1912 / 40 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Naendrup. Handels und Schiffahrtsrecht, 4. Wechselrecht und Recht der Wertpapiere, 2. Uebungen im rürgerlichen Recht, für An⸗ . 2. Konversatortum über bürgerliches echselrecht, 2. g. Kolonialrechtliches Seminar, 1. Thomsen. Zivilprozeß, J. Teil, 4. Strafrecht, allgemeiner Teil, 4. Strafrecht, besonderer Teil, 2. Uebungen im Strasprozeß, 1. Konversatorium im Zivilprozeß, 1. 9g. System legislatorischer Verbrechensbekämpfung, 1.— Krüger. Sprachliche Einführung in die Quellen des römischen Rechts, 3. Konversatorium über System und Geschichte des römischen Rechts, 2. Konversatorium über das B. G.-B., Teil IV (Familienrecht), 2. Anleitung zu bürgerlich⸗rechtlichen Klausur⸗ arbeiten, 2. g. Römisch⸗ rechtliches Prosemimr, 1. Ebers. Kirchenrecht, 4. g. Eherecht, 1. Konversatorium Über Völker⸗ und Kirchenrecht, 2. 6. Kirchenrechtliches Seminar, 11. Modersohn. Konversatorische Uebungen über bürgerliches Recht, 2. Konversatorium über Erbrecht, 2. Besserer. Liest nur im Wintersemester. Többen. g. Gerichtliche Psychiatrie, 2. Poetsch. Konversatorium über deutsche Rechtsgeschichte, 2. Die Hauptlehren des geltenden deutschen Zivilrechts, 2. Busz. Staatsbürgerkunde, 2. Inter⸗ nationales Privatrecht, 2. . . Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät. Hitt orf. Llest nicht. Stahl. Liest nicht. Spicker. Ueber die wichtigsten Probleme der Philosophie, 2. Ueber Goethe, 1. Ueber Spinoza, 1. g. Dis putationen, 1. Salkowski. Organische Chemie, 5. g. Chemie der Metalle, 2. Chemisches Praktikum, 35. Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten, mit Ley, 35. Chemisches Praktikum für Mediziner, mit ö und Ley, . Killing. Analytische Geometrie. Teil 1, 4. Zahlentheorie, 3. g. Uebungen des mathe⸗ matischen Obersemingars, Z. g. Uebungen zur analytischen Geometrie, 1. Seeck. Römische Staatsaltertümer, 4. g. Uebungen des Seminars für Altertumskunde, 2. Andresen. Liest nicht. Erler. Geschichte Europas im Zeitalter des Absolutismus, 4. g. Erklärung der Germania des Tacitus, 2. g. ö Seminar, 2. g. Pro⸗ semingr, 2. Lehmann. Liest nicht. Sonnenburg. Ciceros Leben und Schriften, 4. g. Philologisches Seminar, J. Abt., 2. König. g. Uebungen im Laboratorium der agrikulturchemischen Versuchs⸗ station, 3. Kroll. Euripides Medea, mit Einleitung über die attische Bühne, 4. g. Philologisches Seminar, Abt. 11A, 2. Philo⸗ logisches Seminar, Abt. III, 2. Bu sz. Mineralogie,. II. Teil, 4. Mineralogische und petrographische Uebungen, 2. g. Anleitung zu selbständigen Arbeiten, 30. von Lilienthal. Differential⸗ und Integralrechnung, Teil 1, 4 Funktionentheorie, 4. g. Uebungen zur Differentialrechnung, 1. g. Uebungen des mathematischen Uinterseminars, 2. Jo stes. Das Nibelungenlied, 3. Deutsche Metrik, 2. g. Mittel hochdeutsche Uebungen, 2. g. Uebungen im germanistischen Seminar, 2. Meister. Deutsche Verfassungegeschichte der neueren Zeit, 3. g. Historisches Seminar, 2. Spanngagel. Allgemeine Geschichte des Zeitalters der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges, 4. g. Historisches Seminar, 2. Ehrenberg. Geschichte der deutschen Baukunst, 2. g. Max Klinger, 1. Kunsthistorische Uebungen, 1. G. Schmidt. Experimentalphysik, 5. Physikalisches Praktikum, für Anfänger, mit Matthies, 3 und 6. Physikalisches Praktikum, für Fortgeschrüttene, mit Konen, täglich, außer Sa. nachm. g. Physi⸗ kalisches Seminar, mit Konen und Matthies, 1. Ballowitz. Systematische Anatomie des Menschen, 1I. Teil, 5. Anatomie der Sinnesorgane, 1. Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Wirbeltiere, 3. Mikroskopisch⸗ angtomische Uebungen, 6. g. Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Untersuchungen, täglich, außer Sa. Rosemann. Experimentalphysiologie, J. Teil 5. Physiologisch⸗chemischer Kurs, 4. g. Physiolegische Besprechungen, 1. Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten, täglich. Koepp. Die Kunstdenkmäler der Griechen und Römer, 2. g. Pompeji, 1. g. Archäologische Uebungen, 2. Schwering. Ge⸗ schichte der deutschen Sprache, 3. Der deutsche Roman in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1. 9g. Deutsches Seminar, 2. g. Pro⸗ seminar, 1 Hoffmann, Lateinische Grammatik, Laut⸗ und Formen⸗ lehre, 4. Der deutsche Wortschatz, seine Zusammensetzung und sein etymologischer Aufbau, 3. g. Sprachwissenschaftliche Uebungen, Abt. 1, 1; Abt. II (für Vorgerückte,, 2. Becher, Psychologie auf experimenteller Grundlage, 4. 5 Uebungen zur Psychologie im An⸗ schluß an die Vorlesung, nach Vereinbarung. Corren s. Allgemeine Botanik, 5. Mikroskop'scher Kursus mit Tobler, 3. Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten, . außer Sa. g Botanische Exkursionen mit Tobler, Sa. nachm. Meinardu s. Mathematische Geographie und Klimatologie, 5. g. Geographische Uebungen, 2. g. Topographische Uebungen im elände, mit Schewior, nach Vereinbarung. g. Geographische Exkursionen, nach Verein⸗ barung. Keller. Historische Grammatik des Englischen: Flexion und Syntax, 3. Byron, Shelley, Keats, 2 g. Im Seminar; Uebungen zur neuenglischen Grammatik, 2. Grimme. Grammatik der syrischen Sprache, 2. NUebersetzung und. Erklärung des Korans, 2. g. Neuagrabisch, 2. Der Islam, II. Teil, 1. g. Assyrische Uebungen, L. g. Uebungen in der hebräischen Metrik, 1. Wiese. Historische Formenlehre des Französischen, 3. Moliere, sein Leben und sein Werk, 2. g. Romanisches Seminar, 2. Geyser. Logik und Eikenntnislehre, 4. Einführung in die Philosophie Kants, 2. g. Uebungen über Probleme der Logik, J. Stempell. Allgemeine Zoologie (Grundzüge der vergleichenden Anatomie und der ver⸗ gleichenden Physiologie, 2; vergleichende Entwicklungsgeschichte und Biologie, 3), 5. Makroskopischzoologisches Praktikum, mit Thiene⸗ mann, 3. Mikroskopisch-zoologi'sches Praktikum, 7. g. Zoologische Exkurssonen, mit Thienemann, Sa. nachm. Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Untersuchungen, täglich. Philippi. Urkundenlehre des Mittelalters, 2. Cauer. Praktische Pädagogik, 2. Philologische Uebungen, 1. Kaͤßner. g. Ueber Gifte und deren Nachweis in Unter⸗ suchungsrbjekten, 1. Anorganische Chemie, mit besonderer Berücksichti⸗ gung der Medizin und Pharmazie, 4. Kolloquium über pharmazeutische Praparate und die Gegenstände des deutschen Arzneibuchs, 1. Aus— gewählte Kapitel der chemischen Technologse, 1. Pharmazeutisch⸗che⸗ mische, maßanalytische und toxikologische Uebungen im Laboratorium, 25. Chemisches Praktikum für Mediziner, mit Salkowski und Ley, 6. Konen. Theorie der Elektrizität und des Magnetismus, 4. g. Uebungen zur Vorlesung der Theorie der Elektrizität, 1. Physi— kalische Uebungen für Fortgeschrittene, mit Schmitt, täglich, außer Sa. nachm. g. Physikalisches Seminar, mit Schmidt und Matthies, 1. Uebungen in Demonstrationsversuchen und in der Anfertigung ein— facher Apparate, mit Ley, 3. Münscher. g. Philologisches . Abt. 1,2. Die 1ömischen Elegiler, . Ley. Physikalische Chemie, 2. z Konstitutionsbestimmung auf physikalisch chemischer Grundlage, J. nleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten, mit Salkowski, 35. Che— misches Praktikum für Mediziner, mit Salkowski und Kaßner, 6. Uebungen in Demonstrationsbersuchen und in der Anfertigung ein— facher Apparate, mit Konen, 3. Tobler. g. Mikroskopische Uebungen, mit Correng, 3. g. Botanische Exkursionen, mit Correns, alle 14 Tage Sg. Bestimmungsübungen, 2. g. Ueber Symbiose, 1. Sterilisationstechnik, 2. Wegner. Allgemeine Geologie, 4. Geo⸗ logie von Weslfalen, mit Exkursionen, 1. g. Anleitung zu selbständigen Arbeiten, täglich. Arneth. g. Geschichte der Medizin, 1. g. Allgemeine ärztliche Technik und Kranken—⸗ flege, J. Apffelstaedt. Poliklinik für Zahn⸗ und Mundkiank— . 5. Kurse der zahnärztlichen Technik, 30. Kurse der kon—

servierenden e ,,,, 30. Zahn- und Mundkrankheiten,

II. Teil, 4. Zahnärztliche Metallurgse, . Simon. g. Religionz⸗ geschichtliche Vatstellungen in christlicher Beleuchtung: Asiatische Volksreligionen, 1. Vandenhoff. Hebhräische Grammatik, 1. Tell, 3. Hebräische Uebungen, 1. Hebraische Archäologie, 1I. Teil, 1. g. Ara—⸗ mäische Uebungen, . Krum macher. Ernährung und Sitoffwechsel, 2. R. Schmidt Sanskritgrammatik,. J. Kursus, 2. Einführung in den Rigveda (Lektüre), 2. g. Sanckritlektüre, nach Bedarf, 2. Sch mitz⸗Kallenberg. Deutsche Wirischaftegeschichte im Müttel= alter, 3. Quellenkunde der westfälischen Geschichte, 1. g. Quellen- lektüre aus der Reformationszeit, J. Bömer. g. AÄAnalyse der Nahrungs⸗ und Genußmittel, 2. g. Besprechung ausgewählter Kapitel der Nahrungsmittelchemie, 1. Koch. Geschichte der deutschen Malerei im 19. Jahrhundert, 2. Velazquez und

w

Recht, Handelsrecht und

Murxillo, 1. Kunsthistorische Uebungen mit Exkursionen, ., Koppel— mann. n lon n , Propädeutik, 3. Broder sen. Knochen und Gelenklehre, 4. Leitungsbahnen des Zentralnervensystems, 1. Voigt. Französische Geschichte bis zum Zeitalter Ludwigs XI., 2. Gottlob. Entwicklung des neuen Italiens, 1. g. n . Uebungen, 1. ltelscher. Geschichte der griechischen Philosophie bis Aristoteles, 2. ebungen zur pbilosophischen Propädeutik, 2. Die Psychologie als pädagogische , , w. J. Matthies. Physikalisches Prakti⸗ kum, mit Schmidt, 3 und 6. Physikalische Maßbestimmungen und Vleßinstrumente, unter besonberer Berücksichtigung der elektrischen Meßmethoden. 2. g. Physikalisches Seminar, mit Schmidt und Konen, 1. Thienemann. Das Leben im Wasser (allgemeine und spezielle irre eg, 2. g. Größere hydrobiolo . Exkur⸗ sionen, nach Vereinbarung. Makroskopisch , . Prakti⸗ kum, mit Stempell, 3. g. Zoologische Exkurstonen, mit Stempell, 3. Witte. Einführung in die Papyruskunde, 2. Griechischer Anfänger⸗ kursus, 3. g. Im philologischen Seminar, Abt. II B.: Herondas' Mimiamben, 2. Bombe, beurlaubt. Timpe. Potentialtheorie, 4. Darstellende Geometrie, II. Teil, 1. g. Uebungen zur darstellenden Geometrie, in noch zu vereinbarenden Stunden. Geodätisches Prak⸗ tikum, mit Schewior, 2. g. Geodätische Exkursionen, mit Schewior, alle 2-3 Sa. nachm. Braun. Philosophie der Natur, 2. Philo⸗ sophie der Gegenwart, 2. g. Friedrich Nietzsche, 1. Hase. Eng⸗ lisches Seminar, 2. Englische Grammatik, mit mündlichen und schriftlichen Uebungen, 2. Englische Konversationsübungen, 2. Mettlich. Ausgewählte Kapitel der französischen Grammatik, III. Teil, 2. Französische Sprech⸗ und Vortragsübungen im An⸗ schluß an die Lektüre on V. Hugo „La préface de Cromwell“, 2. g. Romanisches Seminar, 2. Plaßmann. g. Das Sonnensystem, 2. Methode der kleinsten Quadrate, 2. Interpolationsrechnung und mechanische Quadratur, 2. g. Uebungen im Beobachten und Rechnen, nach Zeit und Gelegenheit. Nießen. g. Musiktheoretische Uebungen, für Anfänger, 1, für Fortgeschrittene, J. g. Chorgelangübungen. 2. Seidel. Mükroskopisches Praktikum der normalen und pathologischen Anatomie der Zähne, 4. g. Die Vermeidung des Schmerzes bei zahn⸗ ärztlichen Operationen, mit besonderer Berücksichtigung der Injektions⸗ anaesthesie, J. Schewior. Praxis der Photogrammetrie und Stereophotogrammetrie, 1. Geodätisches Praktikum, mit Timpe, 2. g. Geodätische Exkursionen, mit Timpe, alle 2—3 Sa. nachm. Topographische Aufnahmen, mit Einschluß der Routenaufnahmen auf Reisen, 1. g. n n, . Uebungen im Gelände, mit Meinardus, nach Vereinbarung. Sachse. Die Technik des Sprechens, mit praktischen Uebungen, 2. g. Die Kunst des Vortrags, mit praktischen Uebungen, 1. Karst. g. Freies künstlerisches Zeichnen und Malen, 4. g. Mathematisches Zeichnen, 4. g. Anatomische Zeichenübungen, für Mediziner, 2. Für Naturwissenschaftler: Uebungen im schematischen flanzen⸗ und Tierzeichnen, in noch zu bestimmenden Stunden. Wege ner. Fechtunterricht im Säbel⸗, Rapier⸗ und Stoßfechten, täglich 8— 6. Kontrafechten der Korporationen, täglich 8— J. g. Turn unterricht. Rie se. Tanzunterricht. Deckwitz. Reitunterricht. Auch im Sommerhalbjahr 1912 wird ein akademischer Kursus zur Ausbildung von angehenden Turnlehrern und Studierenden in der Leitung von volkstümlichen Uebungen und Spielen abgehalten werden. Näheres über die Dauer des Kursus und die Spieltage wird seinerzeit am Schwarzen Brett bekannt gegeben werden. Münster, im Februar 1912. ; Der Rektor der Westfälischen Wilhelms⸗-Universität. Meister.

Nichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. Februar.

Seine Majestäts der Kaiser und König hörten heute vormittag im hiesigen Königlichen J ih die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Frei⸗ herrn von Lyncker und des Chefs des Admiralstabs der Marine, Vizeadmirals von Heeringen und konferierten, wie „W. T. B.“ meldet, am Morgen mit dem Reichskanzler Dr. von Bethmann

Hollweg.

Laut Meldung des, W. T. B.“ sind am 11. d. M. S. M. S „Vineta“ in Vigo, S. M. S. „Panther“ in Freetown. (Sierra Leone), S. M. S. „Condor“ in Brisbane und S. M. S. „Gneisenau“ in Wusung und am 12. S. M. S. „Scharnhorst“ mit dem Chef des Kreuzergeschwaders in Amoy angekommen.

Schaumburg⸗Lippe.

Der Landtag ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, mit einer vom Staatsminister Freiherrn von Feilitzsch verlesenen Thronrede eröffnet worden, in der des Ablebens Seiner Durchlaucht des Fürsten Georg und der Regierungsübernahme durch Seine Durchlaucht den Fürsten Adolf gedacht wird. Zum . wurde der Amtsgerichtsrat Dr. Brunstermann gewählt.

Frankreich.

Die Regierung hat, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, der Deputiertenkammer eine Kreditforderung von vier Millionen vorgelegt zur Ausbildung der für den Verkehr und die Landesverteidigung bestimmten Alpenstraße von Nizza nach Evian am Genfer See. Etwa eine Million soll von den beteiligten Departements beigesteuert werden.

Rußland.

Die Budgetkommission der Reichsdumg hat den Ausgabe⸗ etat für das Marineressort laut Meldung des, W. T. B.“ auf 159 030 155 Rubel festgesetzt. Trotz Streichungen im Be⸗ trage von 5186 002 Rubel übersteigen diese Ausgaben die Summe des Vorjahrs um 50 773 155 Rubel.

Italien.

Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung der Depu⸗ tiertenkammer nach ihrer Wiedereröffnung am 22. d. M. steht die Gültigkeitserklärung des Dekrets vom 5. November vorigen Jahres, durch das Tripolitanien und die Cyrenaika der vollen Souveränität des Königreichs Italien unterstellt wird.

Spanien. Der Minister des Aeußern Prieto und der französische Botschafter Geoffray hatten laut Meldung des „W. T. B.“ gestern eine Unterredung, an der auch der englische Botschafter

teilnahm. Belgien.

Die Ständige Kommission der Internationalen Zuckerkonferenz hat gestern wiederum eine Sitzung ab⸗ gehalten. Nach Privatmeldungen, die der Agence Havas⸗Reuter“ zugegangen waren, glaubte man in die Beratung über die deutsch⸗russischen Vorschläge eintreten zu können. Da war aber,

wie „W. T. B.“ meldet, nicht der Fall, weil die Verir

beider Tänder von ihren Regierungen noch leine un ft e erhalten hatten. Man beschäftigte sich deshalb in der Sitzung mit der Redaktion eines Konventionsantrags.

Türkei.

Ein heute veröffentlichtes De kret gewährt, wie, W. T. B.“ meldet dem Kriegsminisierium unter Vorbehalt her nachtrag, lichen Bewilligung durch das Parlament einen Kredit von einer Millign Pfund für den Fall, daß außerordentliche Ereignisse im Laufe des Jahres eintreten.

Amerika.

Das amerikanische Stagtsdepartement hat, wie „W. T. B. meldet, auf Vorschlag des Staates Texas dem General Madero die Erlauhnis, verweigert, mexikanische

Truppen durch amerikanisches Gebiet zu senden, um schnell

Chihuahua zu erreichen. Der General ist von den üblichen Wegen durch Zerstörung der Bahnen abgeschnitten.

Im Repräsentantenhause gab gestern der Staatz sekretär des Krieges Stimson, obiger Quelle zufolge, die Erklärung ab, daß er keinen Zweifel habe, daß der Hay— Pauncefote-Vertrag, den Vereinigten Staaten gestatze, amerikanischen Schiffen die Panamakanalge bühren zurück, zuzahlen.

Der erwähnte Vertrag wurde im Jahre 1901 zwischen England und Amerika abgeschlossen und von dem damaligen Staatssekretär Hay und dem damaligen britischen Botschafter Lord Pauncefote unterzeichnet. Er bestimmte, daß die fremde k keine unterschiedliche Behandlung erfahren dürfe, falls die Vereinigten Staaten einen Kanal quer durch Zentral— amerika bauen sollten.

Asien.

Gestern ist in Peking die Abdankung der Mandschu dynastie und die Errichtung der Republik amtlich be— kannt gegeben worden. Nach Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ heißt es in dem Edikt, das die Anerkennung der Republik ausspricht:

Die überwältigende Mehrheit des Volkes ist für die Republik. Es ist unmöglich, sich den Wünschen von Millionen zu widersetzen um des Ruhms einer einzigen Familie willen. Darum übertragen die Kaiserin Witwe und der Kaiser die Souveränität auf das Volk und beauftragen Yuanschikai, eine vorläufige republikanische Re— gierung zu bilden und mit den Republikanern wegen der Gründung einer Union zu verhandeln, die den Frieden des Reichez sichern soll, und zwar in Gestalt einer größen Republik, die Mandschus, Chinesen, Mongolen, Mohammedaner und Tibetaner vereinigt.

Das Edikt besagt ferner, daß das Volk die Verantwortung dafür übernehme, daß die Opfer vor den Kaiserlichen Ahnen— tempeln und Mausoleen immer dargebracht werden würden und daß der Kaiser nur auf seine politische Macht verzichte, während der Kaiserliche Titel nicht abgeschafft werde.

In einem zweiten, gestern veröffentlichten Edikt erklärt sich der Thron mit den zwischen Yuanschikai und den Republikanern festgesetzten Bedingungen einverstanden, und in einem dritten Edikt werden die Vizekönige und Gouverneure davon unterrichtet, daß der Thron von der politischen Macht zurücktritt, um den Wünschen des Volks zu entsprechen, und es wird an die Führer der Provinz die Weisung erlassen, das Volk ruhig zu erhalten. Die von der Mehrzahl der Republikaner genehmigten Be— dingungen sind folgende:

Der Kaiser behält seinen Titel und erhält eine Jahresapanage von vier Millionen Taels, die nach der Durchführung der Währungk— reform vier Millionen Dollarg betragen wird. Das Palastpersonal bleibt, doch sollen die Eunuchen nicht mehr ergänzt werden. Die Mandschupensionen werden weiter bezahlt, bis Mittel für den Lebens— unterhalt der Empfänger gefunden sind. Die Religionsfreiheit wird gewährleistet. Der Hof bleibt gegenwärtig in der verbotenen Stadt; in der Folge wird er im Sommerpalast in der Nähe Pekings wohnen. Die Anleiheunterhandlungen werden wieder aufgenommen.

Einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge haben die Revolutionäre gestern Kaiping eingenommen.

Wie das „Reutersche Bureau“ aus Tokio meldet, ist die Anleihe von drei Millionen Yen, die die Okura— Gesellschaft mit der Hangtschou-⸗Ningpo-Eisenbahn— gesellschaft vereinbart hat, auf Vorstellungen, die Groß— britannien im Interesse älterer Gläubiger erhoben hat, rück gängig gemacht worden, obwohl bereits zwei Millionen Yen ausgezahlt waren. Diese wird die Bahngesellschaft zurückzahlen. Der vorgeschlagene Verkauf der Kaiserlich Chinesischen Dampfschiffahrtsgesellschaft an die Nippon⸗NMusen⸗ Kaisha ist aufgeschoben worden, da Verhandlungen mit der Hongkong and Shanghai Banking Corporation schweben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Der heutigen (4.) Sitzung des Reichstags wohnten der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke, der Stagtssekretär des Reichs— schaßamts Wermuth und der Staatssekretär des Reichsjustiz— amts Dr. Lisco bei.

Der Erste Vizepräsident Scheidemann teilte zunächst das nach der letzten Sitzung von den Schriftführern ermittelte Er— gebnis der Schriftführerwahlen mit. Von 381 abgegebenen gültigen Stimmen haben erhalten der Abg. Dr. Bärwinckel 86s, der Abg. Dr. Neumann⸗Hofer 360, der Abg. Stücklen 290, der Abg. von Morawski 280, der Abg. Rogalla von Bieberstein 41, der Abg. Engelen 234, der Abg. Dr. Belzer 227 und der Abg. Fischer⸗Berlin 21ß Stimmen. Außerdem haben erhalten der bg! Dr. Braband 181, der Abg. Mertin 148 und der Abg. Vietmeyer 62 Stimmen.

Der Abg. Freiherr von Hertling hat infolge seiner Ernennung zum Königlich Bayerischen Siaatsminister und Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern sein Mandat als Reichstagsabgeordneter niedergelegt; der Präsident wird wegen der Ersatzwahl das Erforderliche veranlassen. .

Von dem Abg. Dr. Spahn ist folgendes Schreiben ein—

gegangen: Berlin, den 12. Februar 1912. Dem Reichtstagspräsidium teile ich ergebenst mit, daß ich das Amt des Reichstagspräsidenten hiermit niederlege. Im Anschluß an diese Mitteilung ist dem Präsidenten ein Antrag Bassermann (ul.) und Gröber (Zentr. zugegangen, die Sitzung zu vertagen. Das Haus stimmie fast einstimmig diesem Antrage zu.

Der Präsident schlug vor, die nächste Sitzung abzuhalten Mittwoch, den 14. Februar, Nachmittags 2 Uhr, mit der 2, nung: Wahl des Ersten Präsidenten; Interpellationen un at.

In der heutigen (13. Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister fi Landwirtschaft 2c. Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte, wurde die zweite Beratung des Staatshaushaltsetats für das Rech⸗ nungsjahr 1912 bei den dauernden Ausgaben des Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung fortgesetzt.

Berichterstatter ist Abg. von Kessel (kons.).

An Zuschüssen für ländliche Fortbildungs— schulen, zur Einrichtung und Unterhaltung von ländlichen Fortbil dungs kursen und für Beaufsichtigung der Fort— bildungsschulen sind 935 000 SJ, 150 000 é mehr als im Vorjahre, ausgeworfen.

Abg. Dr. Heß (Zentr.): Der preußische Westen ist bei der Ver— teilung dieses Unterstützungsfondz wieder ganz erheblich benachteiligt. Die Provinzen Ost- und Westpreußen und Posen und der Regierungs⸗ bezirk Oppeln erhalten zusammen 246 930 M, die beiden Provinzen Rheinland und Westfalen aber nur zusammen 42 206 6. Dieses Bild gestaltet sich noch ungünstiger, wenn man bedenkt, wieviel die Gemeinden und die Kreise in den betreffenden Provinzen für diesen Zweck beisteuern. Rheinland und Westfalen gibt dafür unverhältnismäßig mehr aus als die östlichen Provinzen. Dabei ist die Schülerzahl im Westen nicht etwa geringer als im Osten. (Der Redner sucht alle seine Angaben durch ein reichbaltiges Zahlen⸗ material zu beweisen. Auf das von der Thronrede an⸗ gekündigte ländliche Fortbildungsschulgesetz will ich hier nicht weiter eingehen, sondern nur darauf hinweisen, wie mühevoll die Aufgabe der in diesen Schulen beschäftigten Volksschullehrer ist. Die Arbeitszeit dieser Lehrer fällt meistens in die späten Abend⸗ stunden, wo andere Leute der Ruhe pflegen. Die Besoldung der Lehrer an den ländlichen Fortbildungskursen läßt viel zu wünschen übrig; der Ministerialerlaß stammt aus dem Jahre 1897, ist also schon 15 Jahre alt. Die Bezahlung der Lehrer an den gewerblichen Fortbildungsschulen ist doch eine ganz andere. Der Redner beklagt sich im weiteren darüber, daß der Westen gegenüber dem Osten weniger Zuschüsse erbalten habe, ist im einzelnen jedoch wegen großer Unruhe im Hause nicht verständlich.

Präsident Dr. Freiherr von Erffa: Es ist wirklich nicht möglich, bei dieser Unruhe den Redner zu verstehen!

Abg. Ram dohr ffreikons. ; Der Hauptzweck der ländlichen Fortbildungsschulen muß es sein, das Heimatgefühl zu wecken und aufrechtzuerhalten. Wer seine Heimat kennt, wird auch nicht so leicht seine Heimat mit der Großstadt vertauschen.

(Schluß des Blattes.)

Nr. 13 des Zentralblattg der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 10. Fe⸗ bruar hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nicht⸗ amtliches: Das neue Kurhaus in Zoppot. Durchbiegungen elserner Ueberbauten von Straßenbrücken. Die Leistungsfähigkeit von Ab⸗ laufanlagen auf Verschiebebabhnhöfen. Vermischtes: Ausbau des Hafens von Montevideo. Wasserstands⸗ und Eisverhältnisse in den norddeutschen Stromgebieten im Januar 1912. Bücherschau.

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

In sechs stark besuchten Versammlungen nahmen, wie die „Voss. Ztg. berichtet, die Herrenmaßschneider Groß Berlins gestern abend Stellung zu dem bisherigen Verlaufe der Tarifverhandlungen mit dem Aibeitgeberverband. Der Tarif für die Herrenmaßbranche läuft mit dem 29. Februar ab, und zwischen den vertragschließenden Ver⸗ bänden sind schon seit Anfang dieses Jahres Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Tarifs gepflogen worden. In den Versammlungen wurde berichtet, daß die Verhandlungen vorläufig als ergebnislos abgebrochen worden seien und daß auf eine friedliche Erledigung der Lohnbewegung kaum noch zu rechnen sei. Die Arbeitgeber hätten die Forderung einer Herabsetzung der täg— lichen Arbeitszeit von 10 auf 9 Stunden abgelehnt und außerdem in der Lohnfrage nicht nur ungenügende Erhöhungen, sondern in einzelnen Fällen auch Lohnherabsetzungen vorgeschlagen, sodaß weitere Verhandlungen von den Arbeitnehmern als zwecklos abgelehnt wurden. Unter diesen Umständen würden die Schneider voraussichtlich am 1. März die Arbeit niederlegen müssen, um ihre Forderungen durch⸗ zusetzen. In allen Versammlungen wurden schleunige Erklärungen angenommen, in denen sich die Versammlung mit der Stellungnahme ihrer Vertreter bei den Unterhandlungen einperstanden erklärt und die Angebote der Arbeitgeber als unzureichend und unannehmbar bezeichnet.

Die Budapester Maschinenfabriken haben, W. T. B.“ zufolge, die Aussperrung fämtlicher Arbeiter, deren Zahl sich auf etwa 20 9090 beläuft, beschlossen. Die Hauptursache sind For⸗ derungen der Arbeiter, betreffend den Arbeitsnachweis.

Die Grubenbesitzer im Borinage haben, wie dem .W. T. B.‘ aus Brüssel gemeldet wird, den Vorschlag des Provinzialrate s, einen dreimonatigen Versuch mit achttägiger Lohn—⸗ zahlung zu machen, abgelehnt und schlagen jetzt ihrerseits den Bergarbeitern einen sechsmonatigen Versuch mit vierzehntägiger Ent⸗ lohnung ver. Dieser Vorschlag verschärft die Lage. Im Aus⸗ standsgebiet wurden nach Blättermeldungen acht Soldaten des Jägerbataillons zu Fuß verhaftet, weil sie gegen Unruhestifter nicht scharf genug vorgingen und sich zum Teil sogar entwaffnen ließen. (Vgl. Nr. 39 d. Bl.)

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Anbauflächen und Ernteaussichten in Australien.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Sydney berichtet unterm 2. v. M.: Nach den von dem Statistischen Amt in Sydney ange⸗ stellten Erhebungen sind im Staate Neu Süd-Wales im Jahre 191112 2799 272 Acres gegen 2 529 200 im Vorjahre mit Getreide bebaut worden. Davon entfallen 2 267 845 auf Weizen gegen 2128 826 im Vojjahre, 470 737 Acres gegen 422 972 auf Heu und 60 690 Acres gegen 61 458 auf Futterzwecke.

Das Ergebnis wird aber wegen Mangels an Regen nur auf 23 372 000 Bushel gegen 27 913 547 im Vorjahre geschätzt.

Die Anbaufläche von Weizen erstreckte sich in den beiden letzten Jahren auf folgende Distrikte:

1911112 1910/11

(Nach Schätzung)

Aeres Aereg ,, h 542 5610 Auf dem Tafellanded .. 1049591 107787 Auf den westlichen Abhängen . 1182826 11068131 Rn be R, 978891 905 493 Auf dem Flachlande im Westen 99h 1805 Zusammen 72267 845 2 I28 826.

Für Saat. und Nahrungsjwecke werden rund 13 Millionen Bushel gerechnet, sodaß für die Ausfuhr 10 Millionen Busphel verfügbar sein würden.

ietoria hat in diesem Jahre 2321 000 Aeres gegen 2398 089 Acres im Vorjahre mit Weizen bebaut. Die bebauten Flächen Liegen in den folgenden Distrikten und Grafschaften:

Geschätzte Schätzungs⸗

Fläche unter weiser

Weizen Ertrag e g fn h

. cres ushels

In der Zentrale: wmrane,, 28 800 439 000 Tal; 23 300 285 000

Im Westen: Grenville . .. 39 800 577 000 . . 17009 234 000 . . ipon .... 66 go. 34 6h Im Wimmera-Distrikt: Lowan .... 171600 1802000 Borung. ... 346 900 4 510000 Kara Kara. . 138 000 1725000 Weeah .... 79200 5h54 000 Karkarooc .. 334 900 2679 000 Tatehera ... 243 200 2189000 Gunbower .. 44 000 572 000 Gladstone .. 134 200 1711000 Bendigo ... 133 700 1972000 Rodney .... 124 400 1586000 , 286 900 3 443 000 . K . . 184 000 gong 200 505 000

In den übrigen Teilen .

des Staates: 48700 730 000 Zusammen: 2321 000 726 57T Fs gegen 34813019 Bushel im Vorjahre. Der Bestand an Weizen und Mehl betrug am 30. Juni 1911 16135000 Bushel. Der Eigenverbrauch einschließlich der für Futter und die nächste Aussaat benötigten Menge wird auf rund 8 Millionen Bushel, d. i. etwa 6 Bushel auf den Kopf der 1315 00 betragenden Bevölkerung des Staates Victoria geschätzt, sodaß für die Ausfuhr etwa 18 Millionen Bushel zur Verfügung stehen werden.

daustralizen, das hauytsächlich in der Zentrale sowle in den nördlichsten und südöstlichen Distrikten sehr unter der Trockenheit zu leiden gehabt hat, wird in diesem Jahre mit der Ernte um etwa 395 Millionen Bushel hinter der Ernte des Vorjahres zurückbleiben. Nach dem amtlichen Voranschlagebericht sind im ganzen 2578 700 Acres gegen 2441 156 im Vorjahre mit Getreide bebaut worden. Hiervon ent⸗ fallen 2168 700 Acres gegen 2 104717 im Vorjahre auf Weizen und 419040 Acres gegen 356439 auf Heu, in beiden Fällen eine Zu⸗ nahme von 137 584 bezw. 53 983 Acres. Der Ertrag wird jedoch nur auf 20 689 649 Bushel gegen 24 344 740 im Vorjahre geschätzt.

Die Anbaufläche von Weizen verteilt sich in folgender Weise auf die nachstehenden Distrikte: In der Zentrale. 616270 Aeres 5 899 270 Bushel Im untern Norden. 594919 , 7170120 ö oberen Norden. 248 830 . 1684190 k 2 6, 2 090300 Westet 3 836760 Zusammen . 2168700 Acres 20 680 640 Busphet.

Für Eigenverbrauch und die nächste Aussaat werden 44 Millionen Bushel angegeben, sodaß voraussichtlich 16 430 640 Bushel ausgeführt werden können.

Die beiden in Südaustralien erscheinenden Tageszeitungen „The Register“ und „The Advertiser“, hauptsächlich die letztere, schätzen das Ergebnis der Ernte geringer als der Regierungsstatistiker.

Nach dem „Register“ bleiben von der schätzungsweise

20 302 224 Busphel betragenden Ernte, nach Abzug des Eigen⸗

verbrauchs (42 500 Seelen zu 5 Bushel auf den Kopf) 2 125 000 Bushel, und der für die Aussaat in 1912 benötigten Menge (2 555 000 Aeres zu 4 Bushel auf den Aere)

19162650 Bushel, zusammen . M ö nur.. . 16 260 974 Bushel

Im Mallee⸗Distrikt:

Im Norden:

Im Nordosten:

1

für die Ausfuhr übrig. Nach dem „Advertiser“, der die Ernte gar nur auf 18811437 Bushel

1250000 h 14 561 457 Bushel

schätzt und für den Eigenverbrauch und die

nie in Abzug bringt, sollen für die Ausfuhr nur zur Verfügung stehen.

,, Weizenbestand setzte sich am Anfang dieses Jahres zusammen:

1) Aus dem Ueberschuß des Jahres 1910 537 639 Bushel

2) Aus der Ernte 191011 5 897 539 ,

Zusammen .. 6 435 178 Bushel

Hierzu kommen noch 560 dh,, schätzungsweise Einfuhr während des Jahres 1911,

sodaß der Gesamtbestand 6 485 178 Busphel betragen hat.

In Abzug kommen hiervon:

1) Ausfuhr von Weizen und Mehl (Januar—

Sun 1911) 2071 35 hel 2) Die für die Aussaat be⸗

, ne, 90h on 3) Die für Nahrungszwecke

benötigte Menge (nach

Schätzung) ( Verbleiben für die Ausfuhr Jul bis

Dezember 1911 und andere Zwecke 1072469 Busphel.

Im Berichtsjahre wurden im ganzen 895 174 Acres mit Getreide bebaut. Davon entfallen 59 110 Acres gegen 581 862 im Vorjahre auf Weizen und 336 064 Aeres auf Heu. Das Ergebnis der Ernte wird auf 5H 146 996 Bushel gegen 5. Se7 540 Bushel im Vorjahre ge⸗ schätzt. Nach Abzug der für Eigenverbrauch und die nächste Aussaat benötigten Menge von rund 39 Millionen Bushel bleiben für die Ausfuhr 1664169596 Bushel verfügbar.

Queensland hat dieses Jahr ebenfalls sehr an Regenmangel zu leiden gehabt. Der erst im September und Oktober eingetretene Regen ist für die Entwicklung des Weizens kaum mehr von Nutzen gewesen.

Nachstehende Aufstellung läßt die einzelnen Distrikte und Flächen sowie deren schätzungsweise Ergebnisse erkennen.

Grün

für Weizen für Heu geschnitten

Distrikt Acres Bushel Aeres Bushel Aeres Wide Bay ... 60 420 109 106 Maranda 11735 64 100 350 270 2750 Darling Downs 32743 216 704 6 084 4060 13 099

Zusammen ... N dDö58 381 224 6543 4436 16 849.

Bebaute Flächen, auf denen die Saat nicht aufgegangen ist, sind hierin nicht eingeschlossen. Ueber den Eigenverbrauch des Staates Queensland während der Jahre 1905 n , nn,, Tabelle Aufschluß: eberschuß der 66 Jahr Einfuhr über die en e

Ausfuhr (Netto Bushel) (Bushel) 1137 321

1905 49 403

1906 1994683 11068902 1907 2012313 693 527 1908 2313421 1202799 3 516220 1909 1751 761 1571589 3 323 3560.

Ueber die Aussichten der Weizenernte in Tasmanien sind vor Februar Angaben nicht zu erlangen. Das Ergebnis der letzten Ernte hat 1120 744 Bushel von bz 242 Acres betragen und soll nach amtlichen Angaben den jährlichen heimischen Bedarf an Samen für Nahrungs⸗ zwecke nahezu decken. Die Gesamternte an Weizen dürfte hiernach in

54127099.

Zusammen

(Bushel) 1986724 3 103 585 2 705 810

den australischen Staaten außer Tasmanien 76 151 8609 Bushel gegen insgesamt 94 907 736 Bushel im Vorjahre ergeben. Davon werden für die Ausfuhr voraussichtlich 461 Million Bushel zur Verfügung stehen.

Kunst und Wisseuschaft.

A.. F.. In letzter Sitzung der Gesellschaft für Anthro— pologie sprach nach Erledigung des Geschäsilichen Wahl der Ausschußmitglieder für 191 Dr Max Schmidt über seine Reise in der hbrasilianischen Provinz Matto Grosso im Jahre 1219. Der Vortragende war seinerzeit durch die Gesellschaft für Anthropologie in Gemeinschaft mit Professor Dr. Sehr zu dem Amerikanistenkongreß in Buenos Aires als Vertreter entsandt worden. Nach Beendigung der wohlgelungenen fee ere . fuhr er im Mai 1910 mit dem Flußdampfer den La Plata aufwaͤrts, dem fernen, ihm schon von früher bekannten Matto Grosso zu. Zwei getrennte Unternehmungen waren es, um die es sich diesmal handelte: Einmal hatte sich Dr. Schmidt vorgenommen, gewisse künstliche Erd= hügel, bel den Brasilianern Aterradot genannt, näher zu untersuchen, die am Caracorafluß in dem Winkel liegen, in welchem der S. Lorenzo in den Paraguay einmündet, und zum andern wollte er weiter im Norden das an der Wasserscheide zwischen dem Alto Paraguay und den , des Amazonas gelegene Quellgebiet des Jauru, des Juruena und des Gugpore aufsfuchen, wo noch von der brasillanischen Regierung völlig unabhängige Indianer wohnen sollten. Die Hauptschwierigkeit bei Erfüllung beider Aufgaben lag darin, daß sowohl der Caracora⸗ fluß, als auch das genannte Quellgebiet bisher vollständig terra ingognita geblieben waren, sodaß der Reisende, vom Kompaß ab— gesehen, ganz darauf angewiesen war, passende Indianer als Pfad⸗ finder anzunehmen. Von dem kleinen brasilianlschen Orte Amolar aus, der bei seiner ersten Wanderung zu den Aterrados am Caracora- fluß der gegebene Ausgangspunkt gewesen, trat Dr. Schmidt am 15. Juni mit zwei geeigneten, farbigen Begleitern in einem flachen Boot die Fahrt durch das sich endlos ausbreitende Sumpfgebiet an. Zum Glück traf er gleich im Anfang auf der großen Lagune, zu der sich der Caracora⸗ fluß erweitert, elne größere Anzahl. Gugto⸗ Indianer an, deren Häuptling sich zur Führung ans Ziel bereit fand. Die Hauptmühe macht? es jetzt, an den flachen Stellen des Flusses das große Boot in oft stundenlanger Arbeit mit Hilfe von Axt und Buschmesser durch das dichte Gestrüpp und Gewirr von Wasserpflanzen hindurch zuzwängen, welche die Fahrstraße versperiten. Doch das Er⸗ gebnis der mühevollen Reise war die genaue Untersuchung zweier Aterrados, aus denen eine größere Menge Altertums⸗ reste und Skeletteile der alten Landesbewobner ausgegraben und mitgebracht werden konnten. Auch war es möglich, die Anlage eines frischen Grabes der Guato⸗Indianer auf dem einen Aterrado zu untersuchen. Es entsprach genau der alten Begräbnisweise der früheren Bewohner. Alles deutete überhaupt darauf hin, daß die alten Vorfahren der heutigen Gugto einst die Erbauer der ziemlich umfangreichen Hügel gewesen sind. Diese hatten aller Wahr— scheinlichkeit nach damals wie heute den gleichen Zweck, nämlich als eine Art von Damm der Akuripalmpflanzung der Be⸗ wohner Schutz gegen Ueberflutung in der Zeit des hohen Wasserstandes zu, gewähren und durch die künstlich aufgehäufte Humugerde den Bäumen zugleich Nährstoff zu liefern. Auf der Rückfahrt hatte Dr. Schmidt dann noch Gelegenheit, auf den nördlichen Abhängen des Hügels von Caracora fünf bisher unbekannte Felszeichnungen zu untersuchen und zu skizzieren. Einige Zeit darauf, während er, die Weiterreise planend, in Amolar, wohin er zurückgekehrt war, auf passende Gelegenheit wartete, schickte es sich günstig für den Reisenden, daß ein kleiner brasilianischer Regierungsdampfer des Weges kam, der einen Soldatentransport nach dem fernen Norden zu bewerkstelligen hatte. Es glückte Dr. Schmidt, dank dem freundlichen Entgegenkommen der brasilianischen Offiziere, sich der Fahrt anzuschließen. So m, er ohne irgendwelche Schwierig⸗ keiten über San Luis de Caceres bis zur Fazenda Tapirapuans am oberen Sepotuba. Hier galt es nun, die Expedition zu den Indianern im Quellengebiet der Flüsse Jauru, Juruena und Guapore auszurüsten. Von hier aus brach na kurzem Verweilen Dr. Schmidt, auf längere Zeit die eu opätsche Kulturwelt ganz hinter sich lassend, mit fünf Lastochsen, einem alten Neger und zwei indianischen Begleitern auf; für seine Person und seine Begleiter einem ungewissen Schicksal entgegen. Auf dem Wege zum vorgesteckten Ziel war anfänglich bei den Paressi⸗Indianern, deren Gebiet zu durchqueren war, nichts weniger als ein freundliches Ent⸗ gegenkommen zu finden, vielmehr bezeigten sich diese Eingeborenen ziemlich feindlich. Nichtsdestoweniger gelang es mit der Zeit, nor allem mit den Dr. Schmidt an erster Stelle interessierenden Be⸗ wohnern des eigentlichen Quellgebietes, ein gutes Einvernehmen her⸗ zustellen. Es fügte sich günstig, daß er eine Zeitlang mit diesen Indianern gemeinsam in ihren Häusern wohnen und ihre ganzen kulturellen Verhältnisse eingehend ergründen konnte. Nach glücklich vollendeter Untersuchung, welche, wie noch zu zeigen, die völlige Unberührtheit dieser Menschen von der Kultur nicht erwies, trat Dr. Schmidt im Oktober 1910 reichlich versehen mit Aufzeichnungen, ethnographischen Sammlungen und Photographien (die er zur Erläuterung seiner Forschungsergebnisse der Versammlung vorführte), die Rückreise über Buenos Aires nach Rio de Janeiro an. Er hatte beabsichtigt, zur Fortsetzung seiner ethnologischen Studien nochmals nach Matto Grosso zurückzukehren. Leider jedoch wurde er an der Ausführung dieses Plans durch eine schwere Dyzenterie zunächst verhindert. j

Von den Ergebnissen der ethnologischen Forschungen unter den Indianern des mehrgenannten Quellgebiets sind vor allem die Üntersuchungen auf sozialem Gebiet hervorzuheben. Sie gestalteten sich dadurch besonders verwickelt, daß die in der Nähe hausenden, in Fühlung mit der Kultur lebenden Paressi⸗Indigner in den letzten Jahren in die Idylle der Naturkinder am Quellgebiet eingebrochen sind, sich als Herren aufgespielt, den wehrhaften männlichen Teil der Cabiki umgebracht und deren Frauen und Kinder nach Möglichkeit in ihren Stamm aufgenommen haben. Seitdem herrscht erbitterte Feindschaft. Der Frauen und Kinderraub wird von den senseits des Jurueng wohnenden Stämmen, erwidert, und es ist leicht zu begreifen, daß es schwierig ist, zu den Sitten und Gebräuchen vorzudringen, die in dem Quellgebiet dem räuberischen Einbruch der Paressi benanden. davon zu ermitteln war, ist etwa das Folgende: Zu Kultuszwecken besteht bei den größeren Wohnplätzen immer neben den großen, gemein⸗ samen Wohnhaäͤusern ein besonderes Männerhaus, das die Frauen

unter Androhung der Todesstrafe nicht betreten dürfen. Hier werden

dle Musikinstrumente aufbewahrt, welche Mittel gegen die bösen Schlangendämonen, den Jararaca und seine Frau, darstellen, um bei den großen Tschitschafestlichkeiten, denen der Vortragende wieder⸗ holt als Zuschauer und Beteiligter beiwohnte, verwendet zu werden. Welcher Art diese Musikinstrumente sind, mag daraus hervorgehen, daß darunter sich zwei kleine Flöten be— finden, die mit der Nase zu blasen sind. Anscheinend haben die Cabiki⸗Indianer, ehe sie in so grausamer Weise daran erinnert wurden, daß es außer ihnen auch noch andere en auf der Welt gab, ein harmloses, friedliches Dasein geführt und sich viel mit Sport und Spiel verschiedener Art beschäftigt. Dr. Schmidt zeigte unter anderen ein mitgebrachtes Turngerät vor, das unserem Neck sehr ähnlich ist und den jungen Mannern als Kraftprobe den Bruch der Querstange durch die Schulter auferlegt. Die Photographien enthalten neben zahlreichen landschaftlichen Aufnahmen ,,,, aus dem Leben der Indianer. Sie zeigen z. B. das eigenartige Ballspie! der Männer, wobei der zwischen zwei Parteien hin und her geworfene Ball nur mit dem Kopfe berührt werden darf, ferner Spiele der Kinder, den eigenartigen Schwimm⸗ sport, die Wohnhäuser und Männerhäuser sowle das Leben der Be⸗ wohner um ihre * herum. Reicher Beifall lohnte den Redner am Schluß seines aufmerksam gehörten . Die wohl⸗ behalten nach Europa gebrachten, 2 höchst interessanten Funde werden nach ihrer Ordnung im Museum für Völkerkunde ent. prechende Aufnahme finden. Als jwelter Vortragender deg

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