1912 / 56 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Mar 1912 18:00:01 GMT) scan diff

etatmãßiger Weise als Kontrolleführer zur Garn. Derwalt. Ingolstadt versetzt, am 16. d. M. wurde der RNechnungsrat Rothenberger, Garn. Verwalt. Oberinsp. der Harn. Verwalt. Amberg, auf sein Ansuchen wegen nachgewiesener Dienstunfähigkeit unter Anerkennung seiner Dienstleistung in den dauernden Ruhestand versetzt, in etatsmäßiger Eigenschaft wurden er nannt: mit der Wirksamkeit vom 1. Februar 1912 am 20. v. M. zum Garn. Verwalt. Insp. bel der Garn; Verwalt. Regensburg der Garn. Verwalt. Insp. auf Probe, Lt. a. D. Schaup, am 31. v. M. zu Sberintend. Sekretären, die Intend. Sekretäre Trumm der Intend. der 5. Div. und Ziegler der Intend. III. Armeekorps.

vem 1. Januar 1912 in

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben die Wahl des Pro⸗ fessors Dr. Gustav Fischer zum Rektor der Landwirtschaft⸗ lichen Hochschule für * Amtszeit vom 1. April 1912 bis dahin 1914 zu bestätigen geruht.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: der Wahl des Oberlehrers an der Landwirtschaftsschule in Brieg, Professors Dr. Altmann zum Direktor dieser Anstalt die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen.

Auf den Bericht vom 6. Februar d. J. will Ich der Gemeinde Meinerzhagen im Kreise Altena auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221) zwecks Herstellung einer eigenen Gemeindewasserleitung hiermit das Recht verleihen, das im Besitz der Witwe Koopmann zu Scherlerwieden befindliche, 63,83 a große Grundstück Flur 18 Rr sI der Gemarkung Meinerzhagen im Wege der Ent— eignung zu erwerben und die derselben Eigentümerin gehörigen, in derselben Gemarkung belegenen Grundstücke Flur 11 Nr. 548/335, M75 / 837 und 577 0,343 mit einer dauernden Beschränkung zu belasten. Eine Katasterzeichnung folgt zurück.

Berlin, den 12. Februar 1912. Wilhelm k.

von Breitenbach. Freiherr von Schorlemer. von Dallwitz.

An die Minister der öffentlichen Arbeiten, für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und des Innern.

Bei Anrechnung der Probezeiten der Beamten auf die für Gewährung der Ostmarkenzulagen vor⸗ geschriebene fünfjährige Wartezeit ist bisher von den Provinzialbehörden verschieden verfahren worden; insbesondere ist das verschiedenartige Verfahren bei den in diätarischen Stellen einerseits und den in etatsmäßigen Stellen andererseits auf Probe beschäftigten Militäranwärtern hervorgetreten. Zur Behebung von Zweifeln bestimmen wir im Einverständnis mit den anderen Herren Ressortchefs, daß künftig eine gleichmäßige Anrechnung der Probezeit oder der Zeit der Anstellung auf

Probe (wie z. B. in Zollaufseherstellen bei der Zollverwaltung) aller im unteren oder mittleren Dienste Militär- und Zivilanwärter auf .

stehenden Beamten, Diätare, die für Gewährung der Ost⸗ vorgeschriebene Wartezeit stattzufinden hat. Voraus setzung 6. diese Anrechnung ist nur, daß die Be⸗ Nᷓ— welche zur endgültigen Uebernahme in den Zivil⸗ fan nf geführt hat, im Beamtenverhältnis und nicht gegen Lohn oder Schreibgebühren erfolgt, und bei den Militär⸗ anwärtern auch das Ausscheiden aus dem Heere oder der Marine. Von letzterer Voraussetzung wird jedoch nach wie vor für die Probedienstzeit der im Dienste der Schutzmannschaft oder Gendarmerie stehenden Unteroffiziere sowie auch derjenigen Oberjäger abgesehen werden, welche den Forstversorgungsschein erhalten haben und deren über 9 Jahre im aktiven Militärdienste beim Jägerkorps zugebrachte Dienstzeit der berufsmäßigen Be⸗ schäftigung, nach einem Erlasse des Ministers für Land⸗ wirtschaft, Domänen und Forsten vom 15. Februar vorigen Jahres III. 157 J. Ang. —, gleich geachtet und als diätarische Dienstzeit behandelt werden soll. Berlin, den 9. Februar 1912. Der Minister des Innern. Der Finanzminister. In Vertretung: Im Auftrage: Holtz. Halle.

An die Herren Regierungspräsidenten in Posen, Brom⸗ berg, Danzig und Marienwerder.

Nach der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 28. Januar 1912 (RG.⸗Bl. Nr. 7 S. 157 159) hat der Bundesrat auf Grund der Ermächtigung im 8 30 Abs. 4 des Besoldungsgesetzes vom 15. Juli 190) (R.⸗G.⸗Bl. S. 573) beschlossen, daß die in dem anllegenden Verzeichnis angegebenen preußischen Orte der dazu vermerkten Ortsklasse vom 1. Januar 1912 ab angehören.

Soweit hiernach Erhöhungen der Sätze des bisher be⸗ zogenen Wohnungsgeldzuschusses oder der Mietentschädigung eintreten, sind die vom 1. Januar d. J. ab fälligen Unter⸗ schiedsbeträge alsbald zur Zahlung anzuweisen. Für diese An—= weisung sind die Vordrucke a und e (eingeführt durch Erlaß vom 23. Mai 1909 F. M. J. 6541 J. Ang. II. 5890, M. d. 7 Ia 4094 —) zu verwenden.

In Spalte 3 des Vordrucks a TDienstort) und in Spalte 1 des Vordrucks c (Dienstort) ist in Klammer zunächst die bis⸗ herige Ortsklasse und daneben die neue Ortsklasse anzugeben.

Die im laufenden ee, en fällig werdenden Unterschieds⸗ beträge sind als Mehrausgabe bei den Fonds zu Wohnungs⸗ geldzuschüssen und Mietentschädigungen zu verrechnen.

Berlin, den 16. Februar 1912.

Der Minister des Innern. . Im Auftrage: Finanzminister. von Kitzing. Lentze.

An die Herren Oberpräsidenten in Potsdam, Stettin, Posen, Breslau, Schleswig, Münster, Cassel und Koblenz, und an die Herren Regierungspräsidenten in Potsdam, Stettin, Stralsund, Posen, Bromberg, Breslau, Liegnitz, Oppeln, Schleswig, Münster, Minden, Arnsberg, Wies⸗

baden, Düsseldorf und Cöln.

Der

e e auf Srund der dem Bundesrate

e soldungsgefetzes tt Seite 573

vom 15. Juli erteilten Er⸗

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der Orte

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Ortsklasse eingereiht werden.

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Orts⸗

bezirke klasse

Altenderne ( ⸗-Niederbecker und ⸗Oberbecker)j ..

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Alt Glienicke.

Antonienhütte .

Aplerbeck. ö Bergheim a. d. Sieg Binz auf Rügen. Blankenesse

Bleichfelde

Bobrek ; Brackwede Braubach.

Brühl. Buer (mit Hugo)

Buschhausen . Charlottenbrunn wn,

Dotzheim Eiserfellʒdʒd.. Falkenstein a. Taunus

Finkenwalde bei Stettin Godesberg Goldberg i. Schlesien Hamborn Hohenlohehütte (Kolonie). Holten... Hombruch

Hüsten

Kirchderne

Rönigs winter Kruschwitz (Stadt)

Lichtenrad Lübars (mit Waidmannslust)

Mahlsdorf bei Berlin Marten

Nächstebreck.

Neu Skalmierschütz Nikolas seͤere. Oberwaldenburg Rauxel

Remscheid - m

Röhlinghausen in Westfalen Rosdzin

Rosenthal bei Berlin

Roßberg Scharley Schöndorf . Schrötters dorf Schwerin a. d. Warthe (Stadt) . Staaken

Tiefwerder

Tungendorf bei Neumünster Unterliederbach b. Höchst a. M. Vorhalle . JJ J / Wittenau (mit Borsigwalde)

Zeuthen i. d. Mark

Reg. ⸗Bez. Dortmund,

Reg. ⸗Bez. Kattowi

Oppeln

Reg.⸗Bez. Yinneberg,

Reg. Bez. Bielefeld, Reg. Bez.

Req. Bez. Recklinghausen, Reg. . Bez. Dinslaken, Reg. Bez. Waldenburg, Reg. Bez. Kattowitz,

Bresl 2

.

Reg.⸗Bez.

Obertaunus,

berg⸗Haynau, laken,

witz. Reg. Bez. Dinslaken,

Reg⸗Bez. und Kr. A mund,

Reg⸗Bez. Strelno,

Reg. Bez. Pots dam, K barnim,

barnim,

mund, Reg⸗ Bez Schwelm,

burg,

mund,

Reg. Bez. Düsseldorf Reg. Bez. Arnsberg Bochum,

Reg. Bez. Arnsberg Gelsenkirchen, Reg. Bez. Oppeln, Kattowitz,

barnim,

Bez. und Ldkr. eg. Bez. und Ldkr. 2

Bez. Posen eg.⸗Bez. Pote dam, havelland,

Reg.⸗Bez. Potsdam, havelland,

Reg. Bez. Bordesholm,

Reg. ⸗Bez. Wiesbaden,

Reg. Bez. Düsseldorf,

barnim,

Justi zministerium.

Dem Oberlandesgerichtsrat, Geheimen Justizrat dem Amtsgerichtsrat, Geheimen dem Landgerichtsrat Dr. sräten Haack und

mann in Hamm,

Hohenstein in Frankfurt a. M., in Düsseldorf, den Amtsgericht

Wagner

Dr. Pohl vom Amtsgericht Berlin-Mitte ist

Dienstentlassung mit Pension, dem Amt in Cöln die nachgesuchte Entl Versetzt sind: der Landri

Arneberg,

Reg. Bez. hianber Kr. Hörde, D Reg. Bez. Cöln, Siegkreis, P Reg.⸗Bez. Stralsund, Kr. Rügen, P Schleswig,

Wiesbaden, Kr. Sankt Goarshausen, D Reg. Bez. und Ldkr. Cöln Münster,

Düsseldorf, Kr.

Oppeln, Reg. Bez. und Ldkr. Wiesbaden Reg. Bez. Arnsberg, Kr. Stegen, Wiesbaden, Reg. Bez. Stettin, Kr. Randow, Reg. Bez. Cöln, Lokr. Bonn, Reg. Bez. Liegnitz, Kr. Gold⸗ Reg⸗Bez. Düsseldorf, Kr. Dins⸗ Reg. Bez. Oppeln, Ldkr. Katto⸗ Düsseldorf, Kr.

Reg.-Bez. Arnsberg, Kr. Hörde, Reg.⸗Bez. Arnsberg, Ldkr. Dort⸗

Reg. Bez. Cöln, Siegkreis, Bromberg,

Reg. Bez. Potsdam, Kr. Teltow,

Reg. Bez. Potsdam, Kr. Nieder Reg. Bez. Arnsberg, Ldkr. Dort⸗ Arnkberg, Reg. Bez. Posen, Kr. Ostrowo, Reg. Bez. Bots dam, Kr. Teltow, Reg. Bez. Breslau, Kr.

Reg. Bej. Arnsberg, Ldkr. Dort⸗

Reg.⸗Bez Potsdam, Kr. Nieder⸗

Reg.⸗Bez. Oppeln, Ldkr. Beuthen, Reg⸗Bez. Oppeln, Ldkr. Beuthen,

Schleswig,

Reg. Bej. Arnsberg, Ldkr. Hagen, Reg. Bez. Potsdam, Kr. Nieder⸗

Reg. ⸗Bez. Potsdam, Kr. Teltow,

Ldkr. D

Reg.-Bez. Arnsberg, Kr. Olpe, D Reg.⸗⸗Bez. Pots dam, Kr. Teltow, C

T2bdłkr. D

Kr. B

Reg.⸗Bez. und Ldkr. Bromberg P Reg. Bez. Oppeln, Ldkr. Beuthen, D Minden,

Ldkr. D

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Ldkr.

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Kr.

Kr. Höchst,

Kr. Rees,

Thiele⸗ Justizrat

die nachgesuchte

sgerichtsrat Dr. Oster lassung aus dem Justizdienst erteilt. chter Kremers in Elberfeld nach

Neuwied, die Amtsrichter: Schmidt in Gransee als Land⸗ derstein in Ottweiler nach Hörde,

richter nach Hannover, N Kühl in Weyhers nach Ottweiler, nach Weyhers und Freytag in Löbau nach Zu Handelsrichtern sind ernannt: Seyler in Aachen⸗-Burtscheid bei den und der Kaufmann Karl Itzenplitz in Duisburg,

dem Landgericht

August von Frowein in er Kaufma sack, früher in Duisburg⸗-Ruhrort, setzt in

Landgericht in Duisburg und der

1 *

in Mül wiederernannt Bonn, der Kaufma

Stadtrat,

Heinrich Strauß in Magdeburg,

Zu stellvertretenden Handel Nadelfabrikant Gustav Printz in Fritz Hessenbruch in Duisburg, und Kaufmann Hermann

direktor Gustav Coupette in Duisburg⸗Ruhro

gericht in Duisburg, der Konsul Ludwig J. Pr. und der Kaufmann Gustav Hoyer

Por

dem Landgericht in Magdeburg.

srichtern sind ernannt: Aachen und der Direktor wiederernannt: Wolfes in Hannover,

Wagener in Eiterfeld Tuchel.

der Nadelfabrikant Karl Landgericht in Aachen

heim (Ruhr) bei der Fabrikant nn Karl Milch⸗ sseldorf, bei dem

Kommerzienrat

der

der Bankier der Fabrik⸗ rt bei dem Land⸗ r in Königsberg

in Schönebeck bei

Dem Ersten Staatsanwalt, Geheimen Justizrat Dr. Ziegner in Aachen ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pen ion erteilt.

Zu Notaren sind ernannt: die Rechtsanwälte Justizrat Max Büldwius in Königsberg i. Pr., Hennig und Salditt in Kyritz, Anspach in Wendisch Buchholz, Gretsch in Liebstadt und Br. Sie msen in Annaburg, Amtsgerichtsbezirk Prettin.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte Justizrat Dr. Bitter bei dem Oberlandesgericht in Kiel, Dr. Walter Knoblauch bei dem Landgericht II in Berlin und Kröger bei dem Landgericht in Kiel.

Mit der Löschung des Rechtsanwalts, Justizrats Dr. Bitter in Kiel in der Rechtsanwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Kröger vom Landgericht in Kiel bei dem Ober⸗ landesgericht daselbst, die Gerichtsassessoren Dr. Mangold bei dem Landgericht in Osnabrück, Stähler bei dem Land⸗ gericht in Münster, Dr. Krähling bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Cöln, Dr. Hendrichs bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Neuwied, Mar Müller bei dem Amtsgericht in Fürstenwalde, Dr. Schuhmann bei dem Amtsgericht in Hann. Münden, Mewius bei dem Amtsgericht in Gerdauen, Dr. Zim mer⸗ Vorhaus bei dem 3 in Suhl, Brandenburg bei dem Amtsgericht in Labes und der frühere Gerichtsassessor Dr. Hans bei dem Landgericht L in Berlin.

Der Amtsgerichtsrat Boldem ann in Stralsund und der Rechtsanwalt, Justizrat Hugo Wirtz in Düsseldorf sind ge storben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Versetzt sind: der des Wasserbauamts in Stade und die Regierungsbaumeister Markgraf von Nakel a. Netze nach Düsseldorf, Schliem ann von Fürstenwalde a. Spree als Vorstand des Wasserbauamts in Leer und Lang von Osterode, Ostpr., nach Berlin (Bereich der Ministerialbaukommission).

Der Baurat Radebold in Stade ist in den Ruhestand getreten.

Versetzt sind: die Regierungsbaumeister des Eisenbahn⸗ baufachs Walter Reinicke, bisher in Gera, als Mitglied sauftrw.) der Eisenbahndirektion nach Halle (Saale), Senff⸗ leben, bisher in Finsterwalde, als Vorstand des Eisenbahn betriebsamts nach Graudenz und Fehling, bisher bei den Eisenbahnabteilungen des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts nach Gera.

Der Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Urban, bisher in Rybnik, ist dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zur Beschäftigung bei den Eisenbahnabteilungen überwiesen.

Baurat Du is von Leer als Vorstand

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗

angelegenheiten.

Der bisherige, Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗Universität zu Berlin, Professor Dr. Hermann De ssau, wissenschaftlicher Beamter bei der Akademie der Wissenschaften daselbst, ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Oberförster Haack in Eberswalde ist die Oberförster⸗ stelle Thiergarten, Regierungsbezirk Merseburg, übertragen worden.

Der Departementstierarzt, Veterinärrat Dr. Schleswig nach Münster i. W. versetzt worden.

Foth ist von

Evangelischer Oberkirchenrat.

Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Californien (Espirito Santo, Brasilien ist der Harrer Schulz aus Groß Neuendorf, Diszese Frankfurt a. O. Il, berufen worden.

Tagesordnung

für die am Sonnabend, den 16. März 1912, Nachmittags

128 Uhr, im Sitzungssaale des Verwaltungsgebäuder

stattfinden de 56. Sitzung des Bezirkseisenbahnrats Altona.

Geschäftliche Mitteilungen. Aenderungen in der sammensetzung des Bezirkseisenbahnrats.

Geschäftsordnungsangelegenheiten. Termins für die zweite ordentliche Jahressitzung.

Mitteilungen über Anträge und Beschlüsse a früheren Sitzungen. Fabrplanangelegenheiten; Tarifungleich⸗ heiten im Personenverkehr mit der Strecke Wedel Blankenese; Ueber gang in höhere Wagenklassen.

Güterverkehrsangelegenheiten. Vorlage der Königlicher Eisenbahndirektion, betreffend Erwelterung der Anwendungsbedingunge⸗ der Ausnahmetarife S 5 und S5Ht für Eisen und Stahl.

Altona, den 28. Februar 1912.

Königliche gisenbapndirettion. Mispel.

Festsetzung

Berlin, 2. März Kaiser und König

Preußen.

Seine Majestät der heute vormittag im des Chefs des Marinekabinetts, Admirals und des Staatssekretärs des Reichsmarineamts,

von Tirpitz.

von Müller

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der

Kronprinz und die Kronprinzessin sind, wie „W. T. B. meldet,

Bahnhof eingetroffen. Im Laufe des Vormittags machte das

Kronprinzenpaar Ihren Majestäten dem Kaiser und der

Kaiserin einen längeren Besuch.

hörten . hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge

Großadmirals

heute früh von Celering auf dem hiesigen Anhalter

Die vereinigten Ausschüsse des Bundes rats für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Joll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

Anlage Czur Eisenbahnverkehrsordnung.

Auf Grund der Schlußbestimmung in Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung hat das Reichseisenbahnamt unterm I2. v. M. einige Aenderungen der Nummer 12 verfügt:

In den Eingangsbestimmungen A. Sprengmittel sind Wetter⸗Gehlingerite La und IIa (]. Gruppe a), Miedziankit 1 3. Gruppe b) und sogenanntes englisches Permonit 6. Gruppe c) nachgetragen sowie die Vorschriften über die Zusammensetzung der Ammon⸗Nobelite, des Westfalits, des Westfalits à und der Gefleins-Westfalite B und C geändert. Unter A. Ver— packung sind für Miedziankit J besondere Bestimmungen getroffen.

Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 10 des Reichsgesetzblatts vom 26. v. M. hervor.

Dem Regierungsassessor Dr. Stapenhorst in Berlin ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Frankenberg, Regierungsbezirk Cassel, übertragen worden.

Der Regierungsrat Listem ann in Allenstein ist der Königlichen Regierung in Merseburg zur weiteren dienstlichen Verwendung, der Regierungsassessor Dr. Günther aus Neu⸗ ruppin der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin zur dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Dr. Potthof aus Königsberg dem Landrat des Kreises Burgdorf, der neuernannte Regierungsassessor von Maercker aus Danzig dem Landrat des Landkreises Aachen, der neuernannte Regierungsassessor Bartels aus Stettin dem Landrat des Kreises Flatow und der neuernannte Regierungsassessor von Lücken aus Hannover dem Landrat des Kreises Rheinbach zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 29. Februar S. M. S. „Gneisenau“ in Amoy und S. M. S. „Leipzig“ in Nanking, am 1. d. M. S. M. S. „Con dor“ in Sydney und S. M. S. „Geier“ in Port Said angekommen.

Großbritannien und Irland.

Gegen Schluß der gestrigen Sitzung des Unterhauses gab der Premierminister Asquith laut Meldung des W. T. B.“ bekannt, daß die Regierung gestern mit den Ver tretern der Grubenbesitzer und Bergarbeiter weitere Verhandlungen gepflogen habe. Das Ergebnis der Ver⸗ mittlungsaktion der Regierung während der Woche sei, daß die Grubenbesitzer fast ganz Englands die Vorschläge der Regierung angenommen, die Grubenbesitzer von Südwales und Schottland aber die Vorschläge abgelehnt hätten, u. a. mit der Begründung, daß sie durch bestehende Abmachungen gebunden seien. Die Vertreter der Bergarbeiter hätten die Regierungsvorschläge unter der Begründung abgelehnt, daß sie nicht geneigt seien, die Höhe des auf der Bergarbeiterkonferenz am 2. Februar festgesetzten Mindestlohnes von einer Verhandlung mit den Grubenbesitzern abhängig zu machen oder sie überhaupt einer Revision zu unterwerfen. Unter diesen Umständen habe es die Regierung für zwecklos gehalten, gegenwärtig die Besprechungen fortzusetzen. Asquith schloß, er hoffe am Montag eine weitere und vollständigere Erklärung abgeben zu können.

Frankreich.

In einer gestern unter dem Vorsitz des Kriegsministers Milierand abgehaltenen Besprechung der Direktoren des Ministeriums wurde unter anderem die Frage der schwarzen Truppen erörtert und laut Meldung des „W. T. B. be⸗ schlossen, in Westafrika einen Reservenbestand von 5009 Mann zu errichten, der zur Ablösung der gegenwärtig in Algerien und Marokko befindlichen Senegalschützen verwendet werden soll.

In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer begründele der Abg. Biou seinen Antrag auf Revision des Artikels der Verfassung, durch den dem Präsidenten der Republik das Recht zuerkannt wird, mit fremden Mächten Ver träge abzuschließen.

Nach dem Bericht des W. T. B. tadelte Piou den Mißbrauch, der seit dem Jahre 19500 mit Geheimverträgen getrieben worden sei, und richtete besonders Vorwürfe gegen Delecasss. Er forderte die Einsetzung eines hohen Rats, der zusammen mit dem , , der Republik beim Abschluß von Verträgen tätig zu sein hätte. Der Ministerpräsident Polncars bekämpfte den Antrag entschieden, indem er ausführte, er glaube nicht, daß es nötig sei, die Verfassung zu revidieren. Die Regierung lehne es ab, die Vorrechte des Staatsoberhauptes zu verringern. Er teile ie Ansicht der Senatskommission und glaube, es sei durch— aus nicht immer nötig, daß geheime Klauseln den Sinn der öffent⸗ lichen Abmachungen einschränkten, aber er gebe nicht zu, daß man syftematisch der Regierung das Recht streitig mache, Verträge zu unterzeichnen. Wollte man diese Regel gar zu genau beobachten, würde man Gefahr laufen, die Gelegenheit zu Verträgen, Bünd⸗ nissen und Freundschaften zu verlleren. Die Regierung weide, soweit es angängig sei, die auswärtige Politik der Kontrolle der Kammer und dem Urteil der öffent—⸗ lichen Meinung unterwerfen. Die wahre Stärke der diplomatischen Verträge sei die Zustimmung, die sie im tiefsten Herzen der Völker fänden, wie dies mit dem Bündnis mit Rußland und der Entente cordiale mit England der Fall sel. Die Regierung werde es immer als ihre patriotische und heilige Pflicht betrachten, ihre Handlungs⸗ weise dem Wunsche des Landes und dem Willen des Parlaments an—⸗ zupassen.

Der Antrag Pious wurde abgelehnt.

Italien.

Die Deputiertenkammer hat gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, sämtliche Artikel des Gesetzentwurfs, betreffend die Monopolisierung der Lebensversicherung, ange⸗ nommen. Mit der Beratung des Budgets wird am Dienstag begonnen werden.

Luxemburg. Gestern nachmittag hat, wie „W. T. B.“ meldet, von Schloß Berg aus in Anwesenheit des engeren Hofes und unter kirßer Anteilnahme der Bevölkerung die Ueberführung der Leiche des Großherzogs Wilhelm nach dem Bahnhof stattgefunden, von wo sie mittels Sonderzuges nach Luxemburg

gebracht wurde. Dort fand auf dem Bahnhof eine kurze Zeremonie statt, worauf der Sarg in feierlichem Zuge nach dem Schloß geleitet wurde, wo die gulbtr, erfolgte. In dem Zuge befanden sich der Großherzog von Baden und Der Herzog Franz Josef in Bayern, denen sich die Beamten der Regierung, die Kammermitglieder und die Hofwürdenträger an⸗ schlossen. 145 Vereine des Landes und 4600 Feuerwehrleute

bildeten Reihen.

Amerika.

Der amerikanische Senat hat gestern laut Meldung des „W. T. B.“ eine Resolution angenommen, in der der Präsident Taft aufgefordert wird, die gesamte Korrespon⸗ denz mit Columbien bei der Erwerbung der Panamakanal⸗ zone dem Senat zu unterbreiten. Die Resolution wurde von Hitchcock Nebraska) begründet, der die Annahme dringend befürwortete und im Laufe seiner Rede Roosevelt der Teil⸗ nahme an der Verschwörung und der Begünstigung der Re⸗ volution beschuldigte, durch die seinerzeit Panama Columbien verloren ging.

Nach Blättermeldungen aus Asuncion ist der Präsident der Republik Paraguay Rojas von Anhängern der Colorado⸗ partei gefangen genommen und zur Abdankung ge⸗ zwungen worden. Der Kongreß hat die Abdankung bestätigt und Pedro Pena zum vorläufigen Präsidenten ernannt.

Asien.

Eine vom „W. T. B.“ verbreitete Depesche aus Asterabad meldet, daß der frühere Schah die Stadt gestern mit wenigen Anhängern verlassen habe, um sich nach Rußland zu begeben.

Die Kämpfe zwischen den Aufständischen und den loyalen Truppen in Peking und die Plünderung im Weichbild der Stadt dauerten, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, den gestrigen Tag über an. Die Mehrzahl der Meuterer hat die Stadt vor Eintritt der Dämmerung ver⸗ sassen. Die Feuersbrunst ist gedämpft; in der Nachbarschaft der Gesandtschaften ist alles ruhig. Der angerichtete Schaden ist, wie sich durch spätere Untersuchung herausgestellt hat, nicht so be⸗ deutend, wie man zuerst angenommen hatte. Juanschikagi hat an die fremden Missionare, Kaufleute und anderen in Peking wohnenden Europäer ein Rundschreiben gesandt, in dem er sein Bedauern über die vorgefallenen Ereignisse ausspricht und erklärt, es seien jetzt alle Vorsichtsmaßregeln getroffen worden, um einer Wiederholung der Unruhen vorzubeugen.

Laut amtlicher Meldung aus Batavia sind dort alle infolge der Unruhen Verhafteten, für die sich eine Abordnung der chinesischen Bevölkerung verwendet hatte, freigelassen worden, nachdem diese versprochen hatte, alles zu tun, um eine Wiederholung der Unruhen zu verhindern.

Afrika.

Einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge berichtet der Generalkapitän von Melilla, daß die Gärung in der dortigen Gegend von neuem stark zunehme, und daß der Führer der Aufständischen El Miszian versuche, sich zum unabhängigen Sultan des Rifgebiets ausrufen zu lassen.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, berichten Leute aus Angila, daß die dortige Bevölkerung ruhig geblieben sei und ein Ende der Feindseligkeiten wünsche, die sie infolge der Absperrung der Küste an den Bettelstab brächten. Die bereits von mehreren anderen Seiten gebrachte Nachricht über die Neutralität des Scheichs der Senussi wird von ihnen bestätigt.

oloniales.

Die deutschostafrikanische Zentralbahn in Tabora.

Nach einer Drahtmeldung der Baugesellschaft ist die Gleisspitze am 26. Februar d. J. in Tabora eingetroffen. Damit ist ein wichtiger Abschnitt im ostafrikanischen Bahnbau erreicht. Dank der Tatkraft und Umsicht der ausführenden Baugesellschaft un dank der guͤnstigen Arbeiterverhältnisse ist das Ziel erheblich früher erreicht worden, als man zu erwarten berechtigt war. Durch Reichs⸗ gesetz vom 18. Mal 1908 wurden die Mittel für den Bahn⸗ kau Morogoro Ta bora bewilligt, und nach dem Bauvertrage follte die Bahn am 1. Juli 1914 betriebsfähig vollendet sein. Die Bauunternehmung hat also die sechsjährige Bauzeit um valle zwei Jahre abzukürzen vermocht. Die Bahn Daressalam Tabora sst mit 817 Em Länge die größte Ueberlandbahn in unseren Schutzgebieten; ihre Länge entspricht etwa der Entfernung Berlin—- Paris in der Luftlinie. Möge die erste Lokomotive nunmehr ebenso glücklich und schnell ihr neues Ziel Kigoma am Tanganjika— see erreichen! (Deutsches Kolonialblatt.)

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tags und der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (18) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück bei⸗ wohnte, wurde die Spezialberatung des Etats des Reichsamts des Innern fortgesetzt.

Abg. Schm idt⸗Berlin (Soz.): Die Tendenz der kapitalistischen 1 geht unverkennbar immer mehr darauf hinaus, die reie Konkurrenz ganzlich auszuschalten. Wir sehen das in der immer größeren Ausdehnung der Kartelle und Syndikate, insbesondere auf kem weiten Gebiete des Bergbaues. Der Kapitalprafit steigt immer höher, die Löhne der Arbeiter bleiben im Verhältnts immer welter dagegen zurück; sie stehen jetzt nicht einmal so boch, als sie vor dem Beginn dieser nationalen Wirt⸗ schaftspolitik standen. In dem Augenblicke, wo die Forderung der Arbeiter nach Erhöhung der Löhne wegen der allgemeinen Verteuerung aller Lebensbedürfnisse von den Bergherren abgewiesen wurde, bewilligen sich diese eine Erhöhung ihres eigenen Profits, indem sie die Kohlen⸗ preise heraufsetzen. Lelder schließt sich die christliche Gewerkschafts- organisation dem ernsten Streben der übrigen Arbeiterschaft nicht an und leistet durch diese Zersplitterung der Arbeiterkräfte indirekt den Kapitalsinteressen Vorschub. Wenn der Staats sekretär seine Sympathie für das System der Tarifverträge auegesprochen hat, so fände er speztell auf dem Gebtete des Bergbaues Gelegenheit, seinen Ansichten sehr schnell Geltung zu r fen er sollte sich an das Beispiel seines englischen Kollegen halten und nicht warten, bis er angerufen wird, sondern selbst die Initiative ergreifen. Wir werden ja sehen, ob es diesmal möglich sein wird, die Berg⸗ herren unter dem Einfluß irgend eines Staats mannes zu Verhandlungen mit den Bergarbeitern ju veranlassen; große Hoffnungen habe ich nicht. Wenn die Syndikatsorganisationen auf allen Gebleten, so auch auf dem Kalimarkte die Preise einheitlich festsetzen, dann muß auf der andern Seite auf dem Gebete des Arbeitsmarkts Unsicherheit und Planlosigkeit immer stärker in die Erscheinung treten. Tausende und Abertaufende von Arbeitern müssen ihr Heim verlassen, um

anderswo eine Arbeitsgelegenheit zu suchen. Wo bleibt da die Grund⸗ lage des modernen Slaatsrwoesens, ein geordnetes Familienleben? In einer Zeit, wo die ganze Macht des Unternehmertums in Syndikaten sich zusammenballt, wo die Arbelter in seine Abhängigkeit gebracht werden, da erhebt sich der Ruf nach Ausnahmegesetzen gegen sie, der Ruf, daß der Knebel schärfer angezogen werde, damit sie aufhören, einen größeren Anteil an dem Ertrage der Produktion zu verlangen, da wird nach Polizei und Staatsanwalt gegen die freien Arbeiter⸗ korporationen geschrien! In diefer Zeit ist gerade die freie Bewegung des Arbeiters dringend notwendig. Die Unternehmer, die den Kreisen des Abg. von Gamp besonders nahestehen, sind allen anderen in der Unterdrũckung der Freiheit des Arbeiters vorauf, sie ver⸗ künden die Diktatur des Unternehmertums, sie verlangen, daß der Arbeiter keiner Organisation, auch keiner Hilfskasse angehört. Man sebe sich nur die Wirtschaft in den bayerischen Farbwerken an. Auf 1000 Arbeiter kommen jährlich 76 Krankheitsfälle, elso das Doppelte des deutschen Durchschnitts. Dabei wirft das Unter⸗ nehmen seinen Aktionären die glänzendsten Gewinne in den Schoß.

(Schluß des Blattes.)

Auf der Tagesordnung für die heutige (28. Sitzung des Hauses der Abgeordneten stand die Beratung von Anträgen.

Die Abgg. von beantragen:

die Geschäftsordnungskommission mit einer Revision Geschäftsordnung nach der Richtung zu beauftragen, daß

I) solche Vorschriften, welche tatsächlich außer Anwendung ge⸗ kommen sind (z. B. S 26 Abj. 4 [Bildung der Kommissionen], § 47 Rebnerlistesx durch neue ersetzt werden,

2) klare Bestimmungen für solche Fälle getroffen werden, deren Behandlung infolge Unklarheit und Unvollständigkeit der Geschäfts⸗ ordnung in der Praxis streitig ist (. B. Wortentziehung in Ge⸗ schäftsordnungsdebatten),

I) die vielfach mangelhafte Augsdrucksweise der Geschäfts⸗ ordnung durch einfache, klare, von Fremdwörtern möglichst freie Fassung der Voꝛischriften ersetzt wird.

Die Abgg. Viereck sfreikons. und Genossen beantragen, daß im Eingange hinter „Revision der Geschäftsordnung“ das Wort „insbesondere“ eingeschaltet wird.

Abg. von Branden stein (kons.) : Im vorigen Jahre ist dieser Antrag über die Kommissionsberatung nicht hingusgekommen. Einer Begründung des Antrages bedarf es kaum noch, Es sind Bestimmungen der Geschäßftsordnung tatsächlich außer Uebung gekommen, deren Aufrechterbaltung von niemand gewünscht wird. Ich nehme Bezug auf das, was ich darüber im vorigen Jahre an dieser Stelle und in der Kommission gesagt habe. Bei den damaligen Kommissionsverhandlungen hat fich aber herausgestellt und das ist namentlich von dem Bericht⸗ erstatter Viereck betont worden daß nicht nur Unvollständig⸗ keiten, sondern auch Unklarheiten in der Geschäftsordnung vorhanden sind. Ich habe deshalb auch die Beseitigung der Unklarheiten in meinen Antrag aänfgenommen. Die Abgg. Viereck und von Ditfurth hatten ferner den Antrag gestellt, in der Ausdruckswesse der Geschäftsordnung eine klare, von Fremdwörtern freie Fassung zu wählen. Dieser Antrag ist schon vom Hause ein⸗ stimmlg angenommen worden, und ich habe ihn in meinen jetzigen Antrag aufgenommen, allerdings mit einer kleinen Abweichung. Ich will nicht, daß der Versuch gemacht wird, alle Fremdwörter aus der Geschäftsordnung zu beseitigen. Damit kann man leicht zu weit gehen und sich unter Umständen sogar lächerlich machen. Der Gesetzgeber ist darin nicht allmächtig; man mag in Gesetzen und Verordnungen noch so viel von Kraftfahrzeugen oder Fernsprechern reden, das Publikum fährt doch im Automobil und bedient sich des Telephons. Mit dem Sprachgebrauch wollen wir uns nicht in Widerspruch setzen. Da aber manche Fremdwörter entbehrlich sind, so beantrage ich, daß die Ausdrucksweise „möglichst‘ von Fremd⸗ wörtern freibleiben soll. Ich bitte, unseren Antrag anzunehmen.

(Schluß des Blattes.)

Brandenstein (kons und Genossen

der

Bei der Reichstagsersatzwahl im Kreise Cöln 5 Waldbroel Siegkreis) haben, wie ‚W. T. B.“ meldet, Trim⸗ born (Zentrum) 17 003, Lambertz Zentrum) 31, von Holleben Natlib 46, Schack (Sozdem) 23, Schneider (Wildsoz) 79, Hein (CEhristl⸗-Soz) 35 Stimmen erhalten; zersplittert waren 53 Stimmen. Trimborn ist somit gewählt.

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Im ganzen erkannten von den Berliner Schneiderfirmen, wie W. T. B.“ meldet, bisher 85 Geschäfte den neuen Tarifentwurf an, fodaß in diesen Betrieben weitergearbeitet wird Die Arbeits⸗ niederlegung erfolgte gestern nicht in so ausgedehntem Maße, wie man eigentlich erwartet hatte. Nach ungefährer Schätzung der Voss. Itg.“ dürften von den rund 5000 Arbeitern in der Berliner Herrenmaß- schneiderei etwa 2000 die Arbeit eingestel iĩt haben (vgl. Nr. 55 b. Bl. In den anderen deutschen Städten hat der Au fand eben⸗ falls gestern früh begonnen. In München sind z. B., den, Münchener Reuesten Nachrichten' zufolge, vom Ausstand etliche 60 Firmen der Derrenmaßbranche betroffen; die Zahl der ausständigen Gehilfen be⸗ trägt etwa 1000.

Der 2 deutscher Porzellanfabriken hat, wie die ‚Voss. Itg.“ mitteilt, die vor einigen Wochen angekündigte Aussperrung aller dem Berliner e n,, angehsrigen Arbeiter beschlossen. Die seit längerer Zeit geführten Verhandlungen jwischen dem Buchbinderverband und den Berliner Kartonnagefabritanten sind nach demselben Blatte ergebnislos geblieben und vorläufig abgebrochen worden. Sollte es nicht doch noch zu einer Einigung kommen, dann muß mit einem Ausstand gerechnet werden.

Gestern sind in Danzig, wie die Danziger Zeitung meldet, die bei den dortigen Firmen für Damenkkonfektion beschäͤftigten Schneider in den Ausstand getreten. Von dem Streik werden etwa vierzehn Ftrmen betroffen.

Aus Bochum wird dem, W. T. B.“ telegraphiert: Der Berg⸗ arbelterdreibund (älterer Bergarbeiterverband, Hir sch⸗Dunckerscher Gewerkverein und polnische Berufvereinigung) erläßt einen Aufruf an die deutschen Bergarbelter, in dem es beißt Ueber 800 000 Berg⸗ arbeiter streiken in England. Mit einer bewundernswürdigen Ein⸗ mütigkeit sind sie für das Erringen eines auskömmlichen Minimal⸗ lohnes in den Ausstand getreten. Die englischen Bergleute verlangen von den Bergarbeitern Deutschlands keinen Sympathiestreik. Dagegen erwarten wir von den Bergleuten Deutschlands, daß sie wenigstens während der Dauer des engllschen Generalstreiks das Ueberschichtverfahren einstellen. In den für Sonntag für das Ruhrgebiet von den drei verbündeten Berg⸗ arbeiterorganisationen einberufenen zahlreichen Versammlungen werden die Referenten das Nötige über den augenblicklichen Stand unserer Lohnbewegung sagen. as weiter gescheben soll, darüber werden so rasch als möglich die von den Bergar eitern gewählten Vertraueng= leute gemeinsam mit den Zechenvorständen d, . sobald die Antwort der Zechenbesitzer auf unsere Forderungen eingegangen oder der für ihre Beantwortung festgesetzte Termin, der H. Tärz, ver- strichen ist. Der Beschluß wird sofort allen Kameraden bekannt ge⸗ geben und ist dann bindend für jeden Bergmann, der auf die Auf- bee ung seiner Lage bedacht ist. (Vgl. Nr. 51 d. BI.)

Die Bewegung der Leipziger Bäcker gesellen zur Durch⸗ führung besserer Lohn und Arbeitsverhältnisse insbesondere zur Be⸗ seitigung des Kost⸗ und Wohnungezwangs beim Arbeitgeber, ist der