1911 / 252 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Oct 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Qualitãt

Gez ahlter Preis für 1 Doppelzentner

A6

16

niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster böchster

A6

Doppel zentner

Verkauf⸗ wert

6

zentner

.

Am vorigen Markttage

dem

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1] nach überschläglicher Schätzung verkauft

(Preis unbekannt)

2 *

Schneidemühl

Neustadt O.. S.

Hagen i. W. Memmingen

Pfullendorf. Neubrandenburg Saargemünd

ü 772727712211

Schneidemüh

Neustadt D. S.

Hagen i. W.

Memmingen Schwabmünchen

Pfullendorf . Schwerin 1. Meckl

Neubrandenburg Saargemünd

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Fin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Berlin, den 25. Oktober 1911.

14,86 17,350 17,50 14,20 18,090 19,60 18,00 17,650 1600 20, S0 20, 80 20,60

16,10 17,60 17,25 17,20 16, 10 1660 19,80 19,00

17,090 19,20 19, 30 18,3

19,10 19,20

1890

Ger st e.

16,00 17,50 18,00 14,80 18,50 19,80 18,40 19,00 16,50 21,00

19300 1906

e r. 16,80 17,80 17,75 17,30 16,50 18,00 16.70 20,00 17,80 19,50 18,00 18,00 19,40 19,50 18,60

19.00 18,20 19,00 19,00

1600 17,80 18,00 15,50 19,90 19, 80 18,80 20,090 16,50 21,00

19500 19, 90

16,80 18,00 17,75 17,80 17,00 18,20 17,40 20,20 18,00 19,50 18,50 18,00 19360 19,50 18,60

19.090 18,20 19,00 19,00

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

438 356

22416

11 880

866 5956 3697 9500 9500

529 6h56

2039 3683 266

28 500 II 466

1751 1750

19353 18.66

20, 80 20,75 20,20 19,00 19,00

17,65 17,25

181 16 50

1790

18.25 17,50

193

1836 19 66 18,70 19,00

19 00 1556

20. 10. 26. 16.

.

20. 10. 7.16.

17. 10. 17.10. 17. 10. 17. 10. I7. 10.

20. 10. 76. 16.

*

20. 10. I7. 10.

20. 10.

17. 10. 23. 16.

I7. 10. 1. 10. , . fe, 18.10.

17. 10

17 10. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Großhandelspreise von Getreide an deutschen und fremden Börsenplãtzen

für die Woche vom 16. bis 21. Oktober 1911 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. 1000 kg in Mark.

(Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Oktober Vor- 1911 woche gen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1

755 g das 1 4650 8 das

Mannheim. Roggen, Pfälzer, russischer, mittel.. .... Weizen, Pfälzer, russischer, amerik., Hafer, badischer, russischer,

As

St. Peters bu ef rumän., mittel

Mais, Donau engl. weiß

Roggen, Pester Boden z Then,. ... afer, ungarischer J.. erste, slovakische ... Mais, ungarischer

Budapest. Mittelware

Gerste, Futter⸗

Roggen, 71 bis 12 Eg das hl... Welzen, Ulka, 765 bis 76 kg das hl

Rig a.

Roggen, 71 bis 72 Kg das h...... Weljen, 8 bie 7d ki .

Paris. lieferbare Ware des laufenden Monats

Antwerpen.

Donau⸗ mittel roter Winter Nr. 2 Sa Me,, Mir mn hee Kalkutta Nr. 2.

Am sterdam.

rger.

er W

Liverpool. une, roter Winter⸗ Nr. k

Hafer, englischer, weißer.

Gerste, Futter t Schwarze Meer⸗

Kurrachee .

amerikan, bunt

iner⸗ er, bunt 1

London. Quarr . englisches Getreide,

Mittelpreis aus 196 Marktorten (Gazette averages)

O

O

2 8 w d 1 d O MC dd Or

ö

englisch, Wetzen 2490, Bei der Umrechnu den einzelnen Tagesang

zwar

Chicago.

Weizen, Lieferungsware Mais

Neu York.

roter Winter⸗ Nr. 2.

Lieferungsware k

Buenos Aires. Weizen, Durchschnittsware ..... ) Angaben liegen nicht vor.

Bemerkungen.

1Imperial Quarter ift für die Weizennotiz an der Londoner Produktenbörse 504 Pfund engl. gerechnet; für die aus den Um⸗ sätzen an 196 Merktorten des Königreichs ermittelten Durchschnitts⸗ eise für einheimisches Getreide (Gazetts avsrages) ist 1 Imperial uarter Weizen 480, Hafer 312, Gerste 400 Pfund engl. angesetzt; 1 Bushel Weizen 60, 1 Bushel Mais 56 Pfund 1ĩñ Pfund englisch 453,5 g; 1 Last Roggen Al0oo, Mais 2009 Eg.

der Preise in Reichswährung sind die aus ñ aben im „Reichganzeiger' ermittelten wöchent⸗ en Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse zugrunde gelegt, ür Wien und Budapest die Kurse auf Wien und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Neu Jork die FKurse auf Neu Jork, für Odessa und Riga die Kurse auf St. Peters⸗ burg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kutse auf diese Plätze. Prelse in Buenos Aires unter Berücksichtigung der Goldprämie.

Berlin, den 25. Oktober 1911. Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

für London

Deutscher Reichstag. 196. Sitzung vom 24. Oktober 1911, Nachmittags 1 Uhr. lffs Telegraphischem Bureau.) Das Haus setzt die Besprechung der Interpellationen, be— treffend Teuerung der Lebens- und Futtermittel, fort.

Ueber den Anfang Nummer d. Bl. berichtet worden. bg. Fuhrmann (nl.) in seinen Ausfübrungen fortfahrend: Staatsminister von rischen Kammer eine Reihe lehrreicher Ziffern bewegung unserer Lebensmittelpreise in den letzten 30 Jahren gegeben. Ochsenfleisch um 53,5 o½ο, Kalb⸗ Schweinefleisch um 41,9 ½ , Fische um 9 —120s0, Schmal; um 369 00; gleiches Anzieben der Viehpreise gegenüber. Roggenbrot ist um 6,7 09 im Preise gestiegen; dem stebt aber gegen⸗ Rohprodukt um 25,9 o in seinem Preise gefallen ist. uf die hohen Preise hingewiesen wird, so darf man dech f sen 30 Jahren Staatsminister diese Steigerung

ie Teuerun (Bericht vor die Teuerung

zu unterziehen. Brettreich hat

im Pieise gestiegen:

Milch um 123 0, Butter um 283 0 /o,

gegenübersteht. die Wirkung Wenn jetzt Preise gehabt haben als jetzt.

der Ansicht wi der Schutzzollpolitik

widersprochen, ser ausgeführt, t Landesteilen Hauptarten Lebensmittel,

Länder nicht verschont habe, sogar England nicht, dessen Zustände

immer als Hauptargument für den Freihandel angeführt werden. (Der Reichskanzler von Bethmann Hollweg erscheint am Bundesrats—⸗ merkennen, daß die Dürre dieses Sommers zu

Wenn

NRXe vr auch Venn wir au

zur Agitation benutzt würde.

D

sehen

hat, die auch der ungleichen bringen. Fegter gezollt wegen

39

Tie

gestern

hat. Am

heute die

daraus, daß

Bedingungen

Ich habe

den 30.

Getreidearten

das

d

der herrschenden Teuerung beigetragen hat, so müssen wir doch auch fest— stellen, daß einen erheblichen Anteil an den Teuerungspreisen unsere radikale Großstadspresse trägt, die durch ihr Geschrei einen erheblichen der Lebensmittel herbeige habe dem Reichskanzler zu danken, daß er durch seine verschiedenen Maßnahmen der Steigerung der Preise entgegengetreten ist. möchte auch weiter wie der Abg. Spahn zur Erwägung geben, ob es nicht möglich wäre, die Frage der Exporttarife einer genauen Prüfung Der Reichskanzler hat mit Recht bemerkt, daß das System der Einfuhrscheine ein sehr schweres Problem sei und darum leicht Ein jeder, der im öffentlichen Leben steht, weiß, daß gerade auf, dem Gebiete der Wrtschaftspolitik ein großer Mangel an Kenntnissen vorhanden ist. Der Osten ist durch die Aufhebung der Staffeltarife geschädigt, worden, sodaß er mit Recht verlangen konnte, daß ihm durch die Einfubrscheine ein Aequivalent enkschrift der verbündeten Regierungen vom Frübjahr zeigt, daß der Mehrausfuhr, die durch die Ausfuhrscheine peranlaßt ist, eine Mehreinfuhr im Westen und in Süddeutschland Einfuhrscheinsystem Reichskanzler hervorgehoben hat, Reich mich darüber gewundert, Ausführungen Januar Ueberproduktion Einfuhrscheine allerdings Deshalb wollte der Abg. Fegter damals sogar dafür plädieren, da die Ausfuhrscheine nicht nur für die Einführung von Roggen gelten auf sämtliche Gestern hat aber der Abg. Fegter durch des Abg. Oeser zu erkennen gegeben, daß er Herren

aus gedehnt rch seinen Beifall bei der Rede ie Einfuhrscheine be—

auf

von

des

von

* Sy ah Spa

J

1

2

haupten, daß vielen Millionen Abg. Eugen Einfuhrzö schon beschränken setzen diesen daß

halten darf.

Futtergerste haben. schaft und des Handels im Osten gerecht. durch die dreimal so hohe Weizeneinfuhr Deckung finden. wirtschaft und der Handel des Ostens würden nicht erschwert werden. An unserem Zollschutz wollen wir nicht rütteln lassen, aber die Aenderung des Einfuhrscheinsystems kann auch auf der Rechten Bedenken nicht er⸗ regen; hat doch ein herborragendes Mitglied der Konservativen, der Oberbürgermeister Beutler in Dres den, die volle Abschaffung des Ein⸗ fuhrscheinsystems verlangt; auch die „Deutsche Tageszeitung“ erklärt diese Frage für keine Parteifrage, sondern eine Zweckmäßigkeitsfrage. c hpreissteigerung anlangt, so sind unsere Grenzen zum guten Teil für das ausländische Vieh offen, und die Grenzsperren bestehen aus sanitäͤren Rücksichten. n empfiehlt für die im Winter zu erwartende Preissteigerung ö argentinischen ädtetag bat in seiner Eingabe darauf hingewiesen, daß in England

1909

Vorschlag er

Zulassung des

Ich

Was die noch zu erwartende

Richter, ein

für ĩ sogleich Meine Freunde stehen auf dem scheinsystem seine Geltung auch für Kaffee und Petroleum nicht be⸗ Ein Roggeneinfuhrschein sollte seine Geltung nur ben der Einfuhr von Roggen oder Weizen, aber nicht auch von Hafer oder de auch den Interessen der Landwirt⸗ Die Roggenausfuhr würde

das

Q 18

durch die Einfuhrscheine der Reichskasse ein so steht demgegenüber vermehrter

die Kosten der Ausfuhrvergütung deckt.

durch einen Antrag und ihre Geltungsdauer von 6 Reichskanzler erklärt entschlossen Standpunkt,

Fleisches

zstände dadurch nicht eingetreten seien. Ich habe namens meiner eunde den Reichskanzler zu fragen, ob nicht durch die Entsendung itscher beamteter Tierärzte nach Argentinien die Gewähr gegeben

ung Wir haben die Einfuhrscheine auf Getreide auf 3 Monate berab⸗

damit

werden könnte, daß das zu importierende argentinische Fleisch allen Ansprüchen der Hygiene genügt. Je nach der AÄntwort werden wir dazu unsere Stellung nehmen. Der Reichskanzler möge aber bedenlen, daß wir den Zollschutz für die Landwirtschaft auf die Dauer nur aufrecht erhalten können, wenn er mit dem Zu— geständnis verknüpft ist, daß die notwendigen Lebensmittel den ärmsten Schichten nicht vorenthalten werden, und daß der Schutz der Land⸗ wirtschaft im Parlament nur dann eine Mehrheit finden wird, wenn für die landwirtschaftlichen Interessen in den übrigen Bevölkerungs— kreisen wohlwollende Sympathie vorhanden ist. Man verlangt die Ermäßigung der Futtermittelpreise. Die Tatsache, daß der größte Teil der Futtermittel zollfrei eingeht, wird zu leicht vergessen. Der Reichskanzler sollte aber zusammen mit den großen Srganifationen der Landwirtschaft, dem Bauernbund, dem Bund der Landwirte ufw. er— wägen, ob nicht bei der notwendigen Einfuhr von Mais und Futtergerste der Zoll vergütet werden kann. Wir befassen uns in der Sstmark mit der neren Kolonisation, und wir wollen an unserer Ostmarkenpolitik fest⸗ halten. An der Anbaufläche für Brotgetreide ist die bauerliche Bevölkerung mit 75 der Gesamtfläche beteiligt, bei der Rindpiehzucht mit S8 , und bei der Schweinezucht mit g3 0 des Gesamtbestandes, das ist Ursache genug für die Regierung, der inneren Kolonisation erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Von der linken Seite erwartet man nur durch radikale Aenderung des Wirtschaftssystems eine Be⸗ seitigung der Teuerung, und der Abg. Deser will das Wirtschaftssystem ediglich allmählich abbröckeln, weil nur durch Beseitigung des ickenlosen Zolltarifs die lückenlose Teuerung beseitigt werden könne. ss ist aber dem Hunde ganz gleich, ob man ihm den Schwanz nit einem Male oder in Stücken abschneidet, es wird sogar noch schmerzlicher sein, wenn man ihn in einzelnen Stücken abschneidet. Unsere Gründe für die Erhaltung des Zollschutzes find vorwiegend nationaler Art, denn die Entwicklung in anderen Staaten zeigt, daß eine einmal verschwundene Landwirtschaft sich nicht wieder her— stelen läßt. Wenn wir zu g5 oo unseren Bedarf aus der eigenen

1 Streiks herrücken, so haben wir alle Veranlassung, unsere Landwirtschaft zu sen. Wir haben dazu auch Veranlassung aus Gründen der all— einen Wehrpflicht, denn Berlin liefert nur ein Drittel Militär— iche, während in den landwirtschaftlichen Teilen der Prozentsatz

auf das Dreifache steigt, Unsere Wirtschaftepolitik macht ung vom Ausland unabhängig; seit deren Einführung 1878 ist die Bevölkerung um 49 „0 gestiegen, die Roggenproduktion aber um 47 C, die Weizenproduktion um 42 Q, die Landwirtschaft kann unseren Bedarf an Brotgetreide decken. Ebenso ist unsere

Viehproduktion bedeutend gestiegen. Das Freihandelsland England ist nicht so in der Lage, den heimischen Bedarf zu decken, wie wir. Denselben glänzenden Aufschwung sehen wir in der deutschen Industrie, in der Steigerung der Robeisen⸗ wie der Steinkohlenproduktion denselben Aufschwung in den Ziffern unserer Ein- und Ausfuhr ie Ausfuhr der Fertigfabrikate, die nach der Argumentierung der Gegner der Schutzzollpolitik unter diesem System schwer hätte leiden müssen, weist den gleichen glänzenden Aufschwung auf. Die Statistik, die die Generalkommission der Geweikschaften, also doch ein unverdächtiger Zeuge, aufgemacht hat, ergibt eine Zahl von zeitslosen, die hinter den gleichen Zahlen des freihändlerischen and weit zurückbleibt; es ist uns also unter diesem System gen, in ganz anderem Maße wie England der Bevölkerung tbsgelegenheit zu verschaffen. Wenn wir beim Reichskanzler die Wärme des Tones vermißt haben, so müssen wir auch noch besonders bemängeln, daß er der Schwierigkeit, in welche die festbesoldeten Beamten, zumal die Unterbeamten, geraten sind, gar nicht gedacht hat. Hier muß je nach den lokalen Verhältnissen durch Teuerungszulagen geholfen werden, ehenso muß den von den Arbeitern in Staats— betrieben gemachten Eingaben entgegengekommen werden, desgleichen Altpensionären. Die Bezüge einer Reihe von Beamtenkategorien n aufgebessert werden. Das Steigen der Kultur bringt auch ne weitere Steigerung der Preise der Bedarfsgegenstände mit sich; nach der einmütigen Auffassung meiner politischen Freunde muß den lrbeitern das Recht der Koalition zur Erlangung besserer Löhne in em Umfange gewährleistet sein. Ja es ist vielleicht den Hin— eisen auf angebliche Scharfmacherei gegenüber angezeigt, dies von der Tribüne aus zu betonen. Der Kanzler hat eine Wahl rede gehalten, das ist die allgemeine Auffassung seiner Rede. Wir werden in den Wahlkampf ziehen und unseren Mann siehen: wir geben aber zu erwägen, ob die Regierung sich nicht die Frage vorlegen sollte, ob wirklich auch fernerhin unser Volk lediglich von

Cn

nner bestimmten Klasse und, deren politischen und religiösen An— Hauungen regiert werden soll. Der größte Feind unserer jetzigen Schutzzollpolitik ist der Bund der Landwirte, das Ueberagrariertum

t ebenen Forderungen. Kommt ein Reichstag, der nicht nach dem Sinn der Agrarier ist, dann mögen sie an ihre Brust schlagen: mea culpa, mea maxima culpa! Bei den kommenden Wahlen wird es sich nicht handeln um die Entscheidung zwischen ihandel oder Schutzzoll, sondern es wird über die gesamte deutsche Politik das Urteil abgegeben werden! , Abg. Dr. Ho ef fel (Rry.). Die Dürre des letzten Sommers und die dadurch hervorgerufenen Teuerungsverhältnisse sind in der Tat in der Presse ganz bedeutend nach der Richtung des politischen Geschäfte⸗ machens ausgenützt worden. Ohne jede Uebertreibung kann man daß diese Aktion auf die Teuerung selbst nicht zurückgeführt en konnte. Bei nüchterner Prüfung kommt man zu dem Er—

nit seinen Ubertri 1

daß die verhältnismaßig geringe Beeinflussung der durch die große Dürre nur die große Leistungs— zeit der deutschen Landwirtschaft dokumentiert hat. Wir

ja die momentane Teuerung gar nicht! Die Fleisch⸗ erkennen wir an und bedauern sie; namentlich die Leute und die festbesoldeten Beamten werden davon be— , und den letzteren muß irgendwie entgegengekommen werden. wir müssen doch zu der Erkenntnis kommen, daß es sich bei der erung um ein internationales Symptom handelt. In Oesterreich, land und Belgien herrscht Teuerung, und doch ist gerade Belgien Freihandelsl and. Nicht unsere Politik ist schuld an der ung, sondern es sind dies ganz andere Umstände. Die Sozial⸗ raten verlangen Aufhebung der Zölle, Beseitigung der Einfuhr— 8 . a

ne und Oeffnung der Grenzen. Die Preise des Getreides waren nter dem Freihandelssystem höher als jetzt. In bezug auf Fleisch

t allerdings eine namhafte Erhöhung der Preise eingetreten,

enigstens bei Rind⸗, Kalb- und Hammelfleisch. Die größte Preis⸗ erung von 1820 bis 1909 fiel aber auch in die Freihandels⸗ Die Zollpolitik kann also nicht für die Preissteigerung ver⸗

vortlich gemacht werden. Eine gleichmäßige Notierung der Fleisch⸗ in ganz Deutschland wäre erwünscht. Unsere Zölle sind ens weit niedriger als die französischen, denen die dortigen Sosialisten zugestimmt haben. Was hat die Oeffnung der Grenzen mn Elsaß Lothringen gegen Frankreich genützt? Gar nichts; die Folge

nat daß das Fleisch in Frankreich teurer wurde. Die Frage der ifhebung der Einfuhrscheine hat der Vorredner schon besprochen.

Eine Folge der Einführung der Einfuhrscheine war jedenfalls, daß SHetreideproduktion im Osten sich erheblich vermehrt hat. Der eireideanbau und Export, der Ostseehandel haben sich gehoben. icht nur die Anbauflächen haben sich in Deutschland vermehrt, ndern auch die Erträge für das Hektar, in Ostpreußen sogar für Weizen n E,? auf 18,6 ,; bei den anderen Getreidearten ist es ähnlich. ei der Beurteilung der Teuerung ist nicht zu übersehen, mit elchen Verlusten die deutschen Landwirte bei den Viehseuchen rechnen haben. Die Milchproduzenten haben sich aber trotz Dürre, gegen eine Erhöhung der Milchpreise erklärt. Dabei hmen die Kosten der Produktion auf dem Lande stets zu.

den Jetzten 20 Jahren hahen die Löhne sich um das Dobwhelte er— ot. Da wäre es ein unbilliges Verlangen, daß die Landwirte die

Fieise erniedrigen sollen. Der Fleischkonsum in Deutschland hat (. in den letzten Jahren bedeutend erhöht; wir stehen nur mit em Kilo hinter England zurück. Die allgemeinen Bedürfnisse

Mir

sich in Deutschland gesteigert, und da ist es kein Wunder,

Herrn Abg. Fuhrmann betonen hält es einigermaßen schwer, den

der Bundesregierungen vermißt worden ist. Ich glaube, es ist not— wendig nicht gegenüber diesem hohen Hause, aber gegenüber der

lichster Kürze darauf hinzuweisen, wie eigentlich die Dinge liegen, und ob sie wirklich derartige Klagen und Uebertreibungen, wie sie vielfach in der Presse vorgekommen sind, rechtfertigen.

lang anhaltende Dürre gehabt, wie sie seit dem Jahre 1811, soweit bekannt, nicht wieder vorgekommen ist. Aber diese Dürre hat so spät eingesetzt, daß in den weitaus meisten Bezirken der erste Schnitt des Grases ein durchaus günstiger gewesen ist, so günstig, daß vielfach der Ausfall an Grummet durch das Mehrresultat der ersten Ernte ersetzt worden ist. Trotzdem ist durch das Austrocknen der Wiesen und Weiden ein großer Futtermangel eingetreten. Es ist vor allem nicht möglich gewesen, in vielen Bezirken das Vieh so lange auf der Weide zu halten, wie es unter normalen Verhältnissen im Sommer der Fall ist. Das hat wiederum zu einer vorzeitigen In⸗ anspruchnahme der Winterfuttermittel geführt und infolge dessen allerdings zu einer Futtermittelknappheit, die in vielen Gegenden recht bedenklich geworden ist, und die es auch notwendig gemacht hat, für eine bessere und billigere Schaffung der Futtermittel Sorge zu tragen. Abgesehen von dieser Futtermittelknappheit haben wir eine eigentliche Mißernte nur zu verzeichnen bei den Zuckerrüben und auch da nicht in sämtlichen Bezirken. Wir haben dagegen bei den Kartoffeln im Schlußresultat einen nicht unerheblich besseren Ertrag, als wir anfangs vorausgesehen haben, wenn wir auch hinter den Er— K 45 der früheren Jahre immerhin noch bedeutend zurückbleiben. die Notlage übertrieben worden ist. Das Geschrei wegen des angeb⸗ lichen Mangels ist mit schuld daran gewesen, daß der Handel sofor höhere Preise verlangt hat; wie es zugegangen ist, können Sie daraus ersehen, daß in derselben Zeit, wo man in Berlin 8 und im kleinen Detailhandel sogar bis zu 12 M für den Zentner Kartoffeln gefordert hat, in Pommern und Ostpreußen die Kartoffeln mit 2, 60 MS nicht zu verkaufen waren. Es muß offen und ehrlich gesagt werden, daß sich leider der Handel des Teuerungsgeschreis allzufrüh bemächtigt hat; auch gestern ist es schon hervorgehoben worden: gerade die Herren von der Linken, vor allem ihre Presse, haben nicht wenig dazu beigetragen, die vorhandenen Mißstände noch weiter zu verschärfen. (Zuruf links) Nun komme ich zu dem Brotgetrelde. Wir haben bei dem Roggen eine Ernte so gut, wie wir sie nur selten gehabt haben. Wir

gegen das Vorjahr ein Plus von 410 845 Tonnen und im Weizen gegen das Vorjahr nur eine Minderernte von 57 640 Tonnen.

gleiche zu dem vorigen Jahre durchaus nicht den Schluß rechtfertigt, daß wir im kommenden Winter und im kommenden Sommer einen besonderen Mangel an Brotgetreide haben müßten.

Gem üse eine verhältnismäßig sehr geringe und schlechte gewesen ist. Das ist aber ein Zustand, der nicht allein in Deutschland— sondern beinahe in ganz Europa eingetreten ist, dem abzuhelfen ninmand in der Lage ist. Es ist deshalb auch ausgeschlossen, die Ge⸗ müse von auswärts billiger einzuführen, zumal, wie der Zolltarif nach. weist, nahezu 93 der sämtlichen Gemüse zollfrei bei uns eingehen. Also auf diesem Gebiete Wandel zu schaffen, liegt nicht in der Macht der Staatsregierung und auch nicht in der Macht der die gegenwärtige Wirtschaftespolitik stüätzenden Parteien.

den letzten Monaten sich die Beurteilung der ganzen Lage des Ackerbaus erheblich verbessert hat. Ich habe vor einigen Tagen einen Bericht aus Schlesien bekommen, der darauf hinweist, daß infolge der rechtzeitigen Niederschläge die Ackerbestellung überall möglich geworden, die Wintersaat gut aufgegangen ist. (Sehr richtig! rechts) Ich habe bei einer kürzlichen Bereisung in der Rheinprovin; dieselben Mitteilungen erhalten und dieselben Wahrnehmungen gemacht, und ich glaube, in dem größten Teil der Monarchie, ja

iz alle Gegenstände eine Preissteigerung von 10 bis 20 9

vielleicht für den größten Teil des deutschen Valerlandes ist es zum

erfahren haben. Eine allgemeine Herabdrückung zu erreichen, wird

sehr schwer sein. Gegen Naturereignisse, Dürre, Ueberschwemmungen,

Leutenot läßt sich fehr wenig machen. Die Teuerung besseht nicht nur in Deutschland, sie ist international. Man darf auch nicht übersehen, daß wir einen erweiterten Arbeitsmarkt haben, Die Ausfuhr hat gegen das Vorjahr bedeutend zugenommen. Wei uns, im Süden haben wir keine großen Besitzungen, und doch , auern an der Aufrechteihaltung der Zölle sest. Der ö 9. Scheidemann hat sich gestern den Kleinbauern gegenüber als Protektor aufgespielt. Aber gerade die Sozialdemokratie hat bei vielen Gelegenheiten gezeigt, daß sie den Bauernstand beschimpft. Ich erinnere an den Parteitag 1894, wo nach dem offiziellen Parteitagsbericht die Bauern als rückständige Elemente bezeichnet worden sind, deren Unwissenheit die Sozialdemokratie nicht heranlassen könne, von ihren Prinzipien nachzulassen. Bei den letzten Wahlen ist die Aeußerung gefallen, daß die Konservativen noch einmal den Sieg dabongetragen haben durch die Dummheit der ländlichen Bevölkerung. Die Kleinbauern würden bei der Durch— führung der sozialdemokratischen Maßregeln ruiniert werden. Das zähe Festhalten der Kleinbauern an ihrem Eigentum ist eine chrante die Ihnen (zu den Sozialdemokrgten) einen gewissen Widerstand entgegengesetzt hat. Sollte der Bauer einmal Ihren Grundsätzen zustimmen, so würde er den Ast absägen, auf dem er sitzt. Wir sind es auch, dem kleinen Landwirte, sowohl im Westen wie im Süden des Reichs schuldig, daß wir trotz momentaner erung n cht Maßregeln ergreifen, die seine Zukunft in irgendeiner Welle gelahrden würden, und das würde durch die Aufhebung der Zölle geschehen. Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, liegt aber auch im Interesse der kleinen und mittleren Bauern, daß wir nicht an unserem Wirtschaftssystem rütteln.

Preußischer Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer:

; Meine Herren! Der Herr Abg. Scheidemann hat im Eingang seiner gestrigen Rede auch auf die bevorstehende Hungersnot hin⸗ gewiesen, und er hat sich in diesen Ausführungen in Uebereinstimmung befunden mit dem weitaus größten Teil der sozialdemokratischen Presse, die schon seit einer Reihe von Wochen immer wieder nicht allein von der Teuerung, sondern auch von dem Hungergespenst gesprochen und Verwahrung dagegen erhoben hat, daß seitens der Staatsregierung zur Abhilfe dieses außergewöhnlichen Notstandes nicht das geringste geschehen ist. Gegenüber dieser ich will mich parlamentarisch aus— drücken Verkennung der tatsächlichen Verhältnisse (Heiterkeit. Zuruf von den Sozialdemokraten) und das möchte ich gegenüber dem

=

warmen Ton zu finden, der bisher in den Aeußerungen der Vertreter

Oeffentlichkeit doch noch einmal in aller Klarheit und mit mög⸗

Meine Herren, was ist passiert? Wir haben eine außergewöhnlich

er die gegenwärtigen Preise zeigen gerade bei den Kartoffeln, wie

aben allein in Preußen nach der Ernteschätzung des statistischen Amtes

cm2 * 1 2 1 21 77 B 22 j . Das ist ein verhältnismäßig günstiges Ergebnis, das im Ver—

Q 1

Zugeben will ich gerne, daß in Folge der Dürre die Ernte an

nm nh 5 395 Im übrigen muß aber noch darauf hingewiesen werden, daß in

der Ausfuhrtarife. Vielleicht wird der offentli Arbei t nel f sickiuk öffentlichen Arbeiten noch Gelegenheit nehmen, darauf zurückzukommen. Ich möchte meinerseits nur bemerken, daß zu diesen Ausfuhrtarifen sost * 83050 T 75 5 ö anonR z3ss z z seitigung dieser Tarife auf die Preisverhältnisse nicht den geringste Einfluß ausüben würde und schon deshalb grundsätzlichen Bedenken kaum begegnen kann!

zu haben. (Sehr richtig! und Heiterkeit rechts. Vergegenwärtigen wir uns doch

scheinsystem ist, wie die Den J führlich nachweist, nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen zustande gekommen: es ist nicht etwa eine Erfindung und ein Erfolg agrarischer und konservativer Bestrebungen, sondern es verdankt seinen Ursprung den Anträgen von freisinniger Seste (sehr er

und der energischen und zielbewußten Befürwortung des Abg. Rickert. Das möchte ich den Herren von der freisinnigen Partei entgegen— halten, wenn sie gerade in diesem Augenblick gegen das Einfuhr— scheinsystem Sturm laufen. (Sehr richtig! rechts.)

treffend, daß aus der Dürre des letzten Sommers dauernder Nachteil für die Winterbestellung und den nächsten Sommer vorläufig wenigstens nicht zu befürchten ist. (Sehr wahr! rechts.)

Trotzdem, meine Herten, hat die preußische Staatsregierung, und mit ihr und nach ihr die größere Zahl der Bundesregierungen, wenn nicht alle, dem Mangel an Futtermitteln durch erhebliche Fracht⸗ ermäßigungen nachzuhelfen gesucht, Frachtermäßigungen, die für die betreffenden Staatskassen eine ganz erhebliche Zubuße bedeuten, die sich nicht auf Heller und Pfennig abschätzen läßt, aber zweifellos z. B. für die preußische Staatsverwaltung einen Betrag von wenigstens 15 Millionen erreichen wird. (Hört! hört! rechts.)

Wir haben mit diesen sehr erheblichen Frachtermäßigungen, die in einem späteren Beschlusse noch weiter ausgedehnt worden sind, in erster Linie der Landwirtschaft zu Hilfe kommen und vor allen Dingen die Erhaltung und Ernährung unserer Viehbestände sichern wollen.

Der Erfolg hat leider nicht überall den Erwartungen entsprochen. Zunächst hat die Tatsache, daß auch die Staatsregierung durch die Ermäßigung der Frachtsätze eine Art Nolstand anerkennt, ohne veiteres dazu geführt, daß die Preise der meisten Futtermittel ent—

sprechend erhöht wurden, und zweitens das muß auch hier offen ausgesprochen werden hat ein großer Teil des Handels den Vor—

teil der Ausnahmetarife nicht den damit Bedachten, den Landwirten zugeführt, sondern für sich in Anspruch genommen. (Sehr wahr! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Ich habe des Interesses wegen eine mir eingesandte Rechnung mitgebracht, die von Brakel, den 29. September 1911 datiert ist, über einen Betrag von Gerstenfuttermehl in Höhe von 1256 lautet und in der ausdrücklich der Vermerk enthalten ist: ‚Notstands— tarif zu meinen Gunsten“. (Hört! hört! und Heiterkeit rechts.)

Meine Herren, so ist es nach Auskunft der Genossen— schaftsvorstände und zahlreicher Landwirte an vielen Orten gemacht worden, und es ist wirklich sehr bedauerlich, daß der Handel in dieser Weise nicht den erforderlichen Rücksichten Rechnung getragen und auch diese Gelegenheit nicht unbenutzt hat vorübergehen lassen, seinerseits auf eine Erhöhung der Preise hinzuwirken. (Sehr wahr! rechts Es lag gewiß nahe, daß bei diesem Erfolge der Weg der Frachtermäßigungen, der außerdem ungefähr bis zum äußetsten be— schritten war, nicht weiter ausgedehnt werden konnte.

Was nun die übrigen Vorschläge angeht, die im Laufe der letzten Monate in der Presse und in Versammlungen und auch gestern und heute in diesem hohen Hause gemacht worden sind, so darf ich kurz nochmals darauf hinweisen, daß der Aufhebung oder auch nur zeit— weisen Beseitigung der Zölle doch vor allen Dingen die großen grundsätzlichen Bedenken entgegenstehen, die gestern der Herr Reichskanzler in ausreichender Weise herborgehoben hat. (Sehr wahr! rechts.)

Was speziell die Zölle auf Futtermittel angeht, mit denen in der Presse so vielfach operiert worden ist, so hieße es eigentlich Eulen nach Athen tragen, wenn ich nochmals darauf hinweise, daß eigentlich alle Futtermittel zollfrei eingehen (sehr richtig! rechts), und daß es sich bei der Ermäßigung und Aufhebung die eigentlich nur noch handeln kann um den Mais zo Futtergerste.

Was nun den Maiszoll angeht, so habe ich vom Standpunkt meines Ressorts jedenfalls die Einwendung zu erheben, daß bei der Knappheit der Maisernte in den übrigen in Betracht kommenden Ländern es voraussichtlich gar keine Wirkung haben würde, wenn der Zoll von 3 6 ermäßigt oder aufgehoben würde; denn es würde ohne veiteres der Preis für Mais um diesen Betrag erhöht (sehr richtig! rechts), und derjenige, der den Vorteil von der Aufhebung des Mais— zolls haben sollte, würde jedenfalls wieder leer ausgehen.

Die Futtergerste trägt überhaupt nur einen Zoll von 1.30 46.

8 J

de al

Die Einfuhr an Futtergerste, die in der ersten Dekade des Oktober,

v RI

also vom 1. bis 10. Oktober, 1213 623 Doppelzentner betrug, ist wohl am besten der Beweis dafür, daß dieser geringe Gerstenzoll der

*.

Einfuhr und dem Verbrauch der Futtergerste nicht den geringsten Ab⸗ bruch getan hat.

Nun ist gestern auch noch die Rede gewesen von der Beseitigung Herr Minister der

o geringe Quantitäten befördert worden sind, daß auch eine Be—

*

2

Morn . 92 ö 1 86 * z Bezüglich des Brotgetreides ist nicht zu leugnen, daß die

8559 s R Gager 25 Meß eongs sn . j .

breise des Roggens und des Weizens hoch sind. Sie sind aber im 2 Rs 0 32 27 1 2 Jahre 1909 und 1907, wo von einer Hungersnot doch auch nicht die

. waos am s ö z . ] Rede gewesen ist, erheblich höher gewesen. (Sehr wahr! rechts.)

Einen breiten Raum in der bisherigen Dlekussion hat die Be—

5

seitigung des Einfuhrscheinsystems eingenommen. Ich will in einzelnen nicht auf diese Frage eingehen; sie ist in der Presse so aus⸗ reichend behandelt worden und sie hat andererseits sso schwierige Seiten, daß ich wobl mit Recht behaupten kann, daß eine Menge Menschen über die Beseitigung der Einfuhrscheine reden,

ohne das System und seine Bedeutung überhaupt ergriffen

1

die tatsächliche Lage. Da

7 2 kschrift des Jahres 1910 Ihnen aus—

ichtig! rechts)

Die geographische Lage Preußens ist nun einmal nicht wie die

anderer Länder, Frankreich und Belgien; der Osten mit seiner lang⸗ gestreckten Küste und der weit entfernte Westen schaffen ganz ver⸗

schiedene und niemals einander gleich werdende Verhältnisse. Wir haben immer mit dem einen Ueberschuß an Getreide produzierenden Osten und mit dem nicht so viel Getreide produzierenden, aber stark konsumierenden Westen zu rechnen, die Einfuhrscheine schaffen dem Osten die Möglichleit auszuführen und dem Westen die Möglichkeit, wieder entsprechend einzuführen. (Sehr richtig! rechts. Nun haben wir in diesem Jahre eine vermehrte Roggenausfuhr und die kommt

C

allein in diesen Jahre in Frage —, zweifellos nicht wenig begũnstigt

81