schlechterdings unmöglich, daß ein Sozialdemokrat als Lehrer seinen Beruf so erfüllt, wie er ihn zu erfüllen hat. (Sehr richtig! rechts. — Sehr falsch! bei den Sozialdemokraten. — Erneutes Sehr richtig! rechts). Ein Mann, der sich innerlich zur Sozialdemokratie hält und Lehrer bleibt, ist gezwungen, tagtäglich zu heucheln. (Sehr wahr) Wenn er ein ehrlicher Mann ist, wird er daraus die Konsequenz ziehen; wenn er aber auch äußerlich sich zur Sozialdemokratie bekennt und glaubt, trotz dem Lehrer bleiben zu können, so muß er aus dem Lehrer⸗ stande entfernt werden. (Lebhafte Zustimmung. — Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, das ist auch durchaus die Auf— faffung innerhalb der Lehrerschaft, das weiß ich ganz genau, und es wird der Sozialdemokratie nicht gelingen, in unserer Lehrerschaft Boden zu finden. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Abwarten) Sie mögen sie noch so viel umwerben, Ihre Versuche werden scheitern an dem ehrlichen und gesunden Sinn unserer Lehrer. (Bravo! — Abg. Hoffmann: Wenn Sie in die Herzen hineinsehen könnten!) — Mit diesem Zwischenruf, Herr Abg. Hoffmann, erheben Sie eine schwere Beleidigung gegen unsere Lehrer (sehr gut), denn Sie stempeln sie ju Heuchlern. (Sehr richtig! rechts. — Unruhe. — Glocke des Präsidenten. — Abg. Borchardt [Berlin: Sie üben Terro⸗ rismus aus l) Meine Herren, wir sind gewiß in ernsten Zeiten, und manche Erscheinungen machen sich geltend, die den Vaterlandsfreund mit Be⸗ sorgnis erfüllen können. Solche Erscheinungen sind auch hier und da in den Kreisen der Lehrerschaft hervorgetreten; das läßt sich nicht leugnen. Aber auf der anderen Seite haben wir doch andere, herz erquickende Erscheinungen, und dazu, meine Herren, rechne ich die Be⸗ reitwilligkeit, mit der die Lehrerschaft, meiner Aufforderung, sich an der Jugendpflege zu beteiligen, entsprochen hat. (Bravo! rechts, in der Mitte und links.) Ich habe auf diese Mitwirkung von Anfang an gerechnet, und ich habe mich nicht getäuscht. Das danke ich der Lehrerschaft, und mein Vertrauen zu ihr ist dadurch nur bestärkt worden. (Bravo!) Wie große Sorge man auch haben kann, so wird
Leute, die derartiges Zeug schreiben. Außerdem habe ich meine eigene J die Wie man da von Ketzer⸗ Meinung, wie ich über einen König spreche. Ih lasse mir darüber gerichten sprechen kann, ist mir nicht erfindlich. Herr von Zedlitz hat keine Vorschriften machen. sPräsident: 9 Borchardt, ich estern auch das Projekt einer Universität in Posen gestreift. Meine rufe Sie zur Ordnung) Besonders die katholische Jugendlitera⸗ 3 haben schon früher sich klar gemacht, was für Folgen das tur wirkt verdummend auf die iungen Leute. So gibt es in einem aben würde. Der Abg. von Zedlitz ist entschieden gegen eine solche kgtholischen Liederbuch ein Lied, das nach der Melodie Ich bin der üÜniversität; das ist durchaus der Standpunkt meiner Freunde. Yi, Eisenbart. gesungen wird. Das fängt an; Ich bin ein junger Wir gehen vielleicht noch etwas weiter und meinen, daß eine Arbeitsmann, widewidewitt bum bum, das sieht man mir sofort schon Universität, in Posen nicht nur nicht geeignet sein würde, an, widewidewitt hum bum, ich nutze jede Stunde aus, widewidewitt eine kräftige Politik zum Schutze des Deutschtums zu er bum bum, und geh, des Abends wohl nach Haus, widewidewitt bum fetzen, fondern sogar schädlich für die Stärkung des Deutschtums sein kum. Und der letzte Vers schließt dann: „Und wenn es geht jum würde, denn fie würde ein Kulminätionspunkt für polnische Be— Tisch des Herrn, widewidewitt bum bum, dann bin ich auch dabei so strebungen werden. Das wäre nicht das, was wir unter einer deutschen ern, widewidewitt bum bum. So wird die Religion gepflegt, Ich Üniversität verstehen, die an' dem Jiele mitarbeiten foß, abe noch ein anderes hübsches Lied hier, das ich aber leider nicht vor⸗ das uns allen gemeinfam ift: . Stärkung des ,. lesen kann; wäre der 6. Trimborn hier, dann würde ich ihn darum Richt klar geworden sind mir die Worte des Abg. von JZedl tz über bitten, weil es in einem so herrlichen, unnachahmlichen Cölner Dialekt den gegenwärtigen Oberpräfidenten von Posen. Sie konnten den Eindruck erwecken, als ob der Oberpräsident Schwartzkopff nicht in demselben Sinne mehr wirken wird, wie der Abg. von Zedlitz wünscht. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, so möchte ich dieser wenig durchsichtigen Erklärung des Abg. von Zedlitz die sehr klare und deutliche Ansicht meiner Freunde entgegensetzen, daß die Förde⸗ rung und Sicherung des Deutschtums in dem gegenwartigen Ober⸗ präsidenten die allersicherste Stütze finden wird. Wir sind davon fest überzeugt, daß die Tatkraft und die Geschicklichkeit, die wir an dem Herrn Geheimen Rat, dem Ministerlaldirektor und dem Unterstaatsekretãr rn gr en ff hier bei der Beratung des Kultus⸗ etats und bei vielen Gesetzen immer bewundert haben, er auch
ekuniären Folgen hat wie früher.
Zweite Beilage . zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M G8.
i 191412. Berlin, Montag, den 18. März nur die katholische Kirche, ohen, gu . e , e , Etatiftik und Volkswirtschaft. schützt hat. Wir mi eshalb verlangen, daß J . nn n,, verhängt worden sind, beseitigt . Deutsche Seefischerei und Bodenseefischeret Das ist eine große Ungerechtigkeit 3 uns. . die . . h err nar 1912 Katholiken in Preußen jetzt einigermaßen ist, so ha ö ö. ö. ö Partei des Abg. von Cane zu danken; die natignallihenale Par ei hat uns immer die Gleichberechtigung auf allen Gebieten ver⸗ weigert. In der Frauengusstessung finden ö. . an 9. zügliches Matersal statistischer Art für die - . ĩ ei 3 . Wirken der en, . , ö 1 . zereinen wünschen wir in je ziehung r here i ber G ge gr rung. . schi eseitigt werden. Ißs t ⸗
ö . in Riederlassungen katholischer Orden n andere Perfonen als Ordensangehörige beschäftigt werden . 1 Orden dürfen keine ,, k . nit beschränkter Haftung usw. c ; ü men. . d n n h heft aq jetzt nichts erwidern, sondern ihn * dem Schütsal sberlassen, das ihm der Minister bereltet hat. Gerade in der Stadt ist der geistliche Einfluß auf, die Schule viel . als auf dem Lande. Beshalk muß hier dringend (ine k geistlichen Einflusses bei der Drtsschulinspeltion herbeigeführt wer ö. Per Artikel in der „Katholsschen Schulzeitung, gibt. sicherlich . die Ansicht aller katholischen Lehrer wieder; meine Freunde . . daran fest, daß die kirchlichen Rechte an der Schule unter allen i. ständen gewahrt werden, solange nicht die Kirche selbst auf diese Jechte verzichtet. Die beiden Konfessionen hahen einen ö Feind, das ist der unglaube. Den Abg. von Campe möchte ich a ö bitten, sich nicht als o n ni g . auszubilden un immer, enüber nach Staatshi — . 7 . gen ch 4 sfortschr. Volksp.): Die Gemeinde
(Schluß aus der Ersten Beilage)
Wie lag nun der Fall, auf den der Herr Abg. Dr. Friedberg heute zurückgekommen ist, nachdem er ihn schon in . Budget kommlssion vorgetragen hat? Der Seminardirektor in Ragnit hatte sich an die Spitze der nationalliberalen Organisation in dem Kreise Ragnit gestellt. An und für sich ist dagegen nichts einzuwenden. Aber es ist auch nicht zu bezweifeln, daß es einem Beamten, wenn er sich in eine solche hervorragende Stellung in der politischen Organisation seiner Partei begibt, sehr viel schwerer sein wird, die nötige Zurückhaltung zu üben. Es wird ihm dat um so schwerer, wenn es sich um eine Zeit handelt, in der, wie es in Ragnit der Fall war, ein sehr beftiger , geführt wird. (Zuruf bei den Nationalliberale: Wie überall ) Das hat sich auch in diesem Falle bestätigt. Ich will gar nicht be⸗ zweifeln, daß der Seminardirektor selbst den besten Willen gehabt hat, daß er bemüht sein wollte, die Grenzen innezuhalten, die ihm durch sein Amt gezogen sind. Aber die Tatsachen sind eben stärker gewesen als er. Er ist in der Tat in den Mittelpunkt des ganzen politischen Getriebetz gezogen worden, er ist in den Kampf und Streit gezogen worden, ist in der Presse heftig angegriffen worden (na ja! und Unruhe bei den Nationalliberalen), kurz hat. im Mittelpunkt des ganzen Streites gestanden. Das ist an und für sich durchaut nicht erwünscht. Das werden mir auch die Herren von der nationaliberalen
7) Ostseegebiet
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Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse
gar ist. Aber der Inhalt ist der: Wir kommen aus dem ) Nordseegebiet
ugendbildungsverein heraus. und wer uns entgegenkommt, den schlagen wir zusammen, daß alles fliegt. Und noch viel . Aus⸗
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J. Fisch e.
59 4589 67 143 181316 257 6535 638 571 194 220 314 031
zog a3 266 465 Ih d b 2491 156 135 850
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20 529 90 226
410 22 091
drücke kommen vor. Aber wie wollen Sie denn, daß solche Leute andere geistige Nahrung verlangen, wenn sie nur unter dem Drucke der Autorität erzogen worden sind? (Zuruf im Zentrum: Was will er damit er Daß die Leute total verdummt sind! Denn die Schule geht . aus, sie willenlos zu machen. Als in einer schlesi⸗ schen Schule der Lehrer einen Schüler als Auswurf der Menschheit bezeichnete, klagte der Vater wegen Beleidigung, die Regierung erhob den Konflikt, weil der Lehrer zu solcher Ausdrucksweise berechtigt sei, und das Oberverwaltungsgericht erkannte, daß auch ein tadelloser 3 entfalten wird in der Erfüllung der Aufgabe, die er als Vater einen, ungeratenen Sohn haben könne, und unter 8 erpräsident in Posen in erster Linie hat, das 8
solchen. Umständen könne eing. Beschimpfung zu. den Mitteln Provlnz zu fördern, foweit es irgend in seiner Macht steht. der Schule, gehören. Das ist der, Geist, der in der Polls. Wir haben sodann hier wiederholt den Wunsch vertrcten, daß der schuls herrscht und, herrschin muß, wenn, man die. Kinder Sftertag festgelegt und der Bußtag für das ganze Reich einheltlich bon Anfang an zu willenlosen Ausbeutungsohjekten machen will. Des. Festimmt werde. Es bestehen jeht überaus große Hißstände, namen? Halb bringt man ihnen bei, daß Staat und Kirche bon Gott gegrdnete lich an den Grenzen; feider ist noch keine Nussichk auf Erfüllung Einrichtungen, sind, ein Satz, der sich im Honservativen, Partei- dieser Wünsche, aber ich bitte den Minister, diese Frage weiler (nm programm, befindet. Man spricht bon einem . Schifftruch, Auge zu behalten. Die Anrechnung. der Vienstjahre der Geistlichen wenn ein ,, der Sozialdemokrgtie zuwendet. Daß Viele junge der evangelischen Landeskir e, die in den Dienst des Staates als Leute sittlichen Schiffbruch 6 der Entlassung gus der Schule eä. geistliche' Räte der Konstftörien und als Generalfuperinten denken leiden, liegt gerade an dem ir r neten, den Schulen. Wir kreten, ist ungerecht gegenlber den juristischen Räten geregelt. Ein wollen die Jugend zu chargkterfesten, selbständigen Menschen erziehen. Geistlicher, der Generalfuperintendent wird, bleibt doch noch viel mehr
38 297 40 503 83 115 87 511 138 199 50 866 123 798
67 318 760 323 S5 661 371 6265 13 359 41294
11 867 43 248 253 9444
Schellfisch, groß w , 4. Sorte. , ,, . Weißling ( Wittling, ,, nn,,
mittel, klein ( Dorsch) ,, 3 ,,, Seehecht (Hechtdorschh . Scholle (Goldbutt), groß, mittel. ö ,,, lebend..
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eutschtum in der
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Wenn wir ein sittliches Ideal der Erziehung erreichen wollen, muß
doch niemand so kleinmütig sein wollen, an der Zukunft unseres
Volkes zu zweifeln. (Sehr richtig! An dieser Zukunft aber und für sie zu arbeiten, ist vor allem berufen die Unterrichtsverwaltung und die Lehrerschaft, und ich bin überzeugt, beide werden nicht ablassen, alle ihre Kraft, Herz und Verstand einzusetzen, um ihren hohen, bedeu— tungsvollen Aufgaben gerecht zu werden und eln gottesfürchtiges, dem Vaterland und dem König getreues Geschlecht heranzuziehen. (Leb⸗ hafter Beifall.)
Abg. Stychel sPole): Ich kann nicht verstehen, wie von verschiedenen Seiten, besonders im vorigen Jahre, der Antimodernisteneid kritisiert wurde. Gerade dieses Dekret des Papstes beweist doch ganz klar, daß es sich nur um eine innere Angelegenheit der katholischen Kirche handelt. In den Ostmarken wird von der Regierung systematisch im R und in der Beamtenschaft der Katholizismus zurückgesetzt. Diese Protestantisierungsbestrebungen lassen sich nicht mit dem paritätischen Gedanken vereinigen. Zu verurteilen ist, daß auch bei der Jugendpflege auf eine Unter— drückung der Polnischen Sprache hingearbeitet wird; dadurch wird eine große Erbitterung unter der polnischen Jugend erzeugt. Polnischen Unterricht darf niemand erteilen, dem nicht der Unter— richtserlaubnisschein erteilt ist. Ja, man geht sogar so weit, daß man einem Herrn, der zur Vorbereitung zu einer Weihnachtsfeier einigen polnischen Kindern mehrere Weihnachtslieder beibringen wollte, dies untersagt hat. Alle polnischen Vereine werden ohne weiteres als politische gestempelt, nur weil sie von Polen gegründet sind. Wir verlangen die polnische Sprache in den Volks— schulen, vor allem im Religionsunterricht. Der Lehrer versteht nicht die Sprache des kleinen Kindes; aber es wird gefordert, daß das kleine Kind die Sprache des Lehrers versteht. Wie soll da ein Religionsunterricht möglich sein? Wir werden unsere Forderungen immer wieder erheben, unser gutes Recht werden wir uns nicht beugen
lassen.
Abg. Borchardt (Soz): Wenn man Ordinarium und Extraordinarium zusammenzählt, so ergibt sich die ganz hübsche Summe von 28335 Millionen, die für Kultuszwecke aufgewendet werden. Im Etat der öffentlichen Schuldenverwaltung haben wir 419 Millionen, sogar die Lotterieverwaltung weist 147 Millionen auf. Für das Militär werden dagegen etwa 10906 Millionen ausgegeben. Immerhin sind auch die 283 Millionen noch eine hübsche Summe. Aber man kann nicht sagen, daß sie für Kulturzwecke ausgege hen werden, denn Kultus und Kultur sind etwas ganz verschiedenes. Man kann sehr gut verschiedener Meinung darüber sein, ob die Ausgaben für die Kirche auch Ausgaben für die Kultur sind. Von den 260 Mil⸗ lionen sind daher gleich 40 Millionen abzuziehen, die für die Kirchen ausgegeben werden, sodaß nur 240 Millionen übrig bleiben. Davon sind 16 Millionen außerordentliche Ausgaben. Die übrigen 227 Mil⸗ lionen verteilen sich folgendermaßen: 170 Millionen für das Elemen— tar⸗Unterrichtswesen, 22 Millionen für das höhere Schulwesen, 17. Millionen für die Universitäten, 8 Millionen für Kunst und Wissenschaft, 5 Millionen für das technische Unterrichtswesen. Es ist recht bezeichnend, wie lächerlich ei, die Summe für Kunst und Wissenschaft und für das technische Unterrichtswesen ist. Die 170 Mil—⸗ lionen für das Volksschulwesen erscheinen recht hoch; man muß aber bedenken, daß diese 170 Millionen sich auf 65 Millionen Kinder ver— teilen, sodaß auf jedes Kind 26,15 „ entfallen. Die ländlichen Volks⸗ schulen kosten 137 Millionen Mark, davon zahlt aber der Staat nur „35 Millionen Mark, also einen Zuschuß von nur 14,45 M für jedes Kind. Die städtischen Schulen . ern im ganzen 163 Millionen, davon trägt der Stagt nur 16 Millionen, also ö. jedes Kind nur 7 AM. Für einen Studenten betragen die Kosten im ganzen aber 90) , wobon der Staat allein 706 e trägt. Außerordentlich ge⸗ fallen hat mir das Wort des Abg. ,, daß der Staat, der den Schulzwang hat, den Eltern die nötigen Garantien geben muß, daß ihre Kinder in der Schule in ihrem Sinne und Geist erzogen werden. Ich werde gelegentlich von dem Abg. Dittrich seine Unterstützung da⸗ für verlangen, daß das auch für alle Eltern gilt. Der Kultusminister hat heute eine , . Kriegervereinsrede gehalten; er hat gesagt, ein Lehrer, der Sozialdemokrat ist und nicht von selbst geht, wird ausgehungert; das ist ganz gewöhnlicher Terrorismus. Man ver— bietet jedem Lehrer, seine Ueberzeugung, die er ich erworben hat, auch
zu bekennen. Der Jugend soll in der Schule der Wille gebrochen werden; nur Autorität und Autorität will man stützen. Und in welcher an nn Weise geschieht das! So steht in einem J, n,. eine Erzählung von Friedrich dem Großen; In der Schlacht bei Kollin habe er . ein Bataillon angeführt, um eine feindliche Batterie—⸗ stellung zu nehmen. Alle Soldaten seien geflohen, er allein sei aber auf die Batterie losgeritten, bis ihm ein Adjutant zugerufen habe: Wollen denn Majestät die Batterie allein erobern? Darauf habe sich der König die Batterie durch ein Fernrohr angesehen und sei dann langsam zurückgeritten. Mit solcher Nahrung werden die Kinder ge⸗ speist. Wenn der König das wirklich getan hätte, dann wäre er dumm, dann wäre er ein Trottel gewesen. Ich bin aber davon überzeugt, ö der König ein tüchtiger Kerl war. (Präsident Dr. Freiherr von Erffa: Abg. Borchardt, ich möchte nicht, daß Sie in solchen Ausdrücken von einem Könige rechen dessen e,, en, Geburtstag wir erst ge— seiert . Ich muß doch sehr bitten, ich habe gegen diesen König kein Wort gesagt, ich habe diesen König nur in Schutz genommen. (Ppräsident: Sie haben ihn in Schutz genommen, indem Sie von dumm sprachen und bei anderen Leuten die Meinung erweckten, das sei ironisch gemeint) Dagegen muß ich mich ganz u ne, verwahren, ich habe das nicht ironisch gemeint. Zunächst habe ich nicht von dem
das ganze System der Erziehung geändert werden. Die Trennung der Schulen für Arme und Reiche 1 lächerlich. So bleibt vorläufig nichts anderes übrig, als solches unsittliches Tun, wie es jetzt in der Schule herrscht, zu brandmarken.
Abg. Winckler (kons ): Wir wollten, ehe wir in dieser Debatte das Wort nahmen, erst hören, was von anderen Seiten vor— ebracht wird. Es wird meine Aufgabe sein, zu einigen Aus⸗ ührungen meiner Vorredner und auch des Ministers Stellung zu nehmen. Die Ausführungen meines unmittelbaren Vorredners rechne ich dazu nicht angesichts des Niveaus, auf dem sie sich bewegt haben. Ueber das, was der Minister über das Verhältnis des Lehrerstandes zur Sozialdemokratie sagte, freue ich mich, dem Herrn Minister für diese festen, entschiedenen, klaren Worte danken zu dürfen. Den Dank spreche ich nicht allein von unserem Standpunkt aus, sondern auch in Vertretung unseres Lehrerstandes. Wir, die wir Jahre hindurch beim Lehrerbesoldungsgesetz, beim Schulunter— haltungsgesetz und in anderen Zusammenhängen mit Erfolg bemüht ewesen sind, unseren Lehrerstand nicht nur materiell zu heben, können 6 uns das Recht in Anspruch nehmen, einen solchen Dank im Namen unserer Lehrer auszusprechen. In bezug auf die Vorschläge der Immediatkommission begrüßen wir die Absicht, die Rechts⸗ kontrolle weiter auszubauen, die gerade auf dem Gebiet des Schul⸗ wesens noch zu wünschen läßt, sowie die Absicht der Errichtung einer Kreisschulbehörde. Wir dürfen wohl annehmen, daß mit der De— zentralisation der Schulverwaltung jetzt Ernst gemacht wird. In Ver⸗ bindung damit widersprechen wir entschieden den Ausführungen des Abg. Kopsch über die Orisschulinspektion; wir wünschen nicht die Be⸗ seitigung der Ortsschulaufsicht, wir wünschen gerade, daß sie, nament⸗ lich auf dem Lande, in den Händen der Geistlichen verbleiben möge. Als Mißstand sehen wir aber an, wenn die ehrenamtlich tätigen Ortsschulinspektoren vielleicht nicht mehr mit der Freudigkeit ihr Amt wahrnehmen, wie im Intexesse der Schule gewünscht werden muß. Die noch bestehenden Unklarheiten, wie die Verhältnisse zwischen den Ortsschulinspektoren und den Kreisschulinspektoren geordnet sind, r. zu Verstimmungen. Das Verhältnis zwischen der Kreis— chulinstanz und dem Ortsschulinspektor und die Befugnisse belder müssen in einer für beide Teile würdigen Weise geregelt werden. An die Neuordnung der Kreisschulinstanz knüpfen wir die Hoffnung, daß auch in diesem Punkte alles aufs beste geordnet werden wird. Der Minister kann auch unserer vollsten Zustimmung sicher sein, wenn er sagte, daß Staat und Kirche, Gemeinde und Elternhaus berufen seien, gemeinsam an der Bildung unserer Jugend zu arbeiten, und wenn er ausführte, daß er bedauern würde, wenn einer dieser Faktoren ausgeschaltet würde und wir zu einer reinen Staatsschule kämen. Wir wünschen diese in keiner Weise, wir wünschen, daß die Gemeinden freudig und mit Eifolg in der Schule mitwirken. er Abg. Kopsch nf, daß Staat und Kirche, sowie Kirche und Schule voneinander getrennt würden. Dieser An⸗ schauung stehen wir diametral gegenüber. Wir wollen auch nicht die Trennung der geistlichen Angelegenheiten von dem Kultus⸗ ministerium. Als wir vor zwei Jahren wegen der Ueberlastung des Kultusministeriums der Abtrennung der Medizinalabteilung zustimmten, habe ich namens meiner Freunde ausgeführt, daß wir eine weitere Abtrennung von diesem Ministerium nicht wünschen. Sieht denn der Minister so aus, als ob er einer Entlastung bedürfe? Gerade in der Zeit der Amtsführung des jetzigen Ministers waltet ein besonders frischer Geist in dem Ministerium. Herr Kopsch meint, daß Kultus und Unterricht sic gegenseitig hemmen, er will die Trennung, damit die geistlichen Angelegenheiten keinen Einfluß auf die Unterrichtsangelegenheiten ausüben; aber mir hat der Abg. Dittrich aus dem Herzen gesprochen, als er sagte, daß er in dem Kultusministerium das Ministerium der idealen Güter sehe, und zu den idealen Gütern rechnen wir in erster Linie auch das, waß vom Stagt zur Förderung und Unterstützung des reli⸗ giösen und kirchlichen Lebens geschehen kann. Wir wollen gerade, daß in Kirche und Schule gegenseitige Rücksichtnahme ob— waltet, und in dieser Hinsicht sind gerade die Geschäfte im Kultus. ministerium richtig verteilt. Ich bedaure, daß der Abg. Kopsch innere Angelegenheiten der evangelischen Kirche herangezogen hat; wir haben uns stets die Beschränkung auferlegt, die kirchlichen An⸗ ,,, hier im interkonfessionellen Landtag nur so weit zu esprechen, als sie zur Zuständigkeit des Staates gehören, genau so wie auch die katholische Kirche mit Fug und Recht diese Grenze gewahrt sehen will. Ich bedaure, daß Herr Kopsch über das Spruch⸗ gericht gesprochen hat, das für das Veifahren gegen die Lehre der He gr lichh⸗ durch Kirchengesetz gebildet ist. Der Abg. Kopsch spricht hier vor Leuten, die das nötige Verständnis haben und wissen, daß unrichtig ist, was er ausführt, aber es wird auch in den Zeitungen von Leuten gelesen, die diese Kenntnis nicht haben. Deshalb muß ich erwidern. Es wird so dargestellt, als wenn das Kirchengesetz über das Spruchgericht ein Rückschritt vom Standpunkt der Toleranz darst' lle, während es in Wirklichkeit das gerade Gegenteil ist. Darüber, daß das Band gelöst werden muß zwischen einem Geist— lichen und der Kirche, wenn er die Grundlagen der Lehre der Kirche aufgibt, ist schon früher nur eine Meinung gewesen. Und solche Geistlichen sind früher aus ihrem Amt durch Disziplinarverfahren entfernt worden mit allen den Härten und Folgen, die dieses Verfahren mit sich bringt. An der ö des neuen Gesetzes steht aber: Wegen Irrlehre eines Geistlichen findet fortan ein Disziplingrvertahren nicht mehr statt. In . wird also durch einen Rechtsspruch eines ad hoc berufenen Kollegtums von Männern, die das Vertrauen in diese Stellung berufen hat, das Band gelöst, nicht mehr in den scharfen Formen wie früher, sondern in einer milden Form, die
König als Trottel gesprochen, sondern ich habe gesagt: das tun die
im geistlichen Amt als ein Geistlicher, der Kreisschulinspektor wird. Und, doch ist der Kreisschulinspektor . estellt. Da . wenigstens die gleiche Regelung wie für die tief hi fer fpetter nn au . * geistlichen Räte der Konsistorien und Generalsuperintendenten eintreten.
Unterstaatssekretär von Chappuis: Die Regierung steht auf dem Standpunkt, daß wenigstens dieselben Pensionen gezahlt werden sollen, auf die der Betreffende vorher als Geistlicher Anspruch gehabt hat. Wir sind mit dem Oberkirchenrat in Verhandlungen eingetreten, aber zu keiner Einigung gekommen. Aber wenn auch keine Einigung möglich sein sollte, so werden wir in allen Fällen unser größtes Wohl⸗ wollen nicht versagen. Aus dem , . Jahre kann kein einziger Fall angeführt werden, wo irgendein Anlaß zur Klage gegeben worden ist.
Abg. Dr. Friedberg (ul): Daß der Vorredner aus dem Hause die Ueberzeugung i. hat, daß der frühere Ministerial⸗ direktor D. Schwartzkopff mit ebensolcher Geschicklichkeit, wie er im Kultusministerium seines Amtes gewaltet hat, auch in den Ostmarken das Deutschtum nach allen Richtungen fördern wird, freut mich außer⸗ ordentlich, um so mehr, als das ausgesprochen ist von einem Redner der konservativen Partei. Denn die Herren der konservativen Partei waren in die Intentionen des Herrn Schwartzkopff eingeweiht. Ich schließe daraus zu meiner großen Freude, daß eine Aenderung des Polenkurses nicht zu erwarten ist. Bezüglich der Ausführungen meines Freundes von Campe war die Auffassung des Ministers nicht ganz richtig. Es handelt sich um die Wahrung der Staate gewalt gegenüber den Ansprüchen der katho lischen Kirche. Mein Freund von Campe hat den Standpunkt des modernen Staates und speziell des preußischen Staates vertreten. Seine Rede hätte der Kultusminister vom Standpunkt des preußischen Staates aus selbst halten müssen. Bezüglich der Kreisschulbehörden stehen auch meine Freunde auf dem Standpunkt der Dezentralisgtion, sie sehen aber nicht ohne Bedenken dem entgegen, was an die Stelle der bisherigen Organisation treten soll. Wir dürfen nicht die ent— scheidende Stimme dem Landrate zufallen lassen, es muß dafür gesorgt werden, daß dem Landrate auf den inneren Schulbetrieb keine Ein— wirkung zusteht. Die neue Kreisschulbehörde darf also nicht dazu führen, daß die Ortsschulinspektion für überflüssig erklärt wird. Wenn wir auch wünschen, daß Kirche und Schule zusammenwirken, so müssen wir doch darauf halten, daß die Schule eine Einrichtung des Staates ist. Ich habe mich über die Stellungnahme des Ministers gegenüber den Lehrern, daß sie gegen ungerechtfertigte Vorwürfe in Schutz genommen werden sollen, gefreut. Dafür können ihm die Lehrer nur dankbar sein. Nicht ganz dasselbe Wohlwollen hat der Minister bekundet, soweit es sich um Lehrer handelt, die politisch hervorgetreten sind. Hier hat es der Minister an dem nötigen Schutz gegenüber den Lehrern fehlen lassen. Wir können es nicht billigen, wenn Lehrer wegen ihres Verhaltens bei den Wahlen gemaßregelt werden, und wenn jemand zur Rechenschaft gezogen wird dafür, daß er sein Wahlrecht nicht ausgeübt hat. Wenn einem Lehrer ein Vorwurf daraus gemacht wird, daß er in gegnerische Versammlungen gegangen ist, so kann ich das nicht verstehen. Es muß doch jedem Lehrer frei stehen, für eine Partei zu agitieren. Ich kann selbst nichts darin er blicken, wenn ein Lehrer auch in anderen Orten agitiert. Deshalb ist aber gegen einen Seminardirektor in Ragnit vorgegangen worden; er hat eine vierstündige Vernehmung durchmachen müssen. Man hat sogar Privatbriefe, die an den Vorsitzenden des konservativen Vereins gerichtet waren, herbeigezogen, und schließlich ist ihm nahe gelegt worden, sein Amt niederzulegen. Er tat es, sein Nachfolger wurde ein Katasterkontrolleur, aber auch dieser ist sofort von seiner Behörde zur Niederlegung des Amtes veranlaßt worden. Ich beklage mich darüber, daß man gegen unsere Partei in dieser Weise vorgeht, die Beamten und Lehrer für andere Parteien aber ruhig wirken läßt. Ich möchte den Minister bitten, in Zukunft dafür zu sorgen, daß die Lehrer ihrer politischen Ueberzeugung treu bleiben und sich auch so darin praktisch betätigen können, wie es ihnen gut erscheint.
Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten D. von Trott zu Solz:
Meine Herren! Ich habe schon früher in diesem hohen Hause ausgeführt, daß es ebenso wie den Beamten auch den Lehrern un benommen sei, sich einer bürgerlichen Partei anzuschließen nnd sich politisch zu betätigen. Aber dem Beamten sind dabei engere Grenzen gezogen als dem nichtbeamteten Staatsbürger. Er hat gewisse Rück—⸗ sichten zu nehmen und sich im Hinblick auf sein Amt einer gewissen Zurückhaltung zu befleißigen. Dafür bestimmte Normen festzulegen, ist unmöglich. Es hängt die Beurteilung von dem speziellen Fall, von dem Amt, das der Beamte bekleidet, von der Umgebung, in der er steht, und von den Verhältnissen, die dort vorliegen, ab. (Zuruf bei den Nationalliberalen: Von der Umgebung?) Es ist ein Unter— schiedö, ob ein Beamter in Berlin, in Cöln oder in Halle domiziliert ist, oder ob er sich als Seminar— direktor oder in einer anderen amtlichen Stellung in einer kleinen Kreisstadt befindet. Da liegen die Verhältnisse anders als in der Großstadt. Der Beamte hat dort andere Rücksichten zu nehmen als in einer großen Stadt. Die Umgebung splelt dabel auch eine gewisse Rolle. (Widerspruch bei den Nationalliberalen.)
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
auf den Geistlichen keinen persönlichen Makel wirft und nicht mehr
Partei zugeben, daß es nicht erwünscht ist, wenn ein Beamter in be⸗ sonders prominenter Stellung im politischen Wahlkampfe steht. Das hat das Provinzialschulkollegium veranlaßt, den 26 zu warnen, ihm vorzustellen, welche Schwierigkeiten für sein . damit verbunden sind, zumal gerade in der Seminarberwaltung damals für den Direktor sehr viel zu tun war Geiterkeit bei den ö. liberalen) durch Vakanzen, die sich in dem Seminar befanden. Das aber ist nicht das Ausschlaggebende gewesen. Der Seminardirektor hat die Warnung auch durchaus angenommen, so angenommen, wie sie gemeint war, und der Provinzialschulrat, der sich mit ihm darüber unterhalten hatte, ging mit der Empfindung fort, daß der Seminar⸗ direktor sich größere Zurückhaltung auferlegen würde. Er Jö in seiner Tätigkeit geblieben. Das war vielleicht im politijchen Interesse der nationalliberalen Partei auch durchaus erwünscht; aber die Zurück⸗ haltung des Beamten ist nicht stärker geworden als vorher. . hat weiter Versammlungen geleitet usw. (Zuruf bei den National⸗ liberalen: Schrecklich Als dann zur Kenntnis des Vorsitzenden des Provinzialschulkollegiums kam, daß der Sem inardireltor auch in ö gegnerische Versammlung gegangen war (Zuruf bet den National. liberalen: Fürchterlich), dort recht temperamentvolle Angriffe gegen die Gegner erhoben hatte und namentlich — darauf kommt es an — in dieser Versammlung den Vorwurf gegen seine Gegner erhoben hatte (Abg. Dr. Friedberg: Gegen einen!) ö gegen einen seiner Gegner erhoben hatte, daß er sich eines groben Vertrauensbruches schuldig gemacht hätte, da ist das Provinzialschulkollegium von neuem an den Seminardirektor herangetreten und hat ihn nochmals auf seine Pflicht der Zurückhaltung hingewiesen. Als dann der Sem inardirektor darauf hinwies, daß er durch seine Eigenschaft als Vorsitzender der national⸗ liberalen Partei im Kreise Ragnit gezwungen sei, sich politisch stärker zu betätigen, als das ein anderer müßte, daß er diese Verpflichtung seiner Partei gegenüber eingegangen sei durch die Annahme der Stellung als Vorsitzender, da ist ihm gesagt worden, ob er dann nicht bereit sei, diese Stellung niederzulegen. Dazu hat er sich bereit erklärt, wie das der Herr Abg. Dr. Friedberg ganz rich ig dargestellt hat, unter der Bedingung, daß ihm erlaubt werde, seinen Partei⸗ freunden zu sagen, er lege sein Amt nieder, weil er dazu n. vorgesetzten Behörde angeregt worden sei. Diese . gegeben worden, er hat sein Amt als Vorsitzender . es ⸗ ö. aber ruhig im Vorstand geblieben, niemand hat ihn daran gehin ö. Es ist auch im übrigen nichts gegen ihn veranlaßt worden, er 9 in keiner Weise etwa diszipliniert worden. (Lachen und sehr gut! bei den Nationalliberalen, — Es ist auch kein Grund dazu vorhanden gewesen, meine Herren; ich möchte da nicht falsch verstanden werden: ich erkenne durchaus an, daß auch kein Grund zu einem disyiplinaren Einschreiten vorgelegen hat. (Na also! bei den Nationalliberalen Aber es hat auch nicht stattgefunden. Ich kann also nicht finden, daß diesem Beamten von seiner vorgesetzten Behörde Unrecht geschehen sei; und die Annahme des Herrn Abg. Dr. Friedberg, daß ein . Verhalten von vorgesetzten Behörden den ihnen nachgeordneten ö. amten gegenüber nur dann eintrete, wenn es sich um einen nattona = liberalen Beamten handelte — diese Annahme, meine Derren, brauche ich sie wirklich noch zurückzuweisen? Ich kann mir nicht denken, ö. Sie selber daran glauben. (Heiterkeit rechts — Unruhe links. 8 ist der einzige Fall, den Sie vorbringen. Ich kann Sie ö — ich habe das dem Herrn Abg. Friedberg schon unter . 5 gesagt —, daß mir von anderer Seite gesagt worden ist: ein Be⸗ amter braucht nur nationalliberal zu sein, dann geschieht ihm ganz gewiß nichts. (Zustimmung rechts; Widerspruch links. . . Heiterkeit Das mag auch übertrieben sein; aber das, was . Abg. Friedberg behauptet, daß wir ungerecht gegen nationa ; 9. Beamte vorgehen, ist ebenso übertrieben. Sie können . 2 verlassen, daß in dieser Beziehung durchaus gerecht und g . . verfahren wird; jedenfalls kann ich das von meiner , ,,. ö. zu den Dingen sagen. Wenn sie an mich herantreten, werde ich eir nationalliberalen Beamten gewiß nicht anders behandeln als einen konservativen. . ö Abg. Hofer (kons.): In unserem Wahlleise e. ö erdenklich scharfer polltischer Kampf getebt. e Yet, e, nern Umt hat sich deshalb schon selbst mit dem ,, ö fein fle ö niederzulegen. Das Provinzialschullellegium, at i 6 ö Rücktritt nur eine goldene Brücke gebaut. 54 61 ö 6 griffen der Schulverwaltung kann also nicht die Ne ; . ö Abg. Dr. Kaufmann (Sentr): Die . ö . endlich wissen, daß das, was man mern lg h ne gg, . ö Wesen des Katholizismus betrifft, sondern da; Wesen,!
' is zaf fich in einer Schulangelegenheit auf den. Be⸗ ,, ᷓ die Antwort erhalten, daß sie nicht . zweiwöchige Beschwerdefrist innegehalten ö . en . Beschwerde nach 8 Tagen abgesandt hatte. Wenn der 23. ö. s . Instanzenweg so langsam arbeitet, dann liegt doch die 369 ö . dei der Gemeinde. Ich möchte deshalh den Niniste um . unjt darüber bitten, wie diese Bestimmung über die Beschwerdefris aus gelegt wird. Für manche der Anträge zum Hultusgtat n. eine Mehrheit im Hause zu finden, wenn nur das . . stimmen wollte. Der Fall des Seminardirektors in Ragni ieg doch nicht ganz so, wie der Minister meint, ö . der Unterrichtsberwaltung, ist nicht en * bill ö. 3 Lehrer sind nicht der Ansicht des Abg. Borcharhs sie wollen ni zur Sozialdemokratie gehören. Wir danken dem Minister dafür, daß er Lehrer vor solchen Angriffen schützen will. Wir begrüßen die . rung der Jugendpflege, aber es haben auf diesem Gebiet nicht ö. er⸗ geordnete Organe der Polizei mitzuwirken, wie es in .. der Fall gewesen ist. Der Rektor Peters aus Kiel hat aller ö. auf dem Hannoberschen Lehrertag eine etwas ungeschickte Bemer ⸗ong bei der Besprechung der Jugendpflege gemacht, aber . f nicht eine Hinneigung der Lehrerschaft zur Soʒialdemo ratie gefolgert werden. Die Schüler werden zur Teilnahme e Konfirmationsunterricht eine Viertelstunde . . . Unterrichtsstunde entlassen, unter Störung des n 6 s gehen mit einem Male gleich 10 Knaben aus der Kla ö Bie Geistlichen kommen aber nicht in derselben Weise ö. gegen, daß sie die Schüler etwas früher entlassen. soderß . ie UÜnterrichtsstunde von 12 bis 1 ost mit 5 oder 6 . ginnen muß, ehe die Konfirmanden wieder eintreffen. 3n . . Brandenburg ist fast überall, wo das Neltorensvstem bes 3 geistliche Ortsschulaufsibt zu unserer Freude beseitigt ö . ö. werden das uns erlauben, daß wir unsere Freude darüber aben. Aber die Stadt Jüterbog wartet bisher noch vergeblich darauf, ich hitte den Minisfer hier um eine Aenderung. Der Antrag . Woyna will die hauptamtliche Kreisschulinspektion Jö . sonderen Voraussetzungen, wie aus nationalen oder schul⸗ technischen Gründen, noch zulgssen. Ich bitte ihn J Antrag zurückzuztehen zugunsten unseres Antrages ,, gemeine Einführung der hauptamtlichen . . Diese Bewegung nimmt ihren guten w e, dem Wunsche des Abg. Winckler einderstanden, daß das ,, zwischen Kreisschulinspektoren und Ortsschulinspektoren besser erf werde, aber ich muß bei dieser Gelegenheit die lleber ung und den Hochmut zurückweisen, womit Geistlich⸗ im Pastoralblatt für den Nonsistorialbezirk Cassel es, ablehnen, daß ö geistlichen Ortsschulinspektoren den ö Kreisschulin spektgren 4 er⸗ stellt werden. Es ist nicht richtig, daß der Ahg. ö. die Trennung von Kirche und Schule verlangt, hat; . ha nur verlangt, daß die Kirche nicht eine herrschende Stellung in der Schule einnimmt. Der Abg. Winckler wollte, aß über das Spruchkollegium hier nicht gesprochen wird, weil das Volk Dlaußen nicht das gute Verständnis dafür habe. Das ist eine Derabssetzung des Volkes, gegen die ich Widerspruch erhebe. Ueber die Neuregelung des Privatschulwesens werden wir noch einen besonderen Antrag ein⸗ bringen. Ein Fortschritt in den Schulftagen ist allerdings zu ver⸗ zeichnen; daß wir aber noch einen, schnehen Fartschtjtt wünschen, das koͤnnen Sie uns nicht, verdeaken. Wir wollen Mitarbeit von Kirche und Schule an der, ö des Volkes, aber wir wollen eine Vorberrschaft der Kirche. j . ö re e ene rr, (Däne): Gegen die dänische Sprache wird in einer Weise vorgegangen, daß das Volk in Nordschleswig in große Beunruhigung gebracht ist. Ganz im Gegensatz zur Zusammensetzung der Bevölkerung hat das Konsistorium die Hottésdlenste in deutscher Sprache vermehrt, währen die dänischen Mehrheiten des Gottesdienstes enthehren. Den dänischen Geistlichen wird die Betätigung in der Bevölkerung erschwert, sie sollen sich auf die . beschränken, aber die Bevölkerung kann kein Vertrauen zu einem Pastor haben und, zieht sich von ihm zurück, wenn er nicht unter die Leute gebt, an der Jugendpflege mitwirkt usw. Die Dänen werden schlechter behandelt als die Landstreicher; bat es doch das Konsistorium als gefährlich boeichnet daß die nanischen Frei⸗ gemeinden ihre eigenen Friedhöfe haben. Der dänische Neliglons⸗ unterricht wird so erschwert, daß es kein Wunder ist, wenn die Leute in die freien Gemeinden getrieben werden. Unsere Volkstümlichkeit wollen wir uns erhalten. . Darauf wird die Debatte geschlossen. Persönlich bemerkt ( . n rn, (kons), Daß er mit seiner Aeußerung, daß die Leute im Volke, die die Rede des Abg. Kopsch lesen, nicht das . Verständnis füt die Sache, des Spruchgerichts hätten, keine Mi achtung des Volkes ausgedrückt habe, sondern daß er nur habe sagen wöllen' daß der Abg. Koöpsch, wenn er von einem Ketzergericht spreche, zum Fenster hinaus rede. . Der Titel des Ministergehaltes und das ganze Kapitel „Ministerium“ sowie das Kapitel „Kultus und Unterricht gemeinfam“ werden bewilligt. Darauf vertagt sich das Haus. Schluß 4/9 Uhr. Nachste Sitzung Montag 11 Uhr. Interpellationen wegen des Bergarbeiterstreiks; erste Beratung der Novelle zum Berggesetz;
Blindling (rauhe Scholle) Knurrhahn, grauer Petermann echter . GBlaufisch)
. Köhler und Pollack.
Leng Rotzunge klein?)
Stör.
mittel, lein Stint.
Ucklei . Blei (B
Schleie . Sprotte
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7
.
arte. Rapfen
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Tordal
hierzu
Nord
. — s ein großes Verdtenst des Rellgion. Man! Kann es deshalb nur als ein großes erdienlt, 3 1 bezeichnen, daß er durch den Antimodernisteneid nicht
ö. w atfisch (Seewolf.
Rotzunge, echte 1 .
eezunge, groß. Steinbutt, groß, mittel
k ; Glattbutt groß, mittel.
w Lachs (Flußlachs) . ö echt (Flußhecht).
arpfen.
Barsch .. Rotbarsch.
Daulban ch ⸗ Karausche w
Scharbe (Kliesche, Platen
Stichling...
Aalraupe( Quappe,. Rutte) JJ Seeteufel... Langschwanz (See jungfer) Makrele. ö
kreerforelle.. Plötze (Rotauge) Schnäpel.. Weißfisch (Giester) .
Verschiedene ¶Gemnieng⸗· . d
Krabben (Garnelen, Granaten) ö Dummer.
Taschenkrebse
Austern... Muscheln usw. .
Seehunde ,
Fischlebern Fischtogen . ö.
Gesamtwert
57 327 16201 549 438 2076 21257 312431 21 370 39 696 88 027 68 564 3037 370
38 586 7413 3520 6071 6360
4966 12374 8 196 511
23 972 3 167, 19532
), groß, mittel
klein
Tarbuttß
rachfen, Grass Breitling) ;
Etruffbutt)
* 2
Schied) ;
13 243 3472 88 941 497 4515 50 Höß 4629 10878 83 055 27767 3145 681
46 406 20 244 7850 14 082 10121
6164 9 543 42 352 682
o — Q
211818811
1
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591 S4 202 26 567
740 b6 980 46 309
2] ba
1 111 *
zusammen s 7 Mo or 1706 6281 1432 5.3 do 81d IH. Schaltiere.
142
21
953 111 120 360 83615
ummer. Stück g
78
5h 439 9 9 96 1011
19 . nusammen Ci , in
III. Stück 11 205
ken, Lummen 112
Andere Seetiere.
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66 205 67
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zusammen Stück 328
338
30
LIV. Erzeugnisse von Seetieren.
467163
k ö 56 605
26 . 33865
—
523 668
328
26 765 125 471 7020579
zusammen
III
30 196
338 11202 1756 528
30
1432573
7 571 912 125799
1 798 36 poꝛ 833
und Ostseegebiet
) Im Gemenge mit echter.
1432573 30
2 301197