Land⸗ und Forstwirtschajt.
L6. Win terversamm lung der Deutschen Landwirtschafts. geselischaft. J.
In den Tagen vem 20. bis 23. Februar bält in Berlin die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft ihre 26. Winterverfammlung ab. Zunächst fanden an den beiden ersten Tagen Sitzungen der verschiedenen Abteilungen und Sonderausschüsse statt, in denen bereits eine Reihe don im Vordergrund des Interesses stehenden Fragen erörtert wurde. Wir heben daraus das folgende hervor:
In der Düngerabteilung hielt am Dienstag Professer Dr. Immendorf-⸗Jena einen Vortrag über die Neuerscheinungen auf dem Düngermarkt und ihre Bedeutung. Die Be—⸗ mühungen der Technik, neue Düngemittel oder altbekannte und be— währte Düngestoffe nach neuen Methoden hergestellt der Landwirt— schaft zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu stellen, sind in der neueren Zeit überraschend groß gewesen und haben zum Teil auch un= verkennbar zu großen oder doch beachtenswerten Erfolgen geführt. Im Vortrage wurden nur die neuen Düngemittel berücksichtigt, die entweder bereits als Marktware auftreten oder doch in be⸗ sonderem Maße das Interesse der Landwirtschaft herausgefordert haben. Von den Stickstoffdüngern gehören hierzu der Kalksalpeter und der Kalkstickstoff. Auf Grund eingehender Prüfungen sind wir wohl zu folgenden Urteilen über diese beiden Düngemittel berechtigt: Kallsalpeter und Kalkstickstoff sind Lückenbüßer, deren Erscheinen bei dem immer gewaltiger anschwellenden Bedarf der Erdenbewohner an gebundenem Stickstoff mit Freuden zu begrüßen ist, die aber unter der gewaltigen Menge der aus anderen Quellen stammenden Stickstoffdüngemittel verschwinden, ohne auf die Preige⸗ bildung einen Einfluß ausgeübt zu haben. Obgleich somst die Hoffnungen, die die Landwirtschaft auf die neuen Dünger setzte, bisher durchaus nicht als erfüllt betrachtet werden können, bleibt es doch ein Triumph der modernen ökonomischen Technik, innerhalb weniger Jahre zwei Wege erschlossen zu haben, auf denen man zu brauchbaren, im wahrsten Sinne des Wortes künst Lichen Düngemitteln gelangen kann, die nicht viel höher oder sogar niedriger im shreise stehen als die von der Natur dargebotenen ähnlichen Stickstoffverbindungen. Vor allem ist es der chemischen Technik schon jetzt gelungen, diese Sorge um die Beschaffung ausreichender Mengen von Düngerstickstoff für jene Zeiten zu zerstreuen, in denen die Chili— salpeter lager einmal wirklich abgebaut sein werden. Wie es sich mit anderen Stickstoff verbindungen als Luftstickstoff, wie mit Nitriden oder Ammoniak (nach Haber aus Stickstoff und Wasserstoff hergestellt), in Zukunft verhalten wird, ob diese Wege der Landwirtschaft von Nutzen sein werden, steht noch dahin. Auch die zur Düngung verwendeten Ph os⸗ phorsäureverbindungen baben in neuerer Zeit eine Vermehrung er⸗ fahren. Es gehören dazu das Palmaer Phosphat, das Wiborg— Phesphat, das Wolters und das Schröder-Phosphat und noch einige andere. Während das erste ein elektrolytisch niedergeschlagenes Dicalciumphospbat darstellt, werden die anderen durch Zusammen⸗ schmelzen der Phosphortte mit Kalisalzen, Soda u. a. gewonnen. Eine große Anzahl solcher künstlich bergestellter Phosphate hat sich als brauchbar für die Düngung erwiesen, und es ist deshalb ohne Frage sehr erwünscht, daß die Herstellung im großen zu einem an— gemessenen Preise durchführbar ist. Daß diese Phosphate der Super— phosphat⸗ und Thomasmeblindustrie Abbruch tun werden, ist kaum anzunehmen. Auch den Kalisalzen ist ein etwas auffallender Konkurrent erstanden, ein gemahlenes Gestein, der Phonolith. Nicht weniger als 4 oder 5 Gesellschaften bemühen sich auf diesem Gebiet. Wie zahlreiche von unparteiischer Seite durchgeführte, möglichst exakte Versuche gezeigt haben — bemerkte der Vortragende —, ist die Wirkung der Phonolithmehle durchaus unbefriedigend. Zudem ist der Preis im Verhältnis zu dieser Wirkung viel zu hoch. Die Erfolge, die eine Anzahl der neuen Düngemittel gezeitigt hat, sind somit zweifellos höchst beachtenswert und bieten gute Aussichten in die Zu— kunft. Mit großer Sicherheit lassen sie hoffen, daß so bald nicht für die Landwirtschaft ein Mangel an wohlfeilem Düngerstickstoff und Düngerphosphorsäure eintreten wird. Dr. Frost, der deutsche land- wirtschaftliche Sachverständige in Norwegen, äußerte sich im Anschluß bieran über einige Einzelheiten der beiden verschiedenartigen Stickstoff⸗ fabrikatlongarten in Norwegen und über die Erfahrungen, die das deutsche Kapital dabei gemacht hat. Professor Dr. Immendorff gab dann nochmals seiner Ansicht über die Vorsichtamaßregeln Aus⸗ druck, die bei der Verwendung des Kalkstickstoffs im Boden zu berück⸗ sichtigen sind.
In der Tierzuchtabteil ung, die am Mittwoch tagte, sprach der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Han sen-⸗Königsberg über die spezifische Wirkung der Futtermittel auf die Milch⸗ ergiebigkeit des Rindes. Der Vortragende schilderte einleitend die Meinungeverschiedenheiten zwischen Praktikern und den meisten theoretischen Vertretern der Fütterungslehre über die spezifischen Wirkungen der Futtermittel. Die Theoretiker vertraten in der größten Mehrzahl die Anschauung, daß die Beurteilung der Futtermittel nur nach ihrem Nährwert zu erfolgen hätte, und daß die Form gleichgültig sei, während die Praktiker von jeher noch Sonderwirkungen angenommen hatten. Auch die von Kellner vorgenommene Einteilung in voll- und minder⸗ wertige Futtermittel erschöpft die Beurteilungsmomente nicht. Man muß vielmehr die Anschauung vertreten, daß außerdem noch Wir⸗ kungen vorhanden sind, die mit dem Nährstoffgehalt an sich nichts zu tun haben. Der Vortragende erinnerte an die eigenartigen Wir kungen des Heues, des Hafers, der Gerste und vor allen Dingen an die auffällige Wirksamkeit bestimmter Futterstoffe auf die Milch⸗ ergiebigkeit des Rindes. Ueber diese spezifischen Wirkungen sind seit den 70 er Jahren des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Versuche an⸗ gestellt; zum Abschluß ist die Frage aber erst in allerneuester Zeit gekommen. Der Referent berichtete über siebenjährige eigene Ver⸗ suche mit 29 verschiedenen Kraftfuttermitteln, die teilweise mehrmals geprüft worden sind; bei diesen Wiederholungen haben sich niemals Widersprüche gezeigt. Er teilt auf Grund seiner Versuche die Futter— mittel in vier Gruppen ein. Die erste Gruppe umfaßt solche Futter⸗
enge steigern, aber den Fettgehalt etwas herab⸗
ie ienge ziemlich unverandert bleibt. Hierher
en Maizena, in schwächerem Grade auch Mais und Hafer. Eine Gruppe von Futterstoffen erhöht bei gleichbleibender oder veränderter Milchmenge den prozentischen Fettgehalt der
und liefert daher eine größere Fettmenge. Hierher gehören
vor allen Dingen Palmkern⸗ und Kokoskuchen, wofür ein reiches Zaklenmaterial beigebracht wurde und auch die vom Verband land⸗ wirtschaftlicher Versuchsstationen angestellten umfangreichen Ver⸗ suche beweisend sind. Eine dritte Gruppe von Futtermitteln ver⸗ mindert bei wenig veränderter Milchmenge den prozentischen Fett⸗ gehalt der Milch und liefert daher weniger Fett. Hierher rechnen Leindotter⸗ Mohnkuchen und Reisfuttermehl. Der Rest der Fuiter⸗ stoffe läßt ausgesprochene spezifische Wirkungen nicht oder doch nur sehr undentlich erkennen. Besondere Verhältnisse liegen dann noch bei der Beeinflussung des Lebendgewichts vor. Die Erklärung dieser spezifischen Wirkungen muß in besonderen Stoffen, die als Nährstoffe keine oder doch ihrer kleinen Menge wegen nur eine unbedeutende Rolle spielen, und die Pott Reizstoffe genannt hat, gesucht werden. Die Wirksamkeit dieser Reizstoffe wind an den Versuchen von Fingerling in Hohenbeim nachgewiesen. Der Redner betonte zum Schluß, daß die spezifischen Wirkungen der Futtermittel wesentlich genug seien, um bei der Fütterung der Nutztiere berücksichtigt zu werden.
Sodann hielt der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Loeffler⸗ Greifswald einen sehr eingehenden Vortrag über den heutigen Stand der Erforschung der Maul ⸗ und Klauenseuche. Für die wirksame Bekämpfung der Maul. und Klauenseuche, führte er aus, ist ebenso wie für die aller anderen übertragbaren Krankheiten eine Kenntnis der Biologie des Erregers Haurtbedingung. Von nicht ausschlaggebender Bedeutung ist es, ob man den Grreger selbst kennt oder nicht. Der Grreger der Krankheit ist bisher nicht bekannt. Die Befunde von Bakterien und Protozoen, die von zahlreichen Forschern erhoben sind, haben sämtlich einer strengen wissen⸗
ö Kritik bisher nicht standhalten können, wiewohl vielfach von den betreffenden Forschern behauptet worden ist, daß sie mit den aus den infektiösen Materialien ezüchteten Mikroorganismen echte Maul⸗ und Klauenseuche erzeugt ka e Insbesondere gab der Vortragende eine Kritik der Befunde von Siegel. Dann legte er ausführlich dar, wie die Erforschung der Biologie des Erregers auch ohne Kenntnis seiner Form möglich ge wesen ist. Es wurde ermittelt, daß der Erreger so klein ist, daß er durch Filter, die die kleinsten bekannten Mikroorganismen sicher zurück halten, hindurchgeht, eine Entdeckung, die von hoher wissenschaftlicher Bedeutung für mehr als 20 übertragbare wichtige Krankheiten von Menschen und Tieren geworden ist. Die Erreger aller dieser Krank⸗ heiten sind so winzig klein, daß sie mit den siärksten Vergrößerungen unserer besten Mikroskope vermutlich nicht mehr differenzierbar sind, daß sie höchstens als winzig kleine Pünktchen erscheinen, deren Unter— scheldung von den zahlreichen in allen organischen Materialien stets vorhandenen kleinsten Teilchen jedenfalls nicht möglich wäre. Der Nachweis der Erreger durch die mikroskepischen Untersuchungen kann daher hei allen diesen Krankheiten gar nicht in Frage kommen. Die Anwesenheit des Erregers in irgendwelchen Materialien kann bisher nur einzig und allein durch den Uebertragungsversuch erbracht werden. Trotz bie er in der Natur des Erregers Jiegenden Schwierigkeiten hat sich eine Fülle von Tatsachen, die die Biologie des Erregers betreffen, ermitteln lassen. Freilich haben diese Ermittlungen bei der Maul— und Klauenseuche nur mit dem Aufwande größerer Kosten angestellt werden können, weil als Versuchstiere nur die großen, für die Maul⸗ und Klauenseuche empfänglichen Tierarten, Rinder und Schweine, nicht aber die kleineren Verfuchstiere, Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, sich als verwendbar erwiesen haben. Um nur einige der wichtigsten Ergebnisse anzuführen, sei hervorgehoben, daß das Virus durch eine Erhitzung bis auf 850 zugrunde geht, was für die Befreiung infizierter Milch von den Erregern von größter Bedeutung ist, daß die Erreger durch eine 30 Minuten währende Einwirkung einer Temperatur von 600 abgetötet werden, was für die Vernichtung der Erreger in dem vorschriftsmäßig gepackten Dünger überaus wichtig ist. Trocken gehen die Erreger durch 24 stündiges Eintrocknen bei Sommertemperatur zugrunde. Im feuchten Zustande, kühl und dunkel aufbewahrt, bleiben sie in der Regel mehrere Wochen, bisweilen sogar monatelang lebensfähig. Sie vertragen hohe Zusätze von Karbolsäure bis zu 1 9,½, ohne dadurch bei mehrwöchentlicher Einwirkung geschädigt zu werden. Die die Erreger enthaltende ꝑymphe aus den Blasen kann dosiert werden. Von einer frischen, gut wirksamen Lymphe ge— nügt schon oo, bisweilen sogar nur 1sJ0« cem, um ein Tier zu infizieren. Der sicherste Modus der Infektion ist die Einführung der Erreger in die Blutbahn. Sicher gelingt sie auch bei der Einbringung in das Maul, während Einimpfung in die äußere Haut und Ein spritzungen unter die Haut unsicher in ihrer Wirkung sind. Die Ueber— tragung in den Ställen von kranken Tieren auf gesunde erfolgt ent— weder durch Futter, das mit dem Inhalt der Blasen verunreinigt ist, oder auch durch kleinste Teilchen, die bei dem Schmatzen der im Maul erkrankten Tiere in die Luft zerstreut werden. Die Uebertragung auf entferntere Bestände erfolgt in der Regel durch kleinste Mengen des Infektionsstoffes, die an Personen, Tieren oder Geräten haften, die mit dem aus den Blasen abgeschiedenen Material in Berührung gekommen sind. Nach dem NUeberstehen der Krankheit beherbergen vereinzelte Tiere, besonders jugendliche Individuen, lebende und infektionstüchtige Erreger noch längere Zeit auf der Maulschleimhaut. Von solchen „Dauerausscheidern oder Virugträgern“ können die Erreger durch nahe Berührung, Belecken z. B., auf empfängliche Tiere übertragen werden. Die Regel freilich ist es, daß die Erreger nach dem Abheilen der Blasen verschwinden. Die Erreger können in verschtedenen Seuchengängen eine verschiedene Giftig. keit, Virulenz, haben. Je virulenter die Erreger sind, eine um so geringere Menge derselben genügt zur Infektion. Die Höhe der Virulenz läßt sich auch dadurch ermitteln, daß man jungen, 4—5 Wochen alten Ferkeln abgemessene Mengen der Lymphe (isio 1sa9, Iso, 1100 cem) einspritzt. Die Tiere sterben darauf innerhalb weniger Tage an einer schweren Infektion, bei der es nicht zur Blasen⸗« bildung an den tppischen Stellen kommt. Man findet dann bei den Tieren schwere Veränderungen in dem Herzmuskel, die als kleine stretfen⸗ oder fleckförmige, weißgelbliche Herde erscheinen. Ganz ähn— liche Herde findet man auch bei der sogenannten bösartigen Form der Maul- und Klauenseuche der Rinder, bei der ein hoher Prozentsatz (30, 40, 50 oo) der erkrankten erwachlse nen Tiere zugrunde geht, während sonst in der Regel erwachsene Tiere die Krankbeit überstehen und nur die jungen Individuen, Kälber, Ferkel, Lämmer, der Seuche erliegen. Nach dem Uehberstehen der Krankheit sind die durchseuchten Tiere immun, d. h. unempfänglich für eine neue Ansteckung, meist für einen auf ein bis mehrere Jahre sich erstreckenden Zeitraum. Aus⸗ nahmsweise nur kommt es vor, daß Tiere wenige Monate nach der ersten Erkrankung bei einer Neuansteckung zum jwelten Male erkranken. Die Immunität der durchseuchten Tiere wird bedingt durch Stoffe, die als Reaktionsprodukte auf den Infektionsstoff von den Geweben des erkrankten Tieres gebildet werden. Diese Stoffe kann man in dem Blute solcher Tiere bezw. nach der Gerinnung des Blutes in der aus— gepreßten Flüssigkeit, dem Blutserum, nachweisen, und zwar dadurch, daß man eine gewisse Menge dieses Serums mit einer sicher krank machenden Dosis Lymphe vermischt und gesunden Tieren einspritzt. Diese Tiere erkranten dann nicht, weil eben die im Serum vor— handenen Gegenkörper das Virus unwirksam machen. Die Menge der in dem Serum eines durchseuchten Tieres vorhandenen Gegenstoffe ist sehr wechselnd. Sie hängt ab einmal von der Reaktionsfähigkeit des erkrankt gewesenen Tieres und andererseits von der Schwere der Erkrankung, die das Tier durchgemacht bat, im besonderen von der Virulenz der betreffenden Erreger. Vielfach hat man, nachdem das Vorhandensein der Gegenkörper experimentell dargetan war, versucht, durch Einspritzung des Serums durchseuchter Tiere den Verlauf der Krankheit bei frisch erkrankten Tieren günstig zu beetnflussen oder auch bedrohte Tiere vor der Ansteckung zu schützen. Diese an vielen Orten angestellten Versuche haben indessen zu befriedigenden Ergebnissen nicht geführt. Sie sind daher überall sehr bald wieder aufgegeben worden. Nun aber hat es sich herausgestellt, daß es möglich ist, eine gesteigerte Bildung von Gegenkörpern in durchseucht gewesenen, immun gewordenen Tieren dadurch zu erzielen, daß man ihnen in bestimmten Zwischenräumen immer größere Mengen, 1, 10, 20, 30, 40, 190 cem, einer möglichst hoch virulenten Lymphe einspritzt. Die plötzliche Ueberschwemmung des Organismus mit diesen gewaltigen Mengen von Infektionserregern regt die bereits an die Gegenkörper⸗ bildung gewöhnten Gewebe des Tieres zur gesteigerten Gegenkörper— bildung an, so daß sich in dem Blute große Mengen dieser Körper anhäufen und schen relativ kleine Mengen desselben so vtel davon enthalten, daß man damit empfängliche Tiere gegen die Infektion schützen kann. Die Tiere, denen man solches Serum eingespritzt hat, werden dadurch immun. Man nennt diesen Vorgang passive Immunisierung, weil den Tieren die schon von einem anderen Tier fertig gebildeten Gegenkörper eingespritzt werden, im Gegensatz zu der aktiven Immunisierung, bei der das betreffende Individuum auf die Erreger selbst reagiert und sich selbst seine eigenen Schutzstoffe bildet. Diese passiv übertragenen Schutzstoffe werden nach relativ kurzer Zeit, 2 bis höchstens 6 Wochen, wieder ausgeschieden. Das passiv immunisierte Tier verliert damit die ihm verliehene Immunität wieder, während in den aktiv immunisierten Tieren die Gegenkörper, bezw. die Fähigkeit, diese bei Bedarf zu bilden, für einen längeren Zeitraum erhalten bleiben. Die Gegenkörper, die man nicht näher kennt, sind gebunden an die Blut⸗ bezw. Serumstoffe. Rührt das Serum von einer anderen Tierart her, als die ist, der das Serum eingespritzt wird, erhält also das Tier arifremdes Serum eingespritzt, so wird dieses artfremde Serum, da es ja einen dem Körper fremden Stoff darstellt, schnell ausgeschieden, und mit ihm werden natürlich auch die Gegenkörper ausgeschieden. Wird dagegen einem Tier ein art— gleiches Serum eingespritzt, also z. B. einem Rinde Rinderserum, so geht die Ausscheidung langsamer vonstatten. Die Gegenkörper bleiben dann länger in selnem Körper. Daher muß man, wenn irgend möglich, für die Schutzimpfungen ein an Gegenkörpern reschet, artgleiches Serum verwenden. Deshalb wird für die Schutzimpfung von Rindern am
besten das Serum von Rindern . die mit steigenden Lymphe— mengen behandelt worden sind. Um solches Schutz serum zu gewinnen ist von dem preußischen Minister für Landwirtschaft Ein Institut auf der Insel Riems errichtet worden, wo die Einspritzung durchseuchter Rinder — am besten eignen sich dazu gelbe bayerische Ochsen — mit steigenden Mengen don, Lymphe, die durch künstliche Infektion von Schweinen bestimmter Rassen gewonnen wird, stattfindet. Etwa 8 — 10 Tage nach der letzten Lympheeinspritzung wird dem Tier Blut entzogen und daß aus dem Blute gewonnene Serum auf seinen Gehalt an Gegen— körpern geprüft. Zur Prüfung dienen junge Rinder von etwa 5—= Zentnern Gewicht. Durch eingehende Versuche ist ermittelt, daß, wenn ein solches Jungrind nach der Einspritzung von 100 em Serum 24 Stunden später die Einspritzung der a Dosis von 110 cem frischer virulenter Lymphe in die Blutbahn verträgt, ohne auch nur die geringsten Krantheitserscheinungen darzubieten, dann das Serum für Schutz und Heilimpfungen sich eignet. Schon kleinere Mengen des Serums, 20 10 cem, vermögen ein Rind vor der natürlichen Infektion, die, wie oben dargelegt, in der Regel mit kleinsten Mengen von e sttis * f bewirkt wird, zu schützen. Gegen größere Mengen des Infektionsstoffez dagegen, wie ae von Tieren aufgenommen werden, die un— mittelbar neben kranken Tieren stehen, vermögen solche kleinere Mengen nicht zu schützen. In diesen Fällen gelingt aber der Schutz doch noch, wenn die Schutzserumdosis höher genommen wird, wenn 150 = 200 Lem, bei sehr großen Tieren eventuell noch mehr, den bedrohten Tieren elngespritzt werden. Auch bei Tieren, die bereits angesteckt, aber noch nicht offensichtlich krank sind, bei denen also die Erreger in der Vermehrung begriffen sind, kann, wie ein— gehende Versuche ergeben haben, der Ausbruch der Krankheitserschei— nungen nur durch solche größeren Mengen Serums verhindert werden. Mit dem im Forschungsinstitut auf der Insel Riems hergestellten und auf seine Wirksamkeit geprüften Serum sind auf Veranlassung dez Ministers für Landwirtschaft umfangreiche Versuche in der Prariz angestellt worden. Diese Versuche, die sämtlich von beamteten Tier. äriten vorgencemmen worden sind, haben die praktische Brauchbarkeit des Serumg gegen jeden Zweifel sichergestellt. Durch die größeren Dosen des Serums gelingt es mit Sicherheit, stark von der Infektionz, gefahr bedrohte Tiere vor der Infektion zu schützen. Durch wiederholte Einspritzungen kleinerer Dosen des Serums ist es in zahlreichen Fällen gelungen, die Infektion bedrohter Bestände zu verhüten. Das ö des Jungviehs, der Kälber, Ferkel und Lämmer in den ,,, Beständen kann durch das Serum mit Sicherheit verhütet werden. Für kleinere Tiere, Ferkel und Lämmer, genügen dazu schon R cem Serum. Für Kälber sind natürlich größere Mengen, 369 — 75 cem, erforderlich. Bet der Behandlung der bösartigen Maul- und Klauenseuche hat sich das Serum im Regierunge— bezirk Erfurt ausgezeichnet bewährt. Nach Anwendung des Serums hörte das Sterben der erwachsenen Tiere sofort auf. Die Tiere erholten sich schnell in ganz offensichtlicher Weise. Ein Zweifel an der Wirksamkeit des Serums kann somit nicht mehr bestehen. Die einzige Schwierigkeit, die sich einer weitgehenden Anwendung dez Serums noch entgegenstellt, ist der durch die Art seiner Herstellung bedingte, relativ hohe Preis. Da eine Vermehrung der Erreger bisher nur im Tierkörper möglich ist, so müssen die für das Hoch— treiben der das Serum spendenden Rinder erforderlichen Lymphe— mengen von Schweinen gewonnen werden. Die Serummenge, die von einem Tiere gewonnen wird, ist nicht groß. Sie beträgt durch— schnittlich etwa 16 Liter Serum. Der Preis eines Liters Serum stellt sich daher auf etwa 100 MS. Die Schutzimpfung eines Rindes mit 290 Cem Serum kostet daher rund 20 6, während die Impfung eines Ferkels etwa 50-3 kostet. Wenn es gelingen follte, den Erreger in gut virulenter Form künstlich zu kultivieren, dann würde sich natürlich, da die Kosten für die Beschaffung der zahlreichen Schweine wegfallen würden, das Serum zu einem sehr viel niedrigeren Preise herstellen lassen. — Es sind nun auch umfangreiche Versuche darüber angestellt worden, ob es nicht möglich ist, durch eine aktive Immunisterung der bedrohten Individuen, wie bei den Menschenpocken, der Seuche Einhalt zu gebieten. Die aktive Immunisierung kann in der ver— schiedensten Weise vorgenommen werden, im besonderen mit Erregern, deren Virulenz auf irgend eine Weise so weit vermindert oder abge— schwächt worden ist, daß sie nur eine leichte Erkrankung des geimpften Individuums herbeizuführen vermögen. Eine Schutzimpfung, bei der die geimpften Individuen auch nur leicht erkranken, ist aber bei der Maul⸗ und Klauenseuche von vornherein von der Hand zu weisen, weil schon eine leichte Erkrankung, wie z. B. eine Blase auf der Zunge, das Tier erheblich zu schädigen imstande ist. Eine aktive Schutzimpfung bei der Maul- und Klauenseuche kann überhaupt nur dann in Frage kommen, wenn es gelingt, die Immunisierung ohne jede Erkrankung herbeizusühren. Dles it nun in der Tat möglich. Es ist möglich, Lymphe durch Lagernlassen im Eitschrank in ihrer Virulenz so weit abzuschwächen, daß sie empfängliche Tiere nicht mehr krank macht. Es hat sich ferner ergeben, daß durch Mischungen von immunem Blut und Lymphe oder auch durch Mischung von hochwertigem Serum und Lymphe immunisatorische Wirkungen sich erzielen lassen. Indessen sind diese zum Teil recht autsichté voll erscheinenden Ver— fahren schließlich doch wieder aufgegeben worden: erstens, weil bei dem Arbeiten mit lebentfäbigen Erregern in der Praxis unter Umständen doch ungewollte Infektionen vorkommen können, zweitens, weil der durch eine solche altive Schutzimpfung bewirkte Schutz ein relativ sehr schwacher ist und nur durch langsam steigende Einspritzungen von virulenter Lymphe im Verlauf von Wochen so weit gesteigert werden kann, daß er den Anforderungen der Praxis genügt, weil also die Derbeiführung des erforderlichen Schußgrades einen relativ langen Zeitraum in Anspruch nimmt. Bei der reinen Serumschutzimpfung dagegen tritt der duich sie bewirkte Schutz sofort nach der Einspritzung ein, und eine Gefahr der Uebertragung der Seuche durch die Schutz impfung ist vollkommen ausgeschlossen. Die Zahl der gegen die Maul- und Klauenseuche angepriesenen Heilmittel ist Legion. Kein einziges dieser Mittel hat biäher einer objektiven Prüfung stand— gehalten. Ein spezifisch auf die Erreger wirfendes Mittel, wie das Chinin bei der Malaria, das Aloege bei der Schlafkrankheit, das Sal. darsan, das Quecksilber, das Jod bei der Spphilis, gibt es bisher nicht Die gute Wirkung, die manchen Mitteln nachgerechnet worden, ist darauf zurückzuführen, daß in vielen Fällen die Krankheit schnell und mild verläuft. Eine Linderung der durch die lokalen Krankheite— erscheinungen bedingten Beschwerden kann wohl durch manche Prä parate erzielt werden, eine spezifische Beeinflussung des Kranlheitk— verlaufs aber findet nicht statt. Bei der bösartigen Form der Mauh— und Klauenseuche haben bisher alle Mittel versagt, bis auf das spezifisch wirkende Serum. Bei der Maul⸗ und Klauenseuche sind daher einzig und allein die Schutz und Heilimpfungen mit dem voll. kommen ungefährlichen und unschädlichen, in seinem Wirkungswert bekannten Serum für die Praxis brauchbar.
Nr. 16 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraut⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 21. Februat, hat folgenden Inhalt:; Das Landetmuseum in Birkenfeld. — Im Frage „Zementkalkmörtel, bei Talsperrenbauten“. — Deutschlande älteste Bilbnisse von Bauhandwerkern. — Vermischtes: Wettbewerb für Entwürfe zu einer neuen Sparkasse in Colmar im Elsaß. — 6. Kongreß des Internationalen Verbandes für die Materlalprüfungen er Technik. — Versuche mit Eisenbetonbalken zur Ermittlung. det Widerstandsfähigkeit verschiedener Bewehrungen gegen Schubkräfte. — Kongreß für Heizung und Lüftung.
Handel und Gewerbe. Wagengestellung für Kohlen, Kok und Briketts (in Ein
für die Zeit vom 1. bis is. Februar 1912. A. Steinkohlenbe)irke.
—
Bezirk
Jahr
heiten zu 10 4) in den großen Kohlenbeztrken
— — —
gestellt zeitig
nicht recht. Im Durchschnitt fuͤr den Arbeitstag
gestellt v. H. gestellt
Bemerkungen
e
Gegen das Vorjahr (4)
Machener eini-
Gegen das Vorjahr (4)
J
Gegen das Vorjahr (4)
Elsaß⸗Lothringen (Saarbezir) ..
Gegen das Vorjahr (4)
n
Gegen das Vorjahr (4)
Nieherschle een
Gegen das Vorjahr (4)
Saͤchsischer Steinkohlenbezirk...
Gegen das Vorjahr (4)
Gesamtsumme in den 7 Bezirken.
Gegen das Vorjahr (4)
ö Gegen das Vorjahr (4)
J
Gegen das Vorjahr (4) ö
Gegen das Vorjahr Sächsischer Braunkohlenbezirk
Gegen das Vorjahr Rheinischer Braunkohlenbezirk
Gegen das Vorjahr Gesamtsumme in den 5. Bezlcken
Gegen das Vorjahr (4)
1912 1911
1912 18911
1912 1911
1912 1911
1912 1911
1912 1911
1912 1911
1912 1911
9093
1 1457
377819 319 825
57994
10310 2868
C T
41 823 36 556
L DTI = 1440
14298 12 847
1481 11,3 oo / IT - 11,30o
132918 112210
3 20 705 — 18,5 0so
20 101 18 288
1819
22 422 2 13
I IS
619 691 530718
88 973 — 16,8 υ B. Braunkohlenbezirk
57015 47912
19641 18184
6 675 2163
15 923 15061
C— 3419
w— 862
24521 21102
123 775 109 422
. — Q 6639
— 18,1 oo
3 4,5 oo
= 19, 0 0o IG — 19, 0Q0/ . 8,0 0 /o P w . 8,0 0so
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— 16,2 0/o 2 * 0so
861 02 26 063 . 26 652 D I — 90 793 822
29 — 3,5 oso
3217
3 546 4 II- Bb, 60
11090 988
11077 9351 . L726 — 18,5 0 / g
16546
1407
9,9 oso II — 9,9 0½
1725
1625
6, 1 0/o C= Jö56 — 6, 1 0o
48521
43891 TöJ55 — 10,5 o/o
230 4336 1 3686
1511 1399
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts
am 21. Februar 1912:
Ruhrrevier
Anzahl der
Gestellt... 28 861 Nicht gestellt. —
Oberschlesisches Revier Wagen 10 691
Konkurse im Auslande.
Rumänien.
Handelsgericht
Name des Falliten
Forderungen bls
Anmeldung Schluß der
Verifizierung am
Il fov B. Weithase u. Co, 12.25. März 165s28. Mär; 1912.
16. / 29. Febr.
1912.
(Bukarest) Bu karest.
Bu karest,
GCalea Rahovei 13
— Unter Vorsitz des EGisenbahndirektionspräsidenten fand 3 ö aus Kattowitz gestern 9 Vertretern der schlesischen Handels⸗ und Gewerbekreise und der Eisenbahndtrektionen Breslau, Kattowitz, Pofen fowie des Eisenbahn⸗ jentralamts in Berlin die alljahrliche Beratung über die vor aus sichtliche Entwicklung des Güterverkebrs Bemefsung des ,
laut Meldung des W. L. B.“
1912 statt. Nach dem
25 449 t. verringerten.
— In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Deut schen Dampf schiffahrts Gefell schaft Hansa wurde laut Meldung des.. W. T. B. beschlossen, der demnächst stattfindenden General⸗ bersammlung die Verteilung einer Dividende von 15 5 (gegen 10 00
im Vorjahre) vorzuschlagen.
Die Rostocker Bank beabsichtlgt laut Meldung des B. T. B., um eine Schwächung ihrer liquiden Mittel infolge 9 — erlangten Beteiligung an der f kecklenhurg⸗Strelitzschen Hypothekenbank zu vermeiden, ihr Aktien Fbital um eine Mililon Mark, also von fünf auf sechs ,. Nach erfolgter Zustimmung der iderseitigen Aufsichtsräte wurde vorbehaltlich der Genehmigung der en grglpersammlungen das Abkommen getroffen, durgishhe yvotheken⸗ und Wechselbank in Schwerin unter Beteiligung er Mecklenburger Sparbank in Schwerin diese eine Million Mark ö aufzunehmenden, auf den Inhaber lautenden und mit einer ö indestdividende von fünf Prozent auszustattenden Vorzugsaktien zum urse von lob oso zuzüglich 40 Stückzinsen ab 1. Januar d. J.
einer durch W. T. B.‘ übermittelten Meldung und Handelsagentur ergab der chen aus weit der , ,. Staatsbank vom 14. Fe⸗
ie eingeklammerten Ziffern entsprechen h llanzformularg der Staatsbank ejw. den Ziffern der Vorwoche), alleß in Millionen Rubel:
ibrer durch größeren Aktienbesi
Millionen Mark zu erhöhen.
übernimmt.
ö Nach s. Naiserlich ruffischen Finanz
Wo bruar d. F fol
J folgende Ziffern ( den gleichen Positionen des neuen
1912 '. Apostol Codra, 11. /24. Febr. 1912
und die für das Kalenderjahr ; rgebnis dieser Beratung wird beim ober— blesischen Kohlen und Koksversand mit einer Steigerung von 8 bis 10 060, beim niederschlesischen Kohlen- und Koksversand mit einer slchen von 4 0 und im Herbst von 6 ½, beim Eisenversand von 3 bis 10 ,, beim Grzverkehr von 10 0 und beim Versand künst⸗ licher Düngemittel mit 10 bis 15 0σ zu rechnen sein. Der Zement— versand dürfte sich voraussichtlich auf der Höbe des Vorsahrs halten.
— In der gestrigen Hauptversammlun Eisenst ein verkaufstze rel nz wurde laut Meldung des. W. T. B.“ aus Siegen über die Marktlage mitgetellt, daß fowohl die Nachfrage Als der Abruf gut sind. Außer der vollen Förderung konnte noch ein Teil der Vorräte zum Versand gelangen. Im Januar wurden ge— sördert 170 671 6 und versandt 1985 1260 r, sodaß sich die Vorräte um
des Siegerländer
daß die Mecklen⸗
zwischen
Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen—⸗ verwaltung) (Nr. I) 1268,‚5 (1261, 9), Gold im Auslande (Nr. )) 139,8. (191,6), Stlber⸗· und Scheidemuͤnje (Nr. 3) 67,4 (67.0, Wechsel und andere kurifristige Verpflichtungen (Nr. 4 463,3 (454,15, Vorschüsse, sichergestellt Lurch Weripapiere (Nr. 5) 1703 171,6 Sonstige Vorschüsse (hierber gehören: Vorschüsse, sichergestellt dur Waren; Vorschüsse an Anstalten des Kleinen Kredits; Vorschüsse an Landwirte; Industrielle Vorschüsse; .
burger und Moskauer Leihhaus; Protestierte
2531.4 (26516, 2).
Santos, 20. Februar. (W. T. B.) Die Surtaxeeinnahmen für die Sao Paulo -Kaffeezollanleihe ergaben für die Zeit vom 12. bis 17. Februar 1912: 2880 Pfd. Sterl.
an das St. Peters⸗ bi ; echsel) (Nr. 6 bis 11) 223.7 (2236), Wertpapiere im Besitz der Staatsbank (Nr. 12) 115,5 116,2), Verschiedene Konten (Nr. 13) 22,5 Saldo der
echnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) — (66), zusammen 2531,4 (E2516,2). Passiva. Kreditbillette, welche sich im Umlaufe befinden (Nr. 1) 13222 (1330, 2), Kapitalien der Bank (Nr. 2) 5h, 0 hö,O), Laufende Rechnungen der Departements der Reichsrentei (Nr. 4) bb4,5 (551,1), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 540.5 (539, 9, Verschiedene Konten (Nr. f“, . 9 und 10) 33,4 (30.0), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 11) 15,8 (—), zusammen
Berliner Warenberichte.
Vroduktenmarkt. Berlin, den 22. Februar. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: lnländischer 10,00 — 210,50 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 215,56 bis 215,25 — 215, 5 Abnahme im Mai, do. 215,75 — 216, 00- 21
Abnahme im Juli. Fester.
Roggen, inländischer 189, 00— 189,50 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 194325 — 194,00 — 194325 Abnahme im Mai, do. 192. 25 bis 191,75 — 192,00 Abnahme im Juli. Behauptet.
Hafer, Normalgewicht 450 g 193,50 — 194, 00—19 im Mai, do. 192,50 — 193,90 Abnahme im Juli.
Mais geschaͤftslos.
Weizen mebl per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00
24,75 — 29, 009. Still.
Roggenmehl sper 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 0 und 1 22,10 — 24,50, do. 23,10 Abnahme im Mai. Rühöl für 100 kg mit Faß 6l, 10 —– 60, 30 — 50,30 Abnahme im
Mai. Matter.
Berlin, 21. Februar. Marktpreise nach Ermittlungen det Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise. Doppelzentner für: Weizen, gute Sorten) 21,00 , — — 44. — Wei Mittelsorte ) . — , — — ¶. — Weizen, geringe Sorte) — — 4, —— 16. — Roggen, gute Sorte) 18, 30 , — — 4. — Roggen, Mittelsortefs) —— , — — ÆK„. — Roggen, geringe Sorte) — — 4, —— 4. — Futtergerste, gute Sorten) 20, 20 4, 1970 66. — Futtergerste, Mittelsorte) 19.50 , 19,10 4. geringe Sorte) 1900 , 18.50 Æ. — Hafer, gute Sorte“) 21, 50 , 21,10 A. — Hafer, Mittelsorte“) 21, 00 4, 20, 60 M. — ats (mixed) gute Sorte 18,89 M, 18,40 M6. — Mais (mixed) geringe Sorte —— M, — — Mais (runder) gute Sorte 18,90 ½Æ, 18,60 MÆ. — 6,00 , —— 4. — Heu 9,10 6, 780 Æ. — preise) Erbsen, gelbe, zum Kochen 5000 Æ, 3600 4Æ. — Linsen 80, 00 , 156 00M, 10, 090 116. — Rindfleisch don der Keule 1 kg 240 4K, 1,60 A, do. Bauchfleisch 1 Kg 30 Æ. — Schweineflelsch 1 Kg 1,89 A, 1, 30 4. Sammelfleisch 1
geringe Sorte“) 20,50 M, 20, 10 4. —
Speisebohnen, welße 60, 060 Æ, 36.00 .. 0, 00 MS. — Kartoffeln (Kleinhanbel
l, 89 ,
1 = Ralbfleisch 1 kg 245 M, 1,40 M. — 226 , 1,5b 6. — Butter i ö. 320 46, 2 bo 46.
e 3
60 Stück 7,0 , 4,50 6. — Karp Aale 1 kg 3, 00 6, 1,20 M6. —
Futtergerste,
(Markthallen ⸗
n 1 kg 240 A, 120 ander 1 g 3,60 4, 1, — Hechte 1 kg 2,60 M, 1,40 . — Barsche 1 Kg 200 ,
— Schlele 1 ERg 320 A, 1,60 A. — Bleie 1 Eg 110 A, o, So AÆ — 3 zo Stück 30 6 , 4, 00 4A. ) Ab Bahn.
h Frei Wagen und ab Bahn.
Auw eit über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtvieh⸗ marti vom 21. Februar 1912. (Amtlicher Bericht.;
Tälber; Für den Zentner: 1) Doppellender feinster Mast, Lebend⸗ n. 09 == 100 M, Schlachtgewscht 114 143 44. Y teinste Maß;
ber, Lg. 604 563 M, Schlg. IG00—- 165 46, 5) mittlere Mast⸗ und beste Saugkälber, üg. 2 —= 585 AÆ, Schlg. 87 — N7 M, 4) geringe Mast⸗ und gute Saugkälber, Lg. 4456 „S, Schlg. 77 — 88 , 5) geringe Saugkälber, Lg. 30— 45 4, Schlg. 55 — 73 . chweine: Für den Zentner: I Fettschweine uber 3 Ztr. debendgewicht, Lebendgewicht 50-1 M, Schlachtgerwicht 63 - S4 M, 2 vollfleischige Schweine von 240-5905 Psd. ebendgewicht, 89. 0. „ Schlg. 62 — 53 , 3) vollfleischige Schweine von 260 - 249 . Lebendgewicht, Lg. 453—– 50 M, Schlg. 50 — 63 M, 4) pollfleischige Schweine von 160 —- 200 Pfd. Lebendgewicht, Eg. 45 =49 M, Schlg. 58 — I M., 5) vollfleischige Schweine unter 169 Pfd., Lg. 42-45 , Schlg. 53 — 56 , 6) Sauen, S3. 16 - 45 A, Schlg. 58— 60 4.
Auftrieb: Rinder 191 Stück, darunter Bullen 89 Stück, Dchsen 9 Stück, Kühe und Färsen 93 Stück; Kälber T7is? Stück; Schafe 684 Stück; Schweine 17 193 Stäck.
: . Marktverlauf:
Der kleine Rinderauftrieb war nur mit Mühe abzusetzen. Der Kälber handel gestaltete sich ruhig. 130 Kälber brachten Preise über höchster Notij.
Bei den Schafen war mit dem Marktbestand zu räumen.
Der Schweine markt verlief ruhig und wurde geräumt.
Berlin, 21. Februar. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Die Marktlage zeigte wenig Veränderung. Das Geschäft ist ruhig, doch konnten sich die Preife für feinste Butter behaupten. Sihirische Butter bleibt trotz der hohen Preise gut ge⸗ ragt. Billige Qualitäten und Landbutter sind knapp. Die heutigen Notierungen ind: Hof, und Genoffenschaftsbutter fa Qualltät 141 bis 143 6, Ia Qualität 110—– 141 68. — Schmarsß: An den amerikanischen Fettwarenmärkten behielt die Verkaufslust und damit die matte Stimmung die Oberhand, wobei die Preise eine Einbuße erlitten. Bei den zurückgegangenen Preisen hält die Besserung der Konsumnachfrage hier an. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 524 — 527 6, amerikanisches Tafelschmaln Borussia od „M, Berliner Stadtschmalz Krone 533 — 52 S6, Berliner Braten= schmalz Kornblume 546 — 62 S.. — Speck: Unverändert.
Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Schweine und Ferkelmarkt am Mittwoch, den 21. Februar 1912. Auftrieb NUeberstand Schweine. . 1905 Stück Stück 3 K Verlauf des Marktes: Lebhaftes Geschäft; Preise höher. Eg wurde gezahlt im Engroghandel für: Läuferschweine: J — 8 Monate alt... Stück 43 00-55, 00 60 86 —6 Monate alt.. 31, 00- 42,00 olte: H —4 Monate alt... 22 00-3000 erkel: — 13 Wochen alt.... 1800-21, 00 , 68 Wochen alt 2 * . . * *. 14,00 - 17,00 *
Kurtsbertchte von auswärtigen Fondsmärkten.
Oamburg, 21. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 290 Br., 2784 Gd., Silber in Barren daz Kilogramm 81,25 Br., 80,75 Gd.
Wien, 22. Februar, Vormittags 10 Ubr bo Min. (W. T. B.) Einh. 49.0 Rente M. MN. Pr. ult. 80,20. Ginh. 409 Rente Januar Jult pr. ult, 90, 20, Oesterr. 4070 Rente in Kr. W. pr. ust. o,15, Ungar. 409 Goldrente 199,30 Ungar. 40ñ‚9 Rente in Kr. W. 95 90. Türkische Lose per medio 247 75, Orlentbahnaktien pr. ust. — = DOesterr. Staatsbahnaktlen (Franz.) pr. ult. 731,75, Südbabn⸗ zesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 108 50, Wiener Bankvereinaftien 50 00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 657,6, Ungar. allg. Rrebitbankaktien S868, 50, Oesterr. Länderbankaktien 55l 00, Unionbank⸗= aktlen 63400, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 1753, Brüxer Kohlenbergb.Gesellsch. Akt. ——, Desterr. Alpine Montangesell= schaftgaktien 921 50, Prager Eisenindustrieges. Akt. — —.
London, 21. Tebruat. (W. T. B.) (Schluß) 2 0/0 Eng⸗ lische Konsols 79, Silber prompt 27166, ver 2 Monate 261316, Privatdiskont 3761. — Bankeingang 15 600 Pfd. Sterl.
Paris, 21. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 0/0 Fran. Rente 94 80.
Lissabon, 21. Februar. (W. T. B.) Goldagio 9.
New York, 21. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Börsen⸗ bericht. Wenngleich heute eine leichte Belebung des Geschäfts fest⸗ zustellen war — der Umsatz erhöhte sich auf 294 900 Stück Aktien —, war der Verlauf durchweg doch wenig interessant. Der bevorstehende Feiertag mahnte zur Zurückhaltung. Die Grundtendenz war aber als schwach anzusprechen, da infolge von Befürchtungen vor einem Aus⸗ stand der Bergarbeiter ziemliche Abgaben in Kohlenbahnaktien, vor⸗ nehmlich in Readings, eifolgten, was den Gesamtverkehr ungünstig beeinflußte. Charakteristisch ist, daß nabezu die Hälfte der Gesamt⸗ umsätze in Readings stattfanden. Der Schluß gestaltete sich allge⸗ mein schwach bei stärkeren Preieverlusten in Readings (27), Union Pacifies (1), Steels (2), Louisville and Nashville (145. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stunden Durchschn.-Iinsgrate 24, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 2, Wechsel auf London 4,8450, Fable Transfers 48785. — Die Börfe bleibt am Donnerstag, den 22. Februar, geschlossen. (Washingtons Geburtstag)
Rio de Janeiro, 21. Februar. (W. X. B.) Wechsel auf London 1636. ö.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Magdeburg, 22. Februar. (WB. T. B.) Zucerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. — — Nachprodukte 75 Grad o. S. 1340 — 13,79. Stimmung: Schwächer. Brotraffinade 1 ohne Faß 2750 — 27.75. Kristallzucker ! m. S. 27,75. Gem Raffinade m. S. 27,.25— 2759. Gem. Melis 1 mit Sack 26, 5 — 27.00. Stimmung: Ruhig. Rohzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: Februar 1620 Gd., 16,09 Br. —— bez. Mär 16,224 Gd. 16,273 Br., — — beg, April 16,327 Gd., 16,37 Br., — — bez, Mal 16, 15 Gd. 16474 Br. — — bez.. August 16,50 Gh. 16,52 Br., — — bei., Oktober ⸗ Dezember 11,729 Gd., 11B 77 Br. — — bej. — Stimmung: Matt.
Cöln, 21. Februar. (W. T. B.) Rübösl loto 68, O0 Mai 65,00.
Bremen, 21. Februgr. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht) Prwwatnotierungen. Schmal. Willlg. Loko, Tub und Firkin 451, Schmalz, Doppeleimer 465. — Kaffee. Behauptet — Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Matt. Upland loko middling 543.
Hamburg, 22. Februar. (W. T. B.) (Vormittagsberlcht.) Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker JI. Produkt Bastg S8 0 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, Fehruar 1615, März 16,o, April 1635, Mat 16,50, August 16,60, Oktober⸗Dezember 11,75. — Kaffee. Ruhig aber behauptet. Good average Santos März 664 Gd., Mai 669 Gd., September 67 Gd., Dezember 664 Gd.
Budapest, 21. Februar. (B. T. B) Raps sür August 15,76.