des Deutschen Reicheg. Der lãnd⸗ liche Mittelstand darf, nicht noch künstlich 6 ᷣ . Steigerung der Produkttionskosten er bar gt 2 e 1 sich also auf die Seite der Interpellanten! Wir a 9 2 w it unserer Ansicht in diesen ter d 4 5. sich hier um Mittelstandspolitik im . ner. Wortes; wird keine Erleichterung geschaffen, so wird dieser * 1 Mlttelstand weiter zurückgehen und der ieh r nndhestn sish . ö. die Viehzucht legen. Der Großgrundbesitz kann . usen xy . . . . 6 ö kabust ni ihen zu lassen, die erforder sroße . 9 be, n. . 8 k bieten. den es verlangen kann; auch. Dr. Hah mü ssen, daß solche e e, leicht in . , ust zu arbeiten gezwungen sind. 2 moralisch; Er ö zeltweiligen guflẽk an wäre nicht zu mnters hat n; ie, ern hat alle Ursache, den Schatz von Vertrauen, den, sie . Vo . ö hat, nicht zu vergeuden, sondern ö. vermehren. Auch hier g c e X : Bis dat, qui cito dat! . K . alte wert . 663] führt zur Begründung der , , Albrecht aus: Im Jahre 1963 hat man bei den J, ae K. debatten dem Volke den Anbruch einer segensrei . , ,,. sprochen, die ebenso wie den Produzenten auch den . ö. gute kommen würde. Was ist von jenen hirophehelungen ; . blieben? Einen ganz besonderen Geniestreich hahen 6 Xi. J ö . Kiagen und die Regierung war diesem Zoll nicht geneigt; ahe Klage r . K J . enn . ,,. Regierung der Not und den Klage Volks k Tei der Aufmerksamkeit schenken wollte, wie de . . Aber davon hört man nichts. Es gibt im ,, . ö, Distrikte, deren Bewohner von nichts als Karteffeln e . . . Rartoffeln in allen Variationen Morgens, Mittags und Aben e . . bilden. Nicht weniger als 20 . 5 ö. schen Bevölkerung haben ein Einkommen won, unter ö. e. ; . Mißernte in Kartoffeln ist für diesen Teil des Volkes, fas kö ünbeil, das sie treffen kann. Die Arheiterklassen, ,, Beamten, die kleinen Bauerntagelöhner k. ö. Mit dem Hinweis auf die Steigerung der k ih . nichts be gon e g d. , k . sprechen zu deutli agegen. Die Löh n zwar absoh . . die gleichzeitig Steigerung Der . preise beträgt das Drei⸗ und Mehrfache der Steigerung it . ö. Die „Deutsche Tageszeitung“ ist schon empört . . ö wägungen der K ö . . 3 6r daß die Slar en Rattbsse 918 0 eM. 2X 8 . . 8 . 1. Hunderttausende von. Menschen elend rn f st würden sie bescheidenen Forderung dahinsterben, sonst würden sie der ganz J . der Aufhebung des Kartoffelzolles nicht . re g. ö Kartoffeln sind das armseligste Nahrungsmittel . . 6 J ö ge fell e um hat in Erwägungen“ bei den Regierungen; Ver Karton, sum hatzi— . JJ . . . 26 , in Engle 14, in Frankreich 234, in. Oesterrcich 2483, in Hen ch— a dn ng auf den Kopf. Die Engländer und . 5 effer, die Deutschen Kartoffelesser. Hier gilt, das ehh n rt Die die Götter verderben wollen, den strasen sie mi . 3 . Agrarier sind nicht zu belehren, und so ist et ,, . Zahl der bäuerlichen Stimmen für uns bei den . n, , erheblich gestiegen ist. Es ist statistisch . . von 100 Landwirten 81 Co gar keinen Nutzen von den 5e
i Jahren kostete bei s in Thüringen das zöllen haben. Vor zwei Jahren kostete bei uns in hürin
Pfund Sauerkohl s5—8 . Jetzt kostet es 16— 18 3. din en ko steten Famals 12, heute 24 3, Erbsen und Bohnen desgleichen. 963. n — 3 59 57 , i 1 9 fri⸗ h ö ö 22 —24 *. Schmalz kostete früher 50 iet . 5 R — ö 7 d ärvs fe ite ü ) W e e ö Eine Familie von 5 Köpfen hat heute . 8 ise ü e zahle üher. Sie stei zreife über 4 J mehr zu zahlen als früh steigerten Preise über 3 , . 2 — sich über er Mann; der Reichskanzler we wundern sich über unsere 110 Mann; ¶ Neicht⸗ 3. Ein nr un ft Ja, wir brauchen 4 J . zeif ie Le ie agrarische Gesetze 2 aufzu⸗ weisen, um die Leute gegen die ggre setzgi . . Die Herren oben merken nichts von hohen . Preifen, sie geben ihrer Fran Gemahlin ein. bestimmtes We zen. geld; diese wundert sich vielleicht ein wenig über die böheren Preife aber die Herrschaften brauchen sich deshalb . sagen. Bei den kleinen Leuten handelt es sich aber um bedeut ende Bruchteife ihres Einkommens, die sie mehr bezahlen müssen, und da wundert man sich noch, daß soviele , , . 9 wählt werden. Der preußische Staat läßt seine ö . . 5 ö. e . z * 5 4 5 2 * * 3 5 einem Einkommen von unter 900 6 steuerfrei aber r . Agrarier die Taschen derselben Einwohner leermachen, Die . fe enihalt nach den Forschungen der , . verhã ö äßig geringen Nährwert Unsere Nachbarn wünschen nur mäßig geringen Nährwert. d Suspendierung des Kartaffelzolls bis 1. Mei. Das, genügt. nicht, ö 1. Mai bis 1. August ist für den kleinen. Mann, die Kar⸗ toffel am nötigsten, daher verlangen wir die vollständige Aufhebung des Zolles schon deshalb, weil es sich nicht um eine, vorübergehende Erschein ung handelt; damit rechnet auch unsere Regierung. 9 deutsche Arbeiterklasse hat durch ö . sich k Maß von ßhung erreicht. Diese Löhne reichen nur für normale Maß von Lohnerhöhung erreicht. Diese Löhr Shen nur für, e ehen aus. Die Unterernährung im Thüringer Walde an. Tuber⸗ Falose Vorschwüb geleistet. Man denkt an alle möglichen Mittel der Bekämpfung dieser Seuche, aber an das 266 , , , w. gresche Srnähr denk sere Agrarier nicht. ; gesunde, ausreichende Ernährung, denken un i en , ne betrifft so ist schön vom Vorredner nach— 53as d — 1 ] 1 . J ⸗ alien 1 gewiesen worden, daß ein großer Teil der bäuerlichen landwirtschaft⸗ lichen Bevölkerung aufs lebhafteste an ihrer Verhilligung . ist. Ich habe bei den kleinen Bauern persönlich darüber Er . — . 1 * 282 ö ö. 8 . 9 r. kundigungen eingezogen, die die Ausführungen, des ,,. ö Wendorff lediglich bestätigen. Der Abg., von Arnim⸗Züsedom za im Ygreußischen Abgeordnetenhause gesagt, die schwersten Folgen der vor⸗ sahrizen Dürre' würden erst im nächsten Sommer fühlbar werden; bas heißt mit anderen Worten, die Fleischpreise, besonders die Schwein epreife, dürften eine bisher nicht geahnte Höhe . Pit dem famosen Rat des Abg. , an . . irb, iß en ni viel Fleisch“, i e Se murer wird, dann ißt man eben nicht so viel Fleise — ᷣ nr. abgetan; und mit dem Beten Unser tãglich Brat, gi . heute allein ist den ärmeren Klassen nicht geholfen. Die 3 itik, die die Unterernährung der Arbeiterklasse zur Folge hat, if ö . Raub am Beften des Volkes. Die Aufhebung des Kartoffelzolls wird vom arbeitenden Volk auf das dringendste gefordert. Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück: J . Meine Herren! Die beiden Interpellationen, die uns heute e⸗ schäftigen, nehmen einen Faden wieder auf, den wir vor d, . Monaten, und zwar im vorigen Oktober, hier im Reichstage ausgie ig gesponnen haben. Die Frage, ob eine Ermäßigung der Zölle auf * ö 1 34 * 5 . 8 Futtermittel angängig und geeignet sei, die Folge der Dürre . vorigen Sommers in etwas abzuschwächen, hat damals in unseren Er⸗ oörterungen einen breiten Raum eingenommen. Sie wissen aber auch daß das Reich und die Bundesstaaten schon im vorigen herb. bevor die Erörterung im Reichstag stattfand, alle diejenigen Maßnahmen ergriffen haben, die ihnen durchführbar und zweckdienlich erschienen. Ich erinnere an die Anordnungen, die das Reich, Preußen und auch die übrigen Bundesstaaten auf dem Gebiete der e m e , griffen und, wie allgemein zugegeben wird, mit Erssolg ö, bie. haben. Ich erinnere an die Erleichterungen, die den Brennere en durch die Erlaubnis der Verwendung von Mais 1 wurden. Ich will nicht die einzelnen Maßnahmen aufzählen, die die Bundesstaaten
kommens der Viehzucht
der Verwaltung ergriffen haben. Ste wissen aber auch, daß die verbündeten Regierungen im vorigen Herkst auf Grund eingehender Erwägungen zu dem Ergebnis gekommen waren, daß eine zeitweilige Aufhebung der Zölle auf Futtermittel grundsätzlich bedenklich und nicht geeignet sein würde, die Schwierigkeiten zu beheben, deren Vorhandensein auch von ihrer Seite anerkannt wurde. Ich kann es trotzdem verstehen, wenn Sie wiederum auf diese Fragen zurückkommen. Niemand weiß besser als die verbündeten Reglerungen, und niemand bedauert es mehr als die verbündeten Regierungen, daß die Ernteausfälle des vorigen Sommers für zahlreiche Kreise von Produzenten und für ahlreiche Kreise namentlich von kleinen Konsumenten mit beschränktem Ein— kommen erhebliche Schwierigkeiten für ihre Lebenshaltung und die Führung ihrer Wirtschaft im Gefolge haben mußten. Dement sprechend haben auch die verbündeten Regierungen und hat der Herr Reichskanzler die Entwicklung der Dinge im Laufe der letzten Monate aufmerksam verfolgt, und auch in den beteiligten Reichsressorts hat man ien mer erneut die Frage geprüft, ob etwa eine Aenderung in den Verhält⸗ nissen eingetreten sei, ob sich neue Wege öffneten, um die von Ihnen und uns allen beklagten Mißstände zu beseitigen oder abzuschwächen, oder ob früher erhobene Bedenken etwa hinfällig geworden sein könnten. ö . Nun möchte ich aber doch feststellen, daß seit dem vorigen Herbst eigentlich nichts geschelhen ist sehr richtig! bei den Sozialdemokraten; — Heiterkeit), was die Situation . lich verschoben hätte. Es ist nichts eingetreten, was die damalige Beurteilung der Dinge durch die 1 Regierungen als unzutreffend erscheinen lassen ö Die Schätzungen, die wir — 43 ausgesprochen haben, haben sich im zesentlichen als zutreffend erwiesen. ö . 69 nicht eingehen auf die umfassenden Darlegungen, die damals vom Regierungstisch aus gemacht sind. Auch die Herren Vorredner haben es ja vermieden, im großen auf die . im vorigen Herbste zurückzugreifen. Ich nehme aber auch an, daß die damaligen Erörterungen jedenfalls der Mehrzahl unter Ihnen in ö Haupt- und Grundzügen noch bekannt und erinnerlich sind, sodaß ich ohne weiteres an sie anknüpfen kann. . ö. Ich möchte bloß eins wiederholen, meine Herren. Wir ,. im vorigen Herbst auf Grund von Statistiken, auf Grund von Schätz ungen, auf Grund von Material, das wir aus aller Welt . haben, festgestellt, daß in Deutschland im Jahre 1911 die Grnte an Brotgetreide in der Quantität gut, in der . ö ausgefallen sei, und wir konnten feststellen, daß die Welternte ber at ig sei, daß ein Mangel an Brotgetreide unter leinen Umständen zu er⸗ warten sei. Wir haben damals ferner festgestellt, daß die . Gerste bei uns etwas besser als in den vorhergehenden . Jahren ausgefallen ist. Wir haben damals schon feststellen . aß die Haferernte ungünstiger als in den beiden vorhergehenden Jahren war. Die Haferernte war im Vergleich zu den Ernten der . Körnerfrüchte die schlechteste, und ich will hinzufügen: mh in ,. Hafer produzierenden Ländern, beisplelsweise in den J Staaten von Amerika und in Rußland ist die Daferernte im ver⸗ gangenen Jahre eine außerordentlich ungünstige . J Schlecht bei uns und auch bei unseren Nachbarn ist . die Ernte an Rundgetreide und Dülsen früchten gewesen. Einen Ausfall haben wir gehabt bei einem großen Teil der Gem ü se. Denselben Ausfall haben unsere Nachbarn gehabt. . Am bedenklichsten aber von allem, meine Herren, ist es zweifellos bei den Dach früchten gewesen und unter den Hackfrüchten in erster Linie bet der Kartoffel. Wir haben im vorigen Herbste schon ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Ausfall an den Kartoffeln deswegen so bedenklich war, ö. beinahe ein Drittel unseres Jahresbedarfs fehlte, weil wir . Jahresbedarf an Kartoffeln gewöhnt sind zu 99 0/0 selbst zu produ⸗ zieren und nur in ganz geringem Umfange aus den uns umgebenden und anderen kartoffelhautreibenden Ländern zu ergänzen. . Dazu trat eine weitere Schwierigkeit, die in der gam unzulãng⸗ lichen Maisernte beinahe aller mai produzierden 36 lag, . Unzulänglichkeit, die so groß war, daß nach unserer Auffassung nicht darauf gerechnet werden konnte, irgend nennerewerte Quanten . Mais in das Land zu ziehen, um so wenigstens für Futterkartoffeln inen E zu beschaffen. kö ö . — das möchte ich im Anschluß an bie Ausführungen des Herrn Abg. Wendorff feststellen . von unserer Seite ausdrücklich betont und anerkannt worden, daß in derschiedener Richtung diese schlechte Futterernte ganz besonders ju beklagen sei und verderblich wirken mußte im Hinblick auf die Verwüstungen, die die Maul⸗ und Klauenseuche an unseren Viehbeständen angerichtet hat. Auf die Maul ⸗ und Klauenseuche will ich jetzt nicht weiter eingehen. Sowelt notwendig, wird sich vielleicht im aufe 23 Debatte dazu Gelegenheit geben. Ich will nur dag eine fetstellem. daß in Deutschland am 31. Januar 1912 in 2427 Gemeinden ö. in überhaupt 329 Gehöften die Maul⸗ und Klauenseuche ,, gegenüber dem Höchstbestand am 165. November 1911 in 5302 Ge⸗ meinden und am 31. August 1911 in 38 250 Gehöften. Di Herren wollen hieraus entnehmen, daß im Laufe des Winters die Maul⸗ und Klauenseuche zweifellos mit Erfolg bekãmpft worden ist, daß ein er⸗ heblicher Rückgang eingetreten ist, und daß zu hoffen steht, daß wir allmählich auch dieses Feindes wieder werden derr werden. ö. Nun, meine Herren, ich habe Ihnen eben in allgemeinen Zügen die Feststellungen gegeben, die wir im vergangenen Herbst ö haben, und ich möchte meine Behauptung von vorhin, daß diese Fest⸗
ich im vergangenen Herbst meine Ausführungen gestützt habe.
daß sie für diesen und jenen von Ihnen von Interesse sind.
Brotgetreide verfügten. Dieselbe Rechnung
s richtig erwiesen hätte, mit wenigen Zahlen be⸗ 4. . ö . ö ab, auf das überreiche Zahlenmaterial, welches unsere Verhandlungen im Herbst hier beherrscht hat, jetzt einzugehen. Ich setze voraus, daß diejenigen unter Ihnen, die sich . diese Frage interessieren, das dem Reicht tag zugegangen Heft mi Zahlen zur Hand haben, oder daß es ihnen zugänglich ist, auf das
Also, meine Herren, im Anschluß an die allgemeinen Feststellungen über den Stand der Ernteverhältnisse im vergangenen Herbst und im Anschluß an die damals gegebenen Zahlen möchte ich folgende wenige Daten geben, von denen ich ausdrücklich anerkenne, daß sie die Situation nicht erschöpfend illustrieren, von denen ich aber annehme,
ĩ : . ĩ ide des Meine Herren, wenn Sie unsere Ernte in Brotgetrei Jahres . und dazurechnen den Einfuhrüberschuß, so ergibt
i ahre 1910 im Inlande über 16 Millionen Tonnen , wer,, . für das Jahr 1911
gerechnet in diesem Jahre, d. h. dem eben abgelaufenen Jahn, 16, Millionen Tonnen im Inland zur Verfügung hatten, also n Mehr von O, 9 Millionen Tonnen. Für Gerste stellt sich diesch, Berechnung dahin, daß im Jahre 1910 im Inland zur Verfügun standen 5,9 Millionen Tonnen gegen 6 Millionen Tonnen in Jahre 1911, die sich teils auf eine bessere Ernte, in allererster An aber auf eine gesteigerte Einfuhr aufbauen und ein Mehr un o,8 Millionen Tonnen zugunsten des Jahres 1911 ergaben. z Hafer stellt sich dieselbe Berechnung dahin, daß für 1910 zur In fügung standen 7,9 Millionen Tonnen gegen 8 Millionen Tonnen d Jahre 1911, sodaß sich auch hier ein Plus von O, 1 Million Tonng ergibt, ein Ueberschuß, der trotz der schlechten Ernte und trotz hn schlechten Auslandzernte erreicht werden konnte durch eine erhellt größere Einfuhr an Hafer, als sie das Jahr 1910 gebracht hn Weiter ergibt sich, daß an Mais 1911 gegen 1910 mehr n. geführt sind O, 7 Milllonen Tonnen, daß an zollfreien Futta, mitteln (außer Kartoffeln) mehr eingeführt sind gegen das Voꝛjch
außer Futtergerste, Hafer und Mais, die ich eben besonders angefih habe, O, oz Millionen Tonnen. Ich will dabei bemerken, daß nn den zollfreien Futtermitteln die größte Steigerung in der Einfuhr h Kleie aufzuweisen hat, darunter in erheblichem Umfange Kleie, aus Nordamerika kommt. Das ist um deswillen interessant, wei n annehmen können, daß es sich hier in erster Linie um Maiskleie z handelt hat.
stellungen geerntet 43,5 Millionen Tonnen im Jahre 1910; h ü .
Einfuhrüberschuß im Jahre 1910 beläuft sich auf 0, 006 Mille
Tonnen, sodaß im Jahre 1910 zur Verfügung standen 43,5 Milli
J en. Tonnen n.
1911 weniger vorhanden waren 9 Millionen Tonnen. Gört! hin Aber diese Zahlen können, abgesehen davon, daß derartige Schähmnm immer etwas Unsicheres haben, auch nicht so hingenommen uin wie sie hier gegeben sind. Denn wir können annehmen, a z Prozentsatz an kranken Kartoffeln, der 1910 8 0/o betrug, 1911 auf 1,3 / zu beziffern war, sodaß also bierdurch dae Winter zur Verfügung stehende Quantum Kartoffeln sich zwesll um 3 Millionen Tonnen höher gestellt hat als im vergangenen RM
6 Millionen Tonnen rechnen, wobei ich aber nicht verschweigen daß in der Presse auch niedrigere Zahlen, unter anderem 3,5 Millionen Tonnen, angegeben werden. . Es stecken ja in allen solchen Schätzungen und Berechnungen Reihe von schwer zu kontrollierenden Momenten; zum Heispiel! ich in meinen Berechnungen auch schon wieder außer Ansaß gel welchen Schaden der plötzlich und ganz unvermittelt e Frost des Januar für die eingemieteten Folge gehabt hat. Zu diesem Ausfall an dann ein erheblicher Ausfall an Grünfutter, . der überhaupt nicht zu schätzen ist, und es tritt dann ein erheblicher Ausfall an Rauhfu tt er, der sich nach der ß Statistik berechnen läßt auf 13 bis 14 Millionen Tonnen. Diele interessieren die Zahlen, die zu dieser Rechnung geführt kale sie im allgemeinen weniger beachtet werden als die dihlen auf Getreide, Fleisch und dergleichen beziehen, Wir haben geen an Luzerne im Jahre 1910 1,7 Millionen Tonnen, , x. 1910 11,9 ( . ö. 1910 28,3 . , ; ö das gibt zusammen einen Ausfall von 13, Millioen Tonnen. . man dann noch berücksichtigt, daß wir im Jahre 1910 118 00024 und im Jahre 1911 132000 Tonnen eingeführt haben und man welter berücksichtigt, daß ein großer Teil unserer Nachbasn auch schlechte Rauhfutterernten gemacht hat, so wird man, wem gerecht sein will, hier, wie im Hinblick auf alle übrigen Zihlu⸗ ich gegeben habe, feststellen müssen, daß unser Handel heren hat, was nach Lage der Verhältnisse herangeschafft werder ö Daß das nicht zu normalen Preisen geschehen konnte, liegt i Natur der Dinge.
Kartoffeln Weiden
11 14 an Klee ö = . 1
an Heu , .
der Preise, die ich Ihnen für die einzelnen Getreidearten im ka ich nur eins: daß Weizen und Roggen der Natur der 31 hoch stehen, aber im Jahresdurchschnitt nicht höher stehen, a 3 ; schon in früheren Jahren gestanden haben; daß . 4 Preisen eine ganz abnorme Höhe erreicht — denn er reicht er den Preis des Weizens —; daß ebenso der Maisprels ein .
Richtig ist, daß, wie schon gesagt worden ist, die 3 preise in diesem Jahre außergewöhnlich hoch sind; . haben wir noch nicht gehabt, sowohl für Fabrik⸗ , . 4 Richtig ist, daß an einzelnen Orten die hohen ö, , ⸗ vorhin für den Detailhandel angegeben worden sind, n,, sind; aber es muß demgegenüber festgestellt werden, daß . w. Tendenz keine allgemeine ist, sondern daß wir, wie in n, an einzelnen Marktorten auch niedrigere, minder hohe und he Preise festzustellen gehabt haben. ; . . erheblicher Mangel an Kartoffel. bestreitet niemand; am allerwenigsten habe ich den . dieser Hinsicht irgendwie schön zu färben. . Um . Bild vollständig zu machen — und wenn eine . zrterung hier überhaupt beliebt wird, müssen J, nähernd vollständig sein — möchte ich nur noch , auch bezüglich des Viehes und des Fleisches die , Voraussagen, die wir im vergangenen Herbst gebrac ö. e wesentlichen als richtig erwiesen haben. Ich e ,. . auch hier, Zahlen zu geben — die Herren, die mich ö wissen, daß ich, wenn es nötig ist, sehr viel Zah kann (3ustimmung und Heiterkeit).
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
in den Grenzen ihrer Kompetenz auf dem Wege der Gesetzgebung und
angestellt, ergibt, daß wir an Ernte und Einfuhrüberschuß zusammen⸗
O, 4 Millionen Tonnen und an zollpflichtigen Futtermitten
Was die Kartoffeln betrifft, so sind nach den jetzigen
Dieselbe Berechnung für 1911 ergibt, daß uns nn a Verfügung standen 34,9 Millionen Tonnen, sodaß also im MaM
So können wir alles in allem mit einem Kartoffelausfalln
Kartoffeln
ö e ge, Ich will Sie nicht belasten mit einer vergleichenden n
Herbst gegeben habe, und der heutigen Notierungen. Feststellen n
zum Deutschen Reichsan
M 48.
(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)
Ich beschränke mich auf die kurze Bemerkung, daß die Fleisch— pretse gegen den vorigen Herbst eine wesentliche Aenderung nicht erf ahren haben, daß der Auftrieb auf den 22 großen Schlacht⸗ höfen, deren Zahl ich Ihnen im vergangenen Herbst hier vorlegen durfte, sich für Rinder und Kälber nicht wesentlich gegen den Herbst und die früheren Jahre modifiziert hat, daß nur ein sehr starker Auftrieb an Schweinen zu verzeichnen ist, Verhältnisse, die aber nur dann richtig gewürdigt werden können, wenn man gleichzeitig feststellt, daß die Viehzählung in Preußen trotz des ungünstigen Jahres 1911 eine nicht unbeträchtliche Steigerung des Rindviehbestandes gegen 1910 ergeben hat (hört! hört! im Zentrum), daß ferner eine sehr be— deutende Steigerung des Bestandes an Schweinen festgestellt ist, — ein Umstand, der es vollständig erklärt, daß die Schweinepreise im Laufe der letzten drei Jahre und auch im letzten Jahre ge⸗ sunken sind. Es ist vielleicht interessant hinzuzufügen, daß dieses Plus an Schweinen, das auf den Markt gekommen ist — es hat sich im Jahre 1911 um 2isz Millionen Stück gesteigert —, die Wirkung gehabt hat, daß der auf den Kopf der Bevölkerung ent⸗ fallende Gesamtfleischverbrauch — ich habe Ihnen auch darüber im vergangenen Herbst eine Tabelle vorgelegt — nicht unbeträchtlich höher war als im Jahre 1910. (Hört! hört! rechts) Es ergibt sich im Jahre 1911 ein Fleischverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung von 53,71 kg gegen bl, 94 kg im Jahre 1910. (Hört! hört! rechts und im Zentrum.)
Meine Herren, diese Zahlen sind interessant! Selbst wenn man berücksichtigt, daß der Fleischkonsum, der auf den Kopf der Bevölkerung errechnet ist, durch Schätzungen des Gewichts der zur Schlachtung gelangten Tiere ermittelt worden ist, und wenn man dabei berückichtigt, daß vielleicht im Laufe des letzten Jahres nicht überall vollreife Tiere geschlachtet sind, daß also die zugrunde gelegten Gewichte vielleicht zu hoch ge— wesen sind, (sehr richtig! links5 so bleibt immer bestehen, daß von einer Fleischnot zurzeit nicht die Rede sein kann und, wenn man mit den Steigerungen der Viehbestände in Preußen rechnet, angenommen werden kann, daß die Anschauung, die die verbündeten Regierungen im vergangenen Jahre vertreten haben, daß wir über diese schwere Klippe der Fleischversorgung des Volkes hinwegkommen würden, vor⸗ aussichtlich die richtige gewesen ist.
Nun, meine Herren, so liegen die Dinge. Die Herren Vor⸗ redner haben etwas Ueberflüssiges getan, wenn sie versucht haben, den verbündeten Regierungen nachzuweisen, daß die Dürre des vorigen Jahres zu erheblichen und beklagenswerten Mißständen geführt hätte, und wenn sie versucht haben, uns nachzuweisen, daß die Preise für viele Lebens bedürfnisse und Lebensmittel erheblich hoch sind. Meine Herren, es dreht sich aber heute um eine ganz andere Frage: es dreht sich zunächst um die Frage, ob es zulässig und zweckdienlich ist, den Zoll auf Mais zu suspendieren. Es kann nicht bestritten werden, daß Mais sehr geeignet ist, mangelnde Futtermittel, ins— besondere die Kartoffel zu ersetzen, aber unter der einen Vor— aussetzung, daß man welchen hat (sehr richtig! und Heiter⸗ keit, unter der Voraussetzung, daß man imstande ist, aus den Ländern, die Mals produzieren, Mais zu uns hereinzubringen. Nun hat der Herr Reichskanzler bereits im vorigen Herbst gesagt: die Auf— hebung des Maiszolles ist grundsätzlich bedenklich; es ist immer be⸗ denklich, plötzliche Störungen in einem in seinen einzelnen Teilen und Sätzen sorgsam abgestimmten Zolltarif herbeizuführen. Er hat dabei darauf hingewiesen, daß solche Versuche häufig zu ganz anderen Er— gebnissen führen, als beabsichtigt gewesen ist. Er hat dabei hin— gewiesen auf die Erfahrungen, die Frankreich vor einigen Jahren gemacht hat, als es den Weizenzoll aufhob, um eine Ermäßigung des Welzenpreises zu erzielen, und dabei die Preise nicht nur nicht reduzierte, sondern vorübergehend und stellenweise sogar in die Höhe trieb. Aber der Herr Reichskanzler hat endlich auch darauf hin⸗ gewiesen, daß, wenn man über alle solche Bedenken hinweggehe, eine Suspension des Maiszolles nicht helfen würde, weil es uns nicht gelingen würde, bei der schlechten Ernte, wie sie in fast allen mais— produzierenden Ländern vorlag, Mais hereinzubringen.
Meine Herren, ich habe mir gestattet, im Anschluß an diese Aus⸗ führungen des Herrn Reichskanzlers mit einem ausgiebigen Zahlen— material nachzuweisen, daß die Maisernte in der ganzen Welt un— gewöhnlich schlecht und unzureichend war. Ich habe damals fest⸗ gestellt, daß in Amerika der Ernteausfall größer gewesen war als das ganze Quantum, das Amerika im Jahre 1910 ausgeführt hat. (Hört! hört! rechts und im Zentrum.) Ich habe darauf hingewiesen, daß in der übrigen Welt kein Mais zu haben sei, daß Argentinien seit der Mitte des vorigen Jahres nichts gebracht habe; ich habe darauf hin— gewiesen, daß in Südafrika kaum der Bedarf des eigenen Landes zu decken ist, und ich habe endlich festgestellt, daß diesem großen Manko in der Welt gegenüber nur ein Quantum von etwa 12 Millionen Doppelzentner in den Donauländern zur Verfügung stand für den Export nach dem gesamten Westeuropa, dessen Bedarf nicht annähernd mit diesem iu den Donauländern verfügbaren Quantum gedeckt werden konnte. Daraus haben wir gefolgert, daß, wenn wir uns wirklich entschließen würden, eine Suctpension des Mais ʒolles eintreten zu lassen, damit wahrscheinlich nicht ein Sack Nai mehr in das Inland gelangen würde. (Zuruf links: Aber etzt. — Was jetzt kommt, werde ich Ihnen gleich sagen, Herr Fegter! — Wohl aber — haben wir gesagt — wird eine derartige Derabsetzung des Zolles in einem Zeitpunkt, wo alles nach Futter schreit, eine Steigerung der Preise herbeiführen (sehr richtig! rechts und im Zentrum), und der Zoll würde niemals — haben wir ge— sagt — den Viehhaltern zugute kommen, sondern er würde in der dauptsache in den Händen des Handels sitzen bleiben (sehr richtig! rechts und im Zentrum), wie daß der Fall gewesen ist bei einem erheblichen Teil der Preigermäßigungen, die sich aus den Reduktionen der Eisenbahntar fe ergeben hatten. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum.)
Zweite Beilage zeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Donnerstag, den
22. Fehruar
E912.
der Natur der Dinge; es muß nur als eine Selbst verständlichkeit doch immerhin von Zeit zu Zeit wieder einmal festgestellt werden.
Nun sagt der Abg. Fegter eben: „aber jetzt!“ Darauf wollte ich gerade kommen. Die Entwicklung des Marktes hat nämlich zur Evidenz bewiesen, daß wir recht gehabt haben, wenn wir gesagt haben: es gibt gar keinen Mais, den man nach Deutschland schicken könnte. Wir haben von argentinischem Mais, soweit ich unterrichtet bin, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres in Curopa und in Deutsch— land überhaupt fast nichts gemerkt. Ich bin nicht in der Lage, die Gründe dafür festzustellen; aber die Tatsache ist, glaube ich, un— bestritten, und des weiteren ergibt sich folgende interessante Fest⸗ stellung.
Wir haben, wie ich vorhin ausgeführt habe, allerdings im Jahre 1911 eine Mehreinfuhr an Mais von 170000 gehabt; aber von diesen 170 000 t ist der weitaus größte Teil im Anfang des vorigen Jahres eingegangen, er ist noch zu rechnen auf das Konto der Ernte von 1910, wenigstens soweit die nördliche Halbkugel in Frage kommt. Die Maizeinfuhr von September 1911 bis Ende Dezember 1911 ist aber um 30 000 t niedriger gewesen als im gleichen Zektraum des Vorjahres und die Einfuhr vom September vorigen Jahres bis Ende Januar dieses Jahres ist um 40 000 t niedriger gewesen als die Eiufuhr im gleichen Zeitraum vor einem Jahre. Daraus ergibt sich aber ganz sonnenklar, daß es keinen Mais gegeben hat, daß es keinen Mais gibt, daß wir zollpolitische Maßregeln treffen können so viel wir wollen, ohne eine stärkere Einfuhr von Mals zu erreichen, bevor die neue argentinische Ernte ihre Wirksamkeit äußert. (Aha! links) Nun bitte ich aber zu beachten, daß die argentinische Ernte im großen und ganzen vor Frühjahr doch bei uns nicht auf den Markt kommen kann; es wird in der Hauptsache sogar Mai, bis sie hier ist. Aber trotzdem macht sich bereits ihre Wirkung bemerkbar. Der Mais wird heute mit 190 bezahlt. Er ist — ich nehme an, es ist Berlin — angeboten für März mit 167 M6, für April mit 162 und für Jult mit 150 S6. (Hört, hört Die neueste Hamburger Notierung gibt für Auslandsofferten sogar noch geringere Zahlen; die notiert für März / April 160, für La Plata April / Mai 150, für Mai / Junk 146 und für Juni / Juli 146,50 für 1 Tonne.
Die Maispreise sind also in einer natürlichen Rück⸗ bildung begriffen, und es würde, wenn wir jetzt in einer Zeit des absoluten Mangels an verfügbarer Ware durch eine Suspension des Zolls eine erhöhte Nachfrage herbeiführen würden, wahrscheinlich nicht eine Verringerung der Preise für die eben von mir angegebenen Termine eintreten, sondern die gesteigerte Nachfrage würde wahrscheinlich preissteigernd für das Geschäft für die nächste Zeit wirken. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum. Lachen bei den Sozialdemokraten und der Fortschrittlichen Volkspartei.) — Ja, meine Herren, Sie lachen. Ich gebe Ihnen jedes Recht, mich zu widerlegen; Sie haben aber nicht das Recht, über das, was ich sage, zu lachen (sehr wahr! rechts; Unruhe bei den Sozialdemokraten) wenn ich mich auf Erfahrungen in ähnlichen Fallen berufe und wenn ich Gründe angebe.
Ich habe mich auf die Erfahrungen berufen, die Frankresch seiner⸗ zeit mit der Aufhebung des Zolles auf Weizen gehabt hat. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum) Ich will mich noch einmal auf Frankreich berufen. Soweit meine Informationen reichen und wenn die mir vorliegenden Zeitungsnachrichten zutreffend sind, hat die Zolltarifkommission der französischen Deputiertenkammer in diesen Tagen einstimmig beschlossen, den Antrag auf Suspendierung des Maiszolles abzulehnen, (hört, hört! rechts und im Zentrum), weil eine Wirkung von dieser Maßnahme nicht erwartet werden könnte. (Lebhafte Rufe hört, hört! rechts und im Zentrum.) Es sind also zweifellos doch Leute in der Welt vorhanden auch außerhalb des deutschen Vaterlandes, die, ohne den Ruf als ernste Männer zu ver⸗ lieren, dieselben Auffassungen vertreten können, wie ich das eben getan habe.
Aus alledem ergibt sich, daß für uns keine Veranlassung vorliegt, von der Stellung, die wir im vergangenen Herbst eingenommen haben, heute zurückzugehen. Die grundsätzlichen Bedenken sind dieselben (Aha! bei den Sozialdemokraten) und die Zweifel an der Wirksamkeit sind auch dieselben; und daß wir im vorigen Herbst mit unserer Beurteilung der Lage recht gehabt haben, das, glaube ich, Ihnen durch das Material, das ich Ihnen vorgelegt habe, bewiesen zu haben. (Sehr richtig! rechts.)
Etwas anders liegt die Sache bei der Futtergerste. Hier sind in erster Linie für unseren nach wie vor ablehnenden Standpunkt die grundsätzlichen Erwägungen maßgebend, die der Herr Reichskanzler im vorigen Herbst eingehend dargelegt hat. Ich will sie nicht wiederholen; aber auch hier sind wir der Meinung, daß eine Herabsetzung des Zolles nicht nötig ist. Der Zoll von 1.30 4 ist an sich niedrig, er ist niedrig im Verhältnis zum Werte des Produktes, und er hat zweifellos, wie die vorhin von mir angegebenen Zahlen gezeigt haben, es nicht verhindert, daß ungewöhnlich große Quantitäten Futtergerste aus dem Auslande eingeführt sind. Was also an Futtergerste vorhanden gewesen ist, hat hereingebracht werden können. Ich habe aber ferner auf die Gefahr hin, daß Sie nech— mals lachen, auch die Ueberzeugung, daß, wenn wir in einem Augenblick, wo die Futtergerste knapp werden muß, wo die Nachfrage an sich schon steigt, wo an sich schon die Preise steigen, daran gehen würden, den Zoll zu suspendieren, wiederum nur elne gesteigerte Nachfrage eintreten und die Preise steigen würden.
Und nun komme ich zur Kartoffel. Die Frage des Kartoffel⸗ zolls ist — darin stimme ich mit den Herren Vorrednern überein — von vornherein auf einer ganz anderen Grundlage zu beurteilen, als die Frage des Zolls auf Mals und Futtergerste. Der bei uns geltende Kartoffelzoll ist ein Saisonzoll, es ist ein Zoll, der nicht den Zweck hat, im allgemeinen die Einfuhr von Kar— toffeln zu erschweren oder die Kartoffeln im Inlande zu verteuern, sondern ein Zoll, der den Zweck hat, die Früh
eine Herren, das ist kein Vorwurf fuͤr den Handel, daz liegt in
hochwertig ist, daß sie weder als Fabrikkartoffel noch als Nahrungs⸗ mittel ernstlich in Betracht kommt. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum) Die Frühkartoffel, die unter dem Namen Malta⸗ kartoffel“ aus Malta, Cypern, Frankreich und sonstwo herkommt, ist eine Luxus kartoffel (sehr richtig! rechts und in der Mitte) und den sie treffenden Zoll zu beseitigen, haben wir keine Veranlassung. (Erneute Zustimmung.)
Aber abgesehen davon, trifft der Saisonzoll eventuell noch aus dem Auslande eingehende Saatkartoffeln. Das liegt in der Jahres⸗ zeit seiner Geltung, nicht aber trifft der Zoll unter normalen Ver⸗ hältnissen Kartoffeln vorjähriger Ernte, die für industrielle Zwecke oder für den menschlichen Konsum oder für Futterzwecke bestimmt sind. Das hat nicht in der Absicht des Zolltarifs gelegen, und wenn besondere Momente eintreten, die trotzdem diese Wirkung hervorrufen, so ist nach meiner Ansicht unsere Pflicht, zu prüfen, ob man, ohne dem Zolltarif, ohne den grundsätzlichen Anschauungen, die einer Sue pendierung des Mais⸗ zolles entgegenstehen, zu nahe zu treten, doch nicht in der Lage sein werde, hier Remedur eintreten zu lassen.
Nun, meine Herren, liegen in diesem Jahre ganz besondere Ver⸗ hältnisse vor. Unter normalen Verhältnissen kann man damit rechnen, daß die Mengen vorjähriger Kartoffeln, die bei uns hereingebracht werden sollen, auch bis zum 165. Februar hereinkommen können. Für dieses Jahr wissen wir aber ganz genau, daß eine erhebliche Menge von ausländischen Kartoffeln, die so verkauft und zum Versand be⸗ stimmt waren, daß sie vor dem 15. Februar im Inlande sein mußten, infolge der Schnee und Frostverhältnisse nicht rechtzeitig zur Ab— sendung gelangt sind. Für alle diese Sendungen würde, wenn der Nachweis einer höheren Gewalt u. dergl. geführt werden könnte, die die rechtzeitige Einfuhr nicht ermöglichte, ohne weiteres der Bundesrat aus Billigkeitsgründen den Zoll erlassen können. Zu diesen Sendungen, in denen sich die Gründe, die einen Erlaß rechtfertigen würden, ohne weiteres nachweisen lassen, wird aber, so wie wir die Dinge beurteilen, eine erhebliche Anzahl von Sendungen kommen, die nach dem gleichen Billigkeitsgrunde Anspruch auf Zollerlaß haben würden, die aber den Zollerlaß mangels hinreichender Beweise nicht erreichen könnten. Das ist der Grund gewesen, weshalb die beteiligten Ressorts des Reichs dem Bundesrat vor= geschlagen haben, darein zu willigen, daß aus Billigkeitsrücksich ten für diejenigen Sendungen aus ländischer Kartoffeln vor⸗ jähriger Ernte, die nach dem 15. Februar und bis zum 30. April eingehen, der Zoll erlassen werden darf. (Bravo! links.) Ich nebme an, daß ein entsprechender Beschluß des Bundegrats morgen gefaßt werden wird, möchte aber noch ausdrücklich feststellen: es handelt sich hier nicht um eine Durchlöche rung unseres Zolltarifs, es handelt sich nicht um irgendwelche grundsätzliche Abweichung von dem Standpunkt, den die verbündeten Regierungen in allen diesen Fragen oft genug und auch heute durch meinen Mund vertreten haben, sondern es handelt sich lediglich darum, eine Maß⸗ nahme zu treffen, die im Sinne einer korrekten Hand⸗ habung unseres Zolltarifs und unserer Zollgesetz⸗ gebung liegt.
In welchem Umfange diese Maßnahme von Erfolg sein wird, das will ich dahingestellt sein lassen, wir können nicht übersehen, in welchem Umfange noch Kartoffeln voriger Ernte etwa eingefũhri werden. Ich will auch ohne weiteres zugeben, daß unter den Kartoffeln, die namentlich aus dem Südosten Europas kommen, große Quantitäten sein werden, die für den menschlichen Genuß, vielleicht auch sogar als Viehfutter nicht ohne weiteres verwendbar sein werden. Immerhin werden diese Kartoffeln in der Industrie eine wertvolle Vermehrung der Rohprodukte geben, der Rohprodukte, aus denen nicht nur Futtermittel, sondern in der Kartoffelflocke, wie mir gesagt worden ist, auch Nahrungsmittel für den Menschen geschaffen werden. Es wird sich vielleicht, so wie die Ernten in einem Teile unserer Nachbarländer liegen, und so wie die Einfuhr sich unter dem Eindruck der besonderen Witterungsverhältnisse dieses Winters gestaltet hat, annehmen lassen, daß diese Maßnahme, wenn auch nicht ein erhebliches Weichen der Preise, so doch wenigstens eine teilweise Er⸗ leichterung in der Versorgung mit Kartoffeln herbeiführt. (Bravo)
Auf Antrag des Abg. Stadthagen (Soz) wird in die Besprechung der Interpellation eingetreten.
Abg. Herold (Sentr.):: Die Begründer der Interpellation haben im allgemeinen gegen die Wirtschaftspolitik agitatorisch polemisiert, namentlich der Abg. Bock. Höhere Preife wünschen auch wir nicht; aher wenn der Abg. Bock behauptet, die Gesetzgebung ist schuld an den hohen Preisen, so ist das die beftigste Agitation, die sich nur denken läßt. Die Gesetz gebung kann die Verhältnisse nicht regulieren; sonst könnte der Abg. Bock auch noch behaupten, daß die Gesetzgebung an der vorjährigen großen Dürre und Mißernte schuld ist. Auch Dr. Wendorff hat allgemeine Betrachtungen angeftellt und sich zuletzt auf die moralische Wirkung der Aufhebung des Zolles zurück⸗ gezogen. Die ländliche Bevölkerung wird dapon wenig halten, weiß aber, daß die Aufhebung einen Ausfall von 70 Millionen bedeuten würde, an dem sie doch entsprechend wieder mittragen müßte. Und soll etwa die Aufhebung des Zolles auch die Maul und Klauen“ seuche einschränken? (Zuruf links.) Ja, Sie haben doch die Seuche mit dem Verlangen der Zollaufhebung in die innigste Verbindung gebracht. Das kann ich zugeben, daß die Landwirtschaft Interesse am Bestehen billiger Futtermittelpreise hat. Darum haben wir dahin ge⸗ wirkt und es erreicht, daß die eigentlichen Futtermittel zollfrei ge⸗ blieben sind; Heu, Stroh, alle Abfallprodukte aus der Brauerei, Müllerei, Zuckerfabrikation und Delmülletei. (Zuruf links Das sind nur Surrogate!! Das ist ja etwas ganz Neues; diese Dinge werden ja schon seit Jahrhunderten als Fut ermittel verwendet. Auf Gerste haben wir nur einen Zoll von 136 „6; selbst unter den Caprivischen Verträgen betrug er noch 2 6. Unter diesem Zoll ist eine erhebliche Gersteeinfuhrsteigerung von Jahr zu Jabr ein getreten. Wir produzieren doch auch, im Inland ganz erheblich Futtergerste; hinzu tritt die Wintergerste, die fast ausschließlich zu Futter verwendet wird. Der Preis für Futiergerste hat aller= dings heute eine Höhe erreicht, die auch vom lanzwirtschaftlichen Standpunkte aus zu beklagen ist, aber wird die Aufhebung des Zolles eine Ermäßigung des Preises bewirken? Das geen n. ich
kartoffel zu treffen, eine Kartoffel, die an sich so
mit aller Entschiedenheit. Den Nutzen dahon würde allein das Aus-
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