infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Mül⸗ heim a. Ruhr getroffenen Wahl den Bergwerksdirektor Her— mann Helmich daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Mülheim a. Ruhr auf fernere sechs Jahre und
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Wesel getroffenen Wahl den Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Gustav Bettger daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Wesel auf fernere sechs Jahre zu bestätigen.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen
und Forsten.
Der Aberregierungsrat Wilhelmi ist zum 1. April 1912 von Frankfurt a. O. an die Generalkommission zu Merseburg versetzt worden.
2
Abgereist: Seine Exzellenz der Staatsminister Beseler und
und Justizminister Dr
Oberjustizrat Dr. Mügel, mit Urlaub.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preuszen. Berlin, 4. April.
Die Nr. 3 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs— versicherungsamts“ vom 15. März 1912 enthält im Amt—⸗ lichen Teile unter A (Allgemeines) eine Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 28. Dezember 1911 über die Regelung des Uebergangs der Befugnisse von dem bisherigen Groß⸗ herzoglichen Landesversicherungsamt in Schwerin auf das Reichsversicherungsamt. ferner eine Bekanntmachung vom 16. Januar 1913 über das Ergebnis der Nachwahl von vier⸗ undzwanzig Stellvertretern der nichtständigen Mitglieder des Reichsversicherungsamts aus dem Stande der Arbeitgeber.
Die Abteilung B (Unfallversicherung) enthält eine Bekanntmachung des Reichsversicherungsamts vom 15. Januar 1912 über die Anmeldung unfallversicherungspflichtiger Be⸗ triebe und Tätigkeiten, ferner eine Bekanntmachung des Reichs⸗ versicherungsamts vom gleichen Tage über die Bestimmung der kaufmännischen Unternehmen, welche als Kleinbetriebe der Unfallversicherung nicht unterliegen (5 537 Abs. 2 der Reichs⸗ versicherungsordnung) sowie zwei Rundschreiben des Reichs⸗ versicherungsamts vom 11. und 15. Januar 1912 über die Ergebnisse der Uebernahme des Heilverfahrens durch die Berufs— genossenschaften vor Ablauf der Wartezeit und über den Ge—⸗ brauch des Tintenstifts bei Vollziehung der Rentenquittungen.
Die Abteilung CG(Invaliden- und Hinterbliebenen— versicherung) enthält Bekanntmachungen über die Invaliden⸗ und Hinterbliebenenversicherung der deutschen Bediensteten aus— ländischer Staaten und solcher Personen, welche nicht der inländischen Gerichtsbarkeit unterstehen, über die Erhebung von Beiträgen zur Invaliden- und Hinterbliebenenversichsrung für Deutsche, die bei einer amtlichen Vertretung des Reichs oder eines Bundesstaats im Ausland oder bei deren Leitern oder Mitgliedern beschäftigt sind, und über die Durchführung eines Heilverfahrens bei Versicherten, die demnächst zu militärischen Dienstleistungen einberufen werden. Es folgen Rundschreiben über die auf Grund der Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung zu leistenden Zahlungen, über Um⸗— tausch und Bareinlösung gültiger Beitragsmarken, über die Anlegung des Vermögens der Versicherungsträger zugunsten gemeinnütziger Zwecke, über die am 1. Januar 1911 bei den Trägern der Invalidenversicherung zum Zwecke der Arbeiter— wohnungsfürsorge usw. verfügbar gewesenen und von ihnen aufgewendeten Beträge, über die Art der Anlegung des Anstaltsvermögens nach dem Stande vom 31. Dezember 1910, über die Invalidenhauspflege im Jahre 1911 und über die bis Ende 1911 festgesetzten Renten und Beitragserstattungen.
Endlich werden die Zahl der im Jahre 1911 durch Ver— mittlung der Post vereinnahmten Wochenbeiträge, die Renten⸗ zahlungen und Beitragserstattungen der 31 Versicherungs— anstalten in den Monaten November, Dezember 1911 und Januar 1912 sowie der Erlös aus Beitragsmarken in den Monaten Dezember 1911, Januar und Februar 1912 mitgeteilt.
Der Nichtamtliche Teil enthält einen Abdruck der Entscheidung des Reichsgerichts, VI. Zivilsenat, vom 9. No— vember 1911 über die Frage: „Gehört die Tätigkeit eines Kaserneninspektors zu einem reichsgesetzlich der Unfallversicherung unterliegenden Betriebe der Heeresverwaltung im Sinne des § 1 des Reichsfürsorgegesetzes vom 15. März 1886 und 18. Juni 1901 sowie des S 1 Abs. 1 Ziffer 3 des Gewerbe⸗ unfallversicherungsgesetzes?“ Ferner eine Anzeige der für das Sommerhalbjahr 1912 angekündigten versicherungswissenschaft— lichen Vorlesungen an der Akademie für Sozial- und Handels— wissenschaften zu Frankfurt a. M. und an der Handelshoch⸗ schule zu Berlin. ö
Der Oberregierungsrat Neubaur in Allenstein ist an die Regierung in Frankfurt 4. O. versetzt; ihm ist dort die Stelle des . der Abteilung für Domänen und Forsten über— tragen worden.
Dem Regierungsassessor von Stosch in Berlin ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Graf⸗ . Wernigerode, Regierungsbezirk Magdeburg, übertragen worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
In der gestrigen Sitzung des ungarischen Abge⸗— ordnetenhauses führte der Ministerpräsident Graf Khuen—⸗ Hedervary laut Meldung des „W. T. B.“ aus:
Das Königliche Handschreiben entspreche vollständig der Ver— fassung Er sehe mit Bedauern, daß das Parlament nicht derart tätig sei, wie es sein sollte. Das Ungesunde müsse ausgemerzt werden, und er hoffe, daß es auch geschehen werde. Was die Forderung
2 ‚ 9 —— 26 * . 1 * 5 der Direktor im Ilsssizministeritm, Wirkliche Geheime
. Hierauf wurde der Antrag Kossuths auf Beantwortung des Königlichen Handschreibens durch eine Adresse abgelehnt und das Allerhöchste Handschreiben, betreffend die Ernennung des Kabinetts, einhellig zur Kenntnis genommen. Das Abge— ordnetenhaus vertagte sich hierauf bis zum 12. d. M. ; . Die Ernennung des Banus Cuvaj zum König— lichen Koömmissar für Kroatien und Slavonien ist gestern amtlich veröffentlicht worden. . In einer Bekanntmachung erklärt der Königliche Kommissar laut Meldung des „W. T. B.“, infolge dieser Allerhöchsten Entschließung werde jede Tätigkeit des autonomen gesetz gebenden Körpers eingestellt; hiermit würden auch alle Vorbereitungen für die Wahlen zum Landtag unterbrochen. Er erwarte die Unterstützung aller jener loyalen Elemente, denen der Fortschritt und das Gedeihen des Vaterlandes am Herzen liege. Wo er aher bei Durchführung seiner Aufgabe auf Widerstand stoßen sollte, werde er kraft seiner Stellung nach— drücklich alle Maßnahmen anwenden, die ihm als Königlichem Kommissar zu Gebote ständen. Eine Verordnung des Königlichen Kommissars verfügt die Präpentivzensur für die Presse und Neuanmeldung der ver— antwortlichen Redakteure, eine zweite Verordnung setzt das Gesetz über das Berfammlungsrecht vorläufig außer Kraft, eine dritte Verordnung legt das Polizeimesen in die Hände der Landesbehörden und verfügt die Errichtung Königlicher Polizei⸗ kommissariate im ganzen Lande.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause gab gestern, wie W. T. B.“ meldet,
auf die Anfrage Noel Buxtons, ob das Offensiv- und Defensivbündnis zwischen England und Portugal kürzlich erneuert worden sei, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Sir Edward Grey in einer schriftlich abgefaßten Er— widerung folgende Erklärung ab: Die Frage enthält eine Ungenauigkeit, die zu berichtigen ich für wesentlich halte. Es ist ein schwerer Irrtum, von dem englisch - portugiesischen Bündnls als einem Offensiv. und Defensivbündnis zu sprechen. Wenn Buxton sich den Text der Verträge, der 1888 veröffentlicht worden ist, ansehen will, wird er finden, daß das Bündnis ein rein defensives ist. Verträge, die nicht für eine bestimmte Zeit abgeschlossen werden, sind ihrer Natur nach dauernd. Sie unterliegen deswegen keiner Erneuerung, wenn sie nicht vorzeitig, z. B. durch einen Krieg zwischen den beiden Vertragschließenden, beendet worden sind. Die Bündnis— verträge sind von Zeit zu Zeit bestätigt worden, und auf eine der— artige Bestätigung war kürzlich formell in der Einleitung zu dem allgemeinen englisch⸗portugiesischen Schiedsgerichtsvertrag bon 1904 hingewiesen worden.
Das Unterhaus vertagte sich gestern bis zum 10. d. M. um in die Osterferien zu gehen.
Frankreich. W. T. B.“
Der Präsident Fallieres hat gestern, wie „W. T. meldet, die Konzessjonen für den Abbau von Eisenerzen in den Bezirken Abbeville und Grande Rimont (Dep. Meurthe⸗et⸗ Moselle) und den Abbau von Golderzen in den Bezirken Baume und Laurire (Dep. Haute⸗Vienne) unterzeichnet. Die Inhaber der Konzessionen für den Abbau von Eisenerzen werden dem Staat 29 Proz., die Inhaber der Konzessionen für Gold— minen 121½ Proz. vom Gewinn abgeben. Sie werden ferner u. a. 5 Proz zie Mänsten ihres Personals abzuführen haben.
— Ueber den französisch⸗marokkanifchen Pro⸗ tektoratsvertrag verbreitet die „Agence Havas“ die folgenden ausführlichen Angaben: .
Die beiden Regierungen sind übereingekommen, diejenigen Re— formen durchzuführen, die die französische Vegierung als nützlich an— sehen sollte. Die religiöse Stellung des Sultans und sein traditio— nelles Ansehen werden gewahrt werden; ebenso wird der Kultus des Islams und die Unantastbarkeit der religiösen Einrichtungen gewähr— seistet. Der Machsen soll erhalten und reformiert werden. Die Rechte Spaniens und die besondere Stellung der Stadt Tanger werden gewahrt. Die französische Regierung hat das Recht, die militärischen Besetzungen vorzunehmen, die sie als erforderlich für die Aufrechterhaltung der Ordnung betrachtet, und polizeiliche Maß— nahmen zu Lande wie in den marokkanischen Gewässern zu ergreifen. Die französische Regierung verspricht dem Sultan ihre Unterstützung; die Regierungsmaßnahmen werden von der französischen Re— gierung vorgeschlagen und vom Sultan verordnet. Frankreich wird in Marokko durch einen bevollmächtigten Generalresidenten vertreten, der der einzige Vermittler zwischen dem Machsen und den fremden Vertretern ist und die Dekrete des Sultans zu billigen und zu ver— künden hat. Frankreich vertritt die marokkanischen Untertanen und Interessen im Auslande. Der Sultan verpflichtet sich, keinen inter— nationalen Akt vorzunehmen, keine Anleihe aufzunehmen und keine Konzession zu erteilen ohne die Zustimmung Frankreichs. Die beiden Regserungen behalten sich vor, gemeinschaftlich eine Reorganisation der Finanzen durchzuführen.
Belgien.
Der General Michel ist nach einer Meldung des zum Kriegsminister ernannt worden.
c 99 1 6
Amerika.
Die Kommission des amerikanischen Repräsen⸗ tantenhauses für auswärtige Angelegenheiten hat laut Meldung des „W. T. B.“ eine Resolution angenommen, in der 100 000 Dollars als Entschädigung von dem Präsidenten Madero für die Tötung von Amerikanern verlangt werden. — Die mexikanischen Rebellen haben, obiger Quelle zufolge, in Chihuahua fünfzig Amerikaner als Geiseln fest— genommen, um eine Intervention der Vereinigten Staaten zu verhüten.
Die Bundestruppen haben die Aufständischen gestern bei Hidalgo del Parral geschlagen und sie zum Rückzuge
gezwungen. Asien.
Nach Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hat die Nankinger Nationalversamm lung die belgische Anleihe bei ihrer Ratifikation von zehn auf fünf Millionen Pfund Sterling herabgesetzt.
Aus Schansi und Schensi werden Unruhen gemeldet. Schenyung, der Befehlshaber der Kaiserlichen Armee in Kansu, befindet sich noch in der Nähe von Sianfu und bemüht sich, die Mandschu zur Erhebung zugunsten des Kaisers zu über— reden. Die nordchinesischen Truppen sind dazu geneigt, doch ist noch kein geeigneter Führer hervorgetreten.
Afrika. Meldungen des „W. T. B.“ zufolge hat sich die Auf⸗
betreffe, daß die Wahlreform vor der Wehrreform verhandelt werde,
so könne hierüber die Nation befragt werden. Der Ministerpräsident erklärte zum Schluß, die in den Blättern erschienenen Meldungen über die letzten Audienzen stammten nicht von ihm.
regung unter den Stämmen in der Gegend von Sefru noch nicht gelegt. Unter gewissen Stämmen ist das Gerücht verbreitet, Mulay Hafid sei französischer Gefangener in Fes.
Wie die „Agenzia Stefani“ aus Tobruk meldet der Feind auch vorgestern wieder, die Arbeiten an d Fort zu stören. Er wurde jedoch mit betrachtliche n durch die italienische Feldartillerie zerstreut. eth
Statistik und Bolkswirtschaft.
Statistik der Eisenbahnen Deutschlands Rechnungsjahr 1910. Von der im Reichseisenbahnamt bearbeit Statisti Betriebe befindlichen Eisenbahnen , . über die dem öffentlichen Verkehre dienenden vollspurigen . spurigen Eisenbahnen, abgesehen von den sogenannten gin ö und über die nicht dem öffentlichen Verkehne bnd le nn bahnen enthält, ist vor kurzem der die Ergebnisse des . it 1919 umfassende TXXI. Band erschienen (Verlag . a Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Belli. Ir siils mögen einige wesentliche Zahlen aus dem Werke wiederge fehr den entsprechenden Angaben für die zehn Jahre , . 4 für das Rechnungsjahr 1900, gegenübergestellt werden. gend Die Eigentumslänge der deutschen vollspurige: 6 bahnen ist von 49 930 kim am Ende des Rechnu i ef h mn 9 o ze wann n Schwe m Ctgtese hre löl, e m göwachsen. Von dleser Länge entfielen 1965 45 8386 ö h 91,9 v. H. auf Staatsbahnen und 4044 km oder 8 . J Privatbahnen, 1910 dagegen 55 722 km oder 94,0 v. 366 6 bahnen und 3537 km oder 6.0 v. H. auf Privatbahnen h ⸗ Betriebsart waren 1900 32278 km oder öd,6 v. H. ö und 17652 km oder 354 v H. Nebenbahnen, 1510 4 34376 km oder 58,0 v. H. Hauptbahnen und 234 833 k na ) ͤ 8. Und 24 833 km 42,0 v. H. Nebenbahnen vorhanden. Die Haupibahnen h somit nur um 6,5 v. H., die Nebenbahnen aber um 470 p 9 genommen. ö Bei einem Flächeninhalt von rund 40 743 dkm besaß Den land 1900 49 878 km, 1910 dagegen bei 540 8b8 qm gl bc n 59 031 km vollspurige Eisenbahnen, sodaß auf 1690 qkm 3 1900 9,22 km und 1910 10,91 km Eisenbahnen. Auf . wohner, deren im Reich im ersteren Jahr 56,00 Millionen letzteren 64.55 Millionen gezählt wurden, kamen 1900 891 6, 1910 9, 14 zem Eisenbahnen? K „Zur Bewältigung des Verkehrs standen den vollspurigen deutsch Eisenbahnen im Rechnungsjahre 1910 27 157 Lokomotsp . 9 5 Personenwagen einschließlich von 314 Triebwagen und 581 7386 Gen und Güterwagen einschließlich von 3 Triebwagen zur wa Gegen 19.0 hat bei den Lokomotiven eine Zunahme bon * gn mh . 2 24 v. bei den Personenwagen von 50,9 v. H. und bei den Gcäck. 4 Güterwagen eine solche von 41,1 v. H. stattgefunden. Die B schaffungskosten der Fahrzeuge haben sich von dn 57 4003,29 Millionen Mark oder um 66,5 v. H. erhöht. Davon . fallen 1427,83 Millionen Mark auf Lokomotiven und en 22,31 Millionen Mark auf Triebwagen, 821,93 Millionen M auf Personenwagen und 1731,22 Millsonen Mark auf Gepäck n Gäterwagen. . : Von den eigenen und fremden Lokomotiven und Triebwagen si 3 ( ö jens z im Jahre 1910 in Zügen, im Vorspanndienst, bei Leerfahrten und Rangierdienst 1998,84 Millionen, mithin auf. 1 km der durchschn lichen Betriebslänge 18649 Lokomotivkilometzer zurückgel worden; davon wurden 721 23 Millionen als eigeatliche Nutzkilome d. h. zur Beförderung von Zügen geleistet. Gegen 1900 haben Lokomotivkilometer um 445 p. H., die Nutzkisometer um 469 p. und die auf das Kilometer Betriebslänge entfallenden Lokomol kilometer um 21,9 v. H. zugenommen. : An Zügen entfielen auf das Betriebskilometer: 1900. 9 797 oder täglich 26,84 Züge, 1910. K J Die eigenen und die fremden Personen⸗, Gepäck. Güter, J Postwagen im ganzen haben auf den vollspurigen Betriebsstrecken Jahre 1910 23 230,69 Millionen und auf 1 km der durchschnittlich Betrtebslänge 47 123 Wagenachskilometer geleistet. Auf Personenwagen entfielen hiervon 7743 28 Millionen, auf die wepäck Güterwagen 19 960,03 und auf die Postwagen 527,38 Millionen q kilometer. Gegen das Jahr 1900 ist ein Wachstum zu verzeichne bei den Wagenachskilometern im ganzen um 50,2 v. H, bei den sonenwagen um 8,9 v. H, bei den Gepäck und Güterwagen! 40,2 v. P. und bei den Postwagen um 37,0 v. H. Die auf! Kilometer Betriebs länge entfallende Anzahl von Wagenachskiloma hat sich um 26,7 v. H. gehoben. — Von den auf eigenen und fren Betriebsstrecken geleisteten Achskilometern der eigenen entfielen auf eine Personenwagenachse 49 505, auf eine Gepäckwa achse 49 430 und auf eine Güterwagengchse 16424. Die beförderte Nutzlast, die sich aus dem Gewicht der i sonen nebst Handgepäck (zu 75 kg gerechnet), des Gepäcks, der Hunde, Viehs und der Güter aller Art zusammensetzt, ist von 38 460,9 Million im Jahre 1900 auf h8 397,40 Millionen Tonnenkilometer, also n 53,1 v. H., die tote Last (das Eigengewicht der Wagen, Lokomoth Tender, Triebwagen) im gleichen Zeitraume von 163736290 4 169 061,59 Millionen Tonnenkilometer, also um 72,65 v. H. stiegen. Außerdem wurden von den als Frachtgut befördern Eisenbahnfahrzeugen auf eigenen Rädern im Jahre 1h 6,15 Millionen, im Jahre 1910 5749 Millionen Tonne kilometer oxer 256 0 v. H. mehr geleistet. Auf jedem Kilometer d durchschnittlichen Betriebslänge wurde im Jahre 1910 eine Gesam last von 404 Millionen Tonnen gegen 2,86 Millionen Tonnen Jahre 1969, mithin 41,3 v. H. mehr bewegt. Die ungewöhnli große Zunghme bei der Beförderung von Eisenbahnfahrzeugen gh eigenen Rädern ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß bei de preußisch⸗hessischen Staatseisenbahnen von 1909 ab auch die Leistungk der als Bau- und Betriebsdienstgut beförderten Lokokomotipp Personenwag n und Gepäckwagen erstmals mit in Anrechnung z bracht worden sind. ] Die Ausnutzung des Ladegewichts der bewegten Achse bei den Personenwagen von 26,17 v. H. im Jahre 1900 auf 265,19 p.) gestiegen, bei den Gepäckwagen aber im gleichen Zeitraume b Rö auf. 2,483 Lv. H. und bei den Güterwagen, von 6b n 63774 v. H. zurückgegangen. Die auf die einzelne (leere und beladen Güterwagenachse entfallende Nutzlaft ist von 2.80 t auf 3,10 t 6 stiegen. . J Der Personenverkehr hat in dem Zeitraum von 1900 6 1910 einen welteren Aufschwung genommen. Im Jahre 19190 wunh eine Einnghme von S7 1,30 Millionen gegen 572,96 Million Mark im Jahre 1900, mithin ein Mehr bon 2,1 v. H. enzith Jedes Kilometer brachte eine Einnahme von 15 174 M. geh . „60 M im Jahre 1900, mithin ein Mehr von 3414 M6 on 0 v. H. Dagegen ist die Einnahme auf je 10600 Achekilomeh er Personen und Gepackwagen von 109 4½ auf 91 s zurückgegangkh An der Gesamteinnahme war die Einnahme aus dem Pe so nen. und Gepäckverkehr mit 28,55 v. H. gegen 28,17 v. im Jahre 1900 beteiligt. . Die eigentliche Personenbeförderung einschließlich Nilitir. und Sonderzüge hat gegen das Jahr 1900 ein Mehr vn 234.12 Millionen Mark oder Hl, p. H., dse Beförderung von Gepß und Hunden ein solches von 11.87 Mlllionen Mark oder 6ö,! . gufzuweisen, während die Nebenerträge einen Zuwachs bol 2,34 Millonen Mark oder 61,3 v. H. eizlelten. Der Anteil der Wagenklassen an der Gesamteinnahm⸗ aus der Personenbeförderung stellt sich im Jahre 1910 auf 3,090 v. H. in der I. Klasse, 175,350 . 11.97 ; 35,84
für day
9m 9 Wil
. . bei der Militärbeförderung
Dies Gerücht gibt der Erregung neue Nahrung.
1,59 gegen 4.80, 23,353, 47, 5, 22,50, 2,7 v. H. im Jahre 1900
xreußfisch-hefsischen Sitaatzeisenbahnen sind die
und d
Jahre Jahre
1900 zeitraume zit persone omg zh M8 9h Millionen gegen 2 9
.
. 5 ö 2 65 v H. neh Betriebe länge 298 ö 2n e hentia fle
ö 45, 1 . J. * IV. . 394 bei der Militärbeförderung 171, 13 84. 4830, 31,60 und 455 v. H. im Jahre 1900. — C burchschnittliche Einnahme für ein Personenkilometer hatte im 6. 2 3 betragen und ist auf 2336 3 im Jahre 1910, also
H. zurückgegangen. . . Personenverkehr, hat auch der G üterverkehr hin⸗ chllich des Umfangs und der Erträgnisse in der Zeit von 1900 bis 6 ene erhebliche Steigerung erfahren. Während die Einnahme . 1900 1309, 97 Millionen Mark betragen hat, ist sie im er 910 234 Millionen Mark gewachsen, mithin hat eine . Jedes Kilometer 5 ) 5 M im eff ö 9. 1000 Ichekilometer d
auf 1066 t gehoben. nz 1 nahme aus de m Güterverkehr hi ö v. H. im Jahre 1999 beteiligt. . Die Anzahl der zurückgelegten Tonnen kilometer. der gegen grachlberechnung beförderten Güter mit Ausschluß des Postguts ist 9 z 698,95 Millionen im Jahre 1909 auf 51 814. 88 Millionen im Jahre 1910. also um 49,3 v. H. gestiegen Bei Zurückführung der geltisteten Tonnenkilometer auf 1 km der durchschnittlichen Be⸗ nriebklänge hat sich eine Zunahme von, 99 955 Tonnenkilometern im Jahre 1500 auf S84 168 Tonnenkilometer im Jahre 1910, mithin jm 186 213 Tonnenkilometer oder 26,3 v. H. ergeben. Die Hurch— schnittliche Einnahme auf 1 Tonnenkilometer des Frachtguts ist von 66 auf 3,57 *. also um 0,3 v. H. gestiegen. . Für die vollspurigen deutschen Bahnen beliefen sich die Bau⸗ zaufwend ungen, worunter die eigentlichen Baukosten und ver— shiedene sonstige Aufwendungen (Zinsen während der Bauzeit, Kurs⸗ s Dotierung des Reserve- und Erneuerungsfonds usw.) zu perftehnn sind, im Jahre 1909 im ganzen auf 12 516,10 Millionen
mit 64,52 v. H. gegen
ĩ
perlusse, en st?
sind im Rechnungsjahce 1910 im ganzen auf 1711942 Millionen Mark und für 1 Km der Eigentumslänge auf 288 889 M gestiegen. das Kilometer eine solche von 151 v. H. stattgefunden. Die Kosten des letzten Erwerbs, also das eigentliche Anlagekapital der jetzigen Eigentümer, stellen sich etwas höher als die Bauaufwendungen aEnlich im Jahre 1900 auf 1274947 Millionen, im Jahre 1910 Die gesamten Betriebseinnahmen ausschließlich des ; sinses sind von 2027,99 Millionen Mark Jahre 19065 auf zzz 04 Millionen Mark im Jahre 1910, also um 49,6 v. H. ge— siegen, obwohl die duichschnittliche Betriebslänge nur um 18,5 v. H. uuf 1000 Nutzkilometier berechneten Einnahmen sind gestiegen, und zwar pon 460750 im Jahre 1900 auf 5I 476 66s oder um 26,7 v. H., bezw. uf 1000 Wa enachskilome er aller Art von 108 6 auf 107 „ oder
um 0, v. H. zurückgegangen sind. Frgänzungen, Eiweiterungen und Verbesserungen und der Pachtzinse nd in der Zeit von 1500 bis 1910 von 1263,99 Millionen auf [Em der du chschnittlichen Betriebs länge von 25434 auf 34 497 M, ; Auch die auf 1000 Nutz- und auf
Mark, so nit für 1 km der Eigentumslänge auf 260 g28 6. Sie
Bem Gesamtbetrage hat also eine Zunahme von 36,8 v. H. und für
zuf 17 348,40 Millionen Mark oder 292 753 auf 1 km.
s ) Pacht⸗
ö
zugenommen hat. Auch die auf das Kilometer Betriebslänge sowie
hon 3950 auf 4205 MS oder um 6,2 v. H., während die Einnahmen
Die Betriebsausgaben ausschließlich der Kosten für erhebliche
632 64 Milllonen Mark, also um 60,8 v. H, die Ausgaben auf also um 35,6 v. H. gestiegen.
600 Wagenachskilometer aller Art berechneten Ausgaben sind ge⸗ siegen, namlich von 2469 A6 i. J. 1900 auf 2818 ½ i. J. 1910, biw. von 67 A auf 72 ½6. Ber Prozentsatz der Betriebs⸗ usgaben im Verhältnis zu den Betriebseinn ahmen hat sch im Jahre 1900 auf 62,8 und im Jahre 1910 auf 67,02 gestellt.
Unter Ausscheidung der Kosten für erhebliche Ergänzungen, Er— veiterungen und Verbesserungen sowie der Pachtzinse hat der Ueber⸗ schuß der Betrieb seinnahmen über die Betriebsausgaben m Jahre 1960: 763,10 Millionen, im Jahre 1910: 1000,39 Millionen Mark betragen, er hat also um 31,1 v. H. zugenommen, dagegen ist er im Verbättnis zu der Gesamteinnahme nach Ausscheidung des Pachtzinses von 37,65 auf 32,98 v. Q. gesunken.
Als Rente des auf die betriebenen Strecken verwendeten Anlage— kapitals beirachtet, ergab der Betriebsüberschuß im Jahre 1900: gäi0 v. S., im Jahre 1910 dagegen h. 85 v. S. Jedes Kilometer der durchschnsttlichen Betriebslänge brachte im Jahre 1910 16978 gegen lb 355 ½ im Jahre 1900, mithin ein Weniger von 1623 S oder lb v. H.
Die Anzahl der Beamten und Arbeiter einschließlich der Handwerker, Lehrlinge und Frauen betrug im Jahre 1910; 709037 Personen, mithin kam auf je 92 Einwohner ein Eisenbahnb diensteter. Gegen das Jahr 19060 hat eine Vermehrung der Beamten und Arbeiter um 163 243 Personen oder 30,4 v. H. stattgefunden, während in gleicher Zeit die Eigentumslänge der Eisenbahnen nur um 18,7 v. H. jugenommen hat. Die Besoldungen und sonstigen persönlichen Ausgaben für Beamte und Arbeiter betrugen im Jahre 1910 bei Hinzurechnung bon 125, 1 Millionen Mark für Wohlfahrtszwecke im ganzen L258 76 Milllonen gegen 731,80 Millionen Mark im Jahre 1900 sie haben mithin um 71,3 v. O. zugenommen. Die Gesamtsumme der persönlichen Ausgaben ist hiernach beträchtlich mehr gemachsen als die Gesamtzahl der Beamten und Arbeiter, so daß die durch⸗ schnitliche Aufwendung für jede beschäftigte Person bon 1368 „ auf 1797 6 oder um 31,4 v. H. gestiegen ist. Hierbei it zu bemerken, daß in dem Betrage von 126,11 Millionen Mark für Wohlfahrtszwecke eiwa 55 Millionen Mark für Pensionen, ditwen, und Waisengelder der preußisch⸗hessischen Staatseisenbahnen enthalten sind, die bis zum Jahre 1908 bei dem Etat des Finanz— ministeriums verrechnet waren. .
Die Eigentumslänge der dem öffentlichen Verkehr dienenden Schmalspurb ahnen — ausschließlich der sogenannten Kleinbahnen O betrug am Ende des Jahres 1900: i800 kin; bis Ende 1910 ist e auf 178 km, also um 378 km oder um 21,0 v. H. gestiegen. In Fahrzeugen standen den Schmalspurbahnen imn Jahre 1910 éö Lokomollven, 1337 Personenwagen und 11165 Gepäck⸗ und
üterwagen zur Verfügung, während im Jahre 1900 nur 393 Loko⸗ motiben, 1081 Personenwagen und S207 Gepäck= und Güterwagen 7 handen waren. Von diesen Fahrzeugen wurden im Jahre abb: 798 Millionen Nutz und 124,27 Millionen Wagengchs⸗ loneter, im Jahre 1910: 10577 und 171,67 Millionen geleistet. 99 Baukosten für diese Bahnen waren aufgewendet: im Jahre oo im ganzen 95,73 Millionen Mark und auf 1 km, Eigentums, linge sl 28 6, im Jahre 1910 dagegen 169,96 Millionen Mark bon, 18 011 S6.“ Die silometrischen Kosten sind somit um 260 v. H. gestiegen. Auszschließlich der Ergebnisse der Schmalspurstrecken der der h f. Betriebs einnahmen von B Millionen Mark im Jahre 1900 auf 14,590 Millionen Mark, t Betriebsausgaben von 8,33 Millionen auf 1148 Millionen Mark . er Betriebzüberschuß von L5l Million auf 3,42 Millionen Mark
egen.
Zur Arbeiterbewegung. Ueber die in Jena stattfindenden Verhandlungen des Schieds⸗
gewerbe (vgl. Nr. 83 d. Bl.) wird dem .W. T. B. noch berichtet: Die Unparteüschen unterbreiteten den Parteien den neuen ECinigungs— vorschlag, daß die einzelnen örtlichen Vertreter ihre Wünsche vor den Unparteiischen zur Geltung zu bringen haben, die durch end—⸗ gültigen Schiedsspruch entscheiden sollen, und daß hierauf, die AUbstimmung innerbalb der örtlichen Organisationen noch statt⸗ finden darf. Die Wiederaufnahme der Arbeit soll spätestens Dienstag nach Ostern erfolgen. Die Parteien nahmen diesen neuen Vorschlag an, und eß wurde hierauf in die Erörterung der Tarifverträge der einzelnen Städte eingetteten. Am Dienstag konnten zwei Städte, Bochum und Chemnitz, durch Schiedsspruch erledigt werden. Zur Verhandlung standen noch die Tarifverträge von 24 Städten. Die endgültige Beilegung des Schneiderausstandes dürfte im Laufe der nächsten Woche erfolgen. Der Hafenbetriebsverein in Ham burg hat gestern, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, den Hafenarbeiter, Maschinisten⸗ und Heizerverbänden (vgl. Nr. 85 d. Bl) mitgeteilt, daß er zu einer Besprechung ihrer Wünsche berelt sei. Es ist beabsichtigt, eine Verhandlungskommission zu bilden, die gleich nach den Feiertagen mit den einzelnen Arbeitergruppen beraten soll. Bis⸗ her liegt kein Anlaß zu einer bedenklichen Beurteilung der Lage vor, da die Ärbeiterschaft zunächst keineswegs kriegerisch gefinnt ist und auch die Unternehmer in die Verhandlungen eintreten mit der Absicht, möglichst zu einem Einverständnis mit den Arbeitern zu kommen, das den Interessen der Arbeiterschaft und des Betriebes gleicherweife gerecht wird. In den Kreisen der Seeleute besteht ebenfalls keine Ausstandslust. Die Seeleute würden nur im äußersten Falle, wenn die Verhandlungen mit den Hafenarbeitern scheilern, an einen Sympathiestreik denken. Von dem Ergebnis der Verhandlungen wird alles weitere abhängen. .
Aus Brür wird dem ‚W. T. B.“ telegraphiert: Die Ver⸗ sammlungen der Bergarbeiter des hiesigen Reviers haben die Zu⸗ geftändnisse der Bergwerksbesitzer angenommen. Heute wollten die Bergleute den vollen Betrieb wieder aufnehmen; ⸗
In London sollte heute der ausführende Ausschuß des Berg⸗ arbelterverbandes eine Sitzung abhalten zur Feststellung der Ergebniffe der Abstimmuüngen. Es ist die Frage aufgeworfen worden, ob der ausführende Ausschuß die Befugnis hat, die Wieder— aufnahme der AÄrbest anzuordnen, wenn eine geringe Mehrheit für die Fortsetzung des Ausstandes vorhanden ist. Eine Verbandsbestimmung hierüber gibt es nicht, und es wäre deshalb möglich, daß man sich in diesem Falle zur Einberufung einer nationalen Konferenz entschlösse. (Vgl. Nr. 83 d. Bl.) .
Ein Ausstand in den Goldbergwerken an der Lena in Ost⸗ sibirien dauert, wie die ‚Rh.⸗-Westf. Ztg.“ meldet, schon seit drei Wochen an. Von 10 000 Arbeitern stresken 8000. Sie verlangen Einführung des Achtstundentages und eine Lohnerhöhung von 30 C. Die Bergwerke sind fast ganz in englischen Händen. Die Verluste sind sehr groß.
Kunst und Wissenschaft.
Die Bücherei des Kunstgewerbemuseums stellt für April und Mat in ihrem Ausstellungssaal ornamentale Schriften aus Lehrer, und Schülerkursen des Malers L. Sütterlin aus, die als Beitrag zur Hebung der künstlerischen Schrift für Fachkreise und
Laien von Wert sind. Die Ausstellung ist wochentäglich von 10 Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends unentgeltlich geöffnet.
Die ‚Nachlese in den Kunstsalons“ könnten sich die Ausstellungen betiteln, die jetzt am Schluß der Saison vorgeführt werden;, man begegnet da zuweilen Namen, die dem scharfen Zug der Winters⸗ zeit kaum standgehalten hätten. Bei Keller und Reiner bot die Ausstellung von Werken Ernst Liebermgnns eine wirkliche Ueberraschung; der bekannte Graphiker versucht sich da in Oelmalexei, vielfach mit Geschick. Ist es nun der Rest der illustratorischen Be⸗ gabung oder unsere Vorstellung von den dekorativen Lithographien des Künstlers, die man störend empfindet, immerhin, erfreu⸗ lich ist die Wucht, mit der er sich rein malerischen Auf⸗ gaben zuwendet. Die häufigen Wiederholungen der Atelier⸗ szenen wirken durchaus nicht eintönig, weil in ihnen immer ein neues Thema, sei es in der Beleuchtung, sei es in der Farben— zusammenstellung, gestellt wird. An diesen zähen Versuchen aber kann man wieder einmal ermessen, wie weit der Weg ist vom Illustrieren zum Malen; Landschaften mit Burgen und Eichenwäldern merkt man noch deutlich die Uebersetzung aus dem zeichnerischen Stil an, wogegen Blder, wie etwa „Modellpause“ schon vollkommen frei gesehen sind. Professor Engel schadet sich vielleicht in demselben Maße, wie die Gleichheit der Gegenstände auf seinen Bildern diese leicht erkennbar macht. Er kann wirklich noch ganz andere Landschaftsstimmungen, als Dünen mit Friesinnen, gut wiedergeben. Der Düsseldorfer Ophey verfucht es mit den bewährten Mitteln der Partikel- malerei, den hellen Tupfen; diese Art könnte vielleicht sehr überraschen, wenn sie jetzt, nicht ermüdend oft angewendet würde. Es ist ja nicht zu leugnen, daß damit daz bewußte Flimmern der Atmosphäre leicht zu erreichen ist, trotzdem scheint Ophey über gewisse dekorative Wirkungen nicht herauszukommen. Es genügt nicht, im Katalog zu verzeichnen: Pofitano, bei grauem Wetter“ und dann wieder, si
lo
Positano, in Sonne“; man möchte bei dieser wesentlich impressionistischen Methode auch die feuchte Luft spüren und den prallen Sonnenschein fühlen können. Und so bleibt zuletzt doch nur der Eindruck einer allerdings virtuos gehandhabten Technik, auf die sich ein Künstler doch niemals festlegen sollte. Des Finnen Liipola Plastiken erfreuen durch männsiche, gesammelte Kraft des Ausdrucks; am bezeichnendsten für den Künstler ist die mit dem Staagtepreis ausgezeichnete ‚„Erwachende Energie“, die in der Dynamik des Aufbaues an Rodinsche Schöpfungen heranreicht.
Bei Schulte ist eine Reihe italienischer und anderer Landschaften Dil 's ausgestellt. Man kann von einem Sechziger nicht gut Fort— schritte und Entwicklung verlangen; läßt man einmal seine ungemein feine Stimmungsmalerei durch Vereinfachung und Zurückführung aller Farben auf graugelbe Klänge gelten, dann kann man freilich bewundernswert finden, wie ein Kanalgäßchen in Chioggia einem Abend im Dachauer Moor ähnlich sehen kann. Der Frankfurter Gudden zeigt in seinen Studien aus Spanien einen kräftigen Sinn für Farbe und schwingt sich in dem „Dengler“ zu einem großen Stil auf, der ebenso auf. Millets, wie etwa auf van Goghs Schultern ruht. Er schreckt nicht vor den verwegensten Farben zurück und spürt lieber heikle Beleuchtungen auf, ehe er einem als „kitschig“ verschrieenen Thema aus dem Wege ginge Das Porträt ist von einer erstaunlichen Frische und Bravour. Der junge Münchner Buchner hat seinen Stil noch nicht gefunden; er pendelt zwischen der Münchner Sezession, der Scholle! und Zügel, ohne sich recht entscheiden zu können, wo er hingehört. Da ist sein Landsmann Mayrshofer viel zielbewußter; seine Kreidezeichnungen, mit denen er erst vor einigen Jahren hervorgetreten ist, gehören zum Feinsten, was bei uns darin geschaffen wird. Seine Rennszenen stehen den besten Liebermanns nicht nach, seine Frauenakte heben sich sammetweich pon dunklen Hintergründen ab, und in seinen Teufelsgestalten vereinigt er den unfehlbaren Strich eines Kley mit dem grimmigen Humor von Th. Th. Heine. .
Technik.
In einer gestern unter dem Vorsitz Seiner Königlichen
Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen im Herrenhause fagenden Versammlung, der u. a, die Herzöge von Ratibor und von Arenberg, der Admiral von Hollmann, die Ministerialdirektoren D. Dr. Raumann und Dr. Schmidt, der Präsident des Kaiserlichen Pateniamts Hauß, der Geheimrat Hergesell, der Geheime Regierungs⸗ rat Dr. von Böttinger, der Vorsitzende des Deutschen Luftfahrer—
industrielle und Offiziere beiwohnten, wurde eine „Wissenschaft⸗ liche Gesellschaft für Flugtechnik“ gegründet, der sofort weit über hundert Mitglieder beitraten. Es wurde ein Arbeitsausschuß von 24 Herren gebildet, der die Satzungen der Gesellschaft ausarbeiten soll. Der Kaiserliche Aeroklub bat seine Räume und Beamten der neugegründeten Gesellschaft zur Verfügung gestellt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Deutscher Burgunder.
Ueber die Frage, ob die Bezeichnung ‚Deutscher Burgunder“ für einen Wein, der aus in Deutschland gewachsenen Trauben der Bur⸗ gunder Rebe gewonnen ist, zulässig sei, hat sich der Reichskanzler, Reichsamt des Innern, folgendermaßen geäußert:
Als „Burgunder oder Burgunderwein“ bezeichnet man all⸗ gemein die einen Weltruf genießenden Weine aus dem ehemaligen Herzogtume Burgund, besonders die Weine von den Hängen der Cote d'or. Die Bezeichnung „Burgunder“ ist also eine geographische Bezeichnung. Im gewerbsmäßigen Verkehr mit Wein dürfen aber geographische Bezeichnungen nach § 6 des Weingesetzes nur zur Kennzeichnung der Herkunft verwendet werden. Die Benennung eines deutschen Weines als „Burgunder“ oder „Burgunderwein“' ist deshalb unzulässig und strafbar. Durch den Zusatz deutsch“ wird dem Namen , Burgunder“ der Charakter als geographische Herkunftebezeichnung nicht genommen. Die Bezeichnung „Deutscher Burgunder“ erscheint darum, von ihrem irreführenden Widersinn ganz abgesehen, für deutschen Wein alt ebenso⸗ wenig zulässig, wie die einfache Bezeichnung „Burgunder“. Dieselbe Auffassung vertritt das baverische oberste Landesgericht, das durch Urteil vom 17. Oktober 1911 entschieden hat, daß ein Wein, der in Griechenland von Reben gewonnen wurde, die aus Malangga dort⸗ hin verpflanzt worden waren, nicht die Bezeichnung „Griechischer Malaga“ tragen dürfe. Ebenso hat das Reichsgericht in einem Urteil vom 18. Mai 1911 ausgesprochen, daß die Strasbestimmungen des Weingesetzes auf solchen Traubenmost Anwendung fänden, der unter der Herkunftsbezeichnung ‚Tokayer' in den Verkehr gebracht wird, aber nicht aus dem ungarischen Weinbaugebiete Tokay stammt, sondern aus Trauben gewonnen wurde, die in Rheinhessen gewachsen sind und dort ‚Tokayer Trauben“ genannt werden.
Bon dem hier behandelten Falle der Benennung des Weins verschleden ist es, wenn zur Kennzeichnung der CFigenart des Erzeug— nisses einer einwandfreien geographischen Herkunftsbezeichnung der Name der Rebsorte beigefügt wird, aus der der Wein gewonnen wurde. Eine solche Angabe würde mit dem Weingesetz auch dann nicht im Widerspruche stehen, wenn die Rebsorte nach ihrer wirklichen oder vermeintlichen Heimat benannt ist, vorausgesetzt allerdings, daß diese Angabe in einer Weise angebracht wird, daß die Mißdeutung,
als handle es sich um die Herkunft des Weines, vermieden bleibt.“
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs und Staats⸗ anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition
während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Niederlande.
10. April 1912, 12 Uhr. Intendantur der JI. Haag, im Geschäftszimmer der Militärbäckerel: Lieferung von 70 000 kg harten und 70 000 kg weichen Weizens. Die Bedingungen sind für R106 Fl. bei der Firma Gebr; van Cleef im Haag erhältlich.
15. April 1912, 3 Uhr. Im Gemeindehaus zu Dirks land (Provinz Südholland): Lieferung von 1685 ebm holländischen oder preußischen Unterhaltskieses und von 95 chm Basaltschlags. Das Besteck ist gegen Zahlung von 0,50 Fl. bei dem Bürgermeister C. Zaayer zu Dirksland erhältlich. ;
16. April 1912, 2 Uhr. Königlich niederländisches Kolonial. ministerium im Haag: Lieferung nachstehender Gegenstände; Besteck Lit. F 17: Flußeisen, Besteck Lit. V 17: verzinktes Eisenblech und Eisenwellblech für Dachbekleidung, Besteck Lit. WM 17: 1 Brücke für den gewöhnlichen Verkehr von 30 m Spannweite und 3m Breite zwischen den Geländern, 2 Brücken für den gewöhnlichen Verkehr von 30 m Spannweite und 4 m Breite zwischen den Geländern, Besteck Lit. T I7: asphaltierte gußeiserne Buchtstücke mit Flanschen und Muffen und geraden Röhren. Die Bestecke liegen auf dem Kolonial. ministerium zur Einsicht aus und sind für 2.56 Fl. für das Besteck Lit. W 17 und fur je 1 Fl. für die anderen Bestecke daselbst erhältlich.
Division im
Belgien. Lastenhefte können, wenn nicht anders vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.
10. April 1912, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von 000 Ifd. Meter rotes Tuch, 2000 If. Meter Samt, 300 lfd. Meter blaues Tuch, 5500 Posamenteneinsätze für die Staatsbahnen. Spezial⸗ lastenheft Rr. 713. Eingeschriebene Angebote zum 6. April.
16. April 1912, 11 Uhr. Ebenda: Lieferung von eisernen Heizröhren für Dampfkessel der Dampfer in Ostende. 17400 Fr., Sicherheitsleistung 1760 Fr. Speziallastenheft Nr. 1204. Ein⸗ geschriebene Angebote zum 6. Apiil. . .
10. April 1912, 1 Uhr. Ebenda: a. Lieferung von 26 490 neuer gegen Zurücknahme von alten messingenen Heizröhren, 9 Lose; b. Zurücknahme von 510 0b0 kg alter messingener Heizröhren und Rohrstummel gegen Zahlung, 18 Lose; C. Lieferung von 27 800 neuen messingenen Heizröhren gegen Zahlung, 9. Lose. Speziallastenheft Nr. 718. (
12. April 1912, 3 Uhr. Hötel communal in St. Gilles bei Brüssel: Lieferung und Einrichtung einer Kälteanlage für den Clektrizitätsdienst. Sicherheitsleistung 1500 Fr. Lastenheft zum Preise von 2 Fr. vom Stadtsekretariat. Eingeschrlebene Angebote zum 11. April. . .
15. April 1912, 12 Uhr. Bzrse in Brüssel. i größerer Mengen alten Stahls, Eisens, Kupfers usw. oð dose. geschriebene Angebote zum 13. April. Spezialavis Nr.,
17. April 1512, 12 Uhr. Ebenda; Lieferung von 15 Wasser szulen dentschen Systems. 1 Los. Sicherheitsleistung 1000 Fr. Spezialapvis Nr. 148. Eingeschriebene Angebote zum 13. April.
17. April 1912, 12 Uhr. Ebenda Lieferung von 30 Wasser⸗ säulen, System Majolini. 2 Lose. i 900 Fr.
l Sicherheits leistung 9 Speztalavis Nr. 149. Eingeschriebene Angebote zum 13. April. 20. April 1912, 11 Uhr.
Hötel des Bouanes in Antwerpen: Lieferung von 700 00 kg Briketts für die Zollbehörden in Ant⸗ werpen und Lillo. Eingeschriebene Angebote zum 19. April an Monsieur 16 Directeur des Contributions directes, Douanes et accises in Antwerpen; Sscherheitsleistung 16500 Fr. Südafrikanische Union.
29. Mai 1912, 12 Uhr. Die Union Government Gazette Nr. 206 vom 77. v. M. enthält auf Seite 1369 ein Ausschreiben für die Lie= ferung von Schlapphüten, Helmen mit Ueberzügen und Schirmkappen an die Post⸗ und Telegraphenverwaltung der südafrikanischen Union in der Zeit vom 1. Juni d. J. bis 31. März 1915. Muster können beim High Commissioner for the Union of South Africa, 32 Victorsa Street, London 8W., eingesehen werden. Die Angebote müssen spätestens am 29. Mai d. J., Mittags 12 Uhr, im Besitz des „Chairman of the Tender Board“, P. O. Bor 371, Pretoria, sein. Deutsche Fabrikanten, die sich für die Lieferung interessieren, werden gut daran tun, ihr Angebot durch Vermittlung einer in Südafrika niedergelassenen Firma einzureichen. Ebenso empfiehlt es sich, die Lieferungsbedingungen und die für die Qfferte zu verwendenden Formulare durch Vermittlung einer Londoner Firma oder des Kaiferlichen Generalkonfulats in London vom High Com⸗ missioner der Union in London zu erbitten. Näheres über die Art und Menge der zu liefernden Gegenstände beim Reichs anzeiger und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Land⸗
Zurücknahme Ein
verbandes General von Nieber, der Major, Professor von Parseval
gericht zur Beilegung des Kampfes im Schneider—
sowie zahlreiche Vertreter der Luftfahrt und Lufterforschung, Groß⸗
wirtschaft ).