Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landgerichtsdirektor Schubert in Halle a. S. zum Präsidenten des Landgerichts in Meseritz, den Amtsrichter Dr. Doehl in Berlin zum Oberlandes⸗ gerichtsrat in Stettin, w den Amtsgerichtsrat Barchewitz in Breslau zum Ober⸗
landesgerichtsrat daselbst, . 69 Staatsanwalt Dr. Mager in Hagen i. W. zum
Landrichter daselbst und . 94 . Frackenpohl in Groß Lichterfelde zum
Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts II
in Berlin zu ernennen sowie . . dem Amtsgerichtssekretär Heinrich Rößing in Hanau den
Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Wirklichen Geheimen Kriegsrat mit dem Range der Räte erster Klasse und , im Kriegsministerium Weidemann unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand zu versetzen, .
dem Wirklichen Geheimen Kriegsrat und Militärinten⸗ danten des III. Armeekorps Laue den persönlichen Rang der Räte erster Klasse zu verleihen, ö
den Wirklichen Geheimen Kriegsrat und Militärinten⸗ danten des Gardekorps Selle zum Abteilungschef im Kriegs⸗
ministerium, . . den Geheimen Kriegsrat und vortragenden Rat im Kriegs⸗
ministerium Kessel zum Militärintendanten und
den Baurat Jacoby von der Intendantur des IV. Armee⸗ korps zum Intendantur⸗ und Baurat zu ernennen,
dem Obermilitärintendanturrat Re isewitz von der Inten⸗ dantur des L. Armeekorps den Charakter als Geheimer Kriegs⸗ rat sowie
dem Geheimen erpedierenden Sekretär und Kalkulator Nitsche (Otto), dem Geheimen Registrater Keitel und den Geheimen Kalkulatoren Socher und Gülzow vom Kriegs⸗ ministerium, ferner den Obermilitärintendantursekretären Acker⸗ mann (4. Divisionn, Becker, Hermann Verkehrstruppen), Konzack (XVII. , Krohn, Ernst Emil
Ji. Armeekorps), Grünschloß (Gardekorps) und Paelicke
militärische Institute), dem Obermilitärintendanturregistrator Bernhagen (1X. Armeekorps), dem Intendanturbausekretär Ballhorn (XVIIaI. Armeekorps), dem Trigonometer Kühnert und dem Topographen Funke bei der Landesaufnahme den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberzollinspektoren Gerlinghoff in Hannover, von Westernhagen in Trier, Seifert in Braunsberg, Krüger in Minden i. W, Müller in Leer und Wiesike in Dberlahnstein den Charakter als Zollrat und dem Sberzollkastenrendanten Rohr in Posen sowie den Oberzollsekretären Najgrakowski und Prüter in Danzig, Sta ppenbeck, Wagner, Fensch, Kay ser und Zelis in Berlin, Pagel in Stettin, Breßel in Posen, Korte, Splittgerber und Hesping in Münster den Charakter als
Rechnungsrat zu verleihen.
Kriegsministerium.
Dem Geheimen Kriegsrat und Militärintendanten Kessel ist die Intendantenstelle beim IX. Armeekorps vom 1. März 1912 ab übertragen,
der Geheime Kriegsrat und Militärintendant des VIII. Armeekorps Krüger ist in gleicher Eigenschaft zum Gardekorps versetzt und
der Obermilitärintendanturrat Bartholdy von der Intendantur des VIII. Armeekorps mit Wahrnehmung der Intendantenstelle bei diesem Armeekorps betraut worden.
Finanzministerium.
Der Steuersekretär Scheiner in Leobschütz ist zum Rent⸗ meister bei der Königlichen Kreiskasse in Zabrze ernannt worden.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 5. Februar.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern nachmittag und gestern vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg. Heute vormittag nahmen Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini entgegen.
In der am 3. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück abge— haltenen Plengrsitzung des Bun des rats wurde den Ent⸗ würfen eines Reichs⸗ und Staatsangehörigkeitsgesetzes sowie eines Gesetzes zur Abänderung des Reichsmilitärgesetzes und des Gesetzes, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht, vom 11. Februar 1888, die Zustimmung erteilt. Demnächst wurde zu verschiedenen Reichstagsbeschlüssen über Petitionen Stellung genommen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Handel, und Verkehr sowie der Ausschuß für Joll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Die Niederlassung fremder, nichtasiatischer Ein⸗ wanderer in Indochina, die bis jetzt eseh ich nicht geregelt war, ist durch eine Verordnung des Generalgouvernements von Indochina vom 3. Oktober v. J. gewissen Bes chränkungen unterworfen worden.
die eventuell auch von dem diplomatischen Vertreter ihres Landes ausgestellt werden kann, beizubringen. Diese Urkunden müssen eg n n aus gestellt, ö übersetzt, legalisiert und von einer beglaubigten hotographie der An⸗ kömmlinge begleitet sein. ; Die Einwanderer haben sich ferner vor der Landung einer ärztlichen Unterfuchung auf gewisse epidemische oder ansteckende Krankheiten hin zu unterwerfen und, nachdem sie als gesund befunden worden sind, vor ihrer Ausschiffung den Passagepreis 6 die Rückfahrt nach der Heimat bei der Einwanderungs— ehörde zu hinterlegen. .
Zuwiderhandlungen werden polizeilich geahndet, auch kann auf Ausweisung erkannt werden. Die Schiffahrts gesellschaften haben der Einwanderungsbehörde beim Eintreffen des Schiffs im Bestimmungshafen eine namentliche Liste der Einwanderer vorzulegen und dafür Sorge zu tragen, 3 niemand an Land geht, ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt zu haben. Personen, die sich trotzdem an Land begeben, werden auf Kosten der Gefeilschaft in ihre Heimat zurückgeschickt. Vorstehende Bestimmungen gelten nur für Einwanderer nichtasiatischer Rassen. Für die Einwanderung von Chinesen, Indern, Malgien, Javanern, Arabern und ähnlichen Rassen dleiben die bestehenden Vorschriften in Kraft.
, ü e, , e. . ö 52 , ü , en n. *
Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Seeadler“ am 2. Februar in Kapfladt eingetroffen.
Braunschweig.
Die dem Landtag zugegangene Wahlrechtsvorlage der Regierung sieht laut Meldung des „W. T. B.“ eine Er⸗ höhung der 33 der Abgeordneten von 48 auf 54 vor, von denen 36 in 13 Wahlbezirken durch direkte allgemeine und geheime Wahl nach dem Dreiklassenwahlsystem und 18 durch Wahlen der Berufsstände bestimmt werden, und zwar von den Großgrund⸗ besitzern in drei Klassen 6, von den Gewerbetreibenden 4, von' der evangelischen Geistlichkeit 2 und von den wissenschaft⸗ lichen Berufsständen 6. In der Begründung des Entwurfs hält die Regierung die Einführung des Reichstagswahlrechts für den Landtag nicht für angängig, da dem Landtag andere Aufgaben obliegen als dem Reichstag und die e n der Bürger im Reiche und den Einzelstaaten ebenfalls wesentlich n , Natur seien.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der König empfing gestern, wie „W. T. B.“ meldet, den ungarischen he n ss ern. Grafen KhuenzHeder⸗ vary, der über seine Verhandlungen mit den oppositionellen Führern behufs Einstellung der . gegen die Wehr⸗ reform berichtete. Der Ministerpräsident verbleibt auch heute in Wien, um mit dem Kriegsminister und dem österreichischen Ministerpräsidenten zu konferieren.
Großbritannien und Irland.
Die Königsjacht Medina“ mit dem König und der Königin von England an Bord ist nach einer Meldung des „W. T. B.“, von der ersten Division der Heimatflotte be⸗ gleitet, gestern in Spithead eingetroffen. ;
Der Schatzkanzler Lloyd George hat gestern in der City in London eine Rede gehalten, in der er ausführlich die jüngst von Bonar Law gegen die Regierung erhobenen An⸗ klagen zurückwies und, obiger Quelle zufolge, ausführte:
Es hat niemals in der Geschichte eine Zeit gegeben, in der Eng— land besser gerüstet war, irgend einer Gefahr zu begegnen. Wenn man verlangt, daß Ersparnisse in den Finanzen gemacht werden, so muß das Anwachsen der Rüstungen zum Stillstand gebracht werden. Solange aber Neid, Eifersucht, Furcht und Argwohn unter den Nationen nicht beseitigt sind, wird man das Anwachsen der Rüstungen nicht aufhalten. Das ist das erste, waz man tun muß, und jetzt ist der günstigste Augenblick, es auszuführen, trotz zahlreicher ent⸗ gegenstehender Faktoren. Wir sind nicht die Einzigen, die die Gefahr erkennen, die aus der internationalen Atmosphäre entspringen kann. Trotz aller Begleitumstände, die wir bedauern, haben Lie jüngsten Ereignisse doch die Wirkung gehabt, die Aufmerksamkeit aller Nationen auf die Gefahren der Lage zu lenken. Ich will auf ver gangene Dinge nicht zurückgreifen. Ich werde die Regierung nicht verteidigen oder andere kritisieren. Ich werde auch nicht mich selbst und das, was ich getan habe, verteidigen. Warum? Nicht, weil ich nicht berelt wäre, es zu tun, wenn ich es für wünschenswert erachtete, sondern weil ich überzeugt bin, daß man, je mehr man sich verteidigt, die Erregung wach hält. Ein sehr günstiger Umstand besteht: die Marokkofrage, die ständig eine Quelle der Erregung und der Feinz— schaft unter den Großmaͤchten war, ist geregelt worden. Ein Ab⸗ kommen ist zustande gekommen, das sowohl Frankreich wie Deutschland zum Vortell gereicht und das auch die britischen Interessen nicht ver⸗ letzt. Der Tag nach einem Streit ist nicht immer die schlechteste Zeit, Differenzen zu beseitigen. Ich glaube, daß es im Interesse Frank⸗ reichs, Deutschlands und Rußlands wie auch in unserem eigenen liegt, daß ein besseres Verstehen zwischen den Nationen bestehe. Das glaube ich aufrichtig und zupersichtlich. Es ist erreichbar. Die Welt würde dadurch besser und reicher werden, die Steuern würden herabgesetzt werden können, und alles Geld, das an den Rüstungen gespart würde, könnte dazu benutzt werden, die Lilfskraft des Landes zu entwickeln und die Lage des Volkes zu verbessern. Der Eckstein guter Finanzen sst Friede auf Erden und gegenseitiger guter Wille unter den Menschen.
Frankreich.
Die Regierung hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine Anfrage nach Konstantinopel gerichtet um Erkundigungen über den Zwischenfall in Hodeida einzuziehen. Ferner hat die Regierung Befehl gegeben, daß ein Dampfer der Messageries maritimes, der eben jetz das Rote Meer kreuzt, in Hodeida anlegen solle, um die Franzosen daselbst auf⸗ zunehmen.
— Der vorgestern im Elysée abgehaltene Minister rat hat sich, obiger Muelle zufolge, damit beschäftigt, die nötigen Maßnahmen zu treffen, um Spekulationen an der Produkten⸗ börse zu verhindern, die darauf abzielen, die Kurse einiger Waren, insbesondere diejenigen von Weizen und Spiritus, in betrügerischer Weise zu beeinflussen.
Die Deputiertenkammer hat vorgestern mit 465 von 469 Stimmen einen Gesetzentwurf angenommen, der die Regierung in Tunis ermächtigt, eine Anleihe von 60 500 060 Francs zur beschleunigten Vollendung des Eisen⸗ bahnnetzes , Hierauf begründete der Abg. Dam ur
lichen Notierung an der Pariser Börse, verweigern, wenn die Dulasunz die Intereffen Frankreichs im Auslande gefährden könne.
Wie . W. T. B. meldet, bemerkte Damour, er habe eine Zu—⸗ lassung im Auge, die erlangt worden sei, und um die jetzt wiederum eine deutsche Hesellschaft zum Schaden Frankreichs elnkemme, Er beklagte sich, daß dem Vertreter Frankreichs in Cuha eine Demütigung zugeflgt worden sel, weil er die Interessen Frankreichs bei den Be— e n,. von Entschädigungen, die dur den letzten Krieg verursacht worden waren, verkesdigt haße. Dieser sei aufgefordert worden, seine Entlaffüng ju geben. Der Erédit fongier cubain habe durch die Vermittlung der Banque continentale de Paris, die unter französischem Namen nur eine Filiale einer Hamburger Bank sei, für eine Anleihe von fünfundzwanzig Millionen die amtliche Genehmigung feines Gefuchs auf Notierung an der Parsser Börse erhalten. Der Finanzminister Klotz und der Ministerpräsident PGe·r(in car erklärten, dies Gefuch sei berestz abgelehnt. Der Mjnisterpräsident bemerkte, die Staatsinteressen gingen den finanziellen Interessen vor. Die Regierung sei einmütig ber AÄnficht, daß der Finanzminister bei jeder Emission,
ehe er irgend etwas bewillige, sich mit dem Minister des Aeußern eintretender
verständigen und der Ministerrat bei etwa Meinungeverschiedenheit die Enischeidung treffen müsse. Der Abg. Denals wies darauf hin, daß die Prospekte, in denen die Emission des Crédit foncier cubain angekündigt wird, die Bemerkung tragen, daß die Genehmigung zur Zulassung der Anleihe an der Pariser Bhrse vielleicht erlangt werde. Der Finanzmsnister 6 antwortete, er prüfe mit dem Minifler des Aeußern und dem Justtzminister die Mittel, um dem Mißbrauch derartiger Formeln ein Ende zu machen. Auf Verlangen Delcassés zog Damour seinen Antrag dann zurück. — Die dem höheren Arbeitsrat angehörigen Arbeitgeber haben an den Handelsminister und den Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten einen lebhaften Einspruch gegen den der Kammer unterbreiteten Gesetzentwurf über den zehn⸗ stündigen Arbeitstag gerichtet. In dem Einspruch wird besonders bedauert, daß der Wunsch der Arbeitgeber, über eine so wichtige Maßnahme eine gründliche Engucte bei allen be⸗ teiligten Körperschaften anzustellen, nicht beachtet worden sei. — Der Generalgouverneur von Französisch Westafrika . hat sich zu einem Mitarbeiter des „Temps“ über die Frage der schwarzen Armee geäußert und, obiger Quelle zufolge, bemerkt: Man müsse sich vor allen Uebertreibungen hüten, Einzelne Offiziere und Schriftsteller hätten mit Rücksicht darauf, daß Franzoͤsisch Weflafrika 12 bis 15 Millionen Einwohner zähle, eine Armee nach europäischem Muster konstruiert. Daß man ohne Mühe zwei bis drei⸗ hundertaufend Soldaten ausheben könnte, das sei ein großer Irrtum. Man könnte, ohne der Entwicklung Westafrikas zu schaden, die gegenwärtig etwa 26 076 Mann zählende schwarze Armee auf 30 900 erböhen. Von dieser würden 100060 Mann für den 86h von Westafrika genügen. Der Rest könnte in Aequatorialafrika, Madagaskar und Nordafrika verwendet werden. Es werde wohl eine Zeit kommen, wo Aequatorial⸗ afrika und Madagaskar die für hren Bedarf notwendigen Truppen liefern würden. Dann würden die 20 000 Mann gänzlich für Nord⸗ afrika oder für jeden anderen Schauplatz von militärischen Operationen zur Verfügung stehen.
Rußland.
Dem russischen Botschafter in Berlin Grafen von der Osten-Sacken wird, wie „W. T. B.“ meldet, in einem Kaiserlichen Reskript die Allerhöchste Anerkennung für seine durch 60 Jahre dem Vaterland geleisteten nützlichen Dienste ausgesprochen. Das Reskript hebt hervor, daß Graf von der Osten⸗-Sacken alle seine Kräfte der Erhaltung und dauernden Befestigung der seit altersher bestehenden engen
Deutschen Reiche verknüpfen. Italien.
wie „W. T. B.“ meldet, mitgeteilt, daß sie das italienische Blockadegeschwader im Roten Meer angewiesen habe, die den Postdampfern der Messageries maritimes erteilten Auf—
gaben tunlichst zu erleichtern. . Die Haupteinnahmen des Staates in der Zeit
Quelle zufolge, gegenüber derselben Periode des vergangenen Jahres eine Zunahme von 38300000 Lire auf.
Vortugal.
übereingekommen, daß die Kammer sich während der Zeit, in
weise mit Kommissionsarbeiten beschäftigen soll.
Schweiz. Das Schweizervolk hat nach einer Meldung des, W. T. VB.“
rung der Ärbeiter gegen Krankheit und Unfall, mit 284 500 gegen 236 000 Stimmen angenommen. Alle deutsch⸗
dafür, alle französischsprechenden dagegen. Die erste Vorlage
von nahezu 200 000 Stimmen abgelehnt worden.
Belgien.
Nach einer offiziellen Mitteilung beschränkte sich die ständige Kommission konferenz in der vorgestrigen Sitzung auf die Behandlung einiger striltiger Fragen bezüglich der Anwendung (application) der Konvention.
Serbien.
Der König hat laut Meldung des „W. T. B.“ den Führer der jungradikalen Partei Ljuba Stojanovie be auftragt, mit den übrigen Parteien wegen Bildung eines Koalitionskabinetts zu unterhandeln.
Bulgarien.
Bei dem Festmahl im Königlichen Schlosse anläßlich der Großjährigkeitserklärung des Kronprinzen brachte der König Ferdinand einen Trinkspruch aus, in dem er, wie „W. T. B.“ meldet, den Seuveränen und Staatsoberhäuptern, die sich bei den R hatten vertreten lassen, dankte und sagte, sie lieferten
ierdurch den wertvollsten Beweis ihrer Zuneigung, Freundscha und Sympathie, den Bulgarien habe erwarten können. Der Großfürst Andreas von Rußland toastete 6 das Glüch und Wohlergehen der Königlichen Familie und des bulgarischen
Boris in Kiew erinnerte und versicherte, daß der Kaiser von Rußland den innigsten Anteil an der Großjährigkeitsfeier nehme. Gestern nachmittag sind die meisten der 6 Gäste, darunter auch der Prinz Friedrich Leopold von Preußen ab⸗
Die Einwanderer haben bei ihrer Landung ihren Geburts⸗ schein und eine Bescheinigung darüber, daß sie unbestraft sind,
die Dringlichkeit des von ihm eingebrachten Antrages, die Re⸗ gierung solle die Zulassung fremder Werte zur amt⸗
gereist. Der König, der Kronprinz und der Prinz Kyrill sowie
Bande gewidmet habe, die Rußland mit dem befreundeten
Die Regierung hat dem Ministerpräsidenten Po incarè,
vom 1. Juli 1911 bis zum 31. Januar 1912 weisen, obiger
Der Kongreß hat, wie W. T. B.“ meldet, mit 90 gegen . 62 Stimmen beschlossen, die parlamentarischen Arbeiten nicht zu vertagen. Nichtsdestoweniger ist man stillschweigend0
der die konstitutionellen Garantien aufgehoben sind, vorzugs— . das Bundesgesetz, betreffend die Einführung der Versiche— . sprechenden Kantone außer Appenzell und Thurgau stimmten
war im Mai 1960 von allen Kantonen mit einer Mehrheit
der Internationalen Zucker ⸗
Volkes, wobei er an den jüngsten Aufenthalt des Kronprinzen
die Mitglieder des Kabinetts, das Personal der verschiedenen Gesandtschaften und Vertreter der Behörden waren ae. Bahn⸗ hofe erschienen.
Amerika.
Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Chihuahua 3 dort ein Gefecht a n treugebliebener Landmiliz und Aufrührern stattgefunden; die Landmiliz hatte fünf Tote, die Verluste der Aufrührer sind unbekannt. Die Läden in Chihuahug sind e h mf, die Wohnungen verbarrikadiert, die Fremden haben ihre Nationalflaggen Hehl, Eine Nachricht aus der Stadt Mexilo besagt, es werde allgemein zugegeben, daß die Empörung in Chihuahua nur ein Teil eines weitverbreiteten Aufruhrs sei, der bezwecke, Gomez zum Präsidenten zu machen. Einer Meldung aus Cuernavaca zufolge haben die Aufrührer den amerikanischen Leiter der dortigen Hergbaugesellschaft ent⸗ führt und erklären, ihn erschießen zu wollen,
— Die argentinische Regierung hat, obiger Quelle zufolge, einen neuen Dienstplan der Eisenbahnen genehmigt. Die Bahn⸗ gesellschaften betrachten den Streik als beendet dank dem Ver— ae des neu eingestellten Personals.
Asien.
Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, befiehlt ein Edikt Huanschikai, die Republik mit Hilfe der Republikaner des Südens zu bil den. Das Publikum ist von der Abdankung noch nicht in Kenntnis gesetzt. Yuanschikai versucht die republikanische Regierung in Nanking zu überreden, ihre Macht . ihn zu übertragen, damit er ganz China regieren önne, bis der Nationalkonvent eine ständige Regierung eingesetzt und eine Verfassung gegeben habe. Es sst zweifelhaft, ob die Republikaner auf diese Forderung eingehen werden. Man nimmt vielmehr an, daß vorläufig zwei provisorische Regierungen nebeneinander regieren werden. Yuanschikai bekämpft die Verlegung der Hauptstadt und befürwortet die ,, . eines Nationalkonvents für Nordchina. Die Republikaner wünschen, daß Nanking Haupt⸗ stadt werde. Augenscheinlich besteht ein enges Einvernehmen zwischen Yuanschikai und den Republikanern, die ihm von neuem die Präsidentschaft . haben. Viele der Kaiser⸗ lichen Prinzen verlassen Peking. Die Prinzen Kung und Su haben sich nach der Mandschurei begeben, wie man an— nimmt, um die dortige Stimmung zu ergründen. Der Vize⸗ könig Tschaoerhsün ist bereit, die Republik anzuerkennen, aber Tsangtschunlin, der Befehlshaber der Truppen in Stärke von 12000 Mann, bleibt unversöhnlich.
Der in gerader Linie von Dschingis⸗Chan abstammende Tus chetu⸗Chan, der unbestreitbare Rechte . den mongo⸗ lischen Thron hatte, ist laut Meldung des „W. T. B.“ an den Blattern gestorben. jährigen Erben.
— Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Tokio, daß die Verhandlungen zum Verkaufe der Imperial Chinese Merchant Marine Company an die Nippon Yuson Kaisha sowie zur Ab⸗ tretung der Hanyang⸗Werke und der Tayeh Eisen⸗ und Pinghsiang⸗Kohlenbergwerke an eine chinesisch-japanische Gesell⸗ schaft zu Ende geführt worden sind. Die Geschäftshäuser Mitsui und Bussan schießen 5 Millionen Men vor, wovon ein Teil der chinesischen Republik als Gegenleistung für den Schutz des Eigentums geliehen werden kann.
Afrika. Einer Meldung der „Agence Havas“ zufolge ist der General Caneva gestern von Tripolis nach . . den Oberbefehl über das Expeditionskorps hat er zeitweilig dem General Frugoni übertragen.
Wie die Agenzia Stefani“ meldet, hat sich nach Berichten von Kundschaftern eine Mahalla von einigen Hundert Be⸗ waffneten zwischen Gargaresch und Zanzur festgesetzt, um dem eventuellen Vormarsch der Italiener dorthin entgegenzutreten. Aus Tobruk wird gemeldet, daß eine Gruppe von etwa hundert Beduinen verschiedene Angriffe von Osten und Süden her gegen die Stellung der Italiener ausführte. Die Angriffe wurden durch das italienische Gewehr- und Artilleriefeuer, das den Angreifern bedeutende . zufügte, zurückgewiesen. Wie aus Homs berichtet wird, unternahm der Feind in der Nacht vom 1. zum 2. d. M. einen Angriff, der durch einige Geschütze an der Front südlich von den durch die Italiener eingenommenen Stellungen und aus den dicht vor diesen Stellungen liegenden besestigten Häusern unterstützt wurde. Der Angriff wurde leicht zurückgeschlagen. Die Ialiener hatten ziwei Leichtverwundete. Die Nacht ließ eine Schätzung der feindlichen Verluste nicht zu.
Wie das „Reutersche Bureau“ aus Alexandria erfährt, ist Ras Mikael, der Vater des mutmaßlichen Thronfolgers Lidji Jeassu mit sechzehntausend Mann in Addis ole ens e g ö . y s * ist mit zwanzigtausend Mann dort
iert, um die Regierung zu unterstützen. äufi herrscht Ruhe. . . . .
Der Verstorbene hinterläßt einen vier⸗
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (6) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanzminister Dr. Lentze bei⸗ wohnte, gelangte der Geseßentwurf, betreffend die Ab⸗ änderung des Einkommensteuergesetzes und des Erzänzungssteuergesetzes, zur ersten Beratung. Die Ver— handlungen wurden durch eine längere Rede des Finanz⸗ ministers Dr. Lentze eingeleitet, die morgen im Wortlaute wiedergegeben werden wird.
(Schluß des Blattes.)
] Bei der vorgestrigen Reichstagsersatzwahl im Wahl⸗ reise Qppeln 7 (Pleß⸗Rybnik) erhielten, wie „W. T. B.“ meldet, Hie her von Schleinitz (Kons) 5995 Stimmen, Hir rr dibol (Zentr) 50 Stimmen, Pos piech (Pole 3 Stimmen und Ritzmann (Soz) 1882 Stimmen. Gewählt ist Pospiech (Pole).
Statistik und Volksmirtschaft.
Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer in Berlin ,. Am Karlsbad 10) hat im vierten Vierteljahr 1911 6 ober bis 31. Dezember) in hI95 Fällen unentgeltich Auskunft 9 uswanderungglustige erteilt, und zwar in 4377 Fällen schriftliche
in 88 Fallen mündliche. Beantwortet wurden insgesamt
Davon bezogen sich 2592 auf die deutschen Kolonien, und zwar auf Deutsch Südwestafrika 900, auf Deutsch Ostafrika 495, , Kamerun 99, auf Togo 25, auf Samoa 68, auf Kiautschou 24, auf Deutsch Neuguinea 50, auf die Karolinen, Palau und Marianen 6, auf die afrikanischen Kolonien im allgemeinen 185. Unter den fremden Auswanderungsgebieten steht Argentinien mit 1419 Anfragen an der Spitze; dann folgen Canada mit 330, die Vereinigten Staaten von Amerika mit 313, Südbrasilien mit 269, Chile mit 228, Mittelbrasilien mit 71, Brasilien im allgemelnen mit 57, Queengland mit 55, Paraguay mit 43, Uruguay mit 39, Niederländisch Indien mit 36, China mit 35, die Tärkei mit 34, Mexiko mit 32, Marokko mit 31, Peru mit 30, der Südafrikanische Bund, Frankreich und Rußland mit je 238, Neuseeland mit 26, Oesterreich Ungarn mit 23, Nordbrasilien, Japan. Neusüdwales und England mit je 19, Bolivien mit 18, Britisch Indien mit 17, Venezuela mit 15, Guatemala mit 14, Aegypten und Victoria mit je 12. Der Rest verteilt sich auf Colum— bien, Costarica, Ecugdor, Haiti, Honduras, Nicaragua, Panama San Domingo, Westindien, Zentralbrasilien, Abessinien, Belgisch Congo, Britisch Ostafrika, Französisch Westafrika, die Goldkuͤste, die Kanarischen Inseln, Liberia, Portugiesisch Qstafrika und Portu⸗ ee Westafrika, Südnigerien, Tripolis, Zanzibar, Hongkong,
etfien, die Philippinen. Sigm. Sibirien, Süidaustralien, Went, australien, Tasmanien, die Fidschi-Inseln, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Italien, Malta, die Niederlande, Norwegen, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Serbien, Spanien usw.
Von den 2567 Anfragenden, die ihr Alter angaben, waren 321 weniger als 20 Jahre, 1614 20 bis 30, 451 30 bis 40, 132 40 bis 50 und 19 über 50 Jahre alt, und von den 3330 Fragestellern, die An⸗ . über ihren Personenstand machten, waren 25659 ledig, 755 ver-
eiratet und 15 verwitwet. Nach dem Berufe waren unter den An⸗ fragenden am stärksten die Kaufleute, 7565 und Landwirte ver⸗ treten. Von den Anfragenden bezeichneten sich 251 als mittellos, während mehr als 1100 über Vermögen, zum Teil über recht erheb— liches Kapital verfügten, z. B. bl über 19 909 uA, 18 über 15 000 , ö. 6 . 9. . . . . 6 30 000 , 12 über 5 ; über Mt, über 100 000 bi 175 000 Æ hinauf. .
Von den Anfragen kamen aus Preußen 3511, und zwar aus Brandenburg mit Berlin 1103, aus Schlesien 45, aus der Rhein⸗ provinz 438, aus Westfalen 207, aus der Provinz Sachsen 171, aus Hannover 147, aus Hessen⸗Nassau 135, aus Schleswig⸗Holstein 126, aus Ostpreußen 70, aus Pommern 69, aus Posen 49 und aus West⸗ reußen 483. An der Spitze der übrigen deutschen Staaten teht das Königreich Bayern mit 323, dann folgen das Königreich Sachsen mit 361, Hamburg mit 178, Baden mit 144. Württemberg mit 128, Elsaß⸗Lothringen mit 88, Hessen mit 43, Bremen mit 43, Braunschweig mit 37, das Großherzogtum Sachsen mit 25, Anhalt mit 24, Oldenburg mit 20, Mecklenburg⸗Schwerin mit 18, Sachsen⸗Meiningen mit 14, Sachsen Coburg und Gotha mit 12, Reuß j. 8. und Lübeck mit je 11. Aus den deutschen Kolonien kamen 23 Anfragen, aus dem Auslande 213, davon 89 aus Oesterreich⸗Ungarn, 23 aus der Schweiz, 16 aus Frankreich, 14 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, je 10 aus England und Rußland usw.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Allgemeine Deutsche Gärtnerverein hat, wie hiesige Blätter melden, den Gärtnereibesitzern Berlins einen neuen beg vorgelegt, der vom 1. März ab auf vorläufig ein Jahr Geltung haben soll. efordert wird u. a. folgendes: Vom 1. Februgr bis 50. Ok— leber beträgt die Arbeitszeit neun Stunden (von Morgens 7 bis Abends 6 Uhr) einschließlich zwei Stunden Mittagspause, vom 1. No- hember bis 31. Januar 8 Stunden einschließlich einer Stunde Mittagspause; am Sonnabend ist eine Stunde und an den Tagen vor den hohen Festen zwei Stunden früher Feierabend ohne, Lohn— abzug; der Mindestlohn beträgt für Gärtnereigehilfen 69, für Garten⸗ arbeiter 50, für Gartenfrauen 30 g die Stunde. Ueberstunden und Sonntags arbeit sind mit 20 3 Aufschlag für die Stunde zu vergüten. Liegt die Arbeitsstelle außerhalb des Vorortsverkehrs, so sind 3 Landzulage zu gewähren; die Lohnzahlung findet Freitags und nicht in Gastwirtschaften statt. Findet der Tarif keine Annahme, dann wird in den Ausstand eingetreten werden. Auch die anderen deutschen Ortsverwaltungen des Vereins werden sich demnächst mit ige Tarifforderungen beschäftigen.
ö J, , e, T. e. meldet, die Briefträger n den Ausstand getreten, weil ihre Forderungen auf Erhö Monatsgehalt nicht erfüllt wurden. . J
Wohlfahrtspflege.
Wie in den vorigen Jahren finden auch in diesem Vorträge im Reichsamt des Innern statt, zu denen Frau Staatsminister Delbrück, Frau Reichskanzler von Bethmann Hollweg, Freifrau von Dobeneck und Fräulein von Knebel⸗Döberitz einladen. Das Thema des Zyklus ist:,: „Die Bedeutung der christlichen Frau im Kultur- und Volksleben“. Es werden sprechen am 27. Februar 5 Uhr der Professor D. Lehmann, Professor der Religionsgeschichte an der Universität Berlin, über: „Die Stellung der Frau in den außerchristlichen Religionen und im Christentum', am 5. März Uhr Frau von Schwerin-Janow über: Welche soziale Aufgabe stellt unsere Zeit den Landfrauen?!“ am 12. März 5 Uhr der Pro⸗ fessor D. Lütgert⸗Halle über: „Die Polemik gegen die Ehe im Ig. Jahrhundert“, am 19. März 5 Uhr Dr. Rud. Burckhardt über: „Das Haus eine Festung im Kampf gegen die Entartung“, und am 2. April 5 Uhr Fräulein von Schmeling: „Aus dem täglichen Leben unter den Arbeiterinnen“.
Bauwesen.
Eine Preisbewerbung für Vorentwürfe zu einem Rathaus in Witten und zur Gestaltung seiner n schreibt der dortige Magistrat unter den Architekten deutscher Zunge, die in den Provinzen Westfalen und Rheinland geboren oder ansässig sind, aus mit Frist bis zum 10. Mai d. J. Es werden drei Preise von s6o00, 4000 und 3090 4 ausgesetzt und für Ankäufe 20600 6 zur Verfügung gestellt. Dem Preisgericht gehören u. a. an: Geheimer Baurat, Stadtbaurat Dr. L. Hoffmann in Berlin, Professor Fr. i. in Darmstadt, Architekt Karl Roth in Dresden, Stadtbaurat Bewig und Stadtverordneter, Architekt Franzen in Witten; als Stell⸗ vertreter: Königlicher Baurat, Stadtbaurat Kullrich in Dortmund und Architekt Hermann Jansen in Berlin. Die Unterlagen werden für 19 1 — die den Teilnehmern zurückerstattet werden — von der Stadthauptkasse in Witten versandt.
Wettbewerb für Entwürfe zu einem Saalbau Stadt Augsburg. Die Stadtgemeinde Augsburg schreibt did Wettbewerb unter den in Deutschland ansässigen Architekten aus mit Frist bis 15. Mai d. J. und mit drei Prelisen von boo, 3000 und 2000 S. Dem Preisgericht gehören u. a. an: die . Paul Bonatz in Stuttgart, Karl Hocheder und Dr. Gabrlel von Seidl in München, Geheimer Baurat Dr. Ludwig Hoffmann, Siadtbaurat in Berlin, Königlicher Baurat Gottfried Kurz, Stadtbaurat Otto Holzer, Ziviltechniker, Magistratsrat Karl Abel und Architekt Max Wanner, Earn, rn 1 men . die Ausarbeitung von nd von der Hochbauabtellung des Sta = burg für 5 M zu beztehen. ; .
Technik.
Zur Förderung des Lufffahrwesens sind im Etat d e Bauverwaltung für das Rechnungsjahr . 6 26 ale 50 900 M vorgesehen. In den Erläuterungen zu hen, Kosten⸗
ansatz wird ausgeführt: Zu einer staatlichen Förderung des Luftfahr⸗
6464. Anfragen über die verschiedenen ö
wesens wurde bereits in den Sitzungen des Haufeg der Abgeordneten vom
5333
4. Mai 1910, vom 17. Januar und 4. März 1911 die Anregung gegeben. Luftschiffahrt und Flugwesen haben in den letzten 36 1. er⸗ heblichen Aufschwung genommen und sind nicht allein für die Landeg⸗ verteidigung von Bedeutung, sondern erfordern auch vom Stand⸗ punkte des Verkehrs und der öffentlichen Sicherheit ein staatliches r, Hemmend auf eine schnellere Entwicklung, namentlich des Flugwesens, wirkt, daß die Kosten für den Bau der ef eng noch sehr hoch sind, daß es an öffentlichen und privaten Mltteln zur Unterstützung der neuen Erfindungen mangelt und daß zu wenig Erfahrungen gesammelt werden können, um das bisher Erreichte mit wünschenswerter Schnelligkeit weiter auszubauen. Die Förderung des Luftfahrwesens durch das Reich allein genügt nicht; auch der preußische Staat muß im Interesse der Luftschiffahrt ,. ein⸗ greifen. Abgesehen von den Aufgaben, die dem Staat in der Unter⸗ i der wissenschaftlichen Forschung und des Unterrichtsß an den Technischen Hochschulen zufallen, kommen für ihn in Frage ver⸗ kehrs, und sicherheitepolijeiliche Maßnahmen, ferner die Gewährung von Beihilfen und die Aussetzung von Preisen für die Veranstaltung von Flugwettbewerben, die Betelligung an den Betriebskosten einer geplanten Reichs versuchsanstalt für Luftschiffahrt, wie eines geordneten . für Luftfahrer und sonstige Maßnahmen im Interesse der Luftfahrt. Durch ein derartiges Vorgehen des Staates wird auch weiteren kommunalen wie privaten Kreifen der nach den bisherigen Erfahrungen oft noch vermißte Ansporn zur Betätigung r g ö . . n gen des Staates sind, wenn otwendigste erstrecken so j 6 m n. g sollen, auf jährlich mindestens
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Im Jahre 1912 werden an der Königlichen Lehranstalt für QObst⸗ und Gartenbau zu Proskau (reis 3 alt Lehrgänge über Obst⸗ und. Gartenbau und Obstverwertung ab⸗ gehalten: Baumpflegekursus in der Zeit vom 26. Februar bis 2. März und vom 4. bis 9. November; Lehrgang für Baumwärter und Baum⸗ . in der Zeit vom 4 bis 1. März und vom 18. bis 27. Juli;
ehrgang für Lehrer in der Zeit vom 16. bis 27. April und om 3l. Juli bis 10. August; Lehrgang für Schulaufsichtsbeamte in der * vom 11. bis 13. Juni; Lehrgang über Obstverwertung in der
eit vom 9. bis 12. Juli und am 9. und 10. Oktober; Sondervor⸗ träge über Gartenpflege am 13. Juli; Lehrgang für Liebhaber des Abst⸗ und Gartenbauegtz unter besonderer Kr et tienen der Be⸗ kämpfung der Pflanzenkrankheiten, vom 15. bis 17. Juli; Lehrgang über e, . . am . 8. Oktober.
e Teilnahme am Lehrerkursus zu 3 ist für preußische Le unentgeltlich, nichtpreußische Lehrer zahlen 30 3. . . ganzen Kurses bezw. 15 9 für einen Teilkursus. Die Teilnahme am Schulaufsichtsbeamtenkursus zu 4 ist für Preußen unentgeltlich, Nichtpreußen zahlen 10 1½. Die Teilnahme an den anderen Lehr⸗ gängen ist für Preußen unentgeltlich; Nichtpreußen zahlen 10 4 für jeden Kursus. Wohnung und Beköstigung zu 4 Preisen bieten die Saß hãuser in Proskau. Die erforderlichen Geräte für die prak⸗ tischen Arbeiten (Säge, Messer usw. ) können in der Anstalt bezogen werden. Den Verkehr zwischen Oppeln und Proskau vermitteln Auto⸗ mobilomnibusse. Die Aufnahme von gärtnerisch vorgebildeten Schülern 1. ö u e n , , . . ö, fr,. höheren Lehrgang
am J. April statt. Weitere Auskünfte werde s der Direktion der Anstalt kostenlos 6363 1
Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Odessa berichtet unterm 26. v. M.: Der Berichtsmonat begann im Kon fi tir mit mildem Wetter und Regen; dann folgte strenger Frost mit weit aus= . Si n m, ö. ö. , ,. gegen . und Wind . ntersaaten sollen durchweg in befri 1 ö . 4 14 . 5 6 ; ö ie großen neefälle hindern zunächst die Zufuhren, bis sich Schlittenbahnwege gebildet haben, sodaß die Zufuhren J plätzen sehr klein geworden sind. ede 3, Die e mn. für Weizen war sowohl von Großbritannien als auch vom europäischen Festlande etwas lebhafter; die Weltverschiffungen der letzten Wochen waren sehr klein; insbesondere sind die Ver⸗ schiffungen aus Argentinien aus mancherlei Gründen beschränkt. Hier⸗ durch, wurde die Kauflust Europas angeregt, um so mehr, als die Bestände allgemein erschöpft waren. Die Preise sind erheblich ge⸗ stiegen. Das Angebot von Rußland bewegte sich in den engsten Grenzen; man hält hier auf volle Preise und erwartet eine weltere Preissteigerung. Auch die Nachfrage nach Roggen hat sich gebessert; aber die Zunahme bewegte sich in bescheldenen Grenzen. Die anhaltend kleinen Gersteabladungen von Rußland zwingen die zweite Hand, die angesichts der verhältnismäßig hohen Preise große Vorverkäufe gemacht hatte, zu energischen Deckungen. wodurch die Preise ganz bedeutend in die Höhe getrieben wurden. Inzwischen ist der Markt ein wenig ruhiger geworden; da aber die Bestände gänzlich erschöpft sind, können die Preise während der Wintermonate sehr leicht noch höher steigen, falls frühere Vorverkäufe noch weitere Deckungen notwendig machen sollten. Die Verkäufe von . für Frübjahrslieferungen fallen um 3 bis 40! billiger aus; während der Frühjahrsmonate dürfte sich noch ein größeres Geschäft entwickeln. Jeden⸗ falls wird Rußland alles herausgeben und bei den hohen Preisen nichts im Lande behalten. Die allgemein lebhafte Nachfrage nach Futterstoffen hat sich auch auf Mais erstreckt; die Preise sind bei großen Umsätzen erheblich e,, Die Qualität war bei dem starken Frost tadellos. Die Nachfrage nach Hafer ist gleichfalls sehr rege; jedoch blieb das Angebot klein, Die Leinsagtpreise stiegen unter dem Einfluß der Preis verhältnisse in den La Plata⸗Staaten in schnellem Tempo auf⸗ wärts, um jedoch schließlich sichtlich zu ermatten. Die Kauflust hat sich in den letzten Tagen ganz erheblich abgeschwächt. Von Koljza (Raps) sind einige Partien von den hiesigen Oelmühlen übernommen; aber es bleiben hier noch einige größere Posten angeboten. ; An der Odessaer Börse stellten sich die gr. am 25. Januar in Kopeken für das Pud frei an Bord, wie folgt: Asima 118—135, ülta 4 -= 132, Fioggen 3 -=- 166, Gerste los = 112, Mals 88 -= 56, Hafer 1600 = 110, Leinfaat 2656, Hederich 122. j
Die Vorräte betrugen am 14. Januar d. J. in Doppelzentner ; ö 311220
K ; . d J 1310 Verschiedene Weizensorten 2 508 Weizen zusammen. 577 118,
Roggen 20 933. Mais 58 388, Gerste 75 281, Hafer 14016
8m . . . . . 516 fen zor onnenblumenkörner 7464, Rübsen Er 16380,
12 285, Linsen 4095. 9 n.
Die Verschiffungen aus Odessa betrugen im Berichtsmonat:
Weizen... . 13 Millionen Pud Roggen. 1 ö —ĩ k ö ( k 4
Auf dem Derr n gam ar t herrschte starke ha rage, aber wenig Angebot. Die Preise erfuhren eine starke kö . auf dem gesamten Gebiete des Futtermarktes.
Die Preise betrugen frei an Bord für
deinkuchen, lose. .. 1,37 Rbl. Rapskuchen, lo le ö Kokoskuchen in Säcken Singapore. 1,05 Ceylonkuchen in Säcken. . ö
Hydraulische Hederichkuchen, sose ö 0, Hederichbauernkuchen, 6 ö 8
Da fast alle Häfen ga len oder durch Gis stark behindert
ind, ist hier eine größere Zahl verfügbarer Dam . rl. sind daher inc ig ve w,,