In der Bibliothek der Königlichen Geologischen a . i ,,.
anstalt und der Königlichen Be: Berlin Nw. 40, Platz vor dem Neuen Tore
durch Nr. 3, 4. die Klassen 1a und b, 5a — d, 12e, 18a ge und f, A b, 40a — c, 42e, 50 c, 78e und 84 c der
Kaiserlichen Patentamt , ö tent 1. r ? f ö ; n ags bis r
bis c. 1
lich in der Zeit von 9 Uhr Vorm
Nachmittags zur Einsichtnahme aus.
Auf Grund eines Dekrets des italienischen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten werden vom 1. ab in der italienischen Somalikolonie dritter Klasse . Ausschiffung nur zugelassen, eitskontrakt vorweisen können oder, in Ermangelung eines solchen, wenn sie bei der Dampferagentur des Einschiffungshafens eine Sicherheit von 250 Lire hinterlegt haben. Die Arbeitskontrakte müssen entweder vom italienischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten oder vom Gouverneur der Somalikolonie oder einem der italienischen Konsuln in Aden, Mombassa und Zanzibar visiert sein.
wenn sie einen Ar
Die Verkehrseinnahmen deutscher
für Januar 1912 betrugen nach der im Reichseisenbahn⸗
amt aufgestellten Uebersicht:
sttags, Sonnabends von 9 Uhr Vormittags bis 2 U
e zu 2, Eingang
r
anuar d. J. assagiere
Eisenbahnen
im ganzen im ganzen
6 6
gegen das Vorjahr (mehr, weniger)
auf 1 km 6 bio
4 465 987 149 439 8835
3 onenverkehr üterverkehr.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 16 d. M. S. M. Tpdbt. „S 90 in Hankau HJ S. „Victo ria
Luise“ in Vigo, am 17. d. M.
M. S. Melbourne und S. M. S. „Scharnhorst“ in Hongkong ein⸗
getroffen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Durch ein Allerhöchstes Handschreiben vom vorgestrigen Tage ist die von dem Minister des Aeußern Grafen von Aehrenthal mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand
vom Amte genehmi Handschreiben lautet der „Wiener Zeitung“ n,
erbetene Enthebun
Lieber Graf Aehrenthal!
In ,,, des Umstandes, daß Rücksichten auf Ihren
ie zu meinem lebhaften Bedauern veranlassen, die Enthebung vom Amte des Ministert meines Hauses und des 3 zu erbitten, genehmige ich in Gnaden die von Ihnen erbetene
Gesundheitszustand
Enthebun
umsichtiger Initiative verfolgt haben und die ehrende Erinnerun
ert. ugleich spreche ich Ihnen für die treuen ausgezeichneten Dienste, ause und der , , in aufopfernder
die Sie mir, meinem H Weise geleistet haben, meine volle Anerkennung un
Dank aus.
Als Zeichen meiner fortdauernden Gewogenheit verleihe ich Ihnen tephanordens.
Franz Joseph m. p. Zum Minister des Aeußern an Stelle des Grafen von Aehrenthal ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, der Botschafter z. D.
die Brillanten zum Großkreuz meines St. Wien am 17. Februar 1912.
Graf Leopold Berchtold ernannt worden.
— Der Minister des Aeußern Graf von Aehrenthal ist vorgestern abend 9 Uhr 45 Minuten gestorben. Am 1 beiden Brüder die Sektionschefs des Ministeriums des J,. und mehrere andere Herren des
T. B.“ meldet, Graf 5 den Tag bei vollem Bewußtsein verbracht, ergehend getrübt war, und das Kaiserliche Hand⸗
terbelager waren die
und mehrere Verwandte, ferner
Ministeriums anwesend. Wie „W. das nur vorüber schreiben über seine Enthebun wurde der Minister mit den
selbst gelesen.
und den nächsten Anverwandten Abschied in
wußtsein, daß sein Tod bevorstehe.
Auf die Nachricht von dem Tode des Grafen Aehrenthal überbrachte der Generaladjutant des Kaisers Franz Joseph Graf Paar persönlich der Gräfin Aehrenthal ein in den wärmsten Worten ö Handschreiben des Kaisers.
aiser ist ein in sehr herzlichen Worten ge⸗ haltenes Telegramm eingetroffen. Desgleichen haben fast alle Staatsoberhäupter und Regierungen dem i er, des eußern und der Familie des Grafen Aehrent Auf Befehl des Kaisers Franz Joseph wird die Leichenfeier mit ganz besonderem Gepränge stattfinden.
— Der gemeinsame Finanzminister Baron Burian hat vom Monarchen seine Entlassung erbeten. Der alleinige Grund dieses Demissionsgesuchs ist laut Meldung des Wiener
. der Umstand, daß in⸗ olge der Ernennung des Grafen Leopold Berchtold, der ungari⸗ cher Staatsangehöriger ist, zum Minister des Kaiserlichen und Königlichen Haüsess und des Aeußren im Falle des Weiter⸗ verbleibens des Barons Burian im Amte entgegen der bisher stets eingehaltenen Gepflogenheit nunmehr zwei Ungarn im
Seine Majestät hat über bas Entlassungs gesuch noch keine Entscheidung getroffen.
— Im un garischen Abgeordnetenhause widmete heute der Präsident Nävav, wie „W. T. B.“ meldet, dem Grafen Aehrenthal einen sehr warm emp . r und beantragte, daß das Haus der Witwe kondeliere, sein Beileid protokollarisch verewige und sich an der Leichenfeier Der Ministerpräsident Graf Khuen⸗Hedervary hrückte das tiefste Beileid der Regierung aus und beantragte,
Deutschen
telegramme gesandt.
„K. K. Telegraphen⸗Korre
gemeinsamen Mini sterium wären.
beteilige.
daß das Abgeordnetenhaus am Tage der Zeichen der Trauer keine Sitzung abhalte. allgem eine Zustimmung.
419532064 244 2,33 * 12733 907 4 206 4 7,86.
Bei kiesem Anlaß finde ich mich bestimmt, Sie meines unge—⸗ schmälerten Vertrauentz nicht nur in Ihre Person, sondern au
Politik zu versichern, die Sie unter schwierigen Verhältnissen mit hnen eine bleibende,
terbesakramenten versehen. Im Laufe des Nachmittags nahm . von seiner .
„Con dor“ in
t worden. Das
in die
meinen wärmsten
des Grafen hatte Am Vormittag
dem vollen Be⸗
Vom
al Beileids⸗
fundenen Nachruf
Leichenfeier zum
folge, beschlossen, den Kampf gegen die
zusetzen. Großbritannien und Irland. Der . des Auswärtigen Amts Sir Edward
Die Partelen der Opposition irn er gen ere ,
wärtigen Beziehungen Englands gehalten, in der er laut Meldung des W. T. B.“ erklärte:
Wir hatten ausgezeichnete Beziehungen und Freundschaften mit gewissen Mächten, und wir suchten sie aufrechtzuerhalten. Pas bedeutet ö aber nicht, daß wir, nicht herausgefordert, eine e n olitik gegen irgend eine andere Macht planten. Unsere Stärke zur See ist eng für uns, und keine andere t sollte daran Anstoß nehmen, wenn wir einen Ueberschuß an Macht haben im Vergleich zu jeder Kombination, die gegen uns zustande gebracht werden könnte. Mit einer Armee in solchen Stärke zur See wesentlich für die Verteidigung dieses Landes, ohne die wir der Gefahr ausgefetzt sein würden, in unserem eigenen Hause niedergeschlagen zu werden, ohne Widerstand leisten zu können. Das f ist eine Gefahr, wogegen sich die Völker des Kontinents durch große Armeen schützen. Sie , wohl verstehen, daß wir nicht dulden können, einer solchen Gefahr ausgesetzt zu sein. Unser ganzes Volk ist in der Industrie beschäftigt und hat keine Eroberungsgelüste oder aggressipen Wünsche, sondern ihr Interesse ist der Friede. Vie Mitglieder der Regierung sind die Vertrauensmänner des Volkes und sollten deshalb sehen, daß in ihrer ö. nicht nur die Fähigkeit, uns gegen Angriffe zu verteidigen, ondern auch der Wunsch des Volks, daß wir selbst nicht Angꝑeifer sein wollen, zum Ausdruck kommt. Wenn das von unserer Dem 'kratie ilt, so glaube ich, daß es auch für die großen Volksmassen anderer
Terautschi, bezweckle. ehrvorlage fort⸗ 64 auch
Grey hat vorgestern in Manchester eine Rede über die aus⸗ gage in Tripo is unvelanbert. meldet, daß das erste Bataillon des vierten Infanterieregiments, als es vorgestern früh vor den italienischen Verschanzungen Uebungen machte, von zweihundert Beduinen, die von Moriunes
einen Gegenangri auf dem Schlachtfelde ließ und etwa zwanzig Verwundete mit
sich fortführte. tande in kö ? Wie ferner aus Tobruk gemeldet wird, zerstreute vorgestern Grenzen, wie wir sie halten, ist eine entsprechende das von Osten nach Westen bewegte. gleitung und zahlreiche Kamele wurden durch das Feuer ge⸗
Unter den , befindet ̃ r Baron Inchiko, der frühere Präsident des Ge⸗ eimen Rates.
Afrika.
Nach Meldungen der „Agenzia Stefani“ ist die allgemeine Aus Benghasi wird ge⸗
amen, beschossen wurde. Das Bataillon machte sofort und trieb den Feind zurück, der zwei Tote
Die Italiener hatten zwei Leichtverwundete.
euer eine feindliche Karawane, die sich
ort durch sein Einige Mann der Be⸗
roffen. Laut Nachrichten aus türkischer Quelle versuchte am
15. d. M. ein italienisches Kanonenboot bei Mocca einen Sambuk zu kapern. Die türkischen Soldaten erö Feuer, worauf sich das Kanonenbot zurückzog un
eten das aus der Eine Moschee und zwei
erne den Hafen bombardierte. Am selben Tage bom⸗
häuser wurden leicht beschädigt.
bardierten die Italiener den Südhafen, wobei ein Teil der Kaserne zerstört wurde.
Nationen zutrifft. Sollten wir nicht unsererseits anerkennen, daß auch ihre Regierung und ihre Volkäömassen keinen Streit suchen. Ich hin nicht ganz sicher, ob die Regierung in erster Linie dazu berufen ist, das Volktsgefühl zum Ausdruck zu bringen; ich glauhe, daß dies in noch höherem Maße die Aufgabe der Zeitungen ist. Diese haben die Aufgabe, Maßnahmen zu treffen, die notwendig sind, ihre Länder vor möglichen Schaden zu bewahren. Sie haben wie wir die Aufgabe, in ihrer Politik die friedlichen Gefühle zum Ausdruck zu bringen, die, wie wir glauben, im Volke bestehen. Was würde wohl die Folge sein, meinte der Minister zum Schluß, wenn auf einer künftigen Haager Konferenz eine Konvention abgeschlossen würde, wonach, sobald zwei Regierungen erklären, daß eine diplomatische Spannung kesteht, ein völliger Austausch der Journalisten beider Länder erfolgen sollte.
Frankreich.
Im Senat stand vorgestern das Landwirtschafts budget zur Beratung.
Rach dem Bericht des W. T. B.“ erklärte der Landwirtschafte⸗ minister ö. daß zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche, von ber Frankreichs Grenze besonders im Osten ständig bedroht sei, eine Reihe von Maßnahmen getroffen werden würden. Der Minister versicherte, daß der nationale Viehbestand befriedigend sei; die Be⸗ wegung wegen der Fleischteuerung sei etwas künstlich gewesen. Er schloß mit der Erklärung, daß Frankreich das beste Vieh hervorbringe, ein Fleisch ausführendes Land werden müsse und daß das Parlament den Zoll, der die Aufzucht schütze, als eine unantastbare Angelegenheit
betrachten müsse. . Rußland.
Der König von Montenegro ist, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern vormittag von St. Petersburg abgereist. In Zarskoje⸗Sselo trat der Kaiser Nikolaus an den Wagen des Königs heran und verabschiedete sich von ihm sehr
freundschaftlich. Norwegen.
Der Präsident des Storthings Bratlie hat laut Meldung des „W. T. B.“ vorgestern dem König mitgeteilt, daß er versuchen werde, das neue Ministerium zu bilden.
Türkei.
Dem Kriegsministerium ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ ein außerordentlicher Kredit von einer Million Pfund gewährt worden, der zur Deckung der Kriegs⸗ auslagen dienen soll. Nach sicheren Informationen betragen die bisherigen Kriegsausgaben zwanzig Millionen Francs, deren größter Teil zum Ankauf unterseeischer Minen für die Dardanellen und zur Instandsetzung der Küstenverteidigung verwendet worden ist. — Die Reform kom mission für Mazedonien und Albanien ist unter der Führung des Ministers des Innern nach Saloniki abgereist und wird, die Wilajets Saloniki, Monastir, Kossowo, Skutari und Janina inspizieren. Die Reise der Reformkommission soll zwei Monate dauern. — Die seit beinahe acht Jahren unterbrochenen Be⸗ ziehungen zwischen dem Oekümenischen Patriarchat und ber rumänischen Gesandtschaft sind, obiger Quelle zufolge, wieder aufgenommen worden, indem der Patriarch dem Ge⸗ sandten durch einen Großvikar seinen Gruß entbieten ließ. Der Gesandte wird heute den Patriarchen besuchen,
Der Landwirtschaftsminister ist, wie, W. T. B.“ meldet, zurückgetreten. Die Ernennung Dschawids zum Arbeits⸗ minister wird amtlich bekannt gegeben.
Amerika.
Wie das „Journal of Commerce“ aus Washington meldet, bereitet das Verkehrskomitee des Nepräsentantenhauses eine Gesetzesvorlage vor, nach der den Schiffen aller Länder gleiche Rechte im Panamakanal eingeräumt werden und keine Bevorzugung amerikanischer Schiffe eintreten soll. Die Vorlage setzt den Kanalzoll auf höchstens 11/ Dollars fest.
— Nachdem Paraguay Genugtuung gewahrt hat, ist gestern laut Meldung des „W. T. B. die Unterzeichnung der Protokolle erfolgt, durch die ö., Argentinien und Paraguay die Beziehungen wie erhergestellt werden.
— Das chilenische Budget ö. 1912 weist, obiger Quelle zufolge, an Ausgaben 281 Millionen Piaster in Papier und 81 Millionen Piaster in Gold auf.
Asien.
Der britische und der russische Gesandte in Teheran haben laut Meldung des „W. T. B.“ heute der persischen Regierung die erwartete gemeinsame Erklärung über⸗ mittelt. Ihr Inhalt ist nich veröffentlicht worden.
— Wie 7W. T. B.“ aus Mukden meldet, haben die Revolutionäre nach 27 stündigem, heftigem Kampf vor⸗ gestern mittag die Stadt Teline besetzt. Aut Kuldscha wird ferner gemeldet, daß zwischen Revolutionären und Re⸗ gierungstruppen in der Nähe von Schicho ein Kampf statt⸗ gefunden habe, in dem die Revolutionäre 200, die Regierungtz⸗ truppen 460 Tote hatten. Die Regierungstruppen mußten sich
zurückziehen. . == Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten a aus Soeul ist dort eine Anzahl von Personen ver aftet
worden im Zusammenhang mit einer Verschwörung, die
Parlamentarische Nachrichten. Der Schlußbericht über die vorgestrige Sitzung des Reich s⸗
tags befindet sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
geordneten, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow und der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnten, gelangte der Entwurf eines Wassergesetzes zur ersten Beratung.
— In der heutigen ( 17.) . des Hauses der Ab⸗
Der Erlaß eines Wassergesetzes ist seit Jahren von den Inter—
essentenkreisen und im Landtage wiederholt und mit Nachdruck ver—
langt worden, weil die geltenden, aus älterer Zeit stammenden Ge— setze den Anforderungen der neuzeitlichen Wasserwirtschaft nicht mehr genügen. Das gleiche Bedürfnis wie in Preußen ist auch in einer Anzahl anderer deutscher Stagten hervorgetreten und hat dort schon — teilweise seit geraumer Zeit — zu neuen Gesetzen geführt. Der dem Hause der Abgeordneten zugegangene, aus 365 Para—⸗ graphen bestehende Entwurf eines , der nebst Be⸗ gründung auch im Buchhandel erschienen ist und von der Preußzischen Verlagsanstalt (Grevesche Hofbuchdruckereih in Berlin käuflich be—= zogen werden kann, regelt das gesamte Wasserrecht einheitlich und erschöpfend für ganz Preußen, unter Aufrechterhaltung solcher Bestimmungen, die sich in einzelnen Landesteilen besonders bewährt haben. Er regelt in erster Linie das Eigentum an den verschiedenen Arten der Wasserläufe, ihre Unterhaltung, den Ausbau und die Benutzung und strebt dabei einen gerechten Ausgleich zwischen entgegenstehenden wirtschaftlichen, Inter⸗ essen an. Der . enthält ferner Vorschriften zur Verhütung von Hochwassergefahren und Bestimmungen über Waffergenossenschaften, über die Reinhaltung der Ge⸗ wäfser, über das wildablaufende Wasser, über die Durchleitung von Wasfer und anderen flüssigen Stoffen durch fremde Grundstücke und über die Wasserpoltzeibehörden, in denen im wesentlichen das geltende Recht wiedergegeben wird mit den Ergänzungen und Ab— weichungen, die sich in langjähriger Praxis als notwendig berausgestellt haben. Der Entwurf hat sich aber nicht darauf beschränkt, die schon im geltenden Rechte enthaltenen Zweige des Wasserrechts den jetzigen Bedürfnissen anzupassen, sondern regelt auch solche Gegenstände, die zurzeit überhaupt nicht oder nur ungenügend rechtlich geordnet sind, so vor allem das Talsperrenwesen, die Freilegung des Ueberschwemmungsgebiets der Wasserläufe und die Verfügung über das unterirdische . Um Klarheit über die an den Wasserläufen bestehenden, ö. als Benutzungerecht im Sinne des Entwurfs dar— stellenden Rechte zu schaffen, sollen Wassserbücher angelegt werden, in die diese Rechte mit der Wirkung einzutragen sind, daß sie bis zum Beweise des Gegenteils als richtig gelten. Eine Mitwirkung der Inter, essenten bei der Unterhaltung und Benutzung der Wasserläufe ist durch die Vorschriften über Schauämter, Stromausschüsse und Wafferbeiräte vorgesehen. In den Uebergangs⸗ und Schluß— bestimmungen wird das Verhältnis des Entwurfs zu dem geltenden Rechte unter genauer Bezeichnung der künftig fortfallenden Gesetze und zu den bestehenden Berechtigungen geordnet.
Die Verhandlungen des o über den Gesetzentwurf wurden durch eine längere Rede des Ministers für Landwirt= schaft, Domänen und Foͤrsten Dr. Freiherrn von Schorlemer eingeleitet, die morgen im Wortlaut wiedergegeben werden wird.
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Am gestrigen Sonntag fand hier, wie die Voss. Ztg.“ berichtet, eine von mehr als 3000 Personen besuchte Versammlung der im Deutschen Schneiderverband organisierten H erren maßschn elder Groß Berlins statt, um den Bericht über die Tarif⸗ verhandlungen mit den Arbeltgebern entgegenzunehmen. Der Bevollmächtigte Kunze teilte mit, daß im Laufe der letzten Woche weitere Verhandlungen stattgefunden hätten, bei denen die Arbeitgeber den Forderungen der Arbeitnehmer mehr als bisher ent, gegengekommen selen. In einer einstimmi gefaßten Entschließung erklärte sich die Versammlung mit den Verhandlungen einverstanden. Sie beauftragte die Kommission, sie fortzusetzen und bei der für den X. Februar geplanten Zusammenkunft der Srganisattonen in rank⸗ furt a. M. den Tarifvertrag abzuschließen. (Val. Nr. 40 d. Bl
Iwischen der Sirektion und den streiken den Werft, arbettern in Monfalcone ist, wie dem W. T. B.“ gus Triest gemeldet wird, ein Ueb erein kommen erzielt worden, nach dem di lägliche Arbeitszeit neun Stunden betragen soll. Die Lohnsätze der Arbeiter bleiben unverändert, während der Tagelohn der Matrosen und Handlanger um ein Achtel erhöht worden . Die Arbeit sollte heute wieder aufgenommen werden. (Vgl. Nr. 44 d. BI.) ;
Die Lage in den Docks von Glasgow mird, wie W. T. B. erfährt, wieder ernst, da die Dockarbeiter sich weigern, unter . Bestimmungen des neuen Abkommeng, das von Sir George Asguit vermittelt wurde, zu arbeiten. Tausende Tonnen von aren im Werte von über 1 Million Pfund Sterling liegen 9 ben Docks und niemand wagt, sie anzurühren. Eine ört .
irma, die den Schutz, der Polizei nachsuchte, um 7
endung von Gütein fortschaffen zu können, wunde dahin versta nd ̃ daß die Polizel die Fortbringung der Waren nicht für an ö. halte. enn die Firma , würde, die Waren fortzus fen würde sie dies auf eigene Gefahr tun. Andere Firmen lehnen es . selbst leicht verderbliche Güter wegzubringen, wofern ni
Der Antrag fand
bie Ermordung des Generalgouverneurs von Korea, des Grafen
militärischen Schutz gesorgt wird.
Der Bergarbeiterkongreß in Angers (vgl. Nr. 44 d.
der am Sonnabend geschlossen wurde, sprach sich, W. T. B. 2 nach iner beinahe 18 stündigen stürmischen Beratung endgültig mit erdrückender Mehrheit gegen den Antrag, den 8e en, ausstand am 1. März zu verkünden, aus. Dafür stimmten nur die revolutionären mr, e, r,. Zum Schlusse wurde der Nationalausschuß des Bergarbeklterverbandes beauftragt, im eig, Augenblick alle den Entschlüssen des Kongresses entsprechen— en Maßnahmen zu treffen, damit die der Regierung mitgetellten orderungen der Hergarbeiter durchgesetzt werden, falls sie vom arlament innerhalb einer billigen Frist nicht bewilligt werden sollten.
Die Arbeit auf fast sämtlichen Zechen des Bori s. , gin Jr, . . . , Zustand der
mmeru erungen nötig macht. as Militär 4. gejogen worden. (Vgl. hfn 42 8 Bi) ilitär ist zurück
(Weltere . Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
Wohlfahrtspflege.
Der vor kurzem in Berlin verstorbene Dr. Schlie hat, wie. W. T. B.“ meldet, seiner Vaterstadt 1 sikfiste ien für wohltätige Zwecke testamentarisch vermacht.
Kunst und Wisseunschaft.
Aus der dem Reichstag zugegangenen Denkschrift über die Reichs mitteln geförderten feen n nn. und . lerischen Unternehmungen sogl. Nr. 44 d. Bl.) sei, soweit es sich um Unternehmungen handelt, für die im Etat des Reichsamts des Innern Summen gefordert werden, folgendes mitgeteilt: Als Beitrag für das Germanische Museum in Nürnberg sind wie im Vorjahr 129 214 M in den Etat gestellt. Die nördlich an das Museum anstoßende Beckhsche Fabrik ist am 1. Oktober 19510 über nommen worden. Von dem Kaufpreis von 1200 000 S6, zu dem noch 33 241 S Staatsgebühren kamen, konnten bei der Uebernahme 850 000 S gejahlt werden. Von dieser Summe sind 470 000 Ss durch freiwillige Beiträge, 380 000 M durch eine Lotterie aufgebracht worden. Die Restschuld von 383 241 S konnte bis zum 1. Oktober 1911 auf, 209 900 M verringert werden; die Tilgung der ganzen Schuld scheint in 5 Jahren gesichert. Für die nunmehr mögliche Erweiterung des Mu seum'ß ist ein Plan auf— , nach dem zunächst ein Bau errichtet werden soll, der die Kunst⸗ ammlungen des Museums, die Kupferstichsammlung, die Gewerbe— sammlung, die keramische Sammlung u. a. aufzunehmen bestimmt ist; ferner sind Studienräume, Ausstellungsräume und Depots vorgesehen; Diesen Anforderungen kann ein Bau genügen, der etwa die Hälfte des verfügbaren Geländes einnimmt und gegen 1 200 000 k wird. Der Bau ist nicht nur wegen der jetzigen Ueberfüllung dringend, sondern auch deshalb, weil die Gemälde in den jetzigen Räumen stark unter Hitze und Trogtenheit leiden. Der Bilder⸗ aus tau sch mit der Königlichen Pinakothek zu München ist zu beiderseitiger K geregelt worden. Der Katalog der Skulpturen wurde noch im Sommer 1910 sertiggestellt. Die Sammlungen wurden durch Geschenke und Ankäufe um 5660 Nummern vermehrt. Unter den Geschenken war die Sammlung des verstorbenen Kommerzienrats Johannes Kahlbaum in Berlin, die dem Museum durch Vermächtnis n. und über die an dieser Stelle schon berichtet wurde, das bedeutendste. Die Arbeiten im Kupferstich— labinett galten zunächst der Fertigstellung des Zettelkatalogs der Parträtabteilung. Die Bücheret hat sich weiter entwickelt und hatte sich reicher h en f, zu erfreuen; bei den Ankäufen wurden die geschichtliche, literarhistorische, kunft⸗ und kulturgeschichtliche Literatur sowie die Erwerbung hervorragender alter Denkmäler be⸗ vorzugt. Die Benutzung der Bücherei durch einheimische und aus—⸗ r , nin hat sich, ebenso wie der Tauschverkehr, fortgesetzt
Als Beitrag zu den Kosten der weiteren Bearbeitung und Hergusgabe der NUonumenta Germaniae historia sind 71 300 S (300 mehr als im Vorjahre) gefordert. In den letzten zwei Jahren wurden veröffentlicht: In der Abteilung scriptores: Seriptorum rerum Merovingicarum tomus V. ed. Krusch et, Levison; Scriptorum qui vernacula lingua usi sunt tomi VI bars II, ed. Seemüller; seriptores rer. German. in usum scholarum separatim editi: Annales Xantenses et Vedastini rec. de Simson; Helmoldi Cronica Slavorum post Lappen- berg rec. Schmeidler; Johannis abbatis Victoriensis liber. certarum Hhistoricarum ed. Schneider. In der Abteilung leges: Constitutiones et acta publica impera- torum et regum. Tomi IV part. poster. fasciculus II d. Schwalm. — Tomi V pars prior ed. Schwalm. Tomi VIII bars prior ed. Zeumer et Salomon. In der Abteilung diplomata: diplomata regum et imperatorum Germanias. T. 1 ed. Bresslau. Endlich wurden vom neuen Archiv der Gesellschaft für altere deutsche Geschichtskunde Band 35 und IJ herausgegeben. Ver= schiedene Mitglieder unternahmen wissenschaftliche Reisen nach England, Desterreich, Italien und Frankreich. Die der Zentral⸗ direktion überwiesene Büchersammlung aus dem Nachlaß des Pro⸗— sessors Ludwig Traube mit dem zur Verfügung gestellten, zu ihr ge⸗ hörigen paläographischen Apparat ist aus den Mitteln des Reichs pen g n gem ert 6 c
eitrag für das römisch⸗germanische Museum in Mainz sind wie im Vorjahr 30 000 M in den n fan n enn worden. Die Sammlung der Nachbildungen typischer Fundgegen⸗
stände aus ganz Deutschland und wichtiger Vergleichsslücke aus dem
Lusland wurde in den beiden Vorjahren von 23 366 guf 24 682 Nummern gebracht. Die Abteilung der Originale erfuhr einen Zuwachs von 4866 auf 6244 Nummern, in der Mehrzahl ,. deutscher Museen. Für die gleichfalls vermehrte Bücherei sst ein Katalog in Vorbereitung. In den Werk stät ten wurden für mehr als 50 deutsche Museen und Schulen Modelle und Nachbildungen , oft große Fundkomplexe konsenplert, besonderg die Aus⸗ hahn gs tücke von Numantia. Von der Veröffentlichung der . Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit“ ist vom Band V . Heft 11 erschienen, das Heft 12 im Druck fast tollendet. Außer em wurden Führungen und Vorträge für wissenschaftliche Vereine, chulen und das allgemeinere Publikum veranstaltet. 1 Als . für die Leopoldinisch⸗Karolingische tag em ie, der Naturforscher, zurzeit in Halle a. S., fordert * Etat wieder 40090 cc. Die Akademie hat in den beiden letzten ahren 4 Bände (go —=-h3) ihrer Abhandlungen (nava aCta) somie . Jahrgänge (Heft 45 und 46) der Monatsschrift „Leopoldina“ kröffentlicht. Die Bände 94 und oh gehen der Vollendung ent⸗— gegen. Die genannte Monatsschrift enthält neben den Mitteilungen 3 die Mitglieder viele Nekrologe fowie zahlreiche kleine wissenschaftliche rtikel von allgemeinem Interesse. Die Bücherei weist einen Bestand von 7 000 Bänden auf. ; Einen Beitrag von 6000 M enthält der Etat zu den Kosten . internationaten Erdmessung. Von dem Bericht über die m September 1969 in London und Gambridge abgehaltene 16. all⸗ mne Konferenz der internationalen Erdmessung ar Teil J und II Ilhtenen, Von den e internationale Kosten in den beiden letzten ahren ausgeführten Arbelten seien folgende erwähnt: Der Breiten« . t, der zum Studium der Veränderung der geographischen t. ö ten bezw. zur Ermittlung der Polbewegung eingerichtet ist, nahm if den 6 Stationen in 3956 Nordbreite seinen regelmäßigen Fortgang. eu hinzugetreten ist die Sternwarte Johannesburg in Südafrika. .
Erscheinung aufs neue die Notwendigkeit des fortdauernden int er⸗ nationalen Dlensteg sich herausgestellt hat. In der Station Gaithershurg bei Washington wurde auf interngtrionale Kosten ein enitteleskop aufgestellt, an dem ein nordamerikanischer Gelehrter obachtungen zur ö der Frage anstellen will, ob in der gegen ischen Breite Schwankungen von kurzer, etwa nahezu täglicher Periobe bestehen. Ueber die Messungen der relativen Größe der Schwerkraft an den verschiedensten Orten der Erde (gegen 2560) ist in mehrjähriger Arbeit im Zentralburegu ein ,, Bericht ausgearbeitet, der demnächst als Tell IJ der London-Cambridger Verhandlungen er— scheinen wird. Cbenso ist eine vollständige Bearbeitung der Beob— tung der relativen Größe der Schwere auf den Ozeanen und an deren Küsten hergestellt und veröffentlicht; er stellt die allgemeine Isostaste der Erdkruste sicher. In einem 1109 m tiefen Bergwerke in Pribram in Böhmen wurde verfuchsweise ein Horizontal⸗ pendel aufgestellt, ö aus dessen Bewegung die Deformat ton des Erdkörpers unter dem . der Anziehung von Mond und Sonne zu ermitteln. Infolge des starken Gebirgeschubes mußten diese , leider abgebrochen werden.
Der Beitrag fuͤr die Kgiserliche Zentralstation für Erd—⸗ bebenforschung in Straßburg i. Els. ist wieder mit 22 000 sestgesetzt. Aus der Täͤtigkei . Station in den beiden letzten Jahren ist mitzuteilen, daß das Observatorium der Haupt statjon mit verschiedenen neuen Instrumenten autgestattet werben sonnte; so 2 Horizentalpendeln der von Fürst Galitzin angegebenen Fonstrultion, die sich durch Empfindlichkeit auszeichnen und gute Resultate zu geben versprechen. Ferner wurde dag der internationalen seismologischen Assoßiation gehörige große Vertikalseismometer nach Wiechert aufgestellt, das der Hauptstation leihweise überlassen ist, es befindet sich fländig im Betrieb. Zahlreiche, ber Hauptsiatton überwiesene Instrumente wurden untersucht. Neben den wöchentlichen Uebersichten über die seismometrischen Aufzeichnungen der Hauptftation wurde die Auswertung der Aufzeichnungen der Station Reykjavik übernommen, die besonders in betreff der mikroseismischen Be— wegungen, von großem Interesse sind und sehr merkwürdige, bisher wohl nie beobachtete Erscheinungen darbieten. Dlefe Ergebnisse werden monatlich veröffentlicht. Die monatlichen makroseismischen Nebersichten, die in der Straßburger Correspondenz“ erscheinen, finden namentlich bei den Geologen und Geographen großen Anklang. Die Einrichtung eines makro— seis mischen Beobachtungsnetzes in Elsaß - Lothringen ist jetzt durchgeführt. Von den Kapuzinern wurde auf den Marianeninseln auf Anregung der Hauptstation ein makrosels= mischer Beobachtungedienst eingerichtet, dem wir schon eine Reihe wichtiger Nachrichten verdanken. Ebenso wurden an sämtliche, der Hauptstat ion bekannt , meteorologische Stationen in den deutschen Schutzgebieten Anleitungen zur Beobachtung von Erdbeben und Frage garten versandt. Im Jull 1911 wurde an der Adventsbay guf Spitzbergen eine seismische Station eingerichtet, von der ebenfalls wichtige Beobachtungen zu erwarten sind. Vor⸗ bereitet wurde die Ausrüstung mit Instrumenten für eine weitere seismische Station auf Teneriffa. Die Hauptstation hat sich auch der Bearbeitung von ö. Fragen zugewandt, soweit sie mit der Seismologle in Berührung stehen. So wurde für die Untersuchung der lingerbewegungen an Eisenbghnfahrzeugen, ein Apparat ferkiggestellt, der sich gut bewährt hat. Zur Feststellung etwaiger 9 im Straßburger Münster sind gn 29 Pfeilern Marken ein⸗ gelassen, deren Höhenunterschied von Zeit zu Zeit bestimmt wird. In der . (seit November 1910) sind Senkungen nicht ein⸗ getreten; auch ein kranker Pfeiler, dessen Fundgmente demnächst unter⸗ fangen werden Ellen, hat während der Beobachtungszeit keine weiteren Senkungen gezelgt.
Der Beitrag des Reichs zu den Kosten der internationalen seismologischen Assoziation ist wieder . 3200 ½ festgesetzt. Von den Veröffentlichungen des Zentralbureaus dieser Ver— einigung innerhalb der zwei letzten Jahre seien genannt: der makro⸗ seismische Katalog für 1906, in dem die größeren Beben des Jahres in Form von Monographien dargestellt sind, denen Kartenskizzen mit einer graphischen Darstellung des Schüttergebiets und der Verteilung der Stärke innerbalb desselben beigegeben sind; der mikroseismische Katalog für 1906; er enthält die von dem Seismometer aufge— zeichneten Störungen des Berichtsjahres sowie die Epizentralentfernungen einer größeren Reihe von ,, Stationen von dem bekannten oder durch Re nn ermittelten Eptjentrum jedes Bebens; ferner ist eine nalyse der instrumentellen Aufzeichnungen der Station Reykjavik erschienen und die Bearbeitung der Erdhebenkataloge für 1907 in Angriff genommen. Im Juli 1911 fand in Manchester die 4. Konferenz der ständigen Kommission und die 2. Generalversammlung der Assoziation statt. Die Konferenzen sollen statt alle zwei Jahre . nur alle drei Jahre zusammentreten. Auf der Konferenz wurde beschlossen, Stationen zur Beobach⸗ tung der Deformation, die der Erd körper unter dem An— ziehungseinfluß von Mond und Sonne erfährt, in Paris, in der Mitte des nordamerikanischen Kontinents, in der Mitte Rußlands und in ö zu .. 4.
u den Kosten der internationalen Organisation für Luftfchiffahrt sind abermals 4000 ½M im Etat ö, . in den Vorjahren wurden wieder regelmäßig am ersten Dienstag jeden Mongts gemeinsame Aufstiege gemacht, die im Dezember 1909, im August 1910 und im September 1911 zu einer Reihe von . an sechs aufeinanderfolgenden Tagen vervollkommnet wurden. Diese , werden beibehalten werden. Auf deutscher Seite wurde namentlich der Aufstieg im Dezember 1909 sehr ergiebig be⸗ handelt. In ganz Deutschland wurden damals von den in Betracht kommenden Anstalten Aufstiege ausgeführt, aber auch im Auslande war es deutschen Forschern vergönnt, in jener Zeit wissenschaftlich tätig zu sein. Der von Seiner Majestät dem Kaiser zur Verfügung estellte Kreuzer „Victoria Luise‘ machte unter Leitung von Pro— essor Hergesell eine Rehe gut geglückter Registrierballonaufstiege, die bemerkenswerte Ergebnisse . den westindischen Passat hatten. Sie wurden durch Pilotballonaufstiege von S. M. S. „Freya im Winter des nächsten Jahres ergänzt. Im Mat 1911 wurde eine Reihe bemannter und unbemannter Auffahrten zur Untersuchung des Durchgangs des Halleyschen Kometen durch die Atmosphäre unternommen. Wenn die Ergebnisse 6. Aufstiege, wie voraus⸗ zusehen war, für den genannten Jweck auch keinen direkten Erfolg hatten, so haben sie doch dazu geführt, eine Reihe sehr wertvoller Luft grgben aus den verschiedensten Höhen zu liefern, die ein vollständiges Bild von der Zusammensetzung der Atmosphäre in den verschiedenen ine egen ermöglichen dürften. Im hohen Norden beteiligte sich
rofessor Hergesell im August 1910 mit der arktischen Zeppelin— Expedition an den Arbeiten der Kommission. Auf Veranlassung des Präsidenten der Kommission sind in den letzten Jahren an be— sonders interessanten Stellen der Erdoberfläche aerologische Ohservgtorien errichtet worden, die den Zweck haben, die in diesen Gegenden durch kurz dauernde Expeditionen gefundenen gen. durch ständige Beobachtungsreihen zu ergänzen. Seit 2 Jahren befindet sich solch ein Observatorium auf dem Pie von Teneriffa; im Sommer 1911 ist ein ähnliches auf Spitz bergen errichtet, auf dem besonders auch im Polarwinter gerologische Studien mgcht werden sollen. Diese Stationen sind bisher lediglich durch eischüsse Seiner Majeslät des Kaisers und aus privaten Kreisen unterhalten worden. Der Kommission sind in den letzten zwei Jahren folgende Staaten neu beigetreten: Vereinigte Staasen von Amerika, Dänemark, Holland, Belgien und Bulgarlen. Auch . und Chile werden sich voraussichtlich in kurzer Zeit
en. !
Mit dem Sommerhalbjahr 1912 wird an der Landwirt—
erechnung der gemachten Beobachtungen erfolgt im Zentralbureau; die , n. Polbewegung der letzten er zeigt eine wesentliche Ver— größerung seit 1905, die nicht vorauszusehen war, sodaß durch diese
schaftlichen Hochschule in Berlin ein zweis = richt in Rechts., Verwaltungs⸗ . Her er nnn, wesen eingeführt werden. Er ist einerseits für sosche Landwirte be—
stimmt, die sich später alg. Geschäftsführer bel Landwirtschafts , oder anderen Körperschaften zu
andererseits für künftige . und
Wirtschaften, deren 2. 6. in ne gute Ausbildung in einzelnen
2 mit
kammern, Genosse betätigen gedenken, Verwalter großer weit höherem Grade als früher e rg der Rechts- und Verwaltungskunde hedingt.
32 icht auf die mannigfachen ehrenamtlichen Funktionen, die dem andwirt in der Kommunasverwallung und in den beruflichen Srgani— sationen n,. erschelnt die Neuerung zeitgemäß. Der Unterricht ist als Oberstufe für solche Studierende gebacht, welche die vier für ,, mann. Diplomeramen ndr, Semester bereits be⸗
Literatur.
Zweites Jahres supplement 1910/1911 (Band XX
zu Meyers Großem Kon versationskexikon en , m, neubearbeitete und vermehrte Auflage. 1005 Seiten Tert mit S4 Ab⸗ bildungen, Karten und Plänen im Text und auf 99 Bildertafeln darunter 9 Farbendrugtgjeln und 7 selbständige Kartenbessagen sowie 3 Textbeilagen. In Halbleder gehunden 10 46 oder in Prachtband 12 16. (Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien.) Das Bestreben des Verlags von Meyers Großem Konversatlons⸗ lexikon, dieses Werk auch weiter mit der . Schritt halten zu lassen kommt durch die Herausgabe eines neuen Bandes, des zweiten Jahreg⸗ supplements (Band XXIII. zum Ausdruck, dessen vielseitiger Inhalt einmal vieles inzwischen Veraltete ergänzt, richtigstellt und fort⸗ führt, sodann aber auch durch eine beträchtliche Reihe völlig neuer Artikel überrascht. Da finden wir, um einige Beispiele für die erste Gruppe zu gehen, lehrreiche Beiträge zur Fort= führung der Stagtengeschichte und ihrer wirtschaftlichen Be⸗ ziehungen, Uebhersichtsartikel über die Erforschung der fremden Erdteile, Einzelartikel über die Besitzperänderungen der Mächte und ihre Kolonien, über die Entwicklung der Großstädte Berlin, London, New Nork, Paris, Wien. Auch die Berichte über die schöne Literatur der verschiedenen Länder gehören hierher, desgleichen solche über die Fortschritte der Chemie, der chemischen Technologie und Metallurgie, der Physik und Technik und wie sonst die Wissengzweige alle heißen. Charakteristischer kennzeichnen wir den Wert des neuen XXIII. Bandes, der zuglelch ein enzyklopyãdisches Jahrbuch für den Zeitraum 1910/1911 sein will, durch y,. Hinweise auf seinen direklen Zusammenhang mit unserer neuesten Zeit, der augenblicklich die Stichwörter Marolko', Persien , „Tripolitantscher Krieg“ befonderz geläufig hnd. Aktuelle Bedeutung haben auch die Artikel Negereinfuhr in Amerika“, Ostmarkenpolitik“. „Bagdadbahn“, Eifenbahnen der asigtischen Türkei, Säuglingsschutz', „Parlament“, Jugendpflege! Staatshürgerliche Erziehung, „Religiose Bewegung der Ge en⸗ wagrt !, Neutestamentliche Wissenschaft“, „Römisch ⸗katholische Kirche Kolgnisationsinstitut“', Tropenkrankheiten ! und viele andere. Jeit⸗ en e gn. die Tertgeftaltung ist auch das umfangreiche und an⸗ chauliche Bildermaterial, das entweder in den Text eingefügt oder guf besonderen Tafeln in ein⸗ und mehrfarbiger Ausführung belgegeben ist. Von schwarzen Tafeln seien herausgegriffen die Illustratlonen zu den Artikenn; Ballonphotographie n, Unterfeeboote', „ Feuermelde⸗ anlagen ., Reklamebeleuchtung“, ‚Wasserbau“, , gUnibersitätsbauten., „Moderne Grabmäler“, Gleftrochemische Apparate, Konserblerungtapparate'. Fine interessante Zufammen⸗ stellung bieten die 4 Tafeln „Selbstbildnisse von Künstlern des 15.— 20. Jahrhunderts“, nicht minder die Gruppentafeln mit Bild— nissen hervorragender Geologen, Botanlker, Zoologen, Chemiker, . und französischer Dichter der Gegenwart. Herhorragend gelungen sind die farbigen Tafeln zu den Artfkeln Neue Zierfische“, Neu , , Neue Gartenpflanzen, Heldelandschaften ), Bakterlen' Marmor- und Schmucksteine'. Schließlich möchten wir auch noch der 7 neuen Karten gedenken und darauf die „Mag⸗ netischen Karten von Deutschland*, die Geologische Karte von Elsaß⸗ Lothringen“, die Karte „‚Nutzhare Minerallen in CElsaß Lothringen und die Karte über ‚Amerikanische Parkanlagen“ hervorheben.
Theater und Musik.
Kurfürstenoper.
Sehr viel mühevolle künstlerische Arbeit hat der Direktor
auf die Oper 0 z vadis?“, Text von Henri Cain , Dans Löiehstoeckh, Musik von Jean Nougu o, verwandt, deren Erstaufführung am Sonnabend in der Kurfürstenoper stattfanb. Das Werk, das in sechs Bildern im wesentlichen den Inhalt von Henryk Sienkiewiez Roman gleichen Namentz wiedergibt, bletet dem Regisseur roße und lohnende Aufgaben; man versteht es daher, daß . doris danach griff und seine Hoffnung auf den Erfolg der . Wirkung dieser Bilder gründete. Diese Hoffnung wäre gewiß ganz erfüllt worden, wenn es ihm gelungen wäre, die Szenenreihe in rascher Aufeinanderfolge, nur durch ere einzige längere . unterbrochen, sich abrollen zu lassen. Vie Tücke des Obsekts ließ viel⸗= leicht alle guten Absichten scheitern. Das Publikum wurde während der überlangen Zwischenakte ungeduldig und unduldsam und geriet in jene gefährliche Spötterstimmung, die in Berlin schon manchem Bühnenwerke verhängntsvoll wurde. Die Nougustsche Oper bat, ob⸗ zwar sie keine musikalischen Offenbarungen bringt, durchaus Anspruch auf Beachtung. Der Textdichter hat die Hauptmomente des Romans zwar recht lose, aber durchaus verstaͤndlich aneinander= gefügt. Die ersten beiden im Hause des Petronius und am rl. Neros (mit dem berühmten Brand der Stadt) sich ab⸗ pielenden Szenen machen den Zuschauer mit den Gestalten bekannt, die die . mit dem dem reichen Petronius befreundeten jungen Römer Vinictuz und der Christin Lygig, der es gelingt, ihn auf die Seite ihrer Glaubensgenossen zu ziehen. Das dritie Bild zeigt den Schlupfwinkel der Christen unter einem Brückenbogen am Tiberufer, wo sie sich zum Gebet versammelt haben. Petrus, der Apostel, kommt zu ihnen den Strom hinabgefahren und berichtet von einem Gesicht, das ihm geworden. Christus sei ihm erschienen und habe auf seine Frage Wohin gehst Du?“ (Quo vadis ?) geantwortet, er gehe nach Rom, um dort noch einmal den bitteren Kreujestod zu sterben. Das vierte und fünfte Bild zeigen daz Beluarium und den Zuschauerraum deg Zirkus, wo in Gegenwart Neros und der zuschauenden Volksmenge die der Brandstiftung an— geklagten Christen den wilden Tieren preisgegeben werden. Das ab— schlief ende Bild zeigt den Selbstmord des Philhellenen Petronjus, der gemeinlam mit der ihm ergebenen Sklavin Eunike in Schönheit flirbt. Diese Szenenfolge hat der französische Komponist mehr mustkalisch illustriert als gestgsstet es ist nichts in seiner, nur die allgemeine Stimmung i n,, Musik, was zum Aufhorchen zwingt, nichts Eigenes noch Charakteristisches, aber auch nichts Störendes und Geschmack— loseß. Sie klingt in der Seele nicht nach; wenn sie am Ohre pvorübergerauscht ist, ist sie auch schon vergessen. Am ge⸗ fälligsten ist pielleicht das Duett der beiden Sklavinnen im ersten Bilde; am feierlichsten die Erzählung des Petrug. — Auf die Aufführung war, wie eingangs erwähnt, viel Mühe verwandt worden, und in den heiden Haupibildern des Werks: dem Brand Roms und den bewegten Vorgängen im Zirkug, konnte Herr Moris seine Meisterschaft als Regisseur erweisen. Hier war auch der Beifall stürmisch, und boran. ern. eil. waren . Dle Aufführung nahm onst, von Klesnigkeiten abgesehen, unter der mustkalischen Leitung des Kapellmeisters Rumpel einen guten Verlauf. Das Liebespaar wurde von Tania QOumiroff und dem neuen Tenoristen Franz Petter angemessen darge⸗ stellt und gun obgleich letzterer wegen Heiserkeit um Nachsicht ge⸗ beten hatte. Konrad von Zawilowskt 63 onius) und Ida Salden (Eunike) waren ebenfalls vortreffliche Vertreter ihrer Partien. Die esanglich minder bedeutende Rolle des Nero gab Willy Merkel nteressant in Maske und Spiel. An Serges Warjagins Petrus störte außer einigen Intongtionsschwankungen die fremdartige Aus
sprache des Terteg. Vortreffliche Lesstungen boten noch Art barer hen fee einintr he seie he
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