1911 / 275 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Nov 1911 18:00:01 GMT) scan diff

5. ;

10.

*

Bezeichnung der Eisenbahnen

Betriebs⸗ länge Ende des Monats

km

Ver kehrseinnahme

aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr

aus dem Güterverkehr

zusammen

Einnahme aus sonstigen

über⸗ auf über⸗ auf haupt 1 km haupt 1 kRm

Ab 16 b i

über⸗ haupt M6

Quellen

Gesamt⸗

einnahme

über⸗ haupt b

auf 1m

46

Neuhaldenslebener Eisenbahn ... Neustadt⸗Gogoliner Eisenbahn . Niederlausitzer e,, Oberrheinische Eisenbahn⸗Gesellschaft. Oberschefflenz⸗Billighetmer Eisenbahn Oschersleben⸗Schöninger Eisenbahn . Osterwieck⸗Wasserlebener Eisenbahnn. Paulinenaue⸗Neuruppiner Eisenbahn. Prignitzer Eisenbahn ... Rappoltsweiler Straßenbahn.... ... Reinickendorf⸗Liebenwalde⸗Gr. Schönebecker Eisenbahn Rinteln⸗Stadthagener Eisenbahn. .... Rosheim⸗St. Naborer Eisenbahn .

Ruppiner Kreisbahn ...

Stendal ⸗Tangermünder Eisenbahn .. Stralsund⸗Tribsees'er Eisenbahn ... Süddeutsche] Badische und Hessische Linien Eisenbahn⸗

Gesellschaft Thüringische Linien. .. Teutoburger Wald⸗Eisenbahn .... Thüringische Nebenbahnen (Bachstein) . R 2 Vorwohle⸗Emmerthaler Eisenbahn .. Westfälische Landes⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft. Wittenberge⸗Perleberger Eisenbahn . Wutha⸗Ruhlaer Eisenbahn. .. Ischipkau⸗Finsterwalder Eisenbahn .

Badische Lokal⸗Eisenbahnen, A.-G. Braunschweigische Landes⸗Eisenbahn . Cronberger Eisenbahn ..... Halberstadt⸗Blankenburger Eisenbahn Meckenbeuren⸗Tettnanger Eisenbahn . Neubrandenburg⸗Friedländer Eisenbahn . Niederbiegen⸗Weingartener Eisenbahn Württembergische Eisenbahn⸗-Gesellschaft

Württembergische Nebenbahnen. ... ;

26,97 0 21,33 0 30, 30

265,78

30, 64 0 41,60 0 113,30 0 61,94

5 600 183 30 400 992 370 m 12 25 250 824 9670 232 28 880 694 740 w 17 5 360 w 129 13 300 117 28 900 255 600 6 3400 30 50 881 821 39 623 640 0 2688 w 43 6 006 w— 97 8,50 886 104 1844 217 0 70 8 207 24 6 500 269 15 200 564 400 610900 226 5200 11200 525 400 200 10 8 400 15 550 513 1000 4950 164 14000 48 000 758 300 w— ö * 6000 95 3929 ; 4846 1211 Höh J 530 132 30 940 31 410 506 380 z 730 11 7473 3 31094 1525 200 1507 ö 74 1844 158 11 335 973 826 354 l 9500 18 500 400 2300 5140 35 290 110 13080 8200 7500 200 1700 43 865 68 572 3946 4085 10372 29819 689 2461 14552 40776 601 2194 26173 58 911 626 . 1758 1811 sz 3314 104 27 823 6999 227 26 031 0 276 3988 70 000 125 000 4000 10000 8300 16000 700 6 1600 5578 5 5 800 213 2 1045 480 z 783 743 383 . 4365

. P 8 L O 00 2

2

41960 2680 129970 11780 3020 700

96 590 13080 2872 1207 1 7900 16000 200 6 000 325 3 7456

62 560 2090 26100 2000 22000 2 500 30400 1670 2181

19730 36 830 1700 47750 4550 . !

36 000 24 880 38 550 6100 42200 4000 90 504 8 694 2730 157 21700 5700 16400 200 23 950 5950 62 000 5700 8775 1085 62 350 350 38 567 1707 13179 1180 28 000 1900 40 430 12970 986 15 700 433 1500 42 112 437 670 139

195 000 14000 24300

990 11378

2. C 32

83 545 4748

104 520 590 156 070 93780 25 020 3200 126 990 14750 5 053

2 252 23 900 5800 7781

56 560 840

123 600 300

3000 4095 168 16500 300 3305 331 1500 500

3170 325 2550

1 1300

36 500 249350 40153 5703 44 200 4000 91 504 8911 277 180 22760 5840 16800 200 24900 6559 62 900 5700 8 980 1071 63 5h50 450 40 607 1797 14 326 1167 28 600 1900 40 680 13140 16100 1900 113 993

33 691 3786 230000 16000 24900 900 11676 834

85 883 4608

106050 440 193070 6780 29115 3032 143 490 14450 8 358 2583 25 400 6300 71781

59 730 1165 126 1950 * 1000

1194 814 966 137 390 36 1477

freit und in

Summe gegen das Vorjahr! 4

Vermerk. Die

53 021, 17 671,90

bei jeder Bahn in zweiter Reihe eingetragenen Zahlen geben den Unterschled

d TT sd ] 75 77 . 3 255 o 3. r

5d 9968 866

857 769 3 245 981 237

13 194 368 4 197

nehr (4) oder weniger (—)] gegen das Vorjahr an.

193404

15 0198914

261 001 151 l13 000964

Literatur.

Reichsversicherungsordnung nebst Einführungsgesetz mit Erläuterungen von Dr. L. von Köhler, Ministerial⸗ direktor, K. württembergischem stellv. Bundesratsbevollmächtigten, T Bie senberger, Oberregierungsrat bei der Versicherunasanstalt Württemberg, H. Schäf fer, Regierungsrat, und Dr. W. Schall, Amtmann im K. württ. Ministerium des Innern. Zweite Lieferung: Zweites Buch: Krankenversicherung, Abschnitt 1—11, 165 bis 536, nebst einer Zusammenstellung der Paragraphen der R.⸗V.⸗O. und der alten Arbeiterversicherungsgesetze, bearbeitet von Regierungsrat Schäffer. Preis 5 „S½. Stuttgart, Verlag von W. Kohlhammer. Die vorliegende zweite Lieferung enthält das von der Kranken— versicherung handelnde zweite Buch der Reichsversicherungsordnung. Dieser wichtige Versicherungszweig hat die verhältnismäßig größten Aenderungen gegenüber dem bisherigen Recht erfahren. Der Kreis der der Krankenversicherung unterliegenden Personen weist eine ganz wesentliche Ausdehnung namentlich insofern auf, als nun⸗ mehr auch die land⸗ und forstwirtschaftlichen Arbeiter, die Dienstboten, die sogen. unständigen Arbeiter, ferner die im Wandergewerbe Be⸗ schäftigten, die Hausgewerbetreibenden sowie die unbezablten Lehrlinge unmtttelbar kraft des Gesetzes der reichsrechtlichen Krankenversicherung unterliegen. Sodann ist die Organisation der reichsgesetzlichen Krankenversicherung auf ganz neue Grundlagen gestellt worden. Die Gemeindekrankenversicherung ist beseitigt. Als die allgemeinen Ver⸗ sicherungseinrichtungen dienen jetzt die allgemeinen Orts. so⸗ wie die Landkrankenkassen, soweit letztere nicht landesgesetzlich auegeschlossen werden. Daneben können noch besondere Orts⸗ krankenkassen, soweit solche bisher bestanden, zugelassen werden. Die Betriebs⸗ und die Innungskrankenkassen bleiben, wenn auch unter etwas strengeren Voraussetzungen, bestehen. Eine wesentliche Ein— schränkung haben die Hilfskassen erfahren. In der Organtsation der Krankenkassen ist auch insofern eine weitere Aenderung eingetreten, als der Einfluß der Arbeitgeber, obgleich die bisherige Beitragsdrittelung beibehalten wurde, nicht unwesentlich gestärkt worden ist. Die Rechts⸗ verhältnisse der Kassenangestellten sind in umfassender Weise geregelt worden. Der Verwaltung der Kassenmittel ist ein weiterer Spielraum gewährt. Die Gründung freier Kassenverbände ist ausdrücklich an= erkannt. In den von Regierungsrat Schäffer zu den Gesetzesbestimmungen gegebenen Erläuterungen sind die Aenderungen im einzelnen unter jeweiligem Hinweis auf die Bestimmungen deß bis⸗ herigen Rechts hervorgehoben. Außerdem sind die wichtigsten Gegenstände: der Kreis der versicherten Personen, die Rechts⸗ n der Kassenangestellten, die Beziehungen der Kassen

l

zu den Aerzten und Apotheken, die Versicherungsverhältnisse der land— wirtschaftlichen Arbeiter, der Dienstboten, der unständigen Arbeiter, der im Wandergewerbe Beschäftigten und der Hausgewerbetreibenden, sowie namentlich auch die Regelung der Verhältnisse der Ersatzkassen und der knapyschaftlichen Teer n fen in besonderen Vorbemertungen zu den betreffenden Abschnitten in zusammenfassender Weise dargestellt. Gerade diese Darstellungen werden die Einführung in das neue Recht wesentlich erleichtern. Die der zweiten Lieferung noch beigegebene vergleichende Uebersicht über die einander entsprechenden Paragraphen der Reichsversicherungsordnung, des Regierungsentwurfs und der Be— schlüsse der Reichstagskommission hierzu sowie der bisherigen Gesetze wird besonders für die Uebergangszeit denjenigen, die sich mit der Arbeiterversicherung näher zu befassen haben, wertvolle Dienste leisten.

Eine Textausgabe der Reichsversicherungsordnung nebst dem Einführungsgesetz ohne Erläuterungen erschien in Hermann Hillgers Verlag, Berlin (geh. 1 6). Regierungsrat J. Neuberg hat dem Gesetzestext eine Einleitung vorausgeschickt, die einen Ueberblick über die wichtigsten Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung gewährt. Ein beigegebenes alphabetisches Sachregister weist auch dem Gesetzegunkundigen den richtigen Weg durch die große Zahl von Paragraphen.

Im laufenden Jahrgang der Veröffentlichungen Aus dem Archiv der deutschen Seewarte“ ist als Heft 2 „Die geschichtliche Entwicklung der Polhäöhenbestimm ungen bei den älteren Völkern! von Karl Schoy⸗Essen und als Heft 3 „Die Temperaturverhältnisse von Mittel- und Südspanien“ von Dr. A. B. Rosenstein⸗Jafa erschienen.

Von Petzolds Gemeinde und Ortslexikon des Deutschen Reiches ist eine zweite, neubearbeitete und vermehrte Auflage erschienen (geb. in einem Halblederband oder in 2 Ganzleder⸗ bänden 20 A; Verlag von EC. H. Petzold, Bischofswerda i. S.). Das Lextkon enthält in alphabetischer Anordnung eiwa 120 000 Orte des deutschen Reichsgebietes, darunter alle Gemeinden und Gutebezirke, Post⸗, Bahn⸗, Kleinbahn und Schiffahrtsstationen, ferner alle gemeindepolitisch nicht selbständigen Ortschaften, Stadtteile, Dörfer, Kolonien, Weiler, Vorwerke, Gemarken, Gnotschaften usw., letztere bis zu 50 Einwohnern. Bei jedem Ortsnamen ist die fopographische Bezelchnung, die zugehörigen Verwaltungs⸗ und Gerichtsbehörden, der Landwehrbezirk, die Bahnstation und die Einwohnerjabl angegeben. Angestellte Stichproben haben die Zuverlässigkeit des Lexikons erwiesen, es kann daher als praktisches Nachschlagewerk empfohlen werden. Er— wähnt sei noch, daß das Werk auch in 8 Teilausgaben, deren jede ein sich geschlossenes Ganze bildet, geliefert wird.

Im Verla r Ausgabe der

klargelegt hat.

schwinden.

Weißmann.

stattlichen Band,

Satire verborgen liegt.

Vom Soldatenberuf. der Infanterie z. D.

g von J. Neumann in Altdamm ist eine neue „Hu moristisch ⸗satyrischen Plänterhiebe in den Revieren unserer Forstzeit von Gotthilf August Freiherr von Maltitz erschienen, die der Königliche Forstmeister a. D. Wilhelm Keßller besorgt hat, (geh. 3 , geb Von den Dichtungen des Freiherrn von Maltitz hat keine festen Boden zu gewinnen und ein dauerndes Interesse zu erringen vermocht. vorliegende Büchlein wird die meisten Leser zunächst kaum erwärmen, erst bei näherer Bekanntschaft wird der Leser finden, daß unter der kiausen, bizarren Außenseite manche Perle trefflichen Humors und zielsicherer Forstmänner dürften an der Schrift wohl Gefallen finden, zumal der Herausgeber das Zeinmilieu und die Lebens— schicksale des Dichters, aus denen sich sein Buch erst würdigen und recht verstehen läßt, in einer ausführlichen Einleitung geschildert und

Berlin als Musikstadt.“ Konzerts von 1740 bis 1911

schildern,

sowie ihm

Berlin. esen

Neigung

Sie be⸗

50 ).

Von H. von Beseler, General Verlag E. S. Mittler u. Sohn, Die Bedeutung des Wehrstandes und die ihm gebührende Stellung im Volksleben in das rechte Licht zu setzen, ihn nach Wert in kurzen Zügen zu erwecken, ist der Zweck der kleinen, zeitgemäßen Schrift. handelt vornehmlich den Offizterstand, als den Träger des berufs— mäßigen Soldatentumes, als den Stamm kundiger und wohlaus—⸗ gebildeter Führer, deren erzieherische Tätigkeit die erfolgreiche kriege⸗ rische Schulung des Volks gewährleisten soll, die es befäbigt, wenn das Vaterland seines starken Armes bedarf, in selbstaufopfernder Pflicht⸗ erfüllung sich willig in seinen Dienst zu stellen. Die Schrift schließt mit dem Appell an die deutsche Jugend, sie möge für alle Zeiten ihren Stolz und ihre Freude darin sehen, sich diesem verantwortungsvollen Berufe zu widmen, dessen Licht, und Schattenseiten der Versasser in kurzer, verständlicher Form darleat, wobei er zu dem Ergebnis kommt, daß die letzteren vor den Lichtseiten des Soldatenstandes ver—

Geschichte der Oper und des (mit 100 Bildern) von Dr. Adolf Verlag von Schuster u. Löffler, Berlin und Leipzig 1911, (Preis geheftet 12 , gehunden 14 16). Nimmt man diesen den der bekannte Musikschriftsteller Dr. Adolf Weißmann über die Entwicklung Berlins als Musikstadt geschrieben hat, zur Hand, so schteckt man zunächst vor den 425 Bruckseiten zurück, durch die man sich hindurcharbeiten soll. Vorrede empfindet man das Lesen nicht als Arbeit, sondern als Vergnügen und man folgt dem Verfasser und fleißigen Kompllator des umfangreichen Werkes gern auf seiner an Belehrung reichen, aber keines⸗

Aber schon bei der

Das

und zu

wegs langweiligen Wanderung durch die verschiedenen Jahrzehnte Berliner Musiklebens. Bald bemerkt man, daß man sich der Führung eines genauen Kenners der Musikgeschichte wie des neuzeit⸗ lichen musikalischen Berlins anvertraut hat, der zielbewußt seinen Weg geht und vor⸗ und rückblickend auf die charakteristischen Er⸗ scheinungen ausmeiksam macht, nicht im trockenen Tone des Pedanten, sondern in dem des geistvollen Plauderers, dem daran gelegen ist, die Auf⸗ merksamkeit des Lesers wach zu erhalten und ihn zu eigenem Nachdenken anzuregen. „Der Weg, den ich den Leser führe,“ so schreibt Dr. Weißmann in der Vorrede, „soll nichts von dem Gestrüpp ahnen lassen, durch das ich selbst gewandelt bin; nichts von der unsympa— thischen Sitzarbeit, zie für das Sammeln des Rohmaterials unent— behrlich ist. .. .. Was im Ernst und im Witz von führenden Geistern über die musitalischen Erscheinungen geäußert worden ist, wird, von der Hülle des Zeitlichen nach Möalichkeit be— seinem Kern bloßgelegt, vor den Leser treten. Auch aus der Memoirenliteratur, aus dem, was die Histo— riker vor Jahren oder Dezennten über Berlins Musik ausgesagt, will ich ihm vom gleichen Gesichtspunkte aus das Wesentliche mit⸗ teilen. Und er wird lächeln, wenn er sieht, wie wir uns auch hier in einem Kreislauf bewegen, wie gewisse Klagen wiederkehren. Aus alledem will ich meine Schlüsse ziehen und auch dem Leser die Ueber— zeugung zu geben suchen, j diese Rückschau nötig ist, die unter Ausschaltung des Kleinkrams ein Ziel verfolgt: nicht nur der Musik, auch der Kulturgeschichte zu dienen. Was die Vorrede verspricht, hält das Buch durchaus, und die Vor. schläge, die der Verfasser macht, um das Berliner Musikleben vor der Verflachung und Versumpfung zu bewahren, die ihm drohen, sind sehr beachtenswert, wenn er sie auch selbst vorläufig in die Gefilde Utopiens verweist. Ist aher der Wille zur Reform erst geweckt, so wird sich vielleicht doch auch der Weg dazu finden lassen. Es wäre ein Ziel aufs innigste zu wünschen! Bie hundert in einem Anhang bei— gefügten Abbildungen, zum großen Teil Bildnisse, sind eine wertvolle Ergänzung des. Buches, in dem man vermittels eines Namen, und Sachregisters Gewünschtes schnell nachschlagen kann.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren , , bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wil hel mstraße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Für alle Welt. Illustrierte Zeitschrift mit der Abteilung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. XVIII. Jahrgang 1912. Heft 5 bis 7. Jährlich 28 Hefte à 0,40 S. Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co.

Balladen, Bilder und Stimmungen von Theodor Strasser. 1,50 S, gebdn. 2 . München, Kaiserstr. 37. Hans Sachs Verlag. Gotthllf Haist.

Die Frohnarur vom Schöpfer her; vernichtet durch das Priestertum. Von Paul Kurth. Gebdn. 6 Æ. Berlin-Zehlen⸗ dorf (Wsb.), Gertraudstr. 3, Conrad Skopnkk.

Spiel und Arbeit. 47. Heft: Elektrischer Fahrstuhl. Anleitung zur Herstellung eines zum Spiel geeigneten Fahrstuhl⸗ modells. Von G. Schröder. Mit 1 Detailbogen. 1 6. Ravens⸗ burg, Otto Maier.

Am Born der Willenskraft. Religion und Leben in Liedern und Gedichten von Dr. Bruno Weiß. 3 69. In zwei Welten. Rudolf Hermann Gurland. Ein Lebensbild. 4. Aufl. 2 S6; gebdn. 3,20 S. Dresden. A., C. Ludwig Ungelenk.

Für all die lieben Kinder Ein Bilder und Geschichten⸗ buch. Heraufgeg. von Martha Lorenz. Gebdn. 3 S6. Berlin NO. 43, Neue Königstr. 9, A. Weichert.

„Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen.“ Eine Erzählung aus Rheinhessen von Richard Knies. 1 M; gebdn. 1,50 . Berlin W. 30, Motzstr. 77. Konrad W. Mecklenburg vormals Richterscher Verlag.

Milada. Schauspiel in einem Aufzug von F. L. Ulbrich. 1 46. Oldenburg i. Gr., Schulzesche Hofbuchh. Rudolf Schwartz.

Enrico Caruso und das Problem der Stimmbildung. Von Dr. J. H. Wagen mann. 2 S. Altenburg S.⸗A., Johannes Räde Verlag.

Weule, Professor Dr. K., Kulturelemente der Mensch beit. „Anfänge und Urformen der materiellen Kultur“ Mit vier Tafeln und zahlreichen Abbildungen nach Originalaufnahmen und Driginalzeichnungen von K. Reinke. 1 1; gebdn. 180 6. Dr. H. Dekker, Sehen, Riechen und Schmecken. (Auf Vor—⸗ posten im Lebenssampf, Bd. II). Eine Biologie der Sinnesorgane. Mit zahlreichen Textabbildungen. 1 A; gebdn. 1,80 S. Stuttgart, Franckhsche Verlagshandlung.

Kunstgewerbe fürs Haus. l preis 4.50 S6. Berlin NW. 7, Georgenstt. 23. Verlag: Nunst⸗ gewerbe fürs Haus.

Lebensbücher der Jugend Band 16: Friedrich der Große. Ein vaterländ. Geschichts⸗ und Lebensbild von H. Panse⸗ grau. Mit 14 zeitgenössischen Bildnissen. Gebdn. 2,50 4M. Braun⸗ schweig, George Westermann. J .

Lord Nelsons letzte Liebe. Hist. Roman von Heinrich Vollrat Schumacher. Mit zeitgenössischen Illustrationen, Auszügen aus Aktenstücken, Dokumenten, Korrespondenzen usw. 4 ½ ; gebdn. 5 6; in Pergamentband 7,50 6. Berlin W. 57, Potsdamer Straße 85. Mich. Bong.

Hermann von Helmholtz. Von Leo Toenigäberger. Volksausg. in einem Bande. XII, 3596 S. Mit 2 Bildnissen. Gebdn. 4.50 Mü. Braunschweig, Friedr. Vieweg u. Sohn.

Hesses Volksbücherei. Nr. 624 bis 660. Preis jeder Nummer 0, 20 S6. Leipzig, Hesse u. Becker Verlag.

Spiel und Spaß und noch etwas. Ein Unterhaltungs— und Beschäftigungsbuch für kleinere und größere Kinder. Von K. Dorenwell. 3 Hefte à O, So S6. Leipzig. B. G. Teubner.

Goethes Faust. Eine Analyse der Dichtung von Professor Dr. Wilhelm Büchner. 21; gebdn. 2. 80 46. Leipzig, B. G. Teubner.

Antologia di Poesie Italian e. Von Dott. Alfredo Tortori. Gebdn. 3 6. Leipzig, B. G. Teubner. Märchenprinzeßchens Grüße aus dem Märchenland. Von Ida Fergola⸗Roh den. Bearb. und nebst einem Anhang berausgeg. von Hans von Reinfels. Gebdn. 2.25 6. Leipzig, F. E. Fischer. ö ö

Geschichte des Kulturkampfes im Deutschen Reiche. Von Dr. Johannes B. Kißling. In 3 Bänden. I. Band: Die Vorgeschich te. 6,50 „é; gebdn. „, 50 46. Freiburg i. Br., Verdersche Verlagshandlung. ;

Geschichte Japans von Hisho Saito, ee , der Ge⸗ schichte, Tokio. 4.50 S, geb. 5.50 „. Berlin W. 30, Rosenheimer⸗ straße 12. Ferd. Dümmlers. Verlagsbuchh. .

Das Japanbuch. Eine Auswahl aus den Werken Lafcadio Hearns. Mit einem Bildnis des Verfassers und einem Vorwort pon Stefan Zweig. In Pappband 239 6; in Leder gebdn. 5 46. Frankfurt a. M., Verlag der Literarischen Anstalt Rütten u. Loening. . 6

Friedrich der Große. Zur Erinnerung an die 200 jährige Wiederkehr seines Geburtstages bon D. Bernhard Rogge, Hof⸗ Prediger a. D. 48 S. mit 5 Abbildungen. O, 10 46; 100 Exemplare für 8 S; 200 Exemplare für 15 S6. Potsdam, Stiftungsverlag.

12. Jahrg. 1. Heft. Quartals-

Verdingungen.

(Die naheren Angaben über Verdingungen, die beim, Reichs und Staats. anzeiger. aufe gen, önnen in den. Wochen tagen in dessen Expedition wäbrend der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Italien. Sladtverwaltung in Mailand. 29. November 1911, Nach⸗ mittags 3 Ühr: Tieferung von Ventklen für Hydranten ꝛc. für die

tädtische Wasserleitung. Voranschlag 160 000 Lire; Sicherbeitsleistung ö. ebe e e nf. bis 22. Nobember 1911, Nachmittags 3 Uhr. Offerten bis 29. Robember 1911, Nachmittags 3 Uhr. Näheres in italienischer Sprache beim ‚Reichsanzeiger . . Verwaltunge kommission der bürgerlichen Hospitäler in Genua. 28. November 1511, Nachmittags 2 Uhr; Lieferung von wollenen Geweben und Decken, Holzkohlen, Schreibmateriglien und leinenen Geweben in 5 Lofen im Werte von 67 500 Lire; Sichen heitsleistung und Kostenporschuß 125/49 der genannten Summe. Offerten 6 bis 39. n 1911, Nachmittags 3 Uhr. Näheres in italienischer prache beim „‚Reichsanzeiger“. ; ; Ministerium für Ackerbau, Industrie und Handel in Rom. 30. November 1911, Vormittags bz Uhr: Lieferung feinen Papiers

für die Zentralbehörden im Werte von 120 900 Lire. Sicherheits⸗

leistung 0m 0 Lire. Zeugnisse, c. bis 22. Nobember 1911, Rach— mittags 6 Uhr. Näheres in italienischer Sprache beim Reichtanzeiger“.

Theater und Musik. Konzerte.

Der belannte junge Geiger Joseph Szigeti erfreute am Donnerstag im Bküthnersaal die Hörer mit seiner schönen Kunst. Sein virtuoses Spiel, sein liebenswürdiges Temperament fanden reichlich Gelegenheit, sich in den ungarischen und russischen Weisen, die u. a. auf dem Programm standen, frei zu entfalten. Corellis ‚Folia“ wurde mit entzückender Feinheit der Empfindung vorgetragen, und Bachs Chaconne gelang tadellos. Eine kleine irische Romanze von Hamilton Harty sprach durch ihre weichen melodischen Formen angenehm an, ohne doch von Bedeutung zu sein. Immer aber entzückten die sorgfältig ausgearbeitete Form, der beseelte Ton in den Vorträgen des Künstlers. Frau Lolo Barnay sang zwischendurch in ihrer lebendigen, sympathischen Art einige Lieder, wofür ihr herzlicher Beifall gespendet wurde. Im Klindworth-⸗Scharwenkasagl wurde, ebenfalls am Donnerstag, von Margarete Leim leidlich gesungen; die gute Wirkung der an sich angenehmen Stimme wurde durch ein andauerndes Tremolo ungünstig beeinflußt, und das schwächliche Gefühl im Aus— druck vermochte auch nur wenig Anregungen zu bieten. Im Gegen satz dazu standen die Leistungen der Geigerin Constance Klapp⸗ roth, die einen festen, runden Ton auf ihrem Instrument entwickelte; etwas Herbbeit lag in dem Klange und im Gefühl, aber die Ruhe und Sicherheit des Spiels muteten doch wohltuend an. Das erste Winterkonzert der Berliner Liedertafel fand um die selbe Zeit in der Philharmonie vor augverkauftem Hause statt, und auch diesmal behauptete der angesehene Männerchor unter Max Wiedemanns Leitung den ehrenvollen Platz, den er im hiesigen Musiklehen einnimmt. Der erste Teil des Programms war dem An— denken Franz Liszts gewidmet, von dessen Gesangskompositionen das wuchtige „Gottes ist der Orient“ und das durch seine Einzeistimmen eigenartig wirkende „Die alten Sagen kunden in den Liederfafelkonzerten zum ersten Male dar⸗ geboten und sehr beifällig aufgenommen wurden. Das gleiche war der Fall bei dem mit Begleitung von Trompeten und Pauten frisch herausgebrachten „Soldatenlied' und Schuberts „Allmacht“ in der Bearbeitung Liszts für Chor, eine Solosumme, Orgel und Klavier begleitung. Im zweiten Teil wurden Liedvertonungen andererKomponisten vorgetragen u. 4. auch zum ersten Male „Alaska“ (Zöllner), „Licht Sonnen wenden ist da (Heuberger) und . Ständchen“ (Schubert), in welchem letzteren das Baritonsolo des Vereinsmitglieds Orro Teich mann gut zur Geltung kam. Als Solisten wirkten dazwischen die Herren Günther Freu denb erg (Klavier), O. Müller. Mitglied des Philharmonischen Orchesters Fi und Musikdirektor Bernhard Irrgang (Orgel) sowie die Königliche Sängerm Frau Andrejewa Stkilondz erfolgreich mit. Die süße, wohlgebildete und leichtbewegliche Stimme der hier noch nicht genügend gewürdigten Künstlerin kam bei der Wiedergabe des 23. Psalms (Liszt) und außerdem noch im Rezitativ und der Polonaise der Philine aus „Mignon“ von Ambroise Thomas so wirkungsvoll zur Geltung, daß auf den stürmischen Beifall bin eine Zugabe gewährt werden mußte. Marta Malatesta hatte an ihrem an demselben Tage im Beethovensaal gegebenen Klavierabend ein Programm aufgestellt, das hohe Anforderungen an ihr musikalisches Können und ihre pbysische Leistungsfähigkeit stellte. Bereits seit einigen Jahren durch ihre vor⸗ zügliche technische Ausbildung, das saubere, korrekte Spiel und die Kraft ihres Anschlages bekannt, zeigte sie auch diesmal die gleichen Eigenschaften und löste ihre Aufgabe mit großem Erfolge. Bedingt wurde letzterer noch wesentlich durch die individuellere, vertieftere Auf fassung, die früher noch ju wünschen ließ. Mit Bach⸗Bülows Chromatischer Phantasie und Fuge begann das Konzert. Es folgten sodann die Sonaten in F. und H.Moll von Beethoven und Chopin sowie die Schu⸗ mannschen 12 symphonischen Etüden. Die beiden Schwestern Else und GCäcilie Satz traten an demselben Donnerstag im Beethovensaal wieder einmal an die Oeffentlichkeit. Sie irugen mit Unterstützung des Philbarmonischen Orchesters unter Dr. E. Kunwalds Leitung Werke für zwei Klaviere von Bach, Mozart und Liszt vor, in denen sie bekundeten, daß ihre pianistische Kunst einer weiteren glücklichen Entwicklung entgegen geht. Es wurde klangschön und präzise und nicht ohne Verständnis für den , Inhalt gespielt. In der Singakademie spielte am Tage vorher die Geigerin Juantta Norden und sang der Bariton Gustav Franz. Es kann nachdrücklich hervorgehoben werden, daß der Sänger in jeder Beziehung noch gewachsen ist. Die schöne, kraftvolle Stimme hat an Modulationsfählakeit noch gewonnen; so ist z. B. das Piano feiner und ausdrucksvoller geworden. Die künstlerische Erfassung und Wiedergabe der Lieder bewies auch in geistiger Beziehung die Höhe der Entwicklung, die in dem Hörer das Gefühl der Sicherheit unter dem Einfluß einer reifen Beherrschung künstlerischer Mittel hervortuft. Auf dem Programm standen Lieder von Brahms, Kämpf und Hugo Wolf. Eine Neuheit war das Lied „Abseits“ von Karl 6 Es ist schön durchgearbeitet, hat eine gute Deklamation und gibt die einsame Stimmung der Heide ausdrucksvoll wieder. Der reiche Beifall veranlaßte den Sänger noch zu einer Zu⸗ gabe. Die Geigerin Juanita Norden spielte eine Suite für Klavier und Violine von Noren und ein A⸗Moll⸗Konzert von Tor Aulin. Ihre Vorzüge sind flare Sachlichkeit, Energie des Ausdrucks und ewandte Technif, während man Wärme der Empfindung und die Fähigkeit, die Stimmung des Gespielten voll auszuschöpfen, etwas vermißte. Auch sie mußte den starlen Beifall durch eine Zugabe beschwichtigen.

Emerie von Stefaniai hatte am Freitag für seinen Klavierabend in der Singakademie ein Programm zusammen gestellt, das seinem angeborenen Temperament und seiner nationalen Eigenart entsprach. Er spielte als Solonummer Liszts H⸗Moll⸗ Sonate und mit dem Philharmonischen Orchester Tschaikowskis stets zündendes B-⸗Moll⸗Konzert sowie als ersie Nummer ein Konzert in G-⸗Moll von Ernst von Dohnanyi, dessen Orchesterpart der Komponist selbst dirigierte. Das schwierige, von phantastischen Ein⸗ fällen und heißen Leidenschafteäußerungen durchsetzte Werk brachte allen an der Vorführung beteiligten Künstlern lebhafte Anerkennung. Der Klavierpart wurde mit großer Energie be— wältigt; hier, wie in den übrigen Vorträgen fiel die unbedingte Derrschaft des Spielers über den musikalischen Inhalt und die äußere Form auf; immer wurde ein ganzes Kunstwerk geschaffen. Es kam außerdem in dem Spiel eine persönliche Eigenart zum Durchbruch, die durch effektvolle Klangschattierungen und lebhafte Gefühls— äußerungen den Komposstionen, besonders der H⸗Moll- Sonate von Liszt, eine ungewöhnliche, aber stets interessante Gestalt gab. Die Liederporträge von Gertrud Assenheimer im Klindworth⸗ Scharwenkasaal (Freitag) klangen trocken und Lunstlos; vorläufig können die gesangllchen Leistungen der Dame nicht zu den erfreulichen gejühlt werden. Wertvolle Gaben bot dagegen, gleichfalls am Freitag, das jetzt unter der Bezeichnung Thornberg⸗Bramsen⸗-Triol auftretende, von

diesjährigen unter die Die

ersten Unterordnung besonders hervor. bisweilen sogar in Bei

bei seinem vornehme wiederum duftig, etwas

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sich den Tondichtungen

objektiv! gegenüber zu stellen; deshalb erwärmte auch Spiel nicht, das durch seine formale Schönheit

gefallen erwecken konnte; in der Wiedergabe des E-Moll Konzerts von Chopin konnte rieselbe Zurückhaltung des Gefühls beobachtet werden. Mit einer Phantasie von Liszt wurde das Konzert be— schlossen. Der zweite Abonnementsabend des Böhmischen Streichquartertz, der an demselben Tage im Beethovensgal stattfand, verdient gleiche uneingeschränkte Anerkennung wie der vorher⸗ gegangene. Besonderes Interesse eiweckte er durch die Uraufführung eines Klavierquintetts von Sergei Im. Tan éjew, bei dem der Kommwenist selbst am Flügel saß und seinen Part mit aller Feinheit durchführte. Das Quintett ist eine tonsetzerisch außerordentlich geschickte und gelungene Arbeit von temperamentvollem, oft wild dahinstürmendem Ausdruck und melodischem Reichtum. Nur ist es etwas zu lang aus⸗ gesponnen und stumpft auf die Dauer die Aufnahmefähigkeit der Hörer ein wenig ab. Bessere Interpreten konnte diese Neuheit wohl kaum finden und so erzielte sie denn auch eine, un geteilt beifällige Aufnahme, namentlich das von schöpferischem Geiste zeugende Scherzo. Eingerahmt wurde dieses Tonwerk von den nicht minder mustergültig und rassig wiedergegebenen Streich—⸗ quartetten in D-Moll und F-Dur von Dporäk und Beethoven. Der Pianist Alfred Schroeder gab, gleichfalls am Sonnabend, einen Klavierabend im Bechsteinsaal. Sein schlichter, be Vortrag ließ auch diesmal, wie schon früher, den strebsamen Musiker erkennen, der sich mit Ernst seinen Aufgaben widmet. Das Brüsseler Streichguartett gab gleichjeitig im Klindworth⸗ Scharwenkasaal seinen einzigen Kammermusikabend vor nur schwach besetztem Hause. Als Eckpfeiler standen Boeccherinis Streichquartett

(Op. 33 Nr 6) in A⸗Dur und Schuberts D. Moll. Quartett (. Der Tod

und dag Mädchen“) auf dem Programm, dazwischen eine Neuheit des Engländers John B. Mac Ewen, die hier zum ersten Male aufgeführt wurde. Bei allen großen Schwächen, die diese Arbeit zeigt, darf nicht un⸗ erwähnt bleiben, daß sie teilweise packt und im Andantesatz sogar den geschickten Tonsetzer verrät. Im eisten und letzten Satz, die stark orchestral angelegt sind, spürt man eine gewisse motivische Armut. Immerhin war es interessant, diese Musik von den Brüsselern zu hören, die sich mit größtem Eifer der Sache hingaben. Eine wahre Meisterleistung war das Schubertsche D. Moll⸗Quartett, das ihnen auch den . Beifall eintrug.

Das am Sonntag zugunsten der Wohlfahrtgeinrichtungen des Vereins „Berliner Presse“ wie alljährlich im Reichstags⸗ gebäude veranstaltete Festkonzert zeigte nicht nur ein glänzendes Gesellschaftsbild, sondern bot auch künstlerische Gaben erlesener Art. Der Königliche Hof und Domchor, unter weft Rüdels energischer und feinsinniger Führung, leitete das Monzert mit den feierlichen Weisen des Psalms 84 („Wie lieblich sind deine Wohnungen“) ein und beschloß ibn stimmungsvell mit zwei Liedern von Mendelssohn. Innerhalb dieser kostbaren Umrahmung taten sich namhafte Solisten hervor. Zunächst die Königliche Sängerin Mafalda Salvatini, die besonders duich die schöne Wiedergabe einer Arie aus „Tosca“ stürmischen Beifall erntete, sodann Berta Gardini⸗Kirchhoff, die, wie jüngst im Beethovensaal, in Gemeinschaft mit ihrem Gatten, dem Königlichen ,. Walther Kirchhoff eine Reihe von Duetten in feiner künstlerischer Darbietung zu Gehör brachte. Letzterer sang außerdem mit seinem siegbaften Tenor noch das Preislied aus den Meister⸗ singern.“ Der als Vortragskünstler bochgeschätzte Königliche Schauspieler Dr. Waldemar Stgegemann sprach ausdrucksvoll einige Balladen mit melodramatischer Begleitung des er , von Woikowski⸗ Biedau. Die Königliche Sängerin Melanie Kurt-⸗Dert, die durch die temperamentvolle Wiedergabe mehrerer Lieder starken Eindruck machte, und der junge, begabte Violinvirtuose Eddy Bromn schlossen sich den Vorg nannten an. Kurz, es war für jeden Geschmack gesorgt und wohl jeder Besucher wird mit Befriedigung an diese genußreiche musikalische Veranstaltung zurückdenken. Die Damen Else Malow (Violine) und Annie Ritter (Gesang) konzertierten, gleichfall am Sonntag, gemeinsam im Bechsteinsaal. Die Geigerin hat zwar einen weichen Ton und verfügt auch über eine ziemlich gut entwickelte Technik, es fehlt ihrem Spiel aber noch an Innerlichkeit und Temperament. Von letzterem brachte da⸗ gegen ihr Partner am Klavier ulius Dahlke zu viel mit und beeinträchtigte dadurch die Gesamtwirknng. Die Stimme der hier bereits bekannten Sängerin Annie Ritter hat an Wohllaut und Umfang zugenommen, wenn die Höhe auch bisweilen etwas gepreßt klingt. Der Wiedergabe der von ihr gewählten Lieder von Schubert und Brahms kamen ihre gewandte Vortragsweise und deutliche Textaussprache noch besonders zugute, sodaß sie auf den reichen Beifall hin mit einer Zugabe danken konnte. Herrn in s Langheinrich hatte sie einen trefflichen Beglelter am

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