Schlichtheit von tiefer Wirkung, NUeberbaupt trhitt Fräulein Dhlhoff in künstlerischer Vornebmbeit hinter das von ihr dargestellte Werk ö. Nach fünf eindrudsvollen Liedern von Grieg hörte man . ieder von Otto Naumann, der sie selbst am Klavier egleitete. Die Lieder sind im besten Sinne modern, natürlich und vornehm empfunden. Das reizende „‚Policker Polacker“ mußte wieder ⸗ holt werden. Nur möchte man Herin Naumann den wohlgemeinten Nat geben, die Begleitung seiner Lieder lieber anderen zu überlassen. Er faßt alles zu derb-monoten an, ist nicht der Mann der feinen Nugncen wie Otto Bake, der bel den andern Programmnummern meisterlich seines Amtes waltete. Der Saal war vollbesetzt und das Publikum sehr angeregt.
Am Donnerstag hatte man im ausverkauften großen Saale der Philharmonie die willkommene Gelegenheit, Marcella Sem brich wieder zu hören. Die Künstlerin, die sich von der Bühne zurückgenogen hat und sich nur noch dem Konzertgesang widmet, steht noch auf der Höhe ihres besonders im Koloraturgesang meisterlichen Könnens, ja man darf sie als dle letzte große Vertreterin dieser Kunst bezeichnen, denn sie behandelt ihrs Stimme dabei nicht lediglich wie ein virtuos gespieltes Instrument, sondern weiß ihrem Vortrag trotz aller Schwierigkeiten der Passagen, Triller und
men, , n ,
Im Saale der Singakademie siand am Sonnabend unter Ossip Grabilowitschs Leitung das Pilharmonische Orchester, um ein reichhaltiges Programm durchzuführen. Als Solisten des Abends waren Professor Willy Heß (Violine) und Katharine Göoodson genannt. Den Beginn machte Beethovens Ouvertüre zu Coriolan“, die in leuchtender Klarheit und sorgfältigster Präfision ge⸗ spielt wurde. Ihr folgte ein melodiöses „Konzertstück, des Alt— meisters der Violine M. Bruch (Op. S4), das dem Solisten genug Gelegenheit gab, sein reifes Können, seinen blühenden Ton zur vollsten Geltung zu bringen. „Drei Tanzstücke! aus dem Ballett „Céphale et Procris von Grétry glänzten durch ihre prickelnde, echt ranzösische Musik, während die symphonische Dichtung „Leonone“, die hier ihre Uraufführung erlebte, dem Komponisten Henrt Dupare keine großen Ehren einbrachte. Sie gehört jener Art Kompositionen an, die, nur auf den Effekt gestellt, bei weitem das Maß edler Musik überschreiten, oft sogar das Gebiet des Seichten streifen und dann das ästhetische Empfinden verletzen Es ist nicht zu leugnen, daß der Komponist teilweise echt lyrische Saiten an⸗ schlagen kann, daß aber, um dramatisch zu wirken, seine Kräfte nicht ausreichen. Ein Gleiches wäre der Pianistin
Neufahrwasser
Wetterßerich
vom 7. November 1911. Vorm. 3 Uhr.
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Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke
Wetter
Temperatur in Celsins Nieder salag in
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Saromẽeterstand
Witterunge⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
vom Abend
Borkum 768,6
halb bed.
753 Nachts Niederschl.
Keitum
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heiter
7h Nachm. Niederschl.
Hamburg 758,3
halb bed.
754 Bewitter
Smwinemunde 756,1
5 Regen
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bedeckt
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Aachen
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Schauer messt bewölkt Schauer meist bewölkt ziemlich heiter
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zum Deutschen Reichsan
M 2G.
Zweite Beilage
zeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag den 7. November
r 1
Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten am Anfang des Monats November 1911. J Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
Staaten
und
Anfang
November war der Stand der Saaten:
Nr. J sehr gut Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschnittlich),
Nr. 4 gering, Nr. 5h sehr gering.
Staaten
Anfang Nobember war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschnittlich), Nr. 4 gering, Nr. 5j sehr gering.
Fianlein Goodson zu sagen, die das bekannte Es. Dur⸗-Konzert von Liszt durch falschen Pedasgebrauch, unklate Disposition entslellie. Ihr fehlte in jeder Beziehung die Beherrschung dieser Lisztschen
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Fiorituren ein persönliches Gepräge zu geben. Die große Erxnani⸗ Bromberg
arie fann man nicht vollendeter singen hören als von ihr, Cine Relhe
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von Liedern in deutscher, russischer, polnischer und englischer Sprache zeigten, daß sie auch schlichten Wessen und Empfindungen vollendeten Ausdruck zu 86 Imstande ist. Den Schluß bildete der Straufꝑche Walzer Geschichten auß dem Wiener Walt mit italienischem Tert in der PRearbeitung La Forges, worauf zahlreiche Zugaben folgten. In die Begleitung teilten sich das Philbarmmnische Orche ster und für die Lieder OStl!o Bake, Daß die Künstlerin nach Gebühr gefeiert würdt, bedarf nicht erst, der. Bestät gung. * Mit einem Kammermusikabend in Bechsteinsagl führten sich, gleichfalls am Donnerstag, die Herren Edward Collins (Klavier), Richard Heber (Violine) Emil Folgmann (Violoncello) glücklich ein. Die jungen Künstler bekundeten alle drei in ihrem Vortrag eine wohltuende Spielfreudigkeit, die von einem kräftig entwickelten musikalischen Sinn getragen wurde; es lag jugendlicher Schwung und künstlerisches Verständnis in ihrem flüssigen, Flangschönen Spiel. Die freudige Aner— kennung, die ihnen zuteil wurde, war wohlverdient. — Der gleichzeitig von Lilky Mayerhofer im Choralionsaal veranfialtete Klavierabend ließ ziemlich kübl; Rameaus „Sarabande“ und Mozarts B. Dur. Sonate spielte die Dame wohl sauber, aber trocken im Klange und nüchtern im Ausdruck. — Auch die Geigen, kunst Werner Fischers im Klindworth⸗Scharwenkasagal (Donnerstag) erschien noch zu schwächlich, alt daß sie erhebliche Ein— drücke hätte hin terlassen können. Die Kleinheit des Ton, die Mattig⸗ seit des Ausdrucks ließen kaum eine nennenswerte Wirkung zu. — An demfelben Donnerstag gab die finnische Sängerin Maikki Järnefelt nach längerer Abwesenbeit von Berlin im Blüthner⸗ faal einen Liederabend. Ibre Stimme ist besonders in der tiefen und mittleren Lage noch von bestrickendem Wohllaut; die Höhe ist nicht mebr mübeloß und weist im Forte eine gewisse Schärfe auf. Dieses sind aber geringfügige Mängel gegenüber der temperament- vollen Art des Vortrags, dem künstlerischen Maß, mit dem die Sängerin Licht und Schatten zu verteilen weiß, und der innige Empfindung aufweisenden Wiedergahe der Gesänge. Ein etwas buntes, trotzdem aber interessantes Programm lag den Darbietungen zugrunde und die Lieder der heimatlichen Komponisten Frau Järnefeltd sprachen am meisten durch ibrer Stimmungggebalt an. Die Begleitung lag in den Händen von Selim Palmgren, der sie mit feinem Verständnis ausführte, sich außerdem aber auch noch alg ein. Komponist von feinem Empfinden in seinem Liede Herbst' erwies, dessen äußerst zarte Be— gleitung im Verein mit der Singstimme einen eigenen Reiz hatte. Die Zubörer ließen es an Beifall nicht fehlen, und sowohl das letzt⸗ erwähnte Lled wie manches andere mußte wiederbolt werden. — Frederick Dawfon batte bei seinem einzigen dieswinterlichen Rlavierabend in der Singakademie ein gleich vielseitiges und intereffantes Programm gewäblt wie im Vorjabre. Auch diegmal zeichnete er sich durch technische Gewandtbeit, glaͤnzenden Ton, Leichtig⸗ keit des Spiels und lebbafte Phantasie im Vortrage aus, beeinträchtigte nur bigweilen die günstige Wirkung durch allzu ausgiebigen Pedalgebrauch. Besonders schön wurden Toccata“ (Schumann), Passacaglia (Couperin), zwei Etuden von Chopin und eine Ungarische Rbapsodie von List vorgetragen. — Elfa Dankewit, auf deren schöne, woblgeschulte Stimme schon früher bingewiesen wurde, bereitete auch an ihrem diesjährigen einzigen Liederabend am Donnerstag im Beethovensaal ibren Zuhörern einen mustkalischen Genuß. Sie bat sich inzwischen noch vervollkommnet, sowobl bezüglich der, früher beanstandeten, Aussprache wie bezüglich der Verinnerlichung ibres Vortrages. Das Ave Maria“ von Schubert und den „Kranz“ Brabme) sang sie sebr schön; die größte Anerkennung aber verdiente und fand der Vespergesang“, rufsisches Volkslied in der Bearbeitung Karl Kämpfs, vom Kom— ponisten, gleichwie die anderen Gesangsvorträge, begleitet.
Die Klavlerporträge von ECdgeli Adams im Bechsteinaal regten am Freitag dle Aufmerksamkeit lebhaft an; die junge Dame entwickelte zeltweise eine erstaunliche ö. des Tons und Energie des Ausdrucks, die ganze Art ihres Splels neigt eher ju sielbewußter Kraftbetätlaung als zu jarter Empfindung; dabei trat eine sichere musitalische Begabung in der Gedankengliederung bervor, wenn auch noch vieles unharmonssch nebeneinander gestellt wurde. Die persönliche Anschauung, welche den Tondichtungen elne eigene, wenn auch noch unausgeglichene Form gab, versöhnte mit manchen Uebergriffen. — Die Damen Hetta von Schmidt (Gesang) und Else Wagner (Klavier) konzertierten an demselben Abend gemeinsam im Blüthner⸗ saal. Obgleich die Altistin anscheinend mit einer Indigposition zu kämpfen hatte und sich bei der Durchführung ibres Programms Be— schrankung auferlegen mußte, gelang es ihr doch, ihre woblgeschulte Stimme zur Geltung zu bringen und durch vornebme Vor— tragsweise die Zubörer voll zu hefriedigen. Hiervon zeugte der besonders nach Rastlose Liebe! (Schubert), ‚Auf dem See“ (Brahms) sowie „Weißt Du noch, und Mergens am Brunnen“ (Jensen) einsetzende lebhafte Beifall. Die Piantstin spielte mit gutem Verständnis zunächst Bachs Präludium und Fuge in Es. Moll, sodann die As. Dur⸗Sonate von Beethoven und fand eben falls eine beifällige Aufnahme. Weniger erwärmten Max Regers „Episoden“, ohwohl die Vortragende auch hier ibre Aufgabe mit anerkennen werter Hingebung zu lösen fuchte. Herr Walter Meyer⸗ Radon batte die Klavierbegleitung der Sängerin über⸗ nommen und fübrte sie gewandt durch. — Ein Fonzert, das der hier schon besteng eingeführte Violinist Jascha Sußmann, gleichfalls am Freitag, im Beethovensaal mit dem Fhilharmonischen Orchester gab, hinterließ einen recht be⸗ friedigenden Eindruck und brachte dem feinsinnigen Interpreten der Konzerte in A, und G-Moll von Viotti und Bruch zum ersten Male hier gespselten Konzertstücks (Op. 84) des letztgenannten Komponisten reiche Anerkennung.
sowie des
Der schöne gesangvolle Ton seines Instrumentt sowie die sichere, gediegene Technik kamen den Wieder⸗ gaben außerdem noch zu gute. Namentlich widmete der junge Rünstler fein Können der Bruchschen Neuheit, deren tielen mufsikalischen Inbalt er voll zu erschöpfen wußte. — Lotte Roser (Klavier) und Ludwig Feuerlein (Gesang) ließen sich um dieselbe Jeit im Klind worth-⸗Scharwenkasaal bören. Die Pianistin besitzt einen Anschlag von fast männlicher Kraft., der aber bisweilen hart ist; sie spielt korrekt, aber etwas schulmäßig, und shr Vortrag vermag daher nicht besonders zu erwärmen. Als Be⸗ gleiterin des Sängers war sie an ihrem Platze und wurde ibrer Auf⸗ gabe mit angemessener Zurückhaltung gerecht. Herr Feuerlein bat gute natürliche Beanlagung, weiß seine Stimme aber noch nicht recht zu verwenden, auch ist die Vortragsweise ein wenig unbeholfen, welcher Gindrück noch dadurch verstärkt wird, daß er dabei zu sebr an das Textbuch gebunden ist. Beide Konzertgeber versprechen aber für die Zukunft Gutes.
Musik, das Geniale, das sie erfordert, wenn sie wirken soll, Schlußsatz reichte ihre Kraft nicht aus, um dem Inhalt dieses Werkes gerecht zu werden. Herr Gabrilowitsch, der als Pianist vorzüg— liches leistet, vermochte mit seiner Stabführung die Orchester— begleitung nicht immer in glatten Bahnen zu, halten. — Vor einem großen Publikum zeigte am Sonnabend in der Phil harmonie der in letzter Zeit oft genannte Schönbildner Professor Dr. E. Jaques, Daleroze in einer Schüleraufführung, inwieweit der Mensch fähig ist, durch planmäßige Schulung seinen Wilsen zu meiftern, den Körper zu allerhand rhythmischer Gymngstik, Gehörsbildung und Improvisation zu erziehen. Es war erstaunlich zu sehen, was Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren in dieser Erziehung zu leisten imstande sind, wie durch Konzentration der Sinne auf die Bewegungen des Körpers eingewirkt wird, wie Rieser, alle gewohnheitsmäßigen Funktionen verleugnend, dem eisernen Willen folgen muß. Ein Vortrag des Musikschriftstellers Dr. Karl Storck, der die erzieherische Bedeutung dieser Methode beleuchtete, ging den Vorführungen voran. Er betonte, daß vorerst die Musik Gemein⸗ gut der Völker werden müßte, daß aus dieser heraus ein kommendes Heschlecht erzogen werden könnte, wie es im klassischen Hellas gewesen ist, das als vornehmste Forderung des Menschseins die harmonische Bildung von Körper und Geist betrachtete. Die Aufführung, die in erster Linie pädagogischen Zwecken diente, brachte im wesent— sichen eine Wiederholung schon früher vorgefübrter Uebungen. — Ruth- Edith Daum, die um dieselbe Zeit im Choralionsaale einen Vortragsabend veranstaltete, fehlt mancherlei zu einer Sprech— künstlerin. Ihr kleines, sprödes Organ vermag kaum den Zuhörer— raum zu füllen, außerdem überhastet sie sich beim Sprechen. Be— fremdlich war auch die etwas gesuchte Pose der Vortragenden in einem hochlehnigen Armsessel, von dem aus sie sprach. Eine Abwechslung schuf Leopold Heffe (Baßbariton) mit der Wiedergabe einiger Lieder. Wie schon gelegentlich eines früheren Auftretens gesagt worden ist, fehlt es ihm nicht an poetischem Gefühl und Gharak— terisierungsvermögen. Die Stimmregister sind jedech immer noch zu wenig ausgeglichen, und die Tongebung ist nicht immer zuwverlässig, Ungeachtet dessen waren seine Darbietungen annehmbar, zumal sie von einer deutlichen Aussprache unterstüßt wurden. — Einen Schumann ⸗Schubert, Abend“ veranstaltete Frau Cornelia Rider ⸗ Possart (Klavier), gleichfalls am Sonnabend, im Beethoven; faal unter Mitwirkung dreier Mitglieder des Fitzner⸗Quarterts? sowie des Kontrabassisten Alexander Skibicki. Daß durch diese trefflichen Künstler das von ihnen gemeinsam gespielte „Forellen. Quintett“ (Schubert) in voll befriedigender Weise vorgetragen wurde, bedarf kaum der Bekräftigung. Dasselbe gilt von dem Klavier-Quintett (Op. 44) von R. Schumann. Außerdem trug Frau Rider. Possart noch einige Soli vor, bei denen ibr leichter, gefälliger Anschlag und die ihr eigene glänzende Technik besonders zur Geltung kamen. — Angefügt seien hier einige Worte über einen Vortragsabend, den Ernst von Possart und Helene Henke an demselben Tage im Tbeatersaal der Königlichen Hochschule für Musik gaben, obwohl er streng genommen nicht zu den musikalischen Veranstaltungen zu zäblen ift. Er galt aber der Wiedergabe der Richard Wagnerg „Parsifal zugrunde liegenden Dichtung. Herr von Possart sprach in seiner edlen Art die männlichen Rollen, während Frau Henke die— jenige der Kundry vertrat und außerdem die szenischen Anordnungen Wagners, kleine Dichtungen für sich, vorlas. Für den, der Wagners Musik nicht kennt, mag der Abend lehr⸗ und genußreicher gewesen sein als für der sie kennt und die Sebnsucht danach empfand. — Durch das Sevsik-Lbotsky⸗-Quartett der Herren Lhotskz, Prochäzka, Moraves, Zelenka kam am Sonnabend im Bech— steinfal an erster Stelle Anton Dvoraks Streichquartett G⸗Dur zu Gebör; es wurde damit ein voller Erfolg erzielt; die vier Künstler spielten das eigenartige, an Stimmungen und Gedanken reiche Werk mit fortreißendem Temperament; ihre etwas berbe Spielweise, die frisch und kernig anmutete, konnte an rechter Stelle wieder eine über raschend schöne Fülle und Rundung des Klanges und hingebende Innigkeit des Gefühls entwickeln; es pulsierte ein reges Leben in den Vorträgen, das erfrischend wirkte. An der Wieder gabe von Tschalkowskys A⸗Moll-Trio beteiligte sich der aus— gezeichnete Pianist Paul Goldschmidt am Klavier. — Alice Baehr s um dieselbe Zeit im Klindworth-⸗S wenkasaal eine Anzahl Lieder und Arien mit mäßigem Gelingen; ihr heller Sopran erschien für den Ziergesang, an welchem die Dan sich versuchte, bei weitem nicht sorgfältig genug gebildet; die bildung und auch der Toneinsatz ließen an Sauberkeit manches zu wünschen übrig; da auch der Ausdruck sich ir landläufigen Schablone bewegte, konnte nicht viel Frer an den gesanglichen Darbietungen gewonnen werden. Im Blüthnersaal gab der bekannte Geiger Wladyslaw Wag— Falter (Sonnabend) ein Konzert, an dem das Blüthner⸗ unter Ignatz Wagbalters Leitung mitwirkte. An telle stand eine neue Komwosition Orchesterleiters, ein nzert mit Orchesterbegleitung, verzeichnet, das rast eindruckslos der Instrumentation s. w Anreg ode ; die ganze Ton⸗ dichtung machte einen saft⸗ und kraftlosen ; der Geiger ver⸗ suchte sein Bestes, um der Komposition Rü ben; dazu jedoch
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reichte seine Geigenkunst, die über außergewöhnliche Eigenschaften kaum verfügt, nicht aus.
Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Dbservatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufftieg vom 5. November 1911, 8 bis 9 Uhr Vormittags: Station
Seehöhe. .... 122 m
500m 1000m 1500 m 1730m
Temperatur (C02) 23 75 1
Rel. Fchtgk. CO / 80 90 96
Wind ⸗Richtung SW SV WSW ;
Geschw. mps. 8—9 25 21 85
Himmel ganz bedeckt, untere Wolkengrenze in etwa 900 m Hähbe.
Größte Windgeschwindigkeit: 23— 27 m in der Sekunde in etwa
700 m, zwischen 760 und 1200 m Höhe Temperaturzunahme von
6,4 bis 8,75.
7676
Metz
W 4 wolkig
Frankfurt. M. T5663 Karlsruhe, B. 767.9
München 76h, 6
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is 24, 31,4
7— 6135 dis 44 4; 8 — 4435 bis 59A; 9 — nicht gemeldet.
Die Depression über Nordeuropa hat abgenommen, nter 750 mr liegen über Lappland und den westlichen Lofoten, ein eue zieht von Irland heran; ein Hoch⸗ 770 mm liegt über Südfrankreich und entsendet . In Deutschland wehen bei pier bie sieben Grad Wärme mäßige,
u neuer Ausläufer niedr druckgebiet über
einen Ausläufer nach Desterreich. — wechselnder Bewölkung
igen Drucks
Und
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an der Ostküste lebbaftere Südwestwinde; fast überall haben Nieder—
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im Nordwesten auch Gewitter stattgefunden.
Deutsche Seewarte.
Weizen
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Weizen
von Roggen oder
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Preußen. Reg. Bez. Königsberg ..... ö Gumbinnen ..... . .
ö Marienwerder ..
Potsdam (mit St. Berlin) ö
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Breslau .. Liegnitz .. Oppeln. Magdeburg Merseburg ,,,
Schleswig
Hannover Hildesheim Lüneburg. Stade.. Osnabrũck Aurich .. Münster. Minden. Arnsberg. Caffel ... Wiesbaden Koblenz Düsseldorf . Cöln .. k Aachen... Sigmaringen Königreich Preußen.
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Mecklenburg⸗Schwerin .. Mecklenburg⸗Strelitz . 1 . Bren e'n, Oldenburg.
Herzogtum Aldenburg .
Fürstentum Lübeck ...
ö Birkenfeld . Großherzogtum Oldenburg ..
Schaumburg⸗Lippe k Waldeck... Braunschweig
An halt.
Die Witterung während des Monats Oktober war für die Be— stellung der Herbstsagten im großen und ganzen günstig. hältnismäßig milden Tagestemperaturen fiel wohl ziemlich überall mehr In vielen Gegenden reichten die Niederschläge allerdings nur gerade soweit hin, daß der sestgetrocknete Boden be⸗ arbeitet werden konnte und die auegesäten Körner die zum Keimen Für die fernere Entwicklung der Saaten
oder weniger Regen.
nötige Feuchtigkeit vorfanden. und für eine gründliche Durchfeuchtung des Bodens
reichen Berichten der Bundesstaaten noch weitere und kräftigere Nieder⸗ . ; Die Feldmäuse treten immer noch zahlreich und schadenbringend auf; stellenweise mußte ihretwegen sogar
schläge dringend erforderlich.
mit der Aussaat zurückgehalten werden.
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Sachsen. Kreishauptmannschaft Dresden Leipzig. Chemnitz Zwickau Bautzen
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Königreich Sachsen
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Großherzogtum Sachsen Sachsen⸗Meiningen ..... Sachsen⸗Altenburg ..... Sach sen-Coburg⸗Gothan. en, . Schwarzburg⸗Rudolstadt ... Reuß älterer Linie .. . Reuß jüngerer Linie.
E D L O G R r O.
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Hessen. Provinz Oberhessen ... Starkenhurg .. ö Rheinhessen. Großherzogtum Hessen ....
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Bayern. Reg. ⸗Bez. Oberbayern.
Niederbayern. Oherpfalz
Oberfranken. Mittelfranken. Unterfranken. Schwaben..
,, Königreich Bayern
Württemberg. Mednrtrel⸗;,, Schwarzwaldkreis. ann,, ,
Königreich Württemberg.
Baden. Landes komm. ⸗Bez. Konstanz. . . Karlsruhe. ? „Mannheim Großherzogtum Baden
Elsaß⸗Lothringen.
Bezirk Unter⸗Elsaß Ober⸗Elsaß Lothringen
Reichsland Elsaß⸗Lo
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Deutsches Reich November 1911
Bemerkungen.
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ü waren. sind nach zahl⸗ *
nicht recht vorwärts kommen, leiden haben.
eine im allgemeinen recht günstige Beurteilung. dichte Stand und die schöne, gesunde Farbe der Saaten werden öfters
Winterung.
Der Roggen war bei Abgabe der Berichte durchweg ausgesät und auch au fgelaufen. Die Weizen saaten waren noch nicht überall sichtbar, stellenweise auch noch nicht vollständig in die Erde gebracht,. Angaben über den Stand der Saaten lauten noch recht verschieden, je nachdem die gefallenen Niederschläge mehr oder weniger ergiebig w Verschiedentlich wird berichtet, daß die Saaten infolge von Die Saa Trockenheit ungleichmäßig aufgegangen sind und in ibrer Entwicklung ͤ zumal sie Der größere Teil der Saaten findet aber zurzeit doch
Da Vile betreffende daß Me Herr 1.
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auch durch Der
gleichmäßige,
Untersuchung Au ö ö Verk
BSffentlicher Anzeiger.
Preis für den Raum einer 4gespaltenen Petitzeile 360 „.
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7. Niederlassung ꝛc. Unfall, und Invaliditãts. 2x. Bankausweise.
Verschiedene Bekanntmachungen.
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Erwerbe und Wirtscha stsgenoffen haften. don Rechtsanwälten.
Versicherung.
I) Untersuchungssachen.
168968 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Chevauleger der Reserbe Georg Polenz, Schuhzuschneider zu Pir— masens, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtell des Krieasgerichts der K. 3. Division vom 13. Juli 1911 erkannte strenge Arreststrafe von 28 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, Polenz zu ver⸗ baften und zur Strasvollstreckung an die nächste Militärbehörde abzuliefern.
Zweibrücken, 3. 11. 1911.
Gericht des Bezirkskommandos Zweibrücken. Der Gerichtsherr: Mayer,
Oberstleutnant z. D. und Bezirkskommandeur. Beschreibung: 27 Jahre alt, 1.53 m groß, schlank, Haare dklblond.
[68970 Steckbriefserledigung.
Der gegen den Buchhalter Qeinrich Oertel, ge⸗
boren 6. Februar 1855 in M. Gladbach, in den
Akten 22 J. 1448. 10 wegen Unterschlagung unter dem 109. Januar 1911 erlassene Steckbrief wird hier⸗ durch zurückgenommen. Berlin, den 3. November 1911. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht J.
68969
Der Händler Albert Grunewald, geb. 29. Ok— tober 1861 zu Ball, Kreis Saatzig, ev. Rel., ledig, ä It. unbekannten Aufenthalts, gegen welchen durch Beschluñ des Königl. Amtsgerichtz hierselbst vom 15. September 1911 — 7 H. 203. 11 — das Haupt verfahren eröffnet worden ist, wird beschuldigt, am 22. Mal 1911 zu Lichtenberg, also außerhalb seines damaligen Wohnsitzes Wenn, ohne Begründung einer gewerblichen Niederlassung und ohne, vorgängige Bestellung in eigener Person Waren feilgeboten zu haben, ohne im Besitze des hierzu erforderlichen Wandergewerbescheing zu sein — Uebertretung gegen S§ 1, 6. 18 des Gesetzes vom 3. Juli 18762.
Derselbe wird auf Anordnung des Königl. Amts— gerichts auf den 22. Dezember 1911, Wor-
mittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Lichtenberg Zimmer Nr. 48 zur Haupt. verhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden.
Lichtenberg bei Berlin. den 30. Oktober 1911. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts: Erdmann.
689661 Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungasache gegen den Musketier August Keusch der 3. Komp. Inf.-Regts. 285, 3. 4. 87 zu Cöln« Niehl, Korbmacher, Fahnenflucht, wird auf Grund der S§ 69 ff.
geb. wegen
. des
689067
Forbach, geboren am 9.
Fabnenflucht, wird
Militãrstrafgesetzbuchs sowie der
rien. — 2. 8 1 2X 1 Militãrstrafgerichts ordnung der Beschuldigte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt.
Metz, den 31. Oktober 191
.
1. 1890 zu Rufach, wegen Grund der S§ 69ff. des 356, 360 der
Gericht der 33.
R? 11 59,
69 f.
des
Militärstrafgesetzbuchs sowie der S§ 356, 360 der B
Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. Cöln, 4. 11. 1911. Gericht der 15. Division. 680921 TJahnenfluchtserklärung. In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Eugen Ernst Meistermann vom Landwehrbezirk
er rdert,
anzuzeigen.
Danzig, den 31. Oktober 1911. Gericht der 36. Divlsion. Der Gerichts herr.
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1 Division.
Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Mugketier Hugo Splitt der 2. Kompagnie Infanterieregiments wegen Fabnenflucht, wird auf Grund der 8 es Militärstrafgesetzbuchs sowie der 38 356, 359, 360 der Militärstrafgerichtgordnung der
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