ein Polizeikommissar: Herr Habich; Haushofmeister der Marschallin: 9. Alma; Haushofmeister bei Faninal: Herr Philipp; Ein Notar; Herr afa; ein Sänger: Herr Jörn; drei adelige Waisen: die Damen Dietrich, Quaglio, Parbs; Modistin: Fräulein Buchholz; Tierhändler: 853 Schöffel. Die musikalische Leitung hat der Generalmusikdirektor r. Muck, die Regie führt Herr Droescher. Die neuen Dekorationen sind von Herrn Kautsky entworfen und ausgeführt. .
Die Direktion des Deutschen Theaters teilt mit, daß Freitag, den 24. November, noch eine Aufführung der Orest ie im Zirkus Schumann stattfindet. Der Vorverkauf beginnt Donnerstag, den 16. d. M., im Veutschen Theater und im Waren— hause A. Wertheim. .
Im Berliner Thea ter ist die Erstaufführung des neuen Schwanks „Die Ahnengalerie! von Leo Walther Stein und Ludwig Heller auf Sonnabend sestgesetzt worden. Für die Darstellung zweier Hauptrollen sind Frieda Richard und Hans Sternberg, vom Kleinen
Theater, veipflichtet worden.
Mannigfaltiges. Berlin, 13. November 1911.
Eine Kleistfeier veranstaltet der Verein der Literaturfreunde zu Berlin Die Klause“ (Ehrenvorsitzender: Victor Blüthg m) morgen, Abends 8 Uhr, Wllhelmstraße 111. Die Festrede hält Dr. Karl Storck. Weitere Mitwirkende sind die Konzertsängerin Frau Louise Genner (KloffegkMüller), die Königliche Schau⸗ spielerin Fräulein Häußler und Herr Kapellmeister Gerhard Schreiber. Ferner findet Sonntag, den 19. November, Mittags LÜhr, am Grabe Kleists in Wannsee eine Feier statt. Die Teil nehmer versammeln sich um 123 Uhr vor dem Bahnhof in Wannsee Nach der Feier gemeinsame Wanderung nach Schloß Wannsee. Wer vor 20 Jahren die Grabstätte Kleists besuchen wollte, mußte lange danach fuchen; halb verfallen lag sie da, kaum war die Inschrift zu entziffern. Da nahm sich des unwürdigen Zustandes der litergrische Verein „Klause“ an unter seinem seit mehreren Jahren verstorbenen Dorfitze nden Friedrich Kirchner, ließ die Grabstätte in Ordnung bringen und behielt sie in dauernder Pflege, bis der Staqt diese vor einigen Jahren übernahm. Die Klause, hat auch eine Tafel auf⸗ stellen lassen, die heute noch den Weg weist.
nommen. Gäste sind willkommen.
Kiel, 12. November. (W. T. B.) Gestern, Mittags wurden die hiefigen Marinerekruten im Exerzierhause der Matrosendivision in Gegenwart Ih rer Majestäten des Kaisers, der Kaifertn und der hier anwesenden Prinzen und Prinzessinnen vereidigt. Nach den Reden der beiden Stationspfarrer beider Bekennt⸗ nisse hielt Seine Majestät der Kgiser eine Ansprache an die Re⸗ kruten. Nach Schluß der Feier nahm Seine Majestät militärische Mel, dungen entgegen und frühstückte dann in der Offizlerspeiseanstalt bei dem Osfißserkorpz der kei der Vereidigung beteiligt gewesenen Marinetelle. — Abends wohnte Ihre Majestät die Kaiserin mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Heinrich und Viktoria Luise fowie den Prinzen Adalbert und Waldemar einer Fest vorstellung im Stadttheater bei. Gegcken wurde „ Das Kind?, eine Koppenstedter Komödie von Srtomar Enking. Der Dichter wurde nach der Vorstellung von Ihrer Majestät empfangen. .
Heute mittag erfolgte in Anwesenheit Ihrer Majestäten des Kaifers und der Kaiferin die feierliche Einweihung des neuen Rathauses der Stadt Kiel. Das schöne große Gebäude, dessen hechaufragender Turm zem Stadtbilde inen neuen bezeun Zug einfügt, prangte in Flaggenschmuck. Fahnen und Girlanden sogen sich auch durch die Feststraßen am. Kleinen Kiel und dem Lorenzendamm entlang bis zur Barbarossabrücke. Die Krieger⸗ vereine, Sportvereink, Innungen und die Bürgergilde sowie
12 Uhr, ersten
Ros8onuts armor bedeutsamen
Mittwoch, Nachmittags ment. — Abends: Coeur As.
Donnerstag: Coeur As.
Freitag: Bummelstudenten.
Sonnabend: Zum ersten Male: Ahnengalerie.
Swern⸗ Dpern⸗
—
Dienstag:
Königliche Schanspiele. Die haus. 82. Kartenreservesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Zum ersten Male: Der Rosentavalier. Komödie für Musik von Hugo Hofmann thal. Musik von Richard Strauß. Musi⸗ falische Leitung: Herr Generalmustkdlrektor
Muck. D An⸗
Regie: Herr Oberregisseur Droescher. fang 7 Uhr. .
Schauspielhaus. 253. Ahonnementsvorstellung. Die glückliche Hand. Lustspiel in drei Aufzügen von Hugo Lubliner. In Szene gesetzt von Herrn Regiffeur Keßler. Anfang 73 Uhr.
Schulen hatten mit Fahnen und Musik als Spalier Aufstellung ge⸗ nommen. Zahlreiches Publikum erwartete trotz strömenden Regens die Majestäten. Im großen Kollegiensaal des Rathauses, der in seiner gediegenen Einfachheit mit einer schönen Kassettendecke und großen Glasmalereien an den Fenstern einen sehr würdigen Eindruck macht, verfammelten sich die städtischen Behörden und die geladenen Gäfte mit ihren Damen, unter Anderen der Staate sekretär des Reichsmarineamtts von Tirpitz, die Admiralität, der Ober⸗ präsident von Bülow, der Rektor der Universität, Pro⸗ sessor Dr. Fischer, Mitglieder des Adels der Provinz sowie der Polizeipräsident von Schroeter. Ferner trafen ein: Fhre König⸗ kichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich, die Prinzen Adalbert und Wal demar sowie Ihre Durchlaucht die Prinzefsin Henrtette zu Schleswig-Holstein. Fanfaren⸗ bläser in mittelalterlicher Tracht kündeten das Nahen der Majestäten. Ihre Majestäten der Kgiser und die Kaiserin und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Viktoria Luise wurden am Portal des Rathauses vom Oberbürgermeister Dr. Fuß, vom Bürgermeister Lindemann und dem Stadtverordnetenvorsteher Dr. Ahlmann empfangen und die große Treppe hinaufgeleitet. Auf der oberen Rotunde umstanden weißgekleidete Töchter der Bürger⸗ schaft die dort aufgestellte, von Blumen umgebene Büste Ihrer Majestät der Kaiserin. Unter den Klängen der Musik betraten die Majestäten den Kollegiensagl. Nach dem einleitenden Gesang (ines Männerchors hielt der Oberbürgermeister Dr. Fuß eine An, sprache, in der er u. a. sagte: „Eurer Majestät bringen wir erneut unsere Huldigung als dem machtvollen Schirmherrn des Deutschen Reiches dar, der uns den Segen des Friedens seit nahezu einem Vierteljahrhundert erhalten hat, auf dessen Ruf wir aber auch bereit sein wollen, Opfer zu bringen und Not zu tragen, wenn dereinst des Reiches Sicherheit und Würde es erheischen sollte. Wir huldigen Eurer Majessät als unserem König, dem Erben der Geistes⸗ und Sceelengröße, die dem Geschlecht der Hohenzollern auf Preußens Thron in Glück und Unglück eigen ist. Wir huldigen Eurer Majestät als dem Herzog unseres Heimatlandes wissen Eurer Ma⸗ jestät besonderen Dank, dafür, daß wir heute auch Ihre Majestät, unsere erhabene, Kaiserin, begrüßen dürfen.“ Des weiteren führte der Oberbürgermeister aus: Die deuischen Städte, die vor kurzem in der Residenzstadt Posen tagten, sind einmütig beseelt von Treue gegen Kaiser und Reich. Bort im Osten hat der Oberbürgermeister der größten Stadt im deutschen Süden aus vollteilnehmender Freude über den unserer nordischen Stadt verheißenen Kaiserlichen Besuch aus eigenem An— triebe gebeten, für diese Feier den gleichen Wein Pereitstellen zu dürfen, den Eure Majestät vor wenigen Jahren im Münchener Rat⸗ hause zu kosten gerubten. Dieser Wein aber entstammt der im Westen des Reichs von der Sonne der Rheinpfalz gekochten Traube“. Seine Majestät der Kaiser erwiderte mit folgender Rede: „Mein lieber Oberbürgermeister! Ich danke Ihnen und der Stadt Kiel in Meinem und der Kaiserin Namen herzlich für die Einladung zu der heutigen Feier und die freundliche Begrüßung. Ihrem neuen Rathause die Weihe zu geben, ist mir eine besondere Die großartige Entwicklung, welche. Ihre ehrwürdige Stadt mit ihrer mehr als tausendjährigen Geschichte in den letzten fünfzig Jahren erfahren hat, hängt mit dem Wachstum Meiner Marine und dem Aufblühen der Schiffbaukunst und Industrie aufs engste zusammen. Hier an dem größten Hafen der deutfschen Ostfeeküse sind die mustergültigen Werftanlagen ent— standen, auf denen für deutsche Panzer der Kiel gestreckt und der Körper gefugt und gesichert wird. Hier werden sis nach glücklichem Stapellauf mit Außrüstung und Bemannung versehen. Hier ist der punkt der rastlosen Arbeit, die diesen Panzern Leben einhaucht und sie schließlich zu dem macht, was sie sein sollen: Zum
starken Schutz und Schirm des deutschen Vaterlandes und V
Es sind wahrlich erhebende Vorgänge und Eindrücke, die Stadt erlebt. Welches deutsche Herz sollte nicht höher schlagen bei einem Schauspiel, wie wir es erst gestern wieder gesehen haben, als wir ein neues Erzeugnis der Kieler Werften seinem Element über⸗ geben konnten! Als Wahrzeichen einstiger Zugehörigkeit zur Hansa führt Ihre Stadt im Wappen ein Boot,. Als Wahrzeichen des engen Zusammenhanges mit der Flotte erscheint Mir der weit hinaus⸗ ragendẽ Turm Ihres neuen Stadthauses, der Meinen Schiffen bei der in den Heimatshafen einen Willkommensgruß der Kieler
und
Freude.
9a jt te Mitte
J
Thenter in der Königgrätzer Straßte. Dienstag, Abends 8 Uhr: Dr. Mittwoch: Hundstage. Donnerstag: Schauspielerin.
Freitag: Spielereien einer Kaiserin. Sonnabend: Spielereien einer Kaiserin.
Lessingtheater.
Rückkehr llkomme beglückwünsche
neuen monumentalen Schmuck der Stadt. Möge das neue Rathaus allezeit sein eine Stätte ernster Arbeit, unermüdlicher Pflichterfüllung und liebevoller Fürsorge für die geistigen und leiblichen Bedürfnisse der Bürger, eine Stätte ech er deutscher Gesinnung, die in der Gottes⸗ furcht, der Treue zum Herrscherhause und der Liebe zum Vaterlande wurzelt. Ich ergreife den Pokal und trinke den Saft der deutschen Rebe, gespendet von Bayerns treuer Hauptstadt, auf das Wohl der Stadt Kiel.“
Hierauf brachte der Oberbürgermeister ein dreifaches Hurra auf Seine Majestäl den Kaiser und König aus, in welches die Anwesenden begeistert einstimmten. Es schloß sich ein ausführlicher Rundgang durch die Räume des Rathauses an, währenddessen sich auch die Majestäten in das goldene Buch der Stadt Kiel, eintrugen. Gegen 127 Uhr verließen die Majestäten und Fürstlichkeiten unter Fanfarenklängen und Hurrarufen der Bevölterung das Rathaus ünd begaben Sich an Bord S. M. S. , Deutschland“. — Abends 10 Uhr 45 Minuten sind Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Viktoria Luise mittels Sonderzuges nach Wildpark abgereist.
Königshütte, 11. November. (W. T. B.) Während der Ausführung von Schachtarbeiten erfolgte gestern nachmittag durch plötzlich auftretendes Grundwasser ein Erdrutsch. Die Erdmassen verschütteten vier Arbeiter. Von diesen wurden, wie die autz⸗ führende Gesellschaft bekannt gibt, drei teils schwer, teils leicht ver⸗ letzt geborgen, während nach dem vierten noch gesucht wird.
St. Petersburg, 12. November. (W. T. B.). Während des Gottesdienstes in der Hauskirche griff ein früherer Seminarist den Erzbischof Antonius von Wolhynien mit einem Messer an. Der Seminarist wurde von den An⸗ wesenden festgehalten, sodaß das Messer nur die Hand des Exz⸗ bischofs streifte. Den Grund zu seiner Tat wollte er nicht angeben.
Ljublin, 12. Nobember. (W. T. B.) . In dem Dorfe Zemborzice sind 50 Gehöfte, die 120 Häuser umfaßten, mit allen Vorräten niedergebrannt. T. B.) Heute früh 846 Uhr
Werny, 12. November. (W. Erdstoß wahrgenommen, der von
wurde hier ein fast senkrechter starkem Getöse begleitet war.
Sugddidi (Gouvernement Kutais), 12. November. W. T. B. Heute fruͤh gegen 4 Uhr wurde hier eine leichte Erdschwankung verspürt.
Jonesville, 12. November. (W. T. B.) Im Hügelland von Wisconsin und in Zentralillinois wütete gestern nach— mittag ein heftiger Orkan, der außerordentlichen Schaden anrichtete. In Jonesvilke sind während des Sturmes neun Personen getötet worden, viele sind anderweitig zu Schaden gekommen Die in der Stadt Virginia (Illinois) angerichteten Verheerungen sind besonders groß. Drei Personen, die dort in einer Kirche Zu⸗ flucht gesucht hatten, wurden durch einstürzende Trümmer getötet.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Die „Times“
Tage, daß der
des russischen
London, 13. November. (W. T. B.) ; meldet aus Teheran unter dem gestrigen Regent und das ganze Kabinett infolge Ultimatums zurückgetreten seien.
Schanghai, 13. November. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“,) Tschifu ist zu den Revolutionären übergegangen, ohne daß es dabei zu Blutvergießen kam.
worm
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten Dritten Beilage.)
und
gende X — 11 Bürgerschaft zurufen wird. Ich Sie zu dem
33 Uhr: Ein Fallisse⸗ Dienstag,
Garten. Kantstr. 12.) Operette
Die Dame in Rot.
von Robert Winterberg. ; J Mittwoch und folgende Tage: Di
Schauspielerin. Lustspielhnns. (Friedrichstr. spielhauses“: schwank in Frederich.
Mittwoch und gnügungsreise.
vier Stationen von
folgende Ta
Dienstag, Abends 8 Uhr:
Juliufß Brammer und Alfred Grünwald.
Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des Neuen Schau⸗ Die Vergnügungsreise.
2 ö
Zlüthner-Sanl. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Liederabend von Angelica Rummel.
in drei Akten von wd
Musik an . ö 6. Rlindmorth · Scharmenha - Saal. Dienstag,
e Dame in Rot. Abends 8 Uhr: 1. Liederabend von Emy von
Buttykay Kos ry.
/ · N · /
—
Dirkus Schumunn. Dienstag, Abends 74 Uhr: Groste Galawvorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Um 9! Uhr: Das Manegeschaustück: L16609 Jahre auf dem Meeresgrund. Ent worfen Fund inszeniert vom Direktor Albert Schumann.
236.) Dienstag,
Ein Reise Fritz Friedmann⸗ Die Ver⸗
ge:
Mittwoch: Opernhaus. 243. Abonnementsvor— stellung. (Gewöhnliche Preise Madamg Butterfly. Japanische Tragödie in drei Akten; Nach J. 2. Long und D. Belasco von T. Illica und D. Giacosa, deutsch von A. Brüggemann. Musik pon Giacomo Puccini. Anfang 77 Uhr.
Schauspielhaus. 254. Abonnementsvorstellung. Der Beitler von Syrakus. Tragödie in fünf Akten und einem Vorspiel von Hermann Sudermann. Anfang 73 Uhr.
Neues Operntheater. Sonntag, Nachmittags 21 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Zweite RBorstellung für die Berliner Arbeiter- schaft: Minna von Barnhelm oder: Das Soldaten glück. Lustspiel in fünf Aufzügen von Tefsing. Die Eintrittskarten werden durch die Zentral⸗ stelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Dentsches Thenter. Dienstag, Aben Penthesilea. Mittwoch und Donnerstag: Freitag: VBenthe silea. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr:
Turandot.
Kleist⸗Gedächtnis⸗ feier der Berliner freien Studentenschaft. — Abends: Turandot.
Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Nathan der Weise. Mittwoch: Gyges und sein Ring. Donnerstag: Nathan der Weise. Freitag: Ter Arzt am Scheideweg. Sonnabend: Nathan der Weise.
Berliner Thenter. Dienstag, Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz
Das weste Land. Tragikomödie in 5. Akten von Arthur Schnitzler. Mittwoch: Zum Heimat. Donnerstag: Nora.
150. Male: Glaube und
Neues Schauspielhnus. Dienstag, Abends 8 Uhr: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt. Ein heiteres Traumspiel von Paul Axel.
Mittwoch, Nachmittags 34 Uhr: Agnes Ber⸗ nauer. Abends: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt.
Donnerstag: Alt⸗Heidelberg.
Freitag: Neu einstudiert: Agnes Bernauer, Ein deulsches Trauerspiel in 5 Ükten von Friedrich Hebbel. Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr Agnes Ber⸗ nauer. Abends: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt.
Komische Oper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Troubadour. Mittwoch: Sibirien. Donnertztag: Sibirien. Volksvorstellung zu bedeutend er⸗ Waffenschmied.
Fr itag: . mäßigten Preisen: Der
Residenzthenter. (Direklion: Richard Alexander. Dienstag, Abends 8 Uhr: Ein Walzer von Chopin. Schwank in drei Akten von Ksöroul und Barr. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Mittwoch und folgende Tage: Ein Walzer von
Chopin. .
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld) Dienstag, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drel Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert. ; .
Mittwoch und folgende Tage: Polnische Wirt⸗ schaft. . ;
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung: Sneewittchen.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße) Dienstag, Abends 8 Uhr: Mein
Baby. Burleske in drei Akten von Margaret Mavo. Mittwoch und folgende Tage: Mein Baby.
Konzerte. Singahademie. Dienstag. Abends 8 Uhr:
Schillertheater. O. (Wallnertheater) Dienstag, Abends 8 Uhr: Madame Sans⸗Geäne. Lustspiel in vier Akten von Victorien Sardeu.
Mittwoch: Der Bund der Jugend.
Donnerstag: Madame Sans Géne. Dienstag, Abends dramatlsches Gedicht
8 Uhr:
Charlottenburg. von
Don Garlss. Ein Friedrich Schiller. . ⸗ Hiittwoch, Nachmittags 35 Uhr: Prinz Friedrich
von Somburg. Abends: Es lebe das Leben.
in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkent Musik von Conradi.
Donnerstag: Wilhelm Tell.
1. Konzert von Heinrich Maurer (Klavier). Mitw.: Streichquartett Heermann — van Lier.
Sanl Bechstein. Dienstag, Abends 74 Uhr: Brahms = Hugo Wolf- Abend von Charlotte Herpen. Am Klavier: Erich J. Wolff.
Beethoven -Baal. Dienstag, Abends 8 Uhr.
Dirkus Busch. Dienstag, Abends 76 Uhr: Große Galavorstellung. U. q.: „Max und Moritz“ und „Pepi“, die drei Schimpansen (groß⸗ artige Dressurleistung. — Zum Schluß; U 20, Originalausstattungsstäck des Zirkus Busch in fünf Bildern.
t
Familiennachrichten.
Verlobt: Maria Fielin von Marenboltz mit Hrn. Oberleutnant Moritz Frhrn. zu Inn- und Knyp— hausen (Groß Schwülper Berlin).
Verehelicht: Hr. Friedrich Frhr. von Gagern mit Ruth Gräfin Kospoth (Schloß Mokritz h. Jessenitz, U. Krain). — Hr. Oberförster Raban Frhr. Spiegel von und zu Peckelsheim mit Frl. Christel von Monroy (Schwerin). ;
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Bodo von Baumbach (Babenhausen, Hessen)
Göestorben: Hr. Justizrat Dr. jur. Wilhelm Werenberg (Berlin). — Hr. Oberstleutnant a. D. Heinrich von Schack (Schöneberg⸗Berlin). — Hr. Oberst z. D. Hermann Hr. Dr. med. von Campe, Wilkenburg).
Herr auf Wilkenburg
ö —
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Elf Beilagen
(einschlleßlich Börsen⸗Bellage). (23509
3. Liszt⸗Abend von Ferruccio Busoni.
von Sydow (Stolp). —
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagb—⸗
)
—ͤ Erste Beilage en Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
13. Noyember
Berlin, Monteg, den
Tie endgültigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1910. ö.
Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.)
Ortsanwesende Bevölkerung
Zunahme
Staaten und Landesteile
am 1. Dezember 1910
männlich weiblich zusammen
von 1905 bis 1910
am 1. Dezember 1355?)
Staaten und Landesteile
. — —
Ortsanwesende Bevölkerung am
1. Dezember 19052)
Zunahme
am 1. Dezember 1910
476 666 zio 164 274 005 382 402 483 265 1077051 1472995 27 hoh 442 5652 315 323 114 693 00 860 387 832 969 454 1 bo 454 1 1135 341 631 116 1 662 962 1 275941 90 170 1 376 378 286 779 266 340 210 974 187 125 131 702 481487 369 023 159 206 2 514 899 1 621 522 1 378 082 683 600 3 631 647 1 494 934 1 348 375 36 560
a. Regierungsbezirke: Reg. ⸗Bez. Königsberg. ĩ J Gumbinnen. Allenstein .. ö . ( Marienwerder ö, Reg. ⸗Bez. Potsdam. Frankfurt .. . Köslin .. Stralsund . Posen Bromberg Dreslau Liegnitz. Oppeln. Magdeburg Merseburg . Erfurt Schleswig . Hannover. Hildesheim Lüneburg. Stade Osnabrück . Aurich. Münster Minden Arnsberg Cassel
437 453 296 423 269 464 360 217 477590 g94 206 386 432 605 584 429 363 304 525 110 455, * 024 376115 rl g44 6b 123. 104640 617 874 bab h48 264 834 S830 834 371 737 281 218 280 065 218 381 189 482 142 255 507 632 367 105 240 643 193 154 Wiesbaden 6 . Koblenz ĩ . 353755219 n eldorf . ; 1734783 Göln 5 2 617 893 Trier 54 200 342 402
Aachen Sigmaringen . 34 451
b. Provinzen: ren,, Westpreußen . , Brandenburg. Pommern Posen .. ; Schlesien. ; Sachsen . K Schleswig⸗Holstein Hannover Westfalen. . Hessen⸗Nassau ..
dd w,
1003340 1060835 837 807 865 667 94 206 1077051 1992016 S44 343 101139 1088692 2 512 713 2713 249 1519 256 1570019 S30 834 790 170 1483 138 1459 298 2115 380 2009716 1084600 1136421 3 84 502 3 536 638 34 451 36 5650
872 578
2671 25 3 Sog 135 1233 159
1335 884
2 207981 20 2
2 100 600 4092616 1716921 2099831 5 225 962 3089275 1621004 2942 456 4125096
Reg. Bez. Oberbayern Niederbayern. , Oberpfalz . Oberfranken Mittelfranken Unterfranken. Schwaben.
914119 606 587 543 469 742619 960 855
20703
2393 10903 33 307
28293
S93 416 604 194 532 566 709 312 932 hb2 2040148 2329 885 1201971
871 925 857 752
Königreich Bayern,
männlich weiblich zusammen
80 288 1 532 O55 zb d Jag gz 1s Ih 65 Höh zos 36; öbo 254] zzz 6; 66 g 16 tz 930 86s 6e Sl Zis gaz Gd ssl äs 33
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1413788 707 367 885 833 574 693 637 700 S868 846 682 532 753 613
6 524 372
118277 16964 51 252 26 591 24 162 62 022 28 411 36 240
362919
293 697 323 597 454 205, 347 992 389 972
3 3379 580 3
619 848 225 148
606 125 220 468 1262672 723 965 1773879 1133195 35 651
Krelshauptmannschaft Dresden Leipzig. Chemnitz Zwickau Bautzen
763 947 S4 1 398 176 583
Königreich Sachsen
646 274 hoh 714 445 611
704 ol 13502 bos dog 1 234 52. 471 9633 Jz0 53 447 083 357 659 27 821 4453 545
3 2482758 48056651
1284 337 1146423 851 143 S00 218 426 420 4 508 601
65 890 S8 200 69 400 57 441 17129
28 060
25 877 255 465 497 907 1504248 694779 53 336 554 040 3957
248990 J 309 510 J 530 775 621 004 748 115 567 997
eckarkreis . Schwarzwaldkreis ; Jagstkreis. — Donaukreis.
Königreich Württemberg.
447197 296 006 212933
289 046 1245182
882 569 570 820 414969 569 216
2437574
811478 541 662 407 009 541980
2302179
71091 29158
72910 27236
135 395
202 036 280170
1 392
546 405 429 355 376 607 273 957 989119 736128 399 849
506 805 103 302 Landeskomm. Bez. Konstanz 348 693 = Frelburg 251 666 22291 = Karlsruhe . ö 8 . 15 065 = Mannheim 23984 49944 Großherzogtum
w 278 900, 302 226 316768
1059 579.
325 924 564 580 610784 641 545
2142833
311318 543 305 567 397 588 708
2010728
164 239 285 680 308 558 , r,.
1083254
14606 21 275 13 387 52 837
132105
008 053 212968 753 301 418 388 249 540
2112537 236 897 95h 233 2 820 Provinz Starkenburg .. Oberhessen).
11145315 85 li. a rs 5 653 . 7Irheinhesfe 2 dz 3 00 43 63 K 1141 833 197 65 Grenbetzegtum
294 418 154 403 190372
339 198
295 962 154 825) 192 066
590 380 309 233 382438 1282051
542 996 296 755 369 424
1209175
47384 12 478 13014
2876
009 134 690777 71011
951 016 78 118 650 504 40273 68 282 2729
Mecklenburg ⸗Schwerin .. Großherzogtum Sachsen Mecklenburg ⸗Strelitz ..
Herzogtum Oldenburg.. Fürstentum Lübeck)... . Birkenfeld
Großherzogtum Oldenburg.
317 964 204 375 53 518 198 525 20 597 24 896
244018
639 958 417149 106 442 391 246 41300 50 496
483 042
625 045 388 095 103 451
353 789 38 583 46 484
438 8606
14913 29 004 2991 37 457 2717 4012
44136
20 703 25 600 239 024
Hrn mn che, . Sachsen⸗Meiningen .... , 4 Sachsen⸗Coburg⸗ 4 Anhalt. en, . Schwarzburg⸗Sondershausen Schwarzburg⸗Rudolstadt Waldeck . 31 109 Reuß älterer Linie
b60o 769 Reuß jüngerer Linien. 32576 Schaumburg, Lippe
113 194 KVppe. . 283 237 Lübeck.
110026 Bremen
1I6 756 Hamburg.
33 Bezirk Unter Elsaß lö0 süß Ober- Elsaß 54 3063 nn, . Reichsland Elsaß Lothringen
2030176 1641874 2040148 3 531 856 1684345 1986 637 4 942725 2979 249 1504248 2759 245 3618090 2070052 6 436 337
68 282
33 999 61 600
242 783 136 614 1065 278, 125 3506 161 154 44149 49 335 30 544 34 781 74 345 23 400 73 254 56 5] 148 529 504 902
352 644 256 955 356 026
251 556 142148 109 850 131 847 169 994 45768 51 367 31 163 37988 78 407 23252 77683 59 688 150 997 509 762
zas 294 360 319 517 zh 339 133 6562
go8 389 1 874014
494339 278 762 216128 257 177 331 128
89917 100702
61 707
72769 152 752
46 652 150 937 116599 299 526
1014664 700 938
485 958 268 916 206 508 242 432 328 029 S5 1952 96 835 59 127 70 603 144 584 44 992 145 577 105 857 263 440 875 149 686 695 512 079 615790
13814 564
8381 9 846 9620 14745 3099 4765 3867 26580 2166 8168 16690 5360 10742 36 086 139 515
14243 5786 39421
59 450
965 625
Königreich Preußen....
; I) Die Veröffentlichung der Ergebnisse Darstellung Anfang Dezember d. J. im . Gebietsstand am I. Dezember 1916.
.Die Aenderung der früher für 1905 nachgewiesenen 3 is
Die — rüh r 1905 nachgewiesenen Zahlen ist dur
Tännicht von Zwickau und Zuteilung zu Chemnitz. — ö Berlin, den 10. November 1911.
19 847 725 20 317 494 40 165 219
über Bevölkerungswachstum, ,,, 4 zur Statistit des Deutschen Reichs 1911, 17 (Verlag von Puttkammer und , m , ,. bweichung zwischen der für 1905 hier nachgewtesenen Einwohnerzahl ö r, ⸗ ebietsaustausch zwischen Preußen und Hamburg im Jahre 19608, bei anderen Regierungsbezirken (Provinzen) auf
(. 986 9 0
6 37 293 264 2871 955
Fläche und Wohnhäuser in den Bundesstaaten und
Deutsches Reich
4 284 504
Hr ot 166 ze S6 82. gi e ) C so st S
Landestellen wird d j t ei ;
J,, neben den obigen Angaben mit einer kurzen textlichen ind Mühlbrecht in Berlin, Französischt Stratzze 28) erfolgen. und der für dasselbe Jahr früher veröffentlichten beruht bei dem
9 80 Nach e. 93 9. Reg. ⸗Bez. Lünebur Nachträgen zu der Einwohnerzahl einiger Gemeinden. .
Abtren er Gemeind teringe ̃ rennung der Gemeinde Meringerau von Oberbayern und Zuteilung zu Schwaben bewirkt. — ) Wie vor durch Abtrennung des Hammerguts
) Siehe Anmerkung 3.
Kaiserliches Statlstisches Amt. van der Borght.
Deutscher Reichstag. 203. Sitzung vom 11. November 1911, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Besprech
. gesordn 3 jung der deutsch-französischen Abkommen vom 4. November 1911, betreffend Marokko und Aequatorialafrika.
Nach dem Abg. Dr. Frank⸗Mannheim (Soz.), dessen Rede in der vorgestrigen Nummer d. Bl. mitgeteilt worden ist, er⸗ greift das Wort der
. Abg. Graf von Brudzewo⸗Mielzynski (Pole); Diese Verhandlungen zeigen, wie notwendig es seinerzeit war, auf die Erweite— rung der Kompetenzen des Reichstages zu dringen. Leider sind damals die Vorschläge auf Aenderung der Reichsverfassung versandet. Die früheren Debatten über die auswärtige Politik gaben bisher immer dasselbe Bild. Die Nationalliberalen eröffneten das Mefecht Es kam zuerst eine geschickte elegante Rede des Abg. Bassermann, den ich, der ich der deutschen Sprache weniger machtig bin, darum beneide. Dann kam eine ziemlich längliche Rede des Zentrumsredners. Dann kam der Konservative heran; ihm war von der Regierung angegeben worden, was er sagen sollte, nach dem Grundsatz. Blamier mich nicht, mein schönes Kind, und schimpf mich, nicht unter den Linden. Die Freisinnigen hatten damals, r Zeit der Blockhoffnungen, auch keinen Grund, den Reichs— anjler scharf anzugreifen, und das Idyll wurde nicht gestört. Da kam aber der Kollege Bebel mit seinem Temperament, und in einer zweistündigen Rede brauste der Sturm, Gewitter und Donner irg auf alle Parteien ein. Und der Reichskanzler war gerettet. Mit freudiger Miene stand er auf, seinen ganzen sprühenden Wi
brauchte er, um Bebel zu bekämpfen. Nach diesem Gewitter und J. ner weiteren. Flut von persönlichen Bemerkungen trat dann die Vuht ein, wir gingen ziemlich konfus, aber beruhigt nach Hause— Das ist der Verlauf der Debatten über die auswärtige Politik
hährend der neun Jahre gewesen, die ich dem Reichstage angehöre. Vir Polen hatten damals keinen Anlaß, in diese rein akademischen Debatten einzugreifen. Wenn wir es jetzt aber tun, so deshalb weil durch das Hin- und Herschwanken unserer Marokkopolitit die Lage unseres Volkes gefährdet ist. Als Volksvertreter haben hir die Pflicht, in einem Augenblick. wo die internationalen Beziehungen getrübt werden, ein offenes Wort zu sprechen. Dazu, kommt, daß gerade die Elemente des nationaliftischschaupi— nistischen Scharfmachertums, auch diejenigen sind, die in den polnischen Landesteilen es nicht zur Beruhigung, nicht zum Frieden kommen lassen wollen. Das Marokkoabkommen muß vor allem unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, ob dadurch der Friede und ein friedliches Zusammenleben mit Frankreich gesichert ist; sodann steht der finanzielle Gesichtspunkt im Vordergrund. Wir können schon heute sagen, daß ein absoluter Frieden und ein gutes Verhältnis zu Frankreich nicht gesichert ist; die Reibungsflächen , n. gewisse sind sogar neu hinzugekommen, und die 9 auvinisten werden schon dafür sorgen, daß immer wieder dunkle Wolken am Horizont auftauchen. Nach der finanziellen Seite ist unsere Einflußlosigkeit zu der Marokkanischen Staatsbank wie auch bei den Steuerkommissionen zu bedauern; die Politik der offenen Tür erschtint damit keineswegs gewährleistet. Auf der Madrider Konferen; ließ Fürst Bismarck direkt erklären, wir hätten in Marokko keine Interessen und würden die französischen Ansprüche durchaus unter— stützen. Daraus entsyrang die ganze weitere ranzfische Marokko⸗ politik. 1901102 machte sich in Deutschland in gewissen alldeutschen Kreisen eine Bewegung geltend, die auf die Erwerbung eines Stückes hon. Mearotko gerichtet war, und von da ab gab es für die deutsche Politik eine Marokkofrage. Noch 1907, 2 Jahre nach der Tanger— reise, erklärte Fürst Bülom im Reichstage, Deutschland babe keine polirischen Interessen in Marokko. Die Reise hatte der Kaiser wider Willen unternommen; in Tanger wollte er gar nicht an Land gehen, da kamen aber Depeschen auf Depeschen vom Fürsten Bülow. Nach dem, Sturze Delcasses breitete Frankreich seinen Einfluß in Marokko immer weiter aus, ohne daß von Berlin aus Einspruch
erhoben wurde; nur die alldeutsche Presse machte v großen Skandal. Der Vertrag vom . 1969 , Leit noch bestimmter als alle vorherigen Verträge die französischen Rechte an Dieser Vertrag ist das Erbstück, das Fürst Bülow unserer Diplomgtie hinterlassen hat. Seitdem hat der Sultan die Franzosen nach Fez berufen, ob unter französischem Zwange oder nicht ist gleichgültig. Nach dem Einzug der Franzosen in Fez erfol le unsererseits die Entsendung des „Panther“ nach Agadir. Bas war 9 sehr bedenklicher, ja gefährlicher Schritt, er ist allgemein als asus belli angesehen worden. Von einer gewissen Presse, namentlich der alldeutschen, ist die Entsendung geradezu als Kriegserklärung. auf⸗ gefaßt worden. Damals hing milf der Krieg an einem Faden; es hieß einfach: ‚„Wir müssen ein Stück Südmarofko nehmen!! Solche Stimmen mußten notwendigerwelfe im Uuslande eine Reaktion hervorrufen. Die scharfen Eroherungsschreie der Alldeutschen, nament= lich die Hetzartikel und die ihnen zustimmenden Zuschriften in der . Hostz haben den Frieden damals mehr gefährdet als die Entsendung dee Panther /. Es hat sich ganz dasselbe im Bereich der auswärtigen Politik abgespielt, was in derselben „Post“ und in den übrigen all⸗ deutschen Blättern gegen die polnische Bevölkerung, für die gewalt⸗ same Enteignung und Germanisierung der polnischen Landesteile in Szene gesetzt worden ist. Den friedlichen, gedeihlichen Fortschritt wird man nur fördern können, wenn man eine Politik verfolgt, die en,, eine strikte Absage erteilt. J
g. Haußmann fortschr. Volksp.): Die jetzi debatten, die ihrem Abschluß nahe sind, 2 ö . debatten von 1998. Ich habe den Eindruck, daß diese heftigen Debatten eine reinigende Wirkung auch diesmal ausüben werden. Bebatten über so wichtigg nationale Fragen können in einem doppelten Stil geführt werden. Man kann die Regierung der Unfähigkeit anklagen und damit die eigenen Geschäftsführer des Reiches und zugleich das eigene Land diskreditieren, oder man kann neben den Schattenfeiten auch di Lichtseiten der Frage hervorheben. Man könnte einem Gegner 9 über an das nohlesse ohlige denken und e ee en da . Gegner diese Loyalität bewerten und vergelten werde. Es ät *