die sich an sie herandrängen, erwacht, sich ihrer selbst bewußt wird, wächft und sich gestaltet. Nichts Freindes kann an diese Seele heran. Was sie liebt, hält sie fest mit unbeirrbarer Treue; was ihrem Wesen nicht entspricht, das kann sie sich nicht aneignen. Eine einheitliche Persönlichkeit, ein starker, lebendiger Mensch ist hier geschildert. Das macht das Buch wertvoll und bringt es uns nahe.
— Die Traumfabrt“. Roman von Christian Kraus. Verlag von Albert Ahn, Bonn. — Ein wunderliches Buch, das oft in dem Suchen nach Worten geschraubt, verstiegen und ermüdend wirkt, dazwischen aber Schilderungen von packender Wucht, von wirklich hoher, dichterischer Schönheit bringt. Die schlagenden Wetter im Bergwerk, die Totenklage der Hinterbliebenen sind schlechthin meisterhaft erzählt. Aber auch in kleinen Szenen des häuglichen Lebens, in der Naturschilderung, im Festhalten von Augenblicksbildern und Stimmungen, zeigt sich eine ungewöhnlich starke Begabung, die Neues und Reiches zu gehen hat. Trotz all dieser Einzelschönbeiten wirkt das ganze Buch noch chaotisch und ungestaltet. Es gibt in der Form eines Ich Romans die Leidens geschichte eines jungen Künstlers, der sich im Lebenskampf nicht stark genug erweist, der schließlich mit der ge⸗ liebten, ihm für immer verlorenen Frau den Tod sucht, diesen aber, wle der etwas unklare Schluß zeigt, nicht findet, sondern doch noch Form und Möglichkeit des Lehens für sich zurückgewinnt. Auch in der Seelenschilderung liegen hart nebeneinander Vortreffliches und Chaotisches. Jedenfalls aber darf man das Werk als eine starke Talentprobe ansprechen und mit Spannung erwarten, ob der Dichter im nächsten Buche so gewachsen ist, daß er sich selbst und seinen Stoff ganz zu meistern weiß.
— Lebenserinnerungen eines deutschen Malers. Von Ludwig Richter. Mit Einleitung von Ferdinand Avengrius. Volksausgabe des Dürerbundes. Verlag von Hesse u. Becker. Preis 3 S6. — Ludwig Richters Lebenserinnerungen, die bisher zu den teuren Büchern gehörten, sind von dem Dürerbund in einer Volks⸗ ausgabe gut und geschmackpoll gebunden, mit zahlreichen Illustrationen versehen, zu dem billigen Preise von 3 ½ herausgegeben. Es bedarf nur dieser Ankündigung, um dem Buch einen reichen Absatz zu sichern, denn die Deutschen wissen, welchen Schatz sie an diesen Erinnerungen besitzen. Eine kurze Einleitung von Ferdinand Avengrius ist dem Buche vorangestellt. Er betont darin, daß Ludwig Richter zu den größten Genieß im Bewahren und Wiedererobern von seelischen Gütern gehöre, lenkt den Blick auf die hohen, dichterischen Schön⸗ heiten dieser Selbstbiographie und ist ein guter Wegweiser für alle, die sie zum ersten Male in die Hand nehmen.
— Gretulas Heirat. Letzte Skizzen aus unserem beutigen Volksleben. Von Fritz Anders. Verlag Richard Mühlmann (Max Grosse), Halle, Preis 4 S6, gebd. 5 6. —
14. November 1910 ist Fritz Anders, der mit seinem bürgerlichen Namen Max Allihn hieß und Geistlicher war, gestorben. In weiteren Kreisen bekannt geworden war er durch seine in den, Grenzboten. ver⸗ öffentlichten Skizzen aus dem Volksleben, in denen er kleine Kabinetts⸗ stücke heiterer und scharfer Satire schuf. Nun liegt ein Band, der seinen Nachlaß enthält, auf dem Weihnachtstisch und bringt den Freunden des Dichters noch einen letzten Gruß von dem Verx⸗
wird der Band durch eine humoristische
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— Die Eine humoristische Kleinstadt⸗ geschichte von C. von Dornau. Verlag von Trowitzsch u. Sohn, Berlin. — C. von Dornau bietet in ihren leicht und gefällig ge⸗ schriebenen Büchern harmlose Unterhaltungslektüre, die in nichts den Durchschnitt überragt. Der Untertttel humoristisch“, den sie dieser Erzählung gibt, darf dabei nicht irreführen. Man wird dankbar sein können, wenn man unter dieser Marke beute ein wirklich lustig zu lesendes Buch findet, und das ist „Die Wunderblume“ durchaus. GC. von Dornau schildert die Erlebnisse eines groß städtischen Assessors, der, in eine Kleinstadt verschlagen, diese zu sich heraufzuheben sucht. Um ihren Bewohnern höhere Interessen bei⸗ zubringen, gründet er ganz modern einen Luftschiffahrtverein, und findet an dem Tage, da der Ballon Die Wunderblume“ durch eine Unvorsichtigkeit allein in die Lüfte schwebt, die Wunderblume seines Lebens, für die er Blick und Herz erst langsam in der verachteten Kleinstadt hat gewinnen müssen. Die Kleinstadttypen sind frisch gesehen und anschaulich geschildert.
Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wil helmstraße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Wanderkunst — Lebens kunst von E. W. Trojan. Mit einem Geleitwort von A. Trinius. 2. Aufl. München, Gustav Lammers.
Zentrum und Vaterland. Von 1320 6. Cöln a. Rh., J. P. Bachem.
Sammlung Hoche 1X. Band Heft 4: j Periodizität und periodische Geistesstörungen. 6,75 S6. Halle a. S., Carl Marhold.
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Jena, Gustawv Fischer.
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Juristisch⸗psychiatrische Grenzfragen VIII. 1.3. Die Nordamerikanischen Gesetze gegen die Verzgrbung von Verbrechen und Geistesstörung und deren Anwendung. Von Dr. Hans W. Maier. — Kastration und Sterilisatton von Geistes kranken in der Schweiz. Von Dr. Emil Ober⸗ hol zer. 3.40 S6. Halle a. S., Carl Marhold.
Die Regierungsform Schwedens. Von Professor Dr. Pontus E. Fahlbeck. 86. XXIX. 311 Seiten. 6 S6; geben. 75G 76. Berlin W. 56, Französischestr. 28, Puttkammer u. Mühl⸗ brecht. Die Stellung des Rechtsanwalts im heutigen Leben. Von Justizrat Dr. August Sturm. 1,50 S6. Leipzig, Edmund Demme. .
Sammlung Deutscher Reichsgesetze Nr. 102; Gesetz, betr. das Urheberrecht an Mustern und Modellen und Gesetz, betr., den Schutz von Gebrauchsmustern. Von Johannes Neuberg. Gebdn. Berlin W. 36. Lützowstr. 107/108. J. Guttentag.
Technische Monatshefte. Zeitschrift für Technik, Kultur und Leben. Herausgegeben von Prof. Dr. phil. et jur. Jul. Koll⸗ mann. Jährlich 12 reich illustrierte Hefte und 2 Bücher. Lex. 8. Bezugspreis 7 6. Stuttgart, Franchh'sche Verlagshandlung.
Frauen berufe,. Vorbildung, Ausbildung, Anstellung nebst Ratschlägen für Bewerbungen.
8 herausgeg. von Eleonore Lenep. 2 .
Nach amtlichen Quellen Halle a. S., Buchhandlung des Walsenhauses.
Das gewerbliche Lehrlingswesen in TDeutschland seit dem Inkrafltreten des Handwerkergesetzes vom 26. Juli 1897 mit be⸗ sonderer Berücksichtigung Baden ß. Von Bernhard Jauch. 3, 60 S6. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagsh.
Technischer Leitfaden für die Kraftfahrtruppen. Bearb. von Hauptmann Koppen. Mit 176 Textabbildungen und einer Tafel. 1,20 J. Berlin W. 62, Lutherstr. 14. Richard Carl Schmidt u. Co. ꝛ
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Bericht über den Stand der Sagten und die Ernteergebnisse der Feldfrüchte, Kleeschläge, Wiesen und Weiden in Oesterreich um die Mitte November 1911. (Zusammengestellt im K. K. Ackerbauministerium.)
Tabellarische Uebersicht.
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d des Sagtenstandes, beziehungsweise der Ernteergebnisse der
Feldfrüchte, Kleeschläge, Wiesen und Weiden ))
Länder und Landesteile
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Anmerkung. ) Klassifikationsnote 1 — sehr gut, über⸗ mittel, 3 — mittel, 4 — untermittel, 5 — sehr schlecht. Die Noten für die einzelnen Länder beziehungsweise Landesteile sowie für den Gesamtdurchschnitt sind aus den Klassifikationsziffern für die einzelnen Berichtsgebiete, und zwar unter Zugrundelegung der vorjährigen Ernte— erträge, berechnet.
Ein Strich bedeutet, daß die betreffende Frucht gar nicht oder nur in sehr beschränktem Ausmaße gebaut wird, ein Punkt, daß die Berichte nicht in genügender Anzahl einlangten.
) Richtiggestellte Ernte klassifikationsnoten.
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Witterungsverlauf in der Zeit von Mitte Oktober bis Mitte November 1911.
Während der ganzen Berichtsperiode herrschte in den Ländern nördlich der Alpen vorwiegend heiteres, verhältnismäßig warmes Wetter. Niederschläge waren selten und gering. Nachtfröste werden nur aus den höher gelegenen Alpengegenden sowie aus einigen Teilen Nordböhmens und Westgaliziens gemeldet.
Südlich der Alpen, namentlich in Süd -Tirol, Istrien und Dal— matten, trat gegen Ende Oktober, bezlehungsweise Anfang November zeitweise trübes, von stärkeren Niederschlägen begleitetes Wetter ein.
Allgemeine Bemerkungen.
Die Bestellung der Wintersaaten (Weizen und Roggen) konnt zufolge der günstigen Witterung überall rechtzeitig erfolgen. Die Frübsgaten baben sich im allgemeinen gut und speziell die des Roagens vielfach üppig bestockt. Spätsaaten stehen jedoch teilweise etwas schütter, zeigen vielfach schwache Entwicklung und bedürfen noch aus— giebiger Feuchtigkeit. In fast allen Ländern haben viele Saaten unter der überhandgenommenen und schwer zu bekämpfenden Mäuse— plage gelitten.
Die Maisernte wurde bereits im Oktober gänzlich eingebracht. Spätmais ist völlig ausgereift und von guter Qualität, jedoch schütter im Körneransatz.
Die von schönem Wetter begünstigte Kartoffelernte, die auch in den Karpathenländern zumeist schon im Vormonat zum Abschlusse gelangte, wurde in diesen Ländern sowie teilweise auch in Schlesien Mitte Oktober durch starke Frühfröste erheblich beeinträchtigt, indem die zum Teile noch nicht geborgenen Kartoffeln anfroren und derzeit in Kellern und Mieten faulen. In den übrigen Ländern sind die Knollen fast durchwegs gesund und von guter Qualität.
Die Zuckerrüben, deren rechtzeitige Ernte und Abfuhr durch vorberrschend trockenes Wetter überall ermöglicht waren, haben an Zuckergehalt viel gewonnen und ergaben teilweise auch bessere Ernte⸗ resultate als erwartet wurden.
Die Futterrübenernte ist mit Ausnahme von Stoppelrühen fast gänzlich beendet und kann im großen und ganzen als eine mittlere bezeichnet werden. Ein nennenswerter Wurzelzuwachs war indes hloß in besseren, bindigen Böden zu konstatieren. In den Karpathen⸗ ländern erlitt ein großer Teil der sonst gut geratenen Rüben Frost⸗ schäden und hierdurch auch die Haltbarkeit eine beträchtliche Einbuße.
Kraut ist zumeist schon gefechst und liefert wohl etwas kleine, aber sehr feste und reine Köpfe, also sehr gute Qualität. Hingegen ist das quantitative Ergebnis weniger günstig, obgleich es gegen früher eine Besserung aufweist.
Klee (Rotklee und Luzerne) hat sich wohl etwas erholt, doch machte die Bestockung, besonders bei den heurigen, vielfach sehr schwach bestandenen Kleeschlägen. keine wesentlichen Fortschritte, zumal die schwer zu vertilgenden Feldmäuse in vielen Kleebeständen große Lücken verursacht haben.
Die Grasnarbe der Wiesen bat sich fast überall gekräftigt und besonders auf Tal- und Niederungswiesen dicht bestockt, für trockene Lagen war indes keine genügende Feuchtigkeit vorhanden. Im all⸗ gemeinen wurden die Wiesen, der günstigen Witterung entsprechend, als Herbstwelde voll ausgenützt, und der Weidegang wird in manchen Wiritschaften jetzt noch fortgesetzt, um Dürrfutter zu sparen.
Weiden, die sich gleichfalls sichtlich gebessert haben, konnten, je nach Lage und Ergiebigkelt, bis in den November hinein bezogen werden, doch wurde, namentlich in den Gebirgsgegenden der Alpen⸗ und Sudetenländer, der Weidegang durch Mangel an Tränkwasser teilweise erheblich beeinträchtigt. (Wiener Zeitung.)
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlacht biehhofe in Frankfurt a. M. am 27. November 1911.
Malta.
In Malta ist durch eine Regierungsverfügung vom 18. d. M. Rostow in Rußland als choleraverseucht erklärt worden. Von dort kommende Schiffe unterliegen nebst ihren Passagieren den vorgeschriebenen gesundheitspolizeilichen Maßnahmen.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“ )
Rußland.
Geplante Umgestaltung des Zollreglements. Nach einer Mitteilung der russischen Handels- und Industrie-Zeitung über die Lage der Arbeiten zur Umgestaltung des Zollreglements liegt der Duma bereits ein Gesetzeniwurf Über die Einrichtng der Zollbehörden — Buch J des Reglements — vor, während die Entwürfe für Buch I, III und V des Reglements sich noch heim Ministerrat be— finden. Nach den Entwürfen sollen die bestebenden Zollbezirke auf— gehoben und an ihrer Stelle 11 Zollinspektionen (Inspektionsbezirke) eingerichtet weiden. Die Lagerzollämter und die Zollämter J. Klasse sollen zu einer Gruppe der Zollämter J. Klasse vereinigt werden, die unmittelbar dem Zolldepartement unterstehen. Die Frist für die Lagerung unverzollter Waren ist gleichmäßig auf 1. Jahr festgesetzt, sosern in dem betreffenden Zollamt nach dem geltenden Gesetze nicht eine längere Frist zugelassen ist. In die Zollämter J. Klasse, können alle ausländischen Waren, deren Einfuhr nicht verboten ist, ein gebracht werden.
Bie bisherigen Zollämter II. und III. Klasse sollen ebenfalls zu einer Gruppe der Zollämter II. Klasse vereinigt werden, für welche die Lagerfrist 2 Monate beträgt. In diese Zollämter können alle Waren, deren Einfuhr nicht verboten ist, eingebracht werden, aus— genommen diejenigen, deren Tarifierung eine technische Sachver⸗ ständigenprüfung erfordert und besonders schwierig ist.
Bie Nebenzollämter und die Uebergangspunkte sollen zu einer Gruppe der Rebenzollämter vereinigt werden, welche dieselben Waren wie die Jollümter JI. Klasse abfertigen dürfen, sofern sie für den örtlichen Gebrauch bestimmt sind und der dafür entfallende Zoll betrag 15 Rubel in jedem einzelnen Falle nicht ühersteigt.
Ferner sieht der Gesetzentwurf die Einzelbesichtigung (Besichti— gung durch eine einzelne Person) und die Aufhebung der Verteilung der Strafgelder unter die Beamten vor.
In bezug auf die Wareneinfuhr sind folgende Erleichterungen geplant:
Die Vorlegung eines Manifestes über die eingeführten Waren bei der Ankunf der Schiffe soll fortfallen, der Kapitän soll jedoch ver pflichtet bleiben, Konossemente über die Ware und eine allgemeine An— meldung über die auf dem Schiffe eingebrachten Güter vorzulegen. Ebenso wird die Vorlegung einer Äufstellung über den Schiffsprobiant und die Bedarfsartikel des Schiffs und eines Verzeichnisses der von der Schiffsbesatzung mitgebrachten Gegenstände aufgehoben. Der Ka—⸗ pitän soll nur verpflichtet sein, alle solcke Räume mit solchen Gegen ständen anzugeben. Die obligatorische Besichtigung aller ankommenden Schiffe durch Zollbeamte und die wiederholte Besichtigung nach been— digter Löschung sollen gleichfalls fortfallen. ̃
Die Bestimmung, wonach die Ankunft von Güterzügen auf den Grenzstationen nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ge stattet ist, wird aufgehoben. In den Güterwagen können nicht nur minderwertige und schwerwiegende Güter, sondern auch alle anderen Waren besichtigt werden, wenn ihrem Charakter nach eine derartige Besichtigung zulässig ist.
Das Verbot der Ueberführung von Lagern unter Zollaufsicht aufbewahrt werden, in ere Zollämter wird aufgehoben und als allgemeine Regel gestattet, daß alle Waren ohne Ausnahme aus einem Zollamt in ein anderes übergeführt werden
h
können, nicht nur in ganzen Posten, sondern auch in Teilposten, jedoe
nur in ganzen Packstücken. ö Auch die obligatorische Anlegung von Zollschlössern, r Beförderung unverzollter Waren soll aufgehoben werden.
Waren, privaten
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5792 23 1599 ** Bleien un
Siegeln bei der
Als Besichtigungsurkunden sind nicht nur Falturen und Auf stellungen zugelassen, die vom Fabrikkontor ausgestellt sind, sondern auch solche, die von einem Kommissionär oder irgend einem anderen Lager ausgestellt sind, wobei sie, wenn die Unterschrift des Absenders fehlt, vom Empfänger zu unterschreiben sind. Sodann braucht in den Fakturen die Ware nur mit ihrer handelsüblichen Benennung“ b zeichnet und das Roh- oder Reingewicht angegeben zu werden, je nach dem, wie die Ware in den Handel kommt. Gleichzeitig sollen alle Bestimmungen, die bisher den J eine Vorzugsstellung ein
ist folgendes geplant:
1
ihm bekannten Angaben über die Art der Ware zu machen;
worl 7 1 3 Far 3m 5 Krenz t Ser 9 oIlniunng b. die vorläufige Prüfung der formalen Richtigkeit der Anmeldung
C. Anmeldungen können für jedes Packstück gesondert eingereicht werden, auch wenn es in der Frachturkunde zusammen mit anderen Waren in einem Posten genannt ist;
d. sogenannte Taragüter müssen mit gegeben werden, wobei nur die äußere Umhüllung obligatorisch an
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z 29 . 29 1M ihrem Rohgewicht
zugeben ist: Febler in der Anmeldung dürfen nicht nur bis zum Tag sondern am Tage der Besichtigung vor ihrem Beginn verbessert werden; f. als unbekannt können nicht nur ganze Packstücke, den.
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eszcKnht * x 84 Besichtigung, auch
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frist für flüssige Waren soll aufgehoben werden.
allgemein in einzelnen Posten besichtigt werden, nac
Eingangs im Zollamt, ohne den Eingang der ganzer Für die Bezahlung gestundeter Zollbeträge is
Frist von 5 Monaten festgesetzt. Die Frist f
von zu unrecht erhobenen Beträgen ist auf 3 Jahre verlängert.
Die Verzollung von Waren, die einer Prüfung auf den
5 19 1019 r 1 eine gleichmaßig
Rückerstattung
15ogon — 3 sr zRror MkRsonniun a i 1 RlIor c 61ten zen, kann vor ihrer Absendung in die Probieranstalten
1e 1 Unte 1Icegen,
gehalt erfolgen. Bei der Ausfuhr von Waren
rungen geplant. So soll in einer Ausfuhrliste die Angabe der Waren verschiedener Eigentümer zugelassen werden. Die obligatorische Ver bleiung von Waren, die in einem Binnenzollamt besichtigt worden sind und dann nach einem Grenzzollamt zur Ausfuhr ins Ausland befördert werden, wird aufgehoben. Ebenso wird die Vorschrift gehoben, daß aus dem Ausland kommende Schiffe, die an Punklen beladen werden sollen, wo keine Zollstellen vorhanden sind, zuvor in das Zollamt zur Besichtigung gehen müssen. Die Verladung von Waren in die Schiffe wird auch an Sonn⸗ und Feiertagen und iur Nachtzeit gestattet. R
sind ebenfalls zahlreiche Erleichte
( * ron V
Die Geldstrafen für Verstöße gegen die Regeh über die Verladung und die Ausfuhr von Waren werden herabgesetzt
Was die Beförderung von Waren aus einem russischen Hafen in einen anderen betrifft, so soll in dieser Hinsicht gestattet werden leicht verderbende Waren nicht nur zur Nachtzeit zu löschen, sondern auch aus dem Zollgewahrsam abzulassen. Die Geldstrafe für den Abgang von Schiffen ohne die Erlaubnis des Zollamts. wird au höchstens 25 Rubel festgefetzt. Nach einem Berichte des Kaiserlichen Generalkonsulats in St. Petersburg.)
Nachweis von Käufern für Tertilwgren, Drogen und Chemikalien in New Hort.
Durch den Handelssachverständigen beim Kaiserlichen Gener il konsulat in New Vork sind Listen von Käufern für Textilwaren und fur Drogen und Chemikallen aus dem Ausland in New York ge— liefert worden.
Ein Abdruck der Listen liegt im Bureau der „) richten für Handel und Industrie“, Berlin W., Wil belmstraße 74111, im Zimmer 154, für legitimierte iu: ländische Interessenten zur Einsichtnahme aus.
Nach⸗
Den deutschen Handelskammern und sonstz ĩ
lretungen von Handel und Industrie sowie '. n ,, Fachverbänden gehen Abdrucke der Listen zum Zwecke der Auskunft⸗ 56 und der Auslage zu. Da eine Uebersendung der Listen vom KBuregu der Nachrichten“ aus nicht angängig ist, wird Interessenten
. die Einsichtnahme bei den Handeltkam mern ufw.
—
Absatz . für Geschäftskraftwagen in Australien. In Australien nimmt die Verwendun t äftsk n h g von Geschäftskraftfahr⸗ en einen immer größeren Umfang an. Ganz r in 86 ha. ö, während der letzten Monate die Zahl der Motorwagen zu Leschaft hin Zwecken hedeutend vermehrt, namentlich solcher Wagen die zur Beförderung schwerer Lasten nach den Eifenbahnstationen, den , , und Lagerhäusern dienen. Ver Magistrat von Sydney hat Motorsprengwagen zur B sprengung der Straßen in Gebrau Moto an , m 6 n r , . ch, und Motorwagen (bon 5 Tons) Vor kurzem ist in Sydney eine Gesellsch nit ei dapi ö d Gesellschaft mit einem Kapital en , ,. 9 r n von Gütern und Gepacksticken Fétlorlastwagen, gegründet worden. (Aus Special Consular kKeports Nr. 47, Washington 1911.) ,,,,
Wagen gestellung für Kohle, Koks und Briketts am 27. November 1911: Ruhrrebier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 27 261 12108
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Genn .. Nicht gestellt.
In, der Gesellschafterversammlung der Ham burg-Marokkani— schen Gesellschaft m. b. H., die gestern in Hamburg statt— gefunden hat, legie die Verwaltung den Bericht üer die bisherige Jitigheit der Gesellschaft, die Interessen hauptsächlich im füdlichen Marokko verfolgt, vor. Die Verwaltung ist, wie . W. T. B.“ be— richtet, der Ansicht, daß nach den bigsber von ihr an' Srt ünd Stelle vorgenommenen Ermittlungen aus Gründen des Klimas und der Bodenbeschaffenheit eine Ansiedelung deutscher Bauern in Sud— marokto (Sucsgebiet) nicht Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg hieten ; würde, und zurzeit auch der Nachweis sehlt, daß die Voraussetzungen vorliegen, die eine gewinnbringende Plantagenwirt— schaft ermöglichen. Die Versammlung beschloß daher, einuweilen von 3m Ern erb landwirischaftlicher Interessen in Südmarokko abzusehen. Was das Erzyorkommen in Südmarokko anlangt, so hat die Gesellschaft auf Grund reichhaltiger Erzproben eine Reihe von Fund⸗ orten angemeldet. Die unsicheren Verhältnisse haben aber bisher eine gengue Nachprüfung der Mächtigkeit und Abbauwürdigkeit der be— treffenden Lager verhindert. Die Gesellschaft ist daher auch davon überzeugt, daß keine der anderen in Südmarokko tätigen bergbaulichen Interessentengruppen Lager entdeckt hat, deren Abbauwürdiakeit im großen heute schon nachgewiesen ist. Da jedoch verschiedene Umstände darauf hinweisen, daß sich so wenig hierüber auch heute feststeht — in Südmarokko wirklich abbauwürdige Erzlager finden, und da ferner durch das Marokkoabkommen, dessen Abschluß von der Gesellschaft begrüßt wird, eine Kgnsolidierung auch der südmarokkanischen Verhält— nisse zu erwarten ist, die ein sachgemäßes Weiterarbeiten gestatten wird, beschloß die Gesellschafterversammlung, wie bisher das betreffende Gebiet durch Fachleute untersuchen zu lassen und die für die Fort⸗ führung dieser Tätigkeit erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.
mam Die Kai erlich gufsische Wnanz⸗ und Handelsagentur teilt laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin nachstehende sissern über den Außenhandel Rußlands (in Rubeln) mit: Guropäischer Handel. Ausfuhr vom 14. 27. Okt. bis 21. Okt. 3. Novy... dom 1./ 14. Januar bis 21. Okt. 3. Nov. . Einfuhr 14. 27. Okt. big 21. Oft. I3. Nov. Januar bis 21. Okt. /3. Nov. . Asiatischer Handel. Ausfuhr bis 11. 24. Oktober Januar bis 11. 24. Oktober ̃ Einfuhr vom his 11. 24. Oktober 2 vom Januar bis 11. / 24. Oktober
222 Laut Meldung des, W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Anatolischen Eisenbahnen vom 5. bis 11. November 1911: 3560 481 Fr. (4 26 945 Fr), seit 1. Januar 1911: 11 889 273 Fr. (4.2 889 889 Fr.). — Die Einnahmen der Macedonischen Gisenbabn (Salonik —Monastir) betrugen vom H. bis 11. No⸗ vember 1911; Stammlinie (219 km) 70 747 Fr. (weniger 129 Fr.). seit 1. Januar 1911: 2 904033 Fr. (weniger 35 422 Fr.). Die Bruttoeinnahmen der Orientbahnen betrugen vom 12. bis 18. November 1911: 460 050 Fr. (mehr 155 992 Fr.), seit 1. Januar 1911: 14316545 Fr. (weniger 169 4632 Fr.).
30 766 0090, 1167 124 000.
vom bom
14508 000, S33 249 000.
vom 4. vom
1230 040, bo 180 000.
1871 000, 131 805 000.
; Berlin, 27. November. Marktpreise nach Ermittlungen des Töniglichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise. ) Der Don peljentner für: Weizen, gute Sorte) 20,30 A6, 26, 28.6. — Weizen, NMittelsort ) 20,26 MS, 20,24 Æ. — Weizen, geringe Sorte) 20,22 , w „. — Roggen, gute Sorte) 18,15 S, 18,14 AM. — Roggen, Mittelsorte f) 18,13 , 18,12 16. — Roggen, geringe Sorte?) 18,11 , 18,10 Æé. — Futtergeiste, gute Sorten j 19,50 M, 1900 M. — Futtergerste, Mittelsorten 18,90 M, 1840 M. — Futtergerste, geringe Sorte“) 18.30 , 17,80 S. — Hafer, gute Sorte“) 20,40 , 2D GG.. — Hafer, Mittelsorte*) 19,90 M0, 19,50 MG. — Hafer, geringe Sorte“) 19,40 M, 19,00 ½. — Mais (mixed) gute Sorte 18,49 „6, 18,10 ½ . — Mais (mixed) geringe Sorte — — M. = . h. — Mais (runder) gute Sorte 17,90 S6, 17,60 M. — Richtstroh —— Mt, — — JS. — Heu — — e, —— „„. — (Markthallen⸗ Fteise) Erbsen, gelbe, zum Kochen bo, 00 S, 36,00 „SJ. — Speisebohnen, weiße 60,00 S6, 40,00 A1. — Linsen 80,00 (e, 10,00 S. — Kartoffeln (Kleinhandel 1000 S, 7, 00 υ½6. — Rindfleisch bon der Keule 1 kg 2,40 SS, 1,50 S, do. Bauchfleisch 1 Eg l, 0 , 1,30 S6. — Schweinefleisch 1 kg 1,80 (6s, 1,20 A. * Kalbfleisch 1 Rg 240 M, 1,40 A6. — Hammelfleisch 1 kg 0 a, 1,30 M4. — Butter 1 kg 3,20 , 2, 60 M6. — Eier . Etück 6,40 MS, 3, 8o 46. — Karpfen 1 Eg 2,40 M, 1,00 . — Aale 1“ Rg 2,30 M, 1,20 M. Zander 1 kg 3,50 AM, 1,40 . — TVechte 1 Kg 2-60 S, 1,20 M. — Barsche 1 Kg 200 , 190 (. Schleie 1 Kg 3 20 , 1,40 ½. — Bleie 1 kg 1,60 , (, S0 ts. — Krebse 60 Stück 24.00 MS, 2,40 .
H Ab Bahn. Frei Wagen und ab Bahn.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. ae damburg, 27. November. (B. T. B.) (Schluß.) Gold in Darren das Kisogramm 2790 Br., 84 Gd., Silber in Barren das llogramm 77 09 Br., 765,50 Gd.
W 38. November, Vormlttags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 40,9 Rente M. R. vr. ult. 91,80, Einh. 400 Rente Fannar Jul pr. ult, Sl, sh, Sesterr. 400 Rente in Kr. W. Pt. ul. äh, Ungar. 40, Golbrente 110, 80, Ungar. 401g Rente in Kr..
— =. Desterr. Staatsbahnaktien (Franz) vr, ult. 734 00, Sidbahn⸗ gefellschaft Lomb. ] Att. pr. uli, 111 26, Wiener Bankberesnaktien 542.0, Desterr. Kreditanstalt Akt. pr. uli. 66175. Ungar. allg. Kreditbankaktien 850 00. Desterr. Tänderhankaktlen Hb0 50 ÜUnionbank— aktlen 62475, Veutsche Reichsbauknoten pr. ult. 11768, Brüxer Kohlenbergb. Gesellsch. Akt. — *. Desterr. Alpine HVlontangesel⸗ schaftzaktien 841 50. Prager Eisenindustrieges. Akt. — —
London, 27. Nohember. (W. T. B) (Schluß.) 2 0 Enag—⸗ lische Konsols 783, Silber prompt 251i, per 2 Monate 263, Priwatdiskont 37M. — Bankausgang 16900 Pfd. Sterl.
Paris, 27. Nobember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 Cο Franz. den,, (B T. 3
Madrid, 27. November. T. B.) Wechsel auf Paris 108,40.
Lissabon, 27. November, (W. T. B.) e, ,. Ne m York, 27 November. (W. T. B.) (Schluß.) Die Fondsbörse eröffnete die neue Woche bei ziemlich lebhaftem Ge— schäft, wobei Deckungen vorherrschten, in fester Haltung. Gute An— regung bot namegtlich die Festigkeit der Steel und AÄmalgamateds. Letztere setzten mit einem Aufschlag von 1 Dollar ein auf die Er— werbung der Live Oak Inspiration Properties seitens der Amalgamated Copper Co, an die man Eiwartungen bezüglich weiterer Ausdehnungs— absichten knüpfte. Für erstklassige Werte zeigte sich gute Kauflust. Späterhin gestaltete sich der Verkehr ruhig und die Tendenz etwas schwächer bei vorwiegend professionellem Geschäft. Die Baissepartei suchte durch Abgaben hesonders auf den Kurs der Hillwerte zu drücken, ohne jedoch einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen, da die gute Aufnahme, die das Angebot fand, weitere Kursrückgänge verhinderte. Am Nachmittag zeigte das Geschäst einen schleppenden Charakter, und die Schwankungen hielten sich in engen Grenzen. Die Umsätze beschränkten sich auf einige Spezialwerte. Die Tenden; neigte infolge mangelnder Unter— stützung zur Schwäche. Mit Nücksicht auf die zu erwartende Botschaft des Präsidenten Taft hielt sich die Spekulation zurück. In der Schlußstunde wurde die Rede Greys bekannt, die hier einer ungünstigen Auffassung begegnete. Die Borse schloß in flauer Haltung, und die meisten Kurse wiesen gegen den letzten Schluß Abschwaͤchungen auf. Aktienumsatz 50? 099 Stück. Tendenz für Geld; Stetig. Geld auf 24 Stund. Durchschn.⸗-Zinsrate 23, do. Zinsrate für letztes Darlehn d. Tages 3, Wechsel auf London 4,‚83365, Cable Trang sers 4, 8690. Rio de Janeiro, 27. November. (W. T. B.) Wechsel auf London 161.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Gssener Börse vom 27. November 1911. Amtlicher Kurabericht.
Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisck⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas— und Flammkohle: a. Gasförderkohle 11,50 = 13,50 S, b. Gas ammförderlohie 106,75 — 11,75 Æ6, C. Flammförderkohle 10,25 bis 10,5 1, d. Stückkoble 13,25 — 14 28 , e. Kalbgesiebte 12,ỹ75 bis 13,25 , f. Nußkoble gew. Korn 1 und U 15, 25 — 1420 M, do. do. III 12,75 — 13,25 MÆ, do. do. IV 11,75 —- 12,25 A, g. Nuß⸗ gruskohle - 20630 mm 7.50 8,50 M, do. 0—- 0 sß60 mm S, bo bis 1000 „, h. Gruskohle 5,75 — 8,50 AÆ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ lohle 1950 11,090 6, b. Bestmelierte Kohle 12, 00— 12,50 , 6. Stückkohle 13,25 — 13,376 Æ, d. Nußkoble gew. Korn 1 13,25 bis 14,25 MÆ, do. do. II 13, 25— 14,25 S6, do. do. II 12,75 — 13,75 , do. do. IV 11,75 - 13,50 M., e. Kokskohle 11 35— 1260 A; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9, 50– 10,50 ½½,, b. do. melierte 11.25 — 12,25 , C. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ gehalt 12,25 — 14, 00 6s, d. Stückkohle 1300 — 15,00 d,, e. Nuß kohle, gew. Korn J und II 14, 50— 17,50 „M6, do. do. III 16,00 bie 18900 S, do. do. NV 10,50— 13 00 Æ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 19,50 - 20,50 0, do. do. II 21, 00— 24,50 M, g. Fördergrus 8,75 bis g, 50 M, h. Gruskohle unter 19 mm 5,50 — 800 S; 1V. Koks: a. Hochosenkoks 14,50 — 16,50 M6, b. Gießereifoks 17,00 — 1800 4, . Brechkoks 1 und II 1900-27 00 ƽ; V. Briketts: Briketts, le nach Qualtität 10, 00- 13,25 906. Marktlage unverändert. — Die nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 30. No vember 1911, Ngchmittaas von 34 bis az Uhr, im „Stadtgarten— saale (Cingang Am Stadtgarten) statt.
69 00,
Magdeburg, 28 November. (W. T. B.) Zuckerbericht. 326 314,09. Stimmung: Ruhig. Brotraffingde J obne Faß 2800 bis 28,23. Kristallzucker I m. S. — —. Gem. Rafsinade m S 27,75 bis 28,00. Robzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: November , b. Januar. Mãrz 16,55 Gd., 16623 Br. — — bej., Mai 16,774 Gd., 16,80 Br., — — bez., August 16,85 6 16,875 Br., — Stimmung: Stetig. Cöln, 27. November. (W. T. B.) Rüböl loko Bremen, 27. November. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Stetig. 9863 . Behauptet. — Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Sehr still. Upland loko middling 483. Zuckerm arkt. Behauptet. Rübenrohzucker J. Produkt Basis s8 0/9 Rendement neue Usanee, frei an Bord Hamburg, November 16,7, Oktober⸗Dezember 12,19. — Kaffee. Stetig. Good * 6. . . * 9 Dod average Santos Dezember 674 Gd., März 68 Gd., Mai 68 Gd. „London, 27. Novemher. (W. T. B Rübenrobzucker 88 c J. R 7 * * 4 7 C November 16 sh. 34 d. Wert, träge. Javazucker 96 0/0 prompt London, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) Kupfer fest, 595s,.g, 3 Monat 59s. Umsatz: S099 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Teo . II . s / . ĩ . . Tendenz: Willig. Amerkkanische middling Lieferungen: Ruhia. Januar Februar 4,90, Februar⸗März 4.91, März ⸗Avril 4,93, April⸗-Mai 4,959, Mat-⸗Juni 4,97, Juni Juli 4,99, Juli— ; Glasgow, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen flau, Middlesbrough warrants 47 8. Pa. (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 6 neue Kondition 46 = 47. Nr. 3 für 100 kg November bl!, Dezember 5I , Januar⸗Aprll 523, Amsterdam, 27. November. Java ⸗ Kaffee good ordinary 52. — Baneazinn 121. Raffiniertes Type wesß loko 1946 bez. Br., do. November 193 Br., do. Dezember 20 Br., do. Januar⸗Maͤrz 200 Br. Fest. — New Pork, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling , 30, do. für Februar 8,87, do. für April 8.97, 8-35, do. Standatd white in Nem Mork 7-35, do. do. in Philadelphia „35, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Schmalz Western Nut eobades 4,56, Getreidefracht nach Liverpool 24, Kaffee Rio Nr. 7 loko 15. do. fsir Hejember 14,44, do. für Februar 14.05, Kupfer Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 65 367 000 Bushels, an Canadaweizen 11 131 000 Bushels, an Mais
do zo, Türkische Lose per medio 243,60, Orientbahnaktien pr. ult.
Kornzucker 88 Grad o. S. 16,75 — 16,90 Nachprodukte 75 Grad o. S. Gem. Melis I mit Sack 27,25 — 27,50. Stimmung: Still.
16.50 God., 1660 Br,, — — bez., Dezemher 1645 Gd., 1647 Br.,
5d.
bez., Oktober⸗Dezember 1912 12.075 Gd., 12,12 Br., — — bez.
Mai 66,00.
P — Loko, Tubs und Firkin 481,
Schmalz, Doppeleimer 494. — Kaffee.
Hamburg, 28. November. (W. T. B.) (Vormittagsberlcht.) 16.50, Dezember 16,40, Januar⸗März 16,573, Mai 1670, August September 677 Gd.
16 sh. 9 d. Verkäufer, ruhig. Standard⸗
Liverpool, 27. November. (W. T. B.) Baumwolle. November 5.00, November⸗Dezember 4,90, Dezember⸗Januar 4,39, August 5.01.
Paris, 27. November. (W. T. B.)
Weißer Zucker ruhig, März⸗Junt 523. (W. T. B.)
Antweryen, 27. November. (W. T. B.) Petroleum. Schmalz für November 1141. do. in New Orleans loko middl. 97, Petroleum Refined (in Cases) steam 9,45, do. Robe u. Brothers 9 80, Zucker falr ref. Standard loko 12, 809— 13,10, Zinn 45,00 —= 46,00 — Die Visible 1591000 Busphels.
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen , die beim Reichs und Staats anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen im . Gxpedition wahrend der Bien sffinen von g bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Italten.
Direktion des Militärkommissariats des . Armeekorps in Verona. 4. Dezember 1911, Vormittags 11 Uhr: Lieferung von Matratzenfutter für Soldaten hetten, Matratzen haltern und Wolle für Matratzen in 48 Losen. Sicherbeiteleistung 23 900 e. Zeugnisse bls 3. Dezember 1911. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. —
Eine ähnliche Lieferung ist auf denselben Zeitpunkt seitens der Generaldirektion deg Militärkommissariats des X Armeekorps in Neapel ausgeschrieben worden.
Türkei.
Marinemintsterium in Konstantinopel: Vergebung der Liefe⸗ rung von 6000 bis 10900 Besen. Angebote bls zum 11. Dezember 1911 unter Sicherheitsleistung von 10 90½ an die 4. Abteilung der Intendantur bei dem genannten Ministerium.
Theater und Musik.
Theater des Westens.
Als Vorbote der kommenden Weihnachttzeit wurde am Sonn⸗ abend in einer Nachmittagsporstellung der Charlottenburger Bühne eine lustige Kin derkom b dre Max und Moritz' aufgeführt, die nach der gleichnamigen Dichtung von Wilhelm Busch von Leopold Günther bearbeitet und von Felix Flemming mit gefälligem musikalischen Beiwerk versehen worden ift. Die Auf⸗ fübrung glich einem Alhum mit plastischen Bildern, dessen sieben farbenreiche Blätter zum Vergnügen der kleinen und großen Zuschauer aufgeschlagen wurden. Es war fast ebenso belustigend, die bösen Buben, von den Herren Rudolf Berg und Hermann Feiner charakteristisch dar⸗ gestellt, ihre Streiche auf der Bühne voll rühren zu sehen, wie das fröhliche Vachen zu hören, das diefe „abschreckenden Beispiele“ bei dem jugendlichen Publikum auslösten. Herr Karl Bayer, der auch als Regisseur ge⸗ schickt seines Amtes gewaltet hatte, war ein urkomischer Onkel Tritz, und auch die Herren Mar Nekut (Schneider Böck, Max Obal (Lehrer Lämpel), Heinrich Pirk (Bäcker) sowie besonders auch Paula Helmert als Witwe Bolte hatten die Lacher steis auf ihrer Seite. Auch die anderen kleineren Rollen waren gut besetzt, sodaß sich die Veranstaltung des allgemeinen Belfalls in reichsiem Maße er⸗ fröuen konnte.
Bellealliancetheater.
„Narrenspiel“, ein Schauspiel in fünf Aufzügen nach dem gleichnamigen Roman von Edela Rüst, wurde am Sonnabend in dem jetzt wieder zur Volke schauspielbühne gewordenen Bellealliance—⸗ theater zum ersten Male aufgeführt und schien bauptsächlich seiner Spannung wegen dem Publikum zu gefallen. Es geht ja bei solchen Bearbeitungen stets das Spezifische des Romans, die breite Schilde⸗ rung und die Entwicklung der Charaktere verloren. In diesem Falle war es auch nicht anders; nur die schlagkräftigsten Momente der Handlung waren zu einer Folge von Szenen vereinigt, die denn auch ihre Wirkung taten. Die Darfteller waren alle bei der Sache, und manche guten Leistungen sind zu verzeichnen. so diejenigen der Damen Bratt, Sander, Falk, der Herren Dworkowski (der auch die Regie führte), Wolter, Schedlich und anderer.
Konzerte.
An dem ersten Kammermusikabend von M. Mayer⸗Mahr und B. Dessau am Donnerstag im Blüthnersaal umfaßte die Vortragsfolge drei Sonaten für Klavier und Geige von R. Schumann, J. Brahms und Ed. Schütt. M. Maver⸗Mahr brachte den Klavierpart in seiner bekannten Weise feinfühlig und klar umrissen zu Gehör, während B. Dessau auf seiner Geige dem Pianisten erfolgreich sekundierte. Die vornehme Kunst der beiden Nonzertgeber fand den lebhaften Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft. — John Petrie Dunn hatte für seinen gleichzeitig im Harm onium gal gegebenen Klavierabend Liszts Variationen über den Basso Continuo des ersten Satzes der Bachschen Kantate: „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen sind des Christen Tränenbrot“ an die Spitze seines Programms gestellt. Er spielte die Komposition vortrefflich ge⸗ gliedert, kraftvoll im Anschlag und mit gutem Gefühl für den musikalischen Gedanken. Tondichtungen von Mendelssohn, Schumann und Chopin machten im übrigen das Programm aus. — Einen Genuß erlesenster Art bot wiederum der berübmte Beethoven⸗ nteipret Frédéric Lamond, ebenfalls am Donnerstag, im Beethovensaal. Sein Spiel entzückt in jeder Nüance, es ergreift da, wo der Altmeister sein Innenlehen der Musit anvertraut hat, und erklingt wie ein Aufjauchzen bei jedem Sonnenblick, der durch die trüben Stimmungen zuweilen hindurchleuchtet. Die andächtig lau— schende Zuhörerschaft stand unter dem Bann dieser ge⸗ waltigen Tonsprache, die Frädörig Lamond zu ihr reden ließ. — Zum, Besten des Prignitz Museums im Kloster von Leiligengrabe bei Wittstock hatte der Professor Waldemar Meyer an demselben Abend in der Singakademie ein Konzert unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters ver⸗ anstaltet. Es war eine Freude, die drei angekündigten Violinkonzerte von Haydn, Mojart und Beethoven in so tadelloser Form, wie es hier geschah, wiedergeben zu hören. Professor W. Meyer führte den Violinpart in diesem klassischen Programm mit lebendigem Stilgefühl und in gewohnter Klangschönheit durch. Das Phil⸗ harmonische Orchester unter Dr. Ernst Kunwalds Leitung be⸗ gleitete mit binrelßendem Schwung. Das Cembalo in Haydns ent—⸗ Äückender C-Dur⸗Songte spielte der Kapellmeister Alfred Hirte. — Im Klindworth-Scharwenkasaal fand gleichzeitig ein gemein⸗ sames Konzert von Martha Groeck-Welter (Gesang) und Ilse Veda Dutt linger (Violine) statt. Die Sängerin, die zum gsten Male in Berlin sich hören lisß, ist eine Schülerin von Emma Woge Hamburg. Ihre sympathischen Stimmittel sind gut gebildet; die Arie „Bell raggio lusinghier“ aus Rossinis „Semiramis“ ließ ferner erkennen, daß die Sängerin über eine flüssige Koloratur verfügt, und auch die Aussprache wäre zu loben. Eine frische unbefangene Art zu singen, ein geschmackvoller Gebrauch der bohen Kopftöne, eine sinngemäße Verwendung des Piano und des Forte berübren den Zuhörer angenehm, wenn freilick auch noch das tiefere Eindringen in Inhalt und Eigenart der Lieder vorläufig noch fehlt. Die junge Ilse Veda Duttlinger dagegen verfügt über mehr Temperament, vereint mit einem kräftigen, entschiedenen Bogenstrich und schönem, vollen Ton. In ihr leöt künstlerisches Empfinden, das mit der fortschreitenden Entwicklung von Technik und Auffassung hoffnungsvolle Erwartungen nicht unerfüllt lassen dürfte. Beide Künstlerinnen erfreuten sich des Beifalls ihrer Zuhörer. Die Begleitung des Gesangs lag in Karl Kämpfs verläßlichen Händen wahrend Herr August Göllner die Violine am Klavier unterstützle. — Hanna Bostroem, die bereits im März d. J. hier eine freund—⸗ liche Aufnahme fand, brachte auch bei ibrem Liederabend im Bech ste in⸗ saal (Donnerstag) ihren schön gefärbten, weichen Sopran erfolgreich zur Geltung. wenn auch die Tongebung noch bisweilen zu wünschen ließ. Die Innigkeit des Vertrages und ein gewisses Charakterlsierungs⸗ bermögen gestalteten die Wiedergabe der Lieder bon Brabmtz, Mahler Tschaikomsky und Hugo Wolf zu einer beachtenswerten Leistung. In der Königlichen Garnisonkirche gah Herr Rudolf Fiering mit dem Kirchenchor der Kaiser Friedrich- Ge—⸗— dächtniskirche und unter Mitwirkung von Fräulein Agnes Leydhecker sowie der Herren Hof, und Garnlsonorganisten Pro— sessor Otto Becker und Otto Priebe und des Blüthner⸗ Orchesters am Freitag ein Konzert zum Besten des Kirchenchors der Kaiser Friedrich Gedächtniskirche, Zu Begian spielte Herr Priebe . Drgellenjert Mi. 1 bon Händel mit gutem Verständnis. Professor Olio Beet begleiteté Tezent die Kantaig für Aitso'so Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust‘, die Fräulein Leydhecker mit sanfter, wohltönender Stimme sang. Ven Schlußteil dez Abends