1911 / 180 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Aug 1911 18:00:01 GMT) scan diff

dem e, n . Gregor Markowitz zu Berlin die Rettungsmedaille am Bande sowie ö.

der verwitweten Frau Hauptritterschaftsdirektor Cecilie von Tettenborn, geborenen von Seydewitz, zu Charlotten— burg die Rote Kreuzmedaille dritter Klasse zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nachbenannten K. und K. österreichisch⸗ungarischen Offi—⸗ zieren der Marine folgende Orden zu verleihen, und zwar:

den Roten Adlerorden zweiter Klasse:

dem Konteradmiral Ritter von Schwarz,

dem Linienschiffskapitän Fiedler, Kommandanten des Linienschiffes .

dem 2 apitän Kailer von Kaltenfels im Reichskriegsministerium und

dem Linienschiffskapitän Seidensacher, Kommandanten des Linienschiffes „Erzherzog Franz Ferdinand“;

den Roten Adlerorden dritter Klasse: dem Korvettenkapitüön Makoviz vom Stabe des Linien⸗

schiffes „Erzherzog Franz Ferdinand“ den Korvellen apitän Ratkovis, Kommandanten des

Torpedobootszerstörers „Velebit“, und dem Linienschiffsleutnant Grafen Colloredo-Manns—

sse ld;

den Königlichen Kronenorden erster Klasse:

dem Konteradmiral Edlen von Kunsti, Chef des Levante⸗ geschwaders;

den Königlichen Kronenorden zweiter Klasse:

dem Fregattenkapitän Hansa, Kommandanten des ge— schützten Kreuzers „Admiral Spaun“, sowie

den Königlichen Kronenorden dritter Klasse:

den Linienschiffsleutnants Bruno Dittrich und Johann Kainer vom Stabe des Linienschiffes „Erzherzog Franz Ferdinand“.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Rechtsanwälten Dr. Max Oechelhäuser in Berlin und Dr. Ferdinand Esser in Cöln die, Erlaubnis zur An— legung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Orden zu erteilen, und zwar ersterem: des Großherrlich Türkischen Medschidie⸗ ordens dritter Klasse, letzterem: der Königlich Italienischen bronzenen Medaille.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen Bergrat und vortragenden Rat im Ministerium für Handel und Gewerbe Richard Hueck zum Geheimen Oberbergrat und ö den bisherigen Seminaroberlehrer Schulte, zurzeit in Osterburg, zum Seminardirektor zu ernennen.

Ministe rium der e , , und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Dem Seminardirektor Schulte ist das Direktorat des Lehrerseminars in Osterburg verliehen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Die Verwgltung eines Reviers ist übertragen worden den bes hergen Owberförstern Fhne Revier: 3

Bauer in Neuweilnau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Delius in Schmalleningken, Regierungsbezirk Gumbinnen,

Schlegel in Warlubien, Regierungsbezirk Marienwerder.

Versetzt worden sind: der Regierungs- und Forstrat Lach von Köslin nach Potsdam unter Uebertragung der Forstinspektion Potsdam⸗ Beelitz, der Forstmeister Schmelter von Dhronecken, Regierungs⸗ bezirk Trier, nach Münster i. W., Forstverwaltungsbezirk der Regierung in Minden, der Oberförster Berresheim von Warlubien, Regierungs⸗ bezirk Marienwerder, nach Dhronecken, Regierungsbezirk Trier, und der Forstkassenrendant Zobel von Turoscheln, Regierungs⸗ bezirk Allenstein, nach Müllrose, Regierungsbezirk Frankfurt a. O.

Der Förster Klinkert in Dachsberg ist zum Revierförster unter Uebertragung der Revierförsterstelle Tenczinau, Ober— försterei Kreuzburg, Regierungsbezirk Oppeln, ernannt worden.

Finanzministerium.

Nach der Allgemeinen Verfügung vom 6. Juli 1897 III S141, IL 8674 wird im Giroverkehr mit den preußischen Staatskassen, mit Einschluß der Kassen der Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern, von der persönlichen 6 der Unterschriften der für die in Betracht kommenden Kassen zur Zeichnung berechtigten Beamten abgesehen, wenn die Nameneschriften den Reichsbank— anstalten amtlich in beweiskräftiger Form bekannt gegeben werden. Bei den Reichsbankanstalten sind mehrfach Zweifel darüber entstanden, ob die dem Giroverkehr angeschlossene Kasse selbst die vorgeschriebene Mitteilung über die für sie zeichnungs⸗ berechtigten und zur Vertretung zugelassenen Beamten vornehmen kann, oder ob diese Mitteilung von der der Kasse vorgesetzten Dienststelle zu erfolgen habe. Zur Beseitigung dieser Zweifel bestimme ich unter Abänderung und Ergänzung der vorerwähnten Verfügung, des 8 13 Nr. 4 der Anweisung für die Zollkassen und des § 17 Nr. 4 der Anweisung für die Oberzollkassen, daß in allen Fällen, in denen die Namen und die Namensschriften der beim Giroverkehr ständig oder zeitweise be⸗ teiligten Beamten an die zuständige Reichsbankanstalt mitgeteilt werden müssen, die Mitteilung von der in Betracht kommenden Kasse selbst nach dem beigefügten Muster zu erfolgen hat, und daß die Namensschrift des oder der Kassenbeamten von dem Kassenpfleger (Kurator oder Revisor der Kasse) unter Beidrückung seines Dienstsiegels oder Dienststempels zu be⸗ glaubigen ist.

—— 4 Q

Zur Herstellung der Siegel⸗ oder Stempelabdrucke 6 nur Metallsiegel oder Stahlstempel und zur Herstellung der Stempelabdrucke eine das Metall nicht angrelfende schwarze Stempelfarbe verwendet werden. Mit der Amtsfirma und dem Hoheitszeichen versehene Kautschukstempel sind als Dienst⸗ stempel im K n r nicht zuzulassen.

Euere Hochwohlgeboren ersuche ich, die dem Reichsbank⸗ giroverkehr angeschlossenen Kassen Ihres Verwaltungsbezirks und die für die einzelnen Kassen bestimmten Kassenpfleger hier⸗ nach mit Anweisung zu versehen.

Berlin, den 5. Juli 1911.

Der Finanzminister. Im . Köhler.

An die Herren Präsidenten der sämtlichen Oberzolldirektionen (nach Erfurt Abschrift zur gefälligen Kenntnisnahme) und an das Königliche Hauptstempelmagazin, Abschrift zur gleichmäßigen Beachtung.

6 Königliche Regierung,

Abschrift erhält die Königliche Ministerial⸗Baukommission, um danach die (Ihre) Hauptkasse (Kasse) und die dem Reichs⸗ bankgiroverkehr angeschlossenen Spezialkassen mit Ausnahme der Kassen der Zollverwaltung mit Weisung zu versehen.

Die hierzu und zum Handgebrauch erforderlichen Abdrucke des Erlasses und seiner Anlage sind beigefügt.

Berlin, den 5. Juli 1911.

Der Finanzminister. Im . Köhler.

An sämtliche Königliche Regierungen und die Königliche Ministerial⸗Militär⸗ und Baukommission in Berlin.

Muster.

den .. ten

Zur Zeichnung für die * den Reichsbank Giro⸗

angeschlossene verkehr eintretende

t fan ermãͤchtigt:

i allein gemeinsam mit dem Königlichen

wird werden zeichnen ejeichnung der Kasse (Firmastempeh. (Unterschriften.)

Die Berechtigung des Königlichen

zur Mitzeichnung ist erloschen. Durch diese Mitteilung werden alle früheren Mit— teilungen aufgehoben. (Schwarzstem pel.) i) (Unterschriften.) Beglaubigt: (Der Kassenpfleger.) Dienstsiegel oder ur berschrist) Dienststempel.) Diensteigenschaft.

(Auch bei kurzen Erkrankungen usw. anzu⸗ wenden.)

An die Kaiserliche Reichsbankanstalt

) Die Zollkassen sind berechtigt, den Schwarzstempel des Haupt— zollamts, Zollamts usw. anzuwenden, mit dem sie verbunden sind.

Zu J. 929611, II. 8169, III. 10 747.

Aichlamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. August.

Der Präsident des Bezirksausschusses und Leiter der Ministerial⸗ Militär- und Baukommission Siber hat nach Ablauf seines Urlaubs die Leitung der genannten Behörden wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 30. v. M. S. M. SS. „Scharnhorst“ mit dem Chef des Kreuzer⸗ geschwaders, „Gneisenau“, „Leipzig“, „Nürnberg“ und Tpdbt. „S. 90“ in Castries Bay (Insel Sachalin) sowie S. M. Flußkbt. „Vaterland“ in Liling (Provinz Hunan) angekommen.

S. M. S. „Tiger“ ist am 31. v. M. in Schanghai und S. M. S. „Em den“ am 1. August in Tsingtau angekommen.

Altengrabow, 2. gun Seine Majestät der Kaiser und König traf, „W. T. B.“ zufolge, heute früh 6 Uhr 54 Minuten von Swinemünde auf dem Truppenübungs⸗ platz Altengrahow ein und wohnte einer Kavalleriegefechts⸗ übung bei. Nach der Uebung nahm Seine Majestät den Vorbeimarsch aller beteiligten Truppenteile im Galopp ab und kehrte sodann mit der Standarteneskadron der Gardes du Corps in das Lager zurück.

Mecklenburg⸗Schwerin.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat vorgestern im Palais zu Rostock die auf dem ritterschaft— lichen Konvent am 13. Juli erwählte Deputation empfangen. Nach Entgegennahme der auf dem Konvent gefaßten, in der Presse bereits bekannt gegebenen Beschlüsse hat Seine König⸗ liche Hoheit den Deputierten laut Meldung des „W. T. B.“ nachstehendes eröffnet:

Er glaube, in dem Vorgehen der Ritterschaft den Wunsch er— blicken zu sollen, ihrerseits zu einer Verständigung über die Ver— fassungsfrage beizutragen Ohne apf die Einzelheiten des von der Ritterschaft gefaßten und ihm soeben überreichten Beschlusses einzugehen, müsse er doch darauf hinweisen, daß dieser sich im wesentlichen mit Vor⸗ schlägen decke, die bereits bei den kommissarisch deputatischen Berhandlungen

des letzten Landtages gemacht worden, aber schwerwiegenden Bedenken begegnet seien. Er nehme jedech an, daß durch den Beschluß der

Ritterschaft nur die Grundlage für weitere Verhandlungen geboten werden solle, sodaß für die Frage Raum bleibe, ob es möglich sei, durch eine Modifikation der Vorschläge den bezeichneten Bedenken Rechnung zu tragen. Von dieser Annahme aus sei er bereit, eine Prüfung der Vorschläge zu veranlassen.

Großbritannien und Irland.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, finden jetzt in London Besprechungen statt, in denen die Reformen des chinesischen Währungssystems gemäß den Bestimmungen für die kürzlich abgeschlossene Anleihe von 10 Millionen Pfund erwogen werden.

Türkei.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ hat zwischen Starowa und Goritza ein blutiges Treffen zwischen türkischen Truppen und einer aus Griechen und Albanesen bestehenden Bande stattgefunden.

Amerika.

Einem vom „W. T. B.“ verbreiteten Telegramm aus or t⸗au-Prince zufolge hat der Präsident Simon die Zwecklosigkeit weiteren Widerstandes eingesehen und eingewilligt, ich binnen drei Tagen unter dem Schutz der fremden Flaggen einzuschiffen. Der Präsident hat diesen Aufschub erbeten, um Maßnahmen zur Verhinderung der Plünderung der Hauptstadt durch die Revolutionäre zu treffen. Das diplomatische Korps tut Schritte zu demselben . Der britische und der französische sowie der deutsche und der kubanische Gesandte haben sich zu den Aufständischen begeben, um ihren Führern das Versprechen abzunehmen, daß die Hauptstadt, die von den Revolutionären vollständig umzingelt ist, ohne Störung der Ordnung besetzt werden soll.

Der in früheren revolutionären Bewegungen in Cuba hervorgetretene General Gacevedo ist, obiger Quelle zufolge, vorgestern abend in Regla, einem Vorort von Havana, mit 8 bis 10 Anhängern eingetroffen und hat eine Proklamation erlassen, in der er den Präsidenten Gomez auffordert, innerhalb einer Frist von 15 Tagen zurückzutreten.

Asien.

Der englische und der russische Gesandte in Teheran haben gleichlautende Noten an die persische Regierung gerichtet, worin die englische und die russische Regierung laut Meldung des „W. T. B.“ anerkennen, daß der frühere Schah keinen 3 mehr auf seine Pension habe, nachdem er nach Persien urückgekehrt sei trotz der ihm zu wiederholten Malen von den beiden ö erteilten Mahnung, sich von der politischen Agitation en e., Beide Regierungen erklären, sie könnten, da der rühere Schah sich nun auf persischem Boden befände, nicht intervenieren und folglich auch in dem gegenwärtigen Zwist nicht Partei ergreifen.

Das gegen den früheren Schah Mohammed Ali ausgerüstete

Detachement besteht aus 1060 Infanteristen, ungefähr Wo Bachtiaren und 309 Fidais. Wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, wachsen in Teheran die Sympathien ür Mohammed Ali, doch verbergen sich seine Anhänger aus Furcht vor den Demokraten.

Koloniales.

Unterrichts kurse in Amani (Deutsch-Ostafrika).

Wie bereits früher mitgeteilt wurde, hat das Gouvernement von Deutsch⸗Ostafrika in Amani Unterrichtskurse für Beamte und Privatpersonen, namentlich auch für die Pflanzer, einge— richtet. Die Kurse werden von den Beamten des Biologisch land— wirtschaftlichen Instituts unter Beteiligung des Leiters der Haupt— wetterwarte und eines Gouvernementstierarztes abgehalten. Nach einem Bericht des Gouvernements haben an dem Unterrichtskursus

Beamten des Instituts, teil⸗ flanzern haben dem ganzen die übrigen nur je einigen Vor— lesungen beigewohnt. In diesem Jahre wird ein weiterer Kursus nicht mehr stattfinden. Für das nächste Jahr sollen nur kleinere Spezialkurse von je drei bis vier Tagen abgehalten werden. Das Institut Amani ist beauftragt, durch Rücksprache mit den Interessenten die Wünsche der einzelnen Gruppen sestzustellen. Nach Abschluß dieser Erhebungen sollen die Termine für die einzelnen Kurse festgesetzt werden.

den den

Beamte, abgesehen von genommen. Fünf von

sechzehntägigen Kursus,

Eine neue Baumwollversuchsstation in Deutsch-Ostafrika.

Nach einem Bericht des Gouvernements in Daressalam wird die in Myom bo bei Kilossa bereits provisorisch eingerichtete Station zu einer neuen Baumwollversuchsstation ausgestaltet werden. Myombo liegt etwa 25 Stunden von Kilossa an dem Wege Kilossa—Iringa und ist von der Station Kilossa bequem zu erreichen. Südlich vom Gelände der neuen Station liegen noch weite, für Baumwollbau geeignete Landflächen. Das Gelände der Station ist größtenteils eben, der Boden steinlos, humusreich, verhältnismäßig leicht zu bearbeiten und gleichmäßig in seiner Beschaffenheit. Das Land liegt am Myombo⸗Bach, kann leicht bewässert werden und ist auch zur Bewässerung geeignet, da der Boden durchlässig ist und nicht zur Veischlammung neigt. vollem Gange.

Statistik und Volkswirtschaft.

Ueber die Sterblichkeit in den deutschen Großstädten während des Monats Juni 1911 berichtet das Statistische Amt der Stadt Cöln, wie folgt: In 39 Städten, von denen zurzeit die entsprechenden Angaben vorliegen, starben bei, 9,376 Millionen Einwohnern 10984 Personen oder auf 1000 Einwohner und 1 Jahr 14,25 segen 14,18 und 14,94 im Mai und April I. J. und 14377 im Junk v. J.), darunter Kinder des ersten Lebensjahres 2862 oder 3.71 (3,30, 3,41, 4,38), Personen höheren Alters 822 oder 10,54 (10,88, 11,53, 106.395. Der im Vormonat heobgchtete Rückgang der Sterblichkeit setzte sich hiernach während der Berichtszelt nur bei den letzteren Personen weiter fort, während sich für die Säuglinge, wie alljährlich mit Eintritt höherer Temperaturen, eine Steigerung ergab, und zwar derart, daß auch die allgemeine Sterbeziffer die des Mai etwas übertraf. Im einzelnen gestaltete sich die Entwicklung der Gesundheitsverhältnisse freilich sehr verschieden. So erfuhr die allgemeine Sterbe—⸗ ziffer in 17 Städten mit zusammen 4, 560 Millionen Einwohnern eine Zunahme, dagegen in 22 mit 4,816 Millionen Einwohnern eine Ab— nahme, die Sterbeziffer des 1. Lebensjahres insbesondere in 25 Städten mit 6504 Millionen Einwohnern eine Zunahme, dagegen in 14 mit 2,872 Millionen Einwohnern eine Abnahme. Nach der allgemeinen Sterbe⸗ ziffer geordnet, standen von den beteiligten Städten während der Berichts

Die Versuchsarbelten sind bereits in

2

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2

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g m Jaan erstmalig vierzehn Pflanzer bezw. Anstedkler nd nfs

Brandenburg

. Sachsen Schleswig⸗Holstein.

Westfalen DHessen ⸗Nassaun. Rheinprovinz . .. Hohenzoll Lande. s iv dj NV Die kleineren gärtnerischen Betriebe herrschen in allen

zeit an der

Spitze: 21,91, 20,78 und 19

Görlitz und Freiburg i. Danzig, Stettin und Magdeburg, mit 16 bis 15 Saarbrücken,

Straßburg und

München,

Posen, Halle a. S. 41, es folgten mit 18 bis 17 Königsberg, Br., mit

mit 15 bis 14 Göln,

und Breslau mit 17 bis 16 Dortmund,

Karlsruhe,

Dresden, , und Aachen, mit 14 bis 13 Chemnitz, Leipzig, Mannheim, Altona, Hannover und Stuttgart, mit 13 bis 18 Nürnberg, Wiesbaden, Lübeck, Elberfeld Mülheim (Ruhr) und Kiel,

mit 12 bis 11 Bremen,

Frankfurt a. M., Essen, Cassel und Plauen,

mit 11 bis 10 Crefeld und Barmen, endlich mit 9,53 Rirdorf und mit 822 Deutsch⸗Wilmersdorf. In der Reihenfolge der Sterbeziffern des Säuglingtalters nahmen Posen, Dortmund und Halle mit g,ig,

6,8 und 6,10 die ersten und Crefeld und Frankfurt a. M. mit je 1,93, Barmen mit 137 und Deutsch⸗Wilmersdorf mit 0,43 die Für das Zahlenverhältnis zwischen den Lebend— orenen und den im ersten , , Kindern, das die

letzten Stellen ein.

e Een n ste en! etwas schärfer dar

ellt, ergibt sich als Durch—

schnitt 1475 (gegen 1239 und 13,39 im Mai und April d. J. und 16,83 im Juni b. J), während die höchsten Werte Posen, Halle a. S. und Breslau mit 2700, 25,14 und 22 0h, die niedrigsten dagegen Freiburg. Br., Barmen und Deutsch- Wilmersdorf mit 837, 6,64 und 274 aufweisen. Von den wichtigeren Krankheiten berursachten die meisten Sterbefälle die Tuberkulose mit 1B 9 (im Mat 206) auf 1000 Einwohner und 1 Jahr, insbesondere die Lungentuberkulose mit 1655 (1,64), ferner der Magen- und Darmkatarrh einschließlich von Brechdurchfall und

Atrophie mit 1,66 (1,19),

der Krebs mit 1,04

therie und Keuchhusten mit O50 (0,51) usw. Lungentuberkulose zwischen 2.50, 2.56 und 2.46

die Sterbeziffer für

die Lungenentzündung mit 1,65 (1,20),

8 m (LO2), die organischen , ,. mit O. 660 (O,b6), die Kinderinfektionekrankheiten Scharlach, Masern, Diph=

Dabei bewegte sich

in Breslau, Görlitz und Freiburg i. Br. und 0,79, O 74 und G, 45 in Wiesbaden, Rixdorf und Deutsch⸗Wilmersdorf, die für Darm. und Magenkatarrh usw, zwischen 4,56, 3,90 und 3,22 in Halle, Dortmund und Posen und O0, 0,21 und O, 11 in Plauen, Barmen und Deutsch⸗ Wilmersdorf, die für Lungenentzündung zwischen 2.34 und je 1,84 in Saar— hbrücken, Posen und Mülheim (Ruhr) und 0.0, G49 und äs in Astona, Rirdorf und Deutsch⸗Wilmersdorf, die Sterbeziffer für Krebs zwischen

7d, 1e nh

O50, 9.39 und 21 (Ruhr), 1,4, 1,53 und 1,14 in Frelburg i. Br.,

und Mülheim

.

Halle a. S., J. Gelsenkirchen, ie

Kiel und Crefeld und

Deutsch⸗Wilmersdorf organische Herzleiden zwischen München und Halle 4. S.,

für

und 9 in Wiesbaden, Crefeld usw., die für Kinderinfektionskrankheisen zwischen 1,42 122 und 117 in Altona (Diphtherie und Scharlach), t n, (Masern) und Dortmund (Diphtherie) und 0, G O7 und 0 5s

in P

auen, Barmen und Stuttgart.

Die gewerbliche Gärtnerei in Preußen im Jahre 1906. Nach der (von Professor Dr. Petersilie bearbeiteten) ‚Statistik

der Gärtnerei in Preußen 1906 (XXXV.

schrifi des Königlich gewerbliche vertreten.

u. a. m. sind der Za

Provinzgröße sein würde. solchen, in denen die gewerbliche

Ergänzungsheft zur Zeit⸗

preußischen Statistischen Landegamts“) ist die

Gärtnerei in den preußischen Provinzen rerschieden stark Betriebe, beschäftigte Personen, bewirtschaftete Fläche

hl nach ganz anders verteilt, als es nach der

Es gibt einige Provinzen oder Teile von

Gärtnerei eine scharf ausgesprochene

Bedeutung hat, und zwar melst nach einer bestimmten Richtung der

Gärtnereiart hin.

, So ist die Baumschulgaͤrtnerei in Holstein, die Obstgärtnerei in Brandenburg, treiberei in Hessen⸗Nassau, die Blumen⸗, Stauden⸗

in Schleswig die Gemüsegärtnerei und und Pflanzen⸗

gärtnerei in Sachsen weit verbreitet und die kennzeichnende gärt⸗

nerische Eigenart.

ziffermäßigen Ausdruck

An sich ist dies wohl nichts Neues; aber einen dafür

hat erst die Gärtnereistatiftik

von 1906 ö Nach der Beteiligung der Bevölkerung an der

gewerblichen

ärtnerei erhält man für Sachsen, Schleswig ⸗Holstein, demnächst auch für He Ziffern mit 52 bezw. 43, 45 und 28 gewer

Brandenburg und en- Nassau die höchsten lich tätigen Gärtnerei⸗

Fersonen auf je 109 909 Einwohner; die Hohenzollernschen Lande, Ostpreußen, Posen, Westfalen und Westpreußen hatten die niedrigsten

Ziffern mit 6, 9, 11, 11 und 12 Gärtnereipersonen. gärtnerisch bewirtschafteten Fläche stehen Sachsen,

und Brandenburg mit 21341,

preußen, Pommern un zuletzt.

Auch nach der Schleswig⸗Holstein

1 n 1496 und 13,337 ha auf je 10 500 ha Gesamtfläche voran, die Hohenzollernschen Lande, Ostpreußen, West⸗ d Posen mit 0,60, 0,3, 1,70, 2,71 und 2,77 ha

Für den ganzen Staat ergeben sich 22

gewerblich tätige

Gärtnereipersonen auf 10 000 Einwohner und 6. I ha gärtnerisch be⸗ wirtschaftete . auf je 10 909 ha der Gesamtfläche. Ausschließlich gewerbliche Gärtnereibetriebe (ohne Handelsbetriebe)

waren vorhanden:

in den Provinzen

Betriebe

guöl Slide

tätige Personen

gelernt und angelernt

a männl. welbl. männl. weibl.

ungelernt

Ostpreußen .. Westpreußen ... Stadtkreis Berlin.

ommern osen

Schlesien

Hannover

382 Ih 69

3 357 740 506 1696 2377 1h45 1284 1182 1746 2950 19

15236 56 2 842 20 1415534

1379,42 244868

747 770 174

6 763 1549 823 3064 5 355 3148 2 608 2578 3 648 6174

6,81 27

19 16 636 23 565 25 428 2599 5 247 11090 396 1985 38 322 1029 232 1324 36025 294 3790 58963 S1 1625 1433 123 950 1447 78 717 6351 120 1034 1662 212 2005 124135 1 415

88.

55

599

407,84

972,62

im Staate .

——

.

T. i T., F. Provinzen

. gor, aber doch wieder in sehr verschiedenem Grade. Von je 100 ge⸗ werblichen Gärtnereien

in den Provinzen

1 ha

hatten eine gärtne⸗ rische Fläche von

unter 1- 5)

beschäftigten an Personen

weniger 9 99 ais 3 6 = 20

über 20

über ha 5 ha

Bran denburg

Pommern

Hannover

WK stfalen

Hohenzoll. Lande 5

62, 8 86,7 51,4 64,9 59, 71.4 58,0 50,6 72,4 77,2 76,0 79,5 842

O d D002

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D om n 8222 335355 2 .

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im Staate

65, 360,5

89

57 d ö rv]

1

Hiernach sind Betriebe mit einer Fläche von mehr als 5 ha den

Provinzen Schleswig-Holstein, Sachsen

und Posen eigentümlich.

Erst an vierter Stelle kommt Brandenburg, von dessen Betrieben . aber ein giößerer Teil einen Umfang von 1—5 ha hat, als dies in

irgend einer

anderen Provinz der Fall ist.

Die Betriebe unter 1 ha

sind, abgesehen vom Stadtkreis Berlin, derhältnigmäßig am zahl— reichsten in den Hohenzollernschen Landen, der Rheinprovinz, West⸗ falen und Hessen⸗Rgffau vertreten. Hinsichtlich der Zahl der tätigen Personen steht wieder Sachsen, das in 2,9 v. H. seiner Betriebe mehr als 20 Personen beschäftigt, obenan. . . . der err n . der gewerblichen

rei nach den Provinzen gi eßlich die nachstehende Ueber⸗ sicht nähere Auskunft. E uf. 7

auf d . ; Baumschul⸗Obstgärtnerei Semüse⸗ gärtnerei f . gärtnerei

z ; und treiberei treiberei v. S.

ha 1.5. 13,87

40,69 11, 84 8, 15 90, 45 20, 89

3. 1813,39 90. 27 Iz 166, 5 is 1) 146. 54 1757 318. 50 20 3] 0d gg Ig h

487,97 17,17 1605, 236 743 169 45 1742

Blumen⸗ Stauden⸗ u. Pflanzen⸗ gärtnerei

ha Iv. H.

in den Provinzen ha

v. H. ha

Ostpreußen. Westpreußen Stadkkr. Berlin Brandenburg ommern ,, Schlesien ..

21,80 12,55

6, 3h 2, 90

3.23 13,51 . 49,25 10, 141514, 00 28,42 113,37 13,86 27,62 3,38 0,560 8, 80 110. 6213, 80

215,69 14,18 13,76 0, 90 Sachsen .. 327,97 6 06 142, 64 2, 64 Schlesw.⸗

Holst. 126,73 39, 99 16,52 0,58 Hannover 263,47 18,907 64,55 4,56 Westfalen . 75,91 750 14.00 1,4 HessenNassau 127 390 3 390 57,30 4,85 66, 66 aj, 93 167 55 123315 Rheinprovinz 386, 15 15,7 F255 2,95 614, Gi 35, os 186.5, 7,62 Hohenz. Lande 113165909 14421151 0,01 0,15 im Staa te srd p si cis d drs m i Es d- 16 7h

4,04

26, 78 7, 80 1, 8ᷣo

18,81 4,35

10,72 45,16 581, 87 10,92 52, 37 6,41 13,65 1,70 125,02 8, 22 911,03 16, 8uñ

309, 16 10.88 139, 86 5 37 6 41 6. 3

, sonstige und Gärtnereien gemischter Art

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o ob 237 99 60 27 T5, z 6z, sz 1 54 13 z 191757 36 51 oo 166, 4 7 3 dos 4556 56 n dor zol, 53 3 n öl 3 oz 0 gl, 5 doe 5s 4 z. zz öl EIg6, dg os 3h dos beg 31 3g zl 3s 41 3 34 33 g Go 1108.5 453? —— 1 531 rr os Tas , , s

gewerb⸗ liche Gärt⸗ nereien überhaupt ha

Kunden⸗ gärtnerei

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Landschafts⸗

in den Provinzen garen

Ostpreußen ... Westpreußen .. Stadtkr. Berlin Brandenburg .. Pommern ....

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Zur Arbeiterbewegung.

In der Düsseldorfer . und Maschinen⸗ fabrik de Fries u. Co. sind, der, Rh. Westf. Ztg. zufolge, gestern vormittag 230 Dreher Former und Maschlnengarbeiter in— folge, der bekannten Meinungsverschiedenheiten über Lohn⸗ und Arbeitszeit in den Ausstand getreten. (Vgl. Nr. 175 d. Bi.) In 16 weiteren Maschinenfabriken und Eisengießereien mit 1600 Metall- arbeitern ist eine Verständigung erzielt worden. In weiteren kleineren Betrieben handelt es sich nur auch um geringfügige Meinungs⸗ verschiedenheiten.

Saale“ A.⸗G. in

Vor der Portlandzementfabrik Gra nau bei Halle, wo seit einigen Wochen mehrere hundert Arbeiter streiken, sammelten sich, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, gestern um Mitternacht etwa 306 Ärbeiter mit Frauen und Kindern an, bombardierten die Fabrik und das Direktionsgebäude mit Steinen und schossen scharf aus Revolvern auf das Gebäude, wo die Arbettz— willigen wohnen. Die Gendarmerie von Granau konnte nichts dagegen ausrichten. Ein , anngaufgebot aus Halle kam in Automobilen zu Hilfe und stellte die Ruhe wieder her. Sämtliche Tenster sind zertrümmert, auch im Innern der Fabrik ist großer Schaden entstanden. 2

Der Ausstand der Bäcker in Leipzig (vgl. Nr. 169 8d. Bl.) ist, nachdem wie die „Post“ erfährt, mit geringen Ausnahmen die Plätze der Ausständigen teils mit Arbeitswilligen, teils mit Streikenden, denen die aufgestellten Forderungen ganz oder teilweise bewilligt wurden, besetzt worden sind und die Ol lrelbekeichi demgemäß den gesamten Bedarf decken können, als beendet anzufehen. fn einer Zusammenstellung der Ausstandsleitung haben 234 Bäckermeister, die zusammen 265 Gesellen beschäftigen, die von den Gesellen aufgestellten Forderungen bewilligt. Es ir, dazu auch die Beseitigung des Kost- und Wohnungszwangs beim Arbeitgeber.

4000 Hafenarbeiter und 1509 Kohlent ger im Them se⸗ gebiet sind gestern, wie, W. T. B. meldet, in den Äusstand ge⸗ treten. Die von dem Ausstand betroffenen Firmen beherrschen tat— sächlich die gesamte Schiffskohlenindustrie der Themse und umfassen fast alle ersten Schiffsfirmen. Die Arbeiter weigern sich, die Arbeit aufzunehmen, bis die Arbeitgeber Gewähr dafür leisten, daß sie das am letzten Donnerstag erzielte Abkommen einhalten werden.

Die Pariser Zeitung „Matin“ stellt, W. T. B.“ zufolge, fest, daß die Zahl der seit dem französischen Eisenbahnerausstand im Oktober des vorigen Jahres verübten Sabotagefälle bereits 2088 beträgt. In der Nähe des Bahnhofes in Gentilly bei Paris sind in der verflossenen Nacht abermals Signaldrähte durgeschnitten worden, das dritte Mal innerhalb drei Wochen. Aus Forient wird gemeldet; Drei Mitglieder des Syndikats der Arsenalarbeiter sind verhaftet worden unter dem Verdacht, bei Lorient 238 Telegraphen— und Telephondrähte durchgeschnitten zu haben. Auf dem Tatplatz wurde eine Nummer der revolutionären „Guerre sociale“ gefunden, die die Aufschrift trug: „Für die entlassenen Eisenbahner und die im Gefängnis sitzenden Syndikatsführer. Die auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft vorgenommene Untersuchung und die Prüfung der Handschriften einer Anijahl Arsenalarbeiter führten zu den erwähnten Verhastungen. Bei Haussuchungen bei vier anderen Arfenalarbeitern wurden zahlreiche Schriften beschlagnahmt.

In Nizza sind, W. T. B.“ zufolge, sämtliche Arbeiter der großen Möbelfabriken in den Ausstand getreten, well man sie zwingen wollte, einen Betrag für die Arbeiterpensionskasse zu zahlen.

Seit Montag sind, wie ‚W. T. B. berichtet, die Hafen— arbeiter St. Petersburgs, die eine Aenderung ihrer Arbeits tarife und Lohnerhöhung fordern, ausständig. Gestern früh erschienen 2000 Arbeiter am Hafen, nahmen jedoch die Arbeit nicht auf. Zu ihnen gesellten sich lo00 Hafenarbeiter aus dem Gutusewzkis. und anderen Bassins.

Aus Reval wird dem, W. T. B. telegraphiert, daß auf nahezu sämtlichen Damp fern die Arbeiter und Lastträger, die eine Lohnerhöhung fordern, in den Ausstand getreten sind.

Kunst und Wissenschaft.

Die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum der Universität in Breslau haben gestern ahend mit einem festlichen Empfang seitens der Stadt im Stadttheater ihren Anfang genommen. Eingefunden hatten sich u. a. die Generalität, der Oberprãsident

Dr; von Günther, der frühere Oberpräsident Graf von Zedlitz u Trützschler, die Mitglieder der städtischen ee n gdm ö Oberbürgermeister Dr. Bender und dem Bürgermeister Trentin an der Spitze, die Professoren und Dozenten! der Uni⸗ versität und der Technischen Hochschule sowie eine große Anzahl der zum Jubildum erschlenenen Vertreter der deutschen und ausländischen Universitãten, Akademien und elehrten Körper⸗ schaften, ferner Ehrengäste mit ihren Damen. 96 dem von der Stadt gebotenen Mahl nahm der Rektor mit dem ehrkörper der Universität und den Ehrengästen vom Balkon den von der Studenten⸗ schaft dargebrachten Fackelzug ab und hielt an diese eine Ansprache, in der er den Wunsch ausgdrückte, daß die Fackeln ein Zeichen dafür sein 3 daß die Herzen der Studenten für Wahrheit, Freiheit und Re t, daß sie für die Größe der deutschen Nation er lühen. Bei dem heutigen Festakt in der Aula der Universstät verlas Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, der als Vertreter Seiner Majestäk des Kaisers und Königs an der / teilnahm . W. T. B.“ zufolge, die nachstehende Al lerhöch ste w

Der Universität zu Breslau entbiete u ihrer Jubelfei Meinen Königlichen Gruß und n riet oh i

Hervorgegangen aus der Vereinigung der alten kurbrandenburgi⸗ schen Viadrina mit der Kaiserlich Leopoldinischen Universität war die neue Hochschule dazu bestimmt, die Traditionen der beiden alten Bildungsstätten aufjunehmen und deren Aufgaben zu erfüllen. So wurde sie Preußens erste paritätische Universität und damit Führerin auf dem Wege zum friedlichen Neben und Miteinanderwirken der Konfessionen zum Wohle des Vaterlandes.

In der alten Piastenstadt, wo den slavischen Völkern zuerst die Sonne des Christentums leuchtete und die Grenzpfähle deutscher Kultur sich nach Osten vorschoben, in der hochragenden deutschen Schöpfung Kaiser Karl 1V., die an Glanz und Bürgerstol; mit dem goldenen Prag wetteiferte, in der asten Hansestadt Breslau, in der. Hauptstadt des schönen Schlesierlandes, ist nach dem Willen Meines in Gott ruhenden Vorfahren, des Königs Friedrich Wilhelm III., die neue Universität ein Brennpunkt geworden regen geistigen Lebens und steigender wissen⸗ i . Kultur. Die ernste strenge Ärbeit, die hier geleistet wurde, hat ihre Frucht getragen. Nicht nur der Universität, die bald in die Reihe der ersten Hochschulen Europas eintrat, dem preußischen Vaterlande und dem ganzen Deutschen Reiche ward sie zum Segen.

Vor einem Jahre, als Ich der Jubel feier ber Berliner Univer tãt persönlich beigewohnt habe, ere, Ich es aus, daß die Berliner Univ ersität, in schwerer Zeit egründet, Pflanzstätte jenes Geistes zu werden berufen war, aus dem Preußens Wiedergeburt hervorgehen sollte. Breslaus Hohe Schule verdankt ihr Sein dem gleichen Wunsche ihres erhabenen Stifters. Daß die Universität des Königlichen Vertrauens in vollem Maße würdig war, zeigte sich bereit, an jenem Tage, als der König den Aufruf An Mein Volk“ erließ und die Breslauer Studenten, ihren Kommilitonen ein leuchtendes Beispiel, sich begeistert um die Fahnen ihres Königs scharten. Daß immer Breslaus Studenten von dem gleichen Geiste beseelt sein mögen, ist Meine Hoffnung und Mein;

Wunsch.

rei Universitäten verdanken ihre Entstehung der hochherzigen Entschließung J Friedrich Wilhelms III., zwei davon, S gn und Bonn, tragen seinen Namen. Damit das Andenken an ihren Stifter auch bei der Breslauer Untversität späteren Generationen . , bleibe, will Ich ihr hiermit gleichfalls Seinen Namen erleihen.

So soll denn Mein Königlicher Dank und Glückwunsch ins zweite Jahrhundert geleiten die Schlesische Friedrich⸗Wilhelms⸗ Universität. Unter diesem Ehrennamen bleibe sie, was sie war, zur eigenen Ehre, dem Vaterlande zum Ruhme, der Menschheit

zum Fortschritt. Gegeben

Bergen an Bord PJ. J. „Hohenzollern“, den 26. Juli 1911.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Enquete des uri, ,, über die dies jährige Ernte.

Das russische Handelsministerium hat sich an 63 Börsenkomitees mit der Bitte um Angaben über den voraussichtlichen Ertrag der kommenden Ernte gewandt. Auf diese An rage haben bereits 56 Börsenkomitees geantwortet. Beinahe alle stellen fest, daß die neue Ernte wesentlich schlechter sein wird als die des Vorjahrs; eine Ausnahme bilden zu. Nie, Westaoe uernements, wo 44 den Angaben des Warschauct Romstees alle Getreidearten, mit Aus⸗ nahme von Weizen, einen höheren Ertrag liefern werden als im Vorjahr. Das gleiche ist von einigen Bezirken im Süden und im Zentrum zu sagen. Die Komitees von Kiew, Charkow, Jelissawet⸗ grad, Jekaterinoslaw und Krementschug bezeichnen für ihre gene die Ernte als durchaus befriedigend. Die Komitees des Zentrums geben der Ernte die Note „über mittel.. Schlechte Ergebnisse er⸗ warten Kasan, Perm, Simbirsk, Samara, Orenburg und Ufa. In Kasan ist ein Drittel der gesamten Anbaufläche von Winterkorn und ein Viertel von Sommerkorn völlig verloren. In Samara ist in einigen Kreisen sogar die Roggensaat verloren; Hafer wird zu Grün⸗ futter geschnitten. Die Vorräte sind sehr gering, sodaß starke Zu⸗ fubten erforderlich sind. Aus Sysran laufen noch unerfreulichere Nachrichten ein. ;

Zufuhren werden ferner erforderlich sein im Gebiete von Ja⸗ roslaw, Saratow, Balaschow, Samara und Orenburg, und zwar ist nicht nur Konsumkorn, sondern auch Saatgetreide nötig. Im Bezirke des Ural ergibt die Ernte gegen 1910 einen Ausfall don 75 o/o; die Vorräte sind auch dort sehr klein. In Astrachan sieht es ganz trostlos aus, da nicht einmal die Saat eingebracht werden kann und die Vor= räte erschöpft sind.

Im äußersten Nordosten und in Sibirien ist die Saat verdorben und die Weiden sind ausgebrannt. Starke Zufuhren (bis 26 Mill. Pud) sind nötig. Im Kaukasus ist der Stand sebr verschieden, stellenweise ist der Ertrag unter mittel. Zufuhren bis zu 15 Mill. Pud sind erforderlich.

Vorläufig reagiert der Markt mit sprungweiser Erhöhung der Preise, die keineswegs begründet erscheint. (Nach der St. Peters⸗ burger Zeitung vom 25. Juli 1911 n. St.,)

Dauerwarenprüfung der Deutschen Landwirtschafts« gesellschaft.

20 Jahre sind vergangen, seitdem das erste Schiff die Auslands- reise antrat, um die darauf untergebrachten Dauerwaren in die Tropen hinaus und dangch dem Preisgericht der Deutschen Landwirtschafts⸗ gesellschaft zur Beurteilung wieder vorzuführen. Eine ganze Reihe wertvoller Erfolge und Erfahrungen ist seither in den verschiedenen Arten der Dauerwaren gejeitigt und für die deutsche Konserven— industrie nutzbar gemacht worden. In diesem Jahre, in dem die Dauerwaren nach der Tropenreise in Cassel zur Ausstellung gebracht wurden, war bel der vorausgegangenen Beurteilung in Bremen zum ersten Male ein Punktsystem angewandt worden, das Gelegenheit gibt, noch mehr als bisher das Prüfungsergebnis für die Praxis nutzhar zu machen, und das auch für die Folge beibehalten werden

dürfte.

Um die Verpackungsfrage nach Gebühr zu berücksichtigen, schlägt der Berichterstatter für Molkereiwaren in dem ausgegebenen Prüfungẽ⸗ bericht vor, daß in Zukunft in jedem Falle die Verpackungskosten mit⸗ angegeben werden sollen. Im allgemelnen erscheinen, wie der Bericht⸗ erstatter für Fleischwaren in seinem Bericht darlegt, für die Seereisen. starke Holikisten am geeignetsten, hei denen der Deckel aus zwel durch Drahtstifte verbundenen Teilen besteht. Es empfiehlt sich, die Decker nicht aufzunageln, sondern zu schrauben und dann die Kiste mit Eisen⸗ bandumreifung zu versehen. Bei der inneren Verpackung, die noch,