1911 / 267 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Nov 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Die vereinigten Ausschü und Steuerwesen und für Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwes Verkehr und der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten

heute Sitzungen.

In dem Mitte November zur Aus zeichnis der Teilnehmer an den Fernsprechne Umgegend werden die Berliner Fernsprech stellen 1, 3, 4 und 7 mit Namenbezeichnungen auf⸗

geführt sein, und zwar

Amt 1 mit der Bezeichnung; 6 3 66 6 ö ö n 4 1 i

2

(

eingeführt.

Um 19. November werden an Stelle der jetzigen Aemter 6 und Ga, jedoch unter anderweitiger Ver zwei Vermittlungsanstalten mit den Lützow“ und „Amt Kurfürst“

wird der Dienstleitungsbetrieb Amtes haben hiernach bei räche nach anderen Aemtern ondern auch die Nummer des ge—

werden.

Bei dem Amte Kurfürst eingeführt. Die Teilnehmer dieses der Anmeldung ihrer Gesp nicht nur das andere Amt, s wünschten Anschlusses anzugeben.

Fernsprechteilnehmern, die ihren Geschäftspapieren usw. angeben, 3 anzuwendenden Fassung

r

) zu bedienen.

Der schweizerische Ges vo Berlin zurückgekehrt und hat die L

wieder übernommen.

Der Oberregierungsra als Dirigent der Kirchen⸗ Regierung in Frankfurt a. O.

der Landrat von Tro Regierungsbezirk Cassel, in gleicher Amts Kreis Wittenberg, Regierungsbezirk Mersehurg,

Der Regierungsrat v lichen Polizeipräsidium in in Arnsberg dem Königlichen Regierungsrat Perkuhn in Regierung in Königsberg, der R aus Breslau der Königlichen

Disseldorf,

der Regierungsrat

lichen Regierung in Dr. Trapp in Cassel der Königliche der Regierungsrat Annecke in Aurich den präsidium in Münster, der Regierungsassess und Groß⸗Naedlitz in Stolp der Arnsberg, der Regierungsassessor von burg der Königlichen Regierung in Schlesw asseffor Freiherr Senfft von Pilsach in

e n mn in Merseburg und Denicke aus Stargard i. Pommern d

lichen

präsidium in ö zur wei wendung überwiesen worden.

Der Regierungsassessor Mylendonck aus Belzig La 8 Stolp, der neuernannte Regierungsassessor Haseunjäger aus

Düsseldorf dem Landrat des ernannte Regierungsassessor Cöln dem Landrat des Kreises Templin, gierungsassessor Dr. Constantin aus Da des Kreifes Hameln, der neuernannte Regierungs Hüesker aus Düsseldorf der der neuernannte Regierungsas Breslau dem Landrat des Kreises G Rinteln, der neuernannte Regierung Posen dem Landrat des Kreises gierungsassessor Eich aus Cöl Liegnitz und der Regierung burg dem Landrat des Lan . leistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S vorgeftern in Prince Ruperts⸗Bay

Antillen) angekommen.

Kiel, 11. November. Ihre Majestäten der Kaiser mit Ihrer Königlichen Hoheit und Gefolge gestern abend zufolge, auf dem Bahnhof Prinzen und der Prin⸗ Adalbert und Waldemar, neamts, Großadmiral von von Holtzendorff, dem Stations⸗ Stadtkommandanten General⸗ sidenten von Schroeter

und die Kaiserin, sind mit der Prinzessin Viktoria Luise 1 eiten dem

hier eingetroffen und,

von Ihren Königlichen Hoh zessin Heinrich sowie den Prinzen dem Staatssekretär des Rei 1 dem Flottenchef Admiral

Admiral Schroeder, dem major von Bodungen und dem Polizeiprä

chef

empfangen worden.

Gesamtregierung ab: Im Fine ang cht Mebrheitspartei die

hin, daß die Beratung in die

genommen werde.

e des Bundesrats für Zoll— echnungswesen, die vereinigten en und für Handel und

gabe gelangenden Ver⸗ en in Berlin und vermittlungs⸗

entrum,

Moritzplatz, Königstadt.

i Amt 2 ist die Bezeichnung Amt Moabit“ schon

66

teilung der Anschlüsse, Bezeichnungen „Amt in Betrieb genommen

Anschlnß auf Briefbogen, d empfohlen, sich (z. B. Berlin Amt Zentrum

andte von Claparéde ist nach eitung der Gesandtschaft

t Saint-Pierre in Gumbinnen ist und Schulabteilung an die Königliche

tha aus dem Kreise Hünfeld, eigenschaft in den versetzt worden. on Ber gen in Cassel ist dem König— Berlin, der Regierungsrat Dr. 3 Polizeipräsidium in Cöln, der Marienwerder der Königlichen egierungsrat Dr. Bönin ger

Regierung Osnabrück, Regierungsrat n Polizeidirektion in Essen, dem Königlichen Oher⸗ or Dr. von Poser lichen Regierung in Dobbeler in Ortels— ig, der Regierungs⸗ Neuwied der König⸗

Regierungsassessor em Königlichen Polizei⸗ teren dienstlichen Ver⸗

Freiherr von dem Knesebe ist dem Landrat des Landkreises

Landkreises Oppeln, der neu⸗ Graf zu Solms-Laubach aus der neuernannte Re⸗ Danzig dem Landrat assessor Dr. n Landrat des Kreises Ortelsburg, sessor von Dziembowski aus rafschaft Schaumburg in sassessor Deu tsch aus der neuernannte Re⸗ dem Landrat des Landkreises ssessor Stobbe in Charlotten— dkreises Gelsenkirchen zur Hilfe⸗

. M. S. „Hertha“ auf Dominica

Bayern. In der gestrigen Sitzung der A gab der Ministerpräsident Freiherr Meldung des „W. T. B.“ folgende Erklärung im

bgeordnetenkammer von Podewils Namen der

vom 8. November wurde vom Vertreter der rklärung abgegeben, f Stellungnahme des Verkehreministers zurzelt nicht in der Lage in der sachlichen Behandlun ministeriumgs fortzufahren.

Beschluß gefaßt, den Gegenstand Tagetzordnung abzusetzen. minister für Ver ehrsangelegenbeiten lichen Gründe, aus welchen er veranlaßt war, d Kammer am J7. November vor Schluß zu im Hause mitgeteilt und auch darauf hi verschiedenhelten zwischen ihm und dem Müißberständnis zurückzuführen sei. A ausdrücklich Bezug genommen. vom 8. Nobember geht hlernach von aus, und die Köntgliche Staatsregier

daß dlese wegen der

der Forderungen des Verkehrs- arauf hat der Finanzausschuß den

Meine Herren!

ie Sitzung der bereits hier sen, daß die Meinunge⸗ Ersten Vizepräsidenten guf ein f diese Erklärung wird hlermit Beschluß des Finanzausschusses nicht zutreffenden Voraussetzungen ibt sich der Erwartung e nunmehr wieder auf—

Darauf begann die Kammer die Generaldebatte über das

Ministerium des Aeußern.

Im Laufe der Beratung kam der Führer der Liberalen Dr.

Casfelmann auf die auswärtige Politik zu sprechken und betonte in längerer Rede, daß das bayerisch Volk das tiefste Bedauern darüber empfinde, daß die verbündeten Regierungen mit H ein Ab⸗ kommen geschlossen hätten, wie es jetzt bekannt werde.

Schwarzburg⸗Rudolstadt.

Bei den gestrigen Landtagswahlen sind, wie W. T. B.“ meldet, 6 bürgerliche Abgeordnete, davon 4 von

den Höchstbesteuerten, und 9 Sozialdemokraten gegen 6 im alten Landtage gewählt worden. Die Stadt Rudolstadt ist in beiden Wahlkreisen durch sozialdemokratische Abgeordnete vertreten. In einem Wahlkreise findet Stichwahl zwischen dem bürger⸗ lichen und sozlaldemokratischen Kandidaten statt. Die Sozial⸗ demokraten verfügen nunmehr über die Mehrheit im Landtage.

Oesterreich⸗Ungarn. Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte in der

gestrigen Sitzung die erste Beratung des Budgets fort.

Im Laufe der Beraiung kam der tschechiiche Sozlaldemokrat

Nemec laut Bericht des W. T. B.“ auf die Anwesenheit, des Deutschen Kronprinzen im Reschstag zu sprechen, die darauf schließen

sasse, daß sich um den Kronprinzen eine zum Krieg? drängende Kamarilla' bilde, und bemerkte: „Wir müssen Deutschlands wegen den Heetezstand vermehren und Dreadnoughts bauen. Daher geht es uns fehr viel an, wenn unsere Verbündeten eine Kriegshetze ö Deutschland unterstützt unsere Politik militärisch, drängt uns aber wirt⸗ schaftlich von den Balkanländern ab, schädigt uns also direkt. Der Redner wurde mehrfach von christlich, sozialen und deutschen Abgeordneten, die auf Deutschlandz Bundeshilfe beim serbischen Konflikt hinwiesen, unterbrechen. Der Abg. Poll auf (Alldeutscher) stellte gegenüber Remer fest, daß die Vorgänge am deutschen Kaiserhof die Sozlal demokcaten gar nichts angingen; es werde ihnen nicht gelingen, die strahlende Ehre des Hohenzollernhauses irgendwie zu beschmutzen. = Der Slobene Sustersie wies darauf hin, daß der Krieg, der sich heute gegen Tripolis richte, morgen gegen Albanien oder ein den Oesterreichern nech näherstehendeg Land ge⸗ richtet fein konne. Der beste Schutz der Monarchle sei die dynastische, staatstreue Gesinnung der Südslaven. Daß wir in einer sehr ernsten Zeit leben, beweise die vorgestrige Rede des deutschen Reichskanzlers. Es sei unerhört, daß dem deutschen Reichskanzler Vorwürfe gemacht würden, der durch seine kluge Politik den Frieden erhalten habe. Die Südflaben behielten sich eine Politik der freien Hand gegen die Re⸗ gierung vor.

talten.

Nach weiterer Debatte wurde das Budget dem Ausschuß

Frankreich.

Der schwedische Gesandte hat, wie „W. T. B;“ meldet, dem Minister des Auswärtigen de Selves die Zustimmung

überwiesen.

Marokko- und Congoabkommen mitgeteilt, Die Deputiertenkammer 1

Katastrophe auf der „Liberté“.

entkräftet. Darauf wurde die Weiterberatung auf heute vertagt.

lehne er jede Antwort ab. Rußland.

vernement.

russischer Herrscher.

der schwedischen Regierung zu dem deutsch⸗französischen

äftigte sich gestern mit den Interpellationen über die Pulverfrage und die

Laut Bericht des W. T. B. verlangte der Abg. Danielou die Einleitung einer gerichtlichen Untersuchung und bemängelte, daß man den Bericht Maissins unbeachtet gelassen babe, der am Tage nach der Cpplesion auf der „Jena, zahlreiche Mißstände in der Her— stellung und Handhahung des Pulvers aufgedeckt hätte. Der Abg. Gou de (Sonalist) sagte, die wahre Uisache der fehlerhaften Her⸗ stellung des Pulvers beruhe auf der Tatsache, daß Maissin und Louppe aufeinander eifersüchtig gewesen seien. Goude erbob Anschuldigungen gegen das Verhalten dieser beiden Direktoren und sagie, einer der Chefs eines auswärtigen Hauses, fär das sich Maissin interessierte und das für die Pulverfabrik lieferte, wäre deutscher Reserveoffizier, der von der Sicherbeitepolizei überwacht würde, als ob er Spionage triebe. Der Abg. Chöron, der frühere Unterstaatssekretär des Krieges, sagte, der Bericht Maissins hätte niemals die Mengen von Pulver B, die die Liberté, in die Luft gesprengt hätten, angegeben. Ghéron erklärte, das Ministerium hätte niemals einen Bericht unter⸗ drückt, sondern die Untersuchung hätte die Behauptungen Maissins

In der gestrigen Sitzung der Kommission der Deputiertenkammer für auswärtige Angelegenheiten legle der Minister de Selves Schriftstücke vor, die, obiger Quelle zufolge, beweisen, daß Cruppi, sobald er von den Vorbereitungen Spaniens zur Besetzung von Alkassar und Larrasch erfahren hatte, bei Spanien Einspruch da⸗ gegen erhoben hatte. Cruppi hatte erklärt, der Marsch auf Fes könnte keine Veränderung der Algecirasakte nach sich ziehen, und die Absichten Spaniens wären, wenn sie ver⸗ wirklicht würden, derartig, daß sie das Ansehen der scherifischen Regierung beeinträchtigten. Der Einspruch wurde in Madrid von dem französischen Gesandten und in Paris von Cruppi beim spanischen Gesandten erneuert, Im weiteren Verlauf der Sitzung bestätigte der Minister, daß Frankreich auf das Vorkaufsrecht auf Spanjsch Guinea verzichtet habe, und erwiderte auf die Anfrage, ob die Nachricht von der Entsendung eines spanischen Kreuzers nach Tanger auf Wahrheit beruhe, und welche Maßnahmen er in diesem Falle ergreifen werde, daß er Erkundigungen habe an⸗ stellen lassen, ob diese Nachricht richtig sei. Für das weitere

Die Reichsduma begann gestern in Gegenwart des Ministerpräsidenten die Beratung der Vorlage, betreffend die Finverleibung zweier Kirchspiele des Wyborger Gouvernements in das St. Petersburger Gou⸗

Nach dem Bericht des . W. T. B.“ über den Verlauf der Ver, handlungen führte der Ministerpräsident Kokowzow aus, es sei schwer zu sagen, in welchem Teile der Bepölterung die finnische Frage aufmerksamer veifolgt werde, unter den drei Millionen der Bevölke— rung Finnlands oder unter den 159 Millionen der Bevölkerung Ruß sandz. ÄllerdingYs sei das Verhalten hier und dort ganz verschieden. Dort natürlich nicht bei Ter finnischen Bevölkerung, die sich bewußt sei, daß sie unter dem Schutze des russischen Adlers wirtschaftlichen Wohlstand, Frieden und. Ruhe im Innein erlangt habe, sondern bei den Leitern dieser arbeitsamen, redlichen Bevölkerung, und in den polstischen Kreisen Finnlands betrachte man die Vor. lagen als eine Verkörperung der Idee einer russischen Bedrückung, als eine Gewalttätigkeit gegen die finnische Verfassung, als eine Ver⸗ letzung der Grundgesetze und eine Nichtbeachtung der Versprechungen

1 der Bevölkerung Rußlands frage man sich gefpannt, warum mehr als ein Jahr vergangen sei, und warum bisher das Gesetz vom 30. Juni noch immer keine äußere Verkörperung gefunden habe. Stelle etwa die Vorlage eine akademische Deklaration, ein Aus⸗ hängeschild ohne Inhalt, ein Veisprechen obne Erfüllung vor? Gebe es wirklich ein untrẽnnbares Reich Rußland? Sei etwa die Bestimmung

Finnland bildet einen untrennbaren Teil des einigen russischen Reiches“

in Staube historischer Archive verloren gegangen? Wenn aber diese Gesetzes vorlage ihre Bedeutung nicht verloren habe, warum habe denn die Brei⸗Minlionen⸗Bevölkerung Finnlands volles Recht, alle bürger⸗

lichen Freiheiten, alle politischen Rechte des ganzen russischen Reiches zu genießen, während das 160. Millionen⸗Volk Rußlands in den Grenzen einez kleinen Teils desselben untrennbaren Rußlands dieser Rechte beraubt fei, falls es nicht eine hesondeie Genehmigung der öitlichen Behörden erhalte oder diese Rechte durch lokale Gesetzgebung erworben habe, während die finnischen Bürger solche Rechte schon als russische Unter⸗ tanen genössen. Warum bestehe in dem kleinen finnischen Grenzgebiet eine Vergünstigung, die die übrige Bevölkerung Rußlands nicht ge— nieße? Beständen etwa wiklich solche g'schichtlichen rundlagen, wo⸗ nach das Oberhaupt Rußlands einem Teile der Bevöllerung solche Rechte gewähre? Je länger die öffentliche Meinung RVuß⸗ lands sich damit beschäftige, desto größer werde, das Miß⸗ trauen, und eg tauchten berechtigte und unberechtigte Schluß folgerungen jeglicher Art auf. Diese gespannte Stimmung habe der Tob Stolypins vergrößert. Sein unbeugsamer Wille sei Freunden und Feinden sichibar gewesen; alle hätten gewußt, daß er in Fragen der Staatsgröße weder Rückjug noch Kompromisse getannt habe, daß Hindernisse und Schwierigkeiten seine Energie verdeppelt hätten, und daß halbe Maßregeln nicht seine Art gewesen seien. Die verräterische Kögel habe seinem Leben ein Ende gemacht. Die öffent⸗ liche Meinung in Finnland habe dies Ereignis, zum Nutzen Finn⸗ lands gedeutet und in,. dem Ereignis einen Beweis Für die Aenderung des politischen Kurses erblickt. Die Eant⸗ stehung der Froge der Veröffentlichung des Gesetzes vom 30. Juni habe sie auf Rechnung des persönlichen Interesses Stolhpins, meines Vorgängers, geschrieben Die Meinung in Finn land habe nicht verstehen wollen, daß die öffentliche Meinung in Ruß⸗ land schon längst die Verhältnisse in Finnland für unvereinbar mit der Würde Rußlands gehalten habe; es habe bloß die Gelegenheit und die Möglichkeit gefehlt, diese Sache zu Ende zu führen. Ueßrigens dürfe die Stimmung in Finnland nach dem Tode Stolypins nicht verwundern. Die Geschichte der gegenseitigen Beziekungen Rußlands und Finnlands weise viele Fälle auf, wo einzelne Aenderungen tiefe Spuren in den gegenseitigen Beziehungen hinterlassen hätten. Selbst für das kleinste Land, wenn es leidenschastlich und über⸗ zeugt seine Aufgaben verfolge, sei es gleichgültig. wodurch diefe Abänderung bedingt sei, durch den Geoßmut des Monarchen, durch die Schwäche seiner Diener, durch zufälligen Wechsel in der Spitze der Regierung oder gar durch den Revolverschͤß Bagrowẽs. Weniger veiständlich sei die Bedeutung und der Elnfluß des Todes Stolypins auf die öffentliche Meinung Rußlands. Rußland hahe sich noch nicht an das Bewußtsein der Notwendigkeit und Folgerechtigkeit seiner Handlungen gewöhnen können, es messe der Persönlichleit zu große Bedeutung bei in dem Glauben, jeder Nachfolger müsse sich unbedingt im Widerspruch mit seinem Vorgänger befinden. Wenn es sichum Finnlands allgemeinstaatliche Interessen, um die Integrität Mtußlands und um die Be⸗ friedigung von Lebensbedürfnissen handele, könne kein verschiedener Standpunkt bestehen und kein Schwanken des Nachfolgers gegenüber der Handlungsweise seines Vorgängers. Der Nachfolger Stolyvins werde mit nicht weniger Ueberzeugung als jener di- eingebrachten Vorlagen verteidigen. Er werde sie verteidigen nicht unter dem Ein⸗ fluß des Bestrebens, das russische Leben so zu gestalten, naß unbe⸗ dingt irgend jemand geschädigt werde, sondern unter dem Ein⸗ druck des Bewußtseins, daß die russische Nationalität, nach⸗ dem sie sich in einem untrennbaren und einbeitlichen russischen Reiche gefammelt habe, in der russischen Gesetzgebung gebührende Schätzung und Verkörperung finden müss'. Zur formalen Seite der Ge⸗ setz's vorlage übergehend, erklärte Kokowzow es für unmöglich die ganze sinnische Frage aufjurollen, weil das Gesetz vom 30, Juni bereits be⸗ stehe und, wie jedes Gesetz, das aus den russischen gesetzgebenden Institutionen hervorgehe, unbedingt ausgeführt werden müsse, gleich diel, ob es jemand gefalle oder nicht. Die eingebrachten Vorlagen, fuhr Kokowzow fort, entsprächen vollkommen dem grundlegenden Gefetz vom 30. Juni. Die dem Kaiser gehörende gesetz⸗ eberssche Initiative habe in diesen Gesetzesvorlagen ihren klarsten usdruck erhalten. Nicht die russische Reichsduma, nicht die Regierung trage die Schuld, daß die beiden finnischen Vorlagen, ohne die Meinung des finnischen Landtags anzuhören, debattiert werden müßten. Die Vertreter des finnischen Landtags seien hier nicht anwesend. Jeder erfülle feine Pflicht, wie ec sie verstehe. Der finnische Landtag erfülle fein? Pflicht, indem er sich dem Willen des russischen Kaisers und finnischen Großtürsten entziehe. Die Reichsduma erfülle ihre Pflicht, indem sie sür die Vorlage stimme. Kokowzow wies sodann darauf hin, daß die erste Finnland bet zeffende. Vorlage mit befonderer Vorsicht ausgewählt worden sei. Die Verlagen entschieden tatsächlich Lebensfragen und hätten das Wohl der Bevölkerung Finn⸗ lands im Auge. Sxeziell das Welnpflicktgesetz betreffend, sagte Kokowzow, seine Negelung kenne nicht Gegenstand eine Separat⸗ gesetzes sein. Ein besonderes finnisches Heer könne in Rußland nicht existleren, das russische Selbstbewußtsein lasse das nicht zu. Ohne die Frage zu berühren, warum es nicht wünschenswert sei, jetzt finnische Elemente in die russische Armee einzuführen, erklärte Fokowzow welter, eine derartige Maßnahme würde Finnland nicht befriedigen. Die Wehrpflicht in natura, fuhr Kokowjom fort, sci nach dem klar ausgesprochenen Willen des Kaisers ausgeschlossen, demnach bleibe nur die Ablösung der Wehrpflicht durch elne Stener übrig. Die russische Bevölkerung stelle alljährlich für die Armee zö0 000 Mann seiner Jugend, das russische Volk steuere jährlich 500 Millionen Rubel für die Organisation der Staats verteidigung, das mache 450 Kopeken auf den Kopf der Bevölkerung. Er halte es für unmöglich, die Naturalwehrpflicht des russischen Volkes in Geld“ umzusetzen, doch erscheine, es gerecht, die finnische Bevölkerung im nächsten Jahre mit einer Steuer von 150 Kopeken zu belegen. Diese Steuer werde in zehn Jahren kaum 250 Kopeken tragen. In dieser Steuer trete klar das Wohlwollen des rufsischen Volkes gegen den kleinen Nachbar in die Erscheinung. Eine Bediückung liege dem Herzen des russischen Kaisers (benso wie den gesetzgebenden Körperschaften fern. (Zäruf eines Sozialdemo⸗ Faten: Worte, nichts ais Worte!) Allerdings Worte, aber hon Herzen kommende Worte! Die Regierung erwecke keine Illu⸗ slonen, sie wisse, daß Finnland dieses Gesetz ebenso un⸗ freundlich aufnehmen werde wie das Gesetz vom 30. Juni. Aber bas werde hoffentlich nicht immer so bleiben. Früher oder später werde das rubige, arbeitsame und ehrliche finnische Volk einsehen, daß ez unter dem russischen Szepter in ruhiger Eatwicklung zu Kultur und Reichtum gelangt sel. Die Zeit werde kommen, wo die finn ländische Jntelligenz nicht mehr über das russiscke Element, ins⸗ besondere über den russischen Soldaten als den Repräsentanten einer niedrigen Rasse geringschätzig denken, sondern wo das Bewußtsein vor⸗ walten werde, daß diefer Soldat auf einen Wink seines erhabenen Führers mit feiner Brust die Ruhe und das Wohlergehen Finnlands schützen, daß er sein Blut vergießen werde zum Schutze eines Landes, wo den russischen Bürgern bürgerliche und politische Rechte nicht ge⸗ währt würden. Schließlich werde das finnische Volk begreifen, daß es nur unter dem Schutze des russischen Adlers ruhig leben könne und nur in einer ue en Einigung mit dem russischen Volke das Unterpfand wirtschaftlicher Blüte, zukünftiger politischer Freiheit und persönlicher Sicherheit besitze.

Nach der Rede des Ministerpräsidenten sprachen die Ver⸗ treter des Zentrums, der Nationalisten und der Rechten ihre Zustimmung zur Vorlage und ihre volle Befriedigung über das Auftreten der Regierung aus, Die Opposition und die Linke erklärten die Vorlage für antikonstitutionell und deshalb für un⸗ annehmbar. Durch die Befreiun der Finnländer von der Natural⸗ wehrpflicht werde den Russen un insbesondere den Bauern eine schwere Last aufgebürdet. Schließlich wurde der Uebergang zur Lesung der einzelnen Paragraphen mit 224 gegen 107 Stimmen beschlossen und alsdann die Gesetzesvorlage im ganzen an⸗

des Artikels 2 der Grundgesetze, die laute: Das Großfürstentum

genommen.

seine rechtliche Gleichstellung mit dem Reiche verkündet worden

einmal vor. Mit Einbruch der Dunkelheit ̃ Fei 1. mh er zog sich der Feind zurück. Gestern früh griffen Türken und i nher, in

Die Reichsduma trat hierauf in die Beratun ͤ g der Gesetzes⸗

vorlage, betreffend die Gleichberechtigung der . ö mit den übri gen russischen Untertanen, ein. Der Ministerpräsident Koktowzow wes darauf hin, daß den Beratungen, das Mianifest, zugrunde gelegt werden müsse, durch das die Einverleibung Finnland, in daz russische Reich und

sei. Bieher genössen jedocz die Russen in Finn! k

, , , , , , , ,,.

verwaltung die eichen Mechte. ie element 5 3 57

dag zu , n . was das Manifest , telt erheische, Nachdem mehrere Redner sich zur Vorlage geäu

wurde die Debatte auf morgen vertagt. .

Portugal.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat Ar Meldun 3 Augu Vasconcellos die Bildung des Kabineitz n ö.

Asien.

Nach Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ machten die Mandschus während der vorgestrigen Nacht mehrere Versuche die Fremdenniederlassung bei un chau in Brand zu setzen. 27 Mandschus sollen bei diesem Versuch festgenom men und von, den Revolutionären hingerichtet worden sein. Die Regierungstruppen in Nanking brandschatzen die Stadt, plündern Privathäuser und machen alle Chinesen die keinen Zopf tragen, nieder. Die Zahl der in den letzten 24 Stunden niedergemetzelten Chinesen wird, obiger Quelle zufolge, auf mindestens tausend geschätzt. 50 000 Einwohner haben seit gestern Nanking verlassen und sich nach Schanghai gewandt, wo die Ruhe bisher nicht weiter gestört worden ift.

Afrika.

Meldungen der „Agenzia Stefani“ aus Tripolis be— sagen, daß vorgestern wiederholte Angriffe von kleinen arabischen Abteilungen unternommen wurden, die sich gegen die italienische Ostfront richteten. Da Anzeichen vorhanden waren daß sich stärkere Abteilungen gegen den italienischen linken Flügel zum Angriff, sammelten, ging das 18. Infanterie— regiment zum Angriff vor und nahm eine von etwa 500 Arabern besetzte Stellung. Als sich die Bataillone von dort wieder zurückzogen, wurden sie auf dem Marsche von neuem vom Feinde angegriffen. Die Bataillone gingen ihrerseits noch

beträchtlicher Menge, unterstütßt von Artillerie die linke Flanke der Italiener an. Kurz nach Mittag wär der Feind durch das Feuer der Maschinengewehre und der Infanterie in den Schützengräben, das durch die Feld- und Schiffzartillerie wirksam unterstützt wurde, auf der ganzen Linie zurückgeschlagen Von Verlusten ist noch nichts bekannt. . .

Aus Benghasi wird gemeldet, daß sich dort sowie bei Derna und Tobruk nichts Neues ereignet habe.

tags befindet sich in der Ersten Beilage.

welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der Staatssekretär des Reichsschatzamis Wermuth, der Staats⸗ . seretär des Neichsjustizamts Dr. Lis co und der Staatsfekretãr des Auswärtigen Amts von Kiderlen-Waechter beiwohnten . Besprechung der Abkommen mit Frankreich wegen Marokko und Aequatorialafrika fort.

,, gehalten. In der letzten englischen . . 2 3 . Helegenhel, in einein Londoner Vorort eine ( ln e 66 ers Lloyd George gegen den konserbativen Führer ir 4 3 der sehr gtart gegen Deutschland gehetzt hatte.

2 Ge rge führte aus, ein Parteisührer, der solche Reden halte mache sich als Politiker unmöglich, und trumpfte die Ration al- demagogen· aufs schärfste ab. Ich freue mich, daß ich in dieser Beziehung gestern durch den Reichskanzler angenehm enktäuscht worden

ö fand. Der konserpative Wahlpatriotismus ist in dieser Woche Ile ch n werden get fehlt noch die Abrechnung mit der anderen , he Patriotizmus, dem Manne mann Patriotismus. Die , , k in wachsendem Maße Pech mit den Kanzlern. . 6 . noch; Fürst Dohenlohe vertraute seine Wut h ten 5 Tagebuche an; Fürst Büũlow erklärte bei seinem Lbgange, ie Konservatlven hätten ein frivoles Spiel getrieben. Ver jetzige Kanzler, der anscheinend im Amte bleiben will, hat ihnen attestiert, daß sie das Reich direkt schidigen. Es wird sich fragen,

der Wurzel fassen wi ßi ͤ Wr rd, bei dem preußischen Wahlrecht. Wir hab 2 ! s 4 Leuß en Wg ' l en i i , ne duft an die Stelle der Junkerherrschaft den bureaufratischen . ismus zn setzen. Grade diese Toge haben mit aller Deutlich⸗ i . aller Welt das Elend unseres rückständigen Verfassungslebens ö gge egt. Unsere Kollegen in Paris machen Geschichte, wir machen nur o blun ter e g. Wir haben auch keine Lust zu einem Ab— , . der beschränkt ist durch den Familienrat. Bei den Reden 6 bg. von Heydebrand, deg „ungekiönten Königs von Preußen“, k, . noc ein anderer noch ungekrönter König demonsttiert, der I prinf Das war ein Anschauungeunterricht, wle er dem deutschen 3 e nicht oft erteilt wird. Also ven einem Zufall bing es ab, U wir statt eines sreundschastlichen Vergleichs nicht einen aun 9 mit einem achba istaate haben. Das legt uns die Veipfichtung , i en,, ö daß bis zu der Zeit, de nprinz einmal die Herrschaft aatreten wird, die Te mn * . org ring; n trschaft. a3 vird, die Temo. von Bremer Großkaufleuten verhandelt wu ü u e . w iz , n, ,,. ö. man ci von Frankreich als . an, ze ze Die rückende Mehrheit de entschädigung K in Chi ; . den nn, daß es anders werden muß. Die Zeit ist ,, 6. n * 5 * ; n . , r l n n n 3 ig r 3 Tagesordnung ühergegangen, besonders nachdem der Abg . ze eberweisun ñ 1 Meier, in kausmann i q daß k . er auch ein Bremer Großkausmann ist, erklärt hatte, daß das

eine

werden können. alf ( en .,

n, den Rechtsweg zu wählen, wenn er in der Sache Zweifel int aͤtte. Daß er eg nicht getan hat, damit hat er niemand i getan ir

Parlamentarische Nachrichten. Der S harz z ; 56 S Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs—

Der Reichstag setzte in seiner heutigen (203) Sitzung,

9 1 * . 6. 2 Abg. Dr. Frank ⸗Mannbeim (Soz): Ver Abg. von Heydebrand

an aun dl ic* 9a sor j . in, indem auch er endlich gegen unsere ‚Nakionaldemagogen“ scharfe

dieser oder der nächste Kanzler die konserpative Parteimacht an

arkeit. Diese Bestimmungen sollen jetzt luß des Kaisers geändert

als sich selber. Es wäre vielleicht manche Rede nicht gehalten w

. der Reichstag in dieser Frage die . e ., ismarck hat 1874 die Meinung bertreten, daß internationale Ver— räge unter allen Umständen dem Neichetage zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. 1875 wurde denn auch der Vertrag über die Ausgrabungen in Olympia dem Reichst elegt. Vorläufig haben wir jetzt nur dag 6 uit . m, . , .

icher das üh . i

ö 6 Ul haben, daß seit mehreren Jahren besiegbares Mißtrauen besteht, daß im Volke elne M

e zur Genehmigung ver⸗ nt, unsere Meinung zu Der Reichskanzler auswärtigen Politik ein ßtrauen gegen diese Leitung der auswärtigen Politik . n ist. Wen trifft die Schuld, bloß die Kritiker oder auch die . ö Kanzler und seine nachgeordneten Beamten? Die letzten Monat haben demjenigen, der sehen Und hören will, zur Beantwortung dieser Frage das nötige Material gellefert. Es ist zu beachten, wie die 1 ; . über die Regierung zenken. . an dig. Ausführungen von Wirth, und vom Rath. Di g im Tag Anklagen gegen unsere auswärtigen Vertreter gerichtet / e, gern wahr wären. geradezu niederschmetternd wären. Er jat Beispiele angeführt, die unsere Vertreter als unfähig, un— ö hinstellen, und gesagt, daß unser Botschafter in England eine Ahnung bon dem bevorstehenden Krieg in Tripolis gehabt habe. enn unsere Vertreter im Auslande unfäh . schwere Gefahr für die Sicherheit des sich nicht allein um Personenfragen, sondern das System zusammengehrechen, i

patriotisch alldeutschen Kreise

sind, so ist das eine utschen Reichs.

vollkommen

. Amtsführung ; Befähigungnach wels Rrren oder durch Witzeerzählen erbracht haben. sich für dieses Abkommen niemand, nur in einer Zeitung, den Leipziger Neuesten Nachrichten“, fand ich den Vorfchlag, dem Staats sekretär von Kiderlen Waechter ein Denkmal zu errichten, einen Agadir⸗ teinpel zu kauen, an dessen Eingang statt der Löwen Panther mit ein— 5 Schwänzen stehen und ohen statt der Reicheflagge die gelbe este des Staatssekretärs weht. Der Neichskanzler will wissen, wie es besser gemacht werden sollte. Zunächst ist es ihm nicht Jelungen, auf⸗ n warum der „Panther“! nach Agadir geschickt worden ist. Diese in war nur ein Abklatsch der Tangerfahrt, diesmal aher ohne Kaiser. enn schon die Sicherheit deutscher Untertanen zu schützen war, so sonnten doch nicht die paar Beamten von Mannesmann und anderen Firmen in Frage kommen, die dahin geschickt waren, um Angst zu ö on Staats bürger Casahlaneg. Mogador usw., wo wirklich ernste Niederlassungen deutscher Firmen und eine größere Anzahl deutscher Staatsbürger Die Regierung hätte wenigstens ihre Motive offen nur durch die Geheimniskrämmerei konnte diese Hetz sinne ausgelegt werden und konnte Ludwig Bamb ö ö. . . L ig. Bamherger bat einmal gesagt; die einzige Kriegäpartei in d Belt sind doch Lie Journalisten; es ist so süß, ö. . 6. in ö. Hand für das Vaterland zu sterben. George wäre vielleicht nicht gehalten worden, wenn die deut gerung auf die Anfrage bon London rechtzeitig geantworte Ist es wahr, daß die englische Regierung wiederholt angefragt, aber Das Schweigen kann beleldigender Abkommen

Skatspielen Begeistert hat

bekommen, sondern die

vorhanden sind. darlegen sollen, Schiffs sendung in alldeutschem blutige Ph

Auch die Rede von Lloyd

keine Antwort erhalten hat?

aber wenigstens die Monopolstellung Ter französischen Kapitalisten⸗ gruppe, und wir, wei eln nicht, daß Frankreich den Vertra Die einzige . die würde nbahnung

lichen Vexrhältnisses zu Frankreich und England. In. wrirtschaftlichen Zusammenbruch sowohl des Besiegten wie des Siegers bedeuten. Fürst Bismarck hat am 26. Januar 1859 im Reichs— Bundesg s

t d Bundesgenossenschaft mit Eng and festhalten wolle, auch in den kolonialen . Abg. diemer war so töricht, uns vorzuwerfen, daß unseie Friedens— demonstrationen dem ,. nicht genützt, sondern ihn gerade in zefabr, er gerade wir und unsere Presse haben es verhindert, daß in die Millionen der Arbeiter Kriegsstimmung , Der Kampf der international wirkenden Sozlal⸗ demokratie hat gezeigt, daß heute schon die organisierte Aibeiterschast W kedens- und Kulturmacht Wer weiß, Herr Abg. Mugdan und Herr Abg. Wiemer, wenn und Friedens demonstrationen alldeutschen

3 freundschaft⸗ Ein Krieg würde

traditionell

Gefahr gebracht haben.

kommen konnte.

keine Straßen⸗ monstrationen heraufbeschworen Abg. Wiemer hat auch einfließen lassen, er finde es seltsam, daß ein soslaldem o ratisches Blatt wie die Königsberger Volkszeitung? daron geredet hätte, im Falle eines aufgeiwungenen Krieges würden die Soldaten, die der Arbeiteiklasse angehörten, mit knirschenden ihnen in den Kampf ziehen. Königsberg legt an der russischen 9 ren ze, und ich meine, daran kann man doch sehen, wie das innerpolitische 6 nd auf die außerpolitische Lage wirkt. Die russische Armee wurde nicht besiegt wegen der , , der Japaner, sondern u r aten nicht gewußt haben, für was sie kämpften. Sorgen Sie dafür, daß den Millionen Arbeitern, die unter i 5 leiden, das Vaterland lieb und wert gemacht wird. Der Abg. Bassermann hat in seiner gestrigen Rede durchblicken lassen, daß ihm * , sehr e- wünscht wäre. tede des Reichskanzlers, erklärte er dagegen, daß er mißverst

ede, des erklärte gen, daß anden , . sei. Ich freue mich aufrichtig, daß er sich so scu aug der , , n, des Abg. von Heydebrand gerettet hat. Gröber hat Wert darauf gelegt, zu versichern, daß seine Partei eine lottendorlage nicht wünscht; es blelken also nur noch die Freunde des Abg. von Heydebrand übrig, die auf eine Je e n. der Flotte hinarbeiten. D e esonders angesichts der Tat⸗ ache, . nz , ,. Minister in einem Tone, der nach

ner Ueberzeugung Aufrichtigkeit zeigt, sür die Vermindern

Flottenrüstungen eingetreten . 3 w auf die Reden. der Minister Asquith und Winston Churchill vom 9 e eine . Wir wissen, daß durch die Entwicklung der Schutzzollpolitik alle Länder gezwungen werden sind, sich Kehstoffe und . Ich darf vielleicht den Abg. Bassermann daran erinnern, Nobember 18750 hier im Reichstage

weil die russischen

Später, nach der zweiten

Auch der Abg.

Das halten wir für sehr erfreuli

Ich bin der Meinung,

muß.

zu suchen.

daß über die Petition

Damals wurde

entgegen des Berichterstatterg

g. . issit ; le ein überwundener Standpunkt sei. Die Zeiten a ellei i n, ber ge 31 , e rt ) eren , kommt wieder im . . 1 ö. e r bn . e n,. ö. . ö e en, sagt, die Kolonialpolitik sei ein überwundener Standpunkt. ers, da on na estehendem Recht der Reichstag ich dabei hauptsächlich an den X i ĩ t n . het. en Anschauungsunterri j . ö muß, wenn das Kongeabkommen Gültig. Italien gibt. ö. 4. I n verschleierter Handelevertrag ist. An die Stelle des früheren vilisierte W it Ab nnd lerer e. trat die Algeciragalte und an deren Stelle rn ,, v ö Abtemmen. Die Algecirasakte ist mit dem Ausfüͤhrun n . e, , , , und der Reichstag ö . giderspruchs des Bundesrats abgestimmt. Unter Besißend ill er in fd, 7 Algeckrazakte als Nechs ges c zu be⸗ e, hib chen, 96 . , gesetz dazu enthält im 54 Bestimmungen ist, wenn er glaubt, die ganze os durch daz Marokkoabkommen abgeändert werden, und es st unmöglich, 8 durch einseitigen * . ? e gra ist ja wesentlich nicht juristisch, sondern das eine Verfassung würde den Reichskanzler brutal und rücksichtsloß die Junler ihre eigenen Portemonnaie—

sagte, wir sind Gegner der Kolonialpolitik, so dachte

erteilen J . So wir Ku :

ir meinen, daß das Marolkoabkommen zweiselles Frauen und , n ,,, en e. h t. Der Abg. von Heydebrand der Wahlen versichert, e, Freunde unter eine Besitzsteuer Der Abg. von Heydebrand gesteht also, vit bisher die

hat, zur Einleitun 28. Umständen auch sein würden, hat willigen.

Aber diese Aeußerung 6 3 8* ie,, Blick ewegung der letzten Jahre sei dad bervorgerufen, daß er mit selnen Freunden gegen die i ene

kindlich. Das bißchen Erb war es nicht,

N

sprechen, daß die Junker nicht mehr die L ĩ Staatsarbeiter um ihr Koll ah hn . . 1 nicht ganze Schichten der Bevölkerung niederhalten wollen, daß sie nicht mehr mit ihrer Teuerungspolitik das Volk ausbeuten wollen, daß sie das große Wahlunrecht in Preußen abschaffen wollen. Alle diese Dinge haben die Empörung der Masse hervorgerufen. Der Abg. von Heydebrand hat zur Aus—= schmückung seiner Rede ein Zitat aus Schiller herbeigezogen. Ich darf aber wohl daran erinnern, daß dieses Zitat aus dem großen Befreiung lied stammt, das Schiller für die Schweizer gedichtet hat, für den Befr e lunge kampf gegen den Landvogt, gegen den Landrat der Schweiz Wir wollen dieses Zitat aufnehmen, wir wollen im Rampf e nr. . das Junkertum niederringen mit k ürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig

(Schluß des Blattes.)

Nr. 57 des „Zentralblatts für das D ich“ herausgegehen im Reichsamt des . vom . . Inhalt:; Zoll; und Steuerwesen: Verzeichnis der Ober— ehörden für die Zuwachssteuer unter Angabe ihrer Verwaltungsbezirke.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Anlaß der umfangreichen Arbeit erbew ö fang egun ,,, in Westfalen und den vgl. Nr. 263 d. Bl) hat, der Köln. Ztg. zufolge, am J. November in Berlin der Arbeitgeberbund der Beutschen Zigarren⸗ had ustrie einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: „Bie heute in Berlin tagende Bundetversammlung des Arbeitgeberbundes der Deutschen Zigarrenindustrie spricht einmütig ihren im Abwehrkampf gegen die orggnisierten Tabakarbeiter stehenden westfälischen und u er m n, ihre 1 aus und sichert ihnen nachhaltige Unterstützung zu. Alse sich ; 24 . 6 ö , . ,, ie Ku er des städtischen Abfuhrwesens in wor sind, wie die Köln. Ztg. erfährt, wegen der l fa nl * Nachtarbeit in den Ausstand getreten. Sie wollen nur am Tage arbeiten. Die Straßen sind mit Mülleimern anzefüllt. Der Bürger⸗ meister hat die Entlgssung aller Ausständigen verfügt, doch ist dies wirkungslos, da ein Ersatz schwer zu schaffen ist. !

(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage)

Jagd.

Dienstag, den 14. d. M., findet Königliche = jagd statt., Stelldichein: Jlachmittagz 1ẽUhr *. . Der Platz ist bis 11 Uhr durch Scharfschießen gefährdet.

Theater und Musik.

Schillertheater Charlottenburg.

Daß Schillerthegter beging gestern die Feier d

Schillers mit einer Aufführung 9 Don 36 . een rn e. und den Darstellern alle Ehre machte und in ihrer würdigen Durch führung der Weihe des Tages voll gerecht wurde. Diese Stimmung übertrug sich auch auf das bollbesetzte Haus und erhielt die inner⸗ liche Anteilnahme der Zuschauer bis zum späten Schluß der wohlgelungen en Vorstellung rege. Alle Beteiligten verdienten für die Hingabe, mit der jeder seinen Platz auszufüllen bemüht war, in vollem Maße den ihnen reichlich gespendeten Beifall. Die Titel . gh Konrad Wiene mit jugendlichem Feuer und Temperament Paul Bildt lieferte bei der Darstellung des Königs Philipp wiederum Proben eines bedeutenden natürlichen Charakterisierungsvermögens md Else Wasa verkörperte die Königin mit Anmut und Würde Helene Ritscher, dem neuen Mitgliede deg Schillertheaters, war die Rolle, der Prinzessin Cboli zugefallen. In den Szenen großer Leidenschaft hielt sie nicht immer das rechte Maß inne ihre Leistung wies im übrigen aber Momente von ergreifender und hnreißender Wirkung auf. Georg Paeschke zeichnete die Gestalt des Marquis Posa in scharfen Umissen, was namentlich in der Gefängnisszene bedeutungsvoll hervortrat. Die berühmte Ansprache an den König brachte er wohlgegliedert und mächtig gesteigert, sodaß ibre ,, 3. heregtz * zahlreichen Vertreter der

deren Rollen trugen gleich den Hauptdarstell f schönen Erfolge der Aufführung bei. J

ö: Kleines Theater.

; rei Einakter wurden gestern im Kleinen Theater zum Malt und mit steigendem Ersolge aufgeführt. Ein „Akt: Ie. ee Wasserman ns Zyklus Ungleiche Schalen mit dem Untertilel „»Gentz und Fanny Elßler“, eröffnete den Reigen etwas

feierlich und gefühlvoll; es war ein ziemli

Lustspiel mit altfräukischem Geist und e le regler Daß die Helden des Stücks just Friedrich von Genß und , , . 86. ,,,, ist 16 . e, r, wen Grundgedanken nger Bedeutung, aber es kleidet die H ĩ icht⸗ 6 . und derb e ng m nn s , '‚enn daß ein geistceicher alter Herr, der eine junge Schöne li

wit ihrer Freundschaft begnügen muß, 2 3 i e fe Jugend anstürmt, das geschieht an allen Orten und zu allen Zeiten. Dem zeitgeschichtlichen Rahmen entsprechend, wurde das Thema in zierlich gesetzter Rede, zart in der Gesinnung, überschwenglich im Gefühl be⸗ han felt. Es war schade, daß durch das leise Sprechen des Herrn Abel (Friedrich von Gentz) von dem hübsch gefeilten Dialog viel ver⸗ loren ging. Soenst war die Gestalt ritterlich zart und vornehm durchgeführt. Die berühmte Tänzerin stellte Traute Carlsen lieblich und anmutig auf die Bühne. Diesem elegisch ausklingenden empfind⸗ samen Stück folgte eine Comödie derberen Stils von demselben Verfasser. Jakob Wassermanns „Hockenjos“ behandelt die Anekdote von dem Standbild des verschollenen Malers Hockenjos; das Monument wird

rämt sie mit mancherlei malerischem Zierat;

erade enthüllt, als der ziemlich heruntergekommene Küns in sei ö ch istler in Neimatgort zurückkehrt; um Skandal zu vermeiden, . in

Stadtoberhaupt mit schweren Kosten nach Amerika abschieben ĩ und da klang die Sache ganz lustig; aber eine echte e Satire . das Stücklein doch nicht; so blieb die Wirkung schwächlich, obwohl die Herren Rleln⸗ Rohden, Adalbert, Landa, Abel ganz prächtige Klein⸗ stadt⸗ und Künstlertypen geschaffen hatten. Kräftiger und urwüchsiger wirkte das letzte Stück „Lottchens Geburtstag“ von Hans Thoma. Der, bekannte Satiriker schüttet die volle Schale seines Spottes über die fangtische Auftlärungssucht der neumodischen Welt— 2 aus, die sich der Jugend gegenüber auf ein sehr heikles zebiet verirrt. Gewiß zeigt sich . Thoma wieder als humorvoller Kepf, der die Lacher auf seiner Selte hat, selbst wenn er die Komödie mit einem drastischen Scherz abschließt. Aber mancherlei Längen und Breiten zeigten dech, wie s solch peinlichen Themas nicht nur dem Universitätsprofessor Dr. sondern auch einem so skrupellosen Satiriker wie L. Thoma wird. Die Darstellung auch dieser kleinen Komödie war tadellos; Alfred Abel als Professor Giselius, der aus gelehrten Gründen für die Auf⸗ klärung sireitet, und Ilka Grüning als Frau Professor, die mit enn , . f ech en 46. zeigten sich als r arakterspieler; ihnen stand Max Adalb . dozent Appell gleichwertig zur Seite. z k

wer die , eines iselius,

en über Lie des Landes gestellt haben. Nein, dieses V g. von Heydebrand genügt nicht. Sie müssen 9 * .