1912 / 54 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

8 , n.

zur Res. zu beurlauben: die Fähnciche Nerschmann des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bavern, Sim merl des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf und Wenzl des 1. Jägerbats. Prinz Ludwig;

zu befördern: zu Fähnrichen die Fahnenjunker, Unteroffiziere Matt des 2. Fußart Regts, Grafen v. Spreti, Frhrn. v. Mauchen⸗ heim gen. Bechtolsheim des 1. Schweren Reiterregts. Prinz Karl von Bayern, Jungmann des 2. Fußart. Regtz, Wachter, Bruch des 3. Pion. Bats., Weiß des 2. Fußart. Regts.,, Römer des 3. Pion. Bats, Hauptmann, Morgens, Weigand, Wilhelm und Kittel des 2. Inf. Regts. Kronprinz;

b. bei den Sanitätsoffizieren: im aktiven Heere: am 22. d. M. zu versetzen die Assist. Aerzte Gloßner der Res. (Ansbach) in den Friedensstand des 6. Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, und Dr. Seitz vom 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf zum 1. Trainbat. .

Kriegs ministerium. München, 24. Februar. Major z. D. Dobm ayr, verwendet im Kriegsministerium, wird als Vorstand des Trucksachenverlags eingeteilt.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. 24. Februar. Thierig, Lt. im Schützen⸗(Füs.)Regt. Prinz Georg Nr. J08, mit dem 29. d. M. von dem Kommando zur Dienstleistung beim Fußart. Regt. Nr. 12 enthoben.

25. Februar. Die nachgenannten Portepeeunteroffiziere, Ober⸗ primaner des Kadettenkorps, in der Armee als Fähnxiche angestellt, und zwar: Frhr. v. Hausen im 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100, v. Hessler im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Schönknecht im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Rr. 107, Schroeder im Schützen⸗(Füs. Regt. Prinz Georg Nr. 108, Richter im 12. Inf. Regt. Nr. 177, Tränkner im 13. Inf. Regt. Nr. 178, Bachmann im 15. Inf. Regt. Nr. 181, Frhr. v. Beschwitz im 3. Hus. Regt. Nr. 20, Wunderlich im 1. Uan. Regt. Nr 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, Noetz old im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, Meißner im 2. Feldart. Regt. Nr. 28. k im 6. Feldart. Regt. Nr. 68, Brümmer bei den Königl. sächs. Kompagnten des Königl. preuß. Eisenbahnregts. Nr. 2. Ludovici, Gefreiter, Ober⸗ primaner des Kadettenkorps, als charakteris. Fähnr. in der Armee, und zwar im 7. Inf. Regt. König Georg Nr. 106 angestellt. Diese Fähnriche erhalten Urlaub bis mit 10. März und haben am 11. März d. J. bei ihren Truppenteilen einzutreten.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministeriu mt. 21. Fe— bruar. Dr. Bötticher (il Dresden), Prof. Dr. Härt el (L Leipzig), Oberapotheker der Res., zu Stabsapothekern des Beurlaubtenstandes befördert.

XII. (stöniglich Württembergisches) Armeekorps.

Offiziere, Fähnriche usw. Stuttgart, 25. Februar. Im aktiven Heere. v. Schott, Gen. Lt. z. D., Gen. à la suite Seiner Majestät des Königs, zuletzt Kommandant von Stuttgart, der Charakter als Gen. der Inf. verliehen.

Zu Oberstlts. befördert; die Majore und Batz. Kommandeure: Mauch im 9. Inf. Regt. Nr. 127, Jetter im Inf. Regt. König Wilhelm J. Nr. 124.

Stach v. Goltzheim, Major z. D., zuletzt Bats. Kommandeur im Füs. Regt. Kaiser Franz Joseph von Desterreich, König von Ungarn Nr. 122, der Charakter als Obersilt. verliehen. Klein, Königl. preuß. Überzähl. Major, bisher Hauptm. und Komp. Chef im Füs. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr 122, zum Stabe dieses Regts. übergetreten. Groß, Hauptm. und Mitglied des Bekleidungsamts des Armeekorps, mit der

gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zum Bezirksoffizier beim

Jandw. Bezirk Rottweil (Tuitlingen) ernannt. Suß darff, Hauptm.

und Komp. Chef im Inf. Regt. Alt. Württemberg Nr. 121, unter . von der Stellung als Komp. Chef auf sechs Monate zur n

enftleistung beim Bekleidungsamt des Armeekorps kommandiert. u Komp. Chefs ernannt; v. Greiff, Hauptm., aggreg. dem Kamm, überzähl. Hauptm.

Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, t g ( von Oesterreich, König von

im Füs. Regt. Kaiser Franz Joseph Ungarn Nr. 122. 3 ;

Frhr. v. Gemmingen⸗Guttenberg, Major a. D, zuletzt im Kiiegsministerium, der Charakter als Sberstlt. verliehen. Graf Eugen v. Schaesberg-Thannheim im Armeekorps, und zwar als Et. im Drag. Regt. König Nr. 26, vorläufig ohne Patent bis nach bestandener Offizierprüfung, angestellt und bis dahin. ohne Gehalt beurlaubt. v. Schroeder, Sberstlt. und Abteil. Chef im Kriegs⸗ ministerium, zum Oberst befördert. Koch, Hauptm. im Feldart. Regt. König Karl Nr. 13, kommandiert zur Dienstleistung beim Bekleidungs amt des Armeekorps, als Mitglied zum Bekleidungsamt verfetzt. Erdmenger, Major in der 1. Ingen. Insp, unter Ent— bebung von dem Kommando nach Preußen mit der gesetz⸗ lichen Pension zur Disposition gestellt und zum Bezirks⸗ offizier beim Landw. Bezirk , . . (Brackenheim) er⸗ nannt. Haertl, Oberlt. im Trainbat. Nr. 13, unter Beförderung zum Rittm., vorläufig ohne Patent, zum Kemp. Chef ernannt.

Brandes (Ludwigsburg), Lt. der Res. des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25, als Lt. mit Patent vom 265. Februar 1910 in ge⸗ nanntem Regt. angestellt. . . .

Zu Fähnrichen mit Patent vom 20. Februar 1912 befördert; die Unteroffiziere: v. Haldenwang im Gren. Regt. Königin Olga Rr. 119, Kuppinger im Inf. Regt. König Wilhelm J. Nr. 124, Dang im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, Stein im 3. Feldart. Regt. Nr. 49, Kündinger, Gradmann im 4. Feldart. Regt.

Nr. 66. Im Beurlaubtenstande. Zu Oberlts. mit Patent vom der Res.. Wagner, Rabe

20. Februar 1912 befördert; die Lts.

(Stuttgart) des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Mos kopp (Heilbronn) des Füs. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122, Clavel (Ulm) des Gren. Regts. König Farl Nr. 123, Eisenbach (Leonberg) des 10. Inf. Regts. Nr. 180; Lörcher (Gmünd), Kuo hn, Speidel (Ernst) (Stuttgart), Lts. der Landw. Inf. J. Aufgebots. .

Zu Ltg. der Res. mit Patent vom 20. Februar 1912 befördert: die Vüefeldwebel bjw. Vizewachtmeister: Bäurle (Mergentheim), Stoller (Ulm), des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Nestel (TalwJ, des Inf. Regts. Kalser Friedrich, König von Preußen Nr. 135, Paß, Lindemann (Reutlingen), Remppis (Ludwigs⸗ burg), des 10. Inf. Regts Nr. 180, Scherer (Um), des Trasnbats. Nr. Iz, Mayser (Ulm), des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, Biß (ülm), des Feldart. Regts. König Karl Nr. 13. lederangestellt: Schmid (Biberach), Oberlt. der Landw. 4. D., zuletzt von der Landw. Inf. 2. Aufgebots (Biberach), als Oberlt. mit Patent vom 2I. Juni 1908 bei den Offizieren der Landw. Inf. 7. Aufgebot. .

Im Sanitätskorps. Im aktiven Heere. Dr. Hoch⸗ stet ter, Unterarzt im Inf. Regt Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, Krug, Unterarzt im 4. Feldart. Regt. Ni. 65, zu Assist. Aerzten befördert, .

Im Beurlaubtenst ande. Prof. Dr. Hofmeister (Stutt⸗ gart), Gen. Oberarzt der Landw. 2. Aufgebots, der Charakter als Gen. Arzt verliehen. Dr. v. Gußmann (Stuttgart), Oberstabsarzt der Landw. J. Aufgebots, zum Gen. Oberarzt befördert. Dr. Ziegler (Ulm), Oberarzt der Res., Dr. Lichtenberg n,, n, Dr Kallen⸗ berger (Horb), Oberärzte der Landw. J. Aufgebots, Dr. Bingel (Reutlingen), Bberarzt der Landw. 2. Aufgeb., —= zu Stabsärzten befördert. Dr. Wurm (Um), Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, bei den aktiven Sanitätzoffizieren, und zwar als Assist. Arjt mit Patent vom 31. De⸗ zember 1911 im 9. Inf. Regt. Nr. 127 angestellt. .

Im Veterinärkorpz. Dr. Jahn, Veterinär im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, kommandiert zum Kaiserlichen Gesund⸗ heitgamt in Berlin, zum Oberveterinär mit Patent vom 27. Januar

1912 befördert. Dr. Theurer (Heilbronn), Unterveterinär der Res., zum Veterinär kefördert. Beamte der Militärverwaltung.

Verliehen nachstehenden Beamten der Titel Rechnungsrat: Feifel, Liebert, Geheime expedierende Sekretäre, Braungart, Heidinger, Geheime Registratoren, sämtlich im Kriegsministerium, Schweizer, Digel, Buchhalter beim ,, , . Schäfer, Proviantamtsdirekkor, Imen dörffer, Garn. Verwalt, Direkter, beide in Ulm; der Titel Obermilitärintend. Sekretär: Köhler, Intend. Sekretär bel der Korpsintend.; der Titel Obermilitärintend. Registrator: Reebig, Intend. Registrator bei der Korpsintend.; der Titel Obermilttärbaufekrétär: den Milttärbausekretären Kircher in Ulm, Schwenk in Ludwigsburg; der Titel Obermilitärbauregistrator: den Militärbauregistratoren Sonnentag in Ulm, Braun in Ludwigsburg, Otterbach in Ulm.

Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Rußland.

Die Reichsduma hat in der gestrigen Sitzung mit 13 gegen 135 Stimmen bei sieben Stimmenthaltungen de Abschnitt zehn der Vorlage, betreffend das Gouvernement Chelm, in dem die Ausscheidung des Gouvernements Chelm aus dem Zartum Polen bestimmt wird, abgelehnt. Darauf

erstattete der Oktobrist Amtenow den Kommissionsbericht üben

die Maßregeln zur Begünstigung der Herstellung land V Maschinen in Rußland. ie. W. T. B. berichtet, schlägt die Kommission Zollbefreium vor für Artikel und Werkzeuge, die zur Montierung landwirtschaftliche Maschinen notwendig sind, ebenso Zollbefreiung für solche Maschinen teile, die gegenwärtig in Rußland nicht hergestellt werden können Endlich wird die ,,,, von Prämien für den Bau bo Maschinen und Befreiung der Maschinenfabriken und des Maschinen bandels von der, Zahlung gewisser Steuern vorgeschlagen. Der Kadett Chingarew wies dargef hin, daß der dem einheimischen Maschinenbau gewährte Schutz dem amerikanischen Truste zugute kommen würde, der bei Moskau eine ungeheum 3 mit sehr großer PModuktion besitze. Er erklärte, R adetten würden gegen die Steuerfreiheit der Industrie und geg die Zuerkennung von Prämien stimmen. Der Handelsminine

infolge der von der wahlberechtigten Bürgerschaft in ö rn f en n . r ol ne eit, dien nat ifm mn z., Spt.

burg getroffenen Wahl den Senator Gustav von Brin. 8

daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Rend unko. 15

= natschaftlichen Maschinen im Interesse der heimischen oz 43 147. chützen. Rußland kaufe fuͤr mehr als 80 000 690 dn

für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestãt e en n, m

8

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Gewerbeassessor Becker in Aachen ist zum Gewerbe⸗ inspektor ernannt und vom 1. März d. J. ab endgültig mit der Verwaltung der Gewerbeinspektion Aachen J beauftragt worden. 8 j

Dem Gewerbeassessor Erich Schmidt in Lingen ist eine. etatmäßige Hilfsarheiterstelle verliehen verde

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗

angelegenheiten.

Der ordentliche Professor, Geheime Medizinalrat Dr. Karl Bonhoeffer zu Breslau ist in gleicher Eigenschaft in die medizinische ʒal lia der Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin versetzt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Zur Ausführung von Pflanzenuntersuchungen beim Haupt— zollamt zu Aachen einschließlich der Zollabfertigungsstelle im Bahnhof Templerbend und auf dem Güterbahnhof Rote Erde ist der Gärtner Wilhelm Geduldig in Aachen zum stell⸗ vertretenden Sachverständigen ernannt worden.

Aichtamtliches. Darhun t sches Reich.

ö Preußen. Berlin, 29. Februar.

hejne Majestät der Kaiser und König sprächen, wie „W. T. B.“ meldet, heute vormittag beim Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg vor.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr und die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr

und für Justizwesen Sitzungen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Tpdbt. „S. 90“ ö. w ö. ö 5 ꝛ— gestern in Schanghai, S. M. S. „Cormoran“ vorgestern vor der Insel Angaur angekommen.

Bayern.

In der Kammer der Abgeordneten wurde gestern nach der Wahl des Präsidiums der Budgetentwurf für 1912 und 1913 vom Finanzminister Ritter von Breunig eingebracht. -

Wie W. T. B.“ meldet, wies der Finanzminister bei der Vor⸗ legung des Budgetentwurfs darauf hin, daß das Ministerium den früher vorgelegten Etat übernommen hahe. Der Rechnungsabschluß für 1910 und 1911 ergebe voraussichtlich eine tatsächliche Mehr⸗ einnahme von 11,2 Millionen, denen Mehrausgaben von 9,5 Millionen gegenüberständen. Die direkten. Steuern zeigten eine Mehr— einnahme von 3 Millionen, die Zölle und indirekten Steuern eine solche von 41 Millionen, die Forstverwaltung für 1910 g93 009, für 1911 3,3 Milllonen Mark mehr, eine Steigerung, die jedoch nicht auf dauernde Verhältnisse zurückzuführen sei. Dagegen werde unter anderem die Postverwaltung eine Mindereinnahme von einer Million, die Bergwerke verwaltung eine solche von 2,1 Millionen ergeben. Be⸗ sonders erfreulich sei das Ergebnis der Eisenbahnverwaltung; während das Erträgnis von 1908 und 1909 um 20 474 608 60 hinter dem Voranschlag zurückblieb, habe das Reinerträgnis von 1910 den Vor— anschlag um rund 12 165 024 M bezw. bei Berücksichtigung des Mehrbedarfs für Pensionen usw. um rund 167140096 über- fliegen. Das Mehrerträgnis für 1911 werde vorautsichtlich rund 20,3 Millsonen betragen. Im weiteren Verlauf seiner Rede bemerkte der Minister, der Etat der Ausgaben für Reichszwecke werde für die Budgetperiode 1912 und 1913 abschließen in den Einnahmen mit I9 167 707 ½½, in den Ausgaben mit 5I Sos 787 66. Dieses gün⸗ stige Bild würde sich ganz erheblich zum Nachteil Bayerns gestaltet haben, wenn es nicht geglückt wäre, durch die Reicht finanzreform das Reich mehr auf eigene En zu stellen. Der Minister erwähnte so⸗ dann die eingebrachten Gesetzentwürfe über den vorläufigen Vollzug des Budgets für 1912 und 1913, über das Lotteriespiel nebst dem Staatsvertrag mit Preußen und den Entwurf über das Staats— schuldbuchgesetz, von denen er die beiden ersten , , und gab einen Ueberblick über die ersprießliche Tätigkelt seines Amts- vorgaͤngers, dessen begonnenes Werk er in ruhiger Entwicklung fort⸗ zuführen bestrebt sei. Der Staatskredit solle nur für Unternehmungen in Anspruch genommen werden, die eine angemessene Verzinsung und Tilgung erwarten ließen; für die Staatsschuld müsse eine allmäbliche Tilgung nachdrücklich angestrebt werden.

.olo3z 4 Mr werde.

, Es könnten jedoch internationale Schwierigkeile Ratstehen, ö. der Kauf auslaäͤndischer Maschinen behinde werde. Daher sei es nicht möglich, sich mit Zollfreiheit zu e gnügen, man müsse für die Herabsetzung der Produktionskosten den russischen Maschinen sorgen. Das große Ackerbauland müsse seine eigen Industrie für landwirtschaftliche Maschinen besitzen. —er Abg. Moto vilow wies sodann auf die Beleidigung hin, die dem Nationalsteh Rußlands durch die Kündigung des Vertrages seitens der Vexeinsgte , zugefügt worden sei. = In der Erörterung der Artikel wie der M iüMlsminister Tim aschew auf den Unterschied in finanzielle Beziehun hin zwischen der Zollfreiheit für eingeführte Maschinen um 33 Zollfrelheit für Maschinenteile. Die letztere würde eine russssch

onderindustrie für die Zusammensetzung von Maschinen schaffen,

niemals den nationalen Maschinenbau vernichten würde.

Die Duma lehnte schließlich den Antrag auf Zollfreihe für die Bestandteile landwirtschaftlicher Maschinen, die einze eingeführt werden, ab, worauf die Debatte auf heute vertag wurde. j

Türkei.

Einer Meldung des, Wiener K. K. Telegraphen⸗Korresponden bureaus“ zufolge sollen nach Informationen der Pforte auf de Vorschlag des russischen Ministers des Acußtrn Ssasonowi Konstantinopel und Rom Schritte unternommen werden, un die Friedensbedingungen kennen zu lernen.

Die Pforte hat ihre Botschafter beauftragt, bei de Schutzmächten wegen der Ermordung von Muselmanen i Kreta Einspruch zu erheben. Wie das „Reutersche Burean— erfährt, ziehen die Schutzmächte die Lage auf Kreta in ernst Erwägung; sollte sie sich verschärfen, so würde sie ein Ein schreiten der Truppen derjenigen Regierungen erforderlich mache die sich für die Sicherheit von Leben und Eigentum auf de Insel verbürgt haben.

Der Ministerrat hat vorgestern den Entwurf de Antwort der Pforte auf die neuen englischen Vorschläge, be treffen die Bahn Bagdad Persischer Golf, berate Der frühere Beschluß der Pforte sah eine vierzigprozentige R teiligung des türkischen Kapitals und eine Beteiligung mit; 20 Proz. seitens des deutschen, englischen und franzäösische Kapitals vor. England schlägt jetzt eine Beteiligung de türkischen, deutschen, englischen, französischen und russische Kapitals mit je 20 Proz. vor. Die Beratungen dauern son

Bulgarien.

Die Abgeordneten kammer hat gestern, wie, W. T. meldet, die mit Deutschland abgeschlossenen Konsular, Rechtshilfe⸗ und Auslieferungsverträge sowie weitere Verlängerung des Handelsvertrags Deutschland bis 1917 angenommen.

Schweden.

Der Staatsrat hat laut Meldung des „W. T. B.“ seiner gestrigen Sitzung bestimmt, daß der neugeboren Prinz Bertil Gustaf Oscar Carl Eugen Herzog von Halln heißen soll.

Amerika.

Die Marinekommission des amerilanischen präsentantenhauses hat sich laut Meldung des „W. T. B. R den Bau von zwei neuen Schlachtschiffen in diesem Jahre en schieden. . Die Budgetkommission des Repräsentantenhauses ha derselben Quelle zufolge, gestern dem Gesetzentwurse Revision des Zuckerzolls zugestimmt, der dem demokratissr Parteiausschusse vorgelegt werden wird. Nach diesem Entwun würde der hon um 1 Cent für das Pfund herabgesetzt werder Der Ausfall in den Zolleinnahmen soll durch einen erhöh— Zolltarif auf Seidenstoffe und andere Luxusgegenstände en gebracht werden.

Asien.

Die Regierungen in Peking und Nanking habe wie das „Reutersche Bureau“ meldet, den Bedingungen englischen, deutschen, französischen und amerikanischen Van zugestimnit. Die Behörden in Nanking erhalten einen Vorsch von zwei Millionen Taels, die in Peking wahrscheinlich ene solchen von drei Millionen, um die Truppen bezahlen zu kme und so einem Anwachsen der Anarchie vorzubeugen. .

Offiziös wird mitgeteilt, daß Muanschikai in unge 14 Tagen nach der Bildung eines Kabinetts und der Ernennt Tangschaoyis zum Premierminister nach Nanking abreisen .

Ein Teil' der Truppen von Wutsch ang hat, n Quelle zufolge, gemeutert. Während der vorleßten hat ein Gefecht zwischen den meuternden und den treugehlicben Soldaten stattgefunden. Die großen Stadttore sind ge . die vor Hankau liegenden ausländischen Kanonenhobte . Befehl bekommen, sich für alle Fälle in Bereitschaft zu halte In Hankau ist die Ordnung nicht gestört.

Afrika. J ö.

Nach Meldungen der „Agenzia Stefani treffe Tripolis andauernd Flüchtlinge eln. Gestern früh . 27 Personen mit Rindern und Hammeln an. 12 n, mit Mausergewehren bewaffnet waren, übergaben den its en nn Offizieren des Postens von Sahel ihre Waffen und die M 19 Eine andere Gruppe von Familien, die sich mit , herdz auf dem Wege nach Tripolis befanden, hi en 35. b. M! von Tuͤrken angegriffen, die durch ihr een

2 9 ö 418 2 feuer zwei Personen töteten, drei verwundeten und das

mit sich nahmen. Die Bewegung unter den sich unter den Schutz der Italiener zu wird nach der „Agenzia Stefani“ infolge der Be Anhõhe von Mergheb noch stärker werden, denn diefe gewährt den Lrahern zum Meere hin einen breiten ausgezeichneten Landstreifen, den die Italiener gegen Angriffe der Türken und Araber gesichert haben. Die Araber vom Djebel, die seit längerer Zeit schon unter italienischer Flagge Kriegsdiens. zu tun wünschten, sandten ihre Famslien als Ünterpfand ihrer Treue nach Tripolis, Von diesen Arabern wurde eine Truppe von 120 Mann gebildet, die von fünf eigenen Befehlshabern und fünf Unterbefehlshabern unter Leitung eines ltalienischen Leutnants von den Alpenjägern kommandiert wird.

ö Wie „W. T. B.“ meldet, wird aus Sran mehreren Pariser Blättern berichtet, daß am 19. d. M. in der Gegend des Kerdflußses zwischen einer marokkanischen Harka und (iner spanischen Aufklärungsabteilung ein blutiges Scharmützel statt⸗

gefunden habe. Nach einer von Eingeborenen stammenden Tote gehabt haben,

Arabern, zu stellen, Besetzung der

Meldung sollen die Spanier ungefähr 160 auch die marokkanische Harka habe starke Verluste gehabt.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reich s⸗ tags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage. .

In der heutigen (16.) Sitzung des Reichs ö! ; SiIßung 8 welcher der Staatssekretär des Innern . P r age, wohnte, wurde die Beratung des Etats für das Reichsamt des Innern bei dem ersten Titel der fortdauernden? Aus— gaben „Staatssekretär“ fortgesetzt. Die Sozialdemokraten haben einen Teil ihrer Initiativanträge in Form von Resolutionen zu diesem Etat von neuem eingebracht; außerdem liegt eine Nesolution von Normann (dkons5 vor, worin ein wirksamer Schutz der Arbeitswilligen entweder durch eine Ab⸗ änderung der Gewerbeordnung oder gelegentlich der Aus⸗ arbeitung eines neuen Reichsstrafgesetzbuchs verlangt wird?

. Ag. Bassermann (nl): Das Reichtkamt des Innern umfaßt einen Stoff, über den Herr zu werden für eine Fraktion unmoglich ißt Es war gestern davon die Rede, eb nicht der Zeitpunkt gekommen fei. eine Teilung dieses Riesenamts vorzunehmen. Es wird ernster Er⸗ wägungen bei den verbündeten Regierungen bedürfen, . Dauer alle diese Gegenstände in einem Amt vereinigt bleiben können und nicht eine Teilung notwendig ist. Das Gebiet der soꝛialen Fuͤrsorge ist ein unerschöpfliches, in jedem Jahre werden neue Probleme er; u . Dazu tritt das Wirtschaftęleben und die innere Verwastung. Saz ' stell

ob für die

an den Leiter eines solchen Amts Aufgaben, denen nur ein tatkräftiger und kenntnigreicher Mann wie der jetzige Staatesekretär gewachfen ist Vielleicht könnte ein Reichtzollamt als neues Staatssekretariat geschaffen werden. Eine Reihe unserer Anträge wid ein anderer Traftionégenopss 94 Gyr, err; r . . Fraktionsgenosse vertreten. Die Errichtung eines Reichsverwaltungs— amts wird mit jedem Jahre notwendiger. In der Thronrede wird die soziale Gesetzgebung betont. Darüber hat der Abg Wurm gestern eingehend gesprochen. Ich kann aber gus der Thronrede nicht das herauslesen, was er herausgelefen hat Daß die Arbeiterversicherung auf weite Kreise sich er. ö. *. nicht ,. werden. Derselbe soziale 6. ist ol auch weiter herrschen, das ist doch ein ositives grgehnis. Der Abg. Wurm sieht in allem nur den St tante ie. Verschlechterung. Das ist ein ungerechtes Urteil. Gerade die foziale Fage ist von allen Parteien gefördert worden. Auch die Linke bat mit heißem Bemühen bei allen sozialen Gesetzen mitgewirkt, und wir haben alles einstimmig oder nahezu einstimmig beschlossen. Wir sind wirklich in der sozialen Politik allen Staaten voraus. Was meinen Wablaufruf betrifft, so möchte ich fagen, daß ich immer ein warmer Freund und Förderer der sozialen Reform gewesen bin. Ist es denn tadelns wert, daß ich eine maßvolle und besonnene Reform be— fürwortet habe? Unsere deutsche Industrie hat nach dem jetziger Wirtschaftesystem einen glänzenden Aufschwung genommen, dank den Unternehmern, den Arbeitern und Argestellten. Die Laften der In— dustrie waren bedeutend, sie haben das Aufsteigen des Arbeiters er⸗ möglicht. Die Industrie trägt die Lasten, ohne gegen die staatliche Gesetzgebung Einspruch zu erheben. Gerade die Sozialdemokraten spred en von dem Konzentrationsprozeß unserer wirtschaftlichen Ent⸗ widllung. Die wachsenden Kosten der Industrie, namentlich der kleineren leistungsunfähigeren Betriebe, hat zu jener Konzentration geführt. Der Kampf der gemischten und der reinen Werke ist ein Prozeß der Rück⸗ bildung. Die Arbeitsteilung bat aufgehört; auch das hängt mit den sozialen Lasten zusammen; die Verwaltungskosten sind zu groß. Was die Großindustrie tun kann, kann das Handwerk sehr schwer. Daher die Klagen des Mittelstandes und die Forderung: von nun an keine neuen Lasten. Eine maßvolle und besonnene Sozialpolitik sollte eigentlich jede Partei treiben. Auf die Dauer kann keine Partei Bestand a ben bei unserem allgemeinen Wahlrecht, die nicht auf sozialem Boden steht. Der Abg. Wurm meinte, alle Sozialpolitik komme von der Sozialdemokratie, ohne sie gäbe es keine Sozialreform. Es ist auch nicht zu bestreiten, daß in dieser Sache die Sozialdemokratie ein treibendes Element gewesen ist. Aber lange vorher, als noch patriarchalische Zustände herrschten, haben humane Arbeitgeber Sozial⸗ politik getrieben. Längst hat das Deutsche Reich diese Aufgabe, allen anderen Staaten voran, aufgegriffen, und diese Bestrebungen sind Ge⸗ meingut vieler Parteien geworden. Die Erkentnis der Notwendigkeit der Sozialpolitik ist nicht nur aus dem Gefühle der Menschenllebe, sonderu dem Umstande entsprungen, daß sie eine Staatsnotwendigkeit geworden ist. Der Abg. Wurm hat auch die Ergebnisse der deutschen Sozialpolitik abfällig kritisiert, aber er kann nicht bestreiten, daß in der vergangenen Legislaturperiode drei große Werke geschaffen werden sind, die auf diesem Gebiet einen großen Fortschritt gebracht haben. Selbst in der sozialdemokratlschen Lite⸗ ratur wird hervorgehoben, daß die reichsgesetzliche Kodifikation des Vereins. und Versammlungsrechts, das viel geschmäht und viel getadelt worden ist, doch auch für die Arbeiterbewegung und für die Dewerkschaftebewegung von großer Bedeutung ist. Ich stimme dem Grafen Posadowsky zu, daß die Auslegung dieses Gesetzes oft nicht seinem Buchstaben oder selnem Geiste entspricht.

(Schluß des Blattes.)

ö Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen 26 Sitzung, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow und der Finanzminister Dr. Lentze beiwohnten, zunächst die zweite Beratung des Etats der Handels- und Gewerbeverwaltung bei dem Fonds zur Förderung der nichtgewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung und Rechtsberatung ür die minderbemittelten Bevölkerungskreise fort.

Abg. Brü tt (freikons ): Der Arbeitsnachweis ist nicht Sache des so alen Empfindens. Mit dem paritätischen Arbeitsnachweis gebt es wie mit der Etikeite beim Wein; der Name ist nicht maßgebend für Charakter und Güte des Gewächfes. Der paritätische, Arbeits. nochweis wird fast überall von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bekampft, soweit sie nicht zur Sozlaldemokratie gehören. Die Solialdemokratie erstrebt überall paritätische kommunale Arbeits⸗ nachweise, um die Arbeitsvermittlung in die Hand zu bekommen und . eitnehmern und Arbeitgebern ihren Willen aufzuzwingen. Es ist eEbalb große BVorsicht bei' der Ünterstützung der paritätischen Arbelts⸗ uche geboten. Der jwisckenörtliche Arbeitsnachweis ist ein ven er Zentrasstelle in Berlin fünstlich gezüchtetes Institut und richt

organisch aus den Verhältnissen bervorgewachsen. Das Institut steht im Gegensatz zu dem grundlegenden Prinz der Verwaltungs reorganisation, die weniger Behörden und weniger Beamte verlangt. Es ist unverständlich, weshalb, die einzelnen Arbeitsnachweife nicht direkt mit den anderen in Verbindung treten können, fondern dazu sich eines höheren Verbandes bedienen müssen. Es handelt sich hier um ein sozialpolitisches Erperiment. In vormärzlichen Zeien wurden weil ein öffentliches politisches Leben nicht bestand, die schönen Künste und die schöne Literatur gepflegt. Berufene und Un— berufene kritisierten. Der Tummelplatz dieser Dilettantentãtigkeit waren die ästhetischen Tees, die Kalisch mit einem Vers persiflierte der ch, der Nachwelt erhalten hat: „Aesthetischer Tee ist allgemein, wo Schiller man und Goethe mißt, wer von den beiden größer st An die Stelle des Interesses für schöne Künste und schöne Äteratur ist jetzt das Interesse für die Politik und namentlich für die Sozial⸗ politik getreten, und statt der ästhetischen Tees haben wir jetzt sozial⸗ bolitische Tees in Hülle und Fülle wo die selben dilettantenhaften urteile nnd

Anschauungen sich geltend machen. Die Folgewirkungen diefer sozial⸗ politischen Reuntons sind nicht fo harmlos wie die meisten Beteiligten selbst. Betriebsame Damen und Herren machen Reklame für ihre Freen und, Pläne, und die Gefahr besteht, daß sie häufig die öffentliche Meinung für sich gewinnen. Sie lenken die Aufmerksamkeit ab von dem großen Kampf der Zeit um die Aufrechterhaltung der bestehenden Staats und Gesellschaftsorduung, den die bürgerliche Gefellschaft durchfechten muß, wenn sie nicht vor der Sozlalt mokratie kapitulieren will. ö ö Abg Dr. Flesch (fortschr. Volksp.) nimmt die paritãtischen Arbeitsnachweise gegen die Vorwürfe des Abg. Brütt in Schutz und bemerkt: Diese Arbeits nachweise vertreten tatsächlich die Interessen der Gesamtheit, nicht die einer Partei. Soweit die großen Stabte in Betracht kommen, marschieren ste ganz gut. Zur Au frechterhaltung . gewerblichen Friedens können die Arbeitsnachweife erheblich ber ragen.

. Abg. Wenke (fortschr. Volksp.) führt darüber Klage, daß der Verwalter einer öffentlichen Rechtsauskunftestelle auf Betreiben einiger Großgrundbesitzer um seine Stellung gebracht worden fei, weil er es gewagt habe, einem jugendlichen Landarbelter gegenüber seinem früheren Arbeitgeher, einem Domanzialbesitzer, und dem ihn mit Strafmandaten überschüttenden Amte vorsteher zu feinem Rechte zu verhelfen. Die Königliche Staatsregierung solle dafür sorgen, daß die Verwalter von öffentlichen Rechtsauskunftsstellen in die Tage ge seßt würden, niemand zu Liebe und niemand zu Leide, und ohne die Rache irgend welcher Dorfgewaltigen befürchten zu müssen, ihre Rat— schläge zu erteilen. j . hi Geheimer Oberregierungsrat Neumann: Der eben vorgetragene Fall ist uns nicht bekannt, ich kann also auch nicht sagen, ob der an⸗ gegebene Sachverhalt zutrifft oder nicht. Das aber glaube ich her vor⸗ beben zu dürfen, daß ven diesem Einzelfall irgend ein allgemeiner Schluß auf die durchaus segensreiche Tatigkeit der Rechtsauskunfts⸗ stellen nicht gezogen werden kann. Abg. Rein bacher (fortschr. Volksp.) Gemeindeverwaltung gegen den Angriff in trauung eines Sozialdemokraten mit Arbeitsnachweises gerichtet worden ist. 66 Hamm er (kons.) verbleibt dabei, daß ein Sozialdemokrat für eine solche Stellung als absolut ungeeignet erachtet werden muß. „Die Ausgaben für die Königliche Porzellanmanufaktur für das Landesgewerbeamt und die vermischten Ausgaben sowie endlich das gesamte Extraordinarium werden ohne Debatte bewilligt.

Damit ist der Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung erledigt. . ö. Das Haus geht dann zur Beratung des Etats für die Verwaltung der direkten Steuern über.

Die Diskussion über die Einnahmen aus der Ein— kommensteuer, 352 500 000 S, wird mit der Besprechung der Ausgaben für die Einkommensteuerverankagungs? lom missionen und Gewerbesteuerausschüsse verbunden. Der Ausgabetitel für diese Kommissionen und Ausschüsse führt neben 881 Steuersekretären 57 Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende auf. ( ; . Dazu liegt ein Antrag der Abgg. von Hennigs⸗ Techlin (kons) und Wallenborn (Zenir) vor, Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende nur zu bestellen für Kreise, in denen der Umfang oder die Schwierigkeit des Veranlagungs⸗ bezirks die Wahrnehmung des Veranlagungsgeschäfts durch einen besonderen Beamten erfordert. KJ

Referent der Budgetkommission ist der Abg. Schmeddin g Zentr.), der beantragt, die Uebersicht der Ergebnisse der Ver— anlagung zur Einkommensteuer für 1910 und 1911 und zur Ergänzungssteuer für 1908, 1910 und 191151913 für durch Kenntnisnahme erledigt zu erklären.

Abg. von Hennigs⸗Techlin (kons.): Die Einkommensteuer und die Ergänzungssteuer haben sich in normaler Weise entwickelt; sie bringen zusammen jetzt 414 Millionen. Woran es liegt, daß der Er⸗ trag der Besteuerung der juristischen Personen zurückgegangen ift, wird erst. später erkannt werden können. Mit gutem Recht können wir in Anspruch nehmen, daß der Ausbau unseres direkten Steuerfystems den Charakter sozialer Gerechtigkeit in hohem Maße an sich trägt. Dag heutige Steuerminimum wird angegriffen, es soll, weil es 1891 sest⸗ gesetzt wurde, jetzt nach zwanzig Jahren den wirklichen Verhältnissen nicht mehr entsprechen. Ein starres Steuerminimum kann man allerdings nicht festbalten; ein Ausweg ist aber inzwischen durch das Kinderprivileg gefunden worden. Ob im 5 20 des Gesetzes noch weiter gegangen werden kann, wird die Beratung in der Steuergesetz⸗ kommission erweisen. Die Ergänzungssteuer bat sich ebenfalls ent— sprechend entwickelt. Zu bemängeln ist die Gestaltung des Rechts. mittelverfahrens, die noch immer nicht genügt. An Steuerstrafen für Steuerhinterziehung ist 1511 etwa 14 Million aufgekommen. Die Gehaltsfrage für die Assistenten harrt auch hier noch einer be— friedigenden Lösung; die Art, wie die Verwaltung auf dem Wege der Remunerationen die berechtigten Ansprüche zu befriedigen verfucht bat, ist in der Kommission nicht durchweg auf Billigung gestoßen. Vor allem sollte die Staatsregierung nicht dabor zurückschrecken die betreffenden Fonds zu erhöben. Unser Antrag bezweckt nicht, die grundsätzlichen Fragen wieder aufzurollen, noch soll der endgültigen Regelung durch den Antrag vorgegriffen werden. Es sind bekanntlich zehn neue Stellen ausgeworfen, sodaß im ganzen 7 Vorsitzende von Veranlagungskommissionen im Etat siehen. Ueber die Art der Besetzung der neuen Stellen hoffen wir Auskunft zu er— balten und werden danach unsere Stellungnahme bestimmen. Ueber die Grundsätze, nach denen solche besonderen selbständigen Kommissare als Vorsitzende bestellt werden, hat der Minister sich in der Kom— mission geäußert; wir haben diese Grundsätze in unseren Antrag auf⸗ genommen.

(Schluß des Blattes.)

nimmt die Schöneberger Schutz, der gegen die Be⸗ der Leitung des städtischen

SEtatistik und Volkswirtschaft.

Die Todesursachen der im Jahre 1910 in Preußen Gestorbenen. ö

Im Anschluß an die in Nr. 24 des Reichs⸗ und Staats- anzeigers vom 25. Januar 1912 (Erste Beilage) enthaltenen Mit⸗ teilungen über Geschlecht und Altersklassen der im Jahre 1910 Gestorbenen wollen wir im folgenden noch hervorheben, welchen Anteil an der Gesamtsterblichkeit die verschiedenen Krankheits gruppen, die übertragbaren menschlichen Krankheiten, die übertragbaren Tierkrankbeiten, das Kindbettfieber, der Alkoholismus und ernzeine

andere wichtige Krankheiten haben.

*

Es starhen im Jahre 1919 in Preußen nach der Stat. Korr.“ S637 2782 Personen, seit 1876 die niedrigste absolute Zahl., obwohl die Bevölkerung seit 1876 von 26 Millionen auf 10 Millionen ge⸗ wachsen ist, ein unberkennbarer Beweis dafür, wie sehr sich die Sterblichkeitsperhältnisse in dem Zeitraum von 35 Jahren gebessert haben. Die Sterbeziffer auf 1000 Lebende der Bevölkerung be⸗ rechnet, sank von 25,5 auf 16,1. WVon je 10 900 am 1. Januar desselben Jahres Lebenden starben in der Reihenfolge nach der Höhe der Sterbeziffern an Krankheiten der Verdauungsorgane 1896 (20,41), an Altersschwäche 16,92 (17,579), an Tuherkulose 15,29 (15,59), an Krankheiten der Kreislauforgane 1449 (14,58), an Lungenentzändung 1303 (14,55), an angeborener Lebensschwäche und an Bildungsfehlern 11,66 (11,34, an Gehirn⸗ schlag und anderen Krankheiten des Nervensystems 10 652 (11,32), an Krankheiten der Atmungsorgane 8,79 (9, 59g), an Krebs und anderen Neublldungen 7,92 (754), durch Verunglückung und andere gewalt⸗ same Einwirkung 332 (3,72), an Krankheiten der Harn und Ge⸗ schlechtsorgane 2.865 (2.98), an Diphtherie und Krupp 245 (2,52), an Keuchhusten 2.36 (253), infolge Selbstmords 2, 7 (3, i6), an Masern und Röteln 1,79 (1760), an Scharlach 139 (2 175, an Influenza 1L04 (l, 9), im Kindbett 9.99 (1,00), an Rose und anderen Wund⸗ infeltions krankheiten O91 (98), an Typhus 9,48 (O49), an anderen übertragbaren Krankheiten 637 (6,44), durch Mord und Totschlag de, (O22). 2 ,,, . Tierkrankheiten 0,090 (0,01), an anderen enannten Todesursachen 18,77 (20,71) und an nicht angege unbekannten Todesursachen 6s . a, Was die übertragbaren menschlichen Krankheiten allein anbelangt, so zeigt sich, daß an diesen zusammen 155 698 2466 v. H. (166 010 24845 v. H.) gestorben sind, darunter an Tuberkulose 60 479 = 9.48 v. H. (60 81 = g, 11 v. H.), an Lungen⸗ entzündung 51 533 808 v. H. (565 803 S351 v. H.), an Diphtheriz und Krupp S653 152 v. S. (93537 * 15377“ au Keuchhusten S336 J45ß v. S. (678 148 b. 3 und Röteln 7310 1,15 v. H. k amn Scharlach 5499 0,86 v. H. (845 K Influenza 4098 0,64 v. H. (4257 O54 v. H, an Rose und anderen Wundinfektionskrankbeiten 3608 O 56 8. H. (3832 O57? p. H.), an Typhus 1889 0,39 v. H. i911 623 v. an Kindbeltfieber 1773 028 v. H. (772 = 026 b. anderen übertragbaren Krankheiten 1184 O23 w. H. Or26 v. H.) und an übertragbaren Tierkrankheiten 13 (30 0.00 v. H.). Der Anteil der übertragbaren Tierkrankheiten gestaltet sich folgendermaßen. Im allgemeinen starben daran 13 (30). Der Tollwut ist nur 1 Person erlegen gegen 10 G6 männliche, 5 weibliche im Porjahre, und zwar 1 Mann von 26 Jahren; die Ursache war Verletzung durch Biß eines tollwutkranken Hundes. An Müzbrand starben 12 Personen (10 männliche und? weibliche) gegen 16 (13 männ- liche und 3 weibliche) im Vorjahre; 1 männliche Perfon stand im Alter von 20 bis 25 Jahren, 1 von 30 bis 40, 2 von 40 bis 50, 5 von 30 bis 60 und 1 von 60 bis 70 Jahren, während je eine weibliche Person der Altersklasse von 10 bis 15 und 20 bis 25 Jahren an— d,. hatte. An Rotz und Trichinose war kein Todesfall zu ver= zeichnen.

9

Von je 100

an Blinddarm⸗ entzündung Gestorbenen

Altersklasfen An Blinddarm⸗

entzündung starben

. überhaupt Gestorbenen Gestorbenen waren

überh. männl. weibl überh 32,30 27,79 30 08 5,41 5,51 5,46

männl. weibl. üUberh männl weibl von o bis 1 Jahr 113 12 25 1,0 124 7 5 12 056 0 52 24 11 356 1,91 1,14 ö 28 57 2,31 2,90 2, 113 249 10,85 11,7011, 1063 228 997 10 66 10 27 98 275114, 11 10, 14 12,39 73 184 8.85 7,56 8,29 65 162 ; 130 293 S6 222 90 214 e 8 ĩ s , 29 55 84 2 80 . . 14 21 . unbekannt. Alters l 0 2 6. zusammen 1254 9662220 44 38 . Venerische Krankheiten waren dil Todesursack für 181 männliche und 406 weibliche (461 männliche und . 2 , * —ᷣ davon betreffen Säuglinge, ein Beweis, daß diese Krankheit vor allem das zarte fabrden,. wi aus der folgenden Uebersicht hervorgeht: K Altersklassen der Altersklassen der Gestorbenen Gestorbenen 1 O bis 1 Jahr über 20 bis 25 Jahre 5 13 2 Jahre 1 ; 25 . 18 14 3 ö . ĩ . ö 5 38 18 ö 60 19 24 ö 14 1 A 1r9bolte mu 5s starben im Jahre 1910 825 gegen 10 1 sonen im Jahre 1809. Das Jahr 1911 wird auch mit Methylaltehol zu rechnen haben. Die Sterblichkeit an Säuferwahnsinn ist, auf log gog Lebende berechnet, in erfreulicher Weise von 445 1. 3. 1875 auf 2.09 i. J. 1910 gesunken. Eine Uebersicht der Sterbefälle an Säuferwahnsinn im Staate nach Geschlecht und Lebensalter der Ge⸗ storbenen im Jahre 1910 zeigt folgendes: Es starben ; in den Alter r 26 on Eklassen mãnnlich weiblich zusammen über 15 bis . 6 386 . 14 25 K I 32 . ö. 18 188 ö ĩ . 216 34 246 5 3 2 154 8 . . 17 119 J70 Jahre 6 23 unbekannten Alters 1 3 ũ berbaupt ... 104 825 Dem Sonnenstich erlagen 35 männliche un on Personen, wãhrend im Jahre 33 23 372 * z 8 daran zugrunde gingen. Die abnorme Hitze des Jahres 1911 wird eine gg * von , . Zucertrankheit, die in letzter Zeit häuß 1910 1827 männliche und 1331 me bl ö 2 w . Zahl der Todesfälle ist von Jahr zu Jahr gewachsen, dürfte aber bel dieser Krankheit durch bessere Diagnosenstellung infolge öfterer

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