7) Kupferstichkabinett. Mitglieder: Dr. . . . Rentner. . . He wg genf midt, ordentlicher Professor an der
wwersitã lin. Une at Hertm Stellvertreter:
Dr. Kaufmann, Wirklicher Geheimer Oberregierungs⸗ rat, Präsident des Reichsversicherungsamts.
Model, Julius, Rentner .
De. Paul Kristeller, Privatgelehrter.
83) Sammlung der ägyptischen Altertümer. Mitglieder: . Dr. Erman, Geheimer Regierungsrat, ordentlicher Pro⸗ . der Universität, Mitglied der Akademie der Wissen⸗ i 3. . . ,. 1 Geheimer Oberregierungs rat, ordentlicher Profeffor an der Universität, Direktor des Seminars für
grientalische Sprachen, Mitglied der Akademie der Wissen⸗
sch ö. Bruno Güterbock, Professor, Privatgelehrter.
w Professor an der CGduard Meyer, ordentlicher Profe unn n Mitglied der Akademie der Wissenschaften .
B. Di. Graf von Bau dissin, ordentlicher Professor an der Universität. .
9) Sammlung der vorderasiatischen Altertümer. Mitglieder:
Dr. Delitz sch, Geheimer Regierungsrat, ordentlicher zrofeffor Universität, Direktor. . , m,, Oberregierungsrat, ordentlicher Professor an der Universität, Direktor des Seminars für orientalische Sprachen, Mitglied der Akademie der Wissen⸗
schaften. Professor an der Dr. Eduard Meyer, ordentlicher Professor an n Mitglied der Akademie der Wissenschaften. ö Dr. Sarre, Professor, Kunsthistoriker. 3 James Simon, Großkaufmann. . 6E logische Abteilung des Museums für , Völkerkunde. a. für die indisch⸗asiatischen Sammlungen. Mit glieder: Dr. Grünwedel, . . . . P. Traeger, Literaturhistoriker. ; , . Eh . Professor, Privatdozent an der iversität. * n ; nn, von Thielmann, Staatsminister, Staats⸗ = * * D. . Stellvertreter: Dr. Louis Lewin, Professor, Privatdozent an der Universität. . . Maaß, Privatgelehrter. b. für die ostasiatische Abteilung. Mitglieder: ö ö Dr. J. W. K. Müller, Profeffor, Mitglied der Mt der Wissenschaften, Direktor * Dartholdy, Bankier und Lan ane r Generalkonsul. . , . Ehrenreich, Professor, Privatdozent an der . . 8 Professor an der Universität. Küm mel, Direktor. Stellvertreter: Dr. P. Traeger, Literaturhistoriker. Dr. phil. Ludwig Rieß, Privatdozent an der Universität und Lehrer an der Kriegsakademie. Hülle, Liz. Profeffor, Königlicher Bibliothekar. c. für die ostasiatische Kunstabteilung. ö Mitglieder: Dr. Kümm el, Direktor. Dr. F. W. K. Müller, wie vor. Gustay Jacoby, Kaiserlich japanischer Konsul. Max Kutschmann, Professor, Maler und Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewer bemuseums. Stellvertreter: . Paul von Mendelssohn-Bartholdy, Bankier und Königlich dänischer Generalkonful. Dr. von Burchard, Regierungsrat.
d. für die am erikanischen Sammlungen. Mitglieder:
Dr. Seler, außerordentlicher Professor an der Universität,
Mitglied der Alademie der Wissenschaften, Direktor.
Dr. P. Ehrenreich, wie vor.
8. M. Goldberger, Geheimer Kommerzienrat.
Plock, Königlicher Baurat.
Stellvertreter: Dr. Hellmann, Geheimer Regierungsrat, ordentlicher Professor an der Universität, Direktor des Königlichen Meteoro⸗ logischen Instituts. r. von den Steinen, Professor.
é. für die afrikanisch⸗ozeanischen Sammlungen. Mitglieder: Dr. Ankermann, Kustos, mit der Leitung der afrika⸗ nischen Sammlung beauftragt. Dr. Grünwedel, Professor, Direktor, mit der stell— vertretenden Leitung der ozeanischen Sammlung beauftragt. Strauch, Konteradmiral z. D. Dr. Pen ck, Geheimer Regierungsrat, ordentlicher Pro— sessor an der Universität, Direktor des Instituts für Meeres— kunde und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Alfred Maaß, Privatgelehrter. Dr. P. Traeger, Literaturhistoriker. Stellvertreter: Rose, Geheimer Legationsrat a. D. von Ram say, Hauptmann a4. D. II) Vor⸗ und frühgeschichtliche Abteilung des Museums für Völkerkunde. Mitglieder: Dr. Schuchh ar dt, Professor, Direktor. K. Sökel and, Fabrlkant. Dr. Zahn, Professor, Kustos beim Antiquarium der
Königlichen Museen.
* 2 — . B 5 ⸗ ĩ . R . 2 — ; J 2 ; ö * X * 2. R k * P ' 5 ⸗ ö . ; z ö m r 21 Ww i n . wa 564. ⸗ ö 4 . ö 1 J ; 12. ;
BP. Traeger, Litercturhistoriker. K R 8 r. Privatdozent an der Universität.
, . . Weini rofessor Privatgelehrter. . k . . ehrer an der Friedrich⸗ Werderschen Oberrealschule in Berlin. Berlin, den 12. März LI2. . Der Minister der geistlichei und Unterrichtsangelegenheiten. von Tritt zu Solz. .
Ministerium für Handel und Gewerbe.
ĩ erbereferendareHellmich aus Berlin, Dr.Ing. u. . und Binkmann aus Neisse sind nach bestandener Prüfung zu Gererbeassessoren ernannt worden. Die Navigationsvorschilehrer Richter in Altona und Jansen in Geestemünde sin unter Versetzung nach Flensburg zu Königlichen Navigationshrern ernannt worden.
Der Napigationsschulaspant Tams in Altona ist unter Beilegung des Titels Moigationslehrer zum Königlichen Navigationsvorschullehrer eiannt worden. .
Der Navigationsschulasxant Wurmb in Danzig ist unter Beilegung des Titels Navationslehrer und Versetzung nach Jingst zum Königlichen davigationsvorschullehrer ernannt
worden.
Ministerium für Lndwirtschaft, Domänen un Forsten.
Dem Kreistierarzt DrBartels in Posen ist die kom⸗ missarische Verwaltung de Departementstierarztstelle bei der Königlichen Regierung in chleswig übertragen worden.
Aitamlliches.
Deu tches Reich. Preußeri Berlin, 18. März.
Seine Majestät r Kaiser und König empfingen, wie W. T. B.“ meldetzestern mittag im hiesigen König⸗ lichen Schlosse den bayschen Ministerpräsidenten Freiherrn von Hertling. Heute voittag nahmen Seine Majestät den Vortrag des Chefs deczivilkabinetts, Wirklichen Geheimen
Rats von Valentini entgn.
n der am 16. d. unter dem Vorsitz des Staats⸗ m Staatssekret des Innern Dr. Delbrück ab⸗ gehaltenen 1 des Bundesrats wurde wegen Besetzung der Präsiden telle und der Stellen von zwei Mit⸗ gliedern im Direktorium Reichsversicherungsanstalt für An— gestellte Beschluß gefaf Die Zustimmung erteilt wurde der Vorlage, betreffend Ab rung des Musters zu dem Quittungs⸗ buche fer 6. . e mntenempfänger, der Vorlage, betreffend bie schstigung oon Krbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern er. hitten line, und der Vorlage, betreffend den Entwurf einer nninachung über die Pauschbeträge, die von den Versicsenmjgsträgern zu den Kosten der Obernersicherungsämter zu entrihten sind. Die gleiche Beschlußfassung erfolgte über die Urlge, betreffend dei Besoldungs- und Pensiongetat der Neichebqkbeamtel auf das Jahr 1917. Demnächst wurde über verschied se Eingaben Beschluß gefaßt.
Lau Meldung des, W. T. B.“ sind S. M. S. „Jaguar“ am 14. 8 M. in Nanking S. M. S. „Eber“ am 12. in Boma (Gngostat) und aig 15. d. M. S. M. S. „See⸗ adler“ n Drban, S. M. S. „Bremen“ in San Do— mingo und S. 2. S. „Ti ger“ in Hongkong angekommen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaise Franz Joseph hat heute, wie „W. T. B.“ meldet, den neunannten russischen Botschafter in Konstantinopel von Giers in esonderer Audlenz empfangen.
Rußland.
Der Justizmsister hat vorgestern in der Reich sduma, wie „W. T. B.“ neldet, eine Gesetzesvorlage eingebracht, be— treffend die Durchcht der Gesetze über Beleidi— ung und Verleumdung i der Presfse, darunter auch über die Be— leidigung fremder Stagatsoberhäupter und Diplomaten. Eine Aenderung der Jozeßordnung in dem Sinne, daß Prozesse in solchen Fällen nicht wie bisher von den Geschädigten, sondern von der betreffenden Regierung oder von ihren diplomatischen Veretern angestrengt werden, genüge nicht. Ausländische Gesetzebungen , derartige Vergehen härter als gleiche gegen ,,, um die Ruhe nach außen zu sichern und eine Ärletzung des internationalen Friedens zu verhindern. Desha) beantrage die Vorlage, auch die Straf⸗ gesetze entsprechend zu ergänzen. Es empfehle sich nach dem Mer der deutschn und schweizerischen Gesetzgebung das Strafmaß entspreched dem in dem betreffenden fremden Staate
bestehenden festzusetze. Italien.
Der König he nach einer Meldung des „W. T. B.“ 23 neue Senatorem ernannt, unter ihnen den Komponisten Arrigo. Boito, da ersten Generaladjutanten, General Brusati, den Kommawanten der Truppen in Tripolis, General Caneyg, den Kommamanten der Flotte, Admiral Faravelli und den Chef des Generastabs, Generalleutnant Pollio.
Belgien. Nach der offiziellen Mitteilung hat die ständige Kommission der Internationalen Zuckerkonferenz in Brüssel am gestrigen Sonntag znei Sitzungen abgehalten, nach deren Beendigung, laut Melding des „W. T. B.“, die diplomatischen Abkommen von den Regierungsdelegierten unterzeichnet wurden. Die Konvention vom 5. März 1965 ist danach für eine Zeitdauer von fünf Jahren ab 1. September 1913 erneuert vorden. Das außerordentliche Ausfuhrkontingent, das an Rußland bewilligt wurde, ist für die Kampagne 1911/12 auf 150 000 t festgesetzt worden und für die beiden folgenden
Jahre auf je 50 000 t. Um die sofortige Ausführung dieser Dispositionen zu gewährleisten, ist man übereingekommen, die neuen Anordnungen schon vor dem 1. April ratifizieren zu lassen. Nach Schluß der Verhandlungen hat der belgische Minister für auswärtige Angelegenheiten Davignon persoͤnlich den Mitgliedern der Internationalen Konferenz seine Glück— wünsche zur glücklichen Beendigung ihrer Arbeiten überbracht.
Türkei.
Die Pforte ist bereits nach einer Meldung des, W. T. B.“ durch Vermittlung zweier Botschafter von der Antwort Italiens bezüglich der Friedensbedingungen in Kenntnis gesetzt worden. Die Hauptbedingungen sind Zurück⸗ ziehung der türkischen Truppen und Anerkennung der Ein⸗ verleibung Libyens, wogegen Italien sich bereit erklärt, der Türkei gewisse Vorteile zu gewähren, insbesondere eine Geld⸗ entschädigung, die Zustimm ung zur Aufhebung der Kapitulationen für den Fall, daß auch die anderen Mächte ihre Zustimmung dazu erteilen, und die Anerkennung der religiösen Autorität des Kalifen. .
Die neue revolutionäre Regierung auf Kreta hat der „Agence Havas“ zufolge an den König von Griechen⸗ land ein Telegramm gerichtet, in dem sie dem . ihre Kon⸗ stituierung mitteilt und ihrer ehrfurchtsvollen Ergebenheit an den griechischen Thron Ausdruck gibt. Die revolutionäre Re⸗ gierung hat gestern ihre Konstituierung den Konsuln der Schutz⸗ mächte mitgeteilt und beschlossen, daß künftighin alle Dekrete im Namen des Königs von Griechenland unterzeichnet werden sollen. Die Einberufung der Reserve und der Miliz ist rück⸗ gängig gemacht worden; es herrscht vollständige Ruhe auf Kreta.
Die Pforte hat, wie „W. T. B.“ meldet, bei den Schutz⸗ mächten gegen die Abschaffung des Exekutivkomitees, die eine Verletzung des gewährleisteten status quo bilde, Einspruch er⸗ hoben und den Mächten und Griechenland erklärt, daß eine Entsendung der kretischen Abgeordneten nach Athen die türkisch⸗ griechischen Beziehungen ernstlich gefährden würde.
Amerika.
Von dem amerikanischen Marinedepartement sind nach einer Meldung des „W. T. B.“ drei große Kreuzer der pazifischen Flotte zu einem Aufenthalt von unbestimmter Dauer nach den Philippinen entsandt worden. Diese Maßnahme macht die amerikanische Flotte im äußersten Orient zur stärksten nächst der japanischen Flotte.
— Nach einem vom W. T. B.“ verbreiteten Telegramm aus Chihuahua ist der Major Aldana, der Chef des Stabes des die Bundestruppen befehligenden Generals Vllla, vorgestern bei Tagesanbruch auf Befehl des Generals Orozko erschofsen worden. Aldana, der Tags zuvor von den Aufständischen ge⸗ fangen genommen worden war, hatte Orozko wissen lassen, daß er ihn erschießen lassen werde, wenn er ihn in seine Gewalt bekäme.
Die wegen der Gewalttaten gegen Deutsche in Covadonga Mexiko) Verhafteten sind durch einen unterirdisch gegrabenen Gang aus dem Zuchthause entwichen. Die Bundes⸗ und die Staatsregierung haben die energischste Verfolgung eingeleitet und bestimmt, daß Wiedereingefangene auf der Stelle erschossen werden.
— Die Lage in Asuncion ist, obiger Quelle zufolge, äußerst kritisch. Die Aufständischen belagern die Stadt und fordern ihre Uebergabe. Kanonenboote fahren den Fluß auf und ab, um die Zufuhr von Proviant zu verhindern.
Die chilenische Regierung beabsichtigt, wie „W. T. B.“ meldet, in einer im Monat April . außerordentlichen Sitzung der Kammer Abänderun gen des Wahlgesetz es sowie ein Gesetz über den Geldumlauf vor— zulegen, durch welches die Staatsbank ermächtigt wird, gegen Hinterlegung von Gold in den Staatskassen Papiergeld aus⸗
ugeben. . Asien.
Infolge der am 15. d. M. von englischen, französischen und belgischen Bankiers mit dem Waiwupu abgeschlossenen Anleihe hat die Gruppe der sechs Mächte, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, den gewöhnlichen Vorschuß von einer Million Taels vorgestern nicht geleistet. Sie hat den ganzen Finanzplan für China bis Ende Juni ver⸗ schoben, um inzwischen den Rat der Regierungen einzuholen.
Afrika.
Nach einer von „W. T. B.“ verbreiteten Meldung aus Udschda hat der General Alix, der Befehlshaber der Streit⸗ kräfte an der algerisch⸗marokkanischen Grenze, umfassende Maß⸗ nahmen getroffen, um gegen die von den . Stämmen der Beni Narain geplanten Angriffe gerüstet zu sein. Auf dem Plateau von Debba hat zwischen französischen Goumiers und Beni Narain ein Scharmützel stattgefunden, in dem vier der letzteren getötet worden sind.
oloniales.
In Deutsch Säüdwestafrika ist die Nordsüdbahn Wind⸗ huk— Keetmans ho op nach einer in Berlin eingetroffenen telegraphi⸗ schen Meldung am 3. März in der vollen Lange von o? Km rem öffentlichen Verkehr übergeben worden.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die vorgestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
Auf der Tagesordnung für die heutige (39.) Siung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow und der Minister des Innern Dr. von Dallwitz beiwohnten, standen zunächst fünf Interpellatio nen, betreffend den Bergarbeiterstreik im Ruhrkohlenrevier. Es fragen an:
die Abgeordneten Ahrens (Klein Flöthe) und Genossen kons.): . . die Königliche Staatsregierung bereit, darüber Autkunft zu erteilen, wieweit die Nachrichten uͤber Ausschreitungen in den Streikgebteten den Tatsachen entsprechen, und ob voll enügende Maßregeln getroffen sind, um den Arbeitswilligen un⸗ ö behördlichen Schutz zu gewähren und die Ordnung auf⸗— recht zu erhalten?“ ö die Abgg. Dr. Arendt (Mansfeld) und Genossen ffreikons): .
„Ist die Königliche Staatsregierung berelt, über den Sand
des Bergarbeiterstreiks im Ruhikohlenrevier, insbesondere über die
D
Maßnahmen zum Schutz der Arbei Wirksamkeit, Auskunft zu erteilen?“
g. Dr. Friedberg (nl. und Genossen:
gliche Staatsregierung bereit, über die L Auskunft zu erteilen? gierung ausreichende Vorsorge öffentlichen Ordnung im
tswilligen und deren
„Ist die Köni andes der Bergarbeiter im Ruhrrevier Ist seitens der Königlichen Staatzre zur Aufrechterhaltung der Streikgebiet getroffen?“
die Abgg. Aronsohn (fortschr. Vo Königliche Staatsregierung zu erteilen, ob sie rechtzeitig Schritte getan hat, dem Aus— r Arbeitsstreitigkeiten fälischen Kohlenrebier vorzubeugen? 2) gedenkt si zur möglichst schleunigen Beendigung des
lksp.) und Genossen: 1) Ist die
rhe inisch / west⸗ In welcher Weise Streiks beizu⸗
die Abgg. Bru st (Zentr.) und Genossen:
L .Sind der Königlichen Staatsregierung die Ursachen be— sstand von Bergarbeitern im Ruhr⸗ n? 2) Inwiemeit sind die fiskalischen Gruben in Mitleidenschaft gezogen? Verwaltung der fiskalischen Gruben zu dem Auß— Forderungen der Bergarbeiter genommen, kt die Verwaltung für die Folge ein— 4) Welche Maßregeln hat die Königliche Staatz— und welche gedenkt sie zu ergreifen, um die
zu schützen?“
t, die zu dem Au kohlenrevier führte 3) Welche Stellung hat die infbesondere zu den und welche Stellung geden zunehmen? regierung ergriffen Arbeite willigen
Auf die Frage des erklärt der
räsidenten Dr. Freiherrn von Erffa
. * und Gewerbe Königliche Staatsregierung ist bereit, die fünf In zu beantworten.
Zur Begründung der ersten Interpellation erhält das
terpellationen heute
Abg. Strosser (kons.): Der Gegenstand uns vellationen ist bereits im Reichstage Obgleich dieser Gegenstand in erster L tages gehört, will ich die Entstehung ganz kurz erörtern.
erer heutigen Inter⸗ ausfürlich behandelt worden. inie zur Kompetenz des Land—
dieses großen Streiks nur im wesentlichen darum Sind die Ursachen wirtschaftlicher oder politischer Art?
christlichen gar kein Zweifel daran Momente den Streik veran
Der Streit hat
ozialdemokratischer während die betont haben, wesentlichen nur politische Es ist ja richtig, daß die Frage Schon im Okto Lohnsteigerung allseitig gewünscht. lungen darüber stattgef solle oder nicht.
Gewerkschaften sein könne, daß im laßt haben. der Lohnbewegung schon lange 8. haben die 4 Verbände eine Damals haben lange Verhand— unden, ob man in eine Lohnbewegung eintreten Dies wurde damals abgelehnt, und zwar in der Hauptsache wegen der damals schwebenden Marokkow wegen der bevorstehenden Reiche tagswahlen. später in eine Beratung der Lohnfragen ein; christlichen Gewerkschaften jedoch wurde es abgelehnt derartige Bewegung einzutreten, w erklärt hätten, es werd sie wünschten, Bergverwaltungen stände fest, daß diefes dings sei es Zeit, da
(Schluß des Blattes.)
geschwebt hat.
tren und auch 3 Verbände traten dann Vertretern der zurzeit in eine eil die Grubenbesitzer bereits öffentlich eine Erhöhung der Lohne erfolgen, und weil daß erst darüber Klarheit geschaffen w entgegenkommen
Entgegenkommen ungenügend fei, da ß eine energische Lohnbewegung Platz greife.
erde, wieweit
Statiftik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Im Landkreise und im Polizeidirektionsbezirk Bochum hat unter Zahl der Arbeitenden auch heute, meldet, erheblich zugenommen (93l. Nr. 68 d. Bl.) Zur heutigen Sonnabend 2300 Mann
den Bergarbeitern die wie W. T. B.“ Einzelne Zechen verfahren wieder in zwei Schichten. Frühschicht waren gegen die Gesamtzahl am mehr angefahren, auch zur heutigen Mittagsschicht wird eine erheb gen sind nicht vorgekommen. Versammlung schwächeren
unahme erwartet. ie gestern in Bochum abgehalte des Bergarbeiterdreibundes Besuch gessenüber Abflauen
Ausschreitun
abgehaltenen Bochumer
Personen eingefunden, und
Der Reichstagsabge⸗
des Streiks Es hatten sich nur etwa 2000 die Stimmnng war augense ordnete Sachse forderte auf, Streikenden seien mit einer der Zusicherung einer weitere frieden. — wird berichtet, verlaufen fällen oder Unruhen.
zeinlich gedrückt. besonders eifrig zu agitieren. sofortigen Lohnerhöhung um 10 oυη und n Erhöhung um 5 oo vom 1. April ab zu— Stre kgebiets vollkommen
Bezirken Sonntag
orgestern angegebene Zahl „Bochumer Volke blatt“
ogöschicht sollten anfahren 10 301; angefahren sind tat⸗ Schicht vom
sächlich 7112. 12706 Insgesamt
angefahren und Mittagsschicht vom I5. zum 16. März ein Soll von 356261. mithin haben gefehlt 194 677. j ständlgen stimmt auch fast
Nachtschicht nd i6l hs; and errechnete Zahl der Aus : der vom Oberbergamt errechneten Zahl überein; eine erenz in den beiden Angaben beruht darauf, da Angefahrenen ein
genau mit geringe Diff Zechen verba ergamt autz
schließlich, das Qber⸗ schen Grubenbeamten veröffentlicht. hne Zweifel hervor, daß die von dem „Bochumer anderen sozialdemokratischen er Viertelmillion angegebene Zahl der Streikenden
nd die Zahl der schließlich der techni
Volkeblatt lättern mit ein durchaus falsch ist Wie die Oberschlesischen Neuesten Nachrichten! melden, sah die berschlesischen Bergarbeiterführer, die Kattowitz tagte, nach einer mehrstündigen, leb— vorläufig von einein Streikbeschluß ab und faßte ließung: „Die heutige von den fünf oberschlesischen sationen abgehaltene Konferenz; bedauert einmütig, chen Bergwerksbesitzer nach den von ihnen ein— auf die Lohneingabe vom 6. d. N anerkennen. so einmütig, von den Forderungen cht abzugehen, sie wird jedoch iin Interesse aͤchst die Belegschaften der elnzelnen Gruben erungen durch die Arbelterausschüsse bei den nen vortragen zu lassen, und bofft, daß sie . dert An onferenz behält sich weitere Reschlüsse vor. e bergbaulichen Interessen Nieder⸗
mit 225 9560 und die von
TLerenz der o am Sonnabend in baften Debate folgende Entsch Bergarbeiter orga daß die oberschlesi gegangenen Yntwo ubeiterorganfationen onferenz erklärt aber eben
des sez;ialen ser vveranlassen, einzel nen Direktio ennung finden erein für di
schlesiens gibt, wie aus Breglau gemeldet wird, bekannt, die Ver⸗ waltungen selen bereit, den Arbeitern auf dem Wege friedlicher Ver⸗ handlung soweit als möglich entgegenzukommen.
Der Ausstand auf den Schächten der Saar- und Mosel⸗ hergwerksgesellfchaft ist B. T. B.“ zufolge unverändert.
Veute morgen waren auf Schacht Y 1900 Mann von 2300, auf
Schacht 11 II00 von 1200 und auf Schacht Vi g60 Mann von 1000 ausständig.
Wie die Bergwerksinspektion in Barsinghausen dem W. T. B. mitteilt, find die Bergleute des Delster⸗Reviers inceine Lohnbewegu ng eingetreten. Da die Bergwerksbehörde die geforderte 13prozertige Lohnerhöhung nicht bewilligt, sondern nur allen in Schichtlohn Arbeitenden eine Lohnerhöhung, den Kohlenhauenn aber nur für den Fall in Aussicht ftellt, daß sich die Konjunktur dauernd bessert, beschlessen die Bergarbeiter gestern in mehreren Versammlungen den Ae feen d Von den 2300 Arbeitern sind heute früh nur etwa 50 oo der Arbeiter erschienen. Die Berg⸗ Arbeiter des Gemeinschaftsbergwerks Oberndorf, das dem preußischen Fiskus und Schaumburg-Lippe gemeinfam gehört, werden wahr⸗ scheinlich heute über einen etwasgen Ausstand beschließen.
Der Berghauliche Verein für Zwickgu und Lugau— Oelsnitz verbreitet, wie. W. T. B.“ auß Zwickau berichtet, elne Auslaffung, in der die Forderungen der Bergarbeiter, die jedes Maß bermissen ließen, ab gelehnt werden. Die Gründe dazu werden in der Auslassung wie folgt dargelegt: Die Kohlenpreise für das Jahr 1912 seien niedriger als die des Vorjahres; dagegen seien die Löhne im Jahre 1911 weiter gestiegen und hätten die durch— schnittliche Höhe des Jahres 1907 wieder erreicht. Die ver⸗ langte Erhöhung der Schichtlöhne von 30 g würde einen Mehrlohn von über 2 Millionen ergeben. Mit dem Mindestlohn könnten sich die Werke keinesfalls einberstanden erklaͤren. Außerdem lehnten sie entschieden die geforderte Arbeitszeit ab. Die Ersüllung Iller Forderungen der Bergarbelter würde den Versicht auf den Weiterbetrieb der Gruben bedeuten. Für die Werksperwaltungen ergebe sich aus der vollständigen Unvereinbarkeit der Forderungen mit der wirklichen Lage der Zwang, Verhandlungen überhaupt abzulehnen. Sie erkennen an, daß es in ihrem Interesse liege, die Arbeiter an einer günstigeren Konjunktur durch höhere Löhne teilnehmen zu lassen, könnten aber eine solche Erhöhung nur in gleichem Schritt mit, der Besserung der Marktlage vornehmen, und eben diese Ent— wicklung würden die Arbeiter durch einen unangebrachten Aussfand unterbinden. — Eine gestern in Zwickau abgehaltene Verkreter— versammlung der Bergarbeiter des Zwickauer Revters nahm eine Entschließung an, in der von den ergebnislosen Ver— handlungen zwischen den Arbeiterausschüssen und den Werke ver⸗ waltungen Kenntnis genommen wird. Die Versammlung war einmütig der Ansicht, daß es nunmehr keinen anderen Weg mehr gebe, als in den Ausstand einzutreten. Sie forderte daher alle Kameraden auf, diesen mit aller Kraft unter Aufrechterhaltung musterhafter Ordnung durchzuführen. Die Entschließung wurde gestern
in sechs Bergarbetterversammlungen im ganzen Zwickauer Revier vorgelegt, begründet und ein st immig angenommen. Ole Bergarbeiter wollen sich heute früh beztehungsweife zur Nachtschicht
bei den Werken abmelden und in den Ausstand treten. Eine Ver sammlung der tschechisch-anarchistischen und
der tschechisch⸗nationalen Bergarbeiter in Bruch beschloß,
laut Telegramm des W. T. B.“ aus Teplitz in einer gestern ab— gehaltenen Versammlung, heute früh nicht einzufahren. — Die
Vertreterversammlung der sozialdemokratischen Be rgarbeiter⸗
union in Turn hat heschlossen, den Zechen bis zum 20. März ihre neuen Forderungen zu überreichen. Wenn diese nicht spätestens bis zum 28. März beantwortet sein sollten, werden am 31. März die Forderungen abermals überreicht und gleichzeitig die Arbeit nieder⸗ gelegt werden. Die deutschnatitonglen Bergarbeiter haben gestern in Brür ein solidarisches Vorgehen mit den Sozialdemokraten beschlossen, und die tschechisch nationalen sowie tschechisch⸗ anarchissischen Bergarbeiter dürften sich trotz ihres oben mitgeteilten Beschlusses noch in demselben Sinne entscheiden.
Zum Ausstand der englischen Bergarbeiter (vgl. Nr. 68 d. Bl.) wird dem W. T. B.“ aus London berichtet: Die Angaben über die Zahl der beschäftigungslos gewordenen Arbeiter gehen weit auseinander. Die Morning Post“ schätzt sie, einschließlich der Bergleute, auf fast 1 800 000, die Times“ auf etwas über 1340 900. Die Gewerkschaften, deren Mitglieder gegen Arbeits⸗ losigkeit versichert sind, werden bereits stark in Mitleiden⸗ schaft gezogen. Nach einer Berechnung der Morning Post hatten diese Gewerkschaften, abgesehen von den Or gnisattonen der Bergleute, am vergangenen Sonnabend über zwel Millionen Mark an Unterstützungsgeldern zu zahlen. — Nach einer Meldung aus Middlesborough haben sich die dortigen Hafenarbeiter ge⸗ weigert, eine Ladung deutscher Kohle, die für städtische Hatanstalten angekauft war, zu löschen. — In den Städten Bellshill und Blantyre im Bergwerksbezirk der schottischen Grafschaft Langrkshire kam es gestern wegen der Wire der.
aufnahme der Arbeit durch zwelhundert Bergleute zu ernsten Ruhe⸗ störung en. Eine Anzahl Bergarbeiter wurde verhaftet, unter ihnen mehrere Polen, die einen großen Teil der Bergleute dieses Bezirks ausmachen. Aehbnliche Vorgänge spielten sich auch in anderen Bezirken ab, und für die nächste Woche werden ernste Ruhe⸗ störungen befürchtet, da viele nichtorganisierte Bergleute dem Verhungern nahe sind, und die Abficht geäußert haben, zur Arbeit zurückzukehren. — In den angrenzenden Bezirken Coatbridge und Motherwelk feiern eiwa zwanzigtausend Arbeiter der dortigen Stahl- und Eisenwerke und leiden bittere Not. — In Glasgow wurden am Sonnabend Tau sende von Arheitern entlassen; weitere Tausende erhielten die Mit⸗ teilung, sie würden in wenigen Tagen entlassen werden.
Der Verband der französischen Bergarbeiter in den
Norddepartements hat nach einem Telegramm des W. T. B.“ auß Douai an die Unternehmerverbände eine Ku ndgebung ge— richtet, in der in Uebereinstimmung mit der Kundgebung des natio- nalen Bergarbeiterverbandes ein sofortiger allgemeiner Aus stand mißbilligt wird. (Vgl. Nr. 68 d. Bl.)
(Weitere Statistische Nachrichten. s. i. 8. Zweiten Bellage) Technik.
A. F. Auf der Tagesordnung der 3165. Versammlung des
Herliner Vereins für Luftschißfahrt, die am 4. Mar unter Vorsitz von Geheimrat Professor Dr. Miethe stattfand, ene drei Vorträge über einige vom Verein veranstaltete wissenschaft⸗ liche Luftfahrten, die als voraussichtlich sehr lehrreich entsprechende Anztehungskraft geübt hatten. Es sprach als erster Redner
Dr. Süring über „neuere meteorglogische Aufgaben für den Freiballon‘?. An die Zeit erinnernd X es war Anfang der neunziger Jahre, wo Mefeorologie im Programm des damals noch sich ‚Deutscher Verein für Luftschfffahrt! nennenden Berliner Vereins den Hauptinhalt bildete, denn keine Sitzung verging ghne Erörterung meteorologischer Fragen, bekannte der Vortragende sich zu, der Meinung, daß sich diese Zeit überlebt und mit Necht überlebt habe. Denn dem unermüdblschen Eifer des Professorz Geheimrat Aßmann ist es gelungen, die meteorologische Erforschung der oberen Lustschichten, zusammengefaßt in dem Wort „Asrologie“, zu einem selbstaͤndigen Wissens zwei zu ge⸗
rofessor
stalten und ihm dauernde staatliche Unterstützung zu verschaffen. Bie Beteiligung der Luftschifferbereine an . Forschungen ĩst eitdem stark zurückgegangen, dessenungeachtet bleiben noch viele Probleme, bei deren Lösung sie helfen können. Der Meteorologe stõßt alle Augenblicke auf Fehlerquellen, entstehend aus atmosphärischen Störungen dicht am Erdboden und aus den darüberliegenden Rauch · und Dunstschichten. Was liegt da näber, als sich einen Frelßall'n für Beobachtungen unter reineren Versuchsbedingungen zu erbitten? Unter solchen Gesichtepunkten haben Professor Süring und einige Kollegen in den letzten zwei Jahren wiederholt den Verein um leihwelfe Hergabe
eines Ballons und Uebernahme der Kosten für Gas usw. an⸗ egangen und ihre Bitte stets anstandslos gewährt erhalten. Acht ahrten mit meteorologischem Programm sind auf diese Art in der gedachten Zeit ausgeführt worden. Bei fünf davon war der Redner als Mitfahrer, bei den anderen mittelbar beteiligt; Grund für ihn, die Berichterstgttung zu übernehmen, die im nachfolgenden allerdings weniger Einzelfahrtberichte, als vielmehr eine allgemeine Erörterun der vorliegenden wissenschaftlichen Aufgaben bietet. Als 5. Geheimrat Aßmann die Berliner wissenschaftlichen Fahrten ins Leben gerufen wurden, war über Wärmegehalt, Feucht gkeitszustand und Luftbewegung der oberen Luftschichten noch wenig bekannt, ver⸗ schiedenes irrtümlich, und es galt fomit zunächst, den Luftozean gewissermaßen auszumessen, seinen Zustand und vor allem seine Zustandsänderungen zu studieren. Ueber letztere Aufschluß zu gewinnen, war das Hauptergebnis dieser Berliner Fahrten, und das Studium der Zustandsänderungen ist seildem (ine der wichtigsten fort⸗ laufenden Aufgaben der aörologischen Observatortlen geworden. Wichtige Erfolge sind hierbei erzielt worden, u. a. die Schlußfolgerung aus dem Lindenberger Beobachtung material. 2 der Barometergang unter einer kalten Lustsäule genau entgegen⸗ gesetzt wie unter einer warmen ist, alfo unter dem kalten Gebiet ein Steigen, unter dem warmen ein Fallen des Luftdrucks eintritt, wonach es aussichtsvoll ist, aus Temperaturbeobachtungen in der Höhe auf die bevorstehende Druckverteilung zu schließen. Es ergibt sich hieraus ferner u. a., daß die thermisch entstandenen Zyklone und Anthyklone die Energie zu weiterer Ausbildung dem Wasserdampf der Atmosphäre entnehmen und so einen geschlossenen Kreislauf vollführen. Neben den Zustandsänderungen inkereffieren nun auch die in der Atmosphäre selbst entfalteten Kräfte. Deren Studium gehört zu den neueren Aufgaben für den Freiballon. Erfolge von großer praktischer Tragweite sind hierbei nicht zu erwarten, aber es handelt sich um die unbedingt notwendige experimentelle Grundlage für klare Vorstellungen. In Betracht kommen vor allem: Intensität der Sonnenstrahlung in verschiedenen Höhen, Bilanz der Einstrahlung gegen die Ausstrahlung in den Wellenraum, für die oberen Schichten, ultraviolette Strahlung, elektromotorische Kräfte und Jonisierung der Atmosphäre, Umwandlung der Bewegungsenergie der horizontalen Luftströmungen in stürmische Bewegungen und dergleichen. Hler kann den asronautischen Observatorien werkvolle Erleichterung durch den erfahrenen und in den Beobachtungsmethoden geübten Meteorologen oder Luftelektriker im Freiballon gewährt werden. Bei zwei solcher Fahrten hat Professor Süring mit Hilfe des Michelsonschen Aktinometers, das nur 40 Sekunden der Sonne ausgesetzt zu werden braucht, Strahlungsmessungen ausgeführt, die, zumäl auf der zweiten, mit Stabsarzt Dr. Flemming unternommenen Fahrt, an. einem ganz wolkenfreien Tage das interessante Er⸗ gebnis brachten, daß in 3000 m Höhe die Strahlung um 20 O ο stärker war als am Erdboden, bis zu 4500 m aber sich nicht weiter änderte. Es war das erste Mal, daß bei klarem Simmel eine Sprungschicht der Strahlungsintensität festgestellt wurde, die sich wohl in der bekannten, 11 Km hoch gelegenen Schicht mit nahezu gleichbleibender Temperatur erwarten läßt, jedoch in diesem Betrage nicht in so geringer Höhe. Es wäre nun von großem Wert, festzustellen, ob sich an anderen klaren Tagen der gleiche Vorgang wiederholt. Ist es der Fall, so wären die zwischen 40065 und ooh m vorhandenen Kraftquellen bei Erklärung der Witterungsvorgänge mehr zu berück— sichtigen als bisher. Bei den luftelektrischen Messungen kommt es zurzelt wesentlich auf Vermehrung und Verbesserung der tatfachlichen Beobachtungen gn. Da ist es verständlich, welche Hilfe durch zahl- reiche Ballonaufstiege geleistet werden kann und, wie im weiteren durch die späteren Redner dargelegt wurde, geleistet wird. Die Eigen beweglichkeit der Elektrizitätsträger, der Jonen, hat im allgemeinen wenig Beziehung zu den Luftbewegungen, don elektrischen Ladungen in Wolken abgesehen. Es besteht infolge des nach oben abnehmenden Spannungsgefaͤlles ein sogenannter vertikaler Leitungsstrom, der fast immer stärker ist als der durch vertkkale Luftbewegungen entstehende. Treten solche Vertikalbewegungen periodisch ein, so können sie vielleicht belangreich werden, besonders dann, wenn in den oberen Schichten, wie behauptet wird, gußer den normalen Jonen (von höchstens der Masse eines Wasserstoffatoms) wesentlich größere Jonen, die sogenannten Langerinschen Jonen, vorkommen sollten. In Potsdam steht man diesen Jonen vorläufig zweifelnd gegenüber, aber man sollte in den höheren staubfreien Schichten eifriger nach ihnen fahnden und im Zusammenhang damit die wirklich vorkommenden vertikalen Luft⸗ bewegungen genauer studieren. Auch das ist eine recht wichtige, neuere meteorologische Aufgabe für den Freiballon. Ein selbstregistrlerender Apparat dafür ist bereits konstruiert und ist auch fur praktisch⸗ aßronautische Zwecke so wichtig, daß zu erwägen ist, ob der Verein nicht ein solches Instrument anschaffen mö te, um es gelegentlich Ballonführern mitzugeben. Zu nachfolgender Bearbeitung der Auf⸗ zeichnungen wird sich ein Meteorologe e gern bereit finden, schon weil es für den Meteorologen höchst interessant ist, zu er⸗ fahren, ob solche Vertikalbewegungen in den oberen Schichten einigermaßen häufig sind und ob sie zuweilen in thythmt⸗ scher Folge auftreten, sodaß sie für den Energieverbrauch der horizontalen Luftsträmung in Betracht kommen könnten. Ist eg richtig, wie Dr. Alfred Wegener behauptet, daß es bis zu i km Höhe der normale Zustand der Atmosphäre ist, daß die geradlinige Bewegung der Luft infolge mechanisch zwangweiser Durchmischung zu flner turbulenten und dadurch zu einer merkbaren Kraftquelle wird, 8 wäre es lohnend, zu versuchen, solche vermutete ungestüme Bewegung in der ziemlich gleichförmigen Strömung zwischen oo000 und 19 000 m nachzuweifen. Außer dieser Gruppe von Studien über den „ Energieaustausch in der Atmosphäre gibt es nun noch eine ganze Reihe anderer meteorologsscher, sich geradezu aufdrängender Aufgaben, wenn man einmal im Freiballon sitzt. Dazu gehören verschiedene optische Probleme, bei denen man von den unangenehmen Staub- und Wasserdampfströmungen der Erd⸗ oberfläche gern befreit sein möchte. Cine der acht Fahrten, an der auch die Herren Professor Berfon, Dr. Weidert und Hans Schmidt von der DOptischen Anstalt C. P. Goerz im September 1910 teilnahmen, galt solchen Aufgaben. Eine derselben war die Wolkenphotographie, im besonderen war eg auf charakteristische Wolkennebenformen abgesehen: auf die Wolken kappen an großen Cumuluswolken, die flachlinsenförmigen Wolken in der Region der Schäfchenwolken, welche anzeigen, daß ein ungewöhnlich warmer Luststrom, eine Art von Föhn, in der he weht, die falschen Cirrl am Rande von Gewitterwolken, die Hellstreifen unter hohen Schichtwolken und anderes. Es wurden zwar anz gute Photographien gewonnen, aber sehr erwünscht wäre es, solche Wolken auch von oben und in größerer Nähe zu ffudieren, um Näheres über ihren . bau zu erfahren, ob einige Waffer. oder Eiegebilde n. 2c. Schließ⸗ lich sei der Vollständigkeit halber auch noch der estrebungen Er⸗ wähnung getan, welche seit einiger Zeit die wissenschaftliche Kommission des Luftfahrerperbandes beschäftigt, nämlich die Einrichtung zahlreicher gleichzeitiger Ballonfahrten von etwa 50 Orten aug, um bie Luftbahn bei bestimmten Wetterlagen zu studieren. Schöne Zukunft pläne, aber wert. verwirklicht zu werden. Professor Süring schloß seine mit allseitigem Beifall aufgenommenen Mittellungen mit der Bitte, die Herren des Vorstands des Berliner Vereins für Tuftschiffahrt möchten auch 6 ö sein, Ballons zu wissenschaftlichen Zwecken zu gewähren, wie bisher.
Von Professor Dr. Lüdeling und Dr. Bu dig wurden hierauf noch einige Erfahrung en beim Messen und Registrieren des luftelektrischen Potentialgefälles im Fretballon mitgeteilt. Auch sie sind der vom Verein gewährten Möglichkeit von. Freiballonfabrten im wesentlichen zu verdanken. Einleitend erklärte Professor Lüdeling, daß es sich bei allen diesen Untersuchungen nicht um die uns als Gewitter bekannten stürmischen Spannungtz⸗ auegleiche der in der Luft angesammelten Elektrizität andle, sondern um die stets, auch bei schoͤnstem Wetter, vorhandenen elektrischen Ladungserscheinungen in der Atmosphäre. Sie zeigen sich darin, daß zwischen der Erdoberfläche und höher gelegenen Punkten des Luft⸗ meeres sowie zwischen zwei übereinander liegenden Punkten desselben elektrische Spannungsunterschiede herrschen, ihrer Größe nach