der vierten Klasse des Kaiserlich Japanischen Ordens der aufgehenden Sonne:
dem Geheimen Rechnungsrat Fiedler zu Charlottenburg; der fünften Klasse desselben Ordens: dem Kaufmann, Oberleutnant der Reserve Illies zu
Hamburg; e des Kaiserli apanischen Ordens ö. J en S . 1 dem Oberbahnhofsvorsteher, Rechnungsrat Grünwald zu Berlin (Bahnhof Friedrichstraße); ndeurkreuzes des Königlich Belgischen H Hirten Leopolds ö h aisch dem Regierungs⸗ und Geheimen Medizinalrat Dr. Schwaß zu Sigmaringen; des Offizierkreuzes des Königlich Belgischen Kronenordens: dem Redakteur Schneider beim Wolffschen Telegraphen⸗ bureau in Berlin und . dem Konsulatssekretär a. D. Lugowski zu Tientsin; der dem Königlich Niederländischen Haus orden von Dranien angeschlossenen goldenen Ehrenmedaille: dem Haushofmeister Wagner zu Berlin;
des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich Schwedischen Wasaordens:
dem Gerichtsassessor a. D. Redlin zu Steglitz;
des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königlich
Rumänischen Krone und der vierten Klasse des
Königlich Montenegrinischen (Tschernagorischen) Unabhängigkeitsordens:
dem Schriftsteller Lindenberg zu Schöneberg;
des Offizierkreuzes des Ordens der Königlich Rumänischen Krone:
dem Regierungsbaumeister Kaufmann zu Schmalkalden;
des Ritterkreuzes desselben Ordens: dem Direktor der Magdeburger Feuerversicherungsgesell⸗ schaft Schäfer zu Magdeburg; des Offizierkreuzes des Königlich Rumänischen Ordens „Stern von Rumänien“: dem Generaldirektor derselben Gesellschaft Vatke zu
Magdeburg und . Ehrenbürgermeister, Hauptmann der Landwehr Hoff⸗
mann zu Löveling; des Ritterkreuzes des Königlich Bulgarischen Zivilverdienstordens: dem Hofbuchhändler Glaue zu Charlottenburg;
des Ritterkreuzes des Königlich Bulgarischen St. Alexanderordens: dem Polizeiinspektor Sachsze zu Hannover; der dritten Klasse des Königlich Montenegxrinischen (Tschernagorischen) Unabhängigkeitsordens: dem Kommissionsrat Lange zu Hildesheim;
des Päpstlichen Kreuzes „pro ecelesia et pontifice“: dem Fräulein Marie Weitzenmüller zu Tiegenhof; sowie des Ehrenritterkreuzes des Johanniter-Malteser⸗ ordens: dem Freiherrn von Reitzenstein zu Pawlowitz, dem Rittergutsbesitzer, Reichsfreiherrn von Loe auf Burg Bergerhausen, dem Rentier Hyacinth von Aulock zu Breslau, dem Leutnant der Landwehrkavallerie Ritter Hentschel von Gilgenheimb zu Breslau und dem Fideikommißbesitzer, Oberleutnant der Reserve Franz Grafen von Stillfried⸗Mettich auf Silbitz.
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
dem expedierenden Sekretär und Kalkulator im Reichs⸗ versicherungsamt Hermann Braumüller aus Anlaß seines Uebertritts in den Ruhestand den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen. .
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Kaufleuten Arwed und Adolph Klippert zu Cassel das Prädikat als Königliche Hoflieferanten zu verleihen.
Ministerium der 1 und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Dem Privatgelehrten Dr. phil. Georg Wegener in Wilmersdorf ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung.
Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Rotars be⸗
wirkten Verlosung der Prioritätsobligationen
III. Serie,
III. Serie Lit. B und
III. Serie Lit. O 1. und 2. Emission der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahngesellschaft sind die in einer besonderen Beilage zur , . Nummer des e n, und Staatsanzeigers“ verzeichneten Nummern gezogen worden.
Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1912 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge
vom 2. Januar 1912 ab . Quittung und Rückgabe der Obligationen bei der Staats⸗
a. mit den Obligationen III. Serie die Zinsscheine
Reihe VI Nr. 11 bis 20 .
b. mit ben Obligationen III. Serie Lit. B die Zins—
scheine Reihe 7 Nr. 20,
c. mit den Obligationen III.: Serie Lit. GC 1. und
2. Emission die Zinsscheine Reihe V Nr. 3 bis 20 nebst , einen für die nächsten Zinsscheinreihen unentgeltlich mitabzuliefern. . ie Zahlung erfolgt werktäglich von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der beiden letzten Ge⸗ chin n,, Monats.
Die Elnlösung geschieht auch bei den Regierungshaupt⸗ kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse; die Effekten können einer dieser aufn schon vom 1. Dezember 1911 ab eingereicht werden, die sie der Staatsschuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Januar 1912 ab bewirkt.
Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. Mit dem 31. Dezember d hört die . der verlosten Obligationen auf.
Zugleich werden die bereits früher ausgelosten, auf der Bei⸗ lage verzeichneten, noch rückständigen Obligationen wiederholt . mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Verzinsung derselben mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verlosung aufgehört hat, und daß jeder Anspruch aus ihnen erlischt, wenn sie 19 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen, und dessen un⸗ geachtet nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufruf zur Einlösung vorgelegt sein werden.
Formulare zu . Quittungen werden von sämtlichen oben genannten Kassen unentgeltlich verabfolgt.
Berlin, den 1. Juli 1911.
Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.
Verzeichnis der Vorlesungen und Uebungen an der Königlichen Bergakademie in Berlin im Winterhalbjahr 191112 vom 16. Oktober 1911 bis 15. März 1912.
Professor Dr. Jahnke: Höhere Mathematik und Mechanik 1 mit üebungen. — Geheimer Regierungsrat Brelow: Darstellende Geometrie 1“ mit Uebungen. — . Dr. Stavenhagen: Anorggnische Chemie J. Arbeiten im chemischen Laboratorium. — Dr. Wölbling;: Analytische Chemie . Grundzüge der theoretischen Chemie. Chemisches Kolloquium. — Professor Dr. Mehner; Ein⸗ führung in die physikalische Chemie und Thermochemie 1“ mit Uebungen. Arbeiten im physiko⸗chemischen Lahoratorium. — Dr. Rudolf: Radioaktivität mit, besonderer Berücksichtigung radioaktiver Mineralien und Gewässer. Wärmelehre. Physi⸗ kalisches Kolloqutum. — Geheimer Bergrat, Professor Dr. Scheibe: Mineralogie J. Mineralogische Uehungen. — Geheimer Bergrat, Professor Dr. Wahns . e: Allgemeine Geologie. Geologie des Quartärs mit Exkursionen. — Professor Dr. Rauff: Paläontologie mit Uebungen. Einführung in die Geologie und Lagerstättenlehre. — Dr. Harbort;:; Ausgewählte Kapitel aus der , ,, mit besonderer Berücksichtigung der für die Geologie
eutschlands wichtigsten Leitfossilien nebst Anleitung zu deren Be— stimmung. — Professor Dr. Potonis: Ausgewählte Kapitel aus der , . Paläobotanisches Kolloquium. pin er g rkiiten für Fortgeschrittene — Dr Gothanz Paläo⸗ botani m. ikum. — Professor Dr. Kühn: Petrographie. — Dr. in ckhn Methoden der Gesteinguntersuchung mit Uebungen. — Pro— essor Or Kühn und Dr. Finckh: Petrographische Uebungen. Petro—⸗ raphische Arbeiten für Fortgeschrittene. — Geheimer Bergrat, Pro er. Dr. Beyschlag: Lagerstättenlehre (Kohle, Salz, Petroleum). — Professor Dr. Krusch: Erzlagerstättenlehre. Uebungen in Erz— lagerstättenlehre. Untersuchung und Bewertung von Erzlagerstätten. — Dr. Bärtling: Die Lagerstätten der nicht metallischen nutzbaren Mineralien. — Geheimer Bergrat, Professor Dr. Keilhack: An⸗ leitung zu geologischen Beobachtungen. — Professor Dr. Denck⸗ mann: Die Geologie des Siegerlandes und ihre Nutzanwendung auf die Spateisensteingänge des Siegerlandes. — Professor Dr. Michael: Die Geologie Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung der tektonischen Verhältnisse und kurzer Be⸗ handlung der nutzbaren Lagerstätten. — Professor Dr. Gagel: Geologle der deutschen Schutzgebiete mit besonderer Berücksichtigung der nutzbaren Lagerstätten. — Dr. Weißermel: Geologie der deutschen Braunkohlengebiete. — Professor Vater: Maschinenlehre mit besonderer ee, , der Berg⸗ und Hüttenwesenmaschinen 1 mit Uebungen. — Regierungsbaumeister Phoenix: Einführung in die Maschinenlehre. Uebungen zur Einführung in die Maschinenlehre. Ausgewählte Kapitel der Hebemaschinen und Tranzportanlagen. UX . im Gebrauch des Rechenschiebers und des Planimeters. — Oberlngenieur Professor Philippi: Glektro— technlk J. Elektrotechnische Uebungen. — Geheimer Baurat Beck: Baukonstruktionslehre J. — Geheimer Bergrat, Professor Franke; Bergbaufunde 1 (Erschürfung, Aufschließung und Abbau der Lagerstätten; Grubenausbauf mit Uebungen. Aufbereitungs⸗ kunde einschließlich Brikettbereitung. Uebungen im Laborgtorium für Aufbereitung und verwandte Gebiete des Bergbaues. — Bergrat, Professor Dr. Tübben: Bergbaukunde 111 Kraftwirtschaft, Ge— winnung, Jöiderung) mit Uebungen. Einführung in die Bergbau kunde. — Bergingenteur, Fig Krahmann: g. und Hütten⸗ wirtschaftslehre einschließlich Montanstatistik. Einführung in die Bergwirtschaft. Uebungen im Bergwirtschaftlichen Seminar. — Pro— fessor Fuhrmann: Markscheidekunde und Geodäsie J mit Uebungen. Markscheidekunde und Geodäsie 111 mit Uebungen. Mark scheiderisches Zeichnen. — Geheimer Bergrat, Professor Dr, hl: Allgemeine Hüttenkunde, Metallurgische Probierkunst technischer Gaganalyse. Lötrohrprobierkunst. Chemische — Professor Dr. Peters: Elektrochemie. Elektro— metallurgie. Laborgtoriumsübungen in Elektrochemie und Elektro⸗ metallurgie für Anfänger. Arbeiten im Elektromęetallurgischen Labo⸗ ratorium für Geübtere. — Professor Cichhoff;: Eisenhüttenkunde ]. Eifenhüttenkunde 1II. Entwerfen von Eisenhüttenwerken und Einzel⸗ anlagen. — Dr. Krug: Einführung in die Eisenhüttenkunde. Eisen⸗ probserkunst einsch! technischer Gasanalyse für Anfänger, Arbeiten im Laboratorium für Eisenprobierkunst für Geübtere. — Dr. Lo ehe: Metallographie JJ. Metallographische Uebungen. Arbeiten im Me, tallographischen Laboratorium. Kokereichemie. Regierunggrat , . Formgebung und, Bearbeitung der Metalle 1. — Ge⸗ heimer Bergrat Voelkel; Einführung in die Rechtswissenschaften und Grundzüge des öffentlichen Rechts! Bergrecht . — Geheimer Oberbergrat Reuß: Zivilrecht J. — Bankdirektor Dr. Schacht:
Volkswirtschaftslehre J.
Berlin, den 10. Juli 1911. Königliche Bergakademie. Bornhardt.
weiten Beilage . heutigen Nummer des
m der Reid und Staatsanzeigers“ ist eine Bekanntmachung, betreffen die Ausgabe von Schuldverschreibungen der Gewerkschaft Anhalt auf den Inhaber, ver⸗ öffentlicht.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 12. Juli.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind 3 S. M. „Jaguar“ in Nanking, S. M. S. „Vaterland“ Tschangscha und S. M. S. „Otter“ in Sowtschonsze g gekommen.
Großbritannien und Irland.
Nach einer Meldung Londoner Blätter hat der Kön; Georg in der zwischen Chile und den Vereinigten Staah bezüglich des Alsop⸗Anspruchs schwebenden Str . die Entscheidung K und den ame kanischen Klägern eine Entschädigung von 187 000 Pfm zugesprochen. Gefordert waren 600 000 Pfund. N Anspruch war aus der Schuldverpflichtung eines Brasiliane an die Alsop⸗Kompagnie hervorgegangen, eine in Chile h getragene Gesellschaft, deren Mitglieder aber Bürger der W einigten Staaten waren.
— Der bisherige diplomatische Agent Großbritanniens Aegypten Sir ElLdon Gorst ist, „W. T. B.“ zufolge, heute fn
gestorben. Frankreich.
Der Minister des Aeußern de Selves hat, wie, W. T. J meldet, vom französischen Geschäftsträger in Tanger Auskünf über die Ausschreitungen verlangt, deren sich die Spanie 1 . gegen französische Staatsangehörige schuldig gema aben.
— In der gestrigen Sitzung der Deputierten kamme gab der Minister des Aeußern de Selves bezüglich R Agadir⸗Angelegenheit, obiger Quelle zufolge, nachstehem Erklärung ab:
Man hat von mir Auskünfte verlangt über die Vorgänge, h mit der Entsendung eines deutschen Kriegsschiffes nach Agadir in sammenhang stehen. Ich kenne die Weisheit und den Patriotism der die Kammer beseelt, und an diese Eigenschaften appelliere ich dieser Stunde; Pourparlers haben begonnen, eine Besprechung ist Gange und ich bitte darum, zu gestatten, daß diese Besprechung Ruhe und in der hohen und würdigen Form vor sich gehe, Großmächten, die sich mit einander unterhalten, geziemen. Wenn? Stunde gekommen sein wird, werden wir, seien Sie überzeugt, niz zögern, vor Ihnen zu erscheinen und Ihnen zu sagen, was wir gen haben (eine Stimme auf der äußersten Linken: Für den Frieda Ausrufe auf verschiedenen ö und wie wir gehandelt habe und Sie zu bitten, meine Herren, abzuwägen, zu prüfg ob wir auf der Höhe unserer Aufgaben
Für diesen Augenblick bitte ich Sie um Erlaubnis, diese Tribüne verlassen zu dürfen und uns W trauen zu schenken. Die im Gange befindliche Besprechung wird n der beharrlichen und unerschütterlichsten Sorge für das geführt werde was dle Interessen und die Würde des Landes erfordern (anhaltend Beifall auf allen Bänken mit Ausnahme der äußersten Linken), n auch mit der Sorge dafür, mit der Macht, mit der wir unterhandel die Beziehungen guten Einvernehmens und vollkommener Loyal aufrechtzuerhalten.
Der Abg. Jaurès verlangte, daß die Debatte heute ginne. De Selves verlangte Vertagung auf unbestimm Zeit, die mit 470 gegen 77 Stimmen angenommen wurde.
Hierauf brachte Jaurés unter heftigem Lärm seim Antrag, betreffend die Einrichtung eines Diszipling rats für die Absetzung von Eisenbahnangestellte— ein und erklärte, dieser würde es ermöglichen, aus der V legenheit herauszukommen, in der sich die Radikalen in be auf die Wiedereinstellung der entlassenen Eisenbahnbeamn befänden. Der Ministerpräsident Caillaux erwiderte, widersetze sich der Ueberweisung des Antrags an eine Ko mission nicht, aber er könne nicht zulassen, daß die Kamm einen Antrag annähme, dessen Knappheit schon eine Gesn bedeute. Schließlich stellte der Ministerpräsident die Vertrauen frage zu der Ueberweisung an die Kommission. Die Uebe weisung wurde mit 429 gegen 89 Stimmen angenommen.
— Der Senat hat das Budget bis auf einige Pun angenommen, in denen mit der Kammer noch keine Einign
erzielt ist. Türkei.
In Albanien haben am 6. und 7. d. M. neue Angrj der Rebellen stattgefunden, die aber zurückgeschlagen wurde Wie das „Wiener Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ mel hat sich die albanesische Bevölkerung von Argyrokastym durch Agitatoren aufgehetzt, für unabhängig erklärt. Die A ständischen nahmen den Mutessarif gefangen, 5 u beraubten die Regierungskasse und zogen sich schließlich in? a zurück, nachdem sie eine Abteilung Soldaten aus Hegend verjagt hatten. Von Janina ist Militär m Argyrokastro abgegangen und auch von Oberalbanien wer Truppen dorthin geschickt.
Afrika.
Wie die „Agence Havas“ aus Elksar vom 10. d. meldet, hat sich der Oberst Sylvestre geweigert, den man kanischen Soldaten, die in ihre Heimat zurückkehren wollen, . abgenommenen Waffen zurückzugeben, und mehr
riefe des Leutnants Thiriet, des Instrukteurs scherifischen Mahalla, die darauf Bezug hatten, unbeantwo gelassen. Große Erregung herrscht infolgedessen unter Soldaten des Machsen, die auf die spanischen Patrouillen, sich bis auf ö Schritte den Schildwachen des Lagers! Bouznah nähern, schießen wollen. Auch die Bewohner Stadt sind empört, da die Spanier in alle Moscheen eindring
zu erklären, standen haben.
Statiftik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Bei den Firmen J. A. John und Topf Söhne in 66h sind, wie die . Zig. erfahrt, fünfhundert organisierte Meta arbeiter in Ausstand getreten. (Vgl. Nr. 158 d. Bl.)
In Halbau haben, wie der „Köln. Ztg. aus Görlitz gemeh wird, gegen 150 Gbasarbeiter die Arbeit wegen Nichtbewillig des e derten Lohntarifs niedergelegt. Der Fabrikbetrieb wü eingestellt. Die Kommission der im mitteldeutschen Braunkoblt gebiet ausständigen Bergleute hat nach einem Telegramm „Köln. Itg.“ aus Halle die Grubenverwaltungen um erneute handlungen erfucht. Die Verwaltungen haben dieses Ansuchen gelehnt, weil sie glauben, daß der Ausstand, an dem 6000 Mann seiligt sind, nicht mehr lange auftechtzuerhalten fein werde. ¶
chuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Taubenstraße 29, zu er⸗ heben. 6 sind
Nr. 138 d. Bl.)
Die Schiffsmaschinisten der Frankfurter und Mainzer Reedereien haben gestern, der ‚Frkf. Itg. zufolge, die Ärbeit . 14tägigem Streik wieder aufgenommen. Sie sind von allen Reedern wieder eingestellt worden mit Ausnahme von der Schraubenboot- Gesellschaft Mainketten⸗ Frankfurt 4. M., die Ersatz vom Rieder, e, erhalten hat. . längere Zeit stellenloz gewesene Maschi⸗ nisten sollen um 5 ½ die Woche billiger arbeiten als vor bem Strejk. Dieser Mißerfolg war vorautzusehen, da sich der Verdienst der kleinen Bootsbesitzer schon seit längerer Zeit in den engften ,. 5 . sischen
um Ausstand der eng en Seeleute (vgl. Nr. 161 d. Bl. meldet ‚W. T. B. aus London: Die . kündigt an, daß ihr Plan für das Außerdienststellen von Schiffen, nach dem die Eigentümer außer Dienst gestellter Schiffe eine Entschädigung durch eine Beisteuer seitens der anderen Mit— ö. der Vereinigung erhalten sollen, nunmehr in Kraft getreten st. Der, Vereinigung wurde bereits mitgeteilt, daß über hundert Schiffe für je mindestens einen Monat 6 Dienst gestellt worden sind. In einer Versammlung der Schiffseigentümer in Cardiff wurde eine Resolution vorgeschlagen, wonach die Löhne von 4 Pfund 10 Schilling auf 5 Pfund monatlich erhöht werden sollen. Die Resolution fand aber keine Unterstützung. Sodann wurde be— schlossen, die Union der Seeleute nicht anzuerkennen. — In Glasgow ist eine Wendung zum Schlimmeren eingetreten. Eine ö. Anzahl der, Dockarheiter streikt wieder. Cine Ver— ammlung der Schiffseigentümer in Glasgow sprach ihre größte Mißbilligung über das Verhalten der Arbeiter aus. Die Seeleute verteilten Flughlätter in der Stadt, in denen erklärt wird, die Schiff s⸗ eigentümer hätten mit Ueberlegung das Angebot einer Vermittlung des Handelsamts abgewiesen und zahlten J die den Lebensbedürf⸗ nissen entsprechenden Löhne. Die Schiffseigentümer haben dagegen erklärt, daß sie die Lohnerhöhung bewilligt hätten und daß die einzige noch übrige Streitfrage die Anerkennung der Union sei.
Der Autzstand der Bauarbeiter in Paris (vgl. Nr. 161 d. Bl.) hat, W. T. B.“ zufolge, beträchtlichen Umfang angenommen und sich auch auf , n, Provinzstädte ö . nach Dinan und Granville sind Truppen entsandt worden. Aus Amsterdam wird dem W. T. B.“ gemeldet, daß die Reeder die Vermittlung des Ministers in der Frage des Ausstandes zurü ckgewiesen haben mit der Erklärung, sie würden die Forderungen der Seeleute nach Lohnerhöhung in Erwägung ziehen, sobald der Ausstand beendet sei. (Vgl. Nr. 161 d. Bk). — In Rotterdam haben die Reeder den Beschluß gefaßt, sich als eine dauernde Vereinigung zu organisteren. Sie haben ferner beschfossen, falls die Seeleute und Heizer die Arbeit zu den alten Bedin“
ungen wieder aufnehmen sollten, im September einen Ausschuß der
eeleute zu empfangen. Wenn der Ausschuß dann für die nächsten drei Jahre die Gewähr übernehmen will, daß keine neuen Forde⸗ rungen erhoben werden sollen, und daß die Mannschaften keine Haltung annehmen wollen, durch welche die Schiffahrt ge— fährdet werden könnte, so sollen die Seeleute und Ma— schinisten der allgemeinen Personen⸗ und Post⸗Dampfschiffahrt sowie der Küstenschiffahrt vom nächsten Januar ab eine monatliche Zulage von drei Gulden erhalten. Daraufhin haben die Seeleute mit 320 gegen 179 Stimmen den Beschluß gefaßt, den Ausstand zu been den. In einer weiteren Verfammlung der Seeleute forderte eine Minderheit die Absetzung der Gern haft führer und die ichn eines Streikausschusses. Die Versammlung bestätigte aber die Einstellung des Ausstandes und die Wieder“ aufnahme der Arbeit. sich anheuern zu lassen.
Kunst und Wissenschaft.
A. F. In der letzten Fachsitzung der 6 für Anthropologie wurden u. a. pathologisch verdickte Schäͤbel teils in Driginalen, teils in Nachbildungen von Professor Max Koch vor— gelegt und durch Lichthilder von vergrößerten Durchschnitten der fast immer ganz ungewöhnlich dicken Schädeldecken erläutert. Diese Durch- schnitte zeigten die Knochenmasse teils ziemlich regelmäßig, teils in hohem Grade unregelmäßig durch viele großen Poren durchsetzt, teils aus mehr oder weniger parallelen Schichten bestehend. Die Ursachen der Mißbildung, die häufig von starker Gewichts vermehrung der Knochenmasse des Schädels und unnatürlicher Entwicklung des Unterkiefers begleitet wird, . zumeist die bekannte englische Krankheit‘, Rhachitis. Zum Glück sind solche Mißbildungen sehr selten; aber die Erfahrung lehrt, daß die be⸗ treffenden Individuen bis 50 Jahre und darüber alt werden können und sonst keine erheblichen Abweichungen von normaler Lebent⸗ betätigung zeigen. Einer dieser merkwürdigen Schädel, deren mehrere aus der berühmten Sammlung anatomischer Präparate von Modena stammen, ist unter dem Namen des Malpighi⸗Schädels zu einer ge— wissen typischen Geltung gelangt, weil er von dem großen italienischen Anatomen und Phystologen Malpighi, der im 17. Jahrhundert zuerst das Mikroskop in die medizinische Wissenschaft einführte, genau unter⸗ sucht und beschrieben worden ist. — Ferner wurde durch den Kon—⸗ strukt‘ur R. Burger selbst ein Apparat für Kopfmessungen vorgeführt und . damit an einer Person angestellt, der große Bewunderung erregte, weil er in einfachster Art haarscharfe Messungen am Schädel eines lebenden Menschen erlaubt. Er besteht aus einem größeren und einem kleineren Halbkreise, die konzentrisch schwingend an Scharnieren angebracht sind, von denen das eine an der rechten, das andere an der linken Kopfseite an identischen Stellen, etwa unterhalb der Ohren, an den Kopf angedrückt und so durch einen geeigneten Mechanismus während der Messung erhalten werden. Der größere Halbkreis schwingt über den oberen, der kleinere über den unteren Teil des Kopfes. Jeder ist graduiert und mit radialen Durchbohrungen versehen, durch welche ein Meßstift 6. im Radius gegen den Kopf gedrückt werden kann, dessen Länge bis zur Berührungsstelle mit dem Kopf geeignet registriert wird. So wird mit Bezug auf die beiden Halbkreise die Lage jedes Punktes des Kopfes bestimmt, wonach, wenn erforderlich, sogar der ganze Schädel getreu nachgebildet werden kann. Gegen den Apparat ist nur der eine Einwand zu, erheben, daß er in Fällen, wo er besonders nützlich wäre, nämlich bei. Schädelmessungen von mie ng, eines Naturvolkes, vermutlich versagen würde, weil sich diese Naturkinder der Anwendung des zwar gänzlich ungefährlichen, aber gefährlich aus⸗ sehenden Apparates kaum unterwerfen dürsten. — Am Montag fand unter Führung von Dr. Hubert Schmidt eine Besichtigung der Sonderausstellung der Cucutenifunde im Museum für Völkerkunde statt. Es sind dies die Ergebnisse der in zwei Sommern fortgesetzten Ausgrabungen in der Moldau, über die Dr. Schmidt am 1. . Juni der Gesellschaft Bericht erstattet hatte. (Vergl. den Bericht an dieser Stelle in Nr. 14h vom 22. Juni.) Nachdem diese Funde damals im Lichtbilde vorgeführt worden, bereitet ihre Inaugenscheinnahme 14 manche Ueberraschung, namentlich durch die wunderbare, geschmackvolle Verzierung der bunt bemalten Tongefäße. Es sind sehr interessante Fragen, die sich an die Verschiedenartigkeit der in verschiedenen Schichten gefundenen Hel knüpfen, vor allem, wie es sich erklären mag, daß 6. aͤlteren Gefäße die edler gestalteten und geschmückten sind im Vergleich zu den jüngeren, die charakteristisch von jenen verschleden sind, da sie die einfachere Schnurkeramik neben einer ersichtlichen Anlehnung an. die älteren Vorbilder zeigen. Dr. Schmidt traf die Unterscheidung durch die Worte Herrenkeramik? und „Bauernkeramik'. Die Verfertiger der einen und der anderen waren wohl Geistes verwandte, aber in Kunstverständnis und, Kunstübung ziemlich verschledene Menschen. Dr. Schmidt glaubt übrigeng nicht, daß Cetäzuja der Mittel⸗ und Strahlungspunkt . ie n keramlschen Industrie ae ist, sondern nur eine wahr⸗ scheinlich bedeutende Erzeugungsstätte dabon. Den Mittelpunkt ver= mutet er in Siebenbürgen, im Szekler Komitat. Von besonderem
nteresse erscheinen die Beziehungen zu der gie et den ägäischen
unst., für deren Firnismalerei auf den Tragefüßen, die dur le genes Brennen glänzend und haltbar wurde Die, qu pollertem Grunde autgefuͤhrte polychrome Cucutenikeramik wohl eine
Ueberall fangen die Seeleute bereits an,
Vorstufe war. Nächst der Keramik sind die überaus zahlreichen Stein,, Knochen- un ornartefakte von hohem Intere ö 66. Sammlung von Feuerste e. zen ist von großer Vielseitigkeit der Form und Bearbeitung. Eine Merkwürdigkeit sind Pfeilspitzen, deren Sestenkanten mit Sägezähnen versehen sind, jedenfalls ein seltenes Raffinement der 3 6 Die Idole in roher Nachbildung von
enschen oder Tleren aus Ton oder Horn zeigen bei näherer Be—
chtigung, daß sie dazu bestimmt waren, in den Boden eingesteckt zu werden und nur int dem oberen Tell darüber hingutzuragen. Man dürfte nicht fehlgehen, sie den römischen Penaten . ten, Herd⸗ göttern, die man am Herde in den Boden steckte. Manche zeigen auch gebohrte Löcher, andeutend, daß sie an, oder umgehängt getragen wurden, sie stellten also vielleicht Amulette vor.
Die Königliche Tuberkulosekommission in London hat ihren Schlußbericht, der die Ergebnisse zehnjähriger ire ch ft licher UÜntersuchungen zusammenfaßt, herguggegeben. Sie hat, ·W. T. B.“ zufolge, gefunden, a der Tuberkelbazillus des Menschen und der deg Rindes praktisch nicht zu unterscheiden sind; Säugetiere und Menschen können . e e, anstecken. Der Bazillus des Rindes wird ständig auf ben Menschen übertragen, besonders durch . der Milch, die vor allem für die Tuberkulose der Kinder verantwortlich ist; auch tuberkulöses Rind⸗ und Schweinefleisch ist eine Quelle der Ansteckung. Die Koömmission empfiehlt deshalb mit Nach⸗ druck eine Verschärfung der Nahrungsmittelkontrolle.
Literatur.
Naturparadoxe. Ein Buch für die Jugend zur Erklärun von Erscheinungen, die mit der täglichen Erfahrung in . zu ehen scheinen. Von Dr. C. Schäffer. (Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Beriin; 3 (S6 geb.) — Dieses . Dr. W. Hampsons „Baradoxes of nature and sciences bearbeitete Büchlein liegt bereits in zweiter, wesentlich vermehrter Auflage vor, was zeigt, daß es in der Schülerwelt das Interesse gefunden hat, das es seines interessanten Inhalts wegen und dank der anschaulichen Dgrstellungsweise, die es auszeichnet, vollauf. verdient. Im ersten Teil sind r tal schh im zweiten chemische, im letzten bio⸗ lehr und psychologische Parador behandelt. Nur einige der zahlreichen beschrlebenen und so weit als möglich erklärten Phänomene seien hier auf⸗ eführt: ein Wagen, der auf wagerechtem Boden leichter beladen als eer zu ziehen ist; feste Körper, die der Schwerkraft trotzen; Flüssig⸗ keiten, die nicht fallen; asser, das berganfließt; ein Pfund, bas einem Zentner das Gleichgewicht hält; Eis, das schmilzt, während es kälter wird; Eis, das in einem Gefäß mit kochendem Wasser nicht schmilzt; Wasser, das durch Abkühlung zum Sieden gebracht wird; das Wunderrad, das sich ohne sichtbare ufs dreht; wie der Luftdruck unsere Knochen zusammenhält, das Doppeltsehen u. 4. m. Die Unlösbarkeit oder Lösbarkeit der behandelten Probleme darzutun, ist die Aufgabe der Schrift. Durch die Berücksichtigzung solcher wissenschaftlicher und do in ihrer Erklärung allgemein gehaltener Probleme aber ist das eg mehr als ein bloßes Experimentierbuch: es bietet eine nachdenkliche Lektüre für jeden err, und kann vor allem auch der reiferen . Jugend zur Belehrung warm empfohlen werden, da in ihm inge Erklärung finden, die in den betreffenden naturwissenschaftlichen Lehrbüchern keineswegs immer genügend gewürdigt werden können.
— Anhaltspunkte für die Frühjahrsausbildung der Infanteriekompagnie. Wochenzettel und Aufgaben. Von 8. Werner, Hauptmann und Lehrer an der Kriegsschule in Danzig. Peg der KLiebelschen Buchhandlung, Berlin. (Preis 1,20 406.) 2. Auflage. — Dieses bereits bei seinem ersten Erschelnen in Nr. 66 d. Bl. erwähnte Werk hat in seiner jeßigen Gestalt alle inzwischen erfolgten Neuerungen für den in Rede stehenden wichtigen. Dienstabschnitt. berücksichtigt. Das kleine andbuch zeichnet sich wiederum durch seine knappe, ohne weiteres verständliche Form aus und hietet eine Reihe dankenswerter Anhaltspunkte, die jedem, namentlich aber dem eben erst ernannten oder einige Zeit dem . durch Abkommandierung entrückt gewesenen Kompagnie⸗ ührer von Nutzen sein dürften, um sich seine Kompagnie „in die Hand zu spielen“.
Musterbeispiele zu Eintragungen in die Standes— register sowie zu sonstigen Beurkundungen, Verhandlungen, Zeugnissen für Auzländer, Eingaben us'un. Praktisches Handbuch für Standesbeamte von L. Schmitz, Standesbeamter und Heraut⸗ . der Zeitschrist Das Standesamt“, und A. Wichmann, Ge—
eimer Rechnungsrat im e , preußischen Justizministerium.
Verlag von Daubenspeck und Fastenrath, Duisburg Ruhrort. (Preis gebunden 6 6.) — Die als Autoritäten auf standesamtlichem Gebiet bekannten Verfasser der in Neubearbeitung vorliegenden dritten Auflage des Buches haben in diesem alle neueren mittlerweile in den einzelnen deutschen Bundesstaaten ergangenen Bestimmungen berücksichtigt und die inzwischen in der Fer g esammelten Er⸗ fahrungen in bezug auf eigenartige Fälle benutzt. Hierdurch ist ein wertvolles Nachschlagewerk entstanden, das, aus der amtlichen Tätig⸗ keit und eigener reicher Sachkenntnis heraus geschrleben, einen jederzeit bereiten, zuverlässigen Ratgeber für alle in der Praxis befindlichen Standesbeamten bildet. Namentlich wird das Buch auch den kleineren Standetämtern insofern zugute kommen, als die besonders schwierigen oder eigenartig zu erledigenden Fälle seltener an sie herantreten. Mangels entsprechender Vorgänge dürften daher von ihnen die mundgerecht, meist in Form von wirklichen Urkundenbildern, gebotenen Musterbeispiele aller Art freudig begrüßen werden; um so mehr, als durch sehr ge⸗ schickte und wohlüberlegte Anordnung eines Haupt. und se eines Abschnitt⸗Inhaltsverzeichnisses das Auffinden des jedesmal vorliegenden Sonderfalles außerordentlich erleichtert ist. Ab eden von dem ein⸗ wandfreien, stets die einfachste, hrakin hf e und richtige Lösung aufweisenden Inhalt des empfehlenswerten Werke, liegt in den Verzeichnissen ein Hauptvorjug, weil es im Drange des Amtsverkehrs auf, dag schnelle, leichte Jurecht⸗ finden in einem derartigen Hilfsbuche vornehmlich ankommt. Auch der . die Behandlung der Ausländer in , . Sachen beigefügte besondere Abschnitt ist eine dankenswerte Be⸗ reicherung der Schmitz⸗Wichmannschen eg rf, Desgleichen der Anhang; „Tabelle zur Berechnung der Empfängniszeit! und das Kapitel: „Wie sollen die Standesregister geführt und wie foll ein Standesamt in Preußen verwaltet werden.“
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Belgien zu Anfang Juli.
Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generglkonsuls in Antwerpen vom 6. d. M. sind die Ernteaussichten in ganz Belgien im allgemeinen recht zufriedenstellend; nur der Hafer hat etwas gelitten.
Saatenstand und Ernteaussichten in Rumänien.
Der Kaiserliche Konsul in Igssy berichtet unterm 6. d. M.: Der Monat Junt war zwar reich an guggiebigen Riederschlägen, dessenungeachtet sollen sich die Aussichten für die Weizenernte im Bezirk deg Konsulatg nicht wesentlich gebessert haben, wenngleich ver— einzelt auch günstigere Nachrichten vorliegen. Im allgemeinen rechnet man nur mit einem Ertrag unter mittel, nimmt auch an, daß der infolge mangelhafter Bestockung. zu n, Aut fall an Körner⸗ ertrag durch die Qualität nicht ausgeglichen werden kann. Um die Roggenernte steht es nicht besser. erste und Hafer weisen dagegen einen günstsgen Stand auf und auch der Mais verspricht Güteß. Raps, der in der Moldau nur noch sehr wenig angebaut wird, ist unter Schnitt, dag Ergebnis ist unbedeutend. We en und Weiden, ebenso die Futter kräuter stehen gut.
Ernteaussichten und Getreidehandel ie; Serbien.
Der Kasserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 4. d. M.: Nach amtlichen und privaten Nachrichten kann der Stand der Saaten in Serbien im allgemeinen als gut bezeichnet werden. Nur in den südlichen Teilen des Landes hat der Hagel Schaden in der hehe von etwa 800 000 Dinar angerichtet. Vorräte sind aus der ,. Ernte nur noch für den einheimischen Bedarf vorhanden.
eizen, Roggen und Gerste stehen gut, während der Hafer eine schwächere Ernte verspricht. Abschätzungen über die, vermutlichen Ergebnisse beim Mais erscheinen noch ver⸗ früht. Die Zuckerrübenfelder wie auch die Weingärten zeigen einen guten Stand. Die , , en ist nur schwach aufgetrefen. In Frühohst (Kirschen, Weichseln und Pßirsiche) ist die Ernte fehr schwach und kommt für die Ausfuhr gar nicht in Betracht. Hingegen ist in den späteren Obstsorten 6 und Birnen) ein Ueberschuß vorhanden, ,. die Prelse niedrig sein und eine Ausfuhr ermöglichen dürften. Die Psflaum enhäume sind in den flachen Gegenden während der Blütezeit durch Regen und sonst noch durch Raupen ges . werden, dagegen ist in den höher gelegenen Gegenden auf eine Mittelernte zu rechnen. Im ganzen glaubt man, daß Serbien aus der diesjährigen Pflaumenernte etwa 3000 Waggons getrockneter Pflaumen zĩur Autzfuhr übrig haben wird. Die Muß probuzterenden Gegenden (Kreis Kruschewatz, Morawa, Rudnik und Kragujewatz) zeigen einen dürftigen Stand der Pflaumengärten. Es ist daher auf eine nennenswerte Produktion in Mus nicht zu hoffen, vielleicht etwa 300 Waggons.
In den letzten 5 —6 Wochen war die Maisausfuhr nur no schwach und ist gegenwärtig gan; unbedeutend. . 4 Die Marktpreise für Getreide stellen sich in Belgard zur⸗
zeit, wie folgt: Weizen. 17,00 - 18,090 Dinar für 1 dæ, Roggen. 1400-15, 900 , Gerste. 12, 00-C 130900 , Safer. . . 13,00 - 14,00 Mais 11e,
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauen feuche vom Viehhof zu Cöln am .
Rußland. Die russische TLommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat den Narynschen Rayon der Kirgisensteppe für r, und die Kirgisensteppe für von der Pest bedroht erklärt.
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs und Staats. anjeiger“' ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Oesterreich⸗ Ungarn.
16. August 1911, 12 Uhr. K. K. Nordbahndirektion in Wien III? Nordbahnstraße Nr. 50: Lieferung und Montierung einer Be⸗ lohlungsanlage 8 die Station Dzieditz der Linie Wien — Krakau. Näheres beim „Reichsanzeiger und bei Abteilung HI im Brücken⸗ baubureau der K. K. Nordbahndirektion in Wien /2 Nordbahn⸗ straße h0.
Türkei.
Marineministerium in Konst antinopel: Vergebung der Liefe⸗ rung eines Rettungsschleppdampfers. Vergl. * R. A.“ vom 29. Juni 1911, Nr. I651.) Die Ausschreibung ist zurückgezogen worden.
Norwegen.
Marineintendantur, Horten, 22. Juli 1911, 1 Uhr: Lieferung von 674 Stück galvanisierten Stahlplatten, 295 . Meter galvanisierter Stahlwinkeln. 200 laufenden Meter galvanisiertem Flachstahl. Versiegelte Angebote werden im Bureau der Intendantur der Marine in Horten entgegengenommen. Speynt⸗ fikationen und Bedingungen ebendaselbst. Ein Exemplar der Spezi= sikationen und der Bedingungen liegt beim „Reichsanzeiger' zur Einsichtnahme aus. Vertreter in Norwegen notwendig.
Aegypten.
Aegyptische Staatseisenbahnen und Telegraphen in Kairo: 5. Oktober 1911, Vormittags 10 Uhr. Vergebung der Lieferung von 10 000 oder 15 000 Metertonnen ern, bindendem künstlichen Port⸗ landzement. Muster müssen bis spätestens 26. August 1911 eingereicht sein. Lastenhefte in englischer und französischer Sprache beim Reichs⸗ k und im Bureau der Nachrichten für Handel und Industrie“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74.
Verkehrswesen.
In Okanjande in Deutsch-Südwestafrika ist am 26. April eine Telegraphenanstalt für den internationalen Verkebr eröffnet worden. Okanjande liegt etwa 19 Em südöstlich von Otjiwarongoa. Die Worttare für Telegramme nach Okanjande ist dieselbe wie für Telegramme nach den übrigen Anstalten des Schutzgebiets. Sie beträgt gegenwärtig 2 M 75 5.
In Bare (Kamerun) im Manengubagebirge ist am 1. Mai eine Postagentur eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und eingeschriebenen Brief⸗ sendungen und auf die Ausgabe von gewöhnlichen Paketen erstreckt.
Theater und Musik.
Neues Königliches Operntheater.
Hagin⸗-Oper bei Kroll setzt bei regem Interesse von Gestern wurde
Die seiten des Publikums ihre Wagneraufführungen fort. „Siegfried“ mit zwei Gästen gegeben. Den Wanderer sang wie schon im vergangenen Jahre Anton van Rooy machtvoll in Ton, Ausdruck und Erscheinung, die Sieglinde Alice Guszalewiez aus Cöln, die man ebenfalls im vergangenen Jahre in der Gura⸗ Oper kennen und schätzen lernte. Außer durch hervorragende stimmliche Eigenschaften . sie sich durch Geist und Temperament der Dar . aug, Als. Siegfried bot der vielbeschäftigte Herr Trostorff seine bisher heste Leistung. Das prächtige Organ, dem man, wie schon öfter ausgesprochen wurde, eine sorgfältlgere Huh wünschen möchte, hielt bis zum Schlusse stand; auch mit der . ef und poetischen Verkörperung der Jung ⸗Siegfried⸗ estalt konnte man wohl zufrieden sein. Zu den besten . en deg Abends gehörten auch Zadors Alberich und Fräulein Bengells Erda. Einen gesanglich wie musikalisch zwar korrelten, aber wenig charakteristischen Mime bot Hern . Völlig unzulänglich war nur der Waldvogel lein
eras. Der , Dr. Praetorius aus 8*. e, das Ensemble mit fester Hand zusammen und überwand zugleich alle die sich besonders im Orchester häufig bemer
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In der Hagin⸗Oper im Neuen Königlt * theater 9 c morgen Anton van Nen m 6 in den, Meistersingern von Nürnberg“. Am Freitag setzt die n
ängerin Frau Martha Leffler⸗Burckard Er nnrfn ger erde f. fort; .