1911 / 189 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Aug 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Ber sonalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usfwm. Wilhelmshshe, S8. August. v. Hinckeldey, Gen. Lt. und Kommandant von Danzig, in Ge— nehmigung seines Abschiedsgesuchs mit der gesetzlichen Pension zur Disp, gestellt. v. Eickstedt, Oberlt. im Ulan. Regt. von Katz ler Schles.) Nr. 2, in das Ulan. Regt. von Schmidt (1. Pomm.) Ni versetzt, v. Frobel, Lt. im Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91, der Ab⸗ schied bewilligt.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. 1. August. v. Hinüber, Rittm. im Gardereiterregt., vom 1. August d. J. ab auf weitere drei Monate ohne Gehalt zur Dienstleistung bei der Kaiserlichen Botschaft in Konstantinopel kommandiert. .

2. August. Schneider, Lt. im 13. Inf. Regt. Nr. 178, der Abschied bewilligt.

8. August. Frhr. v. Bodenhausen, Oberstlt. und Kom— mandeur des Karab. Regts., in gleicher ECigenschaft zum 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Jofeph von Defterreich, König von Ungarn versetzt, Jahn, Major im Generalstabe des XII. (i. R. S.) Armeekorps, unter Versetzung in das Karab. Regt., mit Führung desselben beauftragt. Reichardt, Major im 1 Pion. Bat. Nr. 12, unter Enthebung von dem Kommando zum Königlich preußischen Ingenieurkomitee, in den Generaistab versetzt und dem Ge⸗ neralstabe des XII. (1. K. S.) Armeekorps, überwiesen. Sieglitz, Hauptm. im 2. Pion. Bat. Nr. 22, unter Enthebung von der Stellung als Komp. Chef, zur Dienstleistung beim Königl. preuß. Ingen. Komitee kommandiert. Lehmann, OSberlt. im 2. Pion. Bat. Nr. 22, zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, beförderf und zum Komp. Chef ernannt. v. Arnim, Major, beauftragt mit Führung des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaifer Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuchs mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform zur Disp. gestellt.

Beamte der Milttärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministerium s. 22. Juli. Müller, Rechnungsrat, Oberintend. Registrator von der Intend. XIX. (2. K. S) Armeekorrs, unterm 1. November d. J. auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

25. Juli. Farr, Oberintend. Sekretär von der Intend. XII. (1. K. S.) Armeekorps, kommandiert als Hilfsarbeiter im Kriegs⸗ ministerium, zum Geheimen expedierenden Sekretär im Kriegs⸗ ministerium, Pohl, Intend. Diätar für den Sekretariatsdienst , Fntend, Ff, (l. R. S.) Armeekorp, zum Miilitär— intend. Sekretär, mit Wirkung vom 1. August d. J. ernannt. Weinhold, Zahlmstr. Aspir., geprüfter Sekretariatt⸗ anwärter, vom 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 160, als Militärintend. Diätar unterm 1 August d. J. angestellt und der Intend. XII. (1. K. S.) Armeekorps überwiesen.

5. August Ackermann, Zahlmstr. im 13. Inf. Regt. Nr. 178, Titel Oberzahlmeister verliehen.

Durch Verfügung des Generalkommandos. Fix, Zahlmstr., dem J. Bat. 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 167 zugeteilt.

der

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutsch lands Ein- und Aus fuhr von Pferden, Rindvieh, Schafen, Schweinen und Geflügel im Jahre 1910 und im I. Halbjahre 1911.

Nach den Monatlichen Nachweisen über den auswärtigen Handel Deutschlands“ sind an Pferden in das deutsche Zollgebiet ein⸗

geführt worden: im Jahre 1910 im I. Halbjahre 1911 43 Wert in . Wert in —— ö * 16 Stück oo Stück 1000 M Arbeitspferde, leichte, Stuten 14 697 9090 4727 y Vengste, 24 261 15 872

10989

17142

39763

23 893

, Wallache J Aibettepferde, schwere, Stuten ö z Hengste, Wallache J Zuchthengste, leichte. . 101 , schwere. .. 224 552 Kutsch⸗, Reit Rennpferde ꝛc. 6666 1000 Schlachtpferde ..... Pferde unter 1,40 m Stock 22209 5 597

Absatzfohlen . . 2514 I 400 126 149 104 105711 91 534

Die Zunahme der Einfuhr von Pferden, die 19609 einsetzte, hat Jahre 1919 und im ersten Halbjsahre 1911 weitere Fortschritte ge⸗ macht. Während 1909 diese Steigerung nur 2341 Stuck betrug, sind im Jahre 1910 27763 Stück mehr als i. J. 1909 eingeführt worden, und die Gesamteinfuhrzahl von 149 j07 Stück blieb nicht mehr weit entfernt von der bisher erreichten höchsten Einfuhrziffer: 155 924 Stück i. J. 1906. Es trat bei allen Pferdearten mit Aus nahme der leichten Zuchthengste eine Zunahme der Einfuhr ein. Be— sonders die Zufuhr von leichten Arbestepferden zeigt eine erhebliche Steigerung, und demgemäß hat auch die Einfuhr aus Ruß land, das vornehmlich leichte Pferde nach Deutschland sendet, außerordentlich stark zugenommen. Während im Jahre 1909 die Einfuhr von Pferden aus Rußland um 2936 Stück Abgenommen hatte, stieg sie im Jahre 1910 um 15 311 Stück. Ferner erhöhte sich die Einfuhr aus Dänemark um 4594, aus Belgien um 3378, aus den Niederlanden um 2453, aus Frankreich um 828 und aus Großbritannien um 640, dagegen verminderte sich diejenige aus Oesterreich⸗ Ungarn um 227 Stück. Im zweiten Viertel des Jahres 191.1 ließ die Steigerung der Pferdeeinfuhr nach, letztere war um 2788 Stück kleiner als im erflen Viertel von 1911, und zwar sind es besonders schwere Arbeitspferde, deren in dieser Zeit weniger eingeführt worden, während von Kutsch-, Reit- und Rennpferden noch 676 mehr aus dem Auslande bezogen worden sind. Im ganzen war die Einfuhr auch im zweiten Viertelsahr 1911 noch üm *544 Stück größer als in der gleichen Zeit des Vorjahres, sodaß sich bei der Ge— samteinfuhr von Pferden im J. Halbjahre 1911 eine Steigerung um 10712 Stück ergibt. Aus dem deutschen Zollgebiet a usgeführt wurden an Pferden: im Jahre 1910 im JI. Halbjahre 1911 Stück 34 in Stück Wert in O0 60 19000 6 Arbeitspferde, leichte, Stuten 256 131 42 ö Dengste, ö k 129 Arbeitspferde, schwere, Stuten 129 . Hengste, 1 5 178 Zuchthengste, leichte... 9 201 ⸗. . ! 70 Kutsch⸗, Reit⸗„Rennpferde ꝛc. , Pferde unter 140 m Stock— 1 . Absatzfohlen.. Saugfohlen

3

7 085

2 z 339 48 303 2 )

zusammen 69 609.

im

*

3326 1298.

zusammen

Im Jahre 1910 hat die Ausfuhr von Pferden sich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten, in dem sie eine Steigerung um 613 Stück erfahren hatte, die aber ausschließlich auf eine Zu⸗ nahme der Ausfuhr von Schlachtpferden zurückzuführen war. Letztere ist nun 1919 um 210 Stück zurückgegangen, dagegen die Ausfuhr wertvollerer Pferde emsprechend gestigen. Für das I. Halbjahr 711 ergibt. sich eine kleine Zunahme der Gesaintaussuhr um 24 Stück, nachdem im zweiten Vierteljahre die Ausfuhr von Pferden zwar schwächer als im ersten Viertel von 191, aber noch um 248 Stück größer alt im zweiten Viertel von 1910 zwesen ist.

Der Wert der Einfuhr von Pferden, der für das Jahr 1910 auf 105711 000 M berechnet ist, übersteigt den Einfuhrwert des Jahres 19090 um 17510 000 S6. Der Wert der Ausfuhr steht mit 2535 090 um 325 060 M höher als im Jahre 1909. Der Ueberschuß des Einfuhrwertes Über den Ausfuhrwert berechnet sich für 131 auf 103 176 660 . Für das J. Halbjahr i191] ergeben sich ein Einfuhrwert, der um 8 304 600 höher ist als jener der gleichen Zeit des Jahres 1910, und ein Ausfuhrwert, der den des J. Halbjahres 1910 um 16 000 übersteigt.

An Rindvieh sind in das deutsche Zollgebiet eingeführt worden:

im J. Halbjahre 1911 Wert in 1000 6

im Jahre h V Wert in

Stück 6600 3069 233 1906 15 643

10834

16956

Stück

Kälber unter 5 Wochen. Jungvieh bis zu 15 Jahr. männl. Jungvieh bis zu 25 J. weibl. . . Kühe 89 189 Bullen 10740 Schsen 1435

zusammen 227870 80938 120446

Während im Jahre 1909 die Einfuhr von Nindvieh nur bei Kühen eine Steigerung, im übrigen aber einen Rückgang erfahren und demgemäß die Gesamteinfuhr um 7930 Stück abgenommen hatte, ist im Jahre 1919 die Einfuhr aller Rindviehgattungen mit Aus— nahme der Kälber und des männlichen Jungviehs im Alter von 13 bis 2 Jahren von neuem gestiegen, und gan; besonders hat die von Kühen weiser zugenommen, so daß für 1910 eine Gesamtsteigerung der Ein⸗ fuhr um 18330 Stück zu verzeichnen war. Zum ersten Male seit einer Reihe von Jahren zeigt auch die Einfuhr aus Oesterreich⸗Ungarn wie er eine Steigerung, und zwar sind dorther im ganzen Sa 176 Tiere, 2436 mehr als im Jahre 1908, bezogen worden. Der Haupt⸗ anteil an der Einfuhrsteigerung entfällt aber auf Dänemark, das 9124 Stück mehr als im Vorjahre sandte. Aus Frank reich, aus dem seit der zweiten Hälfte des Monats November Iglo Rindpieh nach Süddeutschland eingeführt werden konnte, kamen bis zum Jahresschlusse 159 Kühe, 1465 Bullen und 5340 Ochsen, zu sammen S304 Stück. Auch im ersten Viertel des Jah res 1911 hat noch eine Zufuhr aus Frankreich in Höhe von 11 562 Stück statt gefunden. Infolgedessen ist, obwohl die Einfuhr von Rindvieh im zweiten Vierteljahr um b826 Stück kleiner als im ersten war und auch hinter der des zweiten Viertels von 1910 um 1963 Stück zurück blieb, die Gesamteinfuhr im 1. Halbjahre 13511 noch um 5460 Stück größer gewesen als im J. Halbjahre 1910. Die Einfuhr aus Däne mark und der Schweiz stieg um 6994 bezw. 1806 Stück, die Einfuhr aus Oesterreich Ungarn ging dagegen im Vergleich mit der des J. Halbjahres i910 um 34 3358 Stück zurück.

Aus dem deutschen Zollgebiet ausgeführt Rindvieh:

wurden an

im Jahre 1910 Wert in 1000 6

im J. Halbjahre 1911 nn Wert in

Stück nn,

Stüc 8e, ooh .

Kälber unter 6 Wochen, ;

Jungvieh bis zu 19 Jahr

männl. Jungvieh bis zu?! J.

weibl. Jungvieh bis zu 25 J.

k

Bullen

Ochsen

. 649 4748

zusammen

Die Ausfuhr von Rindvieh, die 1909 noch um 844 Stück zu⸗ genommen hatte, hat im Jahre 1910 infolge der Yreisgestaltung im Inlande bei allen Gattungen einen erheblichen Rückgang, um 5707 Stück, erfahren und im Jahre 1911 weiter abgenommen; die Gesamtausfuhr im J. Halbjahr 1911 war um 1342 Stück kleiner als die des J. Halbjahrs 1910.

Der Wert der Einfuhr von Rindvieh sich für das Jahr 1910 mit 80 48 000 um 8 171 000 M höher, der Wert der Ausfuhr mit 2065 000 , um 1 955 000 M niedriger als für das Vorjahr. Der Wert des Einfuhrübe r schusses berechnet sich für 1910 auf 78 883 009 S6. Für das J. Halbjahr 1911 beträgt der Wert der Einfuhr 460316000 MS, d. s. 155 000 weniger, der Wert der Ausfuhr nur 599 000 „SS, d. s. 582 000 MS weniger als für das J. Halbjahr 1910.

An Schafen und Ziegen wurden in das deutsche Zollgebiet eingeführt:

im Jahre 1910 im J. Halbjahre 1911

Sti * Wert in 1c 1000

Stück Lämmer Schafe Ziegen. 694 33.

Im Jahre 1910 hat die Einfuhr von Schafen eine erhebliche Zunahme erfahren. Desterreich Ungarn allein sandte 13311 Schafe, was eine Steigerung seiner Zufuhr um 7611 Stück bedeutet. Die Einfuhr von Lämmern und Ziegen nahm dagegen ab. Im J. Halb jahr 1911 ging auch die Einfuhr von Schafen wieder bedeutend zurück, da besonders Oesterteich Ungarn infolge der dortigen Preis— gestaltung von der Einfuhrerlaubnis in diesem Jahre nur wenig Ge brauch machen konnte.

Aus dem deutschen Zollgebiet

2

ausgeführt wurden:

Jahre 1910 im JI. Halbjahre 1911 Wert in ng Wert in ooh M Stück F560 , 221 1921 60

Schafe 39007 1454 10726 169

Ziegen 1436 54 315 8

1729 hh.

Während i. J. 1909 die Ausfuhr von Lämmern um 4755 Stück zurückgegangen war, aber die von Schafen um 6895 Stück zu— genommen hatte, ist im Jahre 1916 die Ausfuhr von Lämmern um 3315 Stück gestiegen, dagegen hat die von Schafen von neuem um 9262 Stück abgenommen und daber auch die Gesamtausfuhr sich nicht unerheblich vermindert. Die Schweiz, wohin der größte Teil der ausgeführten Schafe ebenso wie der größte Teil der deutschen Rindvjehausfuhr ging, bezog aus Deutschland 30 357 Schafe, d. s. T0354 weniger als im Vorjahre. Die Ausfuhr von Ziegen, die 190 abgenommen hatte, ist i910 gestiegen. Im 1. Halbjahr L911. zeigt im Vergleich mit der entsprechenden Zeit des Vorjahres sowohl die, Ausfuhr von Schafen und Lämmern wie die von Ziegen einen Rückgang (— 7876 Schafe, 2643 Lämmer, 126 Ziegen).

Der Wert der Einfuhr von Lammern und Schafen hat im Jahre 1910 mit 678 000 S um 349 9090 S zugenommen, der Wert der Ausfuhr von Lämmern und Schafen mit 1 675 000 6 dagegen um 199 000 M abgenommen. Der Wert der Ziegeneinfuhr, der nur 16000 M beträgt, ist um 7000 M zurückgegangen, der der

43 Stück

Ziegenausfuhr, 54 000 , um 32 000 Ss gestiegen. Der Ausfuhr überschuß ergab bei Schafen und Ziegen zufammen für 19160 noch einen Wert von 1035 0060 g6ς. Im J. Halbjahr 191 1 hat der Wert der Einfuhr von Lämmern, Schafen und Ziegen im Vergleich mit der entsprechenden Zeit des Vorjahres sich um 212 000 6 per! mindert; der Wert der Ausfuhr war bei Lämmern um hl O00 , bei Schafen um 194 000 6 und bei Ziegen um 11 000 S geringer alz im J. Halbjahr 1910.

An Schweinen wurden in das deutsche Zollgebiet eingeführt:

im Jahre 1910 im ,

Wert in S6 Wert in ooh Stück cc), 1646 26 257 4 18 431 45 874 808 18 457

8 032.

Stück

Spanferkel ... ö 163 495

abgenommen. ö

. St jen Kontingents rund 29 000 Stück. Auch im ersten des Jahres 1911 zeigte die Einfuhr von Schweinen eine r bedeutende Abnahme im Vergleich mit dem ersten Viertel des Horjahres. Aus Oesterresch Ungarn wurden Schweine in Dieser Zeit überhaupt nicht eingeführt, aus Frankreich nur 158 Stück, „ob wohl die Einfuhr eines Wochenkontingents von rund 4400 Schweinen von da nach Süddeutschland zeitweise gestattet war. Von dem zugelassenen russischen Kontingent wurden ebenfalls rund 10900 Schweine, fast , nicht eingeführt. Im zweiten Viertel des laufenden Jahres war die Einfuhr von Schweinen nur um 6760 Stück größer als im ersten Vierteljahr. Oesterreich Ungarn sandte wie im ersten Vierteljahr gar keine Schweine, und an der vollen Ausnutzung des russischen Kontingents fehlen rund 9200 Stück. Im J. Halbjahr 1911 sind demnach vom russischen Kontingent 19 007 Stück (in derselben Zeit des Vorjahres 9gh00 Stück) nich eingeführt worden. Die Spanferkel wurden ausschließlich aus den badischen Zollausschlüssen bezogen. Aus dem deutschen Zollgebiet ausgeführt wurden: im Jahre 1910 im J. Halbjahre 1911 a Wert in Wert Stück 0600 k, 1534 25 627 w 709 89 31 160 114 2887

Die Ausfuhr von Schweinen hat im Jahre 1910 zugenomme! mehr noch stieg sie im ersten Viertel des Jahres 1911 (auf. 3086 Stück), besonders stark aber im zweiten Vierteljahr, auf nicht weniger als 28074 Stück, sodaß die Gesamtausful r von Schweinen im J. Halbjahr 1911 um 363530 größer war als im J. Halbjahr 1910. Der größere Teil der geführten Schweine ging nach der Schweiz, ein kleinerer Teil Oesterreich⸗Ungarn, wohin auch hauptsaͤchlich die Ausfuhr von Span ferkeln sich richtete.

Der Wert der Einfuhr von Schweinen berechnet sich für das Jahr 1910 auf 18457 000 A6, d. s. 3 499 000 M weniger als in Vorjahre, der Wert der Aus fuhr auf 114 000 Ie, d. f. 38 000 mehr, der Wert des Einfuh rüberschusses demnach auf 18 343 000 6. Im I. Halbjahr 1911 war der Wert der Ein fuhr von Schweinen um 1 809 000 ο geringer, dagegen der Wert der Ausfuhr um 2823 000 höher als im J. Halbjahr 1916.

An lebendem Geflügel wurden in eutsche Zollgebiet eingeführt:

im J. Halbjahre 1911 Wert in

617 820 2280

im Jahre 1919 Stück Wert in

1000 6 Gäne⸗, 8337 708

29099 (1 z Hühner aller Art 120 620 15199 6129 Enten. 23 04 3 456 528 819 d 3252 520 88 7 18 274 Die Einfuhr von Gänsen hat im Jahre 1910 eine wei sehr beträchtliche Zunahme, um 552 983 Stück, erfahren, und auch di Einfuhr von Hühnern, die 1910 abgenommen hatte, ist wieder stiegen lum 14171 dz). Nur bei Enten hat der Rückgang fuhr angehalten. An Gänsen sandten namentlich Rußland desterreich Ungarn bedeutend größere Mengen, doch sind auch ar Italien 33 005 Gänse mehr als im Jahre 1909 bezogen word während die Einfuhr aus den Niederlanden zurückgegangen ist. hat die Einfuhr von Hühnern aus den Riederlanden zugenommen, während die aus Oesterreich-Ungarn Italien zurückgegangen ift. Bei Enten hat die Einfuhr aus J in wenig zu⸗ die aus Oesterreich-Ungarn und Rußland etwa genommen. Im ersten Viertel

des Jahres 191 zeigte die Ei fuhr von lebendem Geflügel bei allen Gattungen eine beträchtlic Abnahme im

Vergleich mit der entsprechenden Zeit des Jahres Aber im zweiten Vierteljahr stieg die Einfuhr von Gänsen wied 37997 Stück, die von Hühnern um 341 de, die von Enten 366 47 und die von Tauben um 115 4. gleichen des Vorjahres. Aus dem deutschen Zollgebiet ausgeführt wurden an leber Geflügel:

. 8

6 , gegenüber der

im J. Halbjahre 10Il

Wert in

im Jahre 1910

24634 Wert in

Stück 1000 0

51 199 203 (

19

Stück 1000

Gãänse ö

Hühner aller Art Enten Tauben usw.

Recht beträchtlich war im Jahre 1910 die Ausfuhr von Gänsen, und zwar handelt es sich hierbet namentlich um rufsische Gänse, di über Deutschland nach Dänemark gegangen sind; aber auch nach Oesterreich⸗Ungarn sind über 2000 Stück mehr als im Jahre 190) ausgeführt worden. Die Ausfuhr von Tauben, die im Vorjahre um 280 dz gestiegen war, hat 1910 um 249 4 abgenommen. Ii Viertel des Jahres 1911 war bei Tauben wieder eine St der Ausfuhr im Vergleich mit der entsprechenden Zeit des Jahres 1910 und im zwesten Vierteljahr eine nicht unerhebliche Mehrausfuhr von Gänsen und Tauben zu verzeichnen.

Der Wert der Geflügeleinfuhr berechnet sich für daß Jahr 1910 auf 48 274 000 ½ und stellt sich um 3 543 000 höher als für das Vorjahr; der Wert der G eflügelausfuhr i. J. 1910 beläuft sich auf 507 000 S und hat um 5000 zu– senommen; demnach beträgt der Wert des Ginfuhrüberschusses sür 1919. 47 767 000 ½6. Im J. Halbjahr 1911 war der Wert der Geflügeleinfuhr um 213 000 S, der Wert der Geflügelausfuhr um 11 000 6 höher als in der gleichen Zeit des Jahres 1910.

Deutschlands Gesamteinfuhr von Pferden, Rindvieh, Schafen, Ziegen, Schweinen und lebendem Geflügel hatte im Jahre 1910 einen Wert von 254 084 060 At, im J. Halbjahr 1911 einen solchen von 127 391 000 S, die Gesamkausfukr im Jahre 1910 einen Wert von 6 950 0600 , im J. Halbjahr 1911 einen solchen von 5471 0090 , demnach der Ueberschuß der Gefam teinfuhr von lebendem Vieh und Geflügel über die Gesamt⸗ aus fuhr im Jahre 1910 einen Wert von 247 134 000 S, im J. Halb— jahr 1911 einen solchen von 121 920 000 .

n ersten 21

610

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ mastregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitkamts Nr. 32 vom 9. August 1911.)

Pest. Ruß land. In Odessa sind seit dem 29. Juli 3 Erkrankungen festgestellt worden. In Akbulak in einer Kalmückengemeinde des Gouvernements Astrachan starben vom 12. bis 28. Juli in einer Familie 4 Personen unter pestverdächtigen Erscheinungen. In der Siedlung Kjubekuduk in der Kirgisensteppe des Gouvernements Astrachan sind Mitte Juli in einer Familie 2 Todesfälle an Lungen⸗ pest vorgekommen. . Aegypten. Vom 22. bis 28. Juli wurden 14 Erkrankungen (mit 6 Todesfällen) gemeldet, davon Jin Alexandrien 8 (3), 'in Port Said 5 (23) und in Abu Kerkas F G. ö „Per sien. Zufolge Mitteilung vom 5. Juli ist Buschär für pestfrei erklärt worden. 6. Bxitisch-Ostindien. In der Woche vom 25. Juli bis 1. August amen in Indien 2968 Erkrankungen und 2404 Todesfälle zur Anzeige. Von den letzteren entfielen auf das Punjab gebiet 1443. auf die Präsädentschaft Bombay 469 sdadon auf die Städte Bombay ind Karachi 39 und 9), auf Burma 175, auf den Staat Mysore 142, auf die Präsidentschaft Madras 100, auf Ben galen to, auf die Vereinigten Provinzen 9, auf Rajputana und Ajmer Merwara 3 und auf die Zentralprovinze n, Zentralindien und die N ordwestgrenzprovinz je l. Vong kong. Vom 25. Juni bis 1. Juli kamen 16 Pest erkrankungen (davon 15 in der Stadt Viktoria) mit 12 Todes— fällen vor. . Niederländisch-Indien. In Soerabaya sind zufolge Mitteilung vom 16. Juni neue Erkrankungen nicht festgestellt worden. In Kediri wurden seit dem 28. Mai nur noch vereinzelte Fälle heobachtet. In der Abteilung M alang der Residentfchaft Pasoe roecan wurden vom 28. Mai bis 10. Juni 142 Erkrankungen mit 125 Todesfällen, darunter J Fall von Lungenpest, festgestellt. n. den, verseuchten Bezirken der Abteilung werden täglich 10 og9 bis hh Oh0 hratten g-sangen. ü ö Ch in a. In Pa hoi kann zufolge Mitteilung vom 27. Juni die Pest zurzeit als erloschen gelten; nur die weitere Umgegend soll noch nicht ganz frei davon sein. Britisch Ostafrika. Bis zum 3. Juli sind in Nairobi 29 Erkrankungen mit 13 Todesfällen, in Kisum u 27 Erkrankungen mit 19 Todesfällen festgestellt worden' Pest und Cholera. . Britisch⸗-Ostindien. In Kalkutta starben vom 25. Jun bis 1. Juli 45 Personen an der Pest und 25 an der Cholera. S Cholera. Oesterreich. In Triest sind vom 23. bis einschl. 30. Juli 11 Neuerkrankungen an Cholera vorgekommen, ferner! Erkrankung in Capodistriaga. Im ganzen sind im Küstenlande seit dem 4. Jun d. J. 29 Erkrankungen mit 160 Todesfällen festgestellt worden. „Ftalien. Vom 17. bis 21. und 22. bis 26. Juli wurden 47 Erkrankungen (und 2072 odesfälle)⸗ 4 594 (262) gemeldet, davon in dei Stadt Negpel 87 (18) 4 68 (20), sonst in der PnRov. Neapel 149 (56) 4 157 (78), in den Provinzen Avellino 3 (1 47 (3), Benevento 4 3 ) Campobasso 3 (3 w— 5462 CGaserta 30 (155 4 30 (14), Livorno! (I) w— 5 (2), Rom 1 (L 4 1.(—), Salerno 42 (14 4 79 (30), Genua ( é 2 (I), in der Stadt Palermo und dem Irrenhaufe daselbst 138 (58) 130 (64), sonst in der Provinz Palermo 88 (40) Ib (G38), in den Provinzen Caltanisetta 3 (1) 4 11 (4), Catania 4 3 (Y, Girgenti (C) 43 Cb, Trapan 1454 185 (3) und Mefsina'l (— = 1 —; * Frankreich. In Marseille sind bis zum 20. Juli laut amtlicher Erklärung insgesamt 8. Erkrankungen an Cholera festgestellt worden. Seitdem ist bis zum 27. Juli kein Fall mehr gemeldet. Rußland. Zufolge dem amtlichen Cholerausweise Nr. 2 sind erkrankt (gestorben) in seit Beginn der Epidemie

Beginn der Epidemie

Witebsk, Kreis n, , . 11 Poltawa, Kreis Pirjatin ö Cherson Stadt Nikolajew. Gouy. Jekaterinoslaw, Treis Bachmut Astrachan. Kasan, Stadt Kosmodemjansk Samara... 15 Saratow Zarizyn. Baku Noworossysk inẽgesamt 18 75)

18. Juni

Türkei. In Konstantinopel wurden vom 18. bis 24. Juli 20 Erkrankungen (mit 7 Todesfällen) angezeigt, seit dem 21. Mai im sanzen 59 (24); ferner vom 17. bis 23. Jull in Smyrna 20 (13), insgesamt seit dem 26. April 224 (136, in Samfun 4 (2), seit dem 28. Mai 223 (202), ferner in der Umgebung von Zonguldak vom 17. bis 22. Juli 4 (2), seit dem 1. Juli 17 (8). Unter den türkischen Truppen in Ipok (Albanien) und in der Stadt Djak owa sind Lbenfalls Choleraerkrankungen vorgekommen. Tunis. Zufolge Mitteilung vom 1. August ist der Ausbruch der Cholera in Tunis sf stgestellt worden.

Persien. In Mobamerah ift zufolge Mitteilung vom 28. Juli der Ausbruch der Cholera amtlich festgestellt worden.

Straits Settlements. In Sin gapore wurden vom 10. bis 21. Juni 13 Cholerafälle festgestellt, die sämtlich tödlich ver⸗ laufen sind. In Süd⸗Perak hat die Verbreitung der Krankheit

igenommen; aus dem Orte Bagan Datoh wurden vom 16. bis In Anburn und in

20. Juni 11 Erkrankungen gemeldet. . Vereinigte Staaten von Amerika. bu Brooklyn im Staate New York sind zufolge Mitteilung vom l Juli 2 italienische Einwanderer an Eholerag tödlich eikcankt, nachdem sie bereits eine 5 tägige Quarantäne in Hoffmans Island durchgemacht hatten. Aus diesem Anlaß ist die Quarantänefrist auf 10 Tage erhöht worden, zugleich ist die bakteriologische Untersuchung der Darmentleerungen aller unter Quarantäne gestellten Personen an—⸗ seurdnet, Diejenigen, bei welchen Cholerakeime in den Entleerungen Istgestellt werden, veibleiben selbst über die 10 tägige Frist hinaus in Beobachtung. Auf mehreren aus dem Mittelländischen Meere kommenden Dampfern sind inzwischen wieder Choleraeckrankungen bei der Ankunft in New Nork festgestellt worden.

Pocken.

Ho nakong. Vom 25. Juni bis 1. Juli wurden 2 tödlich ver⸗ laufene Erkrankungen gemeldet.

Fleckfieber.

Oesterreich. Vom 23. bis 29. Jult in Galizien 12 Er— krankungen.

Gen ickstar re. In der Woche vom 23. bis 29. Juli sind 6 Er—

Preußen. gemeldet worden in folgenden

krankungen? (und 1 Todesfälle)

Regierunggsbeztrken fund Kreisen!: Landespolizeibezirk Berlin Berlin, Reg. Bez. Aachen 1 (1). [Aachen Land, Alten? stein 1 (I) sKyck [I), Rössel 1, Arnsberg 2 (8, Hörde], Magdeburg 1 1 Magdeburg].

Oesterreich. Vom 16. bis 22. Juli Galizien je 1 Erkrankung.

Spinale Kinderlähmung. Preußen. In der Weche vom 23. bis 29. Juli sind 2 Er⸗ krankungen gemeldet worden in folgenden Regierungsbezirken (und Kreisen: Landetpolizeiberirk Berlin'! Berlin, Reg. Bez. Arnsberg 1 1Hamm Land].

Verschiedene Krankhetten.

Pocken: Moskau 8, St. Petersburg 1, Warschau 2 Todesfälle; Paris 2, St. Petersburg 29, Warschau (Krankenhäuser) 3 Er— krankungen; Vartzellen: New Vork 43 Erkrankungen; Fleck⸗ fie ber: Moskau 4, Odessa 2. St. Petersburg, Warschau je 1 Todesfalle; Ydessa 11, St, Peters burg 2, Warschau (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; tück fall fieber: Odeffa J, St. Petersburg? Erkrantungen; Genick⸗ tar r ee New Pork 8, Rom J Todesfälle; New Vork g Erkrankungen; Milzbrand: Regierungsbezirke Aachen 2, Bromberg, Hildes heim, Posen je 1 Erkrankungen; Influenza: Berlin, Amsterdam, Budapest, New Nork, Odessa, Paris je 1, London, St. Petersburg je 3. Moskau 2 Todesfälle. Mehr als ein Zehntel aller GRestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichts orte 189551904: 1,04 ,): in Koblenz Erkrankungen burden gemeldet im Landes polizeibezirk Berlin Jo3 Stadt Berlin 65), in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 109, Oppeln 156, Schleswig 114, in Hainburg 33, Budapest 71, London (Kranken häuser) 200, New Jork 183, Odessa 21, Paris 78, St. Petersburg 10, Wien 77; desgl. an Ma fern und Rzteln (1395/1904: „10 0½ᷣο): in Linden Erkrankungen kamen zur Anzeige in Ham— burg 465, Budapest 134, Kopenhagen 90, London (Krankenhäuser) 28, New Jork 595, Odessg 25, Paris 349, St. Petersburg 104, Wien 85; desgl. an Diphtherie und K rupp: (1895/1904: 1,5260): in Flensburg Eikrankungen wurden angezeigt im Landespolizeibezirke Berlin 118 (Stadt Berlin S3), in Hamburg 80, London (Kranken— häuser) 116, New Vork 222, Paris 45, St. Petersburg 34, Wien 28; rner wurden Erkrankungen gemeldet an Keuch husten in Kopen? hagen 5H7, New Jork Ha, Odessa 50, desgl. an Typhus in New Joik 50, Paris 48, St. Petersburg 49.

in Böhmen und

Im Monat Juni (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle außer den in den fortlaufenden wöchentlichen Mit⸗ teilungen verzeichneten Fällen von Cholera, Pest und Gelbfieber gemeldet worden: Pocken: Folgende spanischen Orten): Madrid 2, Murcia 3, Oviedo 4, Palencia 1, Santander 2, Sevilla 8, Toledo . Valladolid 7; Alexandrien 21, Buenos Aires g, Kairo 2; Fleck⸗ fieber: Almeria 1, Bukarest 2, Madrid, Malaga!) je 1, Alexandrien 2, Kairo 40; cfallfieber: Alexandrien 1; Genick-⸗ starre: Bukarest, Buenos Aires je 1, Buffalo‘) 3 Milzbrand: Genua, Buenos Kires je 1; J nfluenza: Berlin 7, Amsterdam 2, 4 niederländische Orte 1 bis 2; Barcelona 45, Bukarést 4, Haag 3, Madrid 27, Mailand 1, Murcia!, g, Rotterdam, Utrecht je 3, Valencia 15, Zaragoza!) 7, 24 spanische Orte!) 1 bis 5; Buenos Aires 1, Buffalos 4, Detroit ) 6, Havanna Minneapolis?) 1, New Orleans 3; Aussatz: Havanna J.

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleiche mit der Gesamtsterb— lichkeit besonders groß, nämlich höher aks ein Zehntel: an Masern und Rötein (1895719864 erlagen diesen l, 109 von je 100 in sämtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen); in Boxhagen— Rummelsburg, Langenbielau, Tilsit, Güstrow; an Keuchhusten: in Offenburg. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Tuberkulofe (8951904 starben an Lungenschwindsucht 1084 o/o in allen deutschen Orten): in Barmen, Reinickendorf, Bielefeld, Bocholt, Geestemünde, Homberg a. Rh., Kreuznach, Lehe, Neustadt i. O. S., Peine, Pütt⸗ lingen, Amberg. Bayreuth, St. Ingbert, Kaiserslautern, Passau, Regensburg, Schweinfurt, Meißen, Heilbronn, Heidelberg, Konstanz, Oldenburg; ferner in Brünn, Bukarest, Graz, Linz; den Krank? heiten der Atmungsorgane (159596 starben an akuten Erkrankungen (der Atmungsorgane 12,3 in allen deutschen Orten): in Bonn, Bottrop, Burg, Kleve, Dirschau, Dt. Wilmerßs— dorf Eberswalde, Eschweiler, Essen, Fulda, Geestemünde, Hagen, Hamborn, Haspe, Herford, Herten, Hilden, Hildesheim, Luckenwalde, Neumünster, Neuwied, Osterfeld, Remscheid, Rott— hausen, Viersen, Wattenfcheid, Zabrze, Bayreuth, Erlangen, Zwei brücken, Arnstadt; ferner im Landkreise Beuthen l, in Barcelona, Genug, Madrid, Malaga!), Murcia ), Rotterdam, Utrecht, Havanna; dem Magen und Barmkatarrh, Brechd urch fall (8951904 starben an akuten Darmkrankheiten 13,19 o in allen deutschen Orten): in Beuthen, Bogutschütz, Caternberg, Köpenick, Dortmund, Düren, Eberswalde, Erfurt, Gelsenkirchen, Glatz, Gleiwitz, Königs⸗ berg, Laurahütte, Linden, Oppeln, Recklinghausen, Rotfhausen, Schneidemühl, Schönebeck a. E., Wald, Wilhelmsburg, Zaborze, Landau, Lechhausen, Ludwigshafen, Pirmasens, Speyer, Straubing, Hohenstein⸗Ernstthal, Bruchsal, Mannheim, Pforzheim, Apolda, Colmar; ferner in Alexandrien, Kairo.

Von den 343 deutschen Orten hatte 1 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein wohner und aufs Jahr berechnet): Langenhielau 36,0 (1895/1904: 32,5). Im Vormonate betrug das Sterhlichkeitsmaximum 38.8 066. Die Säuglingssterblichkeit war in 5 Orten beträchtlich, d. h. höher als ein Drittel aller Lebendgeborenen: in: Bismarck—

(Gesamtsterblichkeit 25,2), Döbeln 348 (19,3). Merse⸗ 2), Lechhausen 403 (26, I), Langenbielau öl (36,1). Gesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats geringer als 15,9 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) in 179 Orten. Unter 8, 0 og betrug sie in Andere Vororte 7,8, Dudweiler 7,8 (1904/1908: 18,9), Neumünster 7,7 (1895/1994: 18,8), Höhscheid 7,6 (1905 oo; 11,4), Obligs 7,4 (1895. gor: 149), Geefte? münde 6,8 (1895/1904: 16,1), Haspe 67 (1902 06: 16,4), Ot. Wilmersdorf 6.3 (1898, 1997: 5 2), Friedenau 5.9 (1895 19004: 1056), Velbert 5,8 (1902/06: 16,2), Wald 5.8 (18961905 14.2), Schiltig heim 5,8 (1907/09: 15,5, Rüstringen 54, Wermelskirchen 5,2 (19 C2s06: 12,2). Die Säuglingssterblichkeit betrug in 88 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siehentel derselben blieb sie außerdem in gs, unter einem Fünftel in 79 Orten.

Im ganzen scheint sich der Gesundheitszustand seit dem Vormonat unter den Säuglingen etwas verschlechtert, unter der Ge— samthevölkerung jedoch wenig verändert zu haben. Eine höhere Sterblichkeit als 35,0 0 hatte 1 Ortschaft gegen eine im Mai, eine geringere als 15,0 ½ν hatten 179 Ortschaften gegen 164. Mehr Säug⸗ linge als 333,3 auf je 1000 Lebendgeborene starben in 5 Orten gegen 2, weniger als 200,9 in 265 Orten gegen 290 im Vormonat.

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Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ist der Ausbruch der Maul! und Klauenseuche vom Schlachthofe zu Mannheim am 11. August 1911 gemeldet worden.

Paris, 11. August. (W. T. B.) In einer heute abgehaltenen Sitzung des Höheren Rats für öffentliche Gesundheitspflege hob der Direktor des Ressorts für Gesundheitspflege im Ministerium des Innern, Mirman, herbor, daß bisher, abgesehen von einigen ganz vereinzelten Cholera⸗ fällen in den Departements Bouche du Rhöne und Hä— rault, in Frankreich keine Erkrankung an Cholera vorgekommen sei, In allen von den Zeitungen gemeldeten Fällen set bakteriologisch sestgestellt worden, daß Cholera nicht vorliege. Im ganzen Lande

) Januar. ) März. 3) April.

seien sirenge Maßnahmen getroffen, um einer Schädigung der öffent⸗ lichen Gesundbeit vorzubeugen. In Marseille kamen heute 34 Cholerafälle vor. ⸗. .

. 6 II. August. (Meldung des „Wiener K. K. Telegr. Korresp⸗Bureaus“) Die Zustände in Ipek sind trostlos, die Cholera ferdert täglich an 9 Opfer, besonders unter . mohammedanischen albanesischen Bevölkerung, die die Seuche als Schickung des Himmels betrachtet und gar keine en Vorsichtsmaßregeln beobachtet. Deshalb sind bisher über acht⸗ hundert Mohammedaner gestorben, während unter den übrigen Elementen sechzig Todesfälle zu berzeichnen sind. Der Markt ist meist geschlossen, und die Geschäfte stockeꝛr. Auch in den umliegenden Oitscaften fordert die Cholera zahlreiche Opfer. . ö.

Schanghai, 11. August. (W. T. B.) Hier sind vier neue Pesterkrankungen festgestellt worden.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusamm engestellten Nachrichten für Handel und Industrie“.) Deutsches Reich und Schweiz. .

Erleichterung der zollfreien Einlassung von Aus⸗ stattungsgegenständen. Nach dem deutscheschweizerischen Handels⸗ vertrag erstreckt sich die gegenseitige Zollbefreiung für neie Aus⸗ stattungsgegenstände auf Personen, welche aus Anlaß ihrer Verheiratung mit einer im Gebiete des anderen Teiles wohnhaften Person ihren Wohnsitz nach dem Gebiete des anderen Teiles verlegen. ;

Nunmehr hat sich der schweizerische Bundesrat bereit erklärt, bei Zusicherung der Gegenseitigkeit für Ausstattungsstücke von bereits in der Schweiz in Stellung befindlichen Dienstboten und anderen Per⸗ sonen in ähnlich abhängiger Stellung deutscher Herkunft Zollbefreiung eintreten zu lassen, auch wenn eine Verlegung des Wohnsitzes micht stattgefunden hat.

Unter der gleichen Voraussetzung der Gegenseitigkeit hat der Schweijerische Bundesyat bestimmt, daß für die zollfreie Ablassung bon Ausstattungsgegenständen als im Inland wohnhaft nur solche Personen zu betrachten sind, welche in gesetzmäßiger Weise die Nieder⸗ lassung erhalten oder sich in angemessener, mindestens auf 30 Tage festzusetzender Frist vor der Verheiratung bei der zuständigen Be hörde zur Niederlassung angemeldet und tatfächlich während dieser Frist in der Schweiz gewohnt haben. .

Deutscherseits ist die Zusicherung gegeben worden, daß schweize⸗ rischen Stagtsangehörigen gegenüber in den vorbezeichneten Fällen die gleiche Behandlung eintreten soll, insoweit und solange seitens der Schweizerischen Regierung die Gegenfeitigkeit beobachtet wird.

Bau von Fabriken in Rußland.

Der während der letzten Kontraktenmesse in Kiew von seiten der Zuckerindustriellen gefaßte Beschluß, eine Jutesackfabrik in Südwestgebiete Rußlands zu errichten, geht nunmehr der Verwirk lichung entgegen. Die zu diesem Zwecke gegründete, ausschließlich aus Zuckerfabrikanten als Teilnehmern bestehende Aktiengesellschaft, deren Verwaltung ihren Sitz in Kiew haben wird, schreitet demnachst zum Baue der auf eine jährliche Produktion von 14 Millionen Säcken berechneten Fabrik auf dem im Kreise Brazlaw in Podolien belegenen Gute Kapustiany. Auf dieses neue Unternehmen, welches den spekulativen Bestrebungen des Konsortiums der Jute⸗ säckefabrikanten entgegenwirken soll, werden in den industriellen und finanziellen Kreisen von Kiew ganz besondere Hoffnungen geletzt.

Die in Winniza, Gouvernement Podolien, projektierte Fabrik zur

Herstellung von Superphosphat und Schwefelfäure ist schon im Bau begriffen. .

Dem Vernehmen nach wird in der Nähe von Mohilew Podolst die Gründung einer ähnlichen industriellen Anlage von einer belgischen Gesellschaft geplant.

Wirtschaftliche Lage Spaniens.

Es kann gesagt werden, daß das Jahr 1910 für Spanien ein Jahr ruhiger Weiterentwicklung war. Die Erträgnisse der die Grundlage des Volkswohlstandes bildenden Landwirtschaft sind als recht befriedigend zu bezeichnen; die Ergebnisse der industriellen Unternehmungen waren naturgemäß sehr verschieden, im ganzen aber nicht entmutigend, insbesondere nimmt die Pcoduktton fast aller in Spanien vorkommenden Erze im ganzen zu und ist noch sehr steigerungsfähig. Der Wert des Außenhandels, speziell der Wert der Warenausfuhr, stieg erheblich. Der weiter ge fallene Wechselkurs war außergewöhnlich stetig, die Börse fe st. Die Eisenbahn- und Versicherungsgesellschaften blicken auf ein ungewöhnlich günstiges Jahr zurück, während Schiffahrtsunter nehmungen wiederum nicht sehr ertragreich waren. Andererseits ist eine weitere Abnahme der kaufmännischen Transaktionen sest⸗ zustellen, und die Staatsanleihen wie die Bankaktien haben ihren Stand meist nur knapp behauptet. Indessen kann wohl kaum ge sagt werden, daß sich die spanischen Staatsfinanzen gegenüber dem erfreulichen Bilde der Jahre 1960 bis 1908 wesentlich ungünstiger gestaltet haben, wenn auch die Periode der Ueberschüffe anscheinend zunächst ihr Ende erreicht hat. Bei dem frischen Zug, der in Gesetz gebung und Verwaltung seit Anfang 1910 unverkennbar ist, dürften unter vorsichtiger Verwendung der häufig unterschätzten Kräfte des Landes sich im Jahre 1911 Einnahmen erzielen lassen, welche größere Aufwendungen für kulturelle Zwecke ermöglichen und damst den schweren Schaden am spanischen Volksleben, den die Massen⸗ auswanderung aus dem an sich schwach bevölkerten Lande bildet, allmählich mildern. Das Jahr 1911 hat bis zum Juni den nach Maßgabe des Vorgesagten berechtigt erscheinenden Hoffnungen ent sprochen, insbesondere ist der Wert der Ein- wie der der Ausfuhr weiterhin gestiegen, und die Aussicht auf eine besonders gute Ernte mindert das finanziell Unerfreuliche der mit erneuter Aktion in Nordafrika verbundenen Aufwendungen. Immerhin ist zu erwähnen, daß der Wechselkurs bei fortdauernder Abwanderung des Kapitals ins Ausland seit Anfang 1911 wieder etwas gestiegen ist, während die Kurse der Aktien fast aller wichtigerer spanischer Banken im ent— sorechenden Zeitraume mehr oder minder beachtliche Einbußen erlitten haben. (Aus einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Barcelona.)

Portugal.

Neugestaltung des Zolldienstes. Durch Verordnung vom 27. Mai d. J. hat die Propfsorische Regierung Portugals den Zoll⸗ dienst neugestaltet und dem Finanzministerium unmittelbar unterstellt. Die bisher eine selbständige Behörde bildende Generalzolldirektion wird zu einer Ahteilung des Finanzministeriums umgewandelt, die den gleichen Namen behält.

Nach der der Verordnung vorausgehenden Denkschrift verfolgen die neuen Bestimmungen in erster Linie den Zweck, die Zoll⸗ abfertigung der eingeführten Waren zu beschleunigen und auch das bei Streitsällen in Zollsachen zu beobachtende Verfahren zu ver⸗ einfachen. Zu diesem Zweck soll die zollamtliche Abfertigung und die Festsetzung der Zollbeträge auf Grund der vorzulegenden Versendungs⸗ urkunden und der von dem Verfügungsberechkigten oder feinem Bevollmächtigten abzugebenden Erklärung erfolgen, während jetzt der Zollbeamte die Sendung im einzelnen prüft, die verschiedenen Waren von einander scheidet und die für jede Art anzuwendenden Tarifsätze bestimmt.

Es soll eine Auskunftsstelle geschaffen werden, die die Prüfung der zu verzollenden Waren vornimmt, wenn der Verfügungs berechtigte aus den ihm zur Verfügung stehenden Papieren die Klassifizierung nicht bestimmen kann, und die dann über die anzuwendenden Tarif⸗ stellen ein Gutachten abgibt, gegen welches der Wareneinführer ge⸗ eignetenfalls Beschwerde einlegen kann; andererseits soll bei dem Zoll⸗

amt eine Schiedskommission gebildet werden, die, falls die abgegebene