Alle diese Schiffe außer „Barbarossa‘ und „Pennsplvania“ sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk wie „direkter Weg“ oder über Bremen oder Hamburg“ zu versehen. Die Porto⸗ ermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Post— karten, Drucksachen usw., und gilt nur für Briefe nach den Ver⸗ einigten Stagten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada.
Die mit dem Dampfer „Osiris“ am 17. Dezember von Brindisi nach Port Said abjusendende Briefpost für Britisch Indien wird voraussichtlich von Port Said ab keine unmittelbare Weiterbeförderung finden, weil der Dampfer „Delhi“, mit dem sie von Port Said nach Bombay befördert werden sollte, auf der Fahrt von London nach Port Said an der marokkanischen Küste gescheitert ist. Es muß hiernach damit gerechnet werden, daß diese Post ver— svpätet nach Indien gelangt. Die deutschen Briesposten für Singapore, Borneo, Labuan, Penang und Medan, die mit derselben Gelegenheit abzuschicken gewesen wären, werden nicht mit dem Dampfer „Osiris“, sondern mit den nächsten geeigneten Dampfern abgesandt werden.
Eisenbahnen im Meer. In jüngster Zeit ist eine sonderbare technische Anlage im fernen Amerika im Entstehen, von der die Technischen Monatshefte (Stuttgart, Franckh'sche Verlagshandlung) berichten. Die nördliche Hälfte der sogenannten Floridastraße, die dle n, Florida von Cuba trennt, wird von einem Schwarm kleiner
nselchen ausgefüllt, die aus einem flachen, nirgends über 8 m tiefen Meeresgrund emporragen und die Florida Keys bilden. Die süd⸗ lichste, landfernste dieser Inseln ist das berühmte Key West, das entzückende Luxusbad der New Yorker Multimillionäre. Um Key West recht leicht und schnell ron New York aus erreichkar zu machen, hat man neuerdings eine Eisenbahn mitten durchs Meer, über die Kette der Florida Keys hinweg, gebaut, die von Miami auf Florida bis Key West 210 km lang ist, und von der nur 165 kim auf festem Boden verlaufen. Der Rest von 45 km verläuft zwischen den einzelnen Inseln über Meeresarme hinweg. Der längste von den vorhandenen einzelnen Viadukten ist der von Long Key, der 114 km lang ist und aus 186, im Korallen— gestein des Meeresbodens verankerten Pfeilern besteht. In der Mitte dieses großen Viadukts verliert man das Land auf beiden Seiten voll— ständig aus dem Auge, man befindet sich in der Eisenbahn mitten auf dem Meer. Der Bau der Key West⸗Bahn wurde im Oktober 1904 be⸗ gonnen, 1908 war sie bis Knights Key fertig, es f hlten noch etwa 75 km. Der furchthare Wirbelsturm vom 11. Oktober 1909, der Key West größtenteils zerstörte, hat jedoch auch den Bahnbau hart mitgenommen, sodaß die Bahn bis heute noch nicht fertiggestellt worden ist. Wegen der in den dortigen Meeresteilen, trotz dem seichten Wasser, oft außerordentlich hohen Wellen mußten dte Glelse Bolle 10 i hoch über dem Meeresspiegel gelegt werden, wodurch der Bau natürlich sehr erheblich verteuert worden ist. Schon vor den Orkan— schäden vom Oktober 1909 hatte das Unternehmen 15 Millionen Dollars, also 60 Millionen Mark verschlungen.
Theater und Mufik.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, „Fidelio“ unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Blech in Szene. Die Besetzung lautet: Leonore: Frau Plaichinger; Mar⸗ jelline: Fräulein Dietrich; Florestan: Heir Sommer; Pizarro: Herr Bischoff; Rocco: Herr Knüpfer; Jacquino: Herr Henke; Minister: Herr Bachmann. — Wegen Unpäßlichkeit und Ueberanstrengung ist es Herrn Dr. Richard Strauß leider unmöglich, zu dem Symphonie⸗ konzert der Königlichen Kapelle am 18. Dezember die Reise von Garmisch nach Berlin zu unternehmen. Herr Hofkapellmeister Leo Blech hat in liebenswürdiger Weise die Vertretung für dieses Konzert übernommen. Das Symphoniekonzert findet am Montag, Abends 75 Uhr, im Königlichen Opernhause statt. Die Matinee be— ginnt an demselben Tage um 12 Uhr. Das Programm, das lediglich Werke von Beethoven enthält, lautet: Ouvertüre zu „Coriolan“; . in G. Dur (Solist: Leopold Godowsky): Symphonie Eroica“.
Spielplanänderung im Königlichen Schauspielhause. — Infolge mehrfacher Erkrankungen hat eine Verschiebung der beiden Teile der Trilogie der Hebbelschen Nibelungen“ in der Weise stattfinden müssen, daß die für
Sonnabend, den 16. d. M., angekündigte Neueinstudierung (Erster
Abend) „Der gehörnte Siegfried‘, Siegfrieds Tod‘ auf Sonntag, den 17. d. M., verschoben und die Aufführung von „Kriemhilds Rache“ nunmehr am Donnerstag, den 21. d. M, stattfinden wird. Die Billette der 284. Abonnementsvorstellung und die für Sonnabend, den 16. d. M., „Der gehörnte Siegfried“, Siegfrieds Tod“ bereits gelösten Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit für Sonntag den 17. d. M. Die für den 17, „Kriemhilds Rache“, gelösten Ein—⸗ trittskarten gehen mit der 285. Abonnementsvorstellung auf Donners— tag, den 21. d. M. über. Morgen, Sonnabend, geht als 289. Abonne— mentsvorstellung Goldfische! in Szene. Die ursprünglich für die 284. und 285. Vorstellung am Sonnabend, den 16., und Sonntag, den 17. d. M. an der Thegterkasse gekauften Eintrittskarten können täglich an der Vomrmittagskasse von 10] bis 1 Uhr und an den Tagen der Vorstellungen an der Abendkasse bis zum Beginn der Vorstellung gegen Erstattung auch der Vorberkaufsgebühr zurückgegeben werden. — Der Spielplan stellt sich bis zum 23. d. M., wie folgt: Sonnabend, den 16. (289. Abonnementsvorst.), „Goldfische“; Sonn— tag, den 17. (284), neu einstudiert: der Nibelungen“ J. Teil: „Der gehörnte Siegfried‘, ‚Siegfrieds Tod; Montag, den 18. (286) Die Geschwister“, „Robert Guiskard“, „Der zerbrochene Krug“; Dlenstag, den 19. (287.), Der Bettler von Syrakus“; Mittwoch, den 20. (288. ), „Die Journalisten ; Donnerstag, den 21. (285), neu einstudiert: der „Nibelungen“ JI. Teil: ‚Kriemhilds Rache“; Freitag, den 22. (290), der „Niebelungen“ J. Teil: „Der gehörnte Siegfried“. „Siegfrieds Tod“; Sonnabend, den 23. (291.), der „Nibelungen“ JI. Teil: „Kriem⸗ hilds Rache“.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, 15. Dezember 1911.
Vom Flugplatz Johannisthal meldet ‚W. T. B.“ vom gestrigen Tage: Das Luftschtiff „P. VI“, das gestern abend 8 Uhr bei Kreuzburg an der Liebenwalder Bahn wegen zu starken Nebels gelandet war, kehrte heute nach Johannisthal zurück und landete hier um 2 Uhr 55 Minuten Nachmittags. An dem Luftschiff war der rechte Propeller stark beschädigt. Um 1 Uhr 20 Minuten landeten die beiden Wrightflieger Witte mit Ingenieur Müller als Passagier und Abramowitsch mit Redakteur Kau ders als Passagler, von Teltow kommend, in Johannisthal. Witte flog nach kurzer Rast mit seinem Passagier nach Teltow zurück. Beim Abflug warf Witte selbst die Pro⸗ peller von seiner Maschine an. Er konnte nicht schnell genug den Sitz seines Apparats erreichen und wurde zu Boden gerifsen. Die Maschine fuhr über den am Boden liegenden Witte und wurde von herbeieilenden Fliegern zum Stillstand ge⸗ bracht. Witte kam ohne erhebliche Verletzungen davon.
Das Siemens-Schuckert-Luftschiff ist, W. T. B.“ zu— folge, heute früh 8 Uhr 27 Minuten von der Ballonhalle in Bies— dorf aus zu einer Fern fahrt nach Gotha aufgestiegen.
Eine Vorlesung von Max Montor vom Deutschen Schauspiel⸗ hause in Hamburg, welche vor einigen Tagen im Choralionsfaal ein zahlreiches Publikum versammelt hatte, gestaltete sich zu einer Gedächtnisfeier für den so früh dahingeschledenen Foseph Kainz, dessen dramatisches Fragment „Saul“ dabei zum ersten Male hier vorgetragen wurde. Die edle Sprache des den Kampf der Juden gegen die Philister in lebensprühender Weise und scharfer Charakteristik schildernden Werks kam durch die höchentwickelte Vortragekunst und das krastvolle, wandlungsfähige Organ Montors zu voller Geltung. Man glaubte fast, all die gewaltigen Gestalten jener Drangsalsperiode Judas verkörpert vor sich zu sehen. Einige von Ernst Hardt zum Gedächtnis an Joseph Kainz verfaßte Verse hatten dem Abend, ein— leitend, die Weihe gegeben.
Metz, 14. Dezember. W. T. B.). Die vier an dem blutigen Streit mit dem Hoboisten Maasch am letzten Sonntag Be⸗ teiligten und mit Martin zugleich Verhafteten, nämlich die beiden Brüder Samatn und ihre beiden Begleiter, hatten einen Antrag auf Haftentlassung gestellt. Das Gericht hat nunmehr entschieden, den Antrag mit Rücksicht auf die Nähe der Grenze abzulehnen.
London, 14. Dezember. (W. T. B.) Das Kriegs. ministerium hat einen interngtionalen Wettbewerb für militärische Flugzeuge ausgeschrieben. An Preisen sind ing— gesamt 11 000 Pfund Sterling ausgesetzt.
Paris, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Vizepräsident des franzoöͤsischen Aeroklubs de 1a Vaulrs der kürzlich an einer Fahrt mit dem Luftschiff „Schwaben“ teilge— nommen hatte, erklärte einem Berichterstatter des „Matin“, daß die Zeppelinluftschiffe infolge der Verbesse⸗ rungen, welche sie seit zwei Jahren erfahren haben, nicht bloß zum Aufklärungsdienst geeignet, sondern auch eine gefähr— liche Angriffswaffe geworden seien. Die Zeppelinluftschiffe lönnten mehrere tausend Kilogramm Sprengstoffe aufnehmen, ohne Aufenthalt an tausend Kilometer fliegen und so am ersten Tage einer Mohilisierung in Frankreich erscheinen, Brücken, Eisen— bahnen und Befestigungswerke zeistören, in Städten Paniken ver— hreiten und mittels ihrer Funkentelegraphen dem Generalstab Meldungen erstatten. In einer Höhe von zweitausend Metern und bei einer Geschwindigkeit von 75 km in der Stunde könnten sie sich jeder Verfolgung entziehen. Die Franzosen hätten keine Zeit mehr zu verlieren, wenn sie die Stärkeren bleiben wollten.
Brest, 15. Dejember. (W T. B.) Während eines Sturmes ist eine Segelbark des Schulschiffs „Borda“ mit drei Matrosen untergegangen.
Grenoble, 15. Dezember. (W. T. B.) Fünf bei dem Bau einer. Talsperre an dem Sept-Eauxr-Berg beschäftigte Arbeiter wurden von einer Lawine verschüttet. Drei wurden getötet, zwei konnten sich retten
Tanger, 15. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Agence Havas“ müssen der Herzog und die Herzogin von Fife infolge der erlittenen Anstrengungen in der englischen Gesandt. schaft das Belt hüten, doch ist ihr Gesundheitszustand nicht besorgnis— erregend (9gl. Nr. 294 d. Bl). Als der Dampfer Delhi“ gestrandet war, stiegen die Herrschaften in eine Schaluppe des französischen Kreuzers „Friantz, die die Frauen an Bord des Kreuzers „Duke of Edinburgh“ brachte. Dort warteten sie Wind“ stille ab und erreichten dann unter großen Gefahren auf einem Boote des „Duke of Edinburgh‘ die Küste. Wiederholt wurde das Boot von gewaltigen Wellen bedeckt. Als die Passagiere ausgestiegen waren, wurden sie fast ins Meer zurückgetrieben und mußten durch Schwimmen den Strand erreichen. Zu Fuß begaben sie sich zum Leuchtturm von Kap Spartel, wo sie die eiste Pflege empfingen. Gestern vor— mittag um 10 Uhr befanden sich noch fünf Personen an Bord des Dampfers „Delhi“. Die Arbeiten zu shrer Rettung sind den ganzen Tag über unter aufregenden Bedingungen fortgesetzt worden. Die Lage des Schiffes hat sich verschlechtert. — Die großbritannische Regierung hat ihren Botschafter in Paris beauftragt, Frankreich ihren Dank zu übermitteln für die ritterlichen Dien ste, die der Kreuzer „ Friant bel der Rettung der Reisenden bes Dampfers „Delhi“ geleistet hat, sowie ihr tiefes Bedauern darüber, daß bei dem Rettungswerk Menschen ums Leben gekommen sind.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Veilage.)
Münster.
Theater.
Kůnigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 272. Abonnementsvorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Beginn: „Ouvertüre Leonore (Nr. 3)“. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 74 Uhr.
Schauspielhaus. 289. Ahonnementsvorstellung. Goldfische. Lustspiel in 4 Aufzügen von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 73 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 273. Ahonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben Der Rosenkavalier. Komödie für Musik in drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang 79 Uhr.
Schauspiel haus. 284. Abonnementsvorstellung. Neu einstudiert: Die Nibelungen. 1. Teil: Der irg nie Siegfried. Siegfrieds Tod. Anfang ] r.
Neues Operntheater. Nachmittags 25 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Vierte Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiterschaft: Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf L'Arronge. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiter⸗ vereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Veutsches Theater. Sonnabend, Abends 79 Uhr
Turandot.
Sonntag: Offiziere.
Montag: Faust, 1. Teil.
Montag, den 18. Dezember, Abends 8 Uhr: Auf⸗— führung im „Zirkus Schumann“: Jedermann.
Kammerspiele.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Nathan der Weise.
Sonntag: Sumurün.
Montag: Die Kassette.
Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 31 Uhr: Ein Fallissement. — Abends 8 Uhr: Die Ahnengalerie. Shwank in drel Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Logenbrüder. — Abends: Die Ahnengalerie.
Montag: Bummelstudenten.
Theater in der Königgrützer Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Spielereien einer Kaiserin.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Fallifsement. — Abends Spielereien einer staiserin.
Montag und folgende Tage: Spielereien einer
aiserin.
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gudrun. Ein Trauerspiel in 5 Akten von Ernst Hardt.
Sonntag: Gudrun.
Montag: Glaube und Heimat.
Nenes Schauspielhaus. Sonnabend, Nach— mittags 3 Uhr: Aschenbrödel oder der gläserne Pantoffel. Kinderkomödie in 6 Bildern von C. A. Görner. — Abends 8 Uhr: Hans Sonnen⸗ stößsers Höllenfahrt. Ein heiteres Traumspiel von Paul Avel.
Sonntag und Montag: Agnes Bernauer.
Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
La Traviata. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Der Troubadour. — Abends: La Traviata. Montag: Der Barbier von Sevilla.
Schillertheater. O. (Wallnertheater) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Urbild des Tartüff. — Abends: Die Wildente.
Montag: König Heinrich.
Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3z uhr: Vrin Friedrich von Homburg. Schauspiel in fünf Aufzügen von Heinrich von Kleist. — Abends Uhr: Es lebe das Leben. Drama in fünf Akten von Hermann Sudermann.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart. — Abends: Madame Sans⸗Géne.
Montag: Maskerade.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 235d.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des Neuen Schau⸗ spielhauses“: Die VBergnügungsreise. Ein Reise⸗ schwank in vier Statlonen von Fritz Friedmann⸗ Frederich.
Sonntag und Tage: Die Ver⸗ gnügungsreise.
Nesidentheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 838 Uhr: Ein Walzer von Chopin. Schwank in drei Akten von Köroul und Barr6. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Sonntag und folgende Tage: Gin Walzer von Chopin.
folgende
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Tantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Max und Moritz. — Abends 8 Uhr: Fatinitza. Komische Operette in 3 Akten von Franz von Supps.
Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Die Dame in Rot. — Abends: Fatinitza.
Montag und folgende Tage: Fatinitza.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Sneewittchen.
— Abends. 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Mustk von J. Gilbert.
Sonntag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗
schaft. .
Trinnontheater. ( Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Mein Baby. Burleske in drei Akten von Margaret Mayo.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Franecillon. Abends: Mein Baby.
Montag und folgende Tage: Mein Baby.
Konzerte.
Singahademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Willy Klasen (Klavier) und Annie Man (Gesang) mit dem Philharmonischen Orchester. Dirigent: Dr. Erust Kunwald. Am Klavier: Fritz Lindemann.
Snal Bechstein. Sonnabend, Abends 73 Uhr: 2. K,onzert (Beethoven⸗Abend) des Streich quartetts Hermann —L van Lier. Mltw.: Prof. GErust von Dohnanyi.
Keethoven Baal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Klavierabend von Richard Rößler. Mitw.: Dora Rößler.
Nlindmorth Scharwenka · Saal. Sonn⸗ abend, Abends 8 Uhr: Konzert von Anton Sister⸗— mans (Gesang). Mitwe: Louis vom Laar (Violine), Marix Loevensohn (Viola da Gamba) u. a. Am Klavier: Alexander Neumann.
Birkns Schumunn. Sonnabend, Abende 7 Uhr: Grosze Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Um 95 Üühr: Das Manegeschaustück: E099 Jahre auf dem Meeresgrund. Ent⸗ worfen und inszeniert vom Direktor Albert Schumann.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr und Abends 7E Uhr: 2 große Vorstellungen. In beiden Vor stellungen (ungekürzt): E006 Jahre auf dem Meeresgrund.
Montag: Keine Zirkusworstellung, sondern: Aufführung des „Deutschen Theaters“: Jedermaun. Anfang 8 Uhr.
Zirkus Kusch. Sonnabend, Abends 76 uhr: Große Galavorstellung. U. a. Carl Hagen⸗ becks Schimpansen „Max und Moritz“ (groß⸗ artige Dressurleistung] — Zum Schluß: U 26, Qriginalausstattungsstück des Zirkus Busch in fünf Bildern.
Sonntag, Nachmittags 37 Uhr und Abends 79 Uhr: 2 Vorstellungen.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Lore Fischer mit Hrn. Oberleutnant „Eurt Pohlendt (Gleiwitz).
Verehelicht: Hr. Siegflied von Wallenberg mit Frl. Lili von Wittenburg (Oderwitz — Breslau). Geboren: Ein Sohn: Dem Kaiserlichen Ge— sandten Gisbert Frhrn. von Romberg (Berlin). — rn. Hauptmann Ernst Toussaint (Frankfurt a. O3). — Eine Tochter: Hrn. Kapitänleutnant von Arnim (Wilhelmshaven). — Hrn. Gerd von
Buggenhagen (Pasewalk).
estorben: Hr. Rittmeister a. D. Gotthilf von Brockhusen (Groß Justin). — Hr. Amtsgerichtsrat Paul Badstübner (Steglitz. — Emily Gräfin Bothmer, geb. Jochmus (Weimar). — Fr. Anna
von Kleist, geb Büschler (Köslin). — Fr. Elisabeth.
bon Kobylineki, geb. von Treäckow (Königsberg i. Pr.). — Verw. Fr. Amtsrat Elfriede bon Blacha, geb. von Lllienhoff⸗Zwowitzki (Breslau).
. Verantwortlicher Nedakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin 8Mw., Wühelmstraße Nr. 33. Neun Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Warenzelchen⸗ beilage Nr. 107.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Köäni
225.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die häufigsten Preise wichtiger Lebens- und Verpflegungsmittel (saußer Fleisch) betrugen
im Wochendurchschnitt des Monats November 1911
im Großhandel
im Kleinhandel
in den preußischen Orten
Futtergerste (mittel) zum Kochen
Speisebohnen
(weiße) Preßstroh Erbsen (gelbe)
zum Kochen Speisebohnen Eßbutter
Krumm⸗ und Vollmilch
Eßkartoffeln Richtstroh
Erbsen (gelbe)
* *
an einem der letzten Tage des Monats November 1911
im Kleinhandel für 1 Kilogramm
in den vpreußischen Orten
sbrot Semmeh agr. Graubrot) Schweine⸗
Weizenmehl Roggenmehl Weißbro —
Königsberg i. Pr. .. Memel. . Tilsit .. Allenstein Danzig. K Graudenz .... Berlin . randenburg a. Havel , , . ottbus Stettin. Köslin .. ö Stralsund ... . romberg .. Breslau... Görlitz ... Liegnitz Königs 56 . Magdeburg.. 36. h e a. Saale. 3664 rfu 2
: chlesten
J lensburg .. annover .. ildesheim arburg a. Elb
Stade.
Osnabrück
Emden
177 179 180 — 175 161 170 — 180 160 183 159 181 172 188 164 190 160 188 — 181 — 180 152 179 150 181 153 173 2 189 — 187 192
186 ( 165 Sigmaringen. ..... — . Wilhelmshaven... 180 160 im Durchschnitt: ᷣ (ausschl. Wilhelmshaven November 1911 .. Oktober 1911 .. November 1910 .. November 1909 ..
a 0 9
Bielefeld aderborn . ortmund. Cassel ... Kd . a. iesbaden.
Koblenz ... mer. .
o , 9 4
(!
178,2 178,9 146,6 162,2
203,0 1746 Igh 2 1725 171.4 137, 118 0 18656
) ausschließlich gehandelte guten Ware, die demgemäß bei Feststellung des Gesamtdurchschnitts der Berichtsorte nicht mit-
berũcksichtigt ist.
C 2 dio C = D. —— — — — —
21,6 221,6 519, 9 19,4
) Die versffenklichten häufigsten Preise für Weizenmehl im Großhandel in Frankfurt a. Main am Ende der Monate September und Oktober d. J. (s. Nr. 246 und 2659 des Reichs- und Staatganzeigers“ vom 18. Sktober und 4. November d. J.) sind nachträglich auf
je 33 6 berichtigt worden. ) Mit Zusatz von Welzenmehl.
Die häufigsten Preise für Brotgetreide sind im November d. J. gegen den Vormonat ein wenig gesunken (im Durchschnitt der 30 Berichtsorte für Weizen um 1,1, für Roggen um O7 S auf die Tonne). Dagegen baben sich Brau, und Futtergerste fowie Hafer weiter im 8 erhöht (um 3,3 und 2,0 bejw. G, 2 auf die Tonne). Gegen den gleichen Monat des Vorjahres — mit Ausnahme des Weizens auch gegen November 1909 — zeigen die diesjährigen No— vemberpreise für Getreide durchweg ,,, . die sich beim Weizen auf rund 7, beim Hafer auf 31, beim Roggen und bei der Braugerste auf je 32 und bei der Futtergerste auf 37 für die Tonne belaufen.
Im einzelnen hat ij im November d. J. gegen den Vormonat die Mittelware der verschledenen Getreidearten am meisten im Preise erhöht beim Weizen und Roggen in Potsdam (beim Roggen auch in Allenstein, Hannover und Hanau) um je 5 „K, bei der * erste in Bromberg und Liegnitz um je 12 A, bei der Futtergerste in Allen stein 9. 6. um je 11 4, beim Hafer in Allenstein und Münster um je ; —
Unverändert eien den Vormonat blieb der häufigste Preis der Mittelware für Welzen in Königsberg, Berlin, Harburg, Emden, Trier und Aachen, für Roggen in Königsberg, Frankfurt 9. O-, Stettin, Posen, Kiel, Paderborn, Wiesbaden, Koblenz und Düssel⸗ dorf, für Braugerste in Tilsit, Brandenburg, Stettin, Altona, Han⸗ nober, Münster und Důͤssel dorf für Futtergerste in Berlin, Branden⸗
burg, Frankfurt a. O., Cottbus, Köslin, Görlitz, Altona und Essen, für 4 endlich in Potsdam, Stralsund, Görlitz, Altona, Harburg, Essen. Aachen und Sigmaringen.
Am stärksten gesunken ist der Preis gegen den Vormonat für Weizen in Koblenz (um 8 M), für Roggen in Liegnitz (um 6 ), für Braugerste in Dortmund (um 6 M6, für Futtergerste in Halle a. S., Cassel, Düsseldorf und Crefeld (um je 1 )), für Hafer schließlich n Trier (um 4 46)
er Novemberpreis für Getreide mittlerer Güte stellte sich, wie im Vormonat, am höchsten für Weijen in Wiesbaden mit 250 , für Roggen in Erfurt mit 192 1, für Braugerste in Münster mit 240 , für Futtergerste in Altona und für Hafer in Sigmaringen mit je 200 M. Am niedrigsten war . . für Weizen und Hafer in Köslin mit 189 bezw. 161 , für Roggen und Braugerste in Allenstein (für Roggen auch in Graudenz) mit 165 bezw. 166 „, für Futtergerste in 8 mit 150 .
Die ö zeigen gegen den Vormonat im Groß⸗ wie im Kleinhandel eine abermalige Preiserhöhung. Die Preise der übrigen Lebens- und Verpflegungsmittel haben sich — mit Ausnahme der Eier, die der Jahresseit entsprechend im Preise weiter gestiegen sind — r unverändert gehalten. Gegenüber dem November der beiden Vorjahre ist — außer bei Richtstroh gegen⸗ über 1909 — wie im Vormonat bei allen Warengattungen eine keil— weise bedeutende Preissteigerung festzustellen.
Fönigsb. i. Pr. Nemel ... , Allenstein
ch nne. Graudenz .. Berl, Hotedam . Brandenburg
Frankfurt a. O. Cottbus term ,,, Stralsund n k Bromberg Breslau.. Görlitz... Liegnitz... ö 1 Gleiwitz .. Magdeburg . alle a. Saale R Minna. , Flensburg Dannober. ildesheim arburg a. E. Stade. Osnabrück Emden.. Münster .. Bielefeld .. Paderborn Dortmund. ann, Qanau. .. Frankf. a. M.! Wiesbaden. Koblenz. Düsseldorf ,, Crefeld . 1 Cöln . Machen Sigmaringen Wilhelms⸗ haven im Durch⸗ schnitt: (ausschl. Wil⸗ helmshaven) Novbr. 1911 Dktober 1911 Novbr. 1910 Novbr. 1909
Die Preise Getreides
des gehandelten ausländischen betrugen . e
für guten Wei zen in Dortmund 235 „S, für Mittelware in Harburg 220, in Aachen 223, in Altona 224, in Frankfurt a. M. 228, in Wiesbaden und Crefeld je 230, in Cöln 232, in Münster und Essen je 235, in Düsseldorf 239 4, guten Roggen in Stade und Frankfurt 4. M. jLe 195 , in Dortmund 208, in Düsseldorf 20 t, für Mittelware in Altona und Harburg je 188, in Kiel 199, in Aachen 194, in Münster, Essen und Frefeld je 200, in Cöln 207 „, gute Braugerste in Aachen 225 A, für Mittelware in Kiel 165, in Gleiwitz 190, in Münster 240, in Altona 250, in Essen 260 6, . . gute Futtergerste in Cöln 159, in Aachen 169 „, für Mittelware in Danzig (unverzollt) 142, in Harburg 151, in Altona und Essen je 153, in Königeberg hu kf und Stade je 156, in Kiel, Hildesheim, Bielefeld und Düsseldorf je 168, in Magdeburg 159, in Osnabrück 160, in Hannover und Dort⸗ mund je 163, in Münster 163, in Gleiwitz 170, in Berlin 171 46,
für Hafer mittlerer Sorte in Düsseldorf 186, in Harburg 187, in Dortmund 189, in Berlin 1990, in Altona und Cöln je 192, in Münster und Crefeld je 195, in Aachen 196, in
Essen 200 . (Stat. Korr.)
Bierbrauerei, ⸗besteuerung und ⸗verbrauch im Jahre 1910.
Im Jahre 1919 wurden im Gebiete der norddeutschen Brausteuergemeinschaft 38,98 Millionen Hektoliter Bier er⸗ zeugt gegen 37,34 Millionen Hektoliter im Jahre 1909, mithin 0,74 Heikle Hektoliter mehr. Da an k Bier 0, Z Million Hektoliter weniger als im Vorjahre hergestellt wurde, entfällt die Mehrerzeugung ganz auf das untergärige Bier. Hierbei ist zu berück— sichtigen, daß 4 ien, ,. im Großherzogtum Luxemburg nur noch 1. die Zeit vom 1. April bis 31. Juli 1909 (00 illion Hektoliter) in der Zahl für 1909 enthalten ist, da Luxemburg mit
dem 1. August 1999 aus der norddeutschen Brausteuergemeinschaft auegeschieden ist. Ferner ist die Biererzeugung von 19909 auf Grund nachträglicher zollamtlicher Ermittlungen um 1,02 Million Hektoliter geringer angesetzt worden.
Die Einnahme an Brausteuer betrug nach Abzug der Aus— hihfve n ngen (O6 Million Mark) 119,8 Millionen Mark (1909: 87,1 Millionen Mark9. An Uebergangsabgabe vom Biere wurden 8,7? Millionen Mark, an Zoll 42 Miltonen Mark erhoben, sodaß sich als Gesamtertrag der ,, 13257 Millionen Mark, do s. A6b8. „ auf den Eh der Bevölkerung, ergeben (1909: Fs, 1 Millionen Mart? 1,953 4 auf den Kopf).
Der Bierverbrauch betrug, auf den Kopf der Bevölkerung unter Berücksichtigung der Ein⸗ und Ausfuhr von Bier berechnet: im Brau steuergebiete 77,5 1 (1909: 774 1, in Bayern 227,71 (909: 230.1 i, in Württemberg 164,1 1 (1909: 146, 1, in Baden 1290 1 (1909: 145,9 , in El saß-Lothringen 8201 (19069: 87,65 1) und im deutschen Zollgebiete 985 1 (1909: 986 h.
Bei Bayern und Baden gelten die Angaben für das Kalender⸗ jahr, bei den übrigen Steuergebieten für das Rechnungsjahr.