1912 / 73 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Mar 1912 18:00:01 GMT) scan diff

gesprochen worden ist, es möge doch bezüglich der Gehaltregulterung der Küsterlehrer schneller vorgegangen werden, und es mögen da die Mißstände beseitigt werden, die noch bestehen. Auch auf diesem Gebiet ist die Unterricht verwaltung tätig gewesen. Nach der Ausführungs.« anweisung zum Lehrerbesoldungsgesetz war eine Neuregelung der Ver⸗ gütung für die kirchlichen Mühewaltungen der Lehrer gemäß § 6 nur da in Aussicht genommen, wo besondere Härten und Unbilligkeiten eine solche Regelung notwendig erschlenen ließen. Tatsächlich ist aber dem Lande. Wenn hler wiederholt bon den Hütelindern die dem Wunsch der Kirchenschullehrer und der Kirchenbehärt en in weitem Rede gewesen ist, so ist diese Einrichtung vom ge— Maße entgegengekommen worden. In vielen Fällen sind die Bezüge sundheitlichen und sittlichen Standpunkt aus nicht zu neu geregelt worden, sodaß jetzt bei 9761 von zusammen 13 226 ver⸗ beklagen. (Sebr richtig! rechts) Die Beschäftigung als Hütekinder einigten Stellen, also bei 720;)9, die Neuregelung stattgefunden hat.

nicht die Schulverwaltung zuständig ist, sondern daß die Gewerbe verwaltung und das Reich zuständig sind, welche die entsprechenden Bestimmungen zu erlassen haben werden. Was auf diesem Gebiete von der Schulverwaltung geschehen kann, das wird sicher geschehen, und wenn es ermöglicht wird, daß nach dieser Richtung eine Besserung eintritt, so wäre das in der Tat in hohem Grade zu begrüßen.

Nicht so schlimm wie in den Städten mit ihrer gewerblichen Ver⸗ wendung der Schulkinder liegen die Dinge in dieser Beziehung auf

sammenwirken an der Erziehung der Jugend, und er würde bedauern, wenn einer dieser vier Faktoren autgeschaltet werden sollte. Ich stemme ihm darin bei, aber der wichtigste Faktor in der Cr. ziehung ist das Elternhaus, und ich möchte noch einen fünften Faktor hinzufügen: das ist das Kind, das zwar zu schwelgen hat, aber um dessen Interessen es si doch handelt. Wenn an einem Orte sonst die Möglichkeit besteht, eine mehrklafsige Schule zu errichten, so dürfen jedenfalls die finanziellen Gesichts punkte nicht hinderlich sein. Die Lehrpläne müssen reformiert werden, sie stammen wesentlich noch aus dem Jahre 1873. In der Ostmark müssen die Lehrer besorgt sein, daß die polnischen Kinder die deutsche Sprache erlernen, aber die nationalen Esgen schaften der Polen dürfen dabei nicht unterdrückt werden. Der Herr L. Schwartzkopff ist wie geschaffen zum Oberpräsidenten in der Ostmark, und ich freue mich, daß er gerade auf dem Gebiete der

Zweite Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußis chen Staatsanzeiger.

AM 73. Freitag, den 22. März 1912.

Statistik und Volkswirtschaft.

Nach weisung der Roh solleinnahme an Reichsstempelabgabe

und die Ersetzung durch einen Moralunterricht, Sehr bedenklich ist die Erklärung des geschäftsführenden Ausschusses der deutschen . Lehrerschaft, der mit dem Programm von Jews einverstanzen Wir hoffen, durch die Einführung dieser neuen Stelle tüchtige ist. Es ist bedauerlich, daß die Lehrer auf dem Lande nicht den Mut haben, gegen solche bedenkliche Erscheinung in unserer Lehrerschaft

(Schluß aus der Ersten Beilage)

Wir werden versuchen, auf diesem Wege weiter fortzuschieiten.

Schule eine schöpferische Befähigung und Erfahrung mitbringt wie ich nur wünschen, daß wir auf

kein anderer. Im allgemeinen kann ich dem Schulgebiete nicht zurückbleiben, sondern ständig fortschreiten.

Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten

D. von Trott zu Solz:

ist gesundheltlich nicht schädlich. Zu beklagen ist sie nur insofern, als die Kinder dem Schulunterricht entzogen werden. Die Unterrichts verwaltung muß deshalb bestrebt sein, das Hütekinderwesen nach Möglichkeit einzuschränken. Das geschieht auch schon seit Jahren. Die Unterrichtsverwaltung ist überhaupt dauernd und mit Erfolg be—⸗

Auch die Unterrichts verwaltung hat die Beobachtung gemacht, daß die früher so vielfach beklagte Landflucht der Lehrer nachläßt. Wir haben beobachtet, daß das Drängen nach den großen Städten

in der Lehrerschaft nicht mehr in dem Maße wie früher in die Er,

Lehrkräfte an die Seminare zu ziehen und damit einen Fortschritt zu machen. Wir denken, daß wir diese Maßnahme etwa in 3 Jahren werden durchführen können.

Daß ich die Seminardirektoren betraut sehen möchte mit einer Kreisschulinspektion, hat seinen Grund darin, daß ich es für zweck—⸗

aufzutreten.

an der Jugendpflege

Wer unsere chriftliche Schule lieb hat, kann an dieser

Erscheinung nicht vorübergehen, vorigen Jahre wurde auch, Endyslege b. . Erfreulicherweise hat sich die Lehrerschaft bereit erklärt, ihrerseits

Auf dem preußischen Lehrertage vom die Frage der Jugendpflege behandelt.

schiebe hier den

mitzuarbeißen. . weibliche

für Wertpapiere

Wertpapiere

Februar 1

6 23

April 1911 912 bis Februar

April 1910 bis Februar 1912 1911

6 3 6.

Meine Herren! Herr Abg. Hackenberg hat bei Beginn seiner Hane, n ,,,, n

Ausführungen empfohlen, hier bei der Debatte über das Volksschul⸗ wesen doch nicht Schulidealen nachzujagen, die nie verwirklicht werden würden, oder, über die wir selbst, unsere Kinder und unsere Enkel, wenn es jemals zu ihrer Verwirklichung käme, längst hinweggestorben sein würden. Ich glaube, daß Herr Abg. D. Hackenberg darin völlig recht hat, daß man, wenn man fördernd wirken will, sich auf den Boden des Vorhandenen, auf den Boden der Gegenwart stellen und von hier aus Kritik an den bestehenden Einrichtungen üben soll.

Ich brauche ja nicht hervorzuheben, daß ich die Ideale, die hier von der äußersten Linken aufgestellt worden sind, nicht teile; die

strebt, unrechtmäßige Kürzungen des Volksschulunterrichts auf dem Lande, die durch die Heranziehung der Kinder zu landwirtschaftlichen Arbeiten hervorgerufen sind, zu beseitigen und einzuschränken. Grund⸗ legend ist ein Erlaß vom 19. März 1904. Die Ferien dürfen danach insgesamt 70 Tage nicht übersteigen. Dagegen ist es den geordneten Organen, dem Landrat, dem Kreisschulinspektor, der Ortsschul⸗ behörde, gestattet, die Lage der Ferien mit Rücksicht auf die landwirtschaftlichen Arbelten zu bestimmen. Falls sie es erlauben, ist in den arbeitsreichen Sommermonaten der Gesamtunterricht auf den Vormittag zu legen. Kürzungen der Stundenzahl dürfen nur in Ausnahmefällen eintreten. Jedenfalls müssen die Kinder der Ober—⸗

schelnung tritt. Ja, es sind schon einzelne Fälle vorgekommen, daß . 36 . j ; ö mäßig halte, diese Herren in dauernder Verbindung mit der Praxis 6 ö. ; n 6a nftige Sang an. den Wunsch gehabt haben, aus der Stadt wieder auf das zu erhalten. Das wird durch eine derartige Ansiellung beordert an,, . Dm Tren . . and versetzt zu werden. Daß sehe ich als einen Erfolg des dehrer und erreicht werden. Auch sonst sind wir ja bemüht, uns jenem Sehrertag über die Jugendpflege aufgestellt sind, können besoldungegesetzes an, und ich freue mich darüber, weil auch ich den erforderlichen Nachwuchs für die Seminarlehrerschaft zu ver⸗ einen Vaterlandsfreund und Christen nicht befriedigen. Die glaube, daß der Lehrer auf dem Lande gerade eine besonders be⸗ ö j Sozialdemokratie fucht die Jugend in ihre Netze zu ziehen, friedi de Tätigkeit findet, dort V ö schaffen, Die 3 Surse bin demnächst beftehen werden, und von denen Hie Vergiftung durch die Sozialdemokratie zwingt uns, um die uten 36 ö 3 . 3 9. i, . in selnem Bern schon wiederholt hier die Rede gewesen ist, sollen dazu dienen, uns Seelen der Jugend zu kämpfen. Es heißt z. B. in jenen Thesen, , , nn, nm, die ihm nach jeder Semnarlehrer heranzubilden. Die Voraussetzung bei diesen Kursen daß die Jugend zur bürgerlichen, sittlichen und religiösen Freiheit Richtung Befriedigung gewähren kann. za die Ablegung der Mittelschullehrerprüfung; sonst aber kann sich erzogen werden müsse. Aber nicht an Freiheit fehlt es jenen, sondern Die Besoldungen, welche die Lehrer erhalten, sind jetzt so jrder Lehrer zu den Kursen melden, und soweit Raum vorhanden ist, In Zucht. (Abg. Hoffmann: Zuchthäuser) Es, mangelt an gestellt, daß auch unter der Lehrerschaft nach der Richtung hin und nicht irgend welche besondere Bedenken im einzelnen Falle vor. im allgemeinen Zufr'edenheit herrscht. Nach meiner Ansicht sind

Aktien

J. Inländische 2776 111 8127 656 ren ee 368 396

und Interimsscheine II. Anteilscheine der deutschen Kolonial⸗ gesellschaften und der ihnen gleichgestellten deutschen Gesell⸗ schaften 99 147 50 4109680 Ausländische Aktien und Interimsscheine 1138 ö 3 436 178 10

Autoritätsgefühl, an Pietät. Wenn wir die Jugend mit dem rechten Geist erfüllen wollen, so kann es nur geschehen dadurch, daß wir den Geist der Autorität heben und den Geist der christlichen

Inländische Renten⸗ / und Schuldverschrei⸗

K /// mim

meinigen unterscheiden sich von diesen natürlich völlig. Aber ich will dem Rat des Herrn Abg. Hackenberg folgen, wie ich denn auch sonst durchweg mit

Ausführungen als fast im Einklang befindlich bezeichnen

seine vortrefflichen

meinen Ansichten kann.

(Bravo!) Er hat mit dem warmen Herzen eines erfahrenen Schulmannes

gesprochen, der nun selt 30 Jahren zur Freude und unter Anerkennung der Unterrichtsverwaltung in ihrem Dienste tätig ist. (Bravo ) Seine Erfahrung hat ihn gelehrt, die Dinge praktisch zu beurteilen, und diese Beurteilung trifft in vielen Punkten mit der meinigen zusammen. Er hat auch anerkannt, was ja nicht zu leugnen ist, daß sich unser Volksschulwesen in den letzten Jahren in fortschreltender Entwicklung befindet, daß viel für seine Besserung, für seine Förderung getan ist; das ist auch von anderer Seite anerkannt worden, schließt aber keines⸗ wegs aus, daß noch viel zu tun bleibt. Darüber hat die Unterrichts— verwaltung auch von ihrem Standpunkt aus nie einen Zweifel ge⸗ lassen; denn auch sie ist der Ansicht, daß noch viel zu bessern, noch viel zu fördern ist.

Wenn Sle nun hier, meine Herren, den Antrag vorliegen haben, zu diesem Zwecke sehr erhebliche außerordentliche Staatsmittel flüssig zu machen, so kann das ja selbstverständlich für die Unterrichts verwaltung nur erwünscht sein. Auf der anderen Seite aber bin ich gejwungen, auf die finanzielle Lage des Staates auch meinerseits Rücksicht zu nehmen. Ich muß mich vielfach mit meinen Wünschen beschelden, sie einstellen auf die finanziellen Möglichkeiten, die sich bei der Balanzierung des Staatshaushaltsetats ergeben.

Daß nun aber gerade in den letzten Jahren Staatsmittel in großem Umfange für das Volksunterrichtswesen flüssig gemacht worden sind, das zelgen doch die Erfolge, die auf dem Gebiete der Unterrichteè⸗ verwaltung zu verzeichnen sind. Ich fühle mich verpflichtet, das hier durch einige Zahlen zu belegen.

Am 1. Mai 1905 betrugen die überfüllten Schulen 9889, am 1. Mai 1910 8083 und am 1. Mai 1911 7396. Darunter waren stark überfüllte Schulen am 1. Mal 1905 29537, am 1. Mai 1910 2179 und am 1. Mal 1911 1867. Die Zabl der überfüllten Schulen und insbesondere die der stark überfüllten Schulen ist also erheblich zurückgegangen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß infolge der außer⸗ ordentlich starken Fluktuation der Bevölkerung alljährlich eine große Zahl neuer überfüllter Schulen hinzutritt.

Halbtagsschulen bestanden 1901 7873 mit 669 00 Schulkindern, 1906 7369 mit 606770 Schulkindern, 1911 6652 mit 526 900 Schul⸗ kindern. Also auch hier sehen Sie eine erhebliche Herabminderung.

Ein erfreulicher Fortschritt auf dem Gebiete des Volksschulwesens läßt sich auch aus folgenden Zahlen entnehmen. Auf eine Klasse ent⸗ fielen durchschnittlich im Staate 1901 64 Kinder, 1906 53 Kinder und 1911 51 Kinder; auf eine Schulstelle nach Abzug der technischen Stellen entfielen 1901 64 Kinder, 1906 61 Kinder und 1911 57 Kinder. Die Schulen mit 6 und mehr aufsteigenden Klassen haben beträchtlich zugenommen. 19066 waren es 4100 Schulen mit 2.5 Millionen Kindern, 1911 4976 Schulen mit 3,1 Millionen Kindern.

Für die erhebliche Steigerung der Arbeit auf dem Volksschul⸗ gebiete sprechen folgende Zahlen. Die Zahl der Volksschulen betrug 1901 36 756, 1911 38 684, die Zahl der Schulstellen 1901 90208, 1911 117164, die Zahl der Schulklassen 1901 104082, 1911 128 643. Also keine Stagnation auf dem Volksschulgebiete, sondern dank der erheblichen Aufwendung der Schulverbände und des Staates überall ein erfreulicher Fortschriti! Aber wie gesagt, es bleibt noch viel zu tun übrig, und die Unterrichtsverwaltung ist durchaus bemüht, weitere Fortschritte zu machen.

Schließlich ist doch der deutlichste Beweis für die Wirkungen und die Folgen unserer Bemühungen, wie sich die Zahl der Analphabeten im Lande stellt. Es ist darauf hier auch schon Bezug genommen worden. In weiten Teilen unseres Vaterlandes gibt es Analphabeten überhaupt nicht, und nur in einzelnen Gegenden, die namentlich durch Zujug vom Auslande betroffen werden, sind solche vorhanden; aber auch dort steigern sie sich nur auf 008 o/o. Der Durchschnitt in der ganzen Monarchie beläuft sich auf 0, 0Q20 /, das bedeutet also 2 Analphabeten auf 10000 Militärpflichtige, ein Re⸗ sultat, mit dem Preußen sich sehen lassen kann (sehr richtig! rechts), mit dem es den Vergleich mit jedem anderen großen Kulturstaat aus⸗ halten kann; es steht überhaupt in dieser Beziehung an der Spitze in der Welt. (Bravo!)

Nun ist wiederholt und mit Nachdruck auf die nachteiligen Folgen hlngewiesen worden, die die geschäftliche Verwertung der Schulkinder während der Schulzeit habe. Es ist in eindringlichen Worten dar— gelegt worden, wie namentlich eine derartige Beschäftigung der Schul⸗ kinder in den Städten von großem Nachteil sei, wie sie erhebliche sittliche Gefahren für die Kinder mit sich bringen, und wie beklagen wert diese Zustände selen. Niemand kann das mehr empfinden wie

stufe am Vormittag mindestens drei Stunden unterrichtet werden. Dieser Erlaß ist überall durchgeführt. Alle Gesuche um Verlängerung der Ferien, um besondere Rüberverziehferien und dergleichen, um weitere Kürzungen des Unterrichts sind bisher grundsätzlich abgelehnt worden. Nur wenige Ausnahmen sind zugelassen worden, z. B. im Jahre 1908 in Posen, wo durch den plötzlichen Frost das Einbringen der Hackfrüchte gefährdet war. Derartige Rücksichten muß die Schul verwaltung auf die ländlichen Verhältnisse in besonderen Ausnahme fällen nehmen (sehr richtig! rechts), und das wird sie auch in Zu— kunft tun.

Wie in den einzelnen Bezirken bisher stetig mit Erfolg den un— rechtmäßigen Kürzungen des Unterrichts durch die Schulaufsichtsbehöre entgegengearbeltet worden ist, zeigen folgende Beispiele aus dem Osten, der Mitte und dem Westen der Monarchie. Im Bezirk Gumbinnen ist die Zahl der Hütejungen, die den ganzen Sommer hindurch den Unterricht wenig oder garnicht besuchen, gewesen im Jahre 1902 3795, im Jahre 1905 3097, und sie sinkt weiter beständig.

Am 29. Januar 1912 hat die Regierung verfügt: Der Hüteschein darf nur Knaben vom 11. bis 13. Jahre, also nur zwei Sommer, ausgestellt werden, und zwar für die Zeit vom 15. Mai bis 1. No- vember; die Hüteknaben müssen mindestens an zwei Vormittagen dem ganzen Unterricht belwohnen; die Erlaubnis wird nur erteilt bei guter Führung, genügenden Leistungen und völliger Armut der Eltern.

Im Bezirk Köslin besteht die Sommmerschule“ im Sommer nur 3 Stunden Unterricht am Vormittag für Mittel⸗ und Oberstufe noch in größerem Umfange, sie wird aber seit 1910 schrittweise be—⸗ seitigt. Folgende Anordnungen sind getroffen: Die Einrichtung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung der Regierung und wird nur für die Sommermonate gestattet, in denen umfangreiche und dringende Arbeiten vorliegen. Unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse soll mit Hinzufügung von einer Stunde täglich begonnen werden. Ziel ist Herstellung der vollen Stundenzahl. Im Jahre 1911 sind 27 ‚Sommerschulen“ in solche mit voller Stunden⸗ zahl umgewandelt worden.

Im Bezirk Breslau: Die früher ziemlich ausgedehnte Be— urlaubung von Schulkindern ist durch neue Verfügungen geregelt worden. Kinder der Unterstufe dürfen zu landwirtschaftlichen Arbeiten überhaupt nicht beurlaubt werden, Kinder der Mittelstufe und Ober- stufe nur in Ausnahmefällen und höchstens für zwei Wechen— Seitdem ist die Zahl der Beurlaubungen in ständigem Rückgang begriffen.

Im Bezirk Hildesheim ich führe die Beispiele aus ver—

schiedenen Teilen der Monarchle an sind durch Verfügung vom

13. März 19808 alle Verkürzungen des Unterrrichts aufgehoben; nur darf im zweiten Sommervierteljahr der gesamte Unterricht auf den

Vormittag gelegt werden.

Im Bezirk Stade: Eine Verfügung vom Jahre 1909 ordnet

an: 1) In drei⸗ und mehrklassigen Schulen darf im Sommer

überhaupt keine Kürzung eintreten; 2) in weniger gegliederten Schulen

kann in Ausnahmefällen die Stundenzahl auf 24 für Mittel und

Oberstufe, auf 12 für die Unterstufe ermäßigt werden.

Endlich ein Beispiel aus dem äußersten Westen, dem Bezirk

Aachen, wo in dem Bezirk Montjole, Malmedy und Schleiden in der

Eifel seit larger Zeit die Hüteschule“ bestebt, d. h. die Kinder,

die zum Viehhüten benutzt werden, besuchten den ganzen Sommer

hindurch den Unterricht höchstens 2 bis 3 Stunden täzlich. Durch

einen Erlaß von 1909 ist festgesetzt worden: Nur Kinder der Ober⸗

stufe dürfen in der Zeit von Mitte Juli bis Mitte Oktober zum

Hüten nach dreistündigem täglichen Schulbesuch vom weiteren Unter⸗

richt dispensiert werden, andere Kinder nur in besonderen Fällen.

In etwa ß bis 10 Jahren wird dort die Hüteschule völlig beseitigt sein.

Ich habe die Dinge in dieser Ausführlichkeit mit voller Absicht

vorgetragen, um einer Behauptung die Spitze abzubrechen, die immer

wieder aufgestellt wird, daß auf dem Lande die Schulen vernachlässigt

und die Schulkinder in übertriebenem Maße für landwirtschastliche

Arbelten verwendet werden. Das ist durchaus nicht der Fall, es ge—

schieht schon jetzt nicht, und wir sind, soweit es die Verhältnisse zu⸗

lassen, bestrebt, die Verwendung von Schulkindern während des

Unterrichts immer weiter einzuschränken.

Wenn darüber geklagt ist, daß dem Gesundheitszustand der

Kinder nicht die nötige Sorgfalt zugewendet werde, so ist das auch

nicht zutreffend. Auf dem Lande spielen diese Dinge überhaupt

eine sehr geringe Rolle. Da sind die Kinder draußen in der Luft,

auf dem Feld, da bedarf es derartiger Vorkehrungen nicht, wie in

den großen Städten mit ihren sanitären Schwierigkeiten. Die

Städte sind aber bemüht, dlesen Dingen volle Aufmerksamkeit

zuzuwenden, und es ist gerade auf sanitärem Gebiete in den städtischen

Schulen in den letzten Jahren viel geschehen.

Wenn ich dann zu anderen Punkten übergehen darf, die hier be⸗

die Schulverwaltung; aber Sie wissen ja, daß auf diesem Gebiet

die Lehrer jetzt auch so gestellt, daß sie bei vorübergehenden Krank, heiten noch nicht in Not zu geraten brauchen. Häufen sich aber solche Unglücksfälle, dann stehen mir ja Mittel zur Verfügung, um helfend

zu eihalten, braucht das durchaus nicht in der Empfindung zu tun, daß er um ein Almosen bittet. Die Mittel sind für diesen Zweck in

einen Anspruch, aus diesen Mitteln unterstützt zu werden. Ich möchte deshalb unter der Lehrerschaft jedenfalls die Empfindung nicht auf kommen lassen, daß sie dann, wenn sie um eine solche Unterstützung bitten, um ein Almosen betteln. Ob es richtiger ist, dem Vorschlag des Herrn Abg. D. Hackenberg zu entsprechen und Darlehne zu ge—⸗ währen, ist mir zweifelhaft. Ob man in einem solchen Fall nicht doch besser tut, durch eine Beihilfe die Not zu beseitigen, als mit einem Darlehn auf eine lange Zukunft eine Last zu legen, die all¶ mählich abgetragen werden muß?

Es ist dann getadelt worden, daß bezüglich der Wahl der Lehrer zum Reserveoffizier, abgesehen von ihren Qualitäten, die sie besitzen, noch besondere Anforderungen bezüglich des Mittelschullehrerexament gestellt worden seien. Mir ist davon nichts bekannt; es ist das erste Mal, daß ich das gehört habe. Ich würde allerdings glauben, daß eine solche Einschränkung des Rechts, die einjährige Dienstzeit und die daraus resultierenden Folgen zu erwerben, nicht angängig ist. Ich glaube auch, daß die ganze Persönlichkeit zu beurteilen ist, ob die Qualifikation zum Reserveoffizier erteilt werden kann. Sie kann aber, wie mir scheint, in einem solchen Falle nicht noch von dem Bestehen einer besonderen Prüfung abhängig gemacht werden.

Was den inneren Betrieb der Volksschule anlangt, so ist der Wunsch ausgesprochen worden, keine neuen Fächer der Voksschule zu bringen. Das entspricht durchaus meiner eigenen Auffassung. Wit wollen nicht neue Fächer einführen, sondern wir wollen die be⸗ stehenden Fächer vertiefen und glauben dadurch unserer heranwach⸗ senden Jugend mehr zu dienen, als wenn wir die Zahl der Fächer immer erweitern. Vertiefen wollen wir die Arbeit in der Volk schule, aber nicht durch Erweiterung verflachen.

Der Herr Abg. D. Hackenberg ist dann wieder auf die dritte Turnstunde eingegangen und hat getadelt, daß man zu strenge Be⸗

in der Lage wären, in geeigneter Weise den Ausgleich für diese dritte Turnstunde zu finden. Wenn solche Anträge an mich herangetreten sind, ist ihnen entsprochen worden, und es ist zudem in einem späteren Erlaß, der die dritte Turnstunde auch für die Mädchenschulen ein⸗ führte, den Schulen ausdrücklich freigegeben worden, die dritte Turn— stunde an die Stelle dieser oder jener anderen Stunde zu setzen, je nachdem wie das in der einzelnen Schule für zweckmäßig gehalten wird. Es sind dafür nur bestimmte allgemeine Direktiven gegeben worden. Ich glaube also, dem Wunsche, der hier ausgesprochen worden ist, ist wenigstens bis zu einem gewissen Grade bereitt entsprochen.

Ich habe schon in der Kommission ausgeführt und das ist auch heute hier erwähnt worden wie wichtig es für unser gesamtes Volkt⸗ schulwesen ist, tüchtige Lehrer zu haben, daß schließlich alles darauf ankommt, eine Lehrerschaft zu haben die voll ihrer Aufgabe entspricht, um unsere Volksschule zu fördern und dahin zu bringen, wohin wit sie uns wünschen. Um das zu erreichen, kommt es vor allen Dingen darauf an, unsere Seminare so zu gestalten, daß sie ihrer Aufgabe voll gerecht werden können; und das ist für mich auch eine gan besondere Sorge und eine besondere Pflicht, der ich nachzukommen habe, darin Fortschritte zu machen. Ich bin bemüht, das zu tun, und habe für diesen Zweck verschiedene Maßnahmen ins Auge gefaßt, die ja hier auch erwähnt worden sind. Namentlich kommt es darauf an,

kollegium an den Seminaren aus Akademikern und Seminar kem

getroffen ist.

Nun besteht die Absicht, eine der an den Seminaren vor handenen Seminarlehrerstellen in elne gehobene Stelle zu e. wandeln, und jwar vom nächsten Jahre ab. Der Inhaber dieser Stelle soll den Titel Prorektor bekommen und zugleich der Vertreter des Seminardirektors werden. Die Stelle soll mit einem Gehalt aut⸗ gestattet werden wie das der Oberlehrer an den höheren Schulen, damit wir die erforderlichen akademischen Kräfte an die Seminar ziehen können. Es bleibt also die Oberlehrerstelle, die jetzt an de Seminarien vorhanden ist, auch in Zukunft bestehen, und in diet kann nach wie vor auch ein Seminariker berufen werden. 6t kann auch von dieser Stelle aus Seminardirektor werden, ebenso wi selbstverständlich auch der Prorektor in eine Direktorenstelle aufridki; kann.

rührt worden sind, sol wäre es zunächst der, daß der Wunsch aut⸗

Schluß in der Zweiten Beilage.)

einzugreifen, und ich meine, ein Lehrer, der in solche Not gerät und . sich dann an seine vorgesetzte Behörde wendet, um eine Unterstützung .

den Etat gestellt, und ein Lehrer, der in Not gerät, hat durchaut .

stimmungen darüber gegeben hätte, sodaß die einzelnen Schulen nicht

tüchtige Lehrer an die Seminare zu bringen. Wir wollen das Lebt.

zusammensetzen; wir glauben, daß damit für diesen Zweck das Richtige .

liegen, wird den Meldungen entsprochen werden. Die Kurse sind in der Weise eingerichtet, daß gewisse Materien von allen Kursisten ge⸗ hört werden müssen, daß sie sich dann aber entscheiden können, ob sie sich daneben dem mathematisch⸗naturwissenschaftlichen Teil oder dem sprachlich⸗historischen Teil zuwenden wollen. Danach soll der Unter- richt geschieden werden, weil wir auch da den Grundsatz verfolgen: wir wollen vor allem das Wissen vertiefen, nicht nur erweitern. Auch davon erhoffen wir gute Erfolge; und wir dürfen darauf hoffen, denn die Erfahrungen, die wir bisher auf diesem Gebiete gemacht haben,

berechtigen uns dazu.

Ich wiederhole deshalb, daß die Pflege des Seminars von der größten Bedeutung für uns ist, und daß wir von ihr die besten Er⸗ folge für unser Unterrichtswesen erwarten. (Bravo!)

Abg. Hecke nroth (kons): Auf dem Lande klagen die Lehrer darüber, wenn sie zu wenig Kinder zum Unterricht haben; die Be⸗ hauptung der Sozialdemokraten stimmt also nicht. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Ich werde Sie einmal in eine Landschule hinein⸗ führen, da werden Ste seben, daß die Landschulen wenigstens ebenso— viel leisten wie die Stadtschulen. In den kleinen bäuerlichen Ver⸗ hältnissen ist die Beschäftigung der Kinder in der Landwirtschaft un⸗ bedingt notwendig; die kleinen Bauern können ohne die Hilfe der Kinder gar nicht auskommen. Ich kann nur die Bitte aussprechen, daß hier noch viel mehr Rücksicht genommen werden möge. Es ist ganz unmöglich, daß wir einen Lehrer in der Schule dulden, der Sozialdemokrat ist. Das ist keine Beschränkung der politischen Rechte des Lehrers. Wer Sozialdemokrat ist, kann nicht mehr Lehrer sein. Das verträgt sich nicht mit dem Eid, den er dem König geleistet hat, Der Abg. Hirsch, sagte, die Sozial⸗ demokratie sei für Abschaffung der Religion aus der Schule „aus Religiosität“. Das nimmt sich komisch aus, wo ihr Führer Bebel gesagt hat: Wir verlangen den Atheismus. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Sie haben ja gar keine Ahnung!) Wenn der Lehrer⸗ mangel weiter behoben wird, werden auch die überfüllten Klessen all · mählich befeiligt. Nach dem Inkrafttreten des neuen Lehrerbesoldungs gesetzes hat tatsächlich die Landflucht der Lehrer nachgelassen. Wenn die Lehrer seßhafter geworden sind, braucht man nicht mehr die jungen vom

Seminar kkommenden Lehrer in die einklassige Schule auf dem Lande zu schicken, sondern kann sie den größeren Schulsystemen überweisen. Die Grundlagen bilden unsere Lehrerbildungsanstalten, und ich freue mich, daß die zweite Oberlehrerstelle an den Seminaren geschaffen ist. Ob es aber richtig ist, die semingristisch gebil deten Lehrer davon auszuschließen, ist, mir zweifelhaft. Mit den besonderen Kursen für die weitere Ausbildung der Lehrer wird die Unterrichts⸗ verwaltung besser fahren als mit dem Antrage der Linken betreffs der Zulassung der Lehrer zu den Hochschulen. HDochschul⸗ professoren haben sich auch in diesem Sinne ausgesprochen; . B. sagt Professor Dr. Martius⸗Kiel, dem Bedürfnis nach tieferer Ausbildung werde am besten durch die Einrichtung hesonderer Kurfe nach Art der Hochschulkurse Rechnung getragen. Die Schul⸗ aufsicht ist zunächst, eine Sache des Staats. Es ist nicht richtig, daß darin die Kirche herrscht, es herrscht vielmehr der Staat. Der ÄÜntrag der Freikonservativen fordert hauptamtliche Kreisschul⸗ inspektoren nach dem Bedürfnis. Danach hat ja bisher die Schul⸗ verwaltung gehandelt, sie hat hauptamtliche Kreisschulinspektoren an gestellt da, wo die speziellen Verhältnisse verlangten, daß dieses Umt in die Hand eines besonderen Beamten gelegt würde. Wenn wir hier und da einmal eine solche neue Stelle abgelehnt haben, so haben wir das lediglich aus sachlichen Gründen getan. nicht um dem Minister Nadelstiche zu versetzen. Das überlassen wir anderen, die dazu mehr bereit und fähig, sind. Der freisinnige An⸗ trag will radikal alle geistliche Schulaussich beseitigen. So entschieden die Forderung erhoben ist, so entschieden lehnen wir sie ab. Die Geistlichen sollen nicht zur Kreisschulaufsicht befähigt sein, weil der Geihtliche kein Fachmann ist. Er ist aber doch ebenso ein Fachmann wie der Altphilologe. Saben nicht viele Theologen sich als leuchtende Sterne am Schulhimmel gezeigt und. sich einen Namen als hervorragende Pädagogen gemacht? Auch für die Ortsschulaufsicht soll der Geistliche nicht genug befähigt sein; dann sorge man dafür, daß er eine, bessere Ausbildung dazu betonmt. “. Der Geistliche kann wohl, beurteilen ob eine Klasse ihr Ziel erreicht; dazu bringt er Befähigung genug mit. und er fammelt fortgesetzt Erfahrungen auf, diesem Gebiete. Viele Lehrer seibst wissen die Verbindung von Schule und Kirche zu schätzen, sie sind anderer Ansicht als der Rektorenverein. ö und Lehrer sind auf dem Lande aufeinander angewiesen, müssen. Freunde mitander sein und gemeinsam wirken. Die Drteschulinspestign solt ein veraltetes Institut sein; die Geistlichen sollen selbst die Befreiung davon wünschen! Gewiß, die Geistlichen haben vielfach Schwierig- keiten in diefem Amte, sie sollen vermittelnd wirken und wissen oft nicht, wie weit ihre Rechte gehen. Erfreulicherweise sind jetzt neue Instruktionen für die Ortsschulinspeltoren erlassen worden sodaß die Geistlichen jetzt wenigstens wissen, win ihre Rechte sind. Wenn die Geistlichen dieses schwierige Amt, übernehmen, tun sie es um der Eltern und der Kinder willen. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Schule in erster Linie nicht für die Lehrer, sondern für die Kinder da ist. Die Eltern sind beruhigt, wenn sie wissen, daß bie Geistlichen auch über ihr kostbare Gut, ihr Kind, machen. Die Ortsschulinspektion ist eine . gewordene Einrichtung,

ie an licht ohne weiteres aufgeben darf, Die Teilnahme der

Geistlichen ist wertvoll für den Geist, der in der Schule herricht. 3 ö Zeit fo angetan, daß wir des Einflusses des Geist= sichen entbehren könnten? Der Rellgiongunterricht darf nicht, ganz von dem Srgan der Kirch, losgelöst e en . , 9. . l ibe Tews unter Religionsunterricht persteht, ge

übeilassen bleiben. Was T ö . , ,,,

den Bildnern unserer Ir den Lehrern, daß ein J

der Lehrerschaft habe, s und Patrioten stehen.

entsteht die Befürchtun leiden wird. Nichts tut

aus mehreren Gemeinde hin, daß aus diesem

Petenten.

kratischen Zukunftsschul

einer anderen Schule vorgesehen sind. sich darüber soʒialdemokratische Schu

habe, darüber wollen w was ich gestern

rische Erfahrungen als

geaͤußert über die past berg spricht. ich den Abg über die Konsequenzen

tun. Der Abg. Hackenb

im Hause aufgefallen rührenden Herzlichkeit Erstgeborenen spräche.

Ton, wenn Herr Dr. Jahre

weiß ich auch, heit des Alters an. die liberale

ruhig angehört worde In der „Pädagogische der Kritik die Rede

sßpüützt, die den Umsturz Man spricht immer v eine Gewissensnot der Wir werden die

Ünks, Rufe links; Präsident Dr. Freihe wollen, das ist doch

*

Darauf vertagt

Abg. Dr. Mar eigenen Weise darüber

einer Debatte, die schulinspektoren drehte

etats Freitag 11 U

ner vor, daß sein S , , . ee df decke, Die Bremer Lehrerschaft verlangt die Abschaffung des Religiongunterrichts in der Volkeschule

*

Religion ihr wieder einpflanzen. ; i m Kamp Wellanschauungen, in diesem Kampf wollen wir, daß die Schule ihren Mann stehen soll, wollen wir Seite an Seite mit den Lehrern,

ondern daß sie auf der Seite aller Christen Wenn wir die Bande zwischen der Kirche und Schule löfen, die bisher zum Segen der Schule bestanden hahen, so

Erziehungsanstalten Hand in Hand an der großen Aufgabe der Er⸗

ziehung der Jugend wirken, c lrbe erwächst, das fromm und glaubensstark ist und in jener Treue Gott gibt, was Gottes ist, und Treue seinen irdischen Herren bewahrt. Das ist unser Schulideal, daß ist unser Erziehungsideal.

Abg. Nissen (Däne) hringt Beschwerden darüber vor, daß in einigen Gemeinden im Kreise Apenrade und auf Alsen bestehende Schulverbände aufgelöst und zwangsweise neue Gesamtschulverbände

bittet den Minister um möglichste Berücksichtigung der Wünsche der

Abg. Dr. Heß Gentr): . habt, fich auf eine Antwort auf meine Anfrage wegen der sozialdemo— kratischen Zukunftsschule vorzubereiten, anstatt nur zu sagen, daß er keine Antwort darauf geben könne.

in einer Gemeinde, wo demokrater ei Gemeinderat haben, für die sechsklassige Schule nur 60 „6 für An⸗ schaffung von Lehrmitteln bewilligt und, für die Schülerbibliothek

Herr Hackenberg hat es für angebracht gebalten, aufzuhalten,

jeder humoristischen Bemerkung enthalten, und wenn der beitere Stoff Ausbrüche der Heiterkeit ausgelöst hat, so liegt das nicht an mir, fondern an den Tatsachen. Od ich gestern den richtigen Ton gewählt

sagte, mich maßgebend, und e ; s mich gleichgültig. Gewiß hat Herr Hackenberg längere parlamenta⸗

vollkommen gleichberechtigt.

Wenn ich das noch nicht Abg. Hackenberg,

siche Ermahnungen ertellen will, dann mag er es an an erer Stelle

in längeren Aussührungen kritisiert als ich. Er hat übrigens das ist gegen den Abg. Borchardt mit einer gewissen

darauf hinwies, jerhal , etw anderes bin als Abgeordneter, und daß ich jünger bin als er? Das und ich erkenne auch die

Lebrerpresse eine demokrati⸗ ist. (Große Unruhe bei den Sozialdemekraten. Dr. Freiherr von Erffa:

Anarchismus das Wort geredet.

Weltkongreß für freies Christentum ab, der sich direkt auf die Kreise

Augen offen halten. ma auch! Die liberale Lehrerschaft soll nicht glauben, daß wir uns von ihr auf der Nase herumtanzen lassen. Die „Pädagogische Zeitung hat mit ihrer Schnoddrigkeit und Frechheit.. (Große Unruhe

deutsche Volk und die deutsche Lehrerschaft gehören zusammen, wir wollen hoffen, daß die Arbeit der deutschen Lehrerschaft dem Vater⸗

lande zum Segen gereicht.

Präsident Dr. Freiherr von Grsfa:, Der Kultusetat muß unter allen ÜUmfländen vor den Osterferien beendet werden. die Beratung des Kultusetats in diesem Tempo weitergeht, müssen Sie sich darauf vorbereiten, daß ich Abendsitzungen vorschlage.

Persönlich bemerkt

Jugend bingewlefen hätte. Ich 3 di sich um das Volkeschulwesen

Wir stehen in einem Kampf der

igend, kämpfen. Wir wollen ein Zeugnis von pzialistisch⸗atheistischer Geist keinen Platz in

g, daß der christliche Geist in der Schule uns weiter not, als daß diese beiden großen

damit durch ihie Arbeit ein Geschlecht

n gebildet worden sind. Er weist darauf Anlaß Petitionen eingegangen sind, und

Der Abg. Hirsch hätte wohl Zeit ge—

Wie es aber in der sozialdemo⸗ ersehen wir daraus, daß

e aussehen wird, d die Mehrheit im

die Sozialdemokraten

erst nach Eingreifen der Regierung 75. 6

daß ich in humoristijcher Weise das programm kritisiert hätte. Ich habe mich aber

ir nicht streiten; meine Freunde sind mit dem, durchaus einverstanden. Das ist, ür wie Herr Hackenberg dazu steht, ist für

ich, aber darum bin ich doch in diesem Hause Ich habe noch niemals z. B. ein Wort orale Getragenheit, mit der der Abg. Hacken⸗ i getan habe, bitte daraus auch seinerseits mir gegen— zu ziehen. Wenn der Abg. Hackenberg väter⸗

erg hat das sozialdemokratische Schulprogramm

gesprochen, als wenn ein Vater zu seinem Entspricht es etwa dem parlamentarischen Maurer im vorigen Jahre und in diesem daß ich außerhalb des Hauses etwas

geistige Ueberlegen⸗ Ich habe gestern mit Recht gesagt, daß Schrittmacherin der Sozial⸗

Präsident Ihr Kollege Hirsch ist vorhin ganz n, ich bitte Sie, jetzt auch ruhig zu sein ) n Zeitung“ wird dem revolutionären religiösen So druckt sie auch ohne ein Wort des Äehrerführers Paulus auf dem Berliner

der politischen Verhältnisse herbeiführen wollen. on einer Gewissensnot der Lehrer, es gibt auch Eltern. Abg. Hoffmann:; Sehr nichtig! ff (Abg. Hoffmann: Wir

Sind das parlamentarische Ausdrücke? rr von Erffg; Ich weiß nicht, was Sie gegen keinen Abgeordneten gerichtet) Das

sich das Haus.

Wenn

rer (nl): Der Abg. Heß hat in der ihm geklagt, daß ich in einem Zwischenruf auf seine Ich glaube, daß dieser Zwischenruf bei und die Kreis⸗ berechtigt war.

Schluß 45 . Fortsetzung der Beratung des Kultus⸗ jr.

bungen und Interims scheine außer den unter V genannten. Inländische auf den Inhaber lautende und auf Grund staatlicher Genehmigung aus⸗ gegebene Renten⸗ und Schuld verschreibungen der Kommunalver⸗ bände und Kommunen, der Korporationen ländlicher oder städti⸗ scher Grundbesitzer, der Grundkredit⸗ und Hypothekenbanken oder der Eisenbahn⸗ esellschaften sowie C e ind . Renten⸗ und Schuld⸗ verschreibungen und Interimsscheine aus⸗ ländischer Staaten, Kommunalverbände, Kommunen und Eisen— bahngesellschaften. Auslaͤndische Renten⸗ und Schuldverschrei⸗ bungen und Interims⸗ scheline außer den unter VI genannten VIII. Bergwerksanteil⸗ scheine und Einzah⸗ lungen auf solche IX. Genußscheine ..

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zusammen.

günstig gestaltet.

decken suchten.

Indu strie und im

recht ungünstig.

im Januar auf 9

Vormonat auf

In Ber allgemeine Lage de Lübeck und Ham rücksichtigung der Jahres lande bot die Lage des In Hessen, Sessen Ng im allgemeinen günstig. markts mit Ausnahme e

1

rung angehalten.

von Kohle und Koks befriedigend. kohlenbergbau trat, wie alljãhrlich, ner? doch war der Geschäftsgang im allgemeinen noch befriedigend. Lebhaft war wieder die Beschäftigung in der Kalibergbau. erei und der Mafchinen bau werden Die Beschäftigung der Baum woll⸗ d, diejenige der Tuchindustie wieder

erzeugung, die Eisengieß als gut beschäftigt bezeichnet. spinnereien war beftiedigen . Lebhaft zu tun hatte die Konfektion. gewerbe lag der Jahreszeit entsprechend recht still. .

Nach den Berichten der Kranken kassen hat der Beschãftigungs˖ grad im Februar eine Besserung erfahren; es ergab M gegenüber dem 1. Februar eine Zunahme der ver sicherungepflichtigen erbäunfähig krank gemeldeten von zu⸗

Mitglieder abzüglich der erw 1 vo ; io 205 weibliche Mitglieder).

fammen 87 431 (4 77 226 männliche, Die Zunahme war stärker als im entsprechenden Monate des Vor⸗ liederbestand der Krankenkassen um hresbeginn ist der Beschäftigungs⸗ n den Bestand vom 1.

jahres, in dem sich der Mitg 567 326 vermehrte. Gegenüber dem Ja grad der männlichen Personen, wenn ma n 1912 gleich 100 setzt, wie im Vorjahre derselbe geblieben, nachdem er gesunken war. Beim weiblichen Geschlecht ist er wie im Vorjahre von 100 auf 101 gestiegen. ( ber be Arbeitslofigkeit im Monat Februar berichten 2 Mitgliedern; von diesen waren am arbeitslos, Ende Januar betrug die Ende Februar 1911 22 v. H. Es ist also gegenüber dein Vorjahr eine Verschlechterung, gegenüber dem Vormonat eine Verbesserung zu verzeichne Die Arbeitsnachweisziffern Arbelter betreffen, sowohl gegenüber dem Besserung' schließen. B

48 Fachverbände mit 2 048 52 Ende des Monats 2.6 v. H. Arbeitslosenzahl 2,9 v. H und

richtenden Arbeitsnachweise, für di kamen im Februar 1912 auf je 109 0 Personen 178 Arbeitsgesuche gegen jahres und 192 im Vormonat. bie entfpreckenden Ziffern auf 88, sl bezw.

N Jgso 824 30MM a lz 289 80

T. 311

Berlin, den 21. März 1912. Kaiserliches . Amt.

Deibrũc.

chäftigung in n re hrkoßlenmarkt erfuhr die günstige Abschwächung; gegen Ende des Nachfrage ein, da die Ver⸗

n. ssen, soweit sie männliche Vorjahre wie gegenüber dem ei der Gesamkzahl der be⸗ leichbare Zahlen er , ffene Stellen bei männli

A0 im gleichen Monate des Vor Bel weiblichen Personen stellen sich

la

e verg

Handel und Gewerbe.

Der Arbeits markt in Deutschland im Monat Februar 1912.

Die Lage des Arbeitsmarktes hat im Monot Februar im all⸗ gemeinen eine Besserung erfahren. FIndu strie hat sich die Bes Auf dem Ru! Tage zu Anfang des Monats eine? Monats trat jedoch eine außerordentliche i braucher unter dem Eindrucke der Arbeiterbewegung ihren Bedarf zu In Ober und Niederschlesien war der Absatz Im mittel deutschen Braun

Nach den Berichten aus der

den meisten Gewerben recht

ein kleiner Rückgang ein,

chemifchen und elektrischen

Auch die Roheisen⸗

Das Bau⸗

sich am 1. März

Januar

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günstiger gestaltet; in Württemberg und Baden