—v — r — — m 1rv1 sd
— r — —
Qualitãt
gering
mittel
gut
Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Dopp
eljentner
Menge
niedrigster
6.
höchster
16.
niedrigster
6.
höchster
6.
niedrigster M6
höchster 60
Doppelzentner
A
n
ußerdem wurden
am (Spalte 1)
* überschlãglicher
hätzung verkauft
Doppelzentner (Preis unbekannt)
Bopfingen.
Allenstein . K Sorau N. x. 6 * s. * * a i. Posß.. Schneidemũhl .. Breslan Strehlen i. Schl. Schweidnitz. ; Glogau. Liegnitz... Hildesheim. Göttingen
Neuß .. Landshut Augsburg Bopfingen Mainz.. St. Avold .
8 8 8 2 2 2 — 2
Allenstein 2 Sorau N. ⸗X.
Breslau.
Strehlen i. Schl. Schweidnitz. Liegnitz... Göttingen Maven
Crefeld Landshut. Augsburg Bopfingen Mainz
; Braugerste
2 .
Allenstein Thorn Sorau N.. EX. Posen· 2. Tissa i. Po. Schneidemũhl . Brew lan... Strehlen i. Schl. Schweidnitz. Glogau. diegnitri z . eim. öttingen Mayen Crefeld Neuß. Trier. Saarlouis Landshut. Augkburg Winnenden.
7.
Bemerkungen. NR rd v Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise
Berlin, den 8. April 1911.
19,50
8 E
* 2 S
— — — 885 c 8 888
2 111113
88
1736 1756
16380 16,40
1960
333
* D S
3833
111
— — — 22 38858
13
— * —
— — — r t D — D A 5823
16,00 1680 1774 18,40
16,80 1640
3
.
a. (euthulster Spelz. Dinkel. Fesen.
20,00
13,75 14,10 13,80 1420 14400 144090 12,80 13.60 13770 14,40 13,70 15,90 15, 30
14,90 14,40 16,07 17,40 19,40 15.80 16,50
13,97 12.80 15.50 16,00 16,00 1420 12,50 15,00 16500 13,00 17,30 14,20
13,370 18.08 20,40 20,00 17,00
16,50 14,80 14,50
18 80 15 66 14 36 1476 15.16 16 566 11 86 15 456 16 5660
1489 14,70 1620 1680 1828 18,50 18,00 18,00 1650 16,90
Kaiserliches Statistisches Amt.
20,00
20,50
!
Noggen.
14,13 1440 14,990 14,20 1420 1499 13, 70 13,50 14,090 14,50 13,70 165,20 15,30
14,90 1440 1897 1770 1940 15,89 17, 00
13,97 13,40 15,50 16,00 1620 14,520 13,20 15,90 1600 13400 17,30 14.290
1400 18.85 21.20 20.00 17,00
v 16350 15,90 1470
1600 15,090 14,70 15, 10 15,50 15,60 14,80 1740 1660
1450 14,650
1430
1450 13.80 1420 1410 1450 1470
15,50 16,34 15,40 15,40 16,79 17,80
16,40
e r st e. 14,50 14,40 16,00 16,60
14,80 1330 1600 1700 13,50 17.80 15,00 15,00
1923 2140 20,80 17,40
a fer.
15,20 15,90 16,50
15,50 15,00 15,40 15,50 15,80 16, 38
17,10 15.09
1130 14670
15, S0 15,70
16,60 1740 18.82 19,20 18360 1800 16,60 17,30
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelientner und der Verkaufswert auf vol i , j bat die Bedeutung, daß der betreffende Preis ni
16,80 17,40 19.35 19,40
1920 1716
. Mark ab erundet mitgetellt. Der Durchschnittspreis wird aus den unab cht , . ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender
18.090
20,590 1
14,550 14570
14550
14,50 14530 14.20 14,350 14,50 1470
15,50 1534 1540 15,40 17.14 19,00
16 10
14560 15.00 16.00 16,80
14,80 14,00 1750 17,090 1400 17,80 15,90 15,00
20,00 22, 00 2080 1770
18.00 15,40 15,00 164650
15,50 15,50 1540 15,90 15, SK 15,50
17,10 15,00 15,80 19,70 17.00 18,90 1989 20.40
1820
135 1
17,40
J. V.: Dr. Zacher.
20, 12
1449 1433 1456 14665 13550 14 50
1534
1490 16,90 17,364 18,40
13,83
16 o? 15 10 1426
16 00
18,12 20.81 20 03
1514
1660 15.80 15,00
15, 10 15,70
15 00 15 20
1740 18468 18.84 18.21
780 18,14
20.22
1440 1627 14509 1456 13.55
1640
1531
14490 1679 1779 1850
1396 16 00
16, 10 1420
16,00
1907 2022 19,36
1512 16 30 1536 1556 15,10
1600
15 00 16 20
17,30
18,28
196.28
1531
18,22
gerunde
*
I net. rar ft
nach Konfessionen eingerichtet, und bei dem Dekret für die schulpflichtige
iu beseitigen und freie
mman doch nicht mehr Willkür und JBesetz bezieht sich auch, was ich
1. doch alles gerade so bleiben, wie es jetzt ist. Wird eine Sielle vakant, so muß der Patron sofort von nachrichtigt werden, damit er sein Recht ausübt.
treten.
u dürfen.
Preußischer Landtag. Herrenhaus.
9g. Sitzung vom 7. April 1911, Vormittags 11 Uhr.
(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.
setzt die Beratung des das Rechnungsjahr allgemeine Besprechung
der geistlichen und bei dem Ausgabetitel
Das Haus haltsetats für zwar zunächst die Ministe riums angelegenheiten Ministers“ fort.
Herr Dr. von Kopp:
des
der Form getan. gegen mit A sachlicher Beziebung nicht immer ganz einverstanden sein.
und zu viel Schatten in dem Bilde angelegt. statten, diefes Bild zu retouchieren. Ich gehe 2 aus, dem sogenannten Antimodernisteneid. i
in formeller wie
Neues eingefübrt worden sei. . liche Verpflichtung schon jetzt besagt. pflichtung findet sich in den Fakultãten. Erklärung abjugeben, daß er nach unterrichten wolle. sogenannte Confessio Tridentina, Glaubenssatze stũtzt und syãter
stãndigt worden ist. balten, daß diese Erklärung
Diese
Statuten der
Vorgängen in der katholischen Kirche selbst.
wundert gewesen, daß nan dieser
Beunruhigung verursacht hat. Daß
)
Handelt, kann ich nicht allein bebaurten, sondern auch beweisen.
kann mich bier auf das Zeugnis
lichen Lehranstalten. Diejenigen sowobl, die
Staatshaus⸗
1911, und Etats des Unterrichts⸗
„Gehalt des
Graf Norck von Wartenburg bat gestern pon Tornherein erklärt, daß er die Angelegenheit, mit der er sich be⸗ schäftigte, fachlich und objektiv behandeln wolle. Er hat dies auch in Dagegen konnte ich mit seinen Ausführungen in n. Graf Jord bat die gegenwärtige kirchenvolitische Lage zu düster dargestellt Ich möchte mir ge⸗ e von dem wichtigsten Auch ich möchte erbei zu der von ihm erwähnten Interpellation Stellung nebmen, Ich babe den Eindruck, als wenn man den Antimodernisteneid sowobl ie in inhaltlicher Beziehung doch weit überschätzt. Ich muß der Meinung entgegentreten, daß durch diesen Eid etwas s Formell ist er dasselbe, was die kirch ˖ kirchliche Ver⸗ er katbolischen Danach iff der Professor verpflichtet, seiner Kirche die ihren Grundsätzen und Lehren Die bisherige Form dieser Verpflichtung war die die sich auf die tridentinischen durch die vatikanischen vervoll⸗ Der Heilige Stuhl hat es für notwendig ge⸗ in feierlicher 52 e, werde. egründet die Notwendigkeit dieser feierlichen Verpflichtung mit . Es handelt sich bier um eine innerkirchliche Angelegenheit, und ich bin darüber etwas ver,. Antimodernisteneid es sich hier nicht um etwas Neues
so viel
kompetenter Professoren. be⸗ rufen, unt zwar fowohl an den Universitäten wie an den bischöf ̃ den Eid geleistet haben, als auch diejenigen, die von der Ausnahmebefugnis Gebrauch
auch
verhindert nachzukommen.
dispensiert.
Umstand.
setzen. dur en.
Gebiet.
unterzieben. Ich an den Universitäten durchaus nicht. alb . ; die jetzige Staatsregierung in diese Angelegenheit nicht weiter ein- gemischkt; sie hat sich ferngehalten von den Zuständigkeiten, die Wenn die Staatsregierung sich
dem Payste 4 ; ; kirchliche Angelegenheiten hineingemischt bat, so ist sie auch weit
würden,
Bei
Nun
Beides trifft nicht zu. Der Papst
den
obliegen.
ibren
sein
müsse. geschehen,
daß
—
bekleiden, haben Hierzu kommt noch ein weiterer die Neuordnung der katholischen Kirche in Preußen wurde durch die Bulle von 1829 die Be⸗ stimmung getroffen, daß sowohl am Domkapitel zu Breslau als auch an dem zu Mũnster je einer der Professoren Domkapitular sei Sparsamkeitẽgrũnden darauf, die Fakultãt in Verbindung
der theologischen Fakultät Das ist nicht etwa sondern
auch
gemacht haben, haben erklärt, daß die neue Bindung ihnen keine neue Verpflichtung auferlegt, daß sie im Gegenteil durch diesen Eid nicht wissenschaftlichen
orschungsarbeiten Ich glaube doch,
es nicht angängig ist, diesen ernsten Leuten, welche von der Staatsregierung selbst in diese Stellung gebracht sind oder mit ihrer n r ellun einnehmen, zu unterstellen, daß sie diese Erklärung im Widerstreit mit ibrer Ueberzeugung, nicht in voller Aufrichtigkeit abgegeben baben. Wie man ein Gesetz erläßt und aus Rücksicht auf schw e Verbältnisse von ibm eine ganze Kategorie ausnimmt, so liegt es auch bier. Der Papst bat das Gesetz war für die ganze katholische Christenbeit erlassen, er hat die Verpflichtun Form umgeben und von der Verpflichtung ü auch nicht die Professoren der katholischen Fakultät. i sicht auf die Ausnahmestellung, welche dieselben im Lehramte ein⸗ nebmen, und unter Beräcksichtigung gewisser Vorurteile hat er sie Diese Erklärungen hat der Papst auch mir gegenüber schriftlich abgegeben, auch der preußische Gesandte beim Heiligen Stuhl bat eine äbnliche Erklärung vom Heiligen Stuhl erhalten. fesforen, die sich des Eides enthalten haben, haben es nicht getan, weil sie den Eid nicht leisten wollten, sondern mit Rücksicht auf die Stellung, in die sie vom Staate eingewiesen sind. welche zum Teil ein kirchliches Amt Eidesleistung nicht entziehen können. t Verhandlungen über
Zustimmung diese Stellung
mit einer feierlichen selbst niemand entbunden, Aber mit Rück⸗
Diejenigen aber, sich der
mit
schwebende
Die Pro⸗
bloß aus Rücksicht mit der kirchlichen Leitung zu Diese Professoren haben sich der EGidesleistung nicht entbalten
3 man viel davon gesprochen, daß die Würde der Uni- versitãten durch den Antimodernisteneid geschmälert würde. Man kann lediglich sagen: Entweder liegt in dem Eide eine Verletzung der staat⸗ lichen Treue oder eine Beeinträchtigung der Aufgaben der Universität. Der Eid berührt lediglich innerkirchliches hat die Pflicht und das Recht, den katholi— schen Glauben vor Abweichungen zu bewahren, und deshalb auch die Pflicht. die Glaubenssäße genau zu erklären und zu erläutern. Der Anerkennung dieses Rechtes müssen sich Laien wie Geistliche Diese Angelegenheit berührt die übrigen Disziplinen Deshalb hat sich auch
nicht in
davon entfernt,
ihren Schutz zu nehmen.
nicht nachgewiesen werde
die Reibungsflã
die Wissenschaft hat arbeitet, eine der menschlichen
zugestalten,
vollkommen überein,
der idealen Erkennbarkeit festhält; er nimmt an, — Erkenntnis vom Objekt die Erkenntnis selbst beschränkt wird, und daß subjektive Elemente dabei nicht auszuschließen seien. Das wird
Zeit⸗
andere Erkenntnis des menschlichen Lebens.
kirchliche Richtungen,
die
eigentlichen Zweck: wissenschaft⸗
Eigenberechtigung.
liegt überhaupt,
in der
in
noch modifiziert durch viele andere Umstände;
verhältnisse, Temperament usw., alle diese Umstände wirken mit auf Der Erkenntnisvorgang ist der Zelle zu vergleichen; wie sich aus der Zelle in der Natur ein Ding aufbaut und aus⸗ gestaltet, so im Geiste die Erkenntnis. * int trage in seinem Geiste eine Wahrheit, und er hält daran fest, daß die Mathematik. absolute Professor Reinke meint weiter s absoluten Voraus⸗ nicht zu man in der Theologie den religiösen Ge⸗ sichtsunkt ausschließen kann? Professor Reinke sagt in seinem Werke Die Welt als Tat“, die Reinheit der Ueberzeugung sei das höchste (Gut und dürfe nicht verkümmert werden, Ich bitte, diese Toleranz auch ᷓ katholischen Mitbürger seben in den katholisch⸗theologischen Fakultäten das Wahrzeichen
die Erkenntnis.
es auch absolute Wir gläubigen Wahrheit, seufzend, der Car setzungslosigkeitmsei
Ist es nun möglich, daß
halb religiöse
anderen Konfession zu
Wahrheiten Christen die religiöse Wahrheit. Cartesianische
Toleran;. erweisen.
gibt, haben
noch
Grundsatz Ideal,
Unsere
3.
der aber
. eine
nicht korrekt sind, Sie hat deshalb auch nicht die Leistung des Antimodernisteneides verboten, was sie ja nicht tun konnte, weil n kann, daß der Eid die staatliche Treue ver— letzt. Nun gebe ich zu, daß ein Wunsch hätte erfüllt werden können. Der Antimodernisteneid ist eine feierlichere Form der Verpflichtung, und das tridentinische Glaubensbekenntnis ist in das Fakultãtsstatut aufgenommen. Vielleicht hat es die Staatsregierung für angemessen ehalten, hierbei mitzuwirken. Darauf muß ich erwidern: Der Paypst 2 nicht daran gedacht, daß er etwas Neues einführe, er hat geglaubt,
* mit der Staatsregierung dadurch zu beseitigen, . - die Universitätsprofessoren von der Leistung des Eides ausschloß. Man spricht von der voraussetzungs losen, unbeschränkten Wahrheit der wiffenfchaftlichen Arbeit; die wissenschaftliche Tätigkeit ist aber von vielen Seiten begrenzt, sie ist zunächst begrenzt von dem dem sie dient; ich habe da nicht im Auge den praktischen Zweck der Vorbereitung auf einen Beruf, sondern den eine liche Tatigkeit ist auch beschränkt auf das Gebiet, Beschrankung
Die
der
Erziehung,
Professor Reinke meint, jeder
andere
und er verlangt des⸗ der
iboliken glaube ich mich berechtigt im Namen des katholischen Teiles
Zweck,
das sie be⸗ Beschrãnkung
Endlichkeit Die geistige Arbeit mag noch so weit schreiten, es kommt immer die Grenze, wo das Schauen unklar wird. Die wisfenschaftlichen Hypothesen zu Tatsachen und Wahrheiten um ist nicht möglich. Mit Professor Reinke stimme ich wenn er an der Weltwirklichkeit, nicht an er nimmt an, daß durch die
erreichen.
aritãätischen Behandlung, sie wollen dadurch zugleich mit 1 m. Bildung in Verbindung bleiben, sie wollen von der religiösen Wissenschaft Gebrauch gemacht wissen und haben das Vertrauen zu den Lehrpersonen in den Fakultäten, daß sie shren kirchlichen Grundsätzen treu bleiben. Wir Bischöfe sind ganz derselben Ansicht von der Notwendigkeit der katholisch⸗ fheologischen Fakultäten und bitten, nicht daran zu rütteln. Der PVapst ist ganz derselben Ansicht. In der großen Beunruhigung über kie Sache war auch die Frage aufgeworfen, ob man nicht kirchlicher⸗ feits die katbolisch⸗theologischen Fakultäten für überflüssig balte und die Ausbildung der Geistlichen anders gestalten könne; das hat mir Veranlassung gegeben, die höchste leitende Stelle zu befragen, und der Papst hat geantwortet, er habe bisher nicht daran gedacht und denke auch nicht daran. Daran darf man aber nicht Folgerungen knüpfen bie nicht berechtigt sind. Das Zartgefühl des Bern Grafen Hor kommt zu einer Ueberschätzung gewisser Imponderabilien, und darauf ist die Gespensterfurcht zurückzuführen. Nun sagt man, diese Gegen— ftände berührten auch die staatlichen Interessen und es ware jweck— mãßig , . wenn Rom vorher sie dem Staate mitgeteilt hätte. Dlese Gesetze sind aber für die ganze Kirche gegeben, und was wir dem preußischen Gesandten mitgeteilt hätten, hätten wir auch den anderen sagen müssen, und schließlich wäre es darauf hinaus— gekommen, ein neues Placet einzuführen. Wir sind der Ueber⸗ jeugung, daß im großen und ganzen die staatlichen Interessen gewahrt find. Die Bischöfe haben in ibren Anschreiben an das Volk und in allen ihren e, ,, ebenso wie der . Stuhl die Sache immer als eine innere Angelegenheit der Kirche angesehen. Der Religionsunterricht in den öffentlichen wie in den Privatschulen ist
Jugend kommt allerdings die Schulordnung unbedingt in Betracht; das verkennen die Bischöfe nicht, und sie . schon angefangen, sich mit der Staatsregierung in Verbindung zu setzen, um Ungelegenheiten ahn zu machen. Die Bischöfe wünschen, daß diese Angelegenbeit in voller Eintracht und im Einvernehmen mit der Regierung behandelt wird. Damit, glaube ich, sind alle Bedenken ausgeräumt, die man gegen dieses Dekret geltend gemacht hat. Ich komme nun auf das Dekret vom 20. August 1910, betreffend die Amotion der Geistlichen. Da hat der Graf Yorck gleich eine ganze Reihe Gespenster gesehen. Etwas Neues, und das hat der römische Stuhl hier immer betont, bringt dieses Dekret eigentlich nicht. Graf Vorck hat selbst zugegeben, daß auch das preußische Landrecht eine solche Versetzbarkeit in Aussicht nimmt, und ich kann ihm nicht ganz justimmen, wenn er unter Berufung auf den Kirchenrechtslehrer Hinschius diese Bestimmung des Landrechts nur auf die Absetzbarkeit bezogen wissen will. Ich glaube nicht, daß das allgemeine Land⸗ recht das im Auge gehabt hat, sondern es hat hinweisen wollen auf Fälle, wo es notwendig ist, eine Versetzung vorzunehmen. Der Papst geht weiter; er spricht die Versetzbarkeit auch aus, wenn den Pfarrer keine Schuld trifft, aber das Wohl der Gemeinde dies nötig macht; es wird also auf die Stimmung der Gemeinde Rücksicht genommen. Bisher konnte in solchem Falle die Diözesanleitung ein⸗ greifen, aber da ging dieses Eingreifen einseitig von einer Person aus, da war Willkuͤr möglich. Jetzt ist ein geordnetes Verfahren vorgesehen, der Bischof ist jetzt an die Entscheidung eines Spruchkollegiums gebunden, in welchem er nur eine Stimme hat; auch ist ein Rekurs zulässig an ein zweites Spruchkollegium, in welchem die Standesgenossen des betreffenden Pfarrers gegen den Bischof die Mehrheit haben. Ein solches geordnetes Verfahren kann Gesetzesberletzung nennen. Das
ausdrücklich betone, nur auf die farter. Graf Yorck meinte dann, die Rechte der Patrone und der taatsregierung würden verletzt. Bezüglich der Stellenbesetzung könnte
den kirchlichen Behörden be— Auch an den Staat muß bei Vakanzen die Anzeige erstattet werden; ich wüßte nicht, wie diese Bestimmung umgangen werden könnte. Ueberdies hat der Papst in der Anweisung an die Bischöfe aus⸗ drücklich vorgeschrieben, daß für Versetzungen nur solche Gründe geltend emacht werden können, welche das Wohl der Gemeinde berühren. un zu den Maßregeln vom 1. Dezember 1910 gegen die Modernisten. Ueber die Professoren der katholisch- theologischen Fakultäten haben wir uns ja schon ausgesprochen. Aber auch den weiteren Besorgnissen des Grafen Jorck wegen der Eneyelica Pascendi möchte ich entgegen- Die Vorwürfe, die der Papst gegen die modernistische Richtung erhebt, sind wohl berechtigt, denn diese Richtungen find ein verschleierter Atheismus oder Naturalismus. Wir haben nun damals darauf aufmerksam gemacht, daß bei uns in Deutsch— land diese Anschauungen und Richtungen nicht aufgetreten sind, und wir haben gebeten, von gewissen Maßnahmen Abstand nehmen irfen. Das ist abgelehnt worden. Von den Maßnahmen zur schärferen Ueberwachung der Lehrtätigkeit ist in den mit Genehmigung der kirchlichen Behörden festgestell ten Fakultäts⸗ statuten so viel schon geordnet, daß die Vorlesungsverzeichnisse den Bischöfen vorgelegt werden, daß die Bischöfe das Recht haben, die Vorlesungen hbesuchen zu dürfen. Auch früher war die Lehrtätig— keit nicht schrankenlos; eine gewisse Kontrolle hat immer statt— gefunden. Nun gibt es eine Reihe von Geistlichen in staatlichen Stellen, auch als Religionslehrer; auch bezüglich dieser Lehrpersonen bat dle leitende Stelle alles getan, um Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, um den Frieden zu erhalten und Reibungen mit den weltlichen Obrigkeiten möglichst zu verhindern. Alle Geistlichen haben, von den Fakultäten abgesehen, freiwillig den Eid geleistet. Meinungsverschiedenheiten, die noch besteben, werden sich leicht aus— gleichen lassen. Den warmen Appell des Grafen Yorck an die Ka—
der Bevölkerung zu beantworten: die katholischen Staatsbürger halten dafür, daß durch die neuesten Maßnahmen des Heiligen Stuhles an ihrer Stellung zur Staatsregierung wie in ihren Be⸗ ßiehungen zu den nichtkatholischen Mitbürgern nichts geändert wird. Sie werden nach wie vor bestrebt fein, an den hohen Aufgaben der Natien, an der Förderung des Vaterlandes und an der Pflege der aterländischen Interessen wetteifernd mitzuarbeiten, glauben aber auch ie Hoffnung begen zu dürfen, daß die Stimmung der nder glãubigen Stagtsbürger ibnen gegenüber sich nicht ändern wird. Was den Eristopat angeht, so wird er, festhaltend an seinen Grundsätzen und fuffassungen, stets bestrebt sein, die Ausführung kirchlicher An— ordnungen in Einklang mit den bürgerlichen Interessen und Gesetzen u bringen und zu erhalten. Derr Dr. Kü ster: Wir hatten ie Frage des Antimodernisteneides stehenden Interpellation während des Etats nicht zur Sprache kommen wird. Wir hegten diesen Wunsch einmal deshalb, eil Herr Professor Reinke die Vertretung der Interpellation über nommen hatte, und weil wir anderseits die Etatsberatungen nicht auf— halten wollten. Zu unserem Bedauern ist nun bier doch die Frage zur Besprechung gekommen, und zwar aus Gründen, die, wie ich sebr Fern anerkenne, es durchaus gerechtfertigt erscheinen lassen. Ich bin 1 genötigt, als Mitunterzeichner der Interpellation bier das ort zu nehmen, allein ich werde sehr kurz sein, zumal raf Jorck in seiner ausgezeichneten Rede die meisten Punkte vorweg genommen hat, und ich mich seinen Ausführungen in sebr vielem anschließen kann. Ich will deshalb nur solche unkte berühren, in denen ich ergänzend sein kann, oder in denen ich ret Meinung bin. Die Ausführungen des Vorredners haben bei ler Milde und Güte auf mich nicht überzeugend gewirkt. Ich sehe ganz davon ab, daß er keinerlei Erklärung für die ungkuckliche Aim gegeben hat, in der die Erlasse des Papstes erfolgt sind. Die twangelische Bevölkerung Preußens und Deutschlands ist im all meinen friedlich gesinnt, sie wünscht mit ihren katholischen Mit- nurgern im Frieden zu leben. Ich leugne natürlich nicht, daß auch * uns eine ganze Reihe von Heißspornen sind, die gelegentlich eit über das Jiel hinausschießen, aber trotzdem muß ich die Erjedensliebe der weitesten evangelischen Kreise, insbefondere derer, die
die Hoffnung gehegt, daß infolge der in Aussicht
D. von Trott zu Solz:
die durch die päpstlichen Kundgebungen der letzten Zeit hervorgerufen worden sind, hat die Staatsregierung durch den Herrn Minister⸗
nommen. Rede vom 7. März dieses Jahres die durch jene Kundgebungen ge— schaffene kirchenpolitische Lage eingehend beleuchtet und den Stand— punkt der Regierung zu der dargelegt. was
eingenommenen Standpunkt zu verlassen oder einer Modifikation zu unterziehen.
Wir werden immer die Meinung vertreten, daß es ieder mit seinem eigenen Gewissen abzumachen hat, wie er sich mit seinem Gott stellen soll, oder, um das alte friderizianische Wort zu gebrauchen, daß jeder verfuchen solle, nach seiner Fasson selig zu werden. Dennoch sehen wir von Jahr zu Jahr eine Verschärfung entstehen. Vor nahezu 1900 Jahren hatte der Stifter der christlichen Religion, als er vor Pilatus stand, die Worte gesprochen: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von di fer Welt, meine Jünger würden für mich kämpfen. So bezeugt seln Lieblingsjünger. Johannes. Bei diesen Worten legt sich der evangelische Christ die Frage vor: hat die Kirche diesen Grundsatz immer befolgt? Man wird wobl mit nein antworten mäffen. Der römische Stuhl kämpft fortdauernd nicht nur für die Güter des Himmels, sondern auch für irdische Macht. Es sind nicht die Katholiken als solche, die die Schwierig- keiten schaffen, sondern es ist der römische Stuhl, der die Geister nicht zur Ruhe kommen läßt. Ich erinnere nur an die Tatsache, daß fortwährend der Gedanke eines Kulturkampfes an die Wand gemalt wird, ja zum Teil schon gesagt wird, wir seien schon darin. Das ist ein umgekehrter Kulturkampf. Wir wollen und wünschen den Frieden, ohne den wir in Deutsch— land nicht auskommen können. Wir wollen gar nicht in die Ent⸗ wicklung der katholischen Kirche hineinreden, wir werden aber nervös, wenn die Grenze in irgendeinem Punkte überschrttten oder zu über⸗ schreiten versucht wird. Das ist nach der Meinung weitester Kreise beim Modernisteneid geschehen. Nachdem jetzt die . zur Sprache gekommen ist, werde ich die Interpellation zurückziehen, nachdem ich mich mit Herrn Dr. Reinke in Verbindung gesetzt habe. Die Interpellation, die wir eingebracht haben, lautet: „15 Ist der Königlichen Staatsregierung bekannt, ob Professoren preußischer Universitäten freiwillig den Antimodernisteneid geleistet haben? 2) Hält die Königliche Staatsregierung den Antimodernisteneid mit den im Diensteide von Professoren übernommenen Verpflichtungen für vereinbar? 3) Wenn Frage 2 mit ja beantwortet wird: Ist nicht die Königliche Staatsregierung der Ansicht, daß das Ansehen, die Würde und der Charakter der Universitäten eine Minderung erfahren, wenn es ihren Mitgliedern freisteht, sich nach Art des Antimodernisteneides zu binden? 4) Was gedenkt die Königliche Staatsregierung zu tun, um die auch ihr anvertraute Würde der preußischen Universitäten, die durch erfolgte oder auch nur mögliche Ablegung des Antimodernisteneides seitens einjelner ihrer Mitglieder gefährdet erscheint, zu wahren?“ Wunderbar berührt es uns, daß der Eid in jedem Jahre wiederholt werden muß. In einer Bemerkung des „Osservatore Romano“ heißt es, daß der Eid später wieder aufgehoben werden könne. ich direkt als eine zynische Verhöhnung der Heiligkeit des Eides an— sehen. Wenn der Papst für sich das Recht in Anspruch nimmt, ohne Verständigung mit dem Staate Vorschriften zu erlassen, die in die Rechte des Staats eingreifen, dann wird auf der anderen Seite der Staat ebenfalls ohne Verständigung mit der Kirche vorgehen müssen. Von Angehörigen des Zentrums im Abgeordnetenbause ist darauf hingewiesen worden, daß etwas Aehnliches an Bindung auch bei den evangelischen Theologen vorliege. Es stimmt aller⸗ dings, daß bei drei Fakultäten eine Eiche Bindung vorliegt, an den übrigen ist etwas derartiges aber unbekannt, so zum Beispiel in Marburg. Die katholischen Theologen befinden sich aber nach dem Modernisteneid unter ständiger Ueberwachung. Am schlimmsten aber ist die Ueberwachung, der die Professoren selbst durch ihre Schüler ausgesetzt sind. Trifft diese Voraus setzung zu, so müßte das zu einer beklagenswerten Spionage führen. Daß durch den Antimodernisteneid das Ansehen der Fakultäten eine schwere Schädigung erfahren muß, ist zweifellos. Der Anti⸗ modernisteneid wird von allen Professoren gefordert werden; Rom kann ja warten. Schließlich wird keiner auf einen Lehrstuhl kommen, der den Eid nicht vorher geleistet hat. Wer verbürgt uns denn, daß, wenn die Regierung in der Weise nachgibt, die Kurie nicht mit weiteren Angriffen auf anderen Gebieten gegen die theologische Fakultät vorgeht? Es drängt sich da die Frage auf, ob es not⸗ wendig und nützlich und erwünscht wäre, die katholischen Theologen aus dem Verbande der Universitäten auszuscheiden. Wir evangelischen Pręfessoren haben die hange Empfindung, als ob die kakholische Fakultät an der Universität eine Art Fremdkörper darstellt. Im wesentlichen bedeutet sie nichts anderes als die Uebertragung der Glaubenslehre an die Schüler. Von einer freien Forschung kann bei ihnen nicht mehr die Rede sein. Wenn es sich aber um einen Fremd— körper handelt, dann muß in der Tat nach allen Richtungen ernst er— wogen werden, ob man nicht daran gehen soll, die 53 Fakul⸗ täten an den Universitäten aufjugeben. Allerdings würde dadurch nicht allzu viel genützt werden, denn Rom wird nach seiner historischen Entwicklung seinem bisher geübten System nicht untreu werden. Es ist nun ein anderes Hilfsmittel vorgeschlagen worden, daß man nämlich den Gesandten beim Päpstlichen Stuhle zurückziehe. Das hätte zu einer anderen Zeit geschehen müssen, jetzt hätte es schwerlich einen Nutzen. Nach dem bisherigen Verlauf der Dinge haben wir keine begründete Ursache, der Staatsregierung irgendwelche Vorwürfe zu machen, im Gegenteil, wir glauben, daß bei den großen Schwierig— keiten, die die Staatsregierung auch mit zu überwinden hat, 6 Verfahren als ein billiges und gerechtes anzusehen ist. Ob sie ge⸗ nötigt sein wird, noch in anderer Weise vorzugehen, will ich nicht untersuchen. Wie Graf Jorck einen Appell an die Katholiken Deutschlands gerichtet hat, so möchte ich auch einen Appell an die Evangelischen richten und sie bitten, daß sie, wie die Sache jetzt ein⸗ mal steht, alles vermeiden, was das Feuer schüren, was unsere katholischen Mitbürger beleidigen oder kränken könnte. Mögen sie Gewehr bei Fuß ruhig den Verlauf der Dinge abwarten. Der Königlichen Staatsregierung aber möchte ich den altrömischen Mahn— ruf ans Herz legen: Videant consules, ne quid detrimenti capiat res publica.
Derr Dr. von Kopp stellt in tatsächlicher Berichtigung fest, daß der Vorredner wohl die bischöflichen Seminare mit den theo— logischen Fakultäten verwechselt habe. An der Tätigkeit der Bischöfe sei nichts geändert worden.
Derr Dr. Küster: Ich bitte den Herrn Vorredner um Aufklärung darüber, ob meine Bemerkung, daß über kurz oder lang nur solche Professoren der katholischen Theologie werden angestellt werden, die den Antimodernisteneid geleistet haben, richtig ist, da ja hinterher die Anstellung unter der Genehmigung der Staatagewalt und der Bischöfe stattfindet, und wir voraussetzen zu müssen glauben, daß unzweifelhaft späterhin nur solche Leute in eine . berufen werden können, welche den Antimodernisteneid geleistet haben.
Herr Dr. von Kopp (sehr schwer verständlich) erwidert, daß künftig es nur noch vereidigte katholische Geistliche geben werde, da 2 6 beim Empfange der ersten Weihen den Eid zu leisten aben.
Das muß
Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten
Meine Herren! Zu den gestern und heute hier erörterten Fragen,
präsidenten und durch mich, soweit dabei der Staat und seine Inter⸗ essen in Betracht kommen, im Hause der Abgeordneten Stellung ge— Insbesondere hat der Herr Ministerpräsident in seiner
ihr und zu den einzelnen Dekreten auf die es hauptsächlich ankommt, ausführlich Seitdem, meine Herren, ist nichts geschehen, die Staatsregierung bestimmen könnte, den von ihr
Kurie,
Ich kann deshalb in diesem hohen Hause Bezug nehmen
auf der linken Selte der evangelischen Christenheit stehen, betonen.
auf unsere — des Herrn Ministerpräsidenten und meine — Er—
für die höheren Schulen in diesem Jahre sei, daß die Söhne den Sonntag zur Rückreise aus der Heimat in die Schule benutzen müßten. Jugend zur Heiligung des Sonntags angehalten werden. Der Sonntag sei gerade der Familie zu widmen, deshalb müßte das Pro⸗ vinzialschulkollegium seine Verfügung korrigieren. sicherlich durch doppelte Anstrengungen den einen Tag, den die Schule verliere, wieder einbringen.
klärungen in dem anderen Hause des Landtags; sie sind allgemein be⸗ kannt und werden auch Ihnen, meine Herren, bekannt geworden sein.
Wenn ich somit den Ausführungen, die hier gemacht worden sind,
wesentliches zur Erwiderung nicht mehr gegenüberzustellen brauche, so möchte ich doch auf die Rede des Herrn Professors Küster mit einigen Worten deshalb eingehen, weil er seinerseits auf die von ihm unterzeichnete Interpellation eingegangen ist, die ja nun wohl durch die gegenwärtige Debatte ihre Erledigung finden wird. Die vier Fragen, die in dieser Interpellation an die Staatsregierung gestellt worden sind, kommen schließlich auf die Frage hinaus: will die Staatsregierung die katholischen theologischen Fakultäten an unseren Universitäten erhalten oder will sie sie auflösen. Auch zu dieser Frage hat der Herr Ministerpräsident und habe ich im Hause der Abgeordneten Stellung genommen, und wir haben die Stellung der Staatsregierung dahin gekennzeichnet, daß wir zurzeit noch keinen ausreichenden Anlaß erkennen, die katholischen theologischen Fakultäten aufzuheben. Gewiß ist ihre Stellung in dem staatlichen Organismus unserer Universitäten durch die Forderung des sogenannten Anti⸗ modernisteneides wesentlich erschwert, und die Bedenken, die schon früher von mancher Seite gegen ihren Bestand erhoben worden sind, haben sich vermehrt; aber die Staatsregierung ist doch der Ansicht, daß die Fakultäten auch jetzt noch von Wert sind in ihrer Tätigkeit im Zusammenhang mit den Universitäten. Wir glauben deshalb, an ihnen festhalten, die weitere Entwicklung der Dinge abwarten und erst dann, wenn sich ein zwingender Grund dafür ergeben sollte, daß die katholisch⸗ theologischen Fakultäten an unseren Universitäten mit Erfolg sich nicht mehr betätigen können, unsere Entschlüsse fassen zu sollen.
Wenn nun Seine Eminenz Herr Kardinal von Kopp die Friedens- liebe und das eifrige Bestreben Seiner Heiligkeit des Papstes hervor⸗ gehoben hat, ein friedliches und freundliches Verhältnis mit uns zu unterhalten, und wenn er weiter mitgeteilt hat, daß die Herren Bischöfe in diesem Sinne verständigt worden seien, damit sie die Aus⸗ führung der drei Dekrete, auf die hier hingewiesen worden ist, ent⸗ sprechend der friedlichen Gesinnung des Papstes vollziehen und dabei konkurrierende staatliche Interessen in gebührender Weise berücksichtigen, so ist das gewiß erfreulich. Eine solche Haltung der Herren Bischöfe ist aber auch unerläßlich, wenn es gelingen soll, die Ausführung der Dekrete, die mittelbar unzweifelhaft staatliche Interessen berühren, ohne Konflikte zwischen staatlichen und kirchlichen Behörden zur Aus⸗ führung zu bringen und Schwierigkeiten mit weittragenden Folgen zu vermeiden. Ich habe keinen Grund, an dem besten Willen der Herren Bischöfe nach diesen Richtung bin zu zweifeln; wir haben ja auch heute aus dem Schluß der Rede des Herr Kardinals von Kopp entnehmen können, daß die Bischöfe ausdrücklich zu dieser Gesinnung und zu diesen Absichten sich bekennen. Ob es aber möglich sein wird, überall Zusammenstöße zwischen den staatlichen und kirchlichen Be⸗ hörden zu vermeiden, ob nicht doch Schwierigkeiten mit weittragenden Folgen aus der Ausführung dieser Dekrete entstehen, steht dahin. Wir wollen es hoffen und wünschen; eine Sicherheit für die Zukunft haben wir nicht. Und da sind doch Befürchtungen für die weitere Entwicklung und ernstliche Besorgnisse nicht von der Hand zu weisen. Sie bestehen in weiten Kreisen gerade des kirchlich gesonnenen Teils unserer Bevölkerung und auch in den Reihen treuer Anhänger der katholischen Kirche. (Sehr richtig!)
Demgegenüber ist es durchaus verständlich, wenn hier, wie es von dem Herrn Grafen Jorck geschehen ist, auf die Möglichkeit von Perspektiven in dem Verhältnis zwischen Staat und Kirche hingewiesen wird und wenn diejenigen, die in der Trennung von Staat und Kirche ein Unglück für unser Land und unser Volk erblicken, hier warnend ihre Stimme erheben. (Sehr richtig Man wird nicht sagen können, daß das zur Unzeit geschehen sei, und man wird nur wünschen können, daß solche ernsten Stimmen nicht ungehört verhallen. Die Königliche Staatsregierung wird nach wie vor ihr eifriges Bestreben darauf richten, den konfessionellen Frleden, dieses hohe Gut, dem Lande zu erhalten, und wird das in diesen Tagen so oft genannte heikle Gebiet zwischen Staat und Kirche auch in Zukunft mit Zurückhaltung und Vorsicht betreten, andererseits aber auch nicht davon ablassen, die Würde und das Interesse des Staates zwar ohne Ueberspannung,
aber mit ernster und ruhiger Entschiedenheit zu wahren und zu ver— treten.
(Lebhaftes Bravo.)
Herr Dr. Loening, der darauf das Wort erhält, verzichtet. Sodann erhält Graf von Mirbach das Wort, er ist jedoch nicht
im Saale anwesend, erscheint auch, nachdem einige Zeit gewartet worden ist, nicht, und die Debatte schließt damit.
Das Gehalt des Ministers wird bewilligt. Bei dem Kapitel der Provinzialschulkollegien macht
Graf von der Osten darauf aufmerksam, daß von dem Pro⸗ vinzialschulkollegium der Provinz Brandenburg die Ferienordnung
so eingerichtet worden Gerade in der jetzigen Zeit müsse die
Die Söhne würden
Unterstaatssekretär D. Dr. Schwartz kopff erwidert, daß ihm
der spezielle Fall für die Provinz Brandenburg nicht bekannt sei, daß es aber eine generelle Vorschrift gebe, wonach die Ferien so gelegt werden sollen, daß der Sonntag nicht zur Reise von den Kindern ge⸗ braucht werde.
Der Minister werde den Spezialfall untersuchen.
Bei dem Kapitel der Universitäten bemerkt Fürst zu Salm-Horstmar: Für meine Heimatprovinz West—
falen kann ich heute dem Kultusminister und dem Finanzminister wärmsten Dank dafür sagen, daß unseren Anregungen vom vorigen Jahre Folge gegeben ist und erhebliche Mittel für die Ausgestaltung der Wilhelms⸗-Universität in Münster in den Etat eingc
Zwar . die ordentlichen Ausgaben für die Universität nicht wesent⸗ lich gesteigert, aber die gaußerordentlichen Ausgaben sind mit Freude zu begrüßen. J möge, sophischen entstehen Wünsche Ueber die Lage der außerordentlichen Professoren an den preußischen Universitäten Professoren zugegangen; die darin geäußerten Wünsche wird man alt berechtigt ansehen müssen. eigentlich nur Durchgangsposten sein, mindestens sollten die . ordentlichen Professoren nicht schlechter gestellt sein als die Oberlehrer der höheren Lehranstalten. etatsmäßigen außerordentlichen Professoren; diese haben weder Anrecht auf Zulage noch Wohnungsgeld noch die Ergänzung der Kollegiengelder von 1200 46, .
sie Staatgsbeamte
tellt sind.
hoffe, daß sein philo
Fakultät ausge sprochenen ful werden.
dauernd der
medizinische
wiederholt Fakultät
diese Fürsorge daß na vollkommener Ausgestaltung Fakultät auch die volle möge, und daß auch die bezüglich der theologischen
ist uns eine Denkschrift von den außerordentlichen
Die außerordentlichen Professuren sollten Besonders schlecht geht es den außer⸗
eine staatliche Fürsorge für ihre Hinterbliebenen, troßdem
zeichnen sich lediglich
sind. Die außerordentlichen Professoren kenn. als Hilfslehrer, es ist aber für einen
—— — —— 8 * —
.
—
E mee . / — — —