ö 13 4. . O. der Ham bur g⸗Bremer 5 . . Hamburg die Aufnahme Honduras durch Ver⸗
21. November 1911 genehmigt;
Versicherungs⸗Gesellschaft in des Betriebs der Feuerversicherung fügung vom
6G. durch Entscheidung vom nehmigt, und zwar: die Uebertragung Waisen-Pensions kasse
30. Oktob
Wirtschaftsgenossenschaften in Berlin, i Gegenseitigkeit, ins besondere des Versiche run Ruhegehalts kasse Deuts Wirtschafts genossenschaften,
rungsverein auf Pasfsiven, Gesamtheit, werbs⸗ und rungsverein auf
auf die
Gegenseitig
die Firma „Allgemeine Versorgung J Wirtfchaftsgenossenschaften
Erwerbs- und. in Berlin“ annimmt;
P. durch Entscheidung vom Schiffersterbe⸗Kasse zu Fürst 8 67 4. a. O. den Geschãftsbetrieb
Berlin, den 11. Dezember 1911
folgende Bestands veränderung
in
gemã er,
des Vermögens der Witwen- un Deutscher Erwerbs⸗
keit, in 30. Oktober
untersagt.
Das Kafferliche Aufsichtsamt für Privatversicherung. Gruner.
uer⸗
und Versich e⸗ mit allen Aktiven und fe sbestandes ö Hi zen ersiche⸗ Berlin, welche skasse deutscher V. a. G.
1911 der enberg auf Grund des
R
5 8 14 4.2.0. 4. Dezember 1911 ge⸗
d w
9 d
e , Re sächsischen Katholiken seien durch die Gesetze wirk
durch ein Konkordat.
Fönigreisch Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnãdigst geruht:
ledigte Amt des Sekretärs des Hohen Ordens vom a , ; Hofmeister und Kammerherrn
Schwarzen Adler Allerhöchstihrem
Ernst Freiherrn von Wangenheim zu verleihen.
Seine Majestät der
den Präsidenten des Eisenbahnzentralamts Berl Geheimen Oberregierungsrat Hoff. zum Ministeri der öffentlichen Arbeiten und
Steffens aus
Wirklichen Geheimen direktor im Ministerium
den bisherigen Kreisschulinspektor Dr.
König haben Allergnädigst geruht:
in Berl
Aachen zum Seminardirektor zu ernennen.
Ministerium der geistlich angelegenh
Dem Seminardirektor Dr. Steffens ist das Direktorat Berent verliehen worden.
des Lehrerseminars in
en und Unterrichts⸗ eiten.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. .
Zur Ausführung von Pflan
beim Zollamt Gronau ist der Apot . Sachverständigen und der Dr. med. e
3 Bauer ebenda
inem Stellvertreter ernannt worden.
en⸗ und Obstuntersuchungen heker Gescher ebendaselbst
J
sächsischen Gesandten in anzunehmen — dem Sinne ausfallen werde, wie Ebers darselegt hätten, deß also das keine Angendung finde.
bisher ste Friedens
vor als
latholischen Staats
in, al⸗
3u
Aichlamtliches.
Deut sches Preußen. Berlin
Die vereinigten Ausschüsse des Bun des rats für Rechnungs⸗ das Landheer und die Festungen sowie für sschüsse für Rechnungswesen Landheer und die Festungen hielten heute Sitzungen.
wesen, für . ; Seewesen und die vereinigten und für das
Au
Der Regierungsrat lichen Regierung in Breslau,
präsidium daselbst zur weiteren dienstlichen
wiesen worden. ; Die Regierungsreferendare Düsseldorf, Dr. jur. Potthof
prüfung für den höheren Verwalt
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind vorgestern „Berlin“ in Southampton und
Schanghai angekommen.
— —
13. Dezember. Zu
ots dam, . der Kaiser
des Kaisers und „W. T. B.“ meldet, Dänemark im Neuen Palais e Seine ö Mecklenburg, Regent des H gelangt war. Seine Majestät de
Gast am Portal und geleitete ihn in d geladenen Gäste sich Jaspisgalerie eine n Herrschaften Cercle. Danach von den Kaiser⸗ Berlin zurück, von wo die
Fürstlichkeiten und Später fand in der
der Tafel hielten die Allerhöchste
verabschiedete sich Seine Majestät der König lichen Majestäten und kehrte nach
aus Königsberg, aus Breslau, Luyk en aus Cassel, von Bockum⸗Dolffs aus Du ö. und Killing aus Münster haben die zweite Staats⸗
der Herzog Johann
Reich. 13. Dezember.
Salsmon, bisher bei der König⸗ ist dem Königlichen Polizei⸗ Verwendung über⸗
Dr. jur. Lenzmann aus Gröbenschütz
ungsdienst bestanden.
S. M. S. „Tiger“
m Besuch Ih rer Majestäten
in traf gestern abend,
Seine Majestät der König
am Nachmittag Albrecht Braunschweig,
in, wo erzogtums Br r Kaiser empfing in den Muschelsaal, w
Festtafel statt.
Abreise nach Kopenhagen heute früh erfolgte. Sachsen.
Die Zweite Kammer nationalliberale Interpellation: Staatsregierung zu tun, Wirkungen des . Stellung gedenkt sie dem jüng gegenüber einzunehmen?“
Der Abg. ö begründete die
laut Bericht des T. B.“, die d
ste verlangen, . Reich Gültigkeit habe.
dleser Frage die Initiative ergreifen.
erwiderte? was den Moderniste im Lehrerseminat zu Bautzen amt dus; hier aber habe der liege für die Re sonderer Maßnahmen vor,. In habe er im Ginvernehmen mit dem
um das sächsis
daß er deutlich erkläre,
serung kein begründeter
verhandelte gestern übe
„Was
neides zu
eutschen ob der neue Erlaß a
ö
seinen hohen
versammelt hatten.
das
wie von
auch zu an⸗
o die
Nach
r die
gedenkt die Königliche che Schulwesen vor den schützen, und welche ten päpstlichen Motuproprio
Interpellation und erklärte Regierungen müßten vom
uch für
Die sachsische Regierung müsse in
Der Kultusminister Dr neid i, so t katholische Geistliche ein Staat sein Aufsichtsrecht
bezug auf das Justiminister zu erklären:
übten
Beck
nur Lehr⸗
Kg
mung C ,.
der Regierung auch zurzeit noch keine authentische Aeußerung
Deutschland keine Anwendung Erwarten nicht zutre
bůrgerlichen hören, unvereinbar.
könne. Der Erlaß werde Genehmigung der Staatsregierung Mangel einer solchen Genehmigung
Erlaß durch Verweigerung des des lich und verfassungsmäßt sätzlich nicht. Den slellen, werde wie bisher, so au
Aufgaben der wandte sich der Staatsminister Dr.
daß die
keine authentische Erklärung äber
schreiben, nach Wien
gestern in der fortgesetzten provisori Meldung de
aus ei doch anzunehmen, daß das Motuproprio auf finde. Sollte diese Annahme wider so sei der Standpunkt der Regierung fol⸗ 2 sei mit den er fg te der iz und 15 des Geii tsverfassungsgesetzes, wonach alle Rechtsstreite vor die ordentlichen Gerichte ge⸗
Er widerspreche auch dem s 48 der Verfassung, onach kein Untertan seinem ordentlichen Richter entzogen werden
deshalb zur erforderlichen landesherrlichen niemals vorgelegt werden. Aus entfalle die Voraussetzung für durch die kathelischen geistlichen Maßnahme gegen den
om vorliege, so
en ner,, Per paäpftliche
ine Verkündigung und Anwendung in Sachsen. Eine weitere Ilg! diese Verhinderung feiner Anwendung im Lande Plazet sei nicht nötig. Die Souveränität Rechtsstaates dulde einen ,. in die gesetz⸗ verbürgten Rechte der Staatsbürger grund⸗ onellen Frieden im Lande aber ö. zu ch in Zukunft, eine der vorne msten Im weiteren Verlaufe der Sitzung Beck gegen den Vorwurf, egierung anfangs ihren Standpunkt nicht energisch enug vertreten hätte, und sagte: Wenn bedauert worden sei, g Sachfen kein Konkordat mit dem wpöäpstlichen Stuhl ab⸗ l fr habe, fo sei darauf zu erwidern, daß ein Konkordat einem chtöstaate weniger entspreche als der . Zustand. Die amer geschützt als erner sei bedauert worden, daß die Regierung das Motuproprio des Papstes ver- Er könne mitteilen, daß ihm soeben ein Schreiben des München vorgelegt worden sei, wonach die authentische päpstliche Erklärung in fie die beiden Kanonisten Heiner und Motuproprio auf Deutschland er katholische Bischof in Sachsen habe and zur Aufrechterbaltung des konfessionellen geboten. Das Ministerium werde es nach wie abe betrachten, die Gewissensfreiheit auch der rger zu wahren.
modernen Den konfes
Regierung sein.“
angt babe.
sei, daß
seine reitwilli ine ö.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Die „Diener Zeitung“ veröffentlicht ein Kaiserliches Hand⸗ rch das die Delegationen zum 28. Dezember
inberufen werden.
Abgeordnetenhause führte zweiten Lesung des Budget⸗ s der Finanzminister Ritter von Zaleski laut „W. T. B.“ aus: . Es sei b daß ein Blick in die Lage der Finanzwirtschaft ihm ziemlich orgen verursache. Während die Ausgaben im . Jahrzeht schnell gestiegen seien, und gegenwärtig in die dritte Heilltarde binetteichten, seien die Gebarungsüherschüsse seit 1996 schnell gesunken, und da Jahr 1909 habe sogar einen Abgang von 88 Millionen aufgewiesen. s laufende Jahr sei nicht schlecht, gebe aber zu befonders glänzeden Eiwagrtungen keinen Anlaß. Wenn auch der normale, stets seigende Bedarf aus der Steigerung der Steuer⸗ eingänge immer abe gedeckt werden können, so habe doch wiederholt, vielleicht mehr aJ erwünscht, der Kreditweg betreten werden müssen. Ver Yinister Uwies bann auf die Zunahme der Staatsschusd, erörterte das Ankchsen des Budgets infolge des Strebens der Ab⸗ geordneten, Vorter für die Waählerschaft zu erlangen bei gleichzeitigem Widerftreben gegeeine⸗Mehrbelastung, und forderte die Abgeordneten auf, diesem Drang Scham zu setzen, damit das Volk vor jenen Katastrophen gescht ß Verde, die nit der Ungrdnun der gie n mf das Volk selbst fresen mäßten. Trotz selner Milliardengus aben sei Oesterreich auf vrlen Gebieten rückständig, durchgreifende Aufgaben harrten der Lung, wenn Desterreich die kulturellen und wirtschaft⸗ lichen Kräfte Wolkes ssärken und sich im Wettbewerb mit den europãlschen Ndionen einen würdigen Platz sichern wolle, Der Minister perwies weites auf die angeheuren Lasten, die dem Staate aus der Verbesserung ser materiellen Lage der Staatsangestellten, aus der Ausführung dr wasservirtschaftlichen Vorlage und des Lokalbahn⸗ gesetzes erwahsen wärden, und betonte die dringende Not⸗ wendigkeit, de ersrderliche Deckung durch Erhöhung der Staats— einnahmen röhtzeig und voll sicherzustellen, da aus dem Budget schon das Defizit hrausluge und kein Heller mehr für die erhöhten usrmalen Ausgaber noch für die gewünschten großen Aktionen zu finden sei. Im Vlaufe seiner Rede stellte der inanzminister eine merkliche Besseruy auf industriellem und wirtschaftlichem Gebiete fest und shr dann fort: ‚Unser Staat ist gut, aber die Finanzwirtschaf muß derart eingerichtet werden, daß wir die Leistungs fahigkeit 8 Staates durch eine intensive Wirtschafts⸗ politik noch mehr ärken und entwickeln. Um keinen Preis dürfen kriegerische Zufälle dse Entwicklung stören. Dies ist nur zu ver⸗ melden, wenn wir, gestützt auf eine starke Armee und Flotte, als begehrenswerter Bunesgenosse und gefürchteter Gegner unsere Rolle im Staatenkonzert haupten. Wenn wir auch mit Zuversicht hoffen dürfen, daß die Segmingen des riedens uns dauernd erhalten bleiben, fo muß doch die Arte im wo lverstandenen Interesse dasjenige er⸗ halten? was sie braut, um uns wirksamen Schutz zu bieten.“
Mit bezug a das Budgetprovisorium erklärte sich der Minister mit den orschlägen des Budgetausschusses im allge⸗ meinen einverstand, sprach sich gegen sämtliche Anträge der Minderheit aus id erbat schließlich die Annahme des Pro⸗ visoriums und der höhten, durch eine Anleihe aufzubringenden Investitionskredite.
Grebritannien und Irland.
In der gestien Sitzung des Unterhauses machte der Ninisterpraͤside Asguith förmliche Mitteilung von der Erklärung, die de König beim Durbar in Delhi über die Aenderung in d Verwaltung Indiens abgegeben hat, worauf der Abg. zonar Law erklärte, es würde für die Veffentlichkeit nich von Vorteil sein, die Sache jeßt zu be⸗ sprechen, da der Kig noch in Indien weile; er schlage aber vor, daß die Fragm der nächsten Session angeregt werde.
— Im Obhause wurde gestern von Viscount
Morley eine ähn)e Mitteilung wie vom Ministerprãäsidenten im Unterhause abgeben. ;
Rach dem Berk des W. T. B. erklärte Lord Lansdewne, die Vorschläge bederen eine jahe Umkehr jener ,. die von Lord Curzon eingelei, von seinem Nachfolger im Vizekönigtum be⸗ folgt, von der unistischen Regierung angenommen und von der liberalen Regierung tgesetzt worden sel.. Das sei ein großer, plötz⸗ licher und gewaltigewechsel in der Politik. Was diesen Vorschlägen eine ganz besondere . gebe, sei die Tatsache, daß sie ver-
Im österreichischen
bunden seien mit er persönlichen Intervention des Herrschers. Vas seil in der Teine fehr ernste Sache. und wenn ei sich nicht irre, würden diborschläge in Indien Gefühle der verschieden⸗ sten Art hervorrufen ehobene Stimmung sowohl als große Ent⸗ täuschung. Lord Larwne ab dann zu, daß es unmöglich sei, die Frage gerade am Er der ession zu erörtern, und wies darauf hin, daß, wenn jetzt eine g, m, . dieser Dinge stattfände, es schwer sein duͤrfte, en Mißton zu vermeiden, den niemand im Zeitzkt anzuschlagen wünsche. Ueberdies, schloß
egenwärtigen . das Haus sagen oder tun könne,
ord Lansdowne, kön nichts, was
des Königs und Kaisers sei gefallen, und dieses Wort sei unwider= ruflich. Tord Cur zon betonte hierauf, daß die Aendermgen in der Verwaltung von Indien von Wichtigkeit seien, stimmte aber einer Vertagung der Debatte bis zur nächsten Sefsion zu, Lord Mac⸗ donnelk erklärte, die Sache würde in Indien große Befriedigung und Ergebenheit schaffen. Der Gegenstand wurde dann fallen gelassen. Im weiteren Verlauf der Sitzung leitete der Erste Kom⸗ missar für Arbeiten und öffentliche Bauten Earl Beauchamp die zweite Lesung der Seeprisenbill ein. Beauchamp erklärte die Bestimmungen der Bill und kündigte an, daß diese erst in Wirksamkeit treten werde, wenn die Regierung die befriedigende Zusicherung erhalten habe, daß die anderen Mächte, die die Zondoner Beklaration unterzeichnet hätten, den Worten Stützpunkt für Propiantversorgung“ (base of supply) und .be⸗ festigter laß; dieselbe Bedeutung beilegten, wie die britische Reglerung. Bie Regierung stehe mit den anderen Mächten über den' Gegenstand bereits in Verbindung und habe allen Grund zu der Annahme, daß die Antworten befriedigend ausfallen würden. Lord Selborne beantragte hierauf die Ablehnung der Bill. Er wandte sich gegen die Beschaffenheit und Zusammensetzung des vor⸗ geschlagenen internationalen Prisengerichtshofes und erklärte, es sei hollkommen widersinnig, einen Gerichtshof dieser Art zu schaffen und dem britischen Reiche nur dieselbe Vertretung zu geben, wie einer zentralamerikanischen Republik. Nach weiterer Kritik des Prifengerichtshofes sagte der Redner: wenn es sich nur um einen internationalen ,, handele, was möglich ei, fo würde er lieber überhaupt keinen internationalen risengerichtshof haben. Die Anschauug der Opposition sel, da ngland als kriegführender Teil die Gefahr, daß Nahrungsmitt als Konterbande erklärt werden, vorziehen sollte der Gefahr von Ent⸗ scheidungen eines solchen Gerichtshofes, und daß England als neutraler Teil es vorziehen sollte, sich auf einen diplomatischen Einspruch wäh⸗ rend des Krieges eher zu verlassen, als auf eine Entscheidung des Prisengerichts nach dem Kriege. Der Lordgroßkanzler erinnerte das Haus daran, daß England es war, das die Mächte zu dem Versuüche eingeladen habe, mit Rücksicht auf die Unbestimmtheit des Festebenden Prisenrechts zu Abmachungen zu gelangen. Die Mächte seien zu Vereinbarungen gekommen und warteten nun, daß das Abkommen ratifiziert werde. ie würde die britische Re⸗ gierung vor den anderen Nationen dastehen, wenn die Lords ihr die Möglichkeit verweigerten, das in Wirkung zu setzen, was unter Bei⸗ hilfe der besten Marinesachverständigen beschlossen und von, den Kolonien mit Selbstverwaltung gebilligt worden sei? Der Redner fragte zum Schluß ob die Lords genug von dem Gegenstand wüßten, um'fich gegen die Regierung zu stellen und um es der Regierung zu überlassen, sich auf die möglichst beste Weise bei den anderen Nationen ju entschuldigen. Er bitte die Peers dringend, sich zu bedenken, bevor sie die Bill ablehnten. Nach weiterer Debatte wurde die Seeprisen bill mit 145 gegen 53 Stimmen abgelehnt. Lord Lansdowne sprach darauf über die Ankündigung der Regierung bezüglich der Definition Der Worte Stützpunkt für Proviantversorgung“ und befestigter Platz“ seine Genugtuung aus, erklärte aber, daß dieses Zugeständnis nicht alle Einwendungen der Dppositlon gegen die Vorlage beseitige. Er leugne, daß das Vor— gehen der ger fr en der Regierung oder dem Lande trgend eine Demütigung auferlegen würde, er hoffe im Gegenteil, daß es die Regierung stärken und instand setzen werde, die? erhandlungen mit Aussicht auf besseren Erfolg wieder aufzunehmen.
Frankreich.
In dem gestern abgehalten Ministerrat teilte der Marine⸗ minister Del casse eine Depesche des Seepräfekten von Toulon mit, in der dieser erklärt, die Besichtigung des Pulvers auf den Linienschiffen des ersten Mittelmeergeschwaders habe sehr befriedigt. —
Die Deputierten kammer hat in der gestrigen Sitzung, wie ‚W. T. B.“ meldet, beschlossen, morgen n,. mit der Beratung über das , ,, n, . Abkommen zu beginnen und sie in den folgenden Nachmittagssitzungen fortzusetzen, während die Vormittagssitzungen der Be⸗ ratungen des Budgets vorbehalten bleiben sollen. Ferner hat die Kammer mit 426 gegen 137 Stimmen beschlossen, in bie Debatte über die Interpellationen zur auswärtigen Politik erst nach der Beschlußfassung der beiden Kammern über das deutsch⸗französische Abkommen einzutreten. Die Regierung ist mit dieser Regelung einverstanden.
Amerika.
Der im letzten Juli unterzeichnete Vertrag zwischen Eng⸗ land, Rußland, den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan, betreffend das Verbot des Seerobbenfanges während einer längeren Periode, ist, wie „W. T. B.“ aus Wafhington meldet, gestern ratifiziert worden.
Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten des amerikanischen Repräsentantenhauses hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, einstimmig eine Resolution Sulzer angenommen, die die sofortige Aufhebung des 1832 zwischen Rußland und den Vereinigten Stgaten geschlossenen Vertrages empfiehlt, weil Rußland sich weigert, die an Juden verabfolgten amerikanischen Pässe anzuerkennen.
Das republikanische Nationalkomitee der Vereinigten Staaten hat Chicago als Ort und den 18. Juni 1912 als Zeit für die Abhaltung des republikanischen Parteikonvents zur Nennung des Präsidentschaftskandidaten gewählt. Obiger Quelle zufolge herrschte eine wachsende Stimmung gegen die Nennung Tafte, weil man fürchtete, er? würde nicht der stärkste Kandidat sein. Diese Stimmung wurde verstärkt durch die Abneigung der Insurgenten unter der Führerschaft von e, e. Daher haben Mitglieder der Parteiorganisation anerkannt, daß ein Kompromiß wünschenswert sei, das die Integrität der Parteien retten würde. Das Komitee stimmte dem Verzicht Hitcheocks auf die Obmann⸗ schaft zu und wählte zu seinem Nachfolger den früheren Gouverneur des Staates Maine Hill.
Asien.
Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, nehmen die Ver⸗ handlungen in Teheran mit dem russischen Gesandten Proklewski über eine Abänderung des zweiten Artikels des Ultimatums ihren Jer eng Der Artikel betrifft die Ernennung auswärtiger Ratgeber durch Persien, das hierbei England und Rußland um Rat zu fragen habe. Rußland hat Persien bereits mitgeteilt, daß es bei aller Wahrung der eigenen Interessen die Erfüllung der russischen Forderungen so leicht als möglich zu gestalten wünsche, und die Vm ausgedrückt, daß kein unangenehmer Zwischenfall die Lage verändern werde, die eine baldige und befriedigende Beilegung verspreche.
Die Lage in der persischen Provinz Chorasan ver⸗ schlimmert sich nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ zusehends. Die Unsicherheit auf den Ver⸗ kehrswegen wächst; in der Hauptstadt Meschhed agitiert eine große Zahl kaukasischer Auswanderer gegen die Ausländer; in einer in der Moschee lie, ., Versammlung wurde offen n Kampf gegen die Ungläubigen aufgerufen. Ein Geheim⸗
omitee bereitet Ueberfälle auf russische Einrichtungen und
Wenn
das ändern, was * König verkündet worden sei. Das Wort
russische Untertanen vor.
— Gesiern ist in Delhi der Krönungs durbar abge⸗ halten worden, auf dem der König von England rn Mh zum Kgiser von Indien protlamiert wurde. Die Feier— ichkeit fand mit orientalischer Prachtentfaltung statt; die Straßen waren von Tausenden von Zuschauern dicht gefüllt. Nach dem Bericht des „Reuterschen Bureaus trafen der König und die Königin unter dem Geleit von Husaren, Artillerie und anderen Truppenteilen Mittags vom Lager am Kaiserzelt ein, wo sie von dem Vizekönig von Indien Lord Hardinge empfangen und
der von einem vergoldeten Thronhimmel überdachten Platt⸗ rm, die in dem Mittelpunkt des ungeheuren Amphitheaters errichtet worden war, geleitet wurden. Der König eröffnete die Feierlichkeiten des Durbar mit einer Rede, die mit lang⸗ anhaltendem, lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Sodann erfolgte die Verlesung der Krönungsproklamation durch einen Herold, während der König und die Königin vor ihren Thronen stehend verharrten., Hierauf kündigte Lord Hardinge eine Anzahl von Gnadenbeweisen an, die zum Gedächtnis an die Fest⸗ lichkeit erteilt wurden. Unter ihnen befinden sich eine 6 von 3 Millionen Rupien für Zwecke des Volksunterrichts, eine Anzahl von Gnadengeschenken an untergeordnete Beamte und Soldaten sowie die Begnadigung gewisser Klassen von Gefangenen. Die Zeremonie schloß mit immer erneuten Hochrufen der Menge auf den König und die Königin. Kurz , . . . kündigte , König die Ver⸗ gung de itzes der Regierung des indische i von Calcutta nach Delhi an. ; . ö
. Einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ zufolge ist in der gestrigen Nacht in Peking eine ruffische Abteilung, bestehend aus der 2. Kompagnie des 5. ost⸗ y K ö. . Geschützen und zwei
nengewehren, im ganzen 350 Soldaten mit fü ffizi , J. ganz mit fünf Offizieren,
Afrika.
Nach Meldungen der „Agenzia Stefani“ aus Benghasi hat der Feind in der Nacht vom 10. ö 1 d. n ißt einen Teil der vorgeschobenen italienischen Stellungen an— ger rifen, wurde aber nach kurzem heißen Kampfe durch einen von dem 3. Bataillon des 79. Infanterieregiments glänzend durchgeführten Bajonettangriff zurückgeworfen. Die Verluste des Feindes betrugen 36 Tote, die auf dem Kampffelde liegen gelassen waren, und außerdem zahlreiche Tote und Verwundete, die unter dem Schutze der Nacht fortgeschafft wurden. Die de, , e, Verluste beliefen sich auf drei Tote und zwölf Ver⸗
Nr. 9 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ r im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 30 Dezember at folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. — Gutachten der Königlichen Akademie des Bauwesens, betreffend Entwurf zum Charlottenburger Opernhause. — Nichtamtliches: Das Denkmal für Viktor Emanuel II. in Rom — Talsperrenbauten in Neusüdwales. — Klaus Köpcke . — Vermischtes: Wettbewerbe um Entwürfe für das Bismargldenkmal am Rhein, zu einer Königin⸗-Luisen⸗-Gedächtnis= kirche im Osten Breslaus, zu einem Verwaltungsgebäude der Landes⸗ versicherungsanstalt Sachsen⸗ Anhalt in Merseburg und um eine be⸗ e an . , — 3 Türen. — Verband rung der Wünschelrutenfrage. — Königliches Materi ö =
amt in Großlichterfelde West. — ice e ö 3
Statiftik und Volkswirtschaft.
Einige endgültige Ergebnisse der Volkszählung i Deutschen Reich vom 1. Dezember 1595106. 286
Nach den endgültig festgeste llten Ergebnissen der Volkszählun vom 1. Dezember 1910 betrug die , 3 im Deutschen Reiche am Zäblungstage 64 225 993 Personen (32 040 166 männliche und 32 885 827 weibliche) . Die Volkszählung vom 1. Dezember 18995 hatte 29 884 851 männliche und 30 766 638 weibliche, . 60 641 489 Personen ergeben; die Bevölkerung ist mitbin im letzten Jahrfünft um 4 284 504 oder um To7 v. H. , 3 e, betrug die Bevölkerungs⸗ ; oder 7.58 v. H. Auf je 1060 männli D . i ff 1910 102,5 weibliche, ö. ö Im Verhältnis zur mittleren Einwohnerzahl war die durch— schnittliche jährliche Zunahme von 19095 bis 37 13.5 v. T. der Bevölker ung, dagegen im Jahrfünft 1900 bis 1905 146 v. T. und im Jahrfünft 1895 bis 1900: 15, v. T. An der Zunahme im Zeitraum 1995 bis 1910 waren alle Gebietsteile des Reichs betelligt. Am stärksten war die durchschnittliche jährliche Zunahme im Regierungsbezirk Pots⸗ dam (40,82 v. T. der mittleren Bevölkerung), im Staate Ham burg 6). im Regierung bezirk Düsseldorf (26,79), im Staate Bremen (25,645 und im Regierungsbezirk Arnsberg (25,43). Sehr gering war das Wachstum im Regierungsbezirk Gumbinnen 3 v. T. der mittleren Bevölkerung), in Anhalt (1,88), in Ober⸗ 5 in * 9 on im ie, ,,. irk Stettin W), in Braunschweig (63,42), im egierunge bezirk Magdebur und im Jagstkreise in Württemberg (9,85 ö. * g 9 6749 Der Flächeninhalt des Deutschen Reichs beträgt nach den neuesten Festst ellungen 540 85762 kim. Da 64 925 93 Ein⸗ wohner Ein lt wurden, kamen auf 1 4m durchschnittlich 66 zinwohnerz am 1. Dezember 1905 entfielen auf 1 km 112,14 Ginwohner. Abgesehen von der Stadt Berlin, in der auf 1 46m 32 665 Einwohner kommen, weisen die größte Dichte dse Hansestaaten Ham burg, Bremen und Lübeck auf, in denen der Reihe nach 2447,63, 1168,24 und 391,65 Personen auf 1 4km wohnen; hierauf folgen: König⸗ reich Sachsen (32059), Provinz Rheinland (263,4), Reuß ä. S. (230,7), Westfalen (204 01), Reuß j. L. (18477), Groß⸗ herjogtum Hessen (166,75), Sachsen Altenburg (163, 30), Anhalt 144,61) aden (142, 19), Hessen⸗Nassau (141,45), Schaumburg—⸗ pre (iz do), Schiesteir (ia, b6 . Gifaß. Lothringen (iss, os, Württemberg (124,96 und Provinz Sachsen (122,26). Am dünnsten bevölkert sind Mecklenburg⸗Strelitz, Mecklenburg⸗Schwerin, Waldeck, Ostpreußen und Pommern. dienenden oder be⸗
Die Zählung der zur Wohnung stimmten Baulichkeiten ergab insgesamt 7136 023 Gebäude und sonftige Baulichkeiten, und zwar 6 864 501 bewohnte Wohn⸗ häuser, 157 694 unbewohnte Wohnhäuser und 113 828 andere be⸗ wohnte Baulichkeiten, wie Schulen, Ställe, Hütten, Bretterbuden,
Zelte, Wagen, Schiffe usw.
Zur Arbeiterbewegung.
mn der Berliner Damenmäntelkonfektion (vgl. 292 d. Bl.) berichtet die Voss. Ztg.“. Der Ausschuß des Fabrikantenverbandes hielt gestern abend mit den Vertretern des neugegründeten Zentralverbandes der Meister und Werk⸗ stäktentnhaber der Berliner Damen, und Mädchen-
barungen dürften die Grundlage für eine bald zu erzielende Einigun hbilzen. Die zu dieser Her un eingeladenen Vertreter r Arbeitgeber verbandes für das Damenschneidergewerbe, der Damen⸗ schneiderinnung und des Vereins selbständiger Schneidermeister waren nicht erschienen. Sie hielten gesonderte Verhandlungen ab, in denen sie zur gegenwärtigen Lage Stellung nahmen.
Weitere Statiftische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Wohlfahrtspflege. Das Handwerk auf dem Lande.
Die Provinzlalabteilung Rheinprovinz des Deutschen Vereins fü ländliche e le. und dern ellen. hat in 3 von 26 . berufenen Konferenz zusammen mit den rhelnischen Handwerkskammern die Frage der Erhaltung und Förderung des Landhandwerks beraten. Die Verhandlungen, die zugleich die Unterlage für eine öffentliche ,,,. der Landhandwerksfrage in der nächsten Mitglieder⸗ versammlung der Provinzialabteilung geben sollen, fanden nach den Mitteilungen der Zentralstelle der preußjischen Landwirtschafts⸗ kammern ihre Zusammenfaffung in den nachstehenden, von der Kon, ö Yen hn ,,, 3 ie Erhaltung un rderung eines kräftigen und leistungsfähigen Landhandwerks ist notwendig, ö el das Landhandwerk ein wichtiger Bestandteil der Landbevölkerung über⸗ 3 ist, 2) , ej ,, wie 6. esamte übrige Land⸗ zevölkerung zur Durchführung ihrer eigenen Wirtschaftszw tüchtigen Handwerkerstandes bedarf. , Y Die Bemühungen zur Hebung des Landhandwerks setzen in erster Linie eine gute Ausbildung und Schulung des Handwerkers voraug. Diese Ausbildung hat sich zu erstrecken auf: technische Fertig keit, Fähigkeit zu genauer Kalkulation, für einzelne Handwerke (Bau⸗ handwerk. Schreinerhandwerk usw.) auch ästhetisches Verständnis. 3) Der Weg zu dieser Schulung ist auf dem Wege der all⸗ gemeinen Bildung wie der besonderen Fachbildung zu suchen. Für die Zwecke der Allgemeinbildung ist die Fortbildungsschule möglichst mit , anzustreben, wobei gegebenenfalls mehrere Gemeinden sich 3. n , 23 , ie Fachbildung der Lehrlinge liegt in erster Linie in Hand der Meister. Die Unterbringung von ö bei Eich Meistern auf dem Lande ist besonders ratsam, die Einrichtung einer entsprechenden Lehrstellenvermittlung durch die Handwerkerorganisationen in Gemeinschaft mit der Schule ist anzustreben. Die Bestrebungen der Handwerkẽ kammer zur Regelung des Lehrlingswesens (Lehrlings⸗ haltung durch befähigte Meister, Bekämpfung der Lehrlingszüchterei der vorschriftswidrigen Behandlung, der mangelhaften Ausbildung, der mangelhaften Beaussichtigun usw.) sind nachdrücklich zu unterstützen. Der Jugendfürsorge ist gleichfalls große Aufmerksamkeit zu schenken. Sie geschiebt vorteilhaft durch Errichtung von Lohrlingsheimen, Ver— fte gn n ft n, . usw. Die Lehrlinge und Gesellen sind zur Ablegung der Gesellen⸗ und Meisterprüfung anzuhalten; es ist zu wünschen, e die 4 behörden gelegentlich auf die . hinweisen und sie besuchen. , . 64. 2 . u. . Gesellenstücken eventuell in erbindung mit der Fortbildungsschule können als s 6 ᷓ = teen, weden, ĩ gssch ls sehr förderlich be — ür die Gesellen und Meist er sind besondere Kurse tech— nischer Art wie in der Buchführung, Kalkulation, Geschäfts⸗ . Gesetzeskunde zu veranstalten. Die Kosten dieser Gesellen⸗ und Meisterkurse sind grundsätzlich durch die Teilnehmer aufzubringen; . ö und Kommunalver⸗ tungen sich mit Zuschüssen beteiligen oder sonsti stů . 3 9 sonstige Unterstũtzungen ur wirtschaftlichen Förderung der selbständigen Handwerker empfehlen sich: . und andere Gn er e fen deren Anschluß an die Gewerbeförderungsanstalt für die Rheinprovinz, seitens der Gemeinde die Hergabe elektrischer Kraft zu günstigen Be— dingungen, eine gute Regelung des Verdingungswesens, die Berück— e ann ortsangesessener Handwerker bei der Vergebung von Arbeiten. Auch auf die Landwirte ist einzuwirken, daß sie nach . ihre Aufträge an Landhandwerker vergeben und die Berechtigung der Land⸗ handwerker anerkennen, auf Grund ihrer besseren fachlichen Ausbildung bessere Entlohnung zu verlangen. Auf die regelmäßige Benutzung der ,, . r. . namentlich der Sterbe⸗ e, der Versicherungen, der Auskunftestelle und des Sa ständigen⸗ nnn, sind 6 Sen eee fen hinzuweisen. ar Die pünktliche Ausstellung der Rechnungen, spätestens viertel⸗ jährlich, sowie eine sorgfältige Buchführung i l e stã . sorgfältig chführung ist unter allen Umständen 1 rste und unerläßliche Voraussetzung jegli Förderung des Handwerks ist die Hir fen , sätzlich sind Innungen anzustreben, und zwar je nach den Verhält— nissen freie oder Zwangsinnungen. Diese sowie Fachinnungen über⸗ haupt sind da angebracht, wo eine zur Gründung einer leistungs⸗ fäbigen Innung ausreichende Zahl von Handwerkern desselben Ge— werbes sich beteiligt. Im anderen Falle sind gemischte Innungen für alle Handwerkszweige oder, wenn eine Innung sich nicht einrichten ft e. ,, (Meistervereine) zu gründen, deren itgliederkreis unter Umständen auf andere Gewerbetreibe = gede 9 werden kann , , . ine rege, unmittelbare Beteiligung der Gemeindebehörden Innungs⸗ und Vereinsleben sowie . gemeinsame ii sn, da legenhelten des Handwerks ist sehr förderlich für beide Teile. Anderer⸗ seits ist den Handwerkern eine ernste Teilnahme am Gemeindeleben sehr zu empfehlen.
Kunsft und Wissenschaft.
Am 9. Dezember fand die 4. Konferenz denkmalpflege in Preußen unter Leitung des Geheimen Regie—⸗ rungsrats, Professors Dr. Conwentz statt. Vertreten waren durch ihre Referenten das Kultusministerium, der Oberprãäsident der Provinz Westfalen, der Regierungspräsident zu Frankfurt 4. O.; als Gäste nabmen teil für den Landesausschuß für Naturpflege in Bavern der Regierungsrat Reuboldx München und für den Bund Heimatschutz der Assessor Koch. Die Organisationen der Naturdenkmalpflege, Pro— vinzial⸗, Bezirks, Landschafts⸗ usw. Komitees, hatten durchweg einen oder mehrere Vertreter entsandt. Aus der reichhaltigen Tages⸗ ordnung seien folgende Punkte hervorgehoben. Assessor Dr. Ru dorff⸗ Berlin berichtete eingehend über Gesetzliche Maßnahmen zum Schutze von Tieren und Pflanzen“, wobei er auch die gesetzlichen Verhältnisse außerdeutscher Länder besprach. Der Professor Dr. Eckst eln von der Forstakademie Eberswalde berichtete umfassend von den Erhebungen der Staatlichen Stelle fär Natur- denkmalpflege äber zas Vorkgmmen pon Schwarzstarch und Reiher‘. Der erstere findet sich, wie hier beiläufig erwähnt sein mag, in Deutschland nur noch in der verschwindenden Zahl von etwa 120 Paaren. Jeder, der einen Schwarzstorch erlegt, möge sich daher kesog sein lassen, daß er sich eines schweren Vergebens gegen die eimatliche Natur schuldig macht. Aber auch der Reiher geht mehr und mehr zurück. Dr. F. R. Hennicke Gera und Dr. H. Klose⸗ Berlin würdigten in ausführlichen Berichten den Entwurf eines neuen Preußischen Fischereigesetzes in seiner Bedeutung für die Naturdenkmalpflege und den Heimatschutz“.
für Natur⸗
Durch eine Zuwendung aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds * die hiesige Zeug bau sverwaltung in den Stand r . * , , ,. Waffen fam mlung aus dem Nachlaß des Dariser, Forscherß und Sammlers Gay zu erwerben. Sie bent e Stücken, unter denen sich 40 Schwerter, 45 Dolche,
tangen⸗ und Schlagwaffen, 18 Sporen, 2 schmiedeeiserne Ge—
mäntelkonfektion eine Besprechung ab. Die getroffenen Verein
der Gay sammelte, bietet an sich schon einige Gewähr für di Zuverlässigkeit der Stücke und verrät auch 1 . 2 ö. systematischen Sammler. Es fehlen unter den Neuerwerbungen die in Priwwatsammlungen häufig vorwiegenden „‚Exzentriks' und ohne daß es an Stücken von hohem waffenkünstlerijchem Reiz mangelt handelt es sich bei ihnen doch in der Hauptsache um Waffen bon gutem Mittelschlag. Namentlich die Schwerter bieten eine gute Typenreihe, und darin liegt der Wert der Sammlung. Mit den Schwertern der Sammlung Gay, die fast lückenlos die Entwicklung von der fränkischen Spatha bis zum Renaissanceschwert veranschau— lichen, dürfte die an mittelalterlichen Schwertern schon reiche Jeug— haussammlung an die erste Stelle rücken. Vielleicht als das inter⸗ essanteste Stück der Sammlung darf ein frühromanisches, bei Paris ausgegrabenes Schwert mit gut erhaltener Scheide gelten. Die stark verrostete und abgebrochene Klinge zeigt deut— liche Spuren von Damas zierung, wie sie im frühen Mittelalter nicht selten ist. Am Gefäß mit halbkreisförmigem Knauf ist noch das längsgeriefelte Griffholz erhalten. Die Holzscheide mit Resten eines ehemaligen Stoffüberzuges zerfällt in zwel getrennte, leicht— gewölbte Hälften der Vorder- und Rückwand. Schwache parallele auf Vor⸗ und Rückseite einander entsprechende Olerfurchen in regel mãßigen Abstãnden von etwa 6 em deuten offenbar die Bahn hon Schnüren an, mit denen beide Scheidenhälften zusammengehalten wurden. Ein längsgeriefelter⸗ schwalbenschwanzförmiger Ansatz aus dolz am oberen Ende der Scheidenhälfte ist als Rest einer Be— estigungs vorrichtung anzusprechen. Zusammen mit dem Schwert wurde die Oese einer silbernen Gürtelschnalle ausgegraben, die der frühchrist⸗ lichen Zeit angehört; die Form des Schwertes weist dagegen ins 11 bis 12. Jahrhundert. Schwert und Schnalle dürften daher nicht zusammengehören. Aus dem 12. und 13. Jahrhundert befindet sich in der Sammlung eine ganze Reihe sehr schöner Schwerter, ebenso aus dem 14 bis 16. Jahrhundert. Die vorwiegend dem 14. und 15. Jahrhundert angehörigen 45 Dolche der Sammlung Gav, von denen fast kein Stück dem anderen gleicht, geben ein Bild von der gotischen Formenfreudigkeit, die sich an dieser leichten Waffe freier betätigen konnte, als an dem ernsten Schwert. Drei Dolch messer mit stark verwitterten Klingen, die wohl mehr als Jagd⸗ und Vorle emesser dienten, weisen sehr eigenartige, schon patinierte ronjzeknäufe auf. Drei Dolche mit untersetzter, drei schneidiger Klinge veranschaulichen in schönen Exemplaren den Typus des sogenannten„Gnadegotts“, dem auch der Kettenpanzer nicht stand⸗ hielt. Der Zuwachs der Stangen⸗ und Schlagwaffen ergänzt die Zeughaussammlung in mancher Richtung, ohne gerade Neues zu bringen. Unter den wenigen Schußwaffen dagegen be— ansprucht eine schmiedeelserne Hackenbüchse des frühen 15. Jahr⸗ hunderts einmal technisches Interesse wegen, des in Feiner Hülse beweglichen Hakens, ist vor allem aber beachtenswert als ein früher Versuch, auch die spröde Gestalt des Pulver— rohres gotischem Verzierungsdrang gefügig zu machen. Unter den Schu tzwa ffen der Sammlung steht ein gotischer Topfhelm an erster Stelle. Der bis auf das zertrümmerte Scheitelstück gut er⸗ haltene Helm ist, kopfgerecht; die Platten, aus denen er sich aufbaut, sind mit ihren Rändern an den Seiten sinnreich verflochten, die Nietung ist solide, sodaß kaum ein Zweifel besteht, daß wir es mit einem Gebrauchshelm zu tun haben der nach seiner ganzen Bildung der Mitte des 14. Jahr hunderts angehört. Einer anderen Welt mit anderen Schönheits— begriffen, freilich auch einer späteren Zeit, gehört eine elegante tärkische Kesselhaube an (17. 18. Jahrhundert). Das gut erhaltene Stück mit Naseneisen trägt vorn die Marke des Arsenals von Kon stantinopel. ; Die schwach gewölbte, zwiebelförmig zugespitzte Haube sst an der Beugung schwach facettiert. Ihre Hauptzierde bilden silbertauschierte breite Schriftzeichen. Sie scheinen lediglich als Zier angebracht zu sein; jedenfalls gelang es nicht, die Buchstaben die sonst häufig Koransprüche oder religiöse Anrufe ergaben, in sinn⸗ gemäßen Zusammenhang zu bringen. e . .
Das Alte und Neue, das Kaiser Friedrich⸗
, . he ö für Hirter 8 mmlung für deutsche Volks kunde bleib
den 24. d. M., für das Publikum geschlossen. ,
Erziehungs⸗ und Unterrichtswesen.
Eine Mitwirkung der Schule am Kinderschutz soll i
Württemberg praktisch versucht werden. Ein Erlaß 3 Gultuj ministeriums bezeichnet, wie die „Sozialkorrespondenz“ berichtet, die Mitwirkung der Organe der Volksschule an der Ausführung des Kinderschutzgesetzes als notwendig und gibt dazu folgende Vorschriften: Die Klassenlehrer haben bei Beginn jedes Schuljahres durch Um⸗ frage festzustellen welche ihrer Schüler in gewerblichen Betrieben be— schaͤftigt sind. Diese Schüler sind in eine Liste einzutragen. Jede Veränderung haben die Schüler auf Aufforderung der Lehrer aus freien Stücken anzuzeigen. Ferner haben die Lehrer Wahr— nehmungen der Gewerbeinspektion über gewerbliche Beschäftigung von Schülern zu berüchsichtigen. Die Befragung der Schüler durch den Lehrer hat sich auf diejenigen Angaben, zie zur Anlegung der Liste erforderlich sind, zu beschränken, soweit nicht ein weiteres Eingehen bei einzelnen Schülern, deren gewerbliche Betätigung sich im Untericht nach— teilig fühlbar gemacht hat, im Interesse der Erreichung des Unterrichts ⸗ zweckes sich rechtfertigt. Bei Beginn des Sommerhalbjahres, spãtestens bis 1. Juni, sind die Listen durch das Bezirksschulamt der Gewerbe— inspektion einzuliefern. Am 1. Dezember sind dann die inzwischen festgestellten Aenderungen der Gewerbeinspektion mitzuteilen. Die Einsicht in die Listen ist anderen als den genannten Behörden, insbesondere den Polizeibehörden, sowie Privatpersonen zu versagen. Auch dürfen Straf⸗ anzeigen auf die in den Listen enthaltenen Feststellungen nicht be⸗ gründet werden. Ebenso haben es die Gewerbeaufsichtsbeamten zu unterlassen, gegenüber den Angaben, die ibnen anläßlich der An— stellung ihrer Erhebungen von den gesetzlichen Vertretern und den Arbeitgebern der Kinder oder von anderen beteiligten Personen ge⸗ macht werden, auf die von den Schulen geführten Listen sich zu be— rufen. Die ersten Listen sind für das Schuljahr 1911312 an die Be— zirksschulämter abzuliefern. Von Beginn des Schuljahres 1912.13 an finden die Vorschriften dieser Verfügung uneingeschränkte Anwendung. Dle Listen enthalten die Namen der Schüler, ihrer Eltern oder Vor—
münder, ihrer Arbeitgeber und Angaben über ihre Beschäftigung (1Art
tägliche Dauer und Tageszeit).
Theater und Musik.
Schillertheater 0O. (Wallnertheater).
Gestern wurde zum ersten Male auf der Bühne des Schiller theaters in der Wallnertheaterstraße Ibsens Schauspiel „Die Wildente“ gegeben. Es war, abgesehen von einem vielleicht etwas zu sehr verzögerten Spieltempo in den die Kleinwelt des Familien⸗ lebens, schildernden Szenen, eine gut einstudierte, wohldurch⸗ gearbeitete und gi g Aufführung. Die scharf und klar ge— zeichneten Ibsenschen Gestalten, die als Träger der idealen und praktischen Lebensforderung einander gegenüberstehen, spiegelten sich in den Vertretern der Hauptrollen im Geiste des Dichters wider und verfehlten ihren tieferen Eindruck nicht. Die drei Gegenspieler in diesem Wettstreit um das Daseinsprinzip: Gregers, der weltfremde Idealist, der stets das Gute will und stets das Böse schafft, Hialmar, der eitle, egoistisch gutmütige Phrasenheld, und Dr. Relling, der Mann des praktischen, realen Lebens, wurden von den Herren Wiene, Paeschke und Wirth, jeder nach seiner Richtung hin, lebens⸗ wahr verkörpert. Auch der alte, bereits jenseits aller Lebens betrachtung stehende alte Ekdahl fand in Herrn Bildt einen tüchtigen Vertreter. Fräulein Wolf war als Gina die echte kleinbürgerliche Frau, die nicht weiter sieht, als ihr enger Hortzont reicht. ic. verdient Herr Bernecker in der Rolle des kaltberechnenden Großkauf⸗
schützrohre und 3 Helme befinden. Die sachkundige Art,
manns Werle Anerkennung. Eine Glanzleistung war aber die Hedwig der