1911 / 78 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 31 Mar 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Vorderhirn von „Sirena 126rtina*. Ihre Aufnahme in den Anhang der Abhandlungen der physikalisch mathematischen Klaße wurde beschlossen. Es werden die Anordnung der Zell⸗ rüppen, fodann der Verlauf der markhaltigen Faserzüge be⸗ e. und mit denen der übrigen Amphibien verglichen. . Liebisch legte eine Arbeit des Professors Dr. R. J. Meyer in Berlin vor: Ueber einen skandiumreichen Orthit aus Finnland und, den Vorgang seiner Verwitterung. Die Analyse des Orthits von Impilaks am Ladogasee ergab den höchsten Gehalt an Skandiumoryd, der bisher in einem Mineral festgestellt worden ist. Durch Verwitterung wird Wasser und Kohlensäure auf⸗ enommen, das Eisenorydul vollständig in Eisenopyd übergeführt, der alfgehalt vermindert; schließlich findet auch eine Fortführung der Kieselsaure statt.

Eine Ausstellung kirchlicher Kunst Sch wabens ver⸗ anstaltet die Beratungsstelle für das Baugewerbe bei der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart in der Zeit vom 1. August bis 15. Oktober 1911 in der König Karl⸗Halle des Landesgewerbemuseums und in den Räumen des gegenüberliegenden neuen Ausstellungsgebäudeg. Die Ausstellung wird sich in eine alte und neue Abteilung gliedern. Die alte baukünst⸗ lerische Abteilung soll in einer graphischen Abteilung Origingl⸗ entwürfe, Maßaufnahmen, Lichtbilder, Stiche, Aquarelle, Gemälde und Modelle von kirchlichen Bauten jeglicher Art und ihren Einzelheiten bringen unter Einschluß des entsprechenden Schristtums. Desgleichen sollen von alten Bauteilen solche im Sriginal gezeigt werden, deren Entfernung leicht möglich ist. Die neue baukünstlerische Abteilung soll eine graphische Abteilung sowie Kirchen. und Kapellenräume umfassen. Näheres ist durch die Be⸗ ratungsstelle für das Baugewerbe, Stuttgart, Kanzleistraße 28, zu ersahren.

Literatur.

Dr. Karl Kraepelins Naturstudien erfreuen sich mit Recht großer Beliebtheit unter der heranwachsenden Jugend. Der Verfasser besitzt die schöne Gabe, in unterhaltender Form zu belehren und ein aus eigenem Schauen und Forschen gewonnenes Wissen an⸗ schausich und lebendig zu übermitteln. Seinen Naturstudien im Hause“ ist jetzt ein Bändchen ‚Naturstudien in fernen Zonen“ gefolgt (Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin, geb. 360 K, in dem der Leser in der Form von auf zwölf Abende verteilten Gesprächen unter der Führung eines sach⸗ kundigen Beraters mit den hauptsächlichsten Naturerscheinungen des tropischen Meeres, der Wüste, der Vulkane und des tropischen Urwaldes bekannt. gemacht wird. Wie die jugend⸗ lichen Hörer, die sich in dem Buche an den Abendunterhaltungen be⸗ testlgen, von ihrem die Gespräche leitenden Vater zum Miterleben der behandelten Naturerscheinungen, zum Mitfinden der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und der au ihnen sich ergebenden Folgerungen an⸗ geregt werden, so wird auch der Leser zum eigenen Beobachten an⸗ leitet. Das Büchlein darf derselben freundlichen Aufnahme gewiß fein, die seine Vorgänger gefunden haben. Die dem Text beigegebenen Abbildungen haben zum Teil nicht die notwendige Schärfe und An⸗ schaulichkeit.

Bauwesen.

Im Architektenverein zu Berlin wird am 3. April, Abends 7 Uhr, der Professor Dr. Weinitz einen Vortrag über „Bau- und Kunstgefchichtliches aus dem Waldeckschen Fürstentum“ (mit Lichtbildern) halten.

Theater und Musik.

Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielbaus.

Eine Eher betitelt sich ein dreiaktiges Drama elnes hisher unbekannten Verfassers; Karl M. Jacoby, das gestern bei seiner Erssaufführung im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhause starken Beifall fand. Dem Vernehmen nach liegt dem Werke eine wahre Begebenheit zugrunde, eine vom Leben selbst gedichtete Familien⸗ tragsdie lieferte dem Verfasser den Stoff. Sophie Moulis hat ihrem Mann einen vor der Ehe begangenen Fehltritt verschwiegen.

Theater.

Berliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Ihr ehemaliger Verführer Koc hetratet ihre Schwester Sabine and kommt auf diese Weise wieder in die Nähe seiner früheren Geliebten, die er durch Drohungen, daß er Maulis alles ver⸗ rasen werde, jwingt, ihm auch jetzt zu Willen zu sein, Sophie liebt ihren Mann zwar aufrichtig, bringt aber nicht die seelische Kraft auf, sich ihm anzupertrguen. Da sich Sabine vor dem gewalttätigen Koe in das Heim ihrer Schwester flüchtet und dieser sie von seinem Schwager Myulis ungestüm zurückfordert, ge⸗ raten die beiden Männer in einer theatralisch ungemein wirkungf voll aufgebauten Szene gneinander, in, der Koe dem Schwager mit brutaler Offenherzigkeit die Untreue Sophles verrät. Die letztere geht freiwihig in den Tod, während Moulis seinen Schwager, den. Verführer seines Weibes, er— würgt. Das alles klingt zwar in so knapper Inhaltsangabe recht abentéuersich, ist aber mit geschickter Hand gestalter; besonders ist auf Gharakterlsierung und Motivierung gebührend Bedacht genommen. Auch den Nebenfiguren, die für den Gang der Handlung keineswegs überflüffig find, merkt man es an, daß sie nach dem lebenden Modell gearbeitet sind. Die wichtigste von ihnen, einen vornehm denkenden sibirischen Flüchtling, gab. sogar dem Darsteller, Herrn Lettinger, Gelegenheit, ein Kabinettstückchen feiner Charaktexistik zu . Auch sonft war die Aufführung unter dieses feinsinnigen Künstlers Regle ganz vortrefflich. Die beiden Ehepaare hatten in den Herren Zistig (Moulis) und Kaufmann (Koc) in den Damen Axel (Sophie) und Werner (Sabine), von einigen Uebertreibungen abgesehen, ihren Aufgaben vollauf gewachsene Vertreter. Aus dem übrigen Ensemble ragten noch die Herren Schmidt, Kober und Neßler bedeutsam hervor. Der anwefende Verfasser wurde wiederholt hervorgerufen.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Wiederholung von R. Leoncavallos „Maia“, mit Frau Kurt, den Herren Maclennan, Bischoff, Griswold und von Schwind in den dauptrollen, in Verbindung mit P. Mascagnis Cavalleria rusticana?“ latt, in der die Damen Rose, Gates, von Scheele⸗Müller, die Herren Sommer und Habich beschäftigt sind.

Im Köntglichen Schauspielhause geht morgen Shake⸗ speares „Julius Caesar“, mit Herrn Zimmerer in der Titelrolle, in Szene. Den Marcus Antonius spielt Herr Staegemann, den Marcus Brutus Herr Kraußneck, den Cassius Herr Sommerstorff, den Fatca Herr Pohl, den Decius Brutus Herr Geisendörfer, die Cal— purnia Fräulein von Arnauld, die Portia Frau Poppe.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges.

Berlin, 31. März 1911.

Die Stadtverordneten hatten in ihrer gestrigen Sitz ung die Wahl des Oberbürgermeisters und zweier rn Stadträte vorzunehmen. Der Oberbürgermeister Dr. Kirschner wurde einstimmig auf weitere 12 Fahre zum Ersten Bürger meister gewählt. Die Neuwahl der hesoldeten Stadträte diente zum Ersatz des verstorbenen Stadtrats Dr. Münster⸗ berg und des in den Nuhestand getretenen Stadtrats, jetzigen Stadt⸗ aältesten Mugdan. Als Kandidaten waren aufgestellt die Magistratsräte Dr. Hamburger und. Dr. Franz. Beide wurden zu besoldeten Stadträten für die Dauer von 12 Jahren gewählt. Nach der Wahl ließ der Ausschuß zur Vorbereitung der Magistratsvorlage, betreffend die Revision der Lohnsätze für die städtischen Arbeiter, üher seine Beratungen und Be⸗ schlüsse Bericht erstatten. Der Ausschuß beantragte, den Magistrat zu erfuchen, die Urlaubsordnung für die städtischen Arbeiter dahin abzu— andern, daß nach dreijähriger Dienstzeit drei Tage, nach fünfjähriger Dienstzeit sieben Tage und nach zehnjähriger Dienstzeit zehn Tage Urlaub gewährt werden; gelernte Arbeiter, die vorübergehend in städtischen Be⸗ trieben beschäftigt werden, nach den im betreffenden Gewerbe bestehenden tarifmäßigen Lohnen zu bezahlen; die Verwaltungsdeputationen anzu⸗ weisen, bei allen die Arbeiterverhältnisse angehenden Maßnahmen vorher den betreffenden Arbeiterausschuß zu hören, sowie die Anträge des Hauspersonals der städtischen Kranken- und Irrenanstalten dem Maglstrat als Material zu überweisen. Die Anträge des Aus schusses wurden nach längerer Debatte unter Ablehnung aller in der Ver⸗

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Meyers. Schwank in drei Akten von Friedmann⸗Frederich. Abends:

sammlung beantragten Ahänderungen angenommen. Auf die öffent. liche folgte eine geheime Sitzung. Am Donnerstag, den 6, April, finden in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche Ballonaufstiege statt. Es steigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballons in den meisten Hauptstädten Europas auf. Der Finder eines jeden un— bemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet.

Verden a. d. Aller, 31. März. (B. T. B) Die beiden Militärflieger, Leutnants Erler und Mackenthun (vgl. Nr. 7! d. Bl), sind vom Neuenlander Felde hei Bremen mit ihrem Flugzeug gestern nachmittag um 4 Uhr 18 Minuten wieder aufge— stiegen und haben trotz starken Seitenwindes ihre Fahrt fortgesetzt. Ihr Zweldecker „Albatros“ ist um 5z Uhr, nachdem er eine Schleise Über der Stadt beschrieben hatte, hier auf einer Weide glatt ge— landet. Heute früh 7 Uhr 26 Minuten ist der Zweidecker zur Weiterfahrt nach Hannover aufgestiegen. Auch auf diesem Fluge werden die Flieger vom Leutnant Cramer, der ihnen schon von Berlin aus mit seinem Opelrennwagen gefolgt war, begleitet.

Parit, 30. März. (W. T. B.) Abgeordnete und Ver,

treter der Winzer des Departements Aube verhandelten heute mit dem Vorsitzenden der Ackerbaukommission Clsémentel. Clsmentel machte den Vorschlag, der aus der abgegrenzten Champagne stammende Wein solle als „klassierter Champagner? und der aut dem Departement Aube kommende schlechtweg Champagner“ ge⸗ nannt werden. Man beschloß, falls die vom Ackerbauministerium e he ffene Sonderkommission sich nicht bis Montag für die Ein— eziehung des Departements Aube in die Champagne ausgesprochen haben sollte, am 9. April, im Departement Aube eine Volkz⸗ abstimmung über den Vorschlag Clsmentels herbeizuführen. Die Vertreter des Marnedepartements sind geneigt, den Vermittlungs vorschlag anzunehmen. Die hier a Abordnung des Bezirks Bar -fur-Aube hatte sich gleichfalls bereit erklärt, diesen Vorschlag an— zunehmen. Der Winzerverband des Bezirks von Ggillae im Marnedepartement berief eine Versammlung, welche dagegen Einspruch erheben soll, daß die Weine des Bezirks aus dem Bordeaux— weingebiet ausgeschlossen werden.

Paris, 31. März. (W. T. B) Wie aus Charleville ge— meldet wird, unternahm der Flieger Sommer gestern auf einem Zweidecker mit' acht Passagieren einen Flug von 19 Stunden und legte etwa 100 Km zurück. Sommer hat damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Der Flieger Vedrine ist heute früh 6 ÜUhr 13 Minuten von Poitiers abgefahren und 8 Uhr 30 Minuten in Paris eingetroffen, also mit einer Geschwindig—= keit von 146 km in der Stunde gefahren.

Kandersteg, 31. März. (W. T. B.) Vergangene Nacht 3 Uhr 50 Minuten erfolgte der Durchschlag im Eötschberg— tunnel. Die Arbeiter trafen von beiden Seiten unter großer Be— geifterung zusammen. Die Lötschberglinie bedeutet eine wichtige Zufahrt zum Simplon. Die Tunnelarbeiten begannen am I5. Oktober 1906. Die Länge des Tunnels beträgt 15 km 977 m. Das Nordportal befindet sich in Kandersteg (Berner Oberland), das Südportal bei Goppenstein (Kanton Wallis). Tit Änie erreicht bei Brig die Simplonlinie. Trotz großer Schwierig- keiten erfolgte der Durchschlag vor der vertraglich festgesetzten Zeit.

Konstantinopel, 30. März. (W. T. B.) Der Sultan hat heute mittag das Todesurteil gegen den Mörder des Oberstleutnants von Schlichting bestätigt. Der Mörder wird am Sonnabend erschossen werden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Veilage.)

Birhus Schumann. Sonnabend, Abends 7; Uhr Automobil⸗

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ be Sör MWeömmcmentsvorstellung. Mala. Lyrisches Drama in drei Akten von Paul de Choudens. Deutsch von Georg Droescher. Musik von R. Leon⸗

cavallo. Musikalische Leitung: Herr Napellmeister Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Cavalleria rusti cama. ¶Bauernehre. ) Oper in einem Aufjug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. . Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 77 Uhr.

Schauspielhaus. 89. Abonnements vorstellung. Julius Caesar. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Willlam Shakespeare. Uebersetzt von A. W. von 6 Regie: Herr Reglsseur Patry. Anfang 13 T.

Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ (Leitung: Direktor Taver Terofah. Alpine Vorstellung für den Riesengebirgsverein (Zutritt für jedermann): Der Stammhalter. Bauernposse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Carl Frey. Anfang 8 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 87. Abonnementsvor⸗ steslung. (Gewöhnliche Preise Dienst. und Frei⸗ vlätze sind aufgehoben. Die Zauberflöte. Dper in Fer Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Emanuel Schikaneder. Neueinrichtung für die Königliche Oper. Anfang 71 Uhr.

Schauspielhaug. 90. Abonnementsvorstellung. Dienst-⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die , , ,. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustav Freytag. Anfang 74 Uhr.

Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ (Ceitung: Direktor Taver Terofah. Machmtttags 35 Uhr: Bei ermäßigten Preisen: Mlmenrausch und Edelweiß. berbayerisches Charaktergemälde mit Gesang und Tanz in 5 Akten nach einer Erzählung von Dr. Hermann von Schmid. Für die Bähne eingerichtet von Hans Neuert. Abends 3 Uhr: Der Amerikasepp' . Bauernposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Benno Rauchenegger und Konrad Dreher.

Neutsches Thenter. Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr: Faust, 2. Teil.

Sonntag: Faust, 2. Teil.

Montag: Faust, 1. Teil.

Kr, ,

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sumur nn.

Sonntag: Die Königin.

Montag: Die Komödie der Irrungen. Vorher: Die Heirat wider Willen.

Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musike ben -Gonradi--—

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Veilchen⸗ fresser. Abendz: Bummelstudenten.

Montag und folgende Tage: Bummelstudenten.

Cessingthenter. Sonnabend, Abends 8 Ubr: Glaube und Heimat. Die Tragödie eines Volkes. Drei Akte von Karl Schönherr.

Sonntag und Montag: Glaube und Heimat.

Neunes Schauspielhans. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das kleine Schokoladenmädchen.

Sonntag: Medusa.

Montag: Wiederkehr.

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tosca.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Hoffmanns Er⸗ 6, Abends: Orpheus in der Unter⸗ welt.

Montag: Orpheus in der Unterwelt.

Schillertheater. O. (Wallnert heater) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gabriello. der Fischer. Eine Burleske in vier Aufzügen von Ernst Preczang.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Abends: Maria und Magdalena.

Montag: Gabriello, der Fischer.

Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Nathan der Weise,. Cin dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen von G. E. Lessing. Abends 8 Uhr: Der Traum ein Leben. Dramatisches Märchen in vier Aufzügen von Franz Grillparzer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Abends: Ein idealer Gatte.

Montag: Maria und Magdalena.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die lustigen Nibelungen. Burleske Operette in 3 Akten von Rideamus. Mustk von Oscar Straus.

Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Die geschiedene Frau. Abends: Die lustigen Nibelungen.

Montag und folgende Tage: Die lustigen Nibelungen.

Cnstspielhan g. (Zriedrichstr. 3) Sonnabend,

Abends 8 Uhr: Die grüne Nenne. Ein Stück Alt⸗ Berlin mit Gesang und Tanz von Toni Impekoven.

Die grüne Neune. Montag und folgende Tage: Die grüne Neune. J ,

9 6 2

Residenzthenter. (Direltion: Nichard Alexander) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Fernands Ehekontrakt. Schwank in diei Akten von Georges Feydeau. In deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pariser Menu. Abends: Fernauds Ehekontrakt.

Montag und folgende Tage: Feruands Ehe⸗ kontrakt.

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Poluische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert.

Sonntag und folgende Tage: Polnische Wirt-

schaft.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof

riedrichstr) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sippolytes

benteuer. Schwank in drei Akten von Nancey und Armont.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fräulein Josette meine Frau. Abends: Hippolytes Abenteuer.

Montag und folgende Tage: Hippolytes Abenteuer.

Modernes Theater. (Königgrätzer Str. b 68) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der eldherrnhsgel. . in drei Akten von Roda Roda und

er.

Sonntag und folgende Tage: Der Felvherrn⸗ hũgel.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Brahms⸗ Schumann ⸗Abend von Margarete Loewe (Gesang). Am Klavier: Oskar C. Posa.

Saal Bechstein. Sonnabend, Mittags 12 uhr: Matinee von Etelka Gersters Gesangschule (verlegt vom 4. März.

Abends 71 Uhr: Kammermußsikabend des Nordischen Trios (Julius Thornberg, Ida Thornuberg, Henry Bramson).

Grande Soirse high Life. überholungsrennen in der Luft mit 2 Auto— mobilen! Größte Sensation, ausgeführt von La belle Georgina und g Uhr: Der große Coup der Schmuggler. Vorher: das große Programm.

Sonntag, Nachmitiags 35 Uhr und Abends 7I Uhr: T große Vorstellungen mit besonders reichhaltigem Programm. IJ. a.. Das Auto⸗ mobilrennen. Ferner in beiden Vorstellungen: Der große Coup der Schmuggler.

Dirkus Busch. Sonnabend, Abends 74 Uhr;

Große Galavorstellung. Capitain Franl Leffel: Der Schuß durch das Herz. Mous. Cariot: Hindostanische Jongleur künste. Herr Burkhardt ⸗Foottit, Schulreiter. Yer Ernst Schumann, Freiheitsdressuren. Reiter⸗ familie Frediano. * Gebr. Fratellinis, urkom. Glowns. Zwergelown Fran ois als Kunstreiter. Um 97 Uhr: Die Ausstattungè⸗ panutomime „Armin“ (Die Hermaunschlacht).

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Ilse Kruse mit Hrn. Regierungk— assessor Dr. jur. Arnold Kressmann (Düsseldorf 3. Zt. Schleiden . Eifel). Frl. Emmy Horn mit Hrn. Willy Allendorff (Potsdam Gr. Salie)=

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Ludwig von Kalck⸗ stein mit Frl. Eva von Glasenapp (Potsdam).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Curt von Rosen⸗ berg (Frankfurt a. O.). Eine Tochter: Hin. Amtsrschter Dr. Daesler (Strehlen). Jonkheer un g pan Bevervoorden tot Oldemeule (Amster⸗ am). :

Gestorben: Hr. Stadtrat Reinhold Hattwich (Sppelns. Frl. Margarethe von Wenden (Charlottenburg).

a.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗

Anfstalt Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32.

Vierzehn Beilagen

leinschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen ˖ beilage Nr. 26).

item Pattnet. * Un.

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 31. März

Staatsanzeiger.

———

ärkten.

mittel Verkaufte

Geiahlter Preis für 1 Doppeljentner

Menge

niedrigster 6

böchster 460

niedrigster höchster niedrigster höchster Doppel zentner

p. 66

Durchschnitts⸗ pre

für 1 Doppel zentner

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Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnittg⸗ preis

16

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schãaͤtzung verkauft Doppel ;jentner Preis unbekannt)

dem

Goldapꝰ .. Landsberg a. Wongrowitz . Breslau Striegaann . irschberg i. Schl. Kd,

W.

Langenau Stockach. Rastatt Chäteau⸗Salins

2 2 2

Langenau Stockach

Goldapx Landsberg a. Kottbus. Wongrowitz. Breslau .. Striegan. rf erg i. Schl. Ratibor. Geldern. Neuß... Döbeln.. Rastatt Chateau · Salins

B..

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Wongrowitz ;

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Goldap. Landsberg a. W..

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Strieganu. . . i. Schl. NRator- Geldern.

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Kaufbeuren.

Döbeln.

Langenau

Rastatt ö : Chäteau⸗Salindz . Bemerkungen. Die verkaufte Men

8

11

On D X 2

1

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung.

Berlin, den 31. März 1911.

1 18,80 18,80 19,10 19,90 19,20 18,20 20, 30 19.50 1890 2300 20,50

17220 17,80 18.80 19,70 1850 18.00 21.60

2180 . Ig g *

gernen (euthülster Spelz. Dinkel. Fesen). 21,60 21,560 ö. ö. 21,00 21, 0

Roggen. 13,80 . 14,20

1080 * 1370

13 80 15.99 1490 14629 13 80 1449

6 1440 15 80 1536 1445

1540 13,90 14990 1600

16.25 15,50 95

13, So ͤ

14,90

190 13 86 1336

16,50 1440 13.60 15,75 15,00

14,20

13,90 14,40 14,40 1440 1440 16, 10 15,40 14,20 1625

G6 14.00

13 20 15,90 14090 14400 13,70

2000 2100 15, 26

e r st e. 15, 00 165,40 13,30 16,00 14,20 14,50 13.70 17, 00

22,00

14,00

12,50 15400 13370 14.00 13,30

20,090 21,00 15.00

a fer. 14,60 16,00

15,40 16,00 15,50 15940 15.80 16,50 15 50 16,B50 18, 34 16,60

14,60 16,00

165,60 15,50 15.86 Id. s- 16, 50 17566 15,50 18.60 18 46 15 36

2780

14,00 17,20 1420 15,090 15, 00 16,00 14,50 18,20 14,80 17.60

14,00 17,20 14,B 70 15,30 F, 20

16,50 14,50

18,20 15,00 17,60

30 6 200

14,00

20,00

17, 00 14,50

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein

Kalserliches Statistisches Amt. dan der Borgbt.

602 232

289

13 284 1130 600 68 476

583 360

1407

17.20 15,47

15.20 16 36 16 14 15.00 16 35 15.32

17.60 20.00

180 13090

18109 19333 19. 05

13,47 14,90

14,07

17,10 15,50

15.00 18, 17

17.57

2140 21,50

21.23 20,49

1470 ng WX. 16,25 15,00

19.5090

23.3. 23.3.

25

n ers 38

23. 29. 23. 23.

23. 23.

8e, oe Oe O

5 Doppelientner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgetellt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. ,,, , , e. Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag. 159. Sitzung vom 30. März 1911, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

der Annahme des Entwurfs einer zweiten Er⸗ . des Befoldungsgesetzes in dritter Lesung setzt das Haus die zweite Beratung des Gesetzentwurfs betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungs⸗ jahr 1811 mit dem Etat für den Reichskanzler und

die Reichs kanzlei fort. .

Ueber den Anfang der Sitzung Nummer d. Bl. berichtet worden. ö .

. af von Kanitz (dkons): In, iesen Tagen richten wir

6 M auf das i ere Königreich Italien, an dessen Entwicklung wir den freudigsten Anteil nehmen. Wenn wir . wünschen müssen, daß der Dreibund feiner hohen Aufgabe, der Er— haltung des Weltfriedens, auch in Zukunft gerecht werden möge, müssen wir auch dem Fonigreich Italien ein wachsendes e die Zukunft wünschen. hluch' die Zusammenkunst in a . sst Son der weittragendsten Bedeutung gewesen. Bir haben un ö. seits an unserer wohlwollenden Gesinnung für hu ben n einen Zweifel aufkommen lassen. Je aufrichtiger unler c . ten zu Rußland ist, um so schwerer ist es. gewisse Quertrei 26 ju verstehen, die immer noch darauf an gehen, Zwie . und Unfrieden zwischen Deutschland und Rußland M ö. öʒ wie eg sogar in den letzten Tagen noch geschehen th . weisen immer darauf hin, daß es nicht. bloß nin sche . kommerzielle Interessen sind, die uns mit Ruf ai wwerbin en, I e, auch die Gemeinsamkeit der monarchischen Institution. e, erg gr Vertrag hat nicht überall gleiche Befriedigung erregt amen i ö . maßregeln der russischen Regierung. schienen auch man e es un zu rechtfertigen. Aber unser Verkehr mit Persien war ö. ig fg ganz untergeordneter Bedeutung, sodaß es schlechter eigen

ist in der gestrigen

mehr werden konnte, als es bei den bisherigen anarchischen Zuständen ewesen ist; jetzt dürfen wir auf geordnetexe Zustände rechnen und offentlich wird das Verhältnis zu Persien bald eine völlige Klärung erfahren. Bei der Bagdadbahn kreuzen sich die Interessen der ver schiedensten Nationen, fast aller euroyäischen Völker. Es versteht sich ganz von selbst, daß England an dieser Eisenbahn, die die erste Schienenverbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Persischem Gofl darftellt, ein ganz hervorragendes Interesse hat, daß darauf bedacht fein müß, die abfolute NRöeutralstät dieser Cisenbahn zu sichern. Da scheint mir der Vertrag zwischen der deutschen Gesell⸗ schaft und der türkischen Regierung vom 21. März die letzten Be⸗ denken zu beseitigen geeignet; er wird hoffentlich einem besseren Einvernchmen mit England, auch auf anderem Gebiete die Wege ebnen. Die deutsche Gesellschaft mag ja gewisse Opfer gebracht haben; ich glauhe aber annehmen zu dürfen, daß bie Gesellschaft im wesentlichen ihre Interessen gewahrt hat. Marokko kommt ja leider nicht zur Ruhe. Auch unter dem Sultan Mulay Hafid, der seine Einsetzung einer Revolution verdankt wird keine Beruhigung eintreten. Das Land wird durchzogen von Räuber⸗ banden und Empörern, und die 5 ist absolut außer stande, Ordnung zu schaffen. Der französischen Regierung ist wegen der Er⸗ mordung des französischen Offiziers Marchand und dreier Soldaten Genugtuung in Aussicht gestellt; der Erfolg wird allerdings abgewartet werden . Er erscheint mir recht zweifelhaft. Vor einigen Tagen hat Cruppi eine Rede gehalten, in der auch die marokkanische Anleihe⸗ frage eine wichtige Rolle spielt. Nach Art. 3! der Algeciras Akte sollen die sämtlichen Finanzoperationen arokkos durch die marokka⸗ nische Staatsbank besorgt werden. Daran sind die dreizehn Signatar⸗ mächte beteiligt, Amerlka ist jedoch ausgeschieden. Nun liegt die Sache so, daß Marokko unter, allen Umständen Geld gebraucht. Die Staatskassen find leer, 80 Millionen sind unumgänglich erforderlich. Da deutsche Cite wie jederman weiß, sich schwerlich dazu herbei faffen werden, Marolko diese. Summe vorzustregen so wird kalm etwas anderes übrig bleiben, als daß dieses Geld wiederum

von französischen Kapitalisten geliehen wird. Dadurch gerät, so

bedauerlich es finanzielle Erwartung

liche

auch

Abhängigkeit aussprechen,

erscheint, Frankreichs. daß g eciras⸗Akte festhalten wird.

an einer Aufrechterhaltung der Alg die Einstellung eines jungen Deut

legion,

der auf worden ist, wurde uns in der auseinandergesetzt, Man kann keinen deut Staatsangehörigkeit zu erwerbe natürlich alle diplomatischen S daß nicht von französischer Seite rück die Fremdenlegion eingestellt werden. Reglerung Anordnung gegeben sein, da

die

daß die

Reklamation

haupt nicht mehr anzunehmen sind. dem deutschen Volksempfinden überhaupt nicht entspricht, wenn 9

Landsleute in größerer Zahl in dieses Elementen der französischen Regierung angewiesen, aber ich nicht auf, daß es gelingen wird, durch gütliche in der Richtung zu

Resultat ĩ mehr

überhaupt Ich komme noch einmal zu erwähnen, die ein amerikani geschwaders, vor einigen Monaten in einem offiziellen Fest in der Guildhall beiwohnte. englische Volk der unverbrüchlichen Freund die Union sei bereit,

eingestellt

nicht

schaft der Amerikaner;

englischen Bundesgenossen zu opfern. diefer Rede bildet eine andere, die einige Monate s tantenhaufe Champ Clark gehalten hat. Sie lief auf die Canadas in die amerikanische Union hinaus. besondere Bedeutun präsumtive

schen Repräsen Einverleibung würde dieser Redner

würde.

der nannt

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