1911 / 271 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Nov 1911 18:00:01 GMT) scan diff

, anne, 162 1 dem südafrikanischen Gebiet wd den Niederlanden.... Großbritannien.... der Türkei

den portugiesischen Besitzungen an der ostafrikanischen Küuͤste den Vereinigten Staaten von

ö

Kartoffeln: aus Deutschlande. den Niederlanden Dänemark.

Frankreich Rußland

Aus fuhr: nach Deutschland.

Roggen: den Niederlanden

Weizen: nach Deutschland .. den Niederlanden.

Großbritannien.

Gerste: nach Deutschlande.

den Niederlanden Uruguay

Hafer: Mais:

nach den Niederlanden

nach Deutschland e. den Niederlanden Spanien

Kartoffeln: nach Deutschlandn.

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Großbritannien.

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den Vereinigten Amerika

der Türkei

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ö 5 640 67 020

24 650

24 440

13 600 ö 12 820 ö. 11530 10010

S129

6 3770 184 200 dæ.

2 200 dz. 391 520 dæ2 62 480

ö 464 z20 dz. 17970 dz 9930

o. 27950 dz. 100 dz. 29 920 42 33 9090 2040

65 360 dz.

Maisernte, Saatenstand und Getreidehandel

in Bulgarien.

Das Kaiserliche Konsulat in Varng berichtet unterm 6. d. M.: Der Gesamtertrag der diesjährigen Mais- und Bohnenernte wird amtlicherseits für den Kreis Varna (Bezirk Varna, Dobritsch, Pro⸗ d Angaben für den Bezirk Baltschik fehlen)

vadia und Kurtbunar; beziffert: da angebaute Fläche 362 295 S8 286

Mais Bohnen.

Infolge der gelinden warmen Witterung während des Monats Oktober konnten sich die bereits ausgesäten Winterhalmfrüchte gut entwickeln; da jedoch der Boden zu trocken wurde, ffellten die Bauern im Konsulatsbezirk die weitere Neubestellung ein, um sie später nach genügender Feuchtigkeit der Felder wieder aufzunehmen.

Die Zufuhren waren während des Berichtsmonats, besonders

in Weizen und Bohnen, recht lebhaft.

Das Getreidegeschäft zeigte im allgemeinen reges Leben, hatte jedoch unter Dampfermangel zu leiden, sodaß die hiesigen Exporteure

große Vorräte zu liegen haben.

Theater. Königliche Schauspiele. Freitag: Opern—

baus. 245. Abonnements vorstellung. Mignon. Oper in. drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans Wilhelm Meisters Lehrlahren von Michel Carrs und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Musi— kalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr Regißseur Bachmann. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 2565. Abonnementsvorstellung. Der Bettler von Syrakus. Tragödie in fünf Akten und einem Vorspiel von Hermann Sudermann. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. An⸗

fang 71 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 245. Abonnementsvor— stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Rosenkavalier. Komödie für Mußsik von Dugo Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang 74 Uhr.

Schausyielbaug. 257. Abonnementsvorstellung. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufjügen von Friedrich Schiller. Anfang 7 Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag, Nachmittags 21 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Zweite Vor stellun für die Berliner Arbeiter⸗ schaft: inna von Barnhelm oder: Das Soldaten glück. Lustspiel in fünf Aufzägen von Lessing. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentral- stelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiterdereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt)

Deutsches Theater. Freitag, Abends 77 Uhr: Venthesilea.

Sonnabend und Sonntag: Turandot.

Freitag, den 24. November, Abends 8 Uhr: Tie Crestie im Zirkus Schumann“.

stammersniele. Freitag, Abend 58 Uhr: Der Arzt am eideweg. Sonnabend und Sonntag: Nathan der Weise.

gerliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz n fänf Bildern nach G. Pohl unh H. Wilkens. Mustk von Conradi.

Sonnabend? Zum ersten Male Ahnengalerie.

Sonntag. Nachmittag? 3 Uhr: Einer von unsere

905727

6 990 dz.

Ertrag 70 628.

an dem Ausbau ihres Spielplans zu arbeiten hat, brachte vorgestern Verdis Oper Der T obwohl nicht alle Wünsche befriedigt wurden; doch 7 der Neuheit des Unternehmens zugute halten. Spieltempo etwas schleppend und nicht frisch genug, bisweilen stellten 64 . bedenkliche Pausen ein. 2 die szenische Ausstattung gab em

grund. Aber die Volkstümlichkeit der Oper zeitigte zuletzt doch den Erfolg, der wurde von Frau daß ihr schöner Sopran für den Ausdruck der Leidenschaft nicht völlig zureicht. Dagegen ist das weiche, zarte P auch die hoch entwickelte Kehlfertigkeit zwingt zur Anerkennung. Ihr bestes gab sie daher im dritten Akt. starkes innerliches Empfinden. als Manrico dagegen anlagt, steller war akten Beifall. der Azucena Fräulein Else Vetter. Die hier bekannte Konzertsängerin brachte ibre Partie mit kräftiger, wohllautender Stimme und großer Ausdrucks fähigkeit zur Geltung und war ihrer Rolle auch darstellerisch völlig gewachsen. von Luna sowohl in gesanglicher wie in darstellerischer Beziehung. In letzterer trat eine auffällige Befangenheit zutage. Orchesser hielten sich unter der Leitung des Kapellmeisters Reich . geradezu unzulänglich waren aber einige Rebenrollen esetzt.

Nachfeier des hundertsten Geburtstags von Ambroise Thomas und zugleich zum Gedächtnis an die am 17. November 18665 erfolgte Erst⸗ aufführung, Mignon“ rolle, Frau Andrejewa⸗Skilondz die Philine, den Wilhelm Meister: Herr Jörn, den Lothario: Herr Bachmann, ben Lasrtes: Herr Habich, den Friedrich; Herr Böttcher, den Jarno: Herr Krasa. der Kapellmeister Dr. Besl.

Sudermanns Tragödie ‚Der Bettler von Syrakus in der bekannten Besetzung 190 jährigen Todestages Heinrich von Kleists werden im Königlichen Schauspielhause am 20. Nobember Homburg“, am 21. November (Todestag) „Penthestlea“ und als Nach— feier am 23. November das Fragment »Zerbrochene Krug“ aufgeführt werden.

In Weizen waren die einbeimischen Mühlen Käufer, außerdem bezog neben Griechenland und der Türkei Rotterdam 8306 t Zur Ausfuhr kamen in Hafer geringe Mengen nach Griechenland, der Türkel, Kreta und . Etwa 1109 t Gerste gingen nach Antwerpen und 180 t nach Griechenland. In Mais (neuer Ware) war das Geschäft noch unbedeutend. Starke Nachfrage hingegen herrschte weiter in Bohnen; 50 t wurden nach Griechenland ver⸗ ( ., Hamburg bezog 4909 t, Marseille ebenfalls 450 t, kleine

engen fanden Abnehmer in Aegypten (5760 t) und in Antwerpen (75 65. Für die übrigen Artikel, wie Roggen und Hirse, hatte der hiesige Platz fast kein .

Im Laufe des Monats Oktober gingen die Preise in Weizen

und Gerste zurück; es wurden notiert für den Voppelzentner fob

Varna: Weizen, bessere Qualität... 17,50 Fr. men, ü 3 , , . 16,60 Gerste, bessere ö 15, 10 i 1870 kw 13.30 Bohnen, bessere Qualttät . 34,20 . mittlere 27,70

Theater und Musik.

Komische Oper. Die Komische Oper, die unter der neuen Direktion Rövy zunächst

roubadour“ in annehmbarer Wiedergabe, man vieles

Zunächst erschien das

Banzen nicht den erforderlichen stimmungsvollen Hinter⸗ ihr immer beschieden ist. Die Partie der Leonore

Réövy gesungen. Es zeigte sich dabei wiederum, iano von großem Reiz, und

Darstellerisch zeigte sie auch ein ĩ Ihr Partner, Herr n herdi war ziemlich farblog. Stimmlich zwar gut be— an künstlerischer Kultur; auch als Dar— ar er noch wenig gewandt. In den beiden Schluß⸗ ging er mehr aus sich heraus und erzielte spontanen

Uneingeschränkte Anerkennung verdiente die Vertreterin

fehlt es ihm

Weniger eindrucksvoll war Herrn Kondrackis Graf

Chor und

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Freitag, als

in Szene. Frau Salvatini singt die Titel=

Dirigent ist Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Hermann wiederholt. Anläßlich der bevorstehenden Feier des Prinz Friedrich von

Robert Guigcard! und der

Im Neuen Königlichen

spiels von Rudolf Christians Shake speares Rudolf Christians tritt als Hamlet n. . Blümner, die Ophelia mit Frãuleln

illettyorverkauf sindet Mittags von 11 2 Ußr an, Neuen Königlichen Qperntheaters, im , Invalidendank“ und im Waren⸗ haus A. r n fen .

ur Kleistfeier wird im eutzschen Thegter Montag, am

gore des 100. Todestages des Dichters, Penthesilea“ , Am Sonnabendnachmittag veranstalter die Berliner freie Studenten- schaft im Deutschen Theater eine Kleistfeier.

Das Theater in der Königgrätzer Straße bereitet gegen⸗ wärtig als nächste Neuheit ein . von Georg Hermann, dem Verfasser von Jettchen Gebert, vor. Das Stück führt den Doppel titel Der Wüstling“ oder ‚Die Reise nach Breslau. Die Proben sind bereits im Gange.

Mannigfaltiges. Berlin, 16. November 1911.

Das mannigfache Leben unserer heimatlichen, märkischen Tierwelt, der Vögel und anderer Waldtiere, wie es der Ratur abgelauscht ist, wird in einem Lichtbildervortrag Tierleben in der Natur“, den der Redakteur Georg Eugen Kitzler morgen, Abends sI Uhr, im Dres dener Casino. (Dresdener Straße 96) hält, vorgeführt werden, 110 künstlerisch kolorierte Lichtbisder begleiten den Vortrag. Der Eintritt kostet 60 3, im Vorverkauf 50 * in den Buchhand⸗ lungen von Selmar Hahne (Prinzenstraße 54), Breitkreuz Reue , 7), Buschhard (Bülowstraße 886 und Hientzsch (Mauer⸗

raße 68).

. München, 15. November. (W. T. B.) Wie die Polizeidirektion mitteilt, sind vermutlich in einer der letzten Nächte in dem Lustschlößchen in Schleißheim zum Schaden der Zivilliste und des Staats z2 Gemälde aus dem Rahmen geschnitten und entwendet worden. Von dem Täter ist bis jetzt nichts bekannt. Die Gemälde, die zum Teil von großem künstlerischen und historsschen Wert sind, stellen dar: Eine Leopardenjagd, eine Wildschweinjagd, eine Bärenhetze, Landschaften, Tierstücke, den Kurfürsten Carl Philipy von Pfalz⸗Neüburg als Bischof, den Herzog von Zweibrücken Max Joseph und 13 Stilleben von Peter Horemans.

London, 8. November. (W. T. B.) Der Commander Brine vom Schlachtschiff Saint⸗Vincent' ist zwischen Portland und Berehaven über Bord gespült worden und ertrunken.

Oporto, 166. November. (W. T. B.) Der deut sche Dampfer „Hereil ia“, mit Kohle von Leixoes kommend, ist bei der Einfahrt in den Douro auf der Barre gescheitert. Die Besatzung wurde gerettet, der Dampfer ist verloren?

Kon stantinopel, 15. November. (W. T. B.) Gestern soll in Adrianopel eine Feuersbrunst ausgebrochen sein, welche den Basax eingeäschert und fast ein Biertel der Stadt zerstört haben soll.

Las Palmas, 16. November. (W. T. B.) Nach einer Mel⸗ dung der Agence Havas‘ kam es gestern aus Anlaß der Munizipal— wahlen zu starken Ruhestörungen. Die Gendarmerie wurde mit Steinen beworfen und machte hierauf von ihren Waffen Gebrauch. Vier Hafenarbeiter wurden getötet und sechs ver— wundet. Die Ordnung wurde schließlich wiederhergestellt.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater in der Küniggrätzer Straße. 8 Uhr:

Freitag, Abends

Faiserin.

Sonnabend: Spielereien einer staiserin. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Falliffement. Abends: Schauspielerin.

Lessingtheater.

Glaube und Heimat.

Drei Akte von Karl Sonnabend: Das

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Abends: Das weite Land.

Neues Schauspielhanz. . ; einstudiert: Ein deutsches Trauerspiel in 5 Äkten von Friedrich

74 Uhr: Neu

Hebbel.

Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Agnes Ber⸗ Abends:

nauer. Höllenfahrt. Sonntag: Hans

Sonnabend: Der

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr- Der Troubadour. Abends: Der Freischütz.

Schillertheater. Freitag, Abends 8 Kirchfeld. Ludwig Anzengruber.

Sonnabend? Madame Sans. Géne. Sonntag, rr, 3 Uhr: Das Urbild des ends:

Tartũff. Charlottenburg.

Es lebe das Leben. Hermann Sudermann. Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Prinz Friedrich

von Homburg.

Sonntag, Nachmittag 3 Uhr: Maria Stuart. Abends: Das Käthchen von Heilbronn.

Theater des Mestens. (Station: goologischer Kantstr. 12.) Die Dame in Rot. Juliug Brammer und Alfred Grünwald. von Robert Winterberg.

Sonnahend und folgende Tage: Die Dame

Garten.

in Not.

Sonntag. Nachmittags 31 Uhr: Ein Walzer⸗

Leut. bent? Ahnengalerie.

traum. Dperette von Franz Lehar.

Sonnenstößers Höllenfahrt. Komische Oper.

L. Volksvorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen: Der Waffenschmied.

Volkestück mit Gesang in 5 Akten von

Spielereien einer Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des schwank in vier Statlonen von Frederich.

Sonnabend und folgende Tage: gnügungsreise. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Tragödie eines Volkes. Schönherr.

weite Land. Freitag, Abends 8 Uhr:

Chopin. Barr. Für die deutsche Bühne Bolten⸗Baeckers.

Rosenmontag.

Freitag, Abends

Agnes Bernauer. Chaoypin.

Sans Sonnenstösßers Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet J. Gilbert.

Freitag, Abends 8 Uhr:

chaft.

Freischütz. Friedrichstraße) Freitag, Abends 8

O. (Wallnertheater.) Uhr: Der Pfarrer von

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236)

vielhauses ?: Die Verguügungsreise. Gin Reise= Fritz Friedmann⸗

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Renaissance.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander)

Ein Walzer Schwank in drei Akten von Köroul und

Sonnabend und folgende Tage: Ein Walzer von

Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld.

Freitag, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drel Akten von

Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Mustk von Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung:

Sneewittchen. Abends: Polnische Wirtschaft. Sonntag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof

Baby. Burleske in drei Akten von Margaret Mayo. Sonnabend und folgende Tage: Mein Baby. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Francillon.

Freitag, Neuen Schau⸗

ö 2. Die Ver (Rezitation).

Am Klavier:

Birkus Schumann. Freitag, Abends 73 Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten samtlicher Spezialitäten. Um 9gzühr: Das Manegeschaustuͤck: 1090 Jahre auf dem Meeresgrund. Ent— worfen und inszenlert vom Direktor Albert Schumann.

Sonntag, Nachmittags 33 Uhr und Abends 73 Uhr: 2 große Vorstellungen. In beiden Vor— stellungen (ungekürzt): 1000 Jahre auf dem Meeresgrund.

von

bearbeitet von

von g Kren. Zirkus Qusch. Freitag, Abends 74 Uhr:

Große Galavorstellung. U. a.: „Max und Moritz“ und „Pepi“, die drei Schimpansen (groß⸗ artige Dressurleistung). Zum Schluß: U 26. , des Zirkus Busch in fünf ldern. Sonntag, Nachmittags 35 Uhr und Abends 73 Uhr: 2 Vorstellungen.

Uhr: Mein , Famili Verlobt: Hedwig Gräfin Schaffgotsch mit Hrn.

Konzerte.

Madame Sans ⸗Géne. Philharmonie. Freitag, Feltg Abends 8 Uhr:

rama in fünf Akten von direktor Max Eschke.

Abends Don Carlos. Freitag,

Singakademie.

Dr. Ernst FKunmald.

Freitag, Abends 8 Uhr: Saal Bechstein.

Dyerette in drei Akten von Mustk

Thornberg, Henry Bransen.

Abends 8 Uhr:

L. Winterkonzert des Berliner Sängervereins (Caecilia Meiodia). Chormeister: Königl. Musik⸗

Abends 8 Uhr:

Konzert von Emerie von Stefaniai (Klavler) mit dem Philharmonischen Orchester, Dirigent:

Freitag, Abends 73 Uhr: stlavierabend von Dr. Imre v. gFesri-Szantèé.

Beethonen-Saal. Freitag, Abends 8 Uhr: TZammermusikabend des Thornberg⸗Bramsen⸗ Trio (Nordisches Trio). Julius und Ida

Leutnant Andreas Grafen Schall ⸗Riaucour (Schloß Zülzhoff bei Grottkau, Sh Frl. Gertraut bon Tiedemann mit Hrn. Assistenzarzt Dr. med. Friedrich Wilhelm Strauch (Halle a. S. ).

Geboren: Ein Sohn Hrn. Ludwig Grafen von Bernstorff-Beseritz (Beseritz ). Hrn. Haupt⸗ mann a. D. Rojahn (Ober Bögendorf). Hrn. Oberleutnant Bolko Grafen von Roedern ,

Gest or ben; Greßherz. saͤchl. Oberlandforstmeister, Professor Dr. Hermann Stoetzer (EisenachJ. Hr. Rolf von Rodewald (Windhuh.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschlleßlich Börsen⸗ Beilage).

Operntheater (Direktion Dr. Helmer) geht morgen, Abends 8 Uhr, im weiteren Verlauf des Gast⸗ Hamlet! in Szene. Der Polonius ist mit

ellberg besetzt. Der der Kasse des

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 16. Novemher

M 271.

Per son aluveränderungen.

söniglich Preußische Armee.

iziere, Fähnriche uswp. Neues Palats, 14. No— . ö Hauptm. nnd Adjutant der 4. Ingen. Insp., scheidet am b. Dezember auß dem Heere aus und wird mit dem 6. Dezember 1911 in der Marine angestellt. Er wird der Forti⸗ fikation in Tsingtau zugeteilt und trägt in diesem Verhältnis die Uniform des IJ. Seebats. Kuhlmann, Lt. im 1II. Stammseebat. scheidet am 29. Februar aus der Marine aus und wird mit dem 1. März 1912 im Bad. Fußart. Regt. Nr. 14 angestellt. Meinardus (Otto), Oberlt. im Gardefußart, Regt. scheidet am l. Deiemher 1911 aus dem Heere aus und wird mit dem 1. Januar 1912 im III. See⸗ bat. angestellt. Jae sch ke, Oberlt. im Großherzogl. Art. Korps, 1. Groß⸗ herzogl. Hess. Feldart. Regt. Nr. 25, scheidet am 5. Dezember aus dem Heere aus und wird mit dem 6. Dezember 1911 im III. Seebat. angestellt. Samy Sabit Karaman, Lt. ä la suite der Armee, kommandiert zur Dienstleistung beim Drag. Regt. Freiherr von Man— teuffel (Rhein.) Nr. 5, aus dem Heere ausgeschieden. Evangelische Militärgeistliche.

21. Oktober. Richtmann, Div. Pfarrer der 4. Div. in Hohensalza, in gleicher Eigenschaft zum 1. Nobember d. J. zur It. Div. nach Saarbrücken versetzt. Horning, Militärhilfsgeistlicher der 29. Div. in . i. E., unter Belassung daselbst zum

iv. Pfarrer ernannt. 38 mf en Tiemann, Militärhilfsgeistlichr, beauftragt mit Wahrnehmung der Kadettenhauspfarrstelle in Plön, unter Be⸗ lassung daselbst zum Kadettenhauspfarrer ernannt.

28. Oktober. Salz sie der, Pfarramtskandidat in Kampz i. P. zum 1. November d. J. als Militärhilfsgeistlicher unter Zuteilung zur Großherzogl. Hess. (25. Div. in Darmstadt angestellt.

sz. No vember. Schulz, Pfarramtskandidat in Königeberg i. Pr., zum 19. November d. J. als Militärhilfsgeistlicher unter Zu⸗ teilung zur 18. Div. in Altona angestellt. w, ,

7. November. . Lutz ki, Pfarramtskandidat, zurzeit in Berlin, zum 10. November d. IJ als Militärhilfsgeistlicher unter Zuteilung zur 5. Div. in Frankfurt a. O. angestellt.

Beamte der Militärverwaltung. ö

26. Oktober. Durch Allerhöchste Bestallung. Reinsch, Betriebsdirektor 2. Klasse bei den technischen Instituten, zum Betriebs—⸗ direktor 1. Klasse ernannt. Durch keen es Patent. 26. Oktober. Den Korps⸗ stabsapothekern Dr. Weigt beim V. Armeekorps Sig walt beim XIV. Armeekorps, Dr. Crato beim XV. Armeekorps, Dr. Giese beim XVII. Armeekorps, Dr. Amort beim IV. Armeekorps, Dr. Strunk beim medizinischen Untersuchungsamt der Kaiser Wilhelms— Akademie der Charakter als Oberstabsapotheker mit dem persönlichen Range der Räte 4. Klasse verliehen. Westphal, Geheimem Registrator vom Kriegsministerium, der Charakter als Rechnungsrat verliehen.

libenr c Allerhöchsten Abschied. 26. Oktober. Koch, Geheimer Baurat, Betriebsdirektor 2. Klasse im Kriegsministerium, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versett.

2. November. Klinkow, Proviantamtzs direktor in Koblenz, beim Ausscheiden aus dem Dienste mit Pension der Charakter als Rechnungsrat verliehen.

3 Verfügung des Kriegsministerium s. 20. Sep— tember. Schmidtsdorf, Schneider, Albrecht, Poetter, Mahncke, Hilfsinspektoren, als Remontedepotinspektoren für den Wirtschaftsbetrieb bei den Remontedepotadministrationen Dölitz, Liesken, Neuhof⸗Ragnit, Wirsitz und Weeskenhof angestellt. .

18. Oktober. Neugebauer, Geheimer Rechnungsrat, Ge⸗ heimer expedierender Sekretär im Kriegsministerium, auf selnen An⸗ trag mit Pension in den Ruhestand versetzt. Die Garn. Verwalt. Inspektoren auf Probe Maeder in Koblenz, Schultz in Darmstadt, Stöbbe in Gumbinnen, König und Hildebrand in Straßburg l. E. zu Garn. Verwalt. Inspektoren ernannt. .

19. Oktober. Koch (Moritz), Intend. Diätar bei der Intend. der 19. Div., zum Intend. Sekretär ernannt. ; 20. Oktober. del, Intend. Sekretär von der Intend. des Gardekorps, der Titel Obermilitärintend. Sekretär verliehen.

21. Oktober Grünewald, Intend. Diätar bei der Intend. der 22. Div, zur Intend. des J. Armeekorps versetzt unter Aufhebung der zum 1. Januar 1912 ausgesprochenen Versetzung dorthin.

24 Oktober. Schreiner, Oberlt. der. Res., bisher Oberlt im Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, zum etatsmäßigen Intend. Assessor bei der Intend, des VIII. Armeekorps, Dr. Steffen, Oberapotheker der Res., zum Stabsapotheker des Garn. Lazaretts Breslau, Kilian, Stollberg, Rösler, Lazarettinspektoren auf Probe in Koblenz, Gnesen und Berlin II, zu Lazarettinspektoren, ernannt. ;

25. Oktober. Die Garn. Verwalt. Oberinspektoren Groß in Neisse, Markert in Karlsruhe, Schmidt in Berlin zu Garn. Verwalt. Direktoren, die Garn. Verwait. Inspektoren Herling in Liegnitz, Koseck in Krotoschin, Köhler in Worms, Gehrig auf dem Truppenübungeplatze Bitsch, Friedrichs in Alt Damm, Thal in Schöneberg zu Garn. Verwalt. Dherinspektoren, befördert. Zosel, Garn. Verwalt. Insp. in Brandenburß a. H, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. . ö . Oktober. . Tiemann, Intend. Sekretäre von den Intendanturen des J. Armeekorps und der Verkehrstruppen, der Titel Obermilitärintend. Sekretär verliehrn. Warnke, Garn. Verwalt. Insp. und Amtsvorstand in Güstrow, bei seinem Aus⸗ scheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Garn. Verwalt. Oberinsp. beigelegt.

3 3 ö. n gt: Sevecke, Lazarettoberinsp., von Stettin nach Magdeburg zur Wahrnehmung der Lazarettverwalt. Direktorstelle, Gragert, Lazarettinsp und Kassenvorstand in Osna⸗ brück. nach Stettin zur Wahrnehmung der Oberinsp. Stelle, Schliepe, Lazarettinsp. und Kassenvorstand, von Insterburg nach Osnabrück, Hack, Lazarettinsp., von Cöln nach Insterburg als Kassen— vorstand. ?.

31. Oktober. Reichel, Militärbaumeister, Betriebsassist, bei der Geschoßfabrik Siegburg, zum Betriebsleiter, Dr. Boll 6, Militär⸗ physiker. Betriebsassist. beim Militärversuchsamt, zum wissenschaft- lichen Mitgliede, ernannt. Rückert, Rechnungsrat, Qberzahlmstr. von der J. Abteil. 2. Bad. Feldart. , Nr. 30, auf seinen An⸗ trag mit Penston in den Ruhestand verseßzt. .

J. . 3 . Ohn, Milttärbausekretariatsdlätar in Wies— baden, als Militärbausekretär angestellt.

2. November. Dr. Vollert, Intend. Assessor von der Intend. der Verkehrstruppen, zu der des III. Armeekorps versetzt. Böhnke, Intend. Registrator von der Intend. J. Armeekorps, zum Geheimen Registrator im Kriegsministerium ernannt. Schiel, Endrup, Probiantmeister in Torgau und Küstrin, nach Berlin und Koblenz, Schmeichel, Patzer, Proviantamtsinspektoren und Amtt⸗ vorstälnde in Bitsch und Sprottau, nach Torgau und Küstꝛin, Erdelt, Probiantamtssnspektor und Vorstand der Zweig— herwaltung in Mainz, als Amtsvorstand nach Sprottau,

eber, Provianta ntzinspektor und Kontrolleführer in Coöln, als Amtsvorstand nach Bitsch, Ulrich, Proviantamtsinsp und Vor. tand der Zweigverwalt. in Metz, in gleicher Eigenschaft nach Main;, Tho ellden, Proviantamtsinsp. und Kontrolleführer in Altona, nach Rastatt, Goerke, Inveen, Proviantamtsinspektoren in Allenstein

und Koblenz, nach Altona als Kontrolleführer und Cöln, zum

1. Dezember 1911 versetzt. . 4. Nebem ber. Kolbow, Provigntamtzinsp. und Kontrolle

ührer in Breslau, als Amtsvorstand nach Güstrow versetzt. .

886 2

ö . gaiserliche Marine. Offiziere uswp. 11. November. Befördert: zu Ka

zur See die Freg. Kapitäns: v. Egidy (Moritz), Kommandant S. M. kleinen Kreuzers Mainz, Brüninghaus, unter Ernennung zum Abteil. Chef im Reichsmarineamt, Vollerthun vom Reichs⸗ marineamt, Graßhoff (Kurt), Abteil. Chef im Admiralstabe der Marine, Michel sen, Präͤses des Torpedobersuchskommandos, Kranzbühler vom Reichsmarineamt, Tägert (Cart), Chef des Stabes der Torpedoinfp., zu Freg. Kapitäns die Korv. Kapitäns: v. Studnitz, beauftragt mit Wahrnehmung der Ge— schäfte des Ausrüstungodirektors der Werft zu Wilhelmshaven, paschen (Wilhelm), Abteil. Kommandeur bei der J. Tor— pedodi, Ackermann (Richard), Mitglied der Schiffprüfungs⸗ lommission, Grauer vom Reichsmarineamt, Harder, Mitglied der Schiffsprüfungskommission, Schlicht, Abteil, Kommandeur bei der LMatrosendib.; zu Korv. Kapitäns die Kapitänlts.: Metz ing, Erster Offizier S. M. großen Kreuzers „Hansa“, v. d. Kneseb eck, persön⸗ licher Adjutant des Prinzen Heinrich von Preußen Königlicher Hoheit, Kahle, Schultz (Mar) dom Reichsmarineamt, v. Bodecker, Navigationsoffizier S. M. Linienschiffes Schlesien . Schulz (Edmund), Erster Offtzier S. M. Schulschiffes Württemberg“, Berendes, Erster Offizier S. M. großen Kreuzers Friedrich Carl', Erler, Art. Offizier S. M. Linienschiffes Echleswig Holstein', Jacobs, kommandiert zur Dienstleistung beim Reichs- marineamt; zu Kapitänlts. die Oberlts. zur See: Gckerlin von der II. Marineinsp., Rebensburg (Wilhelm) von der J. Torpedodiv., Pohle (Richard) zur Verfügung der Torpedoinsp., Collmann (Otto) von der 1. Marineinsp., Höring von der II. Torpedodiv., Wende (Georg) von der J. Marineinsp., Beitzen (Richard) von der Lc. Torpedodiv,, Lenzn er von der LV. Matrosenart. Abteil. Elsässer, Lehrer an der Schiffsart. Schule, Frhr. v. Fircks, Kommandant S. M. Flußkanonenboots „Tsingtau“; Dr. John, Marineoberstabs⸗ und Werftoberarzt der Werft. zu Wilhelms— haven, zum Marinegen. Oberarst, Dr. Wiens, Marine⸗ stabsarzt vom Stabe S. M. großen Kreuzers Hansa“, zum Marineoberstabsarzt, Liebau, Marineoberassist. Arzt

vom Stahe S. M. Flusfkanonenbootz „Vaterland., zum Marine. fab arzt, Dr. Krauß, Marineassist. Arst vom Stabe S. M. großen

Kreuzers „Jorck“, zum Marineoberassist. Arzt, Dr. Claus, Marine⸗ unterarzt von der Marinestation der Nordsee, zum Marineassist. Arzt; Pelz., Musikmeister vom J. Seebat.,, zum Obermusikmeister.

Ernannt: Ahle nt, Kapitän zur See vom Reichsmarineamt, zum Abteil. Chef im ,, v. Be low, Oberstlt. und Kom— mandeur des 1II. Seebats, zum Kommandeur des III. Stammseebats. , Frhr. v. Liliencron, Major und Kommandeur des III. Stamm- seebats., zum Kommandeur des III. Seebats. ) rr ,,

Kommandiert: zum III. Seebat. Perschmann, Hauptm. und Komp. Chef im III. Stammseebat., Klinger, Laub, Pflugradt, Schulz, Butte rsack. Oberlts. von demselben Bat. ; zum III. Stammseebat.: v. Bassew itz, Hauptm. und Komp. Chef im III. Seebat, v. Benningsen, Stampe, Francke, v. Detten, Schade, Hoffmann (Georg), Danzer, Oberlts., Kuhl⸗ mann, Lt, sämtlich von demselben Batten, Wagner, Hauptm., Dronke, Oberlt. von der Fortifikation Tsingtau. ; o, , men

Schütte, Oberlt. vom III. Seebat,, zur Fortifikation Tsingtau kommandiert. ;

Auf ihre Gesuche mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt: Meier, Konteradmiral und Abteil. Chef im Reichsmarineamt, die Kapitäns zur See: Louran von der Marinestation der Nordsee, unter Verleihung des Charakters als Konteradmiral, v. Jach mann von der Marinestation der Ostsee, Bechtel von der Marinestation der Nordsee, unter Ernennung zum Küstenbezirksinsp. des III. Küsten— bezirk. j . . .

Der Abschied mit der gesetzlichen Pension, der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform und der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst bewilligt: v. Meuron, Korv. Kapitän bon der Marinestation der Nordsee, unter Verleihung des Charakters als Freg. Kapitän, Wittmann (Max), Korv. Kapitän von der Marinestation der Ostsee, Bu sch (Adolph). Oberlt. zur See von der J. Marineinsp., Schacht, Marine⸗Gen. Oberarzt von der Marinestation der Nordsee, unter Verleihung des Charakters als Marine Gen. Arzt.] .

Götting (Rudolf), Kapitänlt. von der J. Marineinsp. unter Verleihung des Charakters als Korv. Kapitän, der Abschied mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniferm bewilligt. Hoffmann, Kapitän zur See z. D., Küsten— bezirksinsp. des III. Küstenbezirks, auf seinen Antrag von dieser

Stellung enthoben unter gleichzeitiger Verleihung des Charakters als

Konteradmiral. Melior, Fähnr. zur See von der Narineschule, wegen körperlicher Dienstunbrauchbarkeit aus dem aktiven Marinedienst entlassen.

Deutscher Reichstag. 206. Sitzung vom 15. November 1911, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Zur zweiten Beratung steht der Entwurf eines Gesetzes, betreffend den Aus bau der deutschen Wafsserstraßen und die Erhebung von Schiffahrtsabgaben. ö

Der Referent Abg. Gexstenberger (entr.) gibt ein⸗ leitend eine Darstellung des Inhalts des Entwurfs, wie er aus den Kommissionsberatungen hervorgegangen ist, auch über Artikel IIff., die zu bildende Strombauverbände, Strombeiräte, Verwaltungsausschüsse usw. behandeln. .

Ein Antrag des Abg. von Strom beck (Zentr.) geht dahin, den Artikel IIIa dem Artikel L einzufügen.

Abg. Zehnter (Zentr.): In meiner Fraktion besteht eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegen. die Einführung von Schiff sahrtsabgaben nicht. Eine große Mehrheit macht aber ihre Zu⸗ stimmung abhängig von der Art und Weise wie Artikel IL gestaltet wird. Artikel 1 gibt zu Anständen keinen Anlaß. Ich kann weiter erklären, daß nach unserer Meinung der Entwurf in der Kommission eine Reihe von Verbesserungen erfahren hat, die denjenigen die noch zweifelhaft waren, die Zustimmung erleichtert haben. Die Ver⸗ besserungen beziehen sich im wesentlichen darauf, daß eine Erweiterung des Interessengebietes der Stromhauverbände be⸗ schlossen worden ist. Das erweiterte Programm bringt große Vorteile. Wir sehen einen Fortschritt darin, daß durch den 5 2 des Artikels 11 die Fortführung der Regulierung und Kanalisierung des Oberrheins von Straßburg, aufwärts nach Kenstanz obligatorisch gemacht worden ist. Das Hineinnehmen dieser Strecke bedeutet eine wesentliche Verbesserung des Aktionsradius des deutschen Dandels und der deutschen Industrie. In 53 war ursprünglich eine Be— stimmung darüber getroffen, daß die Schiffahrtsabgaben auch ver⸗ wendet werden können für die Unterhaltung älterer Anstalten, die vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes hergestellt worden sind. Diese Bestimmung ist erfreulicherweise in der Kommission heraus⸗

zukürzen, beschränke ich mich auf die Erklärung, daß

trage die s nage fährden, ablehnen werden—

stei, dessen

18H.

gebracht worden. Dadurch ist jedes fiskalische Interesse aus dem Gesetzentwurf beseitigt worden, und der Gesetzentwurf stellt sich als ein reines Gesetz im Interesse künftiger Meliorationen für die Schiff⸗ fahrt dar. Das ist eine wesentlich günstigere Gestaltung des Gesetz⸗ entwurfs. Der § 4 schafft die Moglichkeit, daß auch andere An⸗ stalten, die im § 1 Absatz 2 nicht genannt sind, durch überein⸗ stimmende Beschlüͤsse der Verwaltunggausschüsse und Strombeilräte aufgenommen werden können. Die Kommission hat aber hinzu⸗ gesetzt, daß die Verbände für die Herstellung und Unterhaltung solcher Anstalten, wenn sie sich nicht mit den beteiligten Staaten über deren Mitwirkung verständigen, Jahresbeiträge in Höhe der den Stromkassen erwachsenden Mehreinnahmen zu leisten haben, und daß die Höhe dieser Beiträge durch den Verwaltungs⸗ ausschuß unter Zustimmung des Strombeirats festgesetzt wird. Auch im § 7 ösind wesentliche Verbesserungen in bezug auf die Strombeiräte herbeigeführt worden. Es ist auch die Zahl der Mitglieder der Strombeiräte vermehrt worden, sodaß dafur Sorge getragen ist, daß, soweit irgend möglich, alle Interessen des Strombaugebietes zur Geltung kommen können. Es ist von seiten der Sozialdemokratie auch ein Antrag gestellt worden, in dem das Gewerbe ausdrücklich als eine derjenigen Interessenschichten er⸗ wähnt wird, die vertreten werden sollen. Ich für meine Person habe, keine Bedenken dagegen, obgleich ich der Meinung bin, daß es nicht notwendig ist. Sodann enthält 8 die Möglichkeit. daß durch Beschlüsse der Strombeiräte und Verwaltungsausschüsse die Abgaben selbst erhöht werden können. Die Kommission hat eine obligatorische Grenze festgesetzt, sodaß die Abgaben auf mehr als das Doppelte nur durch ein Reichsgesetz erhöht werden können. Es sind also die Verwaltungsausschüsse und Strombeiräte nur in der Lage, die Einheitssätze bis zu dieser Grenze zu erhöhen. Sodann ist in demselben Paragraphen festgelegt worden, daß Kohlen und Erze immer in der untersten Tarifklasse bleiben müssen. Ferner ist. durch die Kommission die Bestimmung hineingebracht, daß kleinere Schiffe von Abgaben befreit sind. Endlich finden wir in 8 11 eine Bestim⸗ mung, die feststellt, daß die Abgaben erst erhoben werden sollen, wenn ein Teil von den Bauprojekten ausgeführt ist, die in 8 2 vorgeseben sind. In dem Regierungsentwurf war die Bestimmung enthalten, daß die Abgabenerhebung eintreten soll, wenn ein Viertel der veranschlagten Gesamtkosten verausgabt ist. Durch die Kommissionsfassung wird also bestimmt, daß die Abgabenerhebung erst dann eintritt, wenn wirklich schon Verbesserungen für die Schiffahrt vorgenommen sind. Es sind in der Kommission also wesentliche Verbesserungen vor⸗ genommen worden. Unsere Zustimmung hängt aber allerdings dap on ab daß keine wesentlichen Veränderungen an diesen Be⸗ schlüssen, vorgenommen werden. Vor allen Dingen würden wir es für bedenklich halten, wenn das Bauprogramm des § 2 er⸗ heblich erweitert würde. In diesen 8 2 sind diejenigen Projekte hineingekommen, über welche die Regierungen, die den be⸗ treffenden Verbänden angehören, im wesentlichen eine Einigkeit erzielt haben. Diese Strombauverbände sind eigentlich öffentlich⸗rechtliche, staats rechtliche Genossenschaften, und es ist jelbstverständlich, daß nur solche Aufgaben hineingenommen werden können, über die man . geeinigt hat. Wir halten es nicht für angängig, daß man einfa durch einen Beschluß des Reichstags in § 2 wesentlich neue Pro⸗ gramme hinein dekretiert, Es geht auch ferner nicht an, daß man die Abgabensätze so weit erniedrigt, daß die Einnahmen des Verbandes in der Weise geschwächt werden, daß sie in keinem Verhältnis zu den vor= gesehenen Aufgaben stehen, ebenso müssen wir uns gegen eine Er⸗— weiterung des Kreises der Schiffe wenden, die von den Abgaben be⸗

freit sein sollen. 2 4

Abg. Kreth (8dkons.): Meine Freunde stimmen den Kommissions⸗

beschlüssen zu mit Ausnahme der Kollegen aus dem Königreich Sachsen, die befürchten, daß die Vorlage geeignet sein könnte, die Interessen ihrer Heimat zu schädigen. Um die Debatte möglichst ab⸗

j wir alle An⸗ geeignet sein könnten, die Annahme der Vorlage zu ge— Wir müssen unsere Haltung davon ab⸗ hängig machen, daß die Regierung wiederholt erklärt hat, daß dieses Schifflein bereits bis zur Tiefladelinie bepackt ist, und eine weitere Belastung das Schiff leicht zum Scheitern bringen könnte. Es wäre zu bedauern, wenn die ganze Arbeit der Kommission verloren gehen sollte. Die Mehrzahl; meiner Freunde ist der Ansicht, daß diese Vorlage in volkswirtschaftlicher Beziehung günstig wirken wird, und deshalb werden wir dahin wirken, daß sie angenommen wird.

Abg. Dr. David (Soz.): Die Annahme des Art. L würde eine sehr wertvolle Errungenschaft der einstmaligen deutschen Freiheits⸗ und Einheitsbewegung, das Palladium der freien Schiffahrt auf den deut⸗ schen Strömen, vernichten. Man stellt es so dar, als ob diese Vor⸗ lage die Schiffahrt fördern sollte, aber ich will ihr diese schöne Maske wegreißen. Wer die eigentliche Absicht dieses Gesetzes verstehen will, muß auf seinen Ursprung zurückgehen. Der Vorschlag, Schiffahrte— abgaben einzuführen, entstand in der preußischen Kanalkampagne, seins⸗ Väter sind die bekannten Kanalfrondeure, die gegen das Kanasprojekt, für das sich auch der König von Preußen eingesetzt hatte, Front machten. Die Schiffahrtsabgaben sind die Kompensation, die die Regierung für die Zustimmung der Kanalopposition für den Kanaltorso geben mußte. Dieser Ursprung der Vorlage enthüllt schon ihren eigentlichen Charakter. Der Antrag, Schiffahrtsabgaben als Bedingung zu verlangen, kam in den damaligen preußischen Verhandlungen von dem Abg.

von Heydebrand, und der Antragsteller erklärte, die Erhebung von

Abgaben sei besonders notwendig auf dem Rhein, der ein Einfallstor Gefährlichkeit noch durch den neuen Kanal erhöht werde, und ein Mitantragsteller führte aus, dasn der Staat mit Schiffahrtsabgaben der heimatlichen Landwirtschaft zu Hilfe kommen müsse, da der Schiffstransport so billig sei, daß er die Zollmaßnahmen illusorisch mache. Das Zentrum versuchte den eigentlichen Charakter des Gesetzes zu maskieren, aber Tas Zentrumsmitglied Dr. Am Zehnhoff führte damals im Abgeordneten⸗ hause als Berichterstatter über die Kanalvorlage aus, der heimischen Landwirtschaft brächten die großen Ströme durchweg Nach⸗ teil, indem sie den ausländischen Produkten als Einfallstore dienten, wodurch der Grundgedanke der Schutzzollpolitik durchkreuzt werde; dem Interesse der einheimischen Industrie und Landwirtschaft wäre am besten damit gedient, daß die von der Industrie benötigten Materialien möglichst mit Abgaben verschont, dagegen das ausländische Getreide mit um so höheren Abgaben belegt würde. Hier ist also ein neues Glied in der agrarischen Brotverteuerungs⸗ politik. Nach dem Kommissionsbeschluß sollen Eisen und Erze immer in der niedrigsten Tarifklasse gefahren werden; auch dies ist vom Abg. Am Zehnhoff beantragt worden. Als wir aber beantragten, daß auch die Nahrungsmittel in der niedrigsten Tarif⸗ kasse gefahren werden sollen, machte das Zentrum dagegen Front. Die Vorlage hat also einen agrarischen Pferdefuß und ist verkehrs- feindlich. Die preußische Regierung, der geschäftsführende Ausschuß der wahren Patrioten, war damals in der Klemme zwischen zwei Mühlsteinen; auf der einen Seite hatte der preußische Köni

erklärt, er wolle das Kanalwerk unter allen Umständen zum bf bringen, auf der anderen Seite dachten aber die Kanalfrondeure gar nicht daran. Aus dieser Klemme mußte man heraus, man wollte sich nicht wie Herr von Podbieleki sagte, von dem Lausekanal vor den Bauch stoßen lassen, und deshalb stimmte die Regierung dieser verkehrsfeindlichen Bestimmung im § 19 des preußischen Kanal= gesetzes wegen der Schiffahrtsabgaben zu. Aber so leicht war die Sache nicht zu machen. Erst wollte man durch eine geistvolle Inter⸗