zu charakterisieren: als Gen. Lt. den Gen. Major à la suite der Armee Frhrn. v. Speidel, Königl. Gen. Intend. der Hoftheater und der Hofmusik, als Major den Hauptm. 4. D. Oeimberger;
bei den Sanitätsoffizieren: am 25. d. M. den Gen. Arzt Dr. Burgl, Korpsarzt des II. Armeekorps, unter Verleihung des Ranges als Gen. Major mit der gesetzlichen Pension zur Disp. zu stellen;
ju ernennen: zum Korpsarzt des II. Armeekorps den Gen. Arzt Dr. Everich, Div. Arzt der 6. Div., zum Div. Arzt der 6. Div. den Gen. Oberarzt Dr. Weber sberger, Regts. Arzt des 1. Chev. Regts. Kaiser Nikolaus von Rußland, unter Verleibung eines Patents seines Dienstgrades, zum Regts. Arzt des 1. Chev. Regts. Kaiser Nikolaus von Rußland den Oberstabsarzt Caudinus der Sanitäts- insp. zum Bals. Arzt im 15 Inf. Regt. König Friedrich August von Sachsen den Stabsarzt Dr. Peters dieses Regt;
zu versetzen: die Stabs- und Bats. Aerzte Dr. Landgraf vom 1. Inf. Regt. König zum 3. Pion. Bat, diesen in gleicher Eigen⸗ schaft, und Dr. Tüs haus vom 3. Pion. Bat. zur Sanitätęsinsp., den Oberarzt Dr. Me ver vom 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen zum 14. Inf. Regt. Hartmann.
eich Pren ßen. König haben Allergnädigst geruht:
. 19
glichen Statistischen Landesamts in gsrat Evert vom 1. Juni 1911 ab zum
Präsidenten dieser Behörde zu ernennen und infolge der der Stadtverordnetenversammlung zu Siegburg getroffenen Wahlen den unbesoldeten Beigeordneten, Kommerzienrat Alfred Keller daselbst in gleicher Amtseigen⸗
schaft auf fernere sechs Jahre und
her Wilhelm Gehlen daselbst als un⸗ irdneten der Stadt Siegburg auf die gesetzliche
s Jahren zu bestätigen.
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en Seehandlungsassessor Thieme z eehandlungsrat tisenbahnobersekretãr Ludwie im pf in Essen bahnhofs vor Preßler in
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ichen und Unterrichts— heiten.
r gelbert Humperdinck K 4 n a, . ö ist züm Vorsteher und vollbeschäftigten ordentlichen Lehrer der Abteilung für K ition an der Akademischen Hochschule für Munk i J
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. iwatdozenten in der theologischen Fakultät der Universitãt * ic. er ? und Lic. Horst
Stephan ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
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Königlichen
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Tamasese, der Go decUeer von Samoa Dr. Solf u. A. bei. Nach der Parade 1 Seine Majestät der Kaiser Kritik ab und ritt dann an Sitze der Fahnenkompagnie und der Standarteneskadron ter stürmischen Kundgebungen des Publikums nach den ninlichen Schlosse, wo der Gouverneur Dr. 61 Seiner elät den Oberhäuptling Tamasese vorstellte.
dersammelte sich heute zu einer Plenar⸗ reinigte Ausschuß für Handel und
Der Bun des ra sitzung; vorher hielt Verkehr eine Sitzung
Im Monat Ap 11 haben 4478 Schiffe (gegen 3565 Schiffe im Ar 10) mit einem Nettoraumgehalt von 611 620 Registe ters 1910: 537 815 Registertons) den Kaiser Wilhelm⸗Tanng Henutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in machung zu bringenden Elblotsgeldes, an Gebühren 273 56 16: 250 089 6) entrichtet.
2
Laut Meldung de T. B.“ sind S. M. S. „Tiger“ gestern in Kobe und R. S. „Panther“ vorgestern in Forcados eingetroffen. Abgegangen sind Schanghai, S. M. S S. M. S. „Panther
8 6 won moran“ von Brisbane und yreados.
Pots dam, 1. Jun n vormittag hat im Lust— garten in Gegenwart Sei jestät des Kaisers und Königs und Ihrer t der Kaiserin und Königin die Parade n e Garnison Pots dam stattgefunden, der, „W. zufolge, außer einer zahlreichen Generalität, de sminister, den Militär⸗ bevollmächtigten und den f moherrlichen Offizieren u. a. Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern, der frühere Präsident von Argentinien Dr. Insé Figueira Alcorta, der frühere Kriegsminister von Argentinien, General Rafael Aguirre, der argentinische Gesandte und in Be⸗ gleitung der argentinischen Gäste der Gesandte von Waldhausen beiwohnten. Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron⸗ prinz und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm, Georg von Griechenland und die Söhne des Prinzen Friedrich Leopold waren bei ihren Regimentern ein⸗ getreten. Nach der Parade fand im Marmorsaale des Stadt schlosses Frühstückstafel statt.
Lippe. Seine Durchlaucht der Fürst hat vorgestern sein
40. Lebensjahr vollendet. Der Geburtstag des Landesherrn wurde in Stadt und Land festlich begangen.
De sfterreich⸗ Ungarn.
Der König Franz Joseph hat gestern nachmittag in Gödöllö den Ministerpräsidenten Grafen Khuen Heder vary in Audienz empfangen. Der König, dessen Befinden, W. T. B.“ zufolge, ausgezeichnet ist, wird heute nachmittag nach Wien abreisen.
Italien.
In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer stellte der Abgeordnete Galli die Anfrage, ob Italien sich der Note Rußlands an die Türkei bezüglich Monte⸗ negros angeschlossen habe. ̃ F. T Unterstaatssekretär der
ortung der Anfrage, die Note
ind den aufrichtigen Wunsch, den
n, hervorgerufen worden. Es handle sich ausschließlich auf die beiden interessierten ein freundschaftlicher Meinungs—
Portugal. Durch einen amtlichen Erlaß wird als gesetzliche Zeit für Portugal vom 1. Januar 1912 ab die nach dem Meridian von Greenwich berechnete Zeit von Westeuropa eingeführt. Belgien. eputiertenkam mer kam es gestern laut Be B.“ bei Fortsetzung der Beratung über di Schulgesetzentwurfs wiederum zu große die fast eine halbe Stunde andauerten und die Ve handlung unmöglich machten.
e n
Türkei. ie Deputiertenkammer hat nach einer Meldung des . B.“ gestern mit 77 gegen 63 Stimmen den Antrag ortige Lösung der Tabakregiefrage abgelehnt, nach⸗ Großwesir sich gegen die Verlängerung der Tabak⸗ usgesprochen und der Kammer die Entscheidung über rolensteuer oder Staatsmonopol freigestellt hatte. Die nung vollzog sich unter großem Lärm, wobei es zwischen geordneten zu Tätlichkeiten kam. Das Abstimmungs—⸗ entspricht dem Standpunkt der Reginrung.
Montenegro. äille an der montenegrinisch te
6 zu un hn zu vereinbaren, sind, W. T. B“ mo Brigadegeneral Duschewitsch HFesandtschaft in Konstantinopel mit sechs Offizieren und acht Beamten in Gusinje
Amerika.
In den chilenischen Kammern wurde heute eine Botschaft verlesen, in der den Mächten, die aus Anlaß der Jahrhundertjahrfeier Gesandtschaften geschickt haben, der Dank ausgesprochen wird. Die Botschaft stellt, wie „W. T. B.“ meldet, die herzlichsten Beziehungen zu allen Nationen, ausz⸗ genommen Peru, fest und empfiehlt den Kammern die An⸗
nahme der Handelsverträge mit England und Italien.
Asien.
Die Abschiedsgesuche der Gouverneure von Zizikar und Kirin sind, wie die „St. Petersburger Tele⸗ graphenagentur“ meldet, auf Betreiben des Generalgouverneurs der Mandschurei Chao Er⸗hsün bewilligt worden. Der Generalgouvernenr schlägt vor, ihm zur Probe die alleinige Verwaltung der Mandschurei zu übertragen unter der Mit⸗ wirkung der Taotais in den einzelnen Provinzen für die Zivil⸗ verwaltung. ö!
— Heute ist in Tokio, W. T. . zufolge, der zwischen Rußland und Japan abgeschlossene Auslieferungs⸗ vertrag unterzeichnet worden. Der Vertrag sindet auf politische Verbrecher keine Anwendung, wohl aber auf Personen, die Verbrechen gegen die Person des Monarchen begangen haben.
Afrika.
Der Sultan Mulay Hafid hat den Großwesir El Glaui seines Amtes enthoben. Wie die „Agence Havas“ meldet, hat dieser seit zwei Jahren seine Stellung als Groß⸗ wesir in maßloser Weise dazu mißbraucht, um alle möglichen Erpressungen und Bedrückungen an den Stämmen auszuüben. Dadurch hat er auch die gegenwärtige Erhebung hervor⸗ gerufen. Mulay Hafid fühlte sich nicht stark genug, um nach Belieben zu handeln, aber seit der Ankunft des Generals Moinier fühlt sich der Sultan sicherer und zeigt sich von außer⸗ ordentlicher Strenge gegen El Glaui. Ganz unvermittelt be⸗ deutete der Sultan dem Großwesir, er moge Rechnung über die Riesensummen ablegen, die er von allen Stämmen erhalten, aber dem Staatsschatz niemals abgeliefert habe. El Glaui weigerte sich, und der Sultan entschloß sich, ihn abzuberufen. El Glaui, der an Tuberkulose schwer krank ist, wird seine Frei⸗ heit behalten, ohne jedoch Fes verlassen zu können. Ebenso werden ihm seine persönlichen Güter erhalten bleiben, die Güter aber, die ihm Mulay Hafid gegeben hat, wird der Machsen wieder einziehen. Ein Nachfolger El Glauis wird nicht ernannt werden. Er wird von dem Sekretär Arbi el Hasnaui vertreten werden. Die Abberufung El Glauis wird möglicherweise eine Bewegung unter den Stämmen herbeiführen, und Mulay Zin kann diese Tatsache als Einmischung der Christen in die Angelegenheiten Marokkos ausbeuten. Der Fremdenhaß wächst. Die Mahalla Omrani hat am 29. Mai den Marsch von Uessa gegen Fes angetreten. Wie „W. T. B.“ meldet, bleiben in Fes vorläufig fünf Kompagnien Infanterie, eine Batterie Artillerie, eine Schwadron Kavallerie und ein Feldlazarett. 15 9600 Mann sollen zur Anlegung von Etappenstationen zwischen Rabat und der Hauptstadt sowie zur Beruhigung des Gebiets verwendet werden.
— Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Las Palmas zufolge ist es am 29. v. M. wieder zu Unruhen gekommen. Die Menge versuchte mehrere öffentliche Gebäude anzugreifen. Die Zivilgarde mußte von den Waffen Gebrauch machen, um die Menge zu zerstreuen, aus deren Reihen einige Schüsse fielen.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tags befindet sich in der Ersten Beilage.
Statistik und Volkswirtschaft.
Säuglingssterblichkeit und Geburtenziffer.
Die Säuglingssterblichkeit in Deutschland und Preußen gilt viel⸗ sach als ungewöhnlich hoch, und es werden daraus Rückschlüsse auf die verhältnismäßig ungünstige wirtschaftliche Lage der Bevölkerung oder auch auf mangelhafte Hygiene gezogen. In Wirklichkeit sind solche Urteile oft sehr voreilig. Vor allem muß neben der Säug⸗ lingssterblichkeit die Höhe der Geburtenziffer mit in Betracht gezogen werden. Wo die Frauen durch die Häufigkeit der Geburten stark be⸗ lastet sind, können sie der Kinderpflege weniger Sorgfalt zuwenden als dort, wo die Kinderzabl an sich gering ist. Sieht man sich nach Veigleichsziffern bezüglich der Geburtenhaufigkeit und Säuglingesterb⸗ lichkeit in den wichtigsten Staaten um und betrachtet man zugleich die Sterbeziffern mit und ohne Säuglingssterblichkeit, so findet man für die jüngste Zeit das Folgende:
Gestorbene unter 1 Jahr
auf 100
Auf 1000 der Bevölkerung entfallen
Gestorbene Gestorbene Lebend⸗ ohne Tot ⸗ abzüglich geborene geborene Säuglinge
Deutsches Reich . 1908 17,8 3 18.0 123
Oesterreich. 1906 202 35 22,6 15,5 nenn Ig9h* 9, 36, 24,8 Rußle 1901 27. j 32,1 Ital 1907 5.36 31, 20,7 1904 25,8 1906 19,9 3 1908 14,7 1908 15.30 1907 195.3 1907 14,6 1907 14,2 1907 14,0
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sieht sofort, daß Deutschland in bezug auf die Höhe der
glingssterblichkeit an sich keineswegs eine ungewöhnliche Stellung it, sondern das Oesterreich, Ungarn und Rußland ungünstiger auch Spanien nabezu die gleiche Säuglingesterblichkeit fweist. Cine Reibe von anderen Stagten sch int allerdings auf en erften Blick günftiger dazustehen; es ist jedoch für sie steis eine gesonderte Betrachtung notwendig. Italien hat eine geringere Sauglingssterblichkelt bei nahezu gleicher Geburtenziffer, — aber die Slerbeziffer ist um fast ein Sechstel und die Ziffer der Gestorbenen unter Ausschluß der Säuglinge ist sogar um ein volles Viertel höher. rankreich hat eine ganz geringe Geburtenziffer, dabei eine erheblich oshere Sterbeziffer, die sich allerdings daselbst zum Teil aus dem starken zerhaäͤltnissatz der Greise erklärt. Bei England ist in Betracht zu zieben, daß die Anmeldungen der verstorbenen Säuglinge infolge der sechswöchigen Frist daselbst unvollständig sind. Die Niederlande und die skandinavischen Lander baben allerdings eine nicht unerheblich geringere Säuglinassterblichkeit, aber die allgemeine Sterblichkeit nach Ausschluß der Säuglingssterblichkeit ist nur wenig geringer, und auch Preußen weist in der Provinz Hannover, Westfalen, Hessen⸗Nassau und Schleswig⸗Holstein Gebiete auf, in denen die Säuglingssterblich⸗ keit auf 10 bis 15 v. H. der Lebendgeborenen herabsinkt. So betrug die Säuglingssterblichkeit in 1909 1968
Schleswig⸗Holstein . . 13,2 14,9 j 13, Westfalen.. . 13.0 14,4 Hessen⸗Nassau 103 1038. Zum Schlusse ist noch zu bemerken, daß die Säuglingssterblichkeit im Laufe der Zeit sich auch in Preußen beträchtlich erniedrigt hat, wie die folgende Uebersicht zeigt:
ee .
, , , .
Sanglingeasterblichkeit im preußischen Staate . . 6 il 1909.
Von Von 100 Lebend⸗ 100 Lebend⸗ Jahre geborenen Jahre geborenen tarben im starben im 1. Lebensjahre 1. Lebensjahre 1875/1880 .. 20,6 1903 . 19,4 1851 i885 .... 307 . 1856 1890 — 363 J 185 1 20,5 1906 . 177 1896 1900 .... 301 1 6163 J, 20, 0 1908 . 17,3 ,,, 176 J, 164. Stat. Korr.)
Zur Arbeiterbewegung.
Zwischen dem Zentralverband der Zimmerer und der Ver— einigung der Zimmermeister in Neuß ist nach einer Mitteilung der Rhein. ⸗Westf. Ztg.“ ein Tarifvertrag abgeschlossen worden, der bis zum 31. März 1913 Gültigkeit hat und innerhalb dieses Zeitraums eine Erhöhung der Stundenlöhne von 55 3 bis zu 62 3 vorsieht. Für Ueberstunden, Nacht⸗ und Sonntagtarbeit ist der allgemein übliche Zuschlag festgesetzt worden.
Die Arbeiter der Sammetfabriken in Sächteln haben, wie die Köln. Ztg. berichtet, in einer Versammlung beschlossen, mit den Fabrikanten betreffs Einführung der Crefelder Lobnliste in Unterhandlung zu treten. ;
Aus Greven in Westfalen wird dem W. T. B. zur Aus— sperrung der Tertilarbeiter (s. Nr. 119 d. BÜ.) gemeldet, daß, nachdem die Arbeiter der Firma Colk u. Co., in Coesfeld sich bereit erklärt haben, heute die Arbeit wieder aufzunehmen, die am 19. Mai verhängte Aussperrung aufgehoben worden ist. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt unter den Bedingungen, die den Arbeitern am 16. Februar von der Firma angeboten worden waren (Erhöhung von 15 3 für das Stück für „alte Unterschläge“ — eine Sorte von Webstühlen — unter Ablehnung der weitergehender Lohnforderung). ;
Nach einer Mitteilung der Köln. Ztg. aus Braun schweig hatten auf acht Gruben des Reviers von Helmstedt, Völpke und Oschersleben von 2655 Mann Belegschaft 1200 gekündigt. Eine Anzahl der Leute hat die Kündigung schon zurückgenommen. Auf den anderen Gruben des erwähnten Reviers sind Massenkündi⸗ gungen unterblieben.
In Fiume haben, wie W. T. B. meldet, die Vertreter sämt⸗ licher Arbeiterorganisationen in einer gestern abgehaltenen Konferenz beschlossen, zum Zeichen der Solidarität mit den streikenden An⸗ gestellten der Ungarisch kroatischen Schiffahrtsgesellschaft den allge⸗ meinen Ausstand zu verkünden. Infolge dieses Beschlusses feiern heute etwa 20 000 Arbeiter.
Aus Rotterdam wird der Köln. Ztg. vom 31. Mai berichtet, daß eine Konferenz zwischen dem Bund der Besitzer ven Rhein⸗ schleppdampfern und dem Maschinisten⸗ und Heizerbund ergebnislos verlief. Beide Parteien behaupteten ihren Standpunkt. Der Arbeiterbund fordert lolleitiven Arbeitsvertrag und Lohnerhöhung, wodurch die früher von den Arbeitgebern festgesetzten Mindestlöhne für 1911 um einen und für das folgende Jahr um einen weiteren Gulden wöchentlich erhöht werden sollen.
Kunst und Wissenschaft.
Dr. H. Hassinger hat in der „Deutschen Rundschau für Geographie“ einen Aufsatz über die geographische Verteilung der Großstädte auf der Erde veröffentlicht. Die „Köln. Ztg.“ entnimmt ihm folgende Angaben: Unter einer Großstadt versteht er jede Siedlung von über 100 000 Einwohnern und unterscheidet 1) Millionenstädte, 2) Halbmillionenstädte und 3) Wohnplätze mit 100 bis 500 000 Einwohnern. Im ganzen gibt es nach Hassinger 341 Wohnplätze auf der Erde, die über 100 000 Be⸗ wohner zählen, und von diesen liegen 171 (50 0,0) in Europa, 98 (28 ) in Asien, 14 ,o—m in Amerika. Asien und noch mehr Nordamerika weisen aber einen größeren Prozentsatz großer Städte auf, als ihnen gemäß ihrer Bevölkerung im Vergleich zu Europa zukäme. Dies rührt daher, daß in jenen beiden Erdteilen die mit Großstädten besetzten Länderräume im Verhältnis zu den xiesigen, fast menschenleeren arktischen und Trockengebieten stark zurücktreten und sich im Osten Nordamerikas eine beträchtliche Anzahl Großstädte auf engem Raum zusammendrängt. In Europa ist dagegen infolge der starken Gliederung des Landes in kleinere natürliche Landschaften und künstliche politische Gebilde auch die Anzahl der Mittelstädte außerordentlich groß und beherbergt einen wesentlichen Teil der Be— völkerung. Die Großstädte treten vorwiegend haufenweise oder linien— artig angeordnet auf. Die erstere Anordnung ist vorherrschend in Bergwerkegebieten und Industrierevieren, die letztere an Wasserrändern. Haufenweise angeordnete Großstädte gehören vorwiegend in die Klasse der großindustriellen Produktionsstätten, die meist durch Bodenschätze bedingt sind. Linienhaft angeordnete Großstädte gehören vorwiegend in die Klasse der Verkehrs und Handelsplätze. Wo beide Haupt— ursachen der Großstadtbildung zusammentreffen, z. B. in einem strom= durchflossenen Bergbaurevier mit bodenständiger Industrie, das zugleich Hinterland und Küste mit guter Verkehrslage bildet, dort wird die Großstadtanhäufung am stärksten. Eine dritte Art der Großstadt⸗ anbäufung bilden die losen Gruppen von Marktplätzen und gewerb— lichen Produktionsstätten der fruchtbaren tropischen und subtropischen Stromtiefländer mit sebr dichter agrarischer Bevölkerung. Im Gegensatz zu den beiden eisten Gruppen sind diese Städte geschichtliche Zeugen einer uralten Kulturentwicklung; sie sind vertreten in Hindustan, im Pendschab und in China. Indessen ist die Großstadtanhäufung in den Agrar— ländern Indien und China doch relativ nicht bedeutend im Verhältnis zu der ungeheuer zahlreichen Bevölkerung und im Vergleich zu den westeuropäischen Verbältnissen. Beziehungen zwischen Klima und Groß⸗ stadtverbreitung faßt Hassinger in folgende Sätze zusammen: Der weit⸗ aus größte Teil der Großstädte liegt in der nördlichen gemäßigten Zone. Nur sehr wenige liegen innerhalb der Wendekreise, und diese sind überwiegend an die Küste gebunden. Die Binnenstädte liegen aber fast alle in Hochländern, wo die Lage das tropische Klima mildert. Die südliche gemäßigte Zone ist ebenfalls arm an Groß⸗ städten, was auf die geringe Bodenentwicklung und die relativ große Verbreitung von Trockengebieten zurückzuführen ist. Die polare Grenze der Großstädte verläuft ziemlich parallel der polaren Grenze des menschlichen Lebens auf der Erde, liegt also in Europa mehr pol⸗ wärts als in Asien und Amerika. Die nördlichste Großstadt ist Helsingfors (609 n. Br.), die südlichste Melbourne (3830 s. Br.).
Das Wort „Pfingsten“ ist nicht weniger bemerkenswert als Weihnachten und Ostern. Freilich ein großer Unterschied ist auf den ersten Blick erkennbar: während in jenen Namen sich Erinnerungen an heidnische Feste fortpflanzten, ist der Name Pfingsten rein christlichen Ursprungs. Er geht zurück auf das griechische er- t ö„Esga — der fünsßzigste Tag, nämlich nach Ostern, und scheint mit Wörtern wie Kirche (aus zur) und Pfaffe (aus zarzas) durch Vermitt⸗ lung des Gotischen vor der althochdeutschen Zeit in die deutschen Mundarten eingedrungen zu sein. Denn die außergermanischen Völker Westeuropas haben mit der römischen Bekehrung später die in der lateinischen Kirche üblichen Wörter ecelesia (Kirche) und elericus (Pfaffe) eingeführt; zu der Zeit aber hätte das anlautende p von lat. pentecosta (pgl. französ. la Pentechte) im Hochdeutschen nicht mehr zu pf verschoben werden können. So ist das Wort ein Rest der früheren griechisch⸗arianischen Bekehrung unter den deutschen Stämmen. Allerding, hat aus pentecoste nicht ohne weiteres Pfingsten werden können. Im Althochdeutschen muß es vielmehr Pfinkusti lohnen am Ende) geheißen haben, doch ist diese 6. zufällig nicht belegt; aber sie wird durch
solche neuhochdeutschen Zusammensetzungen wie Pfingstsonntag, Pfingst⸗ rose usw. bezeugt, und ein , . Schriftsteller, Notker, der das Wort seinen Lesern verständlich machen will, gebraucht die Form finfchusti, indem er wenigstens den ersten Bestandteil übersetzt und den zweiten an kust Gu k“iosan, wählen) anlehnt. Das mittel- hochdeutsche pfingle)sten aber, das auf die nicht nachweisbare alt⸗ hochdeutsche e zurückgehen muß, erklärt sich (wie Weihnachten.) als Wemfall (Dativ) der Mehrzahl in Anlehnung an Fälle, in denen das Wort als reine Zeitbestimmung mit einem Ver⸗ bältnlswort gebraucht wurde (auf, nach, von, vor, zu Pfingsten). Daraus wurde dann ein neuer Werfall (Nominativ) der Mehrzahl und sogar der Einzahl gebildet. So haben wir noch heute in der Mehrzahl „die Pfingsten: „Fröbliche Pfingsten', Nasse Pfingsten, fette Weihnachten! (Sprichwort); in der Einzahl das Pfingsten“ (d. h. Pfingftfest): Pfingsten, das liebliche Fest, war ge⸗ kommen! (Goethe). „Ein Pfingsten, wie ich's beschreiben will Jean Paul). Daneben auch die Pfingsten -:. „So wird euch rie
fingsten zum Pfingstbier laden? (Fischart). Das Fehlen eines zeidnischen Wortes für das Pfingstfest läßt übrigens darauf schließen, daß es in dieser Zeit ein entsprechendes gemeingermanisches Fest nicht gegeben hat; denn selbst hier und da noch verbreitete Ge— bräuche wie das Schlachten des bekränzten Pfinastochsen, die Pfingstreckenzüge u. a. sind dafür kaum als beweiskräftig anzusehen und deuten wohl nur auf Einzelfeste hin. Sonst würde sich zweifellos ein gemeingermanisches Wort dafür erhalten haben. So hat sich ja gegenüber dem in manchen mittel. und niederdeutschen Gegenden ge⸗ bräuchlichen Pasch (vgl. franz. Faques) das deutsche Wort Ostern überall durchgesetzt. Und anderseits hat das Englische auch für das Pfingstfest zwar eine einheimische Form „Whitsuntide, Whitsunday“, aber auch sie ist nur in , n, an den christlichen Brauch zu erklären, zu Pfingsten vorzugsweise die Taufen abzuhalten und den Neugetauften dazu eine Woche lang weiße Kleider anzuziehen.
Das kürzlich in Stuttgart eröffnete Linden⸗Museum für Völkerkunde ist aus dem dem Württeembergischen Verein für Handels⸗ geographie gehörigen Museum für Länder⸗ und Völkerkunde hervor⸗ gegangen und nach dem langjährigen Vorsitzenden dieses Vereins, dem Königlichen Oberkammerherrn und Hofmarschall des Prinzen Hermann zu Sachsen⸗Weimar, Graf Linden, genannt, der sich um die Vervoll— ständigung der Sammlungen in ethnographischer Hinsicht große Verdienste erworben hat. Als mit der Erwerbung von Kolonien das Interesse für Völkerkunde in Deutschland allgemeiner wurde, wandte auch der Stuttgarter Verein, der bis dahin mehr handelswissenschaftliche Zwecke verfolgt batte, sein Interesse und seine Sammeltätigkeit der Völkerkunde zu. Als Privatverein steckte er sich in weiser Besch inkung von vornherein bestimmte, engere Grenzen, schloß das Vorgeschichtliche aus und legte das Hauptgewicht auf die Ethnographie der gegenwärtigen afrikanischen und ozeanischen Naturvölker unter besonderer Beräcksichtigung der die deutschen Kolonien bewohnenden. Daneben wurden auch wertvolle Sammlungen von Gegenständen der Eingeborenen Amerikas zusammengebracht. Das neue, im Mittel punkt der Stadt, am Hegelplatz gelegene Museum ist allein aus Mitteln, die der Verein privatim aufgebracht hat, erbaut worden. Es umfaßt in vier Stockwerken je einen außerordentlich günstig be— leuchteten Riesensaal, in denen das Publikum schon jetzt den größten Teil der übersichtlich geordneten Sammlungen beirachten kann, während sie bisher zum Teil in Kisten verpackt, der weiteren Oeffent⸗ lichkeit nur in beschränktem Maße zugänglich gemacht werden konnten.
Die Wiener Akademie der Wissenschaften hat, nachdem ihr bisheriger Präsident, der Geologe Professor Eduard Sueß sein Amt wegen seines hohen Alters niedergelegt hat, ihren bisherigen Vizepräsidenten, den Professor Dr. Eugen von Boehm-Bawerk zum Präsidenten gewählt. Der neue Präsident, der im Kabinett von Koerber wiederholt das Finanzministerium leitete, ist einer der bedeutendsten Volkswirtschaftler und Finanztheoretiker Oesterreichs. Der Wiener Universität gehört er als ordentlicher Professor der politischen Oekonomie an. Er schrieb u. a. eine „Geschichte und Kritik der Kapitalzinstheorie! und eine „Positive Theorie des Kapitals. Zum Vizepräsidenten der Akademie wurde der frühere Professor der Physik an der Wiener Universität, Hofrat Dr. von Lang gewählt, der sich als Mitbegründer der modernen Kristall physik große Verdienste um seine Wissenschaft erworben hat.
Literatur.
Einführung in die Sozialpolitik. Von Dr. Leopold von Wiese, Professor der Volkswirtschaftslehre an der Königlichen Technischen Hochkschule Hannover. IV und 208 Seiten. Verlag von G. A. Gloeckner, Leipzig. Geb. 4,50 . Die vorliegende Ein⸗ führung in die Sozialpolitik“ erklärt zunächst die Natur der Sozial⸗ politik als des Kompromißgebiletes von Politik und Eihik“, sondert von ihr die Volkswohlfabrtspflege ab und gibt eine klare Terminologie. Das zweite Kapitel befaßt sich mit dem Wesen der Klassenbildung und der historischen Entstehung der sozialen Klassen. Hieran schließt sich dann die materielle Behandlung der Sozialpolitik auf der Grundlage der öffentlichen Hilfe und der Selbsthilfe. Der Verfasser ist hierbei be⸗ strebt gewesen, die gegenwärtigen Probleme der Sozialpolitik in an— nähernder Vollständigkeit kurz darzustellen, von der Fülle und Kom⸗ pliziertheit sozialer Fragen“ eine Vorstellung zu geben und dabei so anschaulich wie möglich zu sein, neben die sozialethischen die politischen Gesichtspunkte zu stellen und besonders auf die Fragen, die von der jüngsten Gegenwart aufgeworfen worden sind, naher einzugehen. Setzt das Buch mit methodologischen, anscheinend nur die theoretisch⸗wissenschaftliche Behandlung angehenden Darlegungen ein, so wird in den Einzeluntersuchungen das Interesse des werk—⸗ tätigen Lebens an den sozialen Problemen der ausschlaggebende Gesichts— punkt für ihre Behandlung. Besonders ist dem Umstande Rechnung getragen, daß die moderne Sozialpolitik es nicht nur mit den hand arbeitenden Schichten der Bevölkerung zu tun hat. Die hier be— handelte Materie wird in weiten Kreisen Interesse finden.
— „Hans Gregors Komische Oper 1905 —1911* von Fritz Jacobsohn. Verlag von Oesterheld u. Co., Berlin. Preis J A6. —2 Fr Jacobsohn, der in seiner Eigenschaft als Kritiker mit den hiesigen Musik⸗ und Theaterverhältnissen völlig vertraut ist, hat es unternommen. das Wirken Hans Gregors, des Begründers und Leiters der Komischen Oper, bei seinem Scheiden von Berlin ein⸗ gehend zu beurteilen und seinem Werte nach einzuschätzen. „Ich wollte keinen Panegyricus auf den Mann schreiben“, bemerkt der Verfasser in den einleitenden Zeilen seines Buchs, „sondern einen sachlichen Beitrag zur Geschichte der modernen Inszenierungskunst und der modernen Oper liefern“. Zunächst erteilt Jacobsohn Gregor selbst zu einem kurzen Aufsatz das Wort, in dem der jeßige Wiener Hofoperndirektor die künstlerischen Grundsätze entwickelt, nach denen er verfuhr. Eine kritische Würdigung des Erreichten gibt dann Jacobsohn in dem ‚Das Reformwerk Gregors“ überschriebenen Hauptkapitel des Buchs. Aus diesem mögen folgende Zeilen hierher— gesetzt sein: Die Bedeutung der Berliner Jahre Gregors wird für eine spätere Zeit sicherlich gerade darin zu suchen sein, daß er abseits von Wagner und ohne Wagners Werke feine Aufmerksamkeit allen Gattungsarten der Oper gewidmet hat. Daß er durch den Zwang, bis 1913 ohne Wagner auszukommen, gewissermaßen nach vor- und nach rückwärts Umschau halten mußte. Durch die Notwendigkeit, Neues zu bringen, Neues aufzustöbern, Neues zu versuchen, war sein Spielplan ungemein abwechslungsreich, war seine Bühne die fleißigste Novitätenbühne. Die Opernproduktion der drel wichtigsten Opernländer hat er entsprechend ihrer Bedeutung berücksichtigt. Eine Zusammen⸗ stellung seiner Autoren nach der Nationalität straft die oft gehörte Behauptung, daß er Italien und Frankreich gegenüber Deutschland bevorzugt habe, Lügen. Deutsche Autoren sind mit achtzehn, italienische mit jehn, französische mit dreizehn Werken vertreten, wozu noch ein englischer und ein holländischer Komponist kommen.“ Der jweite Teil des vom Verlag geschmackvoll ausgestatteten und mit
1
einem Bildnis Gregors sowie mehreren Szenenbildern geschmückten Buchs enthält in zeitlicher Folge eine Würdigung der einzelnen Auf⸗ führungen mit ihren Fehlern und Vorzügen sowie eine Aufzählung der Künstler, die in der Komischen Oper seit deren Bestehen gewirhi haben, und der von ihnen gesungenen Partien.
Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wil helmstraße 22, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Kürschners Bücherschatz Nr. 774: Dorfgeschich ten. Von Wilh. v. Polenz. 20 3. Nr. 7756: Frau Liesa. Roman von Georg Wasner. 40 . Berlin W. 9, Potsdamer Str. 124. Herm. Hillger Verlag.
Postfranzösisch. Ein Handbuch für den Selbstunterricht und ein Hilfsbuch für Beamtenschulen. Von P. Franz. 1,25 . Berlin W. 10, Lützow⸗Ufer 5, Gerstmanns Verlag⸗
Vögel fremder Länder. Von Dr. K. Floericke. 1 4, gebunden 180 . Stuttgart, Franckh'sche Verlagshandlung.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Italien während des ersten Drittels des Monats Mai 1911.
Die Ende April ersehnten Niederschläge sind eingetreten und kamen namentlich den Feldfrüchten in Latium und in Apalien zu statten. Die QOlivenblüte vollzieht sich unter günstigen Witterung verhältnissen. Die Weingärten ch⸗ weise ist die Heuernte im Gange. (Bericht des Kaiserlichen General— konsulats in Genua vom 26. Mai 1911.)
Inas 1Ings⸗ 1
r 814 2 r*Yο n 204 ** * * eigen eine üppige Vegetation. Stri
Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 23. Mai d. J.: Amtlichen Berichten zufolge befriedigt im allgemeinen die Entwickelung der Saaten in Serbien und zwar sowohl der Winter⸗ als auch der Sommergetreidearten, obgleich infolge der bäufigen starken Regen ein gewisser Stillstand auf den fetteren tiefergelegenen Fluren beobachtet wird. z
Der Maisanbau ist mit wenigen Ausnahmen als beendet zu betrachten; die Kulturen entwickeln sich bei der feuchten Witterung sehr gut. Stellenweise haben Wolkenbrüche, Ueberschwemmungen und Hagelwetter sowie auch Feldmäuse den Saatfeldern, Raupen Pflaumen und anderen Obstsorten Schaden zugefügt. Im allgemeinen werden die Aussichten hinsichtlich der Pflaum gut bis mittelmäßig bezeichnet; dasselbe gi der Weingärten.
Die Ausfuhr in Mais un Wochen anhaltend lebhaft, sie richtete hauptsächlich donauaufwärts nach abwärts über Sulina nach Be treidepreise sind etwas gestiegen.
Die Aussichten landwirtschaftlicher Sie in Canada. Die gesamte Fläche Canadas ist fünfzehnmal so des Deutschen Reichs; von landwirtschaftlichem Werte läufig nur ein Drittel dieses Gebiets, zwar das s Aber auch in dieser Kulturzone sind lichen Gründen noch große Fläc schlossen. Im nördlichen Tei Besiedelung der Ackerflächen noch zu ner ihren Anfängen, als daß bereits jetzt mi Ausnutzung gerechnet werden könnte schnell damit vorwärts gekommen. ie sei vorigen Jahrhunderts, besonders . g die Wege geleitete entsprechenden Kleinbesitzver des Verkehrswesens, di Beihilfe, auch in der Belel die eigenen Bemühungen der Landwirte ibrer Verein gungen in wittschaftepolitscher technisch Hinsicht haber — wie der landwirtschaftliche Sachoerständige beim Kaijerlich Konsulat in Montreal, Dr. SO. Hucho, in einem Aufsatvz „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft“ aus bewirkt, daß der im Jahre 1901 auf etwa 1500 Millionen M
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schätzte Wert landwirtschaftlicher Erzeugnisse sich bis heute bein dreifacht hat. Im ich schon Mark, wovon 2226 zi igni Als Vergleichszahlen seien die W Erzeugnisse für 1909 in den Vereinigten 37 000 Millionen Mark, für Deutschland mi angegeben.
So überaus günstig und billig sind die Ankaufs⸗ und Wirtschaftsbedingunger mit der Zeit wird die Erwerbung schwieriger, und die Bodenpreise steigen der kräfte sind teurer, die Bodenerträge teilweise geringer g nach muß der Acker intensiver bearbeitet und künstlich g und schließlich wird der Absatz durch vermehrte Konk Welter nimmt das an sich nötige, Arbeit si in den verhältnismäßig kleinen Wirtschaften Raum ein. Auch die bisher gerin
Leben rungen an den ein;
Freilich lebt und wirk un eil der Land
wirte noch unter den einfachsten hältnissen, und es r t sich
Ruf nach staatlicher Hilfe. Die reichen landaufnehmenden Einwanderer Geldmitteln und landwirtschaftliche ü canadische Verhältnisse, beginnen sie, mehr Me 1 21 bearbeiten 1InR GGR 843 Notwendigas . Neuland 3M C6711 delten Und sich das Notwendigste J anzuschaffen. Voller Entbe
von .
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behrung ringt man sich anfangs
Gutdünken oder nach Nachbars Art etwas Getreide
kein Vieh und kümmert sich im übrigen wenig weiter d
Ernte bezw. zum Verkauf der Erzeugnisse. Eigene
verbunden mit amtlichen Eingebungen aller Art,
und schaffen nach und nach einen etwas mehr fachmänni i
Im Westen sind Wirtschaftshöfe in unserem Sinne nicht anzutreffen. on weit verteilt, also nicht in Dörfern, sind die Farmsitze
immer aus
d reilich wieder mit den Ausführungen abwechseln. Ab geschlossene Gehöfte bilden sie nicht, wie sie auch nicht von Gärten, Umzäunungen u. dgl. umgeben sind. 36
Wesentlich anders ist das schon in den älteren landwirtschaftlichen Distrikten des Ostens. Die Wirtschaftshöfe nebeneinander, die Gebäude sind in besserer Ordnung und häufig solider Bauart, durch Stallungen und Vorratsräume, selbst vereinzelte Gartenanlagen geschlossener; neuzeitliche Heiz. Wasser⸗ und Abfall⸗ leitungsvorrichtungen, ebenso Beleuchtungs-, Telephonanlagen u. dgl. sind nicht selten. Viehhaltung und Obstbau werden neben Ackerbau betrieben, Milchviehbaltung und Futterbau sind allgemeiner, über⸗ haupt ist die gemischte Wirtschaftsart die Regel. Das Vieh wird mehr im Stalle gehalten. Molkereiwesen und andere nebengewerb—⸗ liche Erzeugung sind häufiger. In den Betriebsweisen herrscht zwar ebenso wie im Westen noch nicht viel Methode, sondern man geht dabel ziemlich regellos und oberflächlich vor. Immerhin zeigt sich gegenüber dem Westen ein wesentlicher Fortschritt älterer Kultur, der teils eigenen Erfahrungen, teils der weitverzweigten Versuchs⸗ und Lehrtätigkeit bew. dem gemeinsamen Vorgehen entsprungen ist. D
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