1911 / 167 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Jul 1911 18:00:01 GMT) scan diff

die heiden Se der Ste den Aufdruck: „Frucht⸗Schaumwein⸗Steuer“, bei den . ssen Ba bis e den Aufdruck: „Schaumwein⸗

II. Diese Aenderungen alsbald mit, der Maßgabe in Kraft zu setzen, daß die Verwendung der bisher im Gebrauche

ndlichen neben den neuen Steuerzeichen bis zum 1. Januar 1912 gestattet wird. .

Ich ersuche, die nachgeordneten Amtsstellen hiernach mit Anweisung zu versehen und die in Betracht kommenden Ge⸗ ö auf die , aufmerksam machen zu lassen.

Der Bedarf an Abdrucken dieser Verfügung ist anzuzeigen.

Berlin, den 6. Juli 1911. Der Finanzminister.

m Auftrage: ö fn

An sämtliche Oberzolldirektionen (einschließlich Erfurt.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Der in die erste Pfarr⸗ und Ephoralstelle in Willenberg berufene Pfarrer und Superintendent Stange, bisher in Osterode i. Ostpr., ist zum Superintendenten der Diözese Ortelsburg, Regierungsbezirk Allenstein, bestellt worden.

Bekanntmachung.

Dem Markscheider Wilhelm Schmitz aus Rotthausen, Landkreis Essen (Ruhr), ist von uns unterm 29. Juni 1911 die Berechtigung zur selbstündigen Ausführung von Markscheider⸗ arbeiten innerhalb des e en Staatsgebiets erteilt worden. Derselbe hat seinen Wohnsitz in Rotthausen, Landkreis Essen (Ruhr), genommen.

Dortmund, den 13. Juli 1911.

Königliches Oberbergamt. Pöppinghaus.

Abgereist:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister des Innern von Dallwitz, auf Urlaub;

Seine Exzellenz der Präsident des Reichseisenbahnamts, Wirkliche Geheime Rat Wackerzapp, mit Urlaub nach Südtirol.

Angekommen:

der Wirkliche Geheime Rat und Unter⸗

Seine Exzellen eichsamt des Innern Dr. Richter, vom

staatssekretär im Urlaub.

Aichlamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. Juli.

Aus Anlaß des . Großherzoglich badischen Staats⸗ eisenbahnen ö. dem Bahnhof Müllheim vorgekommenen Unfalls hat sich ein Kommissar des Reichseisenbahnamts an Ort und Stelle begeben.

Der Königli fag fi he Gesandte Freiherr von Salza und Lichtenau hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Legationssekretär Freiherr von Bieder⸗ mann die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der Großherzoglich hessische Gesandte Freiherr von Biegeleben hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesen⸗ hen werden die we . der Gesandtschaft von der Königlich

ayerischen Gesanbtschaft geführt.

Laut Meldung des W. T. B.“ sind am 15. d. M. S. M. S. „Loreley“ in Varna und S. M. S. „Jaguar“ in Hankau, am 16. d. M S. M. S. „Luchs“ in Yokohama, S. M. S. „Otter“ in Tschunking und S. M. S. „Berlin“ in Teneriffa angekommen.

Oefsterreich⸗ Ungarn.

Das neugewählte österreichische Abgeordnetenhaus ist gestern vormittag zusammengefreten. Baron nn, begrüßte als Alterspräsident die Abgeordneten und gab, „W. T. B.“ afl, dem Wunsche Ausdruck, daß in dieses Haus wirklich

auerhafter Friede und Arbeitsfreudigkeit einziehen mögen. Sodann fand die Angelobung der Abgeordneten statt.

Das Herrenhaus hat gestern nachmittag seine Eröffnungs—

sitzung abgehalten. Die ungarische Regierung hat dem Abgeordnetenhause eine Gesetzesvorlage unterbreitet, . die Lizenzgebühr für die Einfuhr aus ländischer Tabakfabrikate erhöht wird, und zwar für Zigaretten von 30 auf 60 Kronen, für igarren von 26 auf 35, für Tabak von 20 auf 30 Kronen r das Kilogramm. Die gestrige Sitzung des Abgeordnetenhauses verlief türmisch. Wie „W. T. B.“ meldet, geriet die Opposition in ufregung, weil der Bruder des früheren Ministerpräsidenten Irafen Tisza in einer Volksversammlung am Sonntag geäußert haben soll, man müsse die Opposition, die e . e Ostruktion treibe, mit Verachtung strafen. Es wurde eine geh ossene Sitzung ange⸗ orhnet, damit Tisza über seine beleidigende Aeußerung Aufklärung be. Aber auch in der geschlossenen Sitzung kam es zu einer 39 heftigen Diskussion, daß ein großer Teil der . 8⸗ artei den Saal verließ. Der Abgeordnete Justh rief, die pposition werde so lange mit allen Mitteln kämpfen, bis sie Genugtuung erhalten habe.

*

J . n Sate mich den Semitalon salgende Fasuns en bei der Steuerllasse!

der e r n der im Aus⸗

Wood in Erwiderung auf eine

Aufstand in Albanien, laut

aus:

un in jeder Hinsicht, besonders im Inter⸗

imes, sehr darum besorgt, daß eine Bei⸗

ruhen zu liberalen und großmütigen Be—⸗

Ausschreitungen bei der Unterdrückung jener

ßten fuͤr jeden eine Ursache ernster

e und den Kredit der türkischen Re—⸗

eden auf dem Balkan zesther sehen Me Kinnon Wood, dies ist au

t a . der die ihren Einfluß in gleichem Sinne

verwandt j Türkei.

Wie 1st Scheffet Pascha meldet, haben hundert auf⸗ ständische Alba am Sonnabend die Regierungstruppen bei Niksi , aflusse angegriffen, sind aber nach ein⸗ fund en ampf zu eschlagen worden.

Einer

Vteldi W. T. B.“ zufolge haben gestern etwa tausend moham zufolge haben ges

ii Albanesen in Stambul eine Versamm lung abgehalten, in der sie beschlossen, gegen die Anwendung des lateinischen Alphabets, die Autonomiebestrebungen und das Vorgehen Kemals gegen die Journalisten und gegen den Derwisch ima n proötestieren. Sie verlangen die Reform des ulweseng und Beamtentums in Albanien und fordern, daß, falls den Malissoren die Waffen gelassen werden, auch den mohammedanischen Albanesen das Waffentragen erlaubt werde. Die Beschlüsse der Versammlung wurden dem Großwesir, dem Kriegsminister und dem Minister des Innern überreicht.

Amerika.

Infolge amtlicher Meldungen über drohende Unruhen in Mexiko hat das amerikanische Kriegsdepartement vier Schwadronen Kavallerie von Nogales nach der mexikanischen Grenze entsandt. Die Entwaffnung der früheren Anhänger Maderos schreitet c, vorwärts.

. Wie aus Puebla (Mexiko) vom „W. T. B.“ gemeldet wird, sind die in der Spinnerei Cavadonga getöteten Deutschen: Wilhelm Kuhlmann und Peter Schmitz von der Eöln— Deutzer Gagmotorenfabrik. Alfred Boer aus Lauban in Schlesien und Gertrud Boer. Heinrich Weidmann aus Mül⸗ hausen i. E. mit Frau und beiden Kindern, Albert Baumann und Frau, letztere leicht verletzt, sind gerettet worden. Die vier Opfer sind vorgestern beigesetzt worden. Bisher sind 33 Verdächtige inhaftiert. Die Untersuchung wird energisch be⸗

trieben. Asien.

Nach Meldungen der St. Petersburger Telegraphenagentur“ wächst die Anarchie in Persien zusehends. Chorassan und Asterabad sind durch Reschid us Sultan, der Sebsewar und Schachrud besetzt hat, von der Haupistadt abgeschnitten. Telischi ist in Aufruhr. Der Gouverneur ist eniflohen. In Kaswin sind Unruhen ausgebrochen. Auf der Straße von Kaswin nach Hamadan werden häufig Raub anfälle verübt. Der Gouverneur von Chalchal ist von Nomaden auf dem Wege nach Täbris ergriffen worden. Serab i von den 8. umringt, die den Verkehr mit Arbebil und Täbris abgeschnitten . In Karadag sind armenische Ortschaften ausgeraubt worden. Sinnah be— findet . in den Händen der Kurden, den Anhängern des Prinzen Salar ed Dauleh, der nach Hamadan vorrückt. Wie ferner dem „Standard“ aus Teheran gemeldet wird, ist die Lage in Schiras außerordentlich schwierig. Der Gouverneur wird in seinem Palast belagert, sein Leben soll in Gefahr sein.

Afrika.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ hat der General Moinier eine neue Einteilung der Truppen in drei Abteilungen vorgenommen. Eine Abteilung ist für Mehedia e e die zweite für Mekines, die dritte für das Schauja—⸗ gebiet.

Wie die „Agencia Stefani“ aus Dessis meldet, haben die Truppen des Ras Micael einen großen Teil des ehemaligen Gebiets des Jeggiu besetzt. Der Sohn des Ras Wolie soll von Marto in der Richtung auf Zebul auf— gebrochen sein; er wird von vielen ,,, . verlassen, von denen einer bereits zu dem Ras Micael übergegangen ist.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die deutsche überseeische Auswanderung im Monat Juni 1911 und in dem gleichen Zeit raume des Vorjahrz.

Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat Juni

über 1911 1910 1 108 Hamburg 4146 591 deutsche Häfen zusammen . 1373 1669 fremde Häfen (soweit ermittelt) 126 355 überhaupt. . 14199 2 024.

Aus deutschen Häfen wurden im Monat Junk 1911 neben

den 1373 deutschen Auswanderern noch 16183 Angehörige fremder

Staaten befördert, davon gingen über Bremen g67z, Über Ham burg 7110.

Die Tätigkeit der Gewerbegerichte in Preußen im Jahre 1910. 3

Auf Grund des Reichsgesetzes, betreffend die Gewerbegerichte, vom 29. Juli 1890j309. Juni 1961 bestanden am Ende des Jahret 1910, nach der „Stat. Korr.“, bH87 Gewerbegerichte, darunter 321 Innungẽschiedsgerichte und 10 auf Grund der Landeggesetze zur Entscheidung gewerblicher Streitigkelten berufene, schon vor n n des Gesetzes vorhandene staatliche Gewerbegerichte. Von den übrigen 256 Gewerbegerichten hatten 5rtliche Zuständigkeit für einzelne Gemeinden 177 (darunter wiederum für Gemeinden mit mehr als 290 000 Einwohnern, die ein Gewerbegericht unterhalten müssen, 129), für die Bezirke mehrerer Gemeinden oder Teile von solchen 20 und für die Bezirke weiterer Kommunalverbände oder Teile hon solchen 59. Anderseitz befinden sich unter den angeführten 256 Gewerbegerichten 21 mit ,, der sach lichen Zuständigkeit, und zwar auf die im 5 82 des Gesetzes bejeichneten Gewerbebetriebe (Bergwerke, Salinen usw.) 5 und auf andere bestimmte Arten von Gewerbe⸗ oder Fabrikbetrieben 16.

Von der Gesamtzahl der n, , ohne die Innungs⸗ rene r die im folgenden nicht miteinbegriffen sind be—= tanden Ende 1910 5 in Gf er, in Westpreußen, 1 im Stadt-

Ismail

kreise Berlin, 34 ö. Brandenburg, 19 in Pommern, 9 37 h Schl sien, mithin in den östlichen . n lo. 42 die westlichen Propinzen entseelen insgelamt 16zl, und zwar 6 auf Sachsen, 14 auf Schleswig ⸗Holstein, 21 auf H ;

annober, 36 an

Westfalen, 14 auf Hessen⸗Nassau und 54 (einschließlich der 1 lichen Gewerhegerichte) auf die Rheinprovinz, , . chr

Gewerbegerichte fehlen. Bel den . der 8

den) 60 548 Rechtsstreitigkeiten anhängig (dabon 14 309 fast ein Viertel allein in Berlin), und zwar auf Klage der Arbe t 67 479, auf Klage der Arbeitgeber 2563 und auf Klage zwis en

Arbeitern desselben Arbeitgebers 206. Bei den 5 Berg Gewerke

gerichten waren von den Arbeitern 1312 und von den Untern 2 ö. en anhängig. Bei den 10 staatlichen er be ih nn, Rheinlande waren von Arbeitern 13 127, von Arbesltgebern o] und

zwischen Arbeitern des gleichen Arbeitgebers 11 Rechtestreitigkeilen

anhängig. Im Durchschnitt entfielen demnach auf ein Gewerbegericht der ersten Art 241 Rechtsstreitigkeiten die Höchstzahl erreicht . , 5 ö tz ö ir ., traten auf ein Berg⸗Gewerbeger und auf ein Kön es fün . iel, nini 13 Siren h esten. H

Der Wert des Streitgegenstandes betrug bei 32 629 von den ing. gesammt 74 991 Fällen, d. i. bei 43.5 v. H., 20 M und weniger, hej 22 101 Fällen, d. i. 29,5 v. H, mehr als 30 bis 50 S, bei 42 327 d. E iés p. H. mehr als bis joJ . und bel Säle did v. 6 mehr als 190 S, während bei 1925 Streitigkeiten oder 26 v. H. der Wert nicht festgestellt war. Von. der icfan e l der Klagen wurden im Bericht jahr erledigt durch Vergleich 29 5659 39,6 v. H. durch Verzicht 2664 35 b. H., durch Anerkenntnis 933 135 b. H., durch Ver⸗ säumnisurteil 801 107 v. H., durch andere Endurkeile 12 355 * 16,3 v. H. und auf sonstige Weise 18 607 24,8 v. H.; 28363 oder 3,8 v. H. aller Streitigkeiten blieben im Jahre 1910 unerledigt.

Das Verfahren dauerte bei 3251 der 12 258 Streitigkeiten, die nach mündlicher Verhandlung der ,,. durch Endurteil ent chieden wurden, bis zu dessen Verkündung weniger als 1 Woche bei 3699 1 big 2 Wochen, bei 35142 Wochen bis 1 Mondt, 6d 1602 1 bis 3 Monate, bei 192 3 Monate und länger. In 350 durch Endurteil entschiedenen Streitfällen wurde Berufung an das Land⸗ gericht eingelegt.

Als Einigung samt wurden die Gewerbegerichte in 123 Fallen ,, und zwar 2 mal selitens der Arbeitgeber, 44 mal seitenz der Arbeitnehmer und 77 mal von beiden Teilen. Eine Vereinbarung kam zustande in 40 ein Schledsspruch in 31, weder eine Ver. einbarung noch ein Schledsspruch in 6 Fällen. Dem Schiedsspruch wiederum unterwarfen sich beide Teile 23 mal, die Ärbeitgeber . 6e die Arbeitnehmer allein 4 mal und keiner der Betellgten n alle.

Schließlich ist noch zu erwähnen, daß von zusammen 10 der 251 ee FS§ 1 und 2 des 4 errichteten Gewerbegerichte auf Er- uchen don Staats⸗ oder Gemeindebehörden 12 Ge wen über gewerbliche Fragen abgegeben und von 6 Gerichten der gleichen Art. 3 Anträge an kommunale oder staatliche Behörden und Körperschaften gestellt wurden.

Zur Arbeiterbewegung.

In Breslau hat nach einer Mitteilung der „Schles. Itg.“ gestern der Ausstand eines Teils der Konfektionsschneider und schneiderinnen einem Beschlusse der Mitgliederversammlung dez Verbandes der Arbeitnehmer entsprechend begonnen. Der Augstand hat bisher in voller Schärfe bei den betroffenen 13 Konfektionsffrmen noch nicht ein esetzt, weil die in Arbeit befindlichen Stücke erst fertig⸗· gestellt und abgeliefert werden sollen.

Einer Meldung der Köln. Ztg. aus Mannheim zufolge sind die bei den Süddeutschen Kabelwerken entstandenen Streitig n 4 worden. Sämtliche Arbeiter nehmen heute dle Arbeit wieder auf.

Aus Christignia wird der „Frankf. Itg.“ berkchtet, daß, nachdem am 15. Juli weitere Aussperrungen in verschiebenen Ge— werben des Landes erfolgt sind (6. Nr. 160 d. Bl), die Arbeiter Landesorganisaiion einen Sympathiestreik beschlossen hat.

(Weltere Statistische Nachrichten · s. i. d. Ersten Beilage.

Kunft und Wissenschaft.

Das Germanische Museum in Nürnberg hat in den letzten Monaten für seine kunstz und kulturgeschichtlichen Sammlungen ver⸗ schiedene ,, und bedeutsame Erwerbungen gemacht. Junächst gelang es, der Sammlung steinplastischer Denkmäler eine der Frühzeit des 14. Jahrhunderts angehörende Madonnenfig ur zuzuführen. Sie hat Lebensgröße, zeigt die charakteristische Äusbiegung einer Hüfte, in scharsen Brüchen und Wellenlinlen sich werfende, eng anliegende , , und ein, oval geformtes Antlitz mit dem Ausdruck glücksellgen Lächelns. Der Herkanst nach, dürfte sie der , , Schule zuzuweisen sein, wohin auch schon das Material weist. Größe der Auffassung und Feinheit der technischen Durchführung zeichnen diese Gestalt im be— sonderen Maße aus. Gute Proben des mittleren Standes der fränki— schen Steinbildnerei in der Spätzeit des 14. Jahrhunderts sind die Figuren eines Jakobus, einer Katharina und einer Ma—9 donna, die aus der bekannten Pflegestätte alter Kunst, aus F'oster Heilsbronn, stammen. Sie konnten an Ort und Stelle erworben werden. Der Anfang des 18. Jahrhunderts ist präsentiert durch das holzgeschnitzte Modell zur Kreuzigun sSgruppe von Johann Heinrich Mutschelle auf der Kenn ne ge in Bamberg, ein Geschenk des Hofantiquars Julius Böhler in München. Der kompositionelle Aufbau läßt ein wettentwickeltes Gefühl für Eurhythmie erkennen. Im einzelnen ist die Gruppe voll von Lehen und Bewegung. Vortrefflich ist namentlich die gegen , seitige Beziehung der einzelnen gu ren die der Zeitauffassung gemäß mit lauten Gebärden agieren. Alles strebt empor und finder in der ,, e, ,. estalt des Erlösers einen zusammenfassenden

uhepunkt.

Unter den Gemälden nimmt die erste Stelle das große Er— bärmdebild mit der Jahreszahl 1484 ein, dag noch im Jahre 1909 auf der Austellung Altmünchener dae enn, des 15. Jahr⸗ hundertz im Bayerischen Nationalmufeum gezeigt wurde und dessen Provenienz aus Kloster Benediktbeuren gesichert ist. Einst⸗ weilen hat es als das einzig bekannte Werk dieses Meisters zu gelten, dessen besondere Kennzeichen eine tiefgründige Em mne und eine xeservierte , ,,. sind. Zu . i es der bayerisch tirolischen Schule. Noch nicht geklärt t die Schul⸗ zugehörigkeit eines 1667 datierten männlichen orträts vor architektonisch gegliedertem Hintergrund mit Durchblick auf eine miniaturenhaft fein durchgezeichnete romantische Gebirgslandschaft. Manches spricht für einen Meister der Schweizer Schule. Doch auch in die neuere Zeit greift das Interessengebiet des Germanischen Museumtz herüber. Dies zeigt ein Bild aus der besten Zeit

einrich Bürkels, das dem Jahre 1827 angehört und „Dorf— chmiede in Welschtirol“ betitelt ist.

Das sind einige der Hauptstücke, die das Museum in der letzten Zeit zu erwerben in der Lage war. inh. aber kommen noch vtele andere Gegenstände von kunst. und kulturgeschichtlichem Wert, wie zwei im Aufbau und in der technischen Behandlung höchst bemerkens— werte Sekretäre, Fayencen und e, n verschiedenster Manu⸗ fakturen, Medaillen und Modelle zu solchen, allerhand Erzeugnisse der Kleinkun , , . und endlich Waffen aut neuerer Zeit.

terer und

Posen ;

§ 1 und 2 errichteten 251 Gewerbegerichte. waren im Berichtssahre (einschließlich der aus den Vorjahren i

käanzlers vom 31.

Errichtung und Betrieb der Fürsorge

Wohlfahrtsyflege.

Fürsorgestellen für Tuberkulose.

Erfreuliche Erfolg der Bestrebungen für Zurückdrängung der r ffn m , ist . fellos in . auf die zweck . Srganisation der Kampfmittel zurücksuführen. Es soll nicht tc werden, daß alle für die Bekämpfung der Tuberkulose ge⸗ . Anregungen beutscher Initiative entstammen, aher es kann . l behauptet werden, daß kaum jemals ein so , m, Inein⸗ . reifen der in Betracht kommenden Faktoren und eine so hingebende ien der ärztlichen und sonstigen Fachkreise Platz gegriffen als bel der Tuberkulosebe kämpfung In Deutschland. Das Kaiser⸗ , G lege sant, wie m istazhliten Mediineibehdrhzn, ie Holt ft t tenperbaͤnde und zahllose . Kongresse und Vereinigungen, . Deutfche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulgse, die Hahtiich agung des Verbandes der Tuberkuloseärzte, die Organi⸗ lhnen für Wohnungshyglene, für Krankenpflege, Hautpflege, Wald⸗ en Kur⸗und Ferienaufenthalt usw., alle diese Institutionen haben den Rampf egen die Tuberkulose in ihrem Programm obenan stehen, und die meisten von ihnen fördern das Verständnis und die Anteilnahme sir diefen Kampf durch Herausgabe gediegener Zeitschriften, Jahres berichte, Merkblätter usw. sowie guch durch Ginrichtung pon stehenden ann wandernden Tuberkulosemuseen. Auch für die auf, diesem Ge- hiete abgehaltenen internationalen Kongresse und Ausstellungen hat ch stets eine hesonders umfangreiche Betätigung seitens Deutschlands acht. . ci chigen Erkenntnis, daß es besonders wichtig ist, einer⸗ seits das Aufkommen der Tuberkulose im Keim zu ersticken, anderer⸗ eitz die vorgeschrittenen Kranken im eigenen Interesse und in Rücksicht auf die ansteckungsfähige Umgehung abzusondern, ihnen aber teigneke Pflege angedeihen zu sassen. ist in jüngster Zeit den Für,

, selken für Tuberkulose! besondere Aufmerksamkeit gewidmet

worden. Diese Fürsorgestellen bilden, genügend ausgestattet und richtig leitet, gewissermaßen den Kern des Tuberkulosebekämpfungsapparats. se Regierungen der deutschen Einzelstaaten haben fast alle, an der Hand der vom Kaiserlichen Gesundheitsamt festgestellten Grundsätze, spbäter auch unter Berücksichtigung des Rundschreibens des Reichs Juli 1969, eingehende Bestimmungen über die Er⸗ richtung und Leitung dieser Fürsorgestellen erlassen. Es sei hier nur hingewlesen auf den Erlaß des preußischen Möisters der geistlichen, Unterrichts, und Medizinalangelegenhesten vom 23. September 1909, auf die bon einzelnen preußischen Reglerungsbezirken, z. B. Potsdam, pom 21. Februar 1909, erlassenen Bestimmungen, den Erlaß des würt⸗ tembergischen Ministeriums des Innern vom 10. Juni 1969 und die ,, des sächsischen Ministeriums des Innern vom 24. Mai 1910.

Das Königreich Bayern hat sich nunmehr dem Vorgehen der vorgenannten Staaten angeschlossen und unterm 29. März 1911 durch das Staatsministerium des Innern eine die Bekämpfung der Tuberkulose betreffende Bekanntmachung (Amtsblatt 1911, S. 181, und Veröff. d. Kais. Ges.⸗Amts 1911, Nr. 21) erlassen. Es wird hlerbei darauf hingewiesen, daß, obgleich zurzeit in Bayern 12 Heil⸗ stätten für Lungenkranke mit zusammen 1934 Betten, 2 Anstalten für ffrofulöse und von der Tuberkulose bedrohte Kinder mit 223 Betten, 3 Walderholungsstätten a Erwachsene mit 350 Plätzen, 2 Wald⸗ erholungsstätten für Kinder mit 90 i, und 45 Betten und 76 Fürsorgestellen für Lungenkranke vorhanden sind, . die Errichtung 5 weiterer Walderholungsstätten und 13 weiterer Fürsorge⸗ stellen in Vorbereitung ist, dennoch diesem Fürsorgewesen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden sei. Besonders beachtenswert erscheinen die dieser Bekanntmachung beigefügten 3 für Aufgaben,

tellen für Tuber⸗ kulose. Es seien hier nur die für die Aufgaben der Fürsorge⸗ stellen aufgestellten . mitgeteilt:

„Die Fürsorgestelle für Tuberkulose gibt Personen, die an Tuberkulose erkrankten oder von ihr bedroht sind, ferner Personen, die sich für tuberkulös halten, Gelegenheit zur ärztlichen Untersuchung und klärt sie über die etwaige Notwendigkeit einer ,. oder Anstalts behandlung auf, auch belehrt sie Kranke, ihre Angehörigen und sonstige Umgebung über das zur Vermeidung einer Ansteckung notwendige Verhalten (durch Merkblätter, Ratschläge im einzelnen Fall).

Sie sucht mit Hilfe der Aerzte (insbesondere der Amts⸗, Armen, Schulärzte), der Versicherungsanstalten, Krankenkassen, Kranken anstalten, der Lehrerschaft, der Armenpflegschafts⸗ und Gemeinde waisenräte, der Waisenpflegerinnen, der Jugendfürsorgeverbände und auf andere Weise die an Tuberkulose leidenden oder von ihr bedrohten Personen (Kinder) zu ermitteln. ;

Für bedürftige Kranke oder Bedrohte sucht die Fürsorgestelle die erforderliche Hilfe zu vermitteln. Dies kann geschehen durch Ge— winnung eines Vereins zur Gewährung von Nahrungs⸗ und Kräftigungsmitteln oder zur Beistellung einer Hauspflege, durch Mit teilung an Kassen und Versicherungsanstalten, insbesondere behufs Aufnahme in eine Heilstätte oder Walderholungsstätte oder sonstige heelgnete Anstalt, durch Vermittlutig der Aufnahme gefährdeter Kinder in ein Walsenhaus oder in Familienpflege und, wenn andere Wege nicht offen stehen, mit Zustimmung der ite en e durch Verständigung der Armenpflege. Auch gewährt die Fürforgestelle für Tuberkulose unmittelbare Unterstützung. Hierfür kommt in Betracht: die Abgabe den Spuckfläschchen und ähnlichen Geräten samt keimtötenden Flüfsig⸗ eiten; die Abgabe von Nahrungs- und Stärkungsmittein hing, kristige Suppe, Kakao), die leihweise Abgabe von Betten und Bett⸗ wäsche, die Beistellung einer Her ehftge, die Durchführung einer Deginfektion, die Beihilfe zur Miete einer größeren Wohnung oder jum Umzuge in eine solche. Geld soll nur ausnahmsweise und . dann gegeben werden, wenn die zweckmäßige Verwendung

ert ist.

Die ärztliche Behandlung der Kranken liegt außerhalb der Zwecke der Fürsorgestelle für Tuberkulofe und soll deshalb von der Fürsorge⸗ tell für Tuberkulofe aus nicht stattfinden. Bie Fürforge für einen in ärjtlicher Behandlung stehenden Kranken darf nur auf vorherige schiiftliche Zustimmung bes kehandelnden Arztes libernommen werden. a ü g lrsorgesfeie für Tuberkulose versieht ihre Aufgaben un⸗

ich.

lleher den Kreis . eigentlichen Aufgaben hinaus soll die Für⸗ rgestelle für Tuberkulose die Bevölkerung über die Tuberkulofe und iber die e , ihrer Verbreitung belehren. Dies geschieht durch Pertellung von Merkblästern, namentlich unter Meöhwirkung der Geistlichen und Lehrer oder im Anschluß an öffentliche Vorträge, dann un sich wiederholende Veröffentlichungen in der örtlichen e,

urch Veranstaltung von Vorträgen mit , . von graphischen art ungen und Bildern LKLichtbildern), endlich durch Ausstellung linez Tuberkulose⸗Wandermuseumz. h Der Landes berband vermittest den Fürsorgestellen t Tuberkulose . Bezug von Merkblättern und aufflärenden Schriften, er ssellt hnen zur Vorführung geeignete Gegenstände zur Verfügung.“ enn m sabemh)

Land⸗ und Forstwirtschaft.

g, Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule zu Derlin wird im laufenden Sommersemester von 601 Studierenden, in unter 12 Damen (Sommersemester 1910: 6658, darunter 11 Da , gn t, und zwar von 222 Landwirten (ig6), 227 Geodäten (z03), z. dtern der landwirtschaftlich technischen, Gewerbe (ioi) umd dörern der , Fächer (58), darunter befinden & Auslander (35h. Ble Zahl ber Vandwirte ist gegen das ; mmer emester 1910, das auch ein Wachstum von 31 zeigte, um ; . 26 gestiegen. Die Zahlen der Heodäten und der Hörer der . irt cha tiich. tcchnischen Gewerbe haben weiter abgenommen. Dle sasnangsperiode in der Jahl dieser Studierenden, die sch nach einem ien über den Bedarf gehenden Andrange eingestellt hat, ist noch ö dorüber. Außer Ben Genannten hören noch von Studierenden aer Hochschulen: Univerfitßt 156, Tierärztische Hochschule joi, überhaupt oho Hörer gezählt werden.

Saatenstand in Ungarn.

Der amtliche Saatenstandsbericht des Ackerbauministeriums vom 11. d. M. schätzt den 1 von Weizen auf 46,17 und von Roggen auf 12.5655 illtonen Mer hen er gegen 46,17, respektlve l202 Millionen Meterzentner im Vorjahre. Mais und Kartoffel stehen befriedigend, jedoch wäre . dringend erwünscht.

Das zu i des Julimonatg herrschende trockene und warme Wetter begünstigte die Entwicklung der Körner sämtlicher Getreide— gattungen, und konnten die Erntearbelten unter günstigen Auspizien vor sich gehen. Die *,, der Halmfrüchte bessern sich gegenüber dem vorigen Auswelse nicht nur quantitativ, sondern auch, qualitativ. Man kann annehmen, daß . die Qualitäts verbesserungen die durch Winterfröste und ãuse berursachten Schäden wettgemacht sind; insbesondere schöne Qualitäten findet man im Alföld und in. den nordwestlichen n e gegend, In. Gerste wurden schöne, weiße Qualltäten konstatlert. In dem Maße, als die Halmfrüchte von der Trockenheit profitierten, litten Hackfrüchte und Gartengewächse in einzelnen Landeg⸗

emeinden unter Regenmangel. Aut den von den landwirtschaftlichen achreferenten eingetroffenen Meldungen kann nunmehr festgestellt

ede. vom alten Weizen beinahe gar keine Vorräte vor- anden sind.

Weizen wird bereits im ganzen Lande gemäht. im Alföld wurden sogar die Arbeiten bereits beendet und Druschproben vor— . Die abgemähten Aehren sind zumeist vollkräftig, auch die

arben übertreffen die gehegten Erwartungen; jedenfalls steht fest, daß gegen den vorigen Schätzungsbericht sich alles um ein Bedeutendes besserte, ganz positive Daten werden jedoch erst dann zur Verfügung stehen, wenn die Druscharbeiten im ganzen Lande vor sich gehen, beziehungs— weise beendet sein werden. Die Qualitäten des Weizens variieren zwischen 79 und 809 kg auf das . Weizen von 82 bis 83 kg

sst jedoch keine Seltenheit. Im Landesdurchschnitte wird das Erträgnis für das Katastraljoch auf 7.96 Meterzentner geschätzt, was einem Ge⸗ samterträgnis von 46,17 Millionen Meterzentner entspricht.

Roggen wurde ebenfalls bereits überall eingeerntet. Die während der Reife eingetretene günstige, trockene und kühle Witterung war der Kernbildung des Roggens von Nutzen, nichtsdestoweniger ist seit der letzten Schätzung keine nennenswerte Besserung zu verzeichnen. Von einer Fläche von 1,95 Millionen Katastraljoch wird ein Erträgnis von durchschntttlich 6,75 Meterzentner auf das Katastraljoch, zusammen also ein Erträgnis von 12565 Millionen Meterzentner erwartet. Auch Gerste wurde bereits n und die Ernteaussichten haben sich entschieden gehoben. Das Stroh ist überall genügend hoch, die Aehren voll und gewichtig und die Farbe überwiegend schön. Man kann daher behaupten, daß seit Jahren so gute

alzqualitäten nicht vorhanden sein werden als in diesem Jahre. Bet einer Anbaufläche von 1,94 Milllonen Katastraljoch wird im Gesamtdurchschnitt ein Ertrag von 784 Meterzentner, zusammen also ein Ertrag von 15,07 Millionen Meterzentner erwartet.

Hafer schießt überall bereits in die Fahnen. In den südlichen Komitaten ist das Reifen bereits beendet, sodaß mit dem Mähen begonnen worden konnte. Nur in den nördlichen Gegenden beginnt die Hafersaat erst jetzt zu reifen. Von einer Fläche von 1,88 Millionen Katastraljoch rf das , auf 6,60 Meterzentner, zu⸗ sammen also auf 12,36 Milltonen Meterzentner, einzuschätzen sein.

Die vier Haupthalmfrüchte dürften ein Erträgnis von e,. Millionen gegen 81,42 Millionen Meterzentner im Vorjahre ergeben.

Die Rapssagaten wurden bereits abgemäht. Das Resultat ist überwiegend mittel, jedoch dort, wo die Frühjahrsfröste größeren Schaden anrichteten, erreicht das Erträgnis kaum den Mittelertrag.

Mais und Kartoffeln entwickelten sich infolge der Trockenheit nicht günstig, nichtsdestoweniger kann man feststellen, daß die Witterung den Pflanzen bisher nur in geringerem Maße Schaden zufügte, als erwartet wurde. Es wäre nur dann ein Grund zu Befürchtungen vor⸗ handen, wenn die Niederschläge noch längere Zeit auf sich warten . Die jenseits des Königssteiges ,, ausgiebigen Niederschläge holten die Beeinträchtigung der 6 . . und entwickelt si dieselbe nunmehr . Am schönsten steht die Malspflanze am Theiß ⸗Maros⸗Eck. Die Kartoffeln zeigten noch mehr Widerstands⸗ . gegen die Trockenheit als die Maispflanzen. Es zeigt sich

ort, wo . auf sandigem Boden angebaut worden ist, daß die Trockenheit kleinere Schäden anrichtete, und es wäre daher in diesen Gebieten ein Landregen sehr von Nutzen.

Gartengewächse leiden überwiegend an der Trockenheit, wes⸗ halb auch hier Regen erwünscht ist. ohnen und Hülsenfrüchte be⸗ dürfen gleichfalls der Feuchtigkeit, weil die unteren Blätter bereits zu trocknen beginnen. Hirse und Buchweizen stehen nicht befriedigend. Auch die Krautarten litten unter Regenmangel und Auftreten von Feldflöhen und Raupen. Der eh entwickelt sich ausnahmslos

ünstig. Hanf und Flachs stehen dicht und groß und sind stellenweise

ann in Blüte. Flachs insbesondere ist genügend hoch und verblühte bereits. Tabak ist infolge der Trockenheit zurückgeblieben, doch ist im gie n. der Stand günstig. Stellenwelse wurde die Pflanze durch Drahtwürmer und ähnliche nsck e d,

Die Zuckerrübe wurde bereits zum ersten Male behackt, ent⸗ wickelt sich gut und ist üppig grün und kräftig entwickelt. Die Zucker rüben ö jedoch dringend des Regens, weil bereits stellenweise die Blätter zu vergilben angefangen haben.

Die Ergebnisse, welchen mit großen Hoffnungen entgegengesehen wird, dürften den Erwartungen nur dann vollkommen entsprechen, wenn inzwischen genügende Niederschläge die Pflanzen befeuchten. Jenscits des Königssteiges wird die Entwicklung der Zuckerrübe durch das Regen pt ae del Rüsselkäfer beschädigen noch immer die Spät⸗ pflanzen.

Künstliches Futter, Weiden und Wiesen bedürfen ebenfalls dringend des Regens. Die ge e ft, verringern ich infolge der Trockenhekt. Der Weinstock zeigt eine den

isher gehegten Erwartungen nicht entsprechende Entwick⸗ lung, was namentlich dem Auftreten von Traubenmotten zu⸗ geschrieben wird. Mehltau trat zudem in einigen Gegenden auf, waͤh⸗ rend sich die Peronospora weiter verbreitet. as Obst verspricht einen mittleren Ertrag. (Ungar. Telegr.⸗Korr. Bureau.)

Stand der Kulturen in der Schweiz anfangs Juli.

Der erste Schnitt der , e lieferte und liefert ganz allgemein gute his sehr gute Erträge. Der Em dansatz ist ebenfalls reichlich. Die Aussichten werden für die Natur⸗ und Kunstwiesen als gut bis sehr gut bezeichnet. Die Alpnutzung wird neuestens ebenfalls . i als am 1. Juni. Für die übrigen Kusturgewächse sind die Ernteaussichten ungünstiger ge⸗ worden. Häufige See n läge im Junk, vor allem das Hagel⸗ wetter vom 19. Juni, haben in weiten Gebieten der Schweiz manche Hoffnungen der Landwirte zerstört. Außerdem wird vielerorts die Ernte durch tierische und pflanzliche ädlinge beeinträchtigt. Insbesondere werden die Obsternteaussichten erheblich ungünstiger beurteilt als anfangs Juni. Die Apfelernte wurde vor Monats- frist auf S0 o᷑o, anfangs 6 nur noch auf 69 oo einer Normalernte geschätzt. Der Ausfall schwankt je nach Landes⸗ en von 10— 0 osJo. Anfänglich war der Fruchtansatz im a9 ö befriedigend, h. ließen die Bäume 6 einen großen Tell der Früchte fallen, sodaß in einigen Gebleten die Ernte nur 9) gering ausfällt. In den Kantonen St. Gallen und Thurgau rechne man mit einem Ausfall von P einer Normalernte. Aehnlich liegen dle , ,. in den Kantonen Zürich, Aargau, Basel, Bern, Luzern, ug, Uri, Schwyz, Unterwalden, Freiburg und der Waadt. Der usfall 8 hier etwa 4-4. Nur in Genf, Wallis und Tessin . die Apfelernteaussichten noch relativ gut, indem in diesen Ge⸗ ieten der Ausfall nur etwa r. . Aehnlich wie für die Apfelernte haben sch die Aussichten af eine ute Birnenernte verschlechtert. Die Ursachen sind zumeist dieselben hege, Fallenlassen der Früchte). In den Kantonen Bern, Luzern,

ug, Aargau, Solothurn und Basel wird sogar nur eine Ernte von O —= 56 oso, im Thurgau von 600 /o erwartet. Nur im Tessin soll eine Ernte von 103 in Augsicht stehen. In der Schweiz rechnet man mit einem Ausfall. Die schwelzerische Birnenernte wird Lurchschnittlich nur auf einer Normalernte geschäͤtzt. Wie für das Kernobst, . hat sich die . 2 . die Steinobsternte abermals verschlechtert. Die Kirschenernte wird nur noch auf Sh Go geschätzt und für die Zwetsch gen und k lautet die Ziffer auf 79 o einer Normalernte. An den Kirschhäumen haben namentlich der Brenner und intensiver e großen Schaden verursacht. An den Zwetschgen⸗ und Pflaumen⸗ äumen machten in einigen Gegenden die Blattläuse stark be⸗ merkbar. Auch die Aprikosenernke wird für das Wallis und die Westschweiz als 66 taxiert; im Tessin soll sie dagegen befriedigend ausfallen. Die Aussichten für die Weinernte und der Trauben⸗ ansatz werden ungefähr gleich wie anfangs Juni taxiert. Von den Brach früchten sind die Erntegussichten für die Kartoffeln unmerk. lich günstiger, für Gelbrüben, Feldgemüse und Runkeln dagegen un⸗ günstiger geworden. In einigen Gegenden ist in den Kartoffelfeldern der falsche Meltau stark schädigend aufgetreten.

Nachstehend folgen summarisch die Ergebnisse der Umfrage in einem Bilde vereinigt.

Die e n fe erhalten nach beistehendem Punktierungssystem ( S sehr schlecht, 2 schlecht, 3 —= mittel, 4 gut, 5. = sehr gut) die Bonitätsnote:

auf den Naturwiesen. . . d . 4, 16 w 4,36

Die, Kulturen versprechen eine Ernte, die in d, . der schweizerischen Durchschnittsernte der letzten 10 Jahre beträgt: Beurteilt nach dem Stande vom 1. Juni 1. Juli

am 1. Juni am 1. Juli 2 4,52

Pflaumen

Kartoffeln. Runkeln. .. Gelbrüben . , . ; . Streue. . Winterweizen .. Sommerweizen nnn, Winterroggen... Sommerroggen .. Mischelfrucht. . Wintergerste Sommergerste .. afer. ö ais.

n na ne n n n , , n n, n , n 8 2 7 2 9 8 2 2 2

e 97 (Schweizer. Landwirtschaftl. Marktzeitung.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln.

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ist das Erlöschen der Maul, und Klauenseuche vom Vlehhofe zu Cöln am 15. Juli und der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche vom Schlacht⸗ hofe zu Mannheim (Baden) am 17. Juli 1911 gemeldet worden.

Spa nien.

Auf Grund des Artikels 170 des , ,, . Sanitãtsreglements vom 14. Januar 1909 hat der Generalsanitätsinspektor eine in der Gacetg de Madrid? vom 12. d. M. veröffentlichte Verfügung vom J. d. M. erlassen, inhalts deren die Hafen Sanitätsbehörden dafür Sorge zu tragen haben, daß jedes aus einem Choleralande kommende Auewandererschiff isoliert ladet und entladet, daß die an Bord befind⸗ lichen Auswanderer nicht an Land gehen durfen und 2 überhaupt ein Verkehr zwischen dem Schiff und dem Lande nur insoweit statt⸗ . als dies aus amtlichen oder anderen Gründen unerläßlich er⸗ eint.

New Pork, 17. Juli. (W. T. B.) Vier Cholera verdächtige wurden von Bord des Dampfers Moltke“ in das Hospital 6 In dem Isolierungshospital auf Swinburne Island, in dem sich jetzt fünfzehn Cholerakranke in Behandlung befinden, sind zwei Todesfälle

an der Cholera vorgekommen. Die Behörden beschlossen, Passagiere und Mannschaft der Dampfer Moltke“ und „Perugia“ einer bakteriologischen Untersuchung zu unterwerfen. Die bestehende Gefahr wird nicht bestritten, doch wird erklärt, daß 83 Beunruhigung keine Ursache vorhanden sei. Ein mit dem „Moltke! e,, Knabe ist gestorben; es ist dies der sechste Todesfall an Cholera.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs⸗ und Staatg⸗ a, n. ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedltion während der Dienststunden von 9 bis 3 6 eingesehen werden.)

Oesterreich⸗-Ungarn.

Bis 29. Juli 1911, 12,30 Uhr. K. K. Ministerium der öffent⸗ lichen Arbeiten in Wi en; Für elektrische Leitungsanlagen beim Neu. bau des physikalischen Instituts der K. K. Universitäͤt in Wien. Näheres bei der Kanzlei der K. K. Bauleitung am Bauplatze Wien TX, Ecke der Währinger Straße und Waisenhausgasse, und beim Reichsanzeiger“.

Rußland.

n, Stadtamt , Uprawa) in Rybinsk: 1.14. August 1911, Mittags 12 Uhr, Wettbewerb um folgende Eisen⸗ betonbauten: I) Wachtturm auf dem städtischen Spritzendaus von 12 Faden Höhe, 2) Schleuse im Rybinsker Hafen von 70 Faden Länge und 8 Faden Breite, nach vorhandenem Bauplan. Schriftliche Offerten, gesondert für 264 Bau, mit Kostenvoranschlag und bei mit Bauplan find bis 1.14. August Jvij, 11 Ühr Vormittage, in geschlossenem um chen dem Stadtamt einzureichen, woselbst auch nähere Aubkunste werktäglich von 15 1 Uhr erhältlich sind.

Italien.

Marineministerium in Rom und gleichzeitig die General- direktion der Königlichen Arsenale in Spezia und Neapel: 26. Juli 1911, Vormittags 11 Uhr. Vergebung der Lieferung von leinenen Lumpen in 7 Losen im Werte von Io 635 Lire. Näheres in italienischer 16 beim Reichsanzeiger'.

Ebenda: 25. Juli 1911, Vormittags 11 Uhr. Vergebung der 6 weißem

Baumwolltuch in 3 Losen im Werte von 123 852.50 Lire. Offerten ꝛc. bis 24.

uli 1911. Sicherheitsleistung 12 395 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Rei eiger Y. Gemeindeverwaltung Brescia: 12. August 1911, mittags 230 Uhr. Vergebung des Baues einer Wasserleitung . isen. e,. 52 R ede * nisse ꝛc. bis 8. . 91 I, Nach⸗ mittags 4 Uhr. e n g . eitsleistung 10 009 Lire, definitive 70 0b Lire. Näheres in ltalsenischer Sprache beim ‚Meichs anzeiger. Türkei.

Generaldepot der Gendarmerie in n,, Vergebung der Lieferung von 22 309 m blauem iot, 13 000 m 6 Cheviot, 409 m rotem 41 12 009 m Futter. Angebote in ver⸗ siegeltem Umschlag bis zum 12. August 1911 an die Spez sston

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