6 . Torgau), Wessel (Rendeburg), Oberveterinäre , w , erf e, berheterinär der
n,, lerne, e, lch beiliegt. — . ö Dr. Rr ch n , Dr. Blum (Mül⸗
e usen 6 Es), Ze ddies (Rheydt. Behler (Limhurg a. d. Lahn), * ö. Hh , Strauß (Siegburg), Nierhaus (1 Cassel), . Wetzlar, Roeder (i Darmstadt), Wach sn er ( Breslau) Mayer (Stockach, Hassenkamp (J. Dortmund), Dr, Salãfeld Manz) Finger (Aschersleben), Bolten (1 Cöln), Unterapotheker des Beurlaubtenstandes, zu Oberapothekern befördert. Kirstaedter (III Berlin), Die ckhä u ser (l Essen), Oberapotheker des Beurlaubten⸗
standes, der Abschied bewilligt.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Regierungs- und Baurat Niese, bisher in Pots dam, zum Oberbaurat mit dem Range, der Oberregierungsräte und
den Oberlehrer am Gymnasium in Patschkau, Professor Paul Walter zum Gymnasialdirektor zu ernennen sowie
der Wahl des Bberlehrers Heinrich Spanuth an der städtischen Höheren Mädchenschule nebst Lyzeum in Hameln a. W. zum Direktor der Anstalt und .
der Wahl des bisherigen Leiters der öffentlichen Höheren Mädchenschule in Neunkirchen, Regierungsbezirk Trier, Ober⸗ lehrers Dr. Arnold Knoke zum Direktor der Anstalt die l chf Bestäti gung zu erteilen.
Justizministerium.
Dem Landgerichtsrat, Geheimen Just izrat Kauffmann
in Danzig, den Amtsgerichtsräten Seligsohn hei dem Amts⸗
ericht Berlin-Mitte und Hirsch in Drossen ist die nachgesuchte ö mit Pension erteilt. .
Versetzt sind: der Landgerichtsrat Wechselmann in Memel als Amtsgerichtsrat nach Königsberg i. Pr., der Amts⸗ richter Dr. Bovensie pen in Löbau i. Wesspr. als Landrichter nach Kiel und der Amtsrichter Dr. Herrmann in Zabrze als Landrichter nach Danzig. .
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte Max Kamps bei dem Landgericht in Düsseldorf, Stryck bei dem Amtsgericht in Wiesbaden und Schoettler bei dem Amtsg ericht in Neidenburg. .
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Heydeman aus Bochum bei dem Oberlandes⸗ gericht in Hamm, Regenbrecht vom Landgericht J bei dem Landgericht II in Berlin, Bolze aus Düsseldorf bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Kleve, der Amtsrichter Dr. Schim mel aus Duisburg bei dem Kammergericht, die Gerichts⸗ assessoren Dr. Am berg, Dr. Herbert Fuch s, Dr. Alwin Sanden bei dem Landg ericht J in Berlin, Bath mann bei dem Land⸗ gericht IL in Berlin, Dr. Alfred Lesser bei dem Land⸗ gericht III in Berlin, Kahle bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Cottbus, van Bebber bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Kleve, Arens bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düsseldorf, Aumann bei dem Amts⸗ gericht in Storkow, Ottawa bei dem Amtsgericht in Tarno⸗ witz mit dem Wohnsitz in Mikultschütz, Delius bei dem Amts⸗
gericht in Papenburg, Heinrich 3 bei dem Amtsgericht
in Bonn, Schulte⸗Wintrop und Walter bei dem Amts⸗ gericht in Duisburg⸗Ruhrort mit dem Wohnsitz in Hamborn, DObbarius bei dem Amtsgericht in Homburg v. d. H. mit dem Wohnsitz in Oberursel, Dr. Jo hannsen bei dem Amts— gericht in Sonderburg, Rinsch bei dem Amtsgericht in Balve, Wichert bei dem Amtsgericht in Heiligenstadt, Herrmann bei dem Amtsgericht in Jerichon, Buboltz bei dem Amts⸗ gericht in Kammin, Dr. Villmow bei dem Amtsgericht in Lauenburg i. Pomm., die früheren Gerichtsassessoren von Chmielewski bei dem e . und dem Landgericht in Beuthen i. O. Schl. und Hubert Schulte bei dem Amts— gericht und dein Landgericht in Essen.
Der Landgerichtsrat, Geheime Justizrat Biensfeldt in Königsberg i. Pr., der Amtsgerichtsrat von Fumetti in Lüneburg, der Amtsrichter Scherschmidt in Pr. Stargard und der Staatsanwalt Lowien in Gnesen sind gestorben.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Ham— mann, bisher in Suhl, ist zum Eisenbahnbetriebsamt 1 nach Saarbrücken versetzt.
Dem Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Dr.-Ing. Gustav Wagner in Dortmund ist die etatsmäßige Stelle eines e,, , . bei der Staatseisenbahnverwaltung ver⸗
iehen. Der Oberbaurat Niese ist mit Wahrnehmung der Ge⸗ schäfte des Strombaudirektors der Weichselstrombauverwaltung in Danzig beauftragt worden.
Versetzt sind die Regierungs⸗ und Bauräte Hol mgren von Rathenow als technischer Dirigent an das Hauptbauamt in Potsdam und Stüwert von Greifenhagen a. O. nach Rathenow (im Geschäftsbereich der Verwaltung der Märkischen . sowie der Regierungsbaumeister Ost mann von Potsdam nach Greifenhagen a. O. als Vorstand des Bauamts für die Regulierung der unteren Oder.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Den kommissarischen Direktoren der höheren Maschinenbau⸗ . in Hagen und Aachen Maßkow und Titz, dem berlehrer Büge an der Fachschule für Seemaschinisten in
Flensburg und den Maschinenbauschuloberlehrern Geusen
und Gubatz in Dortmund, Schieritz und Regner in Cöln,
Strauß in Breslau, Benz in Hagen i. W Dr. phil, zur in Duis⸗
burg und Günther und Rößler in Görlitz ist der Charakter
Kammer und Frey in Gleiwitz, Dr. phil. Aulich
Professor verliehen worden.
Der Lehrer Friedri bauschulen in Dortmun der Anstalt ernannt worden.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Dem Gymnasialdirektor Paul Walter ist die Direktion
des Gymnasiums in Neustadt O. Schl. übertragen worden. Dem Kantor und Organisten .
Schweidnitz ist der Titel Königlicher
worden.
Brune an den vereinigten Maschinen⸗ ist zum Maschinenbauschullehrer an
Drohlag in usikdirektor verliehen
Bekanntmachung.
Von den n. Staats⸗ und Kirchenbehörden wird die rn, eines Teiles der Luisen⸗Kirchen⸗ gemeinde in Charlottenburg in die Kaiser Friedrich⸗ Gedächtnis-Kirchengemeinde in Berlin beabsichtigt. Demgemäß haben wir nach Anhörung der kirchlichen Körper⸗ schaften der Luisen⸗Kirchengemeinde in Charlottenburg und des Gemeindekirchenrats der Kaiser Friedrich⸗Gedächtnis-⸗Kirchen⸗ gemeinde in Berlin mit dem Herrn Polizeipräsidenten von Berlin folgende Festsetzungen iu Aussicht genommen:
1 Die Evangelischen in demjenigen Teil von Charlottenburg, der umschrieben wird durch die Mittellinie des Landwehrkanals von ihrem Schnittpunkte mit der Charlottenburger Brücke an, bis zu ihrem Schnittpunkte mit der Verlängerung der Mittellinie der im Be⸗ bauungsplan der Stadt Charlottenburg projektierten Straße 160, von da ab durch die Mittellinie dieser Straße bis zum Schnittpunkte ihrer Verlängerung mit der Mittellinie der Spree, durch diese stromaufwärts bis zum Treffpunkt mit, der Parochialgrenze der Kaiser Friedrich- Gedächtnis- Kirchengemeinde, sodann durch diese Parochialgrenze bis zu ihrem Schnittpunkte mit der Mittellinie der Charlottenburger Chaussee und von da ab durch diese Mittellinie bis zum Ausgangspunkte auf der Charlottenburger Brücke werden aus der evangelischen Luisen⸗Kirchengemeinde zu Charlottenburg in die evan⸗ ö Kaiser Friedrich⸗Gedächtnis⸗Kirchengemeinde zu Berlin um⸗ gepfarrt. Berlin, den 13. Februar 1912. (L. S.) Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg, Abteilung Berlin. Steinhausen.
Bekanntmachung.
Nach Anhörung der beteiligten Gemeindekirchenräte haben wir in Gemeinschaft mit dem Herrn Polizeipräsidenten von Berlin folgende Festsetzung in Aussicht genommen: Die Evangelischen des östlich von der Mittellinie der Knesebeck⸗ straße liegenden Teils der Trinitatis-Kirchengemeinde zu Charlottenburg und 1. Epangelischen, welche auf dem von den Mittellinien der Fasanenstraße, Kurfürsterallee und Harden⸗ bergstraße umgrenzten Dreieck wohnen, werden aus der Trinitatis⸗ Kirchengemeinde in Charlottenburg in die Kaiser Wilhelm-Gedächtnis⸗ Kirchengemeinde zu Berlin, Diözese Friedrichswerder Il, umgepfarrt. Indem wir diesen Plan zur öffentlichen Kenntnis bringen, fordern wir die Beteiligten auf, etwaige Einwendungen gegen den Plan bis zum 15. März 1912 entweder schriftlich bei uns einzureichen oder an einem Wochentage in der Zeit von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags im Zimmer 2 unseres Dienstgebäudes, Schuüͤtzenstraße 26, hierselbst, Erdgeschoß, bei dem Herrn Konsistorialsekretär Berndt oder dessen Stellvertreter unter geeignetem Ausweis über ihre Legitimation zur Sache zu Protokoll zu erklären. Berlin, den 14. Februar 1912. . 8)
Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg,
Abteilung Berlin.
Steinh ausen.
Bekanntmachung.
Die in Gemäßheit der Bekanntmachung vom 13. Juli 1889 n rg . fü das Deutsche Reich S. 431) nach Schluß des aufenden Winterhalbjahres an der hiesigen 6 . ab⸗ zuhaltende tierärztliche Fachprüfung beginnt am Mon⸗ tag, den 1. April d. J. Die Meldungen dazu sind bis zum 23. März d. J. an mich einzureichen.
Hannover, den 16. Februar 1912. Der Direktor der Tierzärztlichen Hochschule. Dr. Dammann.
Nichtamtliches. Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 17. Februar.
Die amtliche Ausgabe der „Jahresberichte der König⸗ lich preußischen Regierungs- und Gewerberäte und Bergbehörden für 1911“ wird Ende März 1912 im R. von Deckerschen Verlage, Berlin 8W. 19, Jerusalemer⸗ straße 56, erscheinen. Die bis spätestens zum 29. Fe⸗ bruar 1912 unmittelbar bei der Direktion der Reichsdruckerei, Berlin 8sW. 68, Oranienstraße 91, bestellten Exemplare des Werkes werden zu einem Vorzugspreise abgelassen werden, der auf 2,75 S6 für ein broschiertes Exemplar und auf 3, 25 M6 für ein in Ganzleinen gebundenes Exemplar festgesetzt ist. Die nach dem 29. Februar 1912 bei der Reichsdruckerei eingehenden Bestellungen werden von dieser dem genannten Verlage über⸗ wiesen werden. Für die Ausführung solcher Bestellungen wie für alle Lieferungen im Wege des Buchhandels ist der Laden⸗ preis zu zahlen, der 5,25 S für ein broschiertes und 5,75 M6 für ein gebundenes Exemplar beträgt.
Prinzen Ludwig von Bayern, dem Chef der Hochseeflotte, Admiral von Holtzendorff, dem Chef der Marinestation der Ostsee, Admiral Schröder, dem Stadtkommandanten, Obersten Albrecht, dem Polizeipräsidenten von Schroeter und anderen empfangen worden.
Bahern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat an den zurückgetretenen Kriegsminister, Generalobersten Grafen von Horn laut Meldung des „W. T. B.“ nachstehendes Handschreiben gerichtet:
„Zu meinem lebhaften Bedauern haben Sie sich veranlaßt ge⸗ sehen, um die Enthebung von der Leitung des Krlegsministeriums und um die Bewilligung des Abschiedes nachjusuchen. Indem ich diese Bitte mit Rücksicht auf Ihre Gesundheitsverhältnisse genehmige, stelle ich Sie hiermit unter Einreihung in die Zahl der Staatsräte im außerordentlichen Dienst sowie unter . im Verhältnis à la suste des Infanterteleibregiments zur Digpositlon. Sie wissen, wie hoch ich Sie und Ihr Wirken in der Armee stets geschätzt habe. Durchdrungen von echt soldatischem Geiste waren Sie in allen
Kiel, 17. Februar. Seine Majestät der Kaiser und König ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh in Kiel ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhof von Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Heinrich und Adalbert sowie dem
erfüllung und ritierlicher Gesinnung. Das Vertrauen, das ich Ihnen entgegenbrachte, als ich Sie an die Spitze der Militaͤrverwaltung be, rief, haben Sie in vollstem Maße gerechtfertigt. . en Sie darum meinen wärmsten Dank für die treuen Dienste, die Sie mir und der bayerischen Armee geleistet haben. Um Ihnen auch beim Scheiden aus der Aktivität einen neuen Bewels meiner Anerkennung und meines Vertrauens zu geben, verleihe ich Ihnen den Hausritter' orden vom Heiligen Hubertus und bestimme, daß Sie im Verhältnis als Generaladjutant verbleiben und in den Listen der aktiven Armee fortzuführen sind.
In einem Allerhöchsten Handschreiben teilt Seine König— liche Hoheit der Prinz⸗Regent dem Kriegsministerinm die Ernennung des Generals der Kavallerie und Kommandierenden Generals des III. Armeekorps Freiherrn Kreß von Kressen⸗ stein zum Staatsrat im ordentlichen Dienst und zum Kriegs—
minister mit. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Seine Majestät der König der Bulgaren ist, wie W. T. B.“ meldet, mit Gefolge heute vormittag anläßlich des gestrigen Todestages seiner Mutter, weiland Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Clementine von Coburg, in Coburg eingetroffen und auf dem Bahnhof von Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Karl Eduard empfangen worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
Ueber das Befinden des Ministers des Aeußern Grafen von Aehrenthal ist gestern laut Meldung des „W. T. B.“ folgender Krankheitsbericht ausgegeben worden: Der Zustand des Grafen von Aehrenthal ist andauernd ernst. Der Patient hat die letzte Nacht etwas unruhig geschlafen. Die Nahrungsaufnahme und der Kräftezustand sind etwas vermindert. Das Sensorium ist frei. Temperatur 36,5. Puls 120. Frankreich. Der Senat hat gestern den Marineetat nommen. e Im Laufe der Beratung wies der Berichterstatter Chau temps, wie W. T. B.‘ meldet, auf die dringende Notwendigkeit hin, zwe Panzerschiffe, deren Bau bereits beschlossen ist, und den Ersatz für die „Liherts“ sofort auf Stapel zu legen. Frankreich sei in Gefahr, seinen vierten Platz unter den Seemächten zu verlieren. Ohne starke Marine würde Frankreich aus der Weltpolitik ausschelden. Es sei ge⸗ gejwungen, den anderen Mächten zu folgen. Deutschland werde . Jahre 1912 mehr als 500 Millionen für seine Flotte ausgehen. Waß die Qualität anlange, stehe Frankreich niemandem nach. Be— züglich der Artillerie besitze es sogar eine Ueberlegenheit dank der Einhettlichkeit der Kaliber und der Ladung aller Geschosse mit Melinit. Dgs Pulver selbst habe seinesgleichen nicht, wenn es sorgfältig her— gestellt sei. Der Redner bedauerte, daß Frankreich sich im Untersee⸗ minen⸗ und Torpedowesen habe überholen lassen.
Im weiteren Verlaufe der Sitzung wies der Marineminister Delcassé darauf hin, daß die Flofte im Jahre 1911 um das Ge⸗ schwader der Dantonklasse, um fünf Torpedobootszerstörer und vier Unterseeboote sowie um den Kreuzer „Waldeck Rousseau“ gewachsen sei. In diesem Jahre werde eine neue große Einheit in Dienst ge⸗ stellt. Die neuen Kreuzer würden schneller als die alten vollendet. Zwei würden in den Staatswerften auf Stapel gelegt, ein dritter würde bei der Privatindustrie bestellt werden. Frankreich werde außerdem eine gewisse Anzahl Torpedobootszerstörer und Untersee⸗ boote bauen. Reservegeschütze seien für alle Einheiten vorhanden. Noch in diesem Jahre werde das schwarze Pulver für die Granaten vollständig ersetzt werden. Das Pulver werde verbessert oder versenkt werden. Nur 609 Tonnen absolut einwandfreies Pulver habe man zurückbehalten. Bis Juli könne ein ganzes Geschwader mit neuem Pulver versehen sein; aber schon jetzt könne man allen Eventualitäten der Lage ins Auge sehen. Die Bestaͤnde an Kohle und Petroleum seien genügend groß. Ebenso befriedigend seien die Schiffsdocks, wenn auch in dieser Beziehung bis 1914 sehr viele Schwierigkeiten zu über— winden sein würden. Delcassèé lch er werde es sich angelegen sein lassen, die Flotte um mächtige Einheiten zu vermehren und die Tüchtigteit der Mannschaft zu erhöhen; er sei willens, das Programm, das er dem Parlament unterbreitet habe, methodisch zu verwirklichen; die Flotte stelle nunmehr eine achtunggebietende Streitkraft dar, sodaß es sich jeder überlegen werde, Frankreich anzugreifen.
— In der Deputiertenkam mer wurde gestern, obiger Quelle zufolge, nach bewegter Debatte mit 321 gegen 213 Stimmen auf Antrag des Ministerpräsidenten Poincaré der Gesamtinhalt des Artikels 1b des Wahlreform—⸗ entwurfs angenommen, der festsetzt, daß jedes Departement einen Wahlbezirk bildet, und die Berechnung der auf eine Liste fallenden Mandate regelt.
In Beantwortung einer Anfrage, die Brüsseler Zu cker— konvention betreffend, machte der Finanzminister Klotz folgende Mitteilung:
Alle Mächte wollten die Zuckerkonvention von 1907 aufrecht erhalten und Rußland eine Erhöhung seines Exportkontingents um 250 000 t gewähren. Die Mächte seien darüber einig, daß davon 150 009 t bis zum 1. September 1912 ausgeführt! sein sollen, sodaß nur noch der Termin für die Ausfuhr von 100 000 t. festzusetzen sei. Frankreich sei für schnellste Aus—⸗ fuhr und werde jeder Kombination zustimmen, die geeignet sei, die einmütige Zustimmung zu finden, denn wenn die Mächte nicht zu einer Einigung kämen, ware es um, die Konvention geschehen. Ruß⸗ land würde nicht in der Konvention bleiben, beträchtliche Vorräte würden plötzlich auf den Markt geworfen werden, die Preise würden stürzen und der Bruch würde einen ernstlichen Konflikt herbeiführen. Doch seien die Mächte über fast alle Punkte einig.
Rußland.
In der Beratung über das H hat die Reich sduma, wie „W. T. B.“ meldet, den Artikel . erhalten, durch den den jüdischen Familien, deren Angehörige sich dem Militärdienst entziehen, eine ,, von 300 Rubel auferlegt und auf die Ergreifung der Flüchtlinge eine Be⸗ lohnung ausgesetzt wird.
Norwegen.
Wie „W. T. B.“ meldet, haben gestern auch der Minister⸗ präsident Ko now, der Finanzminister Berge, der Ackerbau⸗ minister Holtsmark und der Minister für öffentliche Arbeiten Darre⸗Jenssen ihre Entlassung eingereicht.
Amerika.
Der argentinische Senat hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ das ihm von der Kammer vorgelegte Budget für 1912 abgelehnt, weil es ihm zu spät unterbreitet worden ist, um , n, geprüft zu werden, und für das . nungsjahr 1912 dasselbe Budget wie für das Rechnungsjahr 1911 genehmigt.
ange⸗
Asien.
Unter dem ö, des Generalgouverneurs Tschaoerhsün hat in Mulden eine Beratung der höchsten Beamten ö. gefunden, um zu der Abdankungsakte des Kaisers
Stellungen Ihrer an Erfolgen reichen militärischen Laufbahn im
Krlege wie im Frieden der gesamten Armee ein Muster treuer Pflicht⸗
Stellung zu nehmen. Wie die „St. Petersburger Telegraphen⸗
Wenn die Nachfolger des Fürsten Bismarck glauben, dadurch An⸗ sehen zu bekommen, daß
agentur meldet, wies Tschaoerhsün darauf hin, daß diejenigen, dle die neue Regierung nicht anerkennen und ihr nicht dienen wollten, seinem Beispiele folgen und vom Amte zurücktreten müßten. Die Ernennung Tschanglisiliangs zum neuen General— gouverne ur der Mandschurei als safe ger Tschaoerhsüns findet in den gesellschaftlichen Kreisen Mukdens wenig Beifall.
— Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus“ autz Weihaiwei dauern die blutigen Unruhen in der Nähe des englischen Pachtgebietes an. Im ganzen dürften etwa hunderi— ünfzig Revolutionäre getötet worden sein. Die britischen Be⸗ kin sind bemüht, Verhandlungen a hen Vertretern der beiden, gegnerischen Parteien 6 ren. Militär und Polizei halten die Ruhe im britischen Geblet aufrecht.
Afrika.
Der arabische Prätendent Said Idris organisiert nach einer Meldung des „Reuterschen Buregus“ eine e n zur Besetzung der Farsan⸗-Inseln, die kürzlich von der Armee Mohammed Ali Paschas geräumt worden sind.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußherichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tags und des Hauses der Abgeordneten befinden fich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Der Reichstag setzte in der heutigen (8) Sitzung, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der Kriegsminister, General der Infanterie von Heeringen, der Staatssekretär des Reichsschatzzamts Wermuth und der Staatg— sekretär des Reichsjustizamts Dr. Lis co beiwohnten, die General⸗ biskussion des Reichshaushaltsetats und des Etats der Schutzgebiete für 1912 fort.
Abg. Ledebour (Soz.): Gestern sind hintereinander drei Buß— prediger hier aufgetreten. Graf Posadowsky hat seine Mahnungen nach allen Seiten gerichtet. Der Reichskanzler und der Abg. Mumm haben sich bemüht, gerade diejenige Partei mit Ermahnungen zu überschütten, die eigentlich aus diesem Wahlkampf mit einem gewissen Selbstgefühl des Erfolges hervorgegangen lst. Eine Bußpredigt wäre besser bei denjenigen Leuten angebracht, die durch die Tatsachen darüber schon belehrt worden sind, daß sie auf falschem Wege waren. Der Abg. Mumm macht auf mich den Eindruck wie ein Posaunenengel, der am Tage des jüngsten Gerichtz auf seinem Instrument die armen Sünder in die ewige Verdamnis bläst. Er hat es für angebracht gehalten, eine gegnerische Zeitung, die seiner Tätigkeit unbequem geworden ist, ein liberales Blatt, bei den Behörden zu denunzieren und sie aufzu— fordern, dieses , Jerusalemer“ Blatt von den Bahnhöfen zu verbannen. Dleses Aufhetzen der Behörden war eine Denunziation, auf die der Volksmund einen Vers geprägt hat, den ich mit Rücksicht auf den Präsidenten nur mit, den Worten wiedergeben kann: „Ueberall im ganzen Land wird als — eine minder lachtbare Persönlichkeit der Denunziant genannt?“. Sodann hat der Abg. Mumm uns den Vor— wurf der Heuchelei gemacht, weil unser Genosse Severing in irgend einem Orte des Wahlkreises Bielefeld eine Versammlung mit einem Choral eröffnet habe. Zunächst gibt es auch unter uns christlich gesinnte Leute genug. ⸗ Aber jene Behauptung ist schon im Januar in der „Volkswacht für Bielefeld! von unserem Genossen Severing nachdrücklichst zurückgewiesen worden. Vor ein paar Jahren hat aller— dings bei einem Bauern eine Versammlung stattgefunden, in der dieser, kein Sozialdemokrat, die Versammlung aufforderte, mit ihm ein Kirchen lied zu singen. Das geschah gegen den Willen und die Zustimmung des Genossen Severing. Es war der Gipfel der Unverfrorenheit, zu behaupten, daß die Versammlung mit einem Choral eröffnet wurde, schrieb Genosse Sepering. Dem Äbg. Mumm konnte das nicht unbekannt sein, denn „Der Ravengberger‘, das christliche Organ jener Gegend, drachte einen Bericht über die Versammlung, worin es hieß, der Besitzer sei mit Bibel und Gesangbuch auf der Bildfläche erschienen und habe die Versammlung aufgefordert, mit ihm das erwähnte Lied zu singen. Die Genossen hätten ihn aber in seinem Vorhaben nicht unterstützt, der Reichstagsabgeordnete Severing hätte es anscheinend in unbehaglicher Stimmung abgelehnt, und so habe sich der Besitzer ganz allein gesehen und bald aufgehört. Der Reichs— kanzler war am ersten Tage der Gtatsdebatte hier nicht anwesend, am zweiten Tage huschte er wie ein trübseliges Irrlicht auf 5 Minuten durch den Saal, am dritten Tage hielt er seine Bußpredigt und heute ist er wieder nicht da, trotzdem er genau weiß, daß auf die heftigen Angriffe, die er gegen meine Partei geschleudert hat, sofort eine Antwort erfolgen wird. Das entspricht nicht den Verpflichtungen des leitenden Staatsmannes in solchen Situa— tionen, er hat es nicht einem Grafen Westarp zu überlassen, die Regierungspolitit zu verteldigen. Das ist eine üble Angewohn⸗ heit, die die deutschen Reichskanzler sich angeeignet haben nach dem Vorbilde des Fürsten Bismarck, der zuerst, wenn er mit dem Reicht tage in Konflikt geriet, auf mehrere Monate einfach verschwand.
; sie ihn hierin nachahmen, so irren sie sich, dann paßt auf sie höchstens das schöne Wort: „Wie er sich räuspert, wie er spuckt, das habt ihr ihm glücklich abgeguckt!'! Wenn dann weiter ein Beamter des Deutschen Reichs, ein Mann, der nicht kraft seiner eigenen , sondern nur infolge höfischer Gnade in sein Amt gekommen ist, sich erlaubt, hier den deutschen Reichstag herunter⸗ suputzen, weil er diesen oder jenen in das Präsidium gewählt hat, der ihm nicht paßt, so ist das eine unerhörte Anmaßung. Ptaͤsident a , Herr Abg. Ledebour, ich bitte Sie, die Grenzen des parlamentarisch Zuläfsigen nicht zu überschreiten.) Daß der Abg. Arendt gestern dieser Handlung des Reschskanzlers zugestimmt hat, wundert mich weiter nicht von diesem Verteidiger dez Teutschtums“. Aber von allen anderen Parteien erwarte ich, daß sie ebenso wie wir Soßialdemokraten alle derartigen Uebergriffe eines Begmten gegen die Abgeordneten, denen die Ehre zu tell ge⸗ vorden ist, das deutsche Volk hier zu vertreten, zurückweisen werden. Der Reichskanzler hat sachlich sehr wenig vorgebracht, er hat eigentlich nur Entrüstung Über die Sozialdemokratie ausgeschüttet und noch größeren Grimm über die . Volkepartei ee fg n. weil sie die Sozialdemokratie bei den Stichwahlen unterstüßt hat. Die Stlchwahlen werden bei allen e nn. als ein Uebel angesehen, deshalb sollte man die Gelegenheit benutzen, jetzt das Wahlrecht durch den Proporz zu ersetzen. Wenn der Reichskanzler die letzten großen Parteilämpfe als querelles allemands bezeichnet hat, so wi 4 ein anderes Beispiel dafür nennen, datz er gestern selber geliefert hat, als er sich nämlich über das freisinnige Wahlflugblatt in feinem Wahlkreise beschwerte, und
besonders darüber aufregte, daß ihm dieses Flugblatt nicht mit einer Breipfennigmarke, sondern mit einer Fünf fennig⸗ marke in e enn Kuvert zugeschickt worden sei. Da . man doch endlich, wag in arg g Zeit die Seele des leitenden StaatJzmanntz dez Deutschen Reichs bewegt.
(Schluß des Blattes.)
Dem Herrenhause sind Entwürfe von Gesetzen, betreffend die Aenderung der Landgerichtsbezirke Du is⸗ burg und Kleve, der Amtsgerichtsbezirke Barten und Rasten burg und der Amtsgerichtsbezirke Dorum und Geestemünde, nebst Begründung zugegangen.
Nr. 14 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, er eg, im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 14. Fe⸗ hruar hat folgenden Inhalt: Au dem Reichshaushalt für 1912. — Vogelschutz und Baufeute. — Vermischtes: Wettbewerb für Entwürfe ju einem Brunnen auf dem Kornmarkte in Witten. — Preis bewerhung für Entwürfe zu einem Laufbrunnen auf dem latze „Am Hof“ gegenüber der Univerität in Bonn. Waßsserbausachwerständiger beim ö 9. Schan 3. — 33 e a ng in Stuttgart. — uf jür den verstorbenen Oberbaurat Dr. Heinri erber. — Delzusatz bei Beton und Mörtel. ,
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die im Zentralverband der Bildhauer Deutschlands organtsierten Holzbildhauer Groß Berlins faßten, hiesigen tener . nachdem bereits mehrere Versammlungen sich mit der Üeberstunden? frage beschäftigt hatten, in ihrer i gen Generalpersammlung folgenden Beschluß: „Jede Arbeitsleistung über die im Betriebe geltende Arbeitszeit hinaus ist strikt zu verweigern. Bet Uebertretung dieses Beschlusses erfolgt nach einmaliger Verwarnung Ausschluß des betreffenden Mitgliedes aus der Organisation.“
Aus Trie st wird dem W. T. B.. gemeldet, daß wegen Nicht⸗ einhaltung der Arbeitszeit gestern sämtliche Arbeiter der Werf. in Monfale one, deren Zahl rund 2009 beträgt, en tlasssen wurden
Das Einigungsamt für den Kohlenbergbau in Süd: wales hat, wie dem W. T. B.“ aus London berichtet wird, gemäß dem Antrage des unparteilschen Obmanng, den Berg- arbeitern eine allgemeine Lohnerhöhung zugestanden. Die Gruhenbesitzer zeigen sich bereit, wieder in Verhandlungen einzutreten, erklären aber, nicht sämtlichen Arbelterklassen den Mindest lohn gewähren zu können, und bestehen darauf, daß die Regierung eingreife, um dem in 14 Tagen drohenden Ausstand vor⸗ zubeugen. Nach den letzten gestern eingelaufenen Nachrichten ist jeder . Bezirk des Verbandsgebtets für den Ausstand. (Vgl. Rr. 41
Der in Angers tagende Kongreß der französischen Bergarbeiter sprach sich, wie W. * B.“ meldet, i en für den allgemeinen Ausstand aus, doch zeigten sich Meinungs⸗ herschiedenhelten darüber, wann der Streik beginnen soll. Bei der Abstimmung nach der Mitgliederzahl der Gewerkschaften wurde der Antrag, den 1. März als Zeitpunkt für den Gesamtausstand festzu⸗ setzen, abgelehnt, nachdem er vorher bei einer in den Gewerkschaften vorgenommenen Abstimmung mit großer Mehrheit angenommen worden war. Infolge dieses widerspruchsvollen Votums erief die Kongreßleitung eine Nachtsitzung ein, über deren Verlauf strenge Ge⸗ heimhaltung beschlossen wurde.
Der aus dem Ausstand der Eisenbahnangestellten hervorgegangene allgemeine Ausstand in der Queensländer . Wen bane (ogl. Nr. 34 d. Bl.) ist, wie die „Köln. Ita.“ erfährt, am 5. Februar wieder beigelegt worden. Die an die Bundesregterung ergangene Aufforderung der Queengländer Regierung, mistkärische Hilfe zu leisten, hat der Ministerpräsident abgelehnt, dagegen kam es zu heftigen Szenen zwischen der Polizei und den Ausfländigen. In mehreren Städten und namentlich Häfen Queenslandz wurden Sym— pathieausstände veranstaltet.
(Weitere . Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
Kunst und Wisseuschaft.
Dem Reichstag ist zugleich mit dem Reichshaushaltsentwurf eine Denkschrift über die wissenschaftlichen und künstlerifchen Unternehmungen zugegangen, die aus den Etats für das Auswärtige Amt und für das Reichsamt des Innern ge— fördert werden. Vom Auswärtigen Amt werden an erster Stelle das Archäologische Institut und dessen Sekretariate in Rom und Athen subpentioniert. Im diesjährigen Etat werden für diesen Zweck 209 300 6, d.h. 12 000 ½Æ½ mehr als im Vor— jahre, gefordert. In der Denkschrift wird zu dieser Forderung u. a, ausgeführt, daß das Archäologische Institut die verschiedenen Zweige seiner Arbeit, Forschungs⸗, Lehr⸗ und Publikationstätig⸗ keit, auch in den setzten beiden Jahren ungestört hat pflegen können. Die Zweiganstalt in Rom hat sich mehr der Lehrtätigkeit und der Museumsforschung gewidmet, während der Anstalt in Athen vornehmlich die Ausbildung unserer Archäo— logen in der Geländeforschung und der Ausgrabungstätigkeit obliegt. Die periodischen Veröffentlichungen des Instituts wurden fortgesetzt; von den sonstigen r, , Veröffentlichungen, die das Institut leitet oder fördert, konnten mehrere größere Werke vollendet werden. Neu hinzutraten eine Bearbeitung der melischen Terrakotten und die Derausgabe der Ergebnisse der letztjährigen Grabungen in Tiryns. Mit Dank ist es zu begrüßen, daß dem Institut angesichts der . seiner publizistischen Tätigkeit auch von privater Seite Mittel zu diesem Zweck zur Ver⸗ fügung gestellt worden sind. Die Ausgrabungen in
ergamon konnten im letzten Jahr mit gutem Erfolg ortgesetzt werden; in Griechenland hatten die erwähnten Grabungen in Tiryns überraschende Ergebnisse; in Numantia wurde die Er— forschung der altrömischen Lager fortgesetzt. Im Frühling 1911 be⸗ teiligte das Athenische Institut sich auf Wunsch Seiner Majestät des Kaisers an der Ausgrabung des archaischen Tempels in Korfu. — Zur Förderung der römisch-germanischen Altertums⸗ forschung in. Deutschland ist die dem Archäologischen Institut zugehörige römisch⸗germanische Kommisston tätig. Bei ihren Aus⸗ grabungen stehen diejenigen in Haltern und Oberaden, wo es sich um die Aufdeckung römischer Lager aus der Zeit der Besitzergreifung Deutschlands durch die Römer handelt, im Vorder⸗ grund; dazu trat die für die Spätzeit wichtige Untersuchung des Kastells bei Alzey in Rheinhessen und die Beendigung der Untersuchung des Kastells Gannstatt. Auf vorgeschichtlichem Gebiet wurde der neolithischen Periode und den Ringwällen besondere Aufmerksamkeit geschenkt; jener durch Grahungen in Rheinhessen und bei Frankfurt a. M., diesen durch rer , hessischer, elsässischer und nassauischer Anlagen. Die Veröffentlichungen wurden fortgesetzt, zur Ausbildung von Arbeitskräften und zur Förderung des Interesses an den Grabungen wurden Studienfahrten unternommen und zahl⸗— reiche Vorträge gehalten. Zur Unterhaltung des deutschen Instituts für ägyptische Altertumskunde in Kairo sind 24000 M in den Etat ein⸗ 6 Das Institut war im verflossenen Jahr beteiligt an den
usgrabungen der deutschen Qrientgesellschaft in Tell el Amarna und der Berliner Königlichen Museen in Theben; die deutschen Unternehmungen im Lande selhst fanden, soweit sie nicht von den Beamten des Instituts selbst ausgeführt wurden, jede mögliche Unterstützung, auch einer österreichischen Expedition wurde Rat und ile zuteil; die Interessen der von der . University nach egypten entsandten Grabungsexpedition wurden, als deren Leiter für längere Zeit das Land verlassen mußte, von dem Direktor des deutschen Instituts wahrgenommen. 27 im Laufe des Vorjahres im Orient arbeitende peu g Gelehrte wurden bergten; unter ihnen befanden sich wie in früheren Jahren wieder Stipendiaten des deutschen , n,, Instituts und des Instituts in Jerusalem. Künftig soll diesen Ratsuchenden ein bereitg ausgearbeiteter Reiseplan zur Hand gegeben werden, der einen möglichst billigen und schnellen Besuch der Denkmäler Aegyptens ,, Das Deutsche Haus in
deutschen Papyrus kartells erledigt. Die Ebers-⸗Bücherei konnte durch Ankäufe und Geschenke erfreulich vergrößert d. Die Photographiensammtung ist um mehr als 606 Nummern, die Negativsammlung um 200 Nummern gewachsen.
Als Beitrag für die geologische Station des Professors Dr. Dohrn in Neapel werden 26 900 M gefordert. Die Station ist im letzten Jahr in ihrer geschäftlichen Entwicklung durch die Cholera sehr beeinträchtigt gewesen. Dennoch hat sie es an wissen— schaftlicher Betätigung nicht fehlen lassen und insbesondere die Tief⸗ seeforschung nachdrügklie betrieben und auf größere Gebiete und Tiefen ausgedehnt. Gleichjeitig sind die Beziehungen zur inter⸗ nationalen wissenschaftlichen Welt enger geknüpft und eiweitert worden. Der Besuch der Labora torten war trotz der mißlichen Gesundheitsverhältnisse kaum geringer als in den Vorjahren ie Mehrzahl der Besucher waren Deutsche. Die AÄutzfuhr der Stasson an konserviertem Studienmaterial ist im Gesamtwerte noch gestiegen.
Für die geologische Station in Rovigno in' Istrien werden ebenfalls 20 000 ½ gefordert. Der Begründer und Tigen= tümer dieser Station Dr. Otto Hermes ist im März 1910 ver⸗ storhen; die Anstalt wurde zunächst von seinen Erben fortgeführt, die sie an den preußischen Staat zu verkaufen beabsichtigten. Da in diesem Falle der bisherige Reichszuschuß nicht mehr erforderlich schien, wurde er vom Reichshaushaltsetat für 1911 abgesetzt. Die Verhand⸗ lungen über den Besi wechsel zerschlugen sich indes und um die Erhaltung des für die biologische Forschung außerordentlich wertvollen Instituts nicht in Frage zu stellen, haben Seine Maßsestät der Kaiser für das Jahr 1511 aus, dem Allerhächsten Dispositionsfonds 20 000 Æ für das Institut bewilligt. Die Entwicklung des Unternehmens ist füuͤr die in insofern gewährleistet, als am 1. QOtoher 1911 die „Kaiser Wilhelm ⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“ Eigentümerin der Anstalt geworden ist. Sie will den Betrieb in unveränderter Weise fortführen und dem Reiche gegenüber die gleichen Verbindlichkeiten eingehen wie seinerzeit Dr. Hermes, falls eine weitere Unterstützung der Station erfolgt.
Theater und Musik.
Morgen, Sonntag, findet im Königlichen Opernhause eine Aufführung von Georges Bizets „Carmen“ unter der h f fr. Leilung des Kapellmeisters Blech statt. — Am Montagabend findet eine Aufführung von „Der große König“ in der bekannten Besetzung statt. Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen der 3. Teil 3. Abend) von Friedrich Hebbels Nibelungentrilogie „Kriemhilds Rache“ wiederholt. Frau Willig spielt die Kriemhild, außer ihr find die Damen Butze, von Arnauld und Thimig sowie die Herren Kraußneck, Geisendörfer, Mannstädt, Boettcher, Werrack, Eggeling, bon Ledebur, Zimmerer, Koch, Arndt und Vallentin in den anderen Hauptrollen beschäftigt — Am Montag geht Mozarts Oper „Die Entführung aus dem Serail“, mit Fräulein Gates als Gast und , . Dietrich sowie den Herren Sommer, Fischer, Lieban und Dahn in den Hauptrollen, in Szene.
In der Komischen Oper findet am Montag eine Wieder⸗ holung von Marschners Vampyr“, mit Franz Egenieff in der Titel- rolle, statt. Am Dienstag und nächsten Sonntagabend wird „Die Zauherflöte“ gegeben. Für Mittwoch ist ‚Der Barbier von Sevilla⸗ angesetzt, im ö die Vorstellung tritt die Dresdner Barfuß⸗ tänzerin Eva von Dernbach in einigen ihrer Phantasietänze zum ersten Male vor das Berliner Publikum. Am Donnergtag wird Undine, am Freitag ‚La Travigta“, mit Aurelie Révy⸗Chapman in der Titelrolle, am Sonnabend „Rigoletto“ gegeben. Am Sonntag, . 25. d. M. Nachmittags, geht zu kleinen Preisen „Undine“ in
zene⸗
Im Schillertheater 0. (Wallnertheater) wird morgen und nächsten Sonntag, Nachmittags, „Der Probekandidat“, morgen abend sowie am Mentag „Der Probepfeil. gegeben. Dienstag wird „Wilhelm Tell,, Mittwoch und Freitag „Der Kilometerfresser“, Donnerstag „König Heinrich“, Sonnabend „Die Wildente“, nächsten Sonntagabend „Gräfin Lea‘ wiederholt.
Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen und nächsten Sonntag, Nachmittags, „Don Carlos“, morgen abend sowie am Montag, Mittwoch und Freitag „Gräfin Lea'. Diengtag findet die erste Aufführung von „Kyritz⸗Pyritz“ statt. Diese Vor⸗ 6 wird Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntagabend wiederholt. — Im Schillersaal, Charlottenburg, wird morgen ein „Richard Wagner⸗Abend“ veranstaltet.
Im Neuen Schguspielhause wird Fritz Friedmann Frederichs Schwank „Das Familienkind? morgen sowie ani Dienstag. Tonnerstag Freitag und am nächsten Sonntag wiederholt. Am Montag wird „Fiat justitia !“, am Mittwoch „Ueber unsere Kraft“ (II. Teil) ge= geben. Am Sonnabend findet eine Wiederholung von Heiligen⸗ wald statt.
Das Lessingtheater hat für nächste Weche folgenden Spiel⸗ plan aufgestellt: morgen abend und Sonnabend: „Komtesse Müizzi“ und „Anatol“ („Weihnachtseinkäufe“, „Abschiedssouper und Anatols Hochzeitsmorgen?); Montag und Donnerstag: Gudrun“; Dienstag: „Glaube und Heimat“; Mittwoch und nächsten Sonntagabend: „Erde“ und „‚Komtesse Mizzi“; Freitag (Ibsenzvklus, 1. Vorstellung): ‚Der Bund der Jugend“. Als Nachmittagsvorstellung ist für morgen Die
rau vom Meere“, für nächstfolgenden Sonntag „Die versunkene locke angesetzt.
Als Nachfolger Dr. Karl Mucks an der Königlichen Oper ist, wie die Generglintendantur der Königlichen Schauspiele mitteilt, der Hofkapellmeister Emil Paur ausersehen. Emil Paur wurde im Jahre 1855 in Czernowitz (Bukowina) geboren. In Berlin stellte er sich als Dirigent zum ersten Male mit großem Er⸗ folge im Jahre 1874 vor, als Adalbert von Goldschmidt ihm, dem Neunzehnjährigen, die Einstudierung und Aufführung seiner 7 Tod⸗ sünden“ anvertraute. Daraufhin verpflichtete ihn der damalige General⸗ intendant Botho von Hülsen als Kapellmeister für die Oper in Cassel. Von Cassel folgte Emil Paur einem Rufe des Geheimen Hofrats Staege⸗ mann an das Stadttheater nach Königsberg i. Pr., wo er zuerst seinen Ruf als Wagner⸗Dirigent durch mustergültige Aufführungen be⸗ gründete. Ein Jahr darauf, 1880, ging er als erster Hofkapellmeister nach Mannheim, wo er längere Zeit mit größtem Erfolge wirkte. Von dort berief ihn der Geheime Hofrat Staegemann abermals als Nachfolger Nikischs nach Leipzig, wo er bis zum Jahre 1892 tätig war. Ein glänzender Antrag des berühmten Symphonieorchesters berief den Künstler dann nach Boston in Amerika, wo er fünf Jahre mit großem Erfolge an der gleichen Stelle wirkte, die sein Vorgänger im Amt hier, Dr. Karl Muck, vom nächsten Jahre an dort wieder einnehmen wird. Nach Ab⸗ lauf seines fünfjährigen Kontraktes in Boston trat er an die Spitze der Philharmonie in New Jork und wurde zugleich zum Direktor des Nationalkonservatoriums gewählt. Außerdem leitete er die deutsche Oper in New Jork und London. Nach neunjähriger . kehrte der Künstler 1902 nach Europa zurück, ließ sich in Berlin nieder und folgte — da sich eine ihm zusagende Dirigentenstelle zurzelt nicht bot — von hieraus mehrfachen ehrenvollen Einladungen als Gast- dirigent nach London, Madrid und Wien. In Wien verlebte er den Winter 1903/04 und stellte sich nach längerer Zeit seinen Landeleuten dort in dreifacher Eigenschaft als Dirigent, Komponist und Klaviervirtuose in einem mit aussehenerregendem Erfolg am 4. März 1904 ver⸗ anstalteten großen Orchesterkonzert wieder vor. Dieser Abend hatte den ehrenvollen Antrag zur Folge, die Direktion der Gesellschafts⸗ konzerte der Gesellschaft für Musikfreunden in Wien zu übernehmen. het leichzeitig erging aber an den Künstler abermals ein Ruf nach
merlka, diesmal unter den ö, Bedingungen nach Pittsburg zu gehen. 1. entschloß sich diesem Anerbieten zu folgen und den r w drei Jahre zu unterzeichnen. Der Künstler ist, vor⸗
Theben wurde besonders stark besucht; es war die Basis für die Autgrabungen der Berliner Museen. Für zahlreiche deutsche Kunst⸗
behaltlich der Allerhöchsten Genehmigung, nunmehr e die Dauer von fünf Jahren für die Königliche Oper verpflichtet worden.
anstalten wurden Erwerbungen vermittelt und Aufträge des
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