1911 / 263 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Nov 1911 18:00:01 GMT) scan diff

landsgrense des Regierungsbezirks Liegnitz aus den angrenzenden . chen Bezirkshauptmannschaften , ,. Geflugeltrans. orte unter 190 Stück, die in die Kreise Landeshut, Hirschberg, . Lauhan, Görlitz-Stadt, Görlitz. Land, Bolkenhain“ und Schönau eingeführt werden und in diesen Kreisen verbleiben. .

§ 5. Die Gebühren für die gemäß der vieh seuchenpolizellichen

Anordnung vom 1. August d. J. A. Bl. S. 3351 erforderlichen tierärztlichen Untersuchungen sind nach Maßgabe der nachstehenden Bekanntmachung von den Besitzern der Tranzporte (Einbringern) zu entrichten. ö . Vorstehende Anordnung tritt mit ihrer Veroffentlichung im Amteblatte in Kraft. Gleich eitig wird die landespolizeiliche An- ordnung vom 6. September d. . A. Bl. S. 333 hierdurch aufgehoben.

Liegnitz, den 4. Oktober 1911. Der Regierungspräsident. Freiherr von Seherr⸗Thoß.

Personalreränderung en.

Königlich Bayerische Armee. ö. München, 31. Oktober. Im Namen Seiner Ma je stã des eng Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, haben Sich Allerhöchst be= wogen gefunden, nachstehende Personalveraͤnderungen Allergnäͤdigft zu verfügen: fg den Offizieren im aktiven Heere usw.: Patente des Dienst— grades zu verleihen: den Majoren und Abteil. Kommandeuren Frhrn. v. Mauchenheim gen. Bechtolsheim (18) des 6. Feldart.. degts. Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien, Grafen v. Holnstein aus Bayern (23) des 7. Feldart. Regts. Prinz⸗ Regent Luitpold, Herold (24) Föttinger (25) des Jo. Feldart. Regts., dem Major z. D. Stahl (20), den Hauptleuten und Battr. Chefs De iglmayr (11) des 7. Feldart. Regts. Pꝛinz⸗ Regent Luitpold, Grafen Fugger v. Glött (12) des 9. Feldar!!. Regts. und Franck (20) des 10. Feldart. Regts., den Dauptleuten Schu bert (9) des Telegraphenbats., Führer der Funkerabteil, und Königs“ dorfer (51) der Fortifikat on Ingolstadt, kommandiert als Lehrer zur Art. und Ingen. Schule, dem Rittm. Deuringer (13), Komp. Chef im 1 Trainbat.; zu charakterisieren: als Oberstlts. den Major Ritter v. Waechter, Stabsoffizier beim Bekleidungst amt 1I. Armee korps, die Majore z. D. Kollmann, verwendet im Kriegsministerium, reitherrn Freyschlag v. Freyvenstein, Erempten bei der . der Hartschiere, Winterste in, Kommandeur des Landw. Bezirks Mindelheim, Jägerhuber, Koꝛrnmandeur des Landw. Bezirks Amberg, und den Masor z. D. Braun, als Majore die Hauptleute Petzoldt, Platzmajor in Nürnberg, und Dick. Mitglied des Be⸗ kleidungsamts J. Armeekorps, als Hauptm. den Oberlt. a. D. Kirch⸗ geßner; zu versetzen: die Lts.: Pirner des Telegraphenbats, kom⸗ mandiert zur Kriegsakademie, diesen unter Beförderung zum Oberlt., und Casselmann des 3. Pson. Bats, kommandsert zur rt. und Ingen. Schule, beide zur Fortifikation Ingolstadt unter Belassung in ihren Kommandos; h bei den Sanitätsoffizieren: am 26. d. M. den Unterarzt Schuh des 20. Inf. Regts. Prinz Rupprecht zum Assist. Arzt zu befördern; bei den Veterinäroffizieren: am 16. d. M. die Veterinãre Dr. Lanzl des 2. Schweren Reiterregts. Erzherzog Franz Ferdinand von Ocesterreich Este, Gebhardt des 4. Feldart. Rents. König und Schneider des 9. Feldart. Regts. zu Oberveterinären zu be⸗ ordern; bel den Beamten der Militärverwaltung: am 165. d. M. den derzeitigen Justitiar im Kriegsministerium, Wirklichen Geheimen Oberkrtegsrat Ritter v. Nischler unter Belassung in der Stellung als Milttärfiskal zum Abteil. Chef im Kriegsministerium zu ernennen,

XIII. (Rtöniglich Württembergisches) Armeekorps. —⸗ iere ähnriche usn. Stuttgart, 27. Oktober. Dr. *. n. 6. ö z. D. und diensttuender Sanitãte⸗ offizler beim Bezirks kommando Stuttgart, auf sein Gesuch mit der Erlaubnis jum Tragen der bisherigen Uniform von seiner Dienst⸗ stellung enthoben. Dr. Schaller, Oberstabs⸗ und Regts. Arzt im Drag, Regt; Königin Olga Nr. 25, der Charakter als Gen. Oberarit verliehen. Dr. Beck, Sberstabs⸗ und Regts. Arzt im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform zur Disp. gestellt und zum dienst⸗ tuenden Sanitätsoffizier beim Bezirkskommando Stuttgart ernannt. Dr. Dit el, Oberstabs⸗ und Regimentsarzt im g. Infanterie⸗ regiment Nr. 127, in gleicher Eigenschaft in das Grenadier⸗ regt. König Karl Nr. 1235, Dr. Mayer, Oberarzt im 9. Inf. Regt. Nr. 127, in das Feldart. Regt. König Karl Nr. 13, ver⸗ setzt. Dr. Hochstetter, Stabs⸗ und Garn. Arzt in Ludwigsburg, unter Beförderung zum Oberstabsarzt, varläufig ohne Patent zum Regts. Arzt im 9. Inf. Regt Nr. 177, Dr. Espen schied, Stabs— und Bats. Arzt im Inf. Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, zum Garn. Arzt in Ludwigsburg, Dr. Brekle, Oberarzt im Feldart. Regt. König Karl Nr. 13, unter Beförderung zum Stabsarzt, vor⸗ läufig ohne Patent, zum Bats. Arzt im Inf. Regt. Alt-Württem— erg Nr. 121, ernannt. . . . ; . Garn. Verwalt. Unterinsp., zum Garn. Verwalt. Insp. annt.

. Bassinger, Musilmeister und Stabstrompeter im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, zum Obermusikmeister befördert. .

Stuttgart, 2. November. Niemann, charakterif. Major beim Stabe des 3. Feldart. . Nr. 49, der Abschied mit der ge⸗ setzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Regts Uniform bewilligt. Reiniger, Hauptm. und Battr. Chef im 2 Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, zum Stabe des 3. Feldart. Regts. Nr. 49, Franck, überzähl. Hauptm. im 4. Feld. art, Regt. Nr. 55, als Battr. Chef in das 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, versetzt. . .

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Stutt— gart, 27. Oktober. Benz, Garn. Verwalt. Insp., der Garn. Ver⸗ walt. Stuttgart zugeteilt.

Königreich Preußen.

Seine NHajestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Legationskanzlisten bei der Gesandtschaft in Hamburg, bisherigen Geheimen expedierenden Sekretär Döring den Charakter als Hofrat zu verleihen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Gewerbeassessor Wolf in Geestemünde ist zum Ge⸗ werbeinspelktor ernannt und endgültig mit der Verwaltung der Gewerbeinspektion in Geestemünde beauftragt worden.

Dem Gewerbeassessor Kachel in Hildesheim ist eine etats⸗ mãßige 1 bei der Gewerbeinspektion in Hildes⸗ heim verliehen worden.

Finanzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Zabrze, Regierungsbezirk Oppeln, ist zu besetzen.

Bekanntmachung.

Für die ö ö welche im Jahre 1912 in Greifswa attfindet, ermin au

* . . 18. ö. 20. . 1912

anberaumt. Zur Prüfung werden zugelassen:

a. . welche bereits die Befähigung zur Erteilung von Schulunterricht vorschriftsmäßig erworben haben,

bas Studierende, jedoch nicht vor vollendetem 3. Semester.

Meldungen der in einem Lehramt stehen en Bewerber sind durch Vermittlung der vorgesetzten Dienstbehörde, WVeldungen anderer Bewerber unmittelbar bei uns bis zum 165. Januar 1912 ein— zureichen. . .

Der ö 6 1, heizufügen:

1) der Geburtsschein,

h der Lebenslauf, auf dessen Titelblatt der vollständige Name, der Keburtsort, daz Alter, die Konfession, der Wohnort und“ die Wohnung des Bewerbers anzugeben ist,

3) ein ärztliches Gesundheitszeugnis, ͤ ö

4) ein Zeugnis über die erworbene Lehrerbildung und die seit⸗ herige Wirksamkeit als Lehrer, .

5 ein Zeugnis über die erlangte turnerische Ausbildung.

Für Studierende tritt an Stelle des unter 4 genannten Zeug⸗ nisses ein Sittenzeugnis, welches zugleich die Zahl ihrer Semester angibt. c

Die P . wird nach der von uns durch die Amtsblätter der Königlichen Regierung in Stettin, Köslin und Strafsund veröffent⸗ lichten Prüfungsordnung für Turnlehrer vom 59. Jull 1960 abgehalten werden. U

Im Anschluß an die Turnlehrerprüfung finden auch Schwimm⸗ lehrerprüfungen statt und zwar:

in Greifswald, ungefähr am 1. August 1912, in Stettin, gegen Mitte Augu st 1912, in Stettin jedoch nur ür solche Bewerber, welche die Turnlehrer⸗ prüfung in , vorschriftsmäßig bestanden haben.

Diese Prüfungen werden nach dem Nachtrage vom 25. September 1905 zur Prüfungsordnung für Turnlehrer ö werden.

Die Anmeldung zu den Schwimmle rerprüfung en hat bis zum . Juli ig12 unter Einsendung des Zeugnisses über die bestandene Turnlehrerprüfung bei uns zu erfolgen.

Abdrücke der Prüfungsordnungen werden den Bewerbern auf An⸗ trag zugefertigt werden

Stettin, den 27. Oktober 1911.

Königliches ,, n von Pommern. et he.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 33

der Preußischen Gesetzsammlung enthalt unter

Nr. 11 161 die allgemeine Verfügung über die Festsetzung von Pauschvergütungen für Dienstreisen nach nahe gelegenen Orten; vom 15. Oktober 1911.

Berlin W., den 6. November 1911.

Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 7. November.

Der Aus . des Bundesrats für Handel und Verkehr sowie die nne g , Ausschüsse für Handel und Verkehr und

für Justizwesen hielten heute Sitzungen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ vorgestern in Schanghai angekommen.

In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ werden im Kaiserlichen Statistischen Amt zusammengestellte Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reiche am Anfang des Monats November 1911 veröffentlicht.

ots dam, 7. November. Seine Majestät der Kaiser und ,. begab Sich, „W. T. B.“ zufolge, heute früh von der Station Wildpark aus mittels Sonderzuges zur Hofjagd nach der Göhrde.

Hannover, 7. November. Zur Erörterung wichtiger Agrarfragen, insbesondere zur Förderung der Kultivierung und Befiebelung von Mooren und Heiden tagte gestern, W. T. B. zufolge, hier im Oberpräsidium eine Versammlung der beteiligten Behörden und Interessenten unter dem Vorsit des Ministers für Landmirtschaft, Domänen und Forsten. Unter der Voraussetzung der Beteiligung und Mitwirkung der Provinz wird die Einstellung der erforderlichen Mittel in den nächstjährigen Etat beabsichtigt. Die Arbeiten sollen, ohne die bestehenden Bestrebungen zentralisieren zu wollen, unter der Leitung des Oberpräsidenten stehen. Hiermit soll in der Provinz Hannover der Anfang gemacht werden. Ein ähnliches Vorgehen in anderen Provinzen bleibt weiterer Erwägung vorbehalten.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das deutsch-französische Marokkegbkommen ist

gestern von dem deutschen und dem französischen Botschafter auf dem Ministerium 3. Aeußern mit dem Ersuchen um Zu— timmung überreicht worden. . t Be . Abgeordnetenhaus ist gestern nachmittag wieder zusammengetreten. Nach der Vorstellung des neuen Ministeriums wurde die Budgetdebatte fortgesetzt. Der Ministerpräsident Graf von Stürgkh ergriff das Wort und entwickelte die Richtlinien seines Regierung programms.

Nach dem Bericht deg. W. T. B. ve wies der Mininerpräsicent zunächst auf die in der Thronrede verzeichneten Regierungeau gaben, so auf die Wehrreform, Erweiterung des Bahnnetzes und die soziale Versicherung, und kündigte die baldige Vorlage einer Novelle zur Er⸗ änzung des 6 esetzeeß an. Er betonte sodann die hin na digkht einer Geschäftgordnungsreform und erkärte, an poitische Mehr eit sei vorerst wohl nicht zu denken. Die Reglerung werde Hhestrebt sein, eine Mehr— heit der sachlichen Arbeit berbeizuführen, die niemand aus—

eine eigentliche

können durch unausgesetzte Bemühungen, die nationalen Gegensthh mildern, insbesondere durch die nachdrückliche Förderung des leichswerks in Böhmen. Auf die bewährte Unterstützung des Stattha ö Thun zählend, werde die . ehrlicher Mittler he

erhandlungen zwischen den nationalen ruppen wirken. Gegen verschiedenen Zwischenrufen der tschechisch⸗ nationalen Radi über die Stellung des Justizministers, bemerkte der Ninissen sident, daß der Einkritt des Justizministers in das Kabinett unter Vorautsetzungen der gesetzmäßigen Verwaltung, der unbeirrbar n! jektivität und der Freihaltung der Verwaltung von parteimis⸗ Einflüssen sich vollzogen habe, also unter jenen Voraus setzßungen für ein Kabinett dieses Charakters sel siverständlich seien. Ministempräsident erklärte hierauf, daß die allgemeine, Teuen zer, Lebenshaltung unendlich schwer auf allen Schichten Mittelstandes laste und die Regierung eine Abhilfe suchen werde. Die Regierung werde auch die schwierige 1 der Staatsbediensteten tunlichst berücksichtigen. Die nachsse gabe des Parlamentz sei die Beratung der Teuerungsanträge und Begmtenvorlage nebst den damit in Verbindung gebrachten stan finanziellen Vorlagen, ferner die Geschaftsordnunge reform und italienische Rechtsfakultät. Graf Stürgkh scleß Die Regiem will eine Regierung inneren Friedens und praktischer Wohlfain arbeit sein. Ich lade alle Parteien, die guten Willens sind, zur arbest ein, dem Vaterlande zum Heil, dem Volke zum Segen, i Hause zur Ehre.“ .

Der tschechisch- radikale Abgeordnete Fresl erklaͤrte, unter obwaltenden Umständen würden die Tschechen von der strengsg Opposition nicht abgehen können und dieses Kabineit auf das schan bekämpfen müssen. In der Beibehaltung desjenigen Ressortmin stn gegen den die größten Klagen aus Böhmen erhoben worden seien, ) blicke das tschechische Volk eine Herausforderung.

Groszbritannien und Irland.

Im Unter hause wurden gestern mehrere den Krieg; Tripolis betreffende Anfragen an die Regierung gerichtel.

Laut Bericht des W. T. B. sagte der Parlaments unterseltet Acland in Erwiderung auf eine an den Staatssekretär Grey richtete Anfrage, ob die Regterung irgendwelche Schritte zu tun . abnuchtige, um die britischen Landelsschiffe während de gegenwärtigen Krieges zu schützen, daß keine Schritte untz, nommen worden seien. Aber die Regierung wuͤrde nicht säumen, di . zu tun, wenn es notwendig werden sollte.

Auf einige Anfragen an die Regierung über die angeblichen; Tripolis begangenen Grausamkeiten erklärte Aeland: de Auswärtige Amt babe bisher keinen Bericht von dem britisch Konsul in Tripolis bekommen darüber, daß die Ereignisse, auf die h den Anfragen Bezug genommen wird, stattaefunden artln.

Der schottische Abgeordnete Mac Callum stellte an den M nisterpräsidenten Asquith die Anfrage, ob im Hinblick auf die Ta sache, daß die Italiener den Krieg in Tripolis in so barbarisch⸗, Weise und im Gegensatz zum Völkerrecht führten hter unten, brach ihn der Sprecher und fagte: Eine derartige Frage sollte nn solchen Ausdrücken mit Beziehung auf einen Staat, mit dem my befreundet sind, nicht gestellt werden.

Frankreich. .

Der Ministerrat hat gestern den Gesetzentwurf zu Ratifizierung des deutsch⸗französischen Abkommens ge prüft. Der Entwurf wird heute, wie „W. T. B.“ meldet, den Präsidenten zur Zeichnung unterbreitet und dem Bureau der Kammer vorgelegt werden.

Der xussische Botschafter Iswolsky hat, obiger Quell zufolge, dem Minister des Aeußern de Selves die Zustimmung seiner Regierung zum deutsch-⸗französischen Marokko abkommen mitgeteilt.

Rußland.

Bei der gestrigen Beratung der Reichs du ma über die Vorlage, betreffend die Arbeiter krankenversicher ung, trat der Ministerpräsident Kokowzow laut Meldung des „W. T. B.“ für den 8 12 des Regierungsentwurfs ein, det den Fabrikbesitzern auferlegt, für die Arbeiter ärztliche Hilse zu schaffen, während die Dumakommission diese Aufgabe den Arheiterkrankenkassen übertragen wollte. Der Minister präsident wies darauf hin, daß die Gesetzes vorlage keine neuen grundsätzlichen Theorien aufstelle, sondern nur gleich dem deutschen Gesetz der gegenwärtigen Lage der Dinge Rechnung trage. . Im weiteren Verlauf nahm die Reichs duma einen Dringlich— keitsantrag an, den Minister für Volksaufklärung wegen

der medizinischen Frauenhochschule zu interpellieren. Türkei. Die Deputiertenkam mer setzte gestern die Besprechung

über den Versuch fort, den Abgeordneten Lutfi Fikri zu verhaften.

morgen eine Erklärung abgeben, griff die Opposition laut Bericht des . W. T. B. den Minister aufs heftigste an und verlangte, daß er sofort fäme. Riza Tevfik bezeichnete einen solchen Aufschib als unzulässig, da es sich um eine Lebensfrage der Verfassung handle. Die Kammer müßte wissen, wer den Verhaftungsbefehl, den der Grof wesir nicht kenne, erlassen habe, und mit welchem Recht er Minister in der Militärschuse politische Reden halte. Alt ein jungtürkischer Redner bemerkte, der Kriegsminister sei durch den Krieg stark beschäftigt, erwiderte Riza Tepfik, der Minister führe nicht Krieg gegen, Italien, sondern gegen die Kammer; er konzentriere die Truppen in Konstantinopel, statt sie gegen Italien ju sch cken. Nach Schluß der stürmisch verlaufenen Oeßatte nahm die Kammer mit 123 gegen 33 Stemmen eine oppositionelle Tages grdnun an, die das Verlangen des Ministers nach Veyschiebung der Antwort auf die Interpellation auf morgen zurückweist. Nur ein Teil der Jungtürken, der die eifrigsten Mitglieder des Komitees um faßt, stimmte zugunsten des Kriegsministers. Der Beschluß der Kammer wurde unverzüglich dem Kriegsminister mitgeteilt. , Nach, einer Pause von einer Stunde trat die Kammer wieder zusammen. Der Präsident teilte ein Schreiben des Krit ministers mit, in dem dieser seine Bitte um Verschiebung der Ver— handlung über die Verhaftung Lutfi Fikris damit begründete, daß er inzwischen die nötigen Unterlagen beschaffen wolle. Er n jede Verantwortung und schicke einstweilen den Präsidenten de Kriegsgerichts, der die ersten Aufklärungen geben könnte. . erklärte, daß verschiedene Blätter trotz ihres . erschienen seien, und daß das Kriegsgericht Lutfi Fikri nan e, festnehmen wollen, sondern nur gewisse Auskünfte von ihm gewinsch habe. Diesen Erklärungen folgte eine lebhafte Debatte, Die Mehr— heit wollte eine neue Abstimmung herbeiführen, was die Opposition verhinderte. Schließlich beschloß die Kammer, die Verhandlung morgen fortzusetzen. Auch der Senat beschäftigte sich gestern mit der An—⸗ gelegenheit Lutfi Fikris in einer außerordentlichen Sitzung, vertagte die Weiterverhandlung aber bis nach der Be—

schlußfassung der Kammer. Afsien.

ur Wahrung der deutschen Interessen in Schanghai hat der 33 . „Gneisen au“ den ch erhalten, nach

schließe, der sich zuͥꝛr Mitwirkung berufen fühle. Zur Besserung der

parlamentarischen Verhältnisse würde wesentlich beigetragen werden

. Wusing⸗Reede zu gehen. Seine Ankunft ist, wie „W. T. B. . dort , zu erwarten. Er wird in Nanking durch

der im Juli d. J. erfolgten Massenausschließung von Hörerinnen

Da der Kriegsminister der Kammer geschrieben hatte, er werde

das Kanonenboot „Tiger“ ersetzt, sodaß die funkentelegraphische Verbindung Hankau —Kiautschon gesichert bleibt. Nach Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ herrscht in Tientsin immer noch große Unruhe. Die Konsuln haben den chinesischen Truppen den Einzug in die Stadt unter der Zedingung gestattet, daß sie keine Artillerie mit sich führen. Wie ein Telegramm aus Kaiföng meldet, haben die Re⸗ gierungstruppen vorgestern wieder Tungkuan ein 6 , Die Aufständischen, die große Verluste er⸗ itten, haben sich in der kichtung auf Singanfu zurückgezogen. Dagegen ist Schauhsing in der Provinz Tschekiang, das entrum des Grubengebiets, gestern in die Hände der Auf⸗ tändischen gefallen, desgleichen Koum san, eine befestigte Stadt halbwegs zwischen Schanghai und Sutschou. Die Stäßhte Tschin⸗kiang und Tschang⸗tschou haben sich den Re⸗ volutionären ergeben. Alle wichtigen Punkte an der Eisenbahn bis Tschinkiang haben sich für die Aufständischen erklärt. Nur ö ist augenscheinlich noch immer Kaiserlich gesinnt und ruhig. Ein Edikt ernennt Tsch angchaotseng zum Oberbefehls⸗ haber der Truppen in Sangtschu mit der Vollmacht eines Kaiserlichen Gesandten, der sich nach den angtseprovinzen begeben wird, um das Volk zu versöhnen. Ferner wird Tuaniang zum Eisenbahnkommissar mit dem . eines Vizekönigs von Szetschuan an Stelle von Tschaoerhfeng ernannt. Afrika. Nach Meldungen der „Agenzia Stef ani“ hat gestern ein neues Gefecht vor Tripolis stattgefunden. Um 7 Uhr Vormittags eröffnete die gegenüber dem Fort Sidi Mesri bei dem Dorfe Fornasi aufgestellte feindliche Arti llerie das Feuer gegen die italienische Stellung. Der italienischen Artillerie war es gelungen, durch den Flieger Kapitän Moizb die Stellung der gegnerischen Artillerie festzustellen; sie begann darauf ein heftiges, wirksames Feuer? und zwang die türkische Batterie bald zur Einstellung der Beschießung. Am Nachmittag eröffnete die türkische Artillerie ihr Feuer aus einer anderen Stellung, östlich der italienischen. Einige zu weit gehende Schüsse schlugen zwischen den italienischen Schützengräben und der Stadt ein, ohne Schaden anzurichten. Bald nachher entwickelte sich ein gewöhnlicher Angriff gegen die italienische linke Flanke, der mehrfach ohne große Energie bis um 9 Uhr Abends wiederholt wurde. Der Feind hatte sich in einem Hause gegenüber der italienischen Stellungen fest= gesetzt und wurde von dort durch die elfte und zwölfte Kompagnie der Grenadiere vertrieben. Die helden Kompagnien wurden durch einen Zug Gebirgsartillerie unterstützt, der das Haus vollständig zerstörte. Gestern sind die Generale Frugoni und in Tripolis angekommen. ersten Armeekorps, letzterer

Dechaurand Ersterer hat das Kommando des das der zweiten Division über— nommen. Der General Cane va behält feine zivilen Funktionen und den Oberbefehl des gesfamten' Okku ationsheeres. Ver⸗ stärkungen an Mannschaften und Maler a treffen ständig in Tripolis ein. Der General Briccola meldet, obiger Quelle zufolge, aus Benghasi, daß er den Platz und die ande ren von seiner Division besetzten Orte zur Verteidigung eingerichtet habe. In⸗ folge der letzten kleinen Gefechte hätten sich die vor den vor— geschobenen Posten umherstreifenden Marodeure der Beduinen zurückgezogen und die italienischen Truppen beherrschten jetzt das Gelände bis zum Fuß des Barkaplateaus.

In einem in Konstantinopel eingetroffenen amtlichen Telegramm wird berichtet, daß in der Nacht zum 28. Oktober ein Bataillon türkischer Infanterie mit vier Kolonnen Senussi Derna angegriffen habe. Auf türkischer Seite seien 80, auf italienischer Seite 500 Mann getötet worden. Die Türken hätten 18 Kanonen erbeutet. Ein italienisches Kanonenboot habe drei Tage lang den Hafen und das Telegraphenamt bombardiert, ohne indessen Schaden anzu⸗ richten. Alle eingeborenen Stämme seien zum heiligen Kriege bereit. Achtzehn Scheiks hätten an dem Angriff auf Derna teilgenommen. Das Telegramm erklärt die Gerüchte von der Einnahme Dernas durch die Türken als unzutreffend.

Parlamentarische Nachrichten. Auf der Tagesordnung der heutigen (200.) Sitzung des

Reichstags, der der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück beiwohnte, stand zunächst die erste Lesung des Handels- und Schiffahrtsvertrages zwischen dem Deutschen Reiche und Japan nebst zugehörigem Zollabkommen.

Als erster Redner ergriff der Stellvertreter des Reichs⸗ lanzlers, Staatssekretär des Reichsamts des Innern Dr. Delbrück das Wort, dessen Ausführungen morgen im Wort- laut werden mitgeteilt werden.

Nr. 56 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 3. November, hat folgenden Inhalt: I) Konsulatwesen: Ernennung; Bestellung; Er⸗ mächtigung zur Vornahme von Zivilstands handlungen; Aushebung eines Konsulats und dreier Vizekonsulate. 2) Allgemeine Ver⸗ waltungssachen: Verbot der in Wien erscheinenden Druckschrift Wiener kleines Witzblatt !. 3) Zoll. und Sleuerwesen: Aenderung des §5 7 der Ausführungsbestimmungen zum Erbschaftssteuergesetze; Veränderungen in dem Stande und den Befugnissen der Jol und Steuerstellen. ) Pelizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Berichtigung.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Sterblichkeits verhältnisse im Deutschen Reiche während des Jahres 1919 nach den aus 348 großen Ort? schaften vorliegenden Ausweisen.

Ueber die Bevölkerungsvorgänge während des Jahres 1910, ing= besondere über , , . gewisser bedeutsamer Todegursachen, sind dem Kaiserlichen esundheitsamt aus 348 Ortschaften des Deutschen Reichs mit inggesamt 23 495 698 Einwohnern monatliche Aug weise nach einheitlichem Muster zum Tell auch Jahresaugwelse gleicher

rt = zugegangen, nämlich aus allen 344 Ortschaften des Meichs mit mindesteng 15 060 Einwohnern (darunter aus den 12 am stãrlsten be⸗ dölkerten Vororten Berlins) und aus 4 kleineren Vororten Berling mit insgesamt 14 155 Bewohnern.

Dlese in den „Vexöffentlichungen des Kaiserlichen Gesundhelts⸗ amts“ zu einer Jahregtabesle zusammengestellten Auswejse gestatten ein maßgebliches ürteif über die Geburt. und Sterblichteit behält. nisse der gesammten dr, r, , namentlich auch über dle

9

Reichs leben, sondern hauptsaächlich deshalb, weil hier die Todetursachen

unbedingt zuverlässiger alß in pen kleineren Ortschaften fesigestellt

werden. Seit dem Vorj hre 1909 ist die Stadt Hohenstein⸗ Einstthal

im Königreich Sachsen mit monatlichen Ausweisen neu hinzugekommen;

um für die Gesamtheit der Berichttorte die Ergebnisse von 19160

einwandsfrei mit den er, , von 1999 zu vergleichen, sind die

Zahlen aus dieser Stadt immer von den Summenzahlen des Jahres 1910 abgezogen worden.

Zunächst ist daraus hinzuweßsen, daß in den 347

stehenden Ortschaften die Zahl der während des Jahres

Kinder um 18 172, d. j um 28 oso,

des Vorjahres, obglesch die G. samt

Melken

d. gestiegen

d hat um

(lebend) geborenen um

der tot geborenen

über dem Vorjahr um 337,

lebend geborene

d. s. 3, 80 /

errechnete

oo gesunken.

der Gestorbengen einstweilen

h Sterbefälle im Säuglingsalter

e unter den älteren Bewohnern der 377 Ortschaften.

Denn die Zahl der in Jahreafrift gestorbenen Kinder des J. Lebensjahres

ist daselbst von 105 622 auf 96 522, also auf 92 0M der vorjährigen

Zahl zurückgegangen, was einem Sinken der auf je 160 Lebendgeborene

errechneten Ziffer der Säuglingssterblichkeit von 16,2 auf 15,3

entspricht; dagegen hat die Zahl der nach Ablauf des 1. Lebensjahres

gestorbenen Perfonen von 265 609 auf 207 446, also auf nur 97,9 0/

der vorjährigen Zahl sich vermindert. Die in der Jahres tabelle der

WVeröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits ams“ angegebenen

Ziffern erweisen, daß die Säuglinge sterblichkeit unter den ar ,

Kindern mindestens ebenso stark wie unter den ehelich geborenen abgenommen hat.

Zieht man die Ursachen der Sterbefälle in Betracht, so ergibt sich eine Zunghme 1) hinsichtlich der Todesfälle an Diphtherie einschließlich von Krupp, 7) hinsichtlich derjenigen an Kindbett fieber, 3) hinsichtlich der auf gewaltsame Weise herbeigeführten Todesfälle; indes baben die auf je 100 000 Lebende des Jahres 1916 errechneten Verhältnisziffern Sterbeziffern) auch bei diesen Todesursachen nicht zugenommen. Inzzbesondere ist, obgleich in den 347 Ortschaften die Zahl der Selbstmorde um 1, der tödlich verlaufenen Unglücksfälle um 9, der Fälle von Mord und Totschlag um 14 zugenommen hat, doch die auf je 109 000 Einwohner errechnete BVerhältnisziffer aller foscher gewaltsam herbeigeführten Todesfälle von ö, auf kaum 63,8 gefunken.

Besonders beachtenswert ist die Abnahme der Todesfälle von Kindern des 1. Lebensjahres an Magen- und Darmkatarrh ein⸗ schließlich von Brechdurchfall um 4081, d. i. um 11,7 0/0, auch von älteren Personen an den gleichen Leiden um 1000, d. i. um 1638 oso, ferner der Todesfälle an Krankheiten der Atmung organe um 3 6l, d. i. um 7,3 /o, an Keuchhuften um 206, d. i. um 5.2 069, an Scharlach um 1352. d. 1. um 353,5 , an Typhus um 105, d. i. um 9, 25 0, und an Masern um 124, d. i. um 3,1 0so. Am wenigsten abge⸗ nommen hat die Zahl der durch Tu berkulose herbeigeführten Todes fälle, nämlich nur um 59, d. i. um O40 /9 der vorjährigen Zahl; allerdings war le tere, d. h. die Tuberkulosesterbeziffer des Jahres 1909, schon erhebli niedriger als die des Fabres 1908 gewesen.

Zum Schlusse sei darauf hingewiesen, daß im Laufe der Jahre 1905 bis 1910 die Sterblichkeits iffer für die Gesamtheit der dem Kaiserlichen Gesundheits amt monatliche Auaweise einsendenden Ortschaften des Reichs mit mindestens 15 000 Einwohnern ziemlich stetig von 185, 5 auf 150 8 5c beruntergegangen ist, und daß auch die auf je 100 Lebendgeborene errechnete Ziffer der Säuglingssterblichkelt im gleichen bjährigen Zeitraum ziemlich stetig von 20,4 auf 15.3 gesunken ist. Es starben nämlich in der Gesamtheit der bezeichneten Berichtsorte:

a. insgesamt auf je 10 000 Ein⸗ wohner 1856 1747 170,5 170,7 160,8 150 8

b. im I. Lebensjahr auf je 100 Lebend⸗ geborene 20,4 18,6 17,1 17,5 16,2 16,3.

fünfts in der Gesamtheit

burtsziffer nicht uner—

denn ez wurden auf je

n 19066 bis 1910 nacheinander

der lebend geboren, und

chte Ueberschuß der Ge—

er im Jahre 1906 noch 135,4 ge⸗ jahr nur 118,4 betragen.

im Jahre 19056. = 1906

Allerdings der 327 bis 34 heblich v

Zur Arbeiterbe wegung.

Die Aussperrung in der Tabakindustrie in West⸗ deutschland (9gl. Nr. 2658 d. Bl) umfaßt, wie der „Köln. 3tg.“ aus Minden gemeldet wird, 10 000 Personen, unter diesen 4 50 weihliche. Da auch die Werke, die bis her nicht aussperrten, nunmehr erklärt haben, ihren sämtlichen Arbeitern zu kündigen, wird der Strelt 14 000 Mann umfassen. Da die in Bremen in einen Sym pathiestreik für die ausständigen Tabakarbeiter in West.« falen und Lippe eingetretenen Arbeiter der Tabakfabriken die Arbeit bis zum 4. d. M. nicht wieder aufgenommen haben, ist, W. T. B.“ zufolge, sämtlichen organisierten Arbeitern der nicht streikenden Firmen gekündigt worden, um sie nach 14 tãgiger Frist zu entlassen be, w' auszusperren. Daraufhin haben die gekündigten organisierten Arbeiter die Arbeit sofort nieder⸗ gelegt. Die Zabl der Ausstaäͤndigen ist ziemlich groß.

In Königinhof haben, wie . W. X meldet, 15 500 Webereiarbeiter in zwölf Fabriken die Arbeit gestern wieder auf⸗ genommen, nachdem ihnen eine Lohnerhöhung von fünf bis zehn vom Hundert bewilligt worden war. (Vgl. Nr. 252 d. Bl.)

Weitere Statistische Nachrichten‘ s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wißfsenschaft.

Die Berliner P⸗apyrussam mlung hat die überaus wertvollen Reste von vier Ledereinbänden erworben, die für die Geschichte des Bucheinbandes von cher Wichtigkeit sein dürften. Die beiden best⸗ erhaltenen der Einbände werden? im Novemberheft der „Amtlichen Nachrichten aus den Königlichen Kunstsammlungen“ beschrieben und im Bilde vorgeführt. Die Einbände dürften aus einem kortischen Kloster stammen. Ueber ihre Entstehungezeit geben die Deckel einigen Aufschluß. Im Gegensatz zum Abendland wurden diese in Aegypten nicht aus Hölz hergestellt, sondern man klebte zu diefem Zweck alte Papyrus makulatur zu einer dicken Pappe aufesnander, ein Verfahren, wie es die Aegypter auch zur e, ng don Särgen usw. vielfach ange⸗ wendet und dadurch unbewußt der Nachwelt manche kosfbare Urkunde gerettet haben. Die Pappbeckel der genannten Buchembände bestehen nun aut aufeinandergeklebten Resten griechischer Rechnungen und Teilen eines koptischen Kodex; jene dürften nicht später als im 7. oder

Betracht kamen, 50 Jahre lang aufbewahrt wurden,

der koptische Kod 6 k. 4 n Gebrauch

Der Dichter Josef Viktor Widmann ist, wie meldet, in Bern im Alter von 69 Jahren gestorben.

Literatur.

Eine sehr gediegene Veröffentli Seemann in Deutsche Ku fessor Dr. Rich treffliche Ueber hunderts.

W. T G

assische, die romantif ̃ andschaftsmalerei, der Geschichts⸗ Reglisten und Idealisten, die Einflüsse Impressionismus sowie die neuesten Richtungen Dann werden dem Leser in Wort und verschiedenen Gruppe eine kurze Le

n der beh Der Verleg gehört durch ausgezeichneter hergestellten farbigen Nachbildungen ja seit Jah

zu den auf diesem Gebiet erfolgreichsten Firmen. In daz

vorliegende Werk sind nicht weniger als 94 farbige Reproduktionen

aufgenommen, die dem Beschauer eine ungleich lebendigere und gelreuere

Anschauung bon den Gemälden bieten, als sie die sonst üblichen

Schwarzdrucke auch bel der besten Ausführung zu vermitteln ver⸗

mögen. Jedem Bilde sind außerdem Angaben über die Originalgröße

und den Standort beigefügt. Grauls ‚Deutsche Kunst in Wort

und Farbe“ verdient in den Kreisen der Kunstfreunde die weiteste Verbreitung.

Von Richard Zoozmanns Zitaten- und Sentenzen⸗ schatz der Weltliteratur alter und neuer Zeit? (Verlag von Hesse und Becker in Leipzig; Preis geb. 3 ) konnte soeben, nachdem die erste, zehntausend Exemplare umfassende Auflage in Jahresfrist vergriffen wurde, eine neue, vermehrte Auflage er⸗ scheinen, gewiß der beste Beweis für die Brauchbarkeit der geschickt zusammengestellten, reichhaltigen Sammlung, die auf Tos halb⸗ seitigen Spalten etwa 23 009 Zitafe enthält. Das Boch ist nicht nur ein zuverlässiges Nachschlagewerk in allen Fällen, in denen der Ratsuchende über den Wortlaut oder den Verfasser eines Zitats im Zweifel ist, sondern es ift darüber hinaus auch ein unterhalkendes

und belehrendes Buch zum Lefen, in dem eine Fülle von Dichterzitaten, philosophischen Aussprüchen, geflügelten War ten, Aphorismen, Epi— grammen, Sprichwörtern und Redensa ten, Inschriften an Haus und Gerät, Kinderreimen, Gesundheits. Wetter. und Bauernregeln, Totentanzversen, Marterln, Grabinschriften usw. alphabetisch nach Schlagworten geordnet geboten wird. Der Herausgeber hat die Aus⸗ wahl der ersten Auflage nicht unerheblich und in dankenswerter Weise vermehrt, gleichwohl ist der Preis der Sammlung nicht erhöht worden, was sicher dazu beitragen wird, auch der Neuauflage zahlreiche Freunde zuzuführen.

Von der im Verlag von E. A. Seemann in Leipzig er⸗= scheinenden Sammlung . Berühmte Kunststät ten liegen wieder drei neue Bände vor. In Band 356, der mit 144 Abbildungen aus⸗ gestattet ist (Preis 4 M), schildert Dr. Hermann Schmitz die Kunstschätze der Stadt Münter i. B. Der Kunstbesitz dieser alten Bischofsssadt ist ungemesn reich und nicht auf eine Sfilepoche oder ein Zeitalter beschränkt, denn die westfälische Kunst hat hier jahrhundertelang gleichmäßig geblüht und bedeutende Werke von der romanischen Zeit an bis zum Barock und darüber hinaua geschaffen. Der Verfasser hat mit seinen kunst⸗ geschichtlichen Betrachtungen auch Schilderungen der politischen und allgemein kulturellen Geschichte Münsters verknüpft, so⸗ daß der Leser ein vollständiges Bild der interessanten Stadt entbält, Seine Arbeit zerfällt in vier Abschnitte, deren erster die Kunst Münsters vom 11. Jahrhundert bis um Wiedertãuferaufruhr (1534) behandelt; der zweite schildert die Kunstentwicklung bis zum Westfälischen Frieden (1648), der dritte bis zur Aufhebung des Fürstbistums (1802, während der letzte ein Bild von der Ent⸗ wicklung des Stadtbildes im I5. Jahrhundert liefert. Im 54. Band schildert der Professor Dr. Fr. Leitfchuh seine Vaterstadt ürzburg in ihrer Kunstentwicklung vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Eine Fülle hervorragender Bauwerke in roma⸗ nischem und gotischem Stil, aus der Renaissance und Barockzeit, aus der Zeit des Rokoko! und der des neubelebten Klasstzismus ziehen an dem Leser vorüber. Auch dieser Band ist mit ausgezeichnet wier ergegebenen Bildern 146 an der Zahl geschmückt. Preis beträgt gleichfalls 4 4. Im letzten neuerschienenen Band (655) behandelt Dr. F Schi llmann Tie beiden etrurischen Kunst ätten Viterbo und Dvieto, zwei Städte, an denen der Fremde, der Italien besucht, leider vorüberzueilen pflegt und die doch in ihrer Bergeinsamkeit manches stolze Denkmal einer reichen Vergangenheit bergen. Die mit 116 Abbildungen ausgestattete Schrift (3 M dürfte manchen Italienreisenden anregen, einmal von der großen Heerstraße abzuweichen und auch nach No den über die Campagna hinauszudringen. Der Insel⸗Verlag in Leipzig hat in seiner Bibliothek der Romane eine Ausgabe von Loutfe von Frangois' schönem Foman Die letzte Reckenburgerin?“ veranstaltet. Von der genannten Romanbibliothek erscheinen jahrlich zehn Bänbe, von den se 5 im Frühling und im Berbst herausgegeben werden. Jeder Band kosiet in Leinen 3 , in Leder 8 6 *Die Ausstattung und der Druck dieser Bücher verdienen das höchste Lob.

Der gute Kam Erad. Ein Lern- und Lesebuch für den Dlenst⸗ unterricht des deutschen Infanteristen von von Klaß, fortgesetzt von von Loefen, durchgesehen und zukünftig weitergerührt von . Hauptmann und Kompagniechef im 1. Unterel sässischen Infanterie⸗ regiment Nr. 132. Verlag der Liebelschen Buchbandlung, Berlin. Dieses in siebzehnter, völlig umgearbeiteter und

erschienene Büchlein will allen deutschen Sol⸗

Der

Auf⸗

Lern. und Lesebuch für

̃ sten von von Unger

ge eines Brigadekommandeurẽ) und

des n. Generalstabes. Preis go J.) usammen tellung des allgemeinen soldatischen 35 des kavalleriitischen Dienstes r daneben dem jungen Reitersmann 6 praktischen . und gern t und sucht 2 ihm . 2 tj zu seiner ae zu wecken und zu mehren. Seinem Inhalt na ist es nicht ein trockenes Instruktiensbuch ), sondern biczet in e ganzen 1

lage; Drei den Dienstunte

ef get der in den Ausweisen berücksichtigten Todesursachen, nicht nur weil in diesen Ortschaften etwa 36,3 9 der Gesamtbevolkerung deg

s;, Jahrhundert, diese zu Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben sein. Nimmt man nun an, daß die Rechnungen, ehe sie als Makulatur in

schickten Anordnun auch einen anregenden Le estoff und eine Erinne— rungegabe an die Eish frohe Soldatenzeit. enef 1

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