2068536 (zu der gleichen Zeit des Voriahrs auf 2 ö Kö) Die Zunahme im Januar betrug 3838 (in demselben Monnt des Vor⸗ jahrs 43690). Lebend geboren wurden im Januar 1911 365d (im gleichen Monat des Voriahrs 3838) Kinder, darunter 744 (99) oder 30,33 (20,58) / uneheliche. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, stellte sich die Geburtsziffer auf 20 83 (2290. Ehen wurden im Januar 982 (im gleichen Monat des Vorjahres loz3) geschlossen, darunter 218 (213) Mischehen. Die Zahl der Sterbefälle (ohne die Totgeburten) belief sich im Janugr auf 2866 im Januar 1910 guf 2524). Im Alter bis zu 1 Jahre starben 498 (642) Kinder, das sind 17,33 (26,66) 0 o aller Sterbefälle des Berichts monats. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, betrug die allgemeine Sterblichkeitsziffer 16,33 16.02).

Als zugezogen waren im Januar 19450 (in demselben Monat des Vorjahres 10 115) männliche und 7937 (445) weibliche, zusammen 18427 (17560) Personen zu verzeichnen. Für die im gleichen Monat Fortgezogenen ergaben sich einschließlich des Zuschlages für die unterbliebenen Abmeldungen die Zahlen; 8688s (S385) männliche, 6694 (6033) weibliche, zusammen 165 382 (14418) Personen. Somit verbleibt bei der Wanderung ein Mehrzuzug von, 1802 (1730) männlichen und 1243 (1412) weiblichen, zusammen ein Mehrzuzug von 3045 (3142) Personen. . .

ö. Ci e war im Januar bei 137 (im gleichen Monat des Vorjahres bei 2080) Grundstücken, zu verzeichnen. Kauf lag vor bei 46 (99) bebauten Grundstücken mit 14 141 220 (2 798 817) 4 Kaufpreis und bei 17 (27) unbebauten mit 1 823 381 C2 184 687) 4 Kaufpreis, Zwangsversteigerung bei 18 636) bebauten Grund⸗ stücken mit 4501 650 (7 948 068) Kaufpreis. Durch Vererbung gingen 47 (4 Hrundstücke it 12 465 506 (12 309 603) S Wert gingen 47 (41) Grundstücke mi 6402

und 9 (11) ohne Wertangabe in anderen Besitz über. .

Der Auftrieb auf den städtischen Viehhof betrug für den Monat Januar 19539 (für denselben Monat des Vorjahres 24910) Rinder, 12706 (15 022) Kälber, 43 144 (49 379) Schafe, 104437 (105 0063) Schweine. In den öffentlichen. Schlacht- häu sern wurden im Januar 12 9654 (im Januar 1910 1748 Rinder, 11 090 (13245) Kälber, 41 588 (44 369) Schafe, 97 623 (92 673) Schweine geschlachtet. ö

Bei der städtischen Sparkasse beliefen sich die Einzahlungen im Januar auf 9213 276 S (in demselben Monat des Vorjahres auf S747 529 M), die Rückzahlungen auf 4 436 822 (4 025 283) S; dem⸗

meine Vergleichungen. In seiner Einleltung, behandelte der Redner die außerordentliche Schwierigkeit der Feststellung von Rassenunterschieden. Jeder Versuch, sie etwa wie mathematische Formeln festzulegen, scheitert daran, daß die Ausnahmen die Regel überwiegen. Der berühmte englische Anthropologe Richard Owen wurde einst gefragt; „Können Sie Schädel an ihren Merkmalen unterscheiden?‘ und antwortete darauf: ‚Als ich 100 Schädel untersucht hatte, glaubte ich es, als es aber 10600 geworden, kam ich zu der Ueberzeugung, es ginge nicht!“ Das ist zwar bezeichnend für die auch dem bedeutendsten Kenner und Forscher Cetten Schranken, aber doch nicht besonders borsichtig ausgedrückt. Owen hatte eine Konstanz der Schädel vorausgesetzt, die nicht vor⸗ handen ist; aber die Verallgemeinerung der in seiner Antwort aus⸗ gesprochenen Ansicht, würde auf den Fortschritt der Wissenschaft schädlich wirken. Der Redner hat in langjähriger Beschäftigung mit der Frage der Rassenmerkmale die Ueberzeugung gewonnen, daß die Verschiedenheit der Haarbildung ein geeignetes Mittel ist, Rassen⸗ unterschiede zu ermitteln, die sich an diesem Punkt von seltener Stetigkeit zeigen und eingetretene Vermischungen mit großer Deutlichkeit er⸗ kennen lassen. Zu dem Zweck muß jedoch mit hächster Gründlichkeit vorgegangen und müssen nicht bloß Aeußerlichkeiten wie Dicke, Farbe, Länge, Schlichtbeit oder Kräuselung der Haare untersucht, sondern ebensowohl der Haarboden, in dem die Haare wurzeln, durch Querschnitt, als die Kopfhaut, aus der die Haare hervortreten, durch Flachschnitte zur Anschauung gebracht werden. In dieser Art ist Geheimrat Fritsch vorgegangen und die weit über fünfzig von ihm in Lichtbildern vorgeführten ausgezeichnet scharfen Vergrößerungen von Mikrophotographie ergaben das Gesamtbild umfassender Studien der Daarbildungen ziemlich aller vorhandenen Rassentyen auf Grund von Präparaten, die im Laufe der Jahre von dem Forscher zu⸗ samengebracht und sorgfältig gesichtet worden sind. Gleich die ersten Bilder gaben einen Auftakt für die nachfolgenden Dar⸗ bietungen, wie er nicht wirksamer gedacht werden kann. Sie zeigten nämlich zunächst den Haarboßgen eines Chinesen, in dem die Haare aus den Haaipapillen heraustrétend, straff aufwärts strebend wie Palisaden nebeneinanderstehend erscheinen und die Kopfhaut auf dem kürzesten Wege erreichen, zum andern den Haarboden eines Hottentotten, in dem die Haare schlangengleich sich hinziehen und die Kopfhaut an einem anderen Punkte als oberhalb der Papille durch⸗ brechen. Das sind Unterschiede, die in ihrer Augenfälligkeit beweis⸗ kräftig für die Behauptung höchst charakteristischer Unterschiede der Haarbildung bei verschiedenen Menschentypen sind und als solche großen Eindruck machten. Es würde zu weit führen, noch anderer ähnlicher Darbietungen zu gedenken, unter ihrer großen Zahl z. B. Des Nachweises der verschiedenen an Flach⸗ schnitten der Kopfhaut gezeigten Gruppierungen der Haare, die von unerwarteter Mannigfaltigkeit sind, aber sich von vollendeter Regelmäßigkeit nur bei unvermischten Typen erweisen, dagegen von großer Unregelmäßigkeit als vornehmlichste, Erkennungs⸗ zeichen eingetretener Vermischung. In diesem Punkt ist namentlich die Haarbildung der Europäer bezeichnend für den hohen Grad von Vexwischung früher auch in diesem Punkte sicher vorhanden gewesener gleichartiger Merkmale. In der sich an den sehr beifällig auf⸗ genommenen Vortrag anschließenden Aussprache erklärte gegen Dr. Friedenthal der Vortragende sich sehr entschieden dahin, daß ihm nichts ferner liege, als eine Schematisierung in der vorliegenden Frage anzustreben, es bliebe ja auf dem Gebiete noch so unendlich viel zu erforschen, und es müßten auch die Wanderungen berücksichtigt werden als Erklärung für merkwürdige Verwandtschasten zwischen entfernten Völkern. . Den zweiten Vortrag

das Volk der Pygmäen

hielt der Professor Dr. Neuhaus über

in Neu-Guinea und die Haare der Papuas ebendort. Die ersteren hält der Redner für den X

nach ergab sich ein Mehr an Einzahlungen in Höhe von 4776 454 (4717 246) 4. r .

Der Mitgliederbestand der der Aufsicht des Magistrate⸗ kommissars unterstellten Krankenkassen betrug am 1. Februar 1911 80h 591 Gu der aleichen Zeit des Vorjahres 761 165), unter denen sich 55 302 (90 284) freiwillige Mitglieder befanden. Erwerbtzunfähig waren an diesem Tage bei den bezeichneten Kassen 32 193 (25 351) veipflichtete Mitglieder. .

ö Hr are e Armenpflege umfaßte im Monat Januar 35 645 (im gleichen Monat des Vorjahres 34 904) Almosengeld⸗ empfänger mit einem Gesamtbetrage an laufenden Unterstützungen in Höhe von 619 642 (6603 120) M, darunter 1560 (1639) Almosen⸗ empfänger mit außerdem gewährten 19 730 (1 b20) S6. Extraunter⸗ stützungen. Solche wurden ferner für 80s! (373) nicht Üaufend unter stüßte Personen im Gesamtbetrage von 105476 (19 923) gewährt. Pf 13 228 (13177) vorhanden, für die 123161 (123 056) M aufgewendet wurden.

Zur Arbeiterbewegung.

In Osnabrück hat, wie die ‚Köln. Itg; erfährt, eine Lohn— bewegung im Tischlergewerbe zu einem allgemeinen Ausstand der Gesellen geführt. ö .

In Hof wurden, wie der ‚„Voss. Ztg.“ telegraphiert wird, gestern früh sämtliche etwa 650 Arbeiter dreier Webereien ausgesperrt. Die Arbeiter hatten mit dem Ausstand gedroht, weil die Fabrikleiter sich geweigert hatten, die Sonnabendnachmittage stets freizugeben. Falls die Arbeitnehmer nicht bedingungslos die Arbeit wieder aufnehmen, sollen allwöchentlich weitere Betriebe, auch Spinne⸗ reien, geschlossen werden. . ;

Nachdem die Tarifverhandlungen im Hamburger Holz⸗ arbeiterverband geschestert sind, da der Arbeiterschutzuerband der Holzindustrie den paritätischen Arbeitsnachweis nicht anerkennen wollte, haben gestern, wie der „Voss. Ztg.“ gemeldet wird, nach gemeinsamem Beschluß in zehn großen Werkstätten der dortigen Holzindustrie die Arbeiter die Arbeit nicht wieder aufgengmm en.

Die Matrosen und Heizer der Triester Schiffahrts⸗ gesellschaften und Reedereifirmen sind,, W. T. B.“ gufolge, zum größten Teil wegen Meinungeverschiedenheiten mit den Reedern in der Frage des Heuervermittlungebureaus in den Ausstand getreten.

In Lissabon zeigt sich, wie W T. B.“ berichten, die öffent⸗ liche Meinung der Ausstandsbeweg ung ogl. Nr. 68 d. Bl.) gegenüber feindlich, der als Einspruch gegen die Vorfälle in Setubal von den Arbeitern erklärt worden ist. Das Publikum ver— anstaltete in diesem Sinne Kundgebungen in den Straßen. Die Mannschaften der Boote, welche sich dem Ausstand anschließen wollten, wurden von der republikanischen Garde um⸗ zingelt, und es wurden einige Verhaftungen vorgenommen. An verschiedenen Punkten der Stadt wurden Straßen hnwagen angegriffen. In der Arsenalstraße umringten die Ausständigen das Automobil des Ministers des Innern. Streifwachen der republi⸗ kanischen Garde durchzogen die Stadt und zwangen die Manifestanten, die Avenida da Liberdade und die Vorstadt Alcantara zu räumen. Als Steine geworfen wurden, zog die Garde blank und zerstreute die Gruppen. Es wurden viele Verhaftungen vorgenommen, jsamentlich wurden die Syndikatsführer festgenommen, die Anhänger des Streiks sind. Auch die Setzer einiger Zeitungen beteiligen sich an dem Ausstand. Gestern ist hier infolge des Setzerstreikes kein Abenzblatt erschienen. Die Redaktionslolale werden von der republi—⸗ kanischen Garde bewacht. Am Abend herrschte vollkommene Ruhe. In den meisten Werkstätten und Fabriken wurde gearbeitet. Mehrere Soldaten des 11. Infanterieregiments, welche aus Setubal eingetroffen waren, wurden unter dem Verdachte verhaftet, daß sie mit den Aus—⸗ ständigen gemeinsame Sache hätten machen wollen. Sämtliche Weber, 10 000 an der Zahl, haben die Arbeit wieder aufge nommen.

Rest einer der jetzt überwiegenden Papua⸗ und MWelanesierbevölkerung Neu⸗Guineas vorangegangenen Urbevölkerung. Dafür spricht, daß sie nach den bisherigen Ermittlungen auf etwa 6 Plätze beschrãankt sind, die räumlich weit auseinanderliegen, aber darin überein stimmen, daß sie, sei es tief im Gebirge sei es an steil abfallenden Klippen am Meere schwer zugänglich sind und als Zufluchtsorte gegen die siegreich eindringenden fremden. Eroberer aufgesucht und dauernd gehalten wurden. Eine Vermischung des Pygmäenvolkes mit den letzteren hat fast gar nicht stattgefunden; der körperliche Unterschied zwischen beiden ist so beträchtlich und so sinn⸗ fällig, daß kein Zweifel über die erhebliche Veischiedenheit beider bestehen kann. Kennzeichnend für die Pygmäen ist neben ihrer ge— ringen Körpergröße, die 150 em selten überschreitet und häufig bis 135 em herabgeht, bei den Frauen noch erheblich mehr; der lange Rumpf und die kräftigen, aber kurzen Gliedmaßen, auffällige Kurz⸗ köpfigkeit und merkwürdig häufiges Vorkommen ven Zahnüber— zähligkeit. Vornehmlich in dem Hauptquartier der Pygmäen am Sattelberge, doch auch in der Niederlassung am Huengolf, ist es dem Vortragenden gelungen, viele Photographien von Mannern und Weibern aufzunehmen und mehrere Gipsabgüsse charakteristischer Köpfe, auch der hetreffenden Gebisse, herzustellen; aber nie haben es sich die Leute gefallen lassen, gemessen zu werden, sodaß ganz Genaues über Körpergröße nicht zu ermitteln war. Photegraphien wie Gips— abgüsse bewiesen, worauf später Professor von Luschan noch aufmerksam machte, übereinstimmend eine auffällige Konvexität der & berlipye und außerordentlich kurze Ohren bei außerordentlicher Breite derselben. Der zweite Teil des Neuhausschen. Vortrags zeigte Papuas und Melanesier von merkwürdiger, notorischer Verschiedenheit der Daare und Bärte, aber noch größerer der Trachten. Gegebenenfalls aber sind es die Manner, die sich in den verschiedensten Trachten gefallen: riesigen Perücken, die sie durch Anknüpfen oder Ankleben am Daar noch ver längern (was sie auch bei den Bärten ausführen), gen altigen Haar⸗ schopfen (wie solche von erstaunlichen Abmessungen am Kaiserin Augusta fluß getragen werden) Das natürliche Haar ist. nicht kraue sondern leicht wellig, vom Ne gerhaar sehr verschieden, meist sogar schlicht. Ueberraschend ist, daß die meisten Var nicht schwarz, wie gewöhnlich geglaubt wird, sondern braun blond sind; Albinos mit hellrotblondem Haar finden sich häufig, im Alter ergraut das Haar bei Männern und Frauen. Viele Männer legen über das Haar, solange es noch kurz ist, Netze, durch deren Maschen Haar, solange es noch . el M ͤ sie das Haar durchwachsen lassen und kürzen zu gelegener Zeit das Haar, indem sie es bis auf das Netz herunterschneiden. Auf diese Weise gelang es Professor Neuhaus, ganze Perücken zu erlangen die er vorlegte. In der sich anschließenden Aussprache wurde angefragt; ob sich die helle Farbe der Papuahaare vielleicht aus der Gewohnheit des Einkalkens erkläre, was aber sfowohl von Professor Neuhaus als von Dr. Moszkowski entschieden verneint wurde. Ganj semmelblonde Haare hat Gehelmrat Fritsch auch bei den Maori auf Neuseeland ge sehen. Den letzten Punkt der Tagesordnung erledigte Professor von Luschan, indem er sich gegen eine seines Erachtens irreführende Veröffentlichung der letzten Zeit über die anthro. pologische Stellung der Tasmanier aussprach. ( Diese 1876 mit einer alten Frau als letzten ihres Stammes aus; gestorbene Bevölkerung war nach Ansicht⸗ des Nedners mela. nesischen Ursprungs, was jene Veröffentlichung mit der Frage ablehnt: Wie hätten Melanesier nach dem entfernten Tasmanien kommen können? Professor von Luschan weist diesem Zweifel gegen über auf die großen, im ganzen Bereich der Südsee ausgeführten Wanderungen hin, führt eine große Zahl noch vorhandener Zeichnungen und Photographien von Tasmanien in vichtbildern vor und bofft, daß die von Pater Schmidt betriebenen Studien über die uns erhaltenen tasmanischen Sprachdenkmäler und Sprachpreben wohl noch Beweise für die melanesische Herkunft der Tasmanier bringen 6 * ;

werd h sei erwähnt, daß am letzten Dienstagabend die Mitglieder der Gesellschaft für Anthropologie guf Einladung in Castans Panoptikum einer Vorstellung der jetzt hier weilenden Sam oaner⸗

w

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B.“ meldet, sagte der Interpellant, die Ernennung des Königs sei eine wirkliche Beleidigung der Gefühle der spanischen Katholiken, denn sie sei in einem Augenblick erfolgt, in dem Italien den fünfzigsten Jahrestag seiner Einigung feiere, durch deren Be⸗ gründung dem Papste die weltliche Macht entrissen worden sei. Der Minisierpräsident Canale jas betonte in seiner Erwiderung,

̃ ĩ sells f riwohnten. Bei dieser Gelegenheit hielt Professor geblieben, daß wir damit rechnen ef el aft belwohnten ĩ

müssen, daß deren Beratung Kunst und Wissenschaft. Dr. Augustin Kramer-⸗Bannow einen interessanten Vortrag über

. und 2765 noch sehr viel Zeit erfordern, und dieser Sommer nicht genügen . 17 Verfo s z Getötet wurden a,, 86 ; 8 ig se ner Bewoh ĩ ) viel 3e ge , ; rsonen verletzt. etöt urd K . . 56 8 der Kultur und Intelligenz se ner Bewohner eine knen f ih tllen., un mr, dan, nh, h . R ben 3 2 . 33 (= 83 v. O Führer, Ar. F.. In der letzten Sitzung 2 , ** . , 16 Inseln der Sidfee einniinmt. kommen unsicher wird, da doch die Hinterhliebenenbersicherung 3 . v. v . Dusafen und 223 (— 80,2 v. H.) dritte vologie sprach als erster Redne⸗ det ,, . . 1 = Fo; sese 57 2 1st Tear je beutigas Nor 3 z 1c D D. P. ö . ; . 950 950 S 8 Trits übe 112 . er Rassenmert ma 1. 86⸗ , . . . 1 Personen. Ser Gefamtfachscha den betrug 1220 950 ; davon Fritsch über den Wert d 1 e ollen, ab . ) ;

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat ein Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grafen von Pode⸗ wils gerichtet, in dem er dem Gesamtministerium und den Mitarbeitern in den einzelnen Ressorts für die Glückwünsche zu