II. daß, solange Oberversicherungsämter und Versicherungs⸗ ämter noch nicht errichtet sind, auf Grund des Artikels 7 des Einführungsgesetzes zur Reichsversicherungsordnung
A. die nach 8 30 der bisherigen Satzungen der Arbeiter⸗ pensionskasse für die einzelnen Eisenbahndirektionsbezirke er⸗ richteten „Schiedsgerichte für die Arbeiterversicherung“ alle Aufgaben der Oberversicherungsämter,
b. die Bezirksausschüsse die Aufgaben der Versicherungs⸗ ämter (vergl. zu ) erfüllen.
Soweit nach den Vorschriften der Reichsversicherungs—⸗ ordnung die Versicherungsämter im Beschlußverfahren (Beschluß⸗ ausschuß) zu entscheiden haben, ist das gleiche für die Bezirksausschüsse angeordnet, die zu diesem Zwecke aus ihrer Mitte einen Beschlußausschuß bilden, der aus dem Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter und aus zwei in geheimer Wahl gewählten Mitgliedern besteht.
Berlin, den 3. April 1912.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten. In Vertretung: Stieger.
Versetzt sind: der Oberregierungsrat Bod enstein, bisher in Essen, als Oberregierungsrat zur Eisenbahndirektion nach Erfurt; — die Regierungs⸗ und Bauräte Matthaei, bisher beim Eisenbahnzentralamt in Berlin, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Frankfurt (Main), Biedermann, bisher in Altona, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenbahn⸗ direktion nach Saarbrücken, Lauer, bisher in Stettin, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Kattowitz, Sachse, bisher in Saarbrücken, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Magdeburg, Max Meyer, bisher in Berlin, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenhahn⸗ direktion nach Altona, Teuscher, bisher beim Eisenbahn⸗ zentralamt in Berlin, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenbahn⸗ direktion nach Kattowitz und Weinnoldt, bisher in Cöln, als Oberbaurat (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Essen; — die Regierungsräte Marx, bisher in Magdeburg, als Mitglied des Eisenbahnzentralamts nach Berlin, Dr. Alfred Beyer, bisher in Halle (Saale), als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Frankfurt Main) und Quaatz, bisher in Essen, als Mitglied der Eisenbahn⸗ direktion nach Posen; — der Geheime Baurat Stimm, bisher in Danzig, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Stettin, der Eisenbahndirektor Schwertner, bisher in Kattowitz, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Erfurt; — die Re⸗ gierungs⸗ und Bauräte Klotzbach, bisher in Kattowitz, als Mitglied des Eisenbahnzentralamts nach Berlin, Robert Müller, bisher in Bromberg, als Mitglied der Eisenbahn⸗ direktion nach Magdeburg, Bund, bisher in Magdeburg, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Elberfeld, Arnold Staud, bisher in Cassel, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Cöln, Scheer, bisher in Altona, als Mitglied der Eisenbahn⸗ direktion nach Berlin, Strahl, bisher in Berlin, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Königsberg (Pr.), Ziehl, bisher in Kiel, als Mitglied (auftrw. des Eisenbahn— zentralamts nach Berlin, Brede, bisher in Meiningen, als Mitglied (auftrw der Eisenbahndirektion nach Cassel, Schwarzer, bisher in Opladen, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Saarbrücken, Kleitsch, bisher in Hamburg, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Danzig, Engel ke, bisher in Nordhausen, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Magdeburg, Flume, bisher in Hagen, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Stettin; — die Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufaches Briegleb, zhisher in Bentschen, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahn— direktion nach Saarbrücken, Lohse, bisher in Halle (Saale), als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Hannover, Kümmel, bisher in Aachen, als Mitglied (auftrw.) der Eisen— bahndirektion nach Frankfurt (Main), Emil Schultze, bisher in Magdeburg, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Bromberg, Graebert, bisher in Glogau, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Danzig, der Regierungs⸗ baumeister des Hochbaufaches Dr.Ing. Holtmeyer, bisher in Cassel, zur Eisenbahndirektion nach Magdeburg; die Regierungs⸗ und Bauräte Sluyter, bisher in Stettin, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 3 nach Breslau, Jahn, bisher in Münster, als Vorstand des Eisenbahnbetriebs⸗ amts 1 nach Posen, Genz, bisher in Breslau, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 2 nach Glogau, v. Bichowsky, bisher in Görlitz, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Sagan, Karitzky, bisher in Paderborn, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Kiel, Kohlhardt, bisher in Wittenberge, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts 4 nach Berlin, Fietze, bisher in Lauban, als Vorstand des Eisenbahnwerkstättenamts nach Greifswald und Brosius, bis⸗ her in Cöln-Deutz, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Paderborn; — die Regierungsbaumeister des Eisenbahn⸗ baufaches Wilhelm Kühn, bisher in Lyck, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts nach Krotoschin, Hülsner, bisher in Königsberg (Pr.), als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 2 nach Halle (Saale), Sander, bisher in Insterburg, als Vor⸗ stand des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Aachen, Neubarth, bisher in Hirschberg (Schl.), als Vorstand des Eisenbahnbetriebs⸗ amts nach Goslar, Dieckh oven, bisher in Königsberg (Neum.), nach Rheine als Vorstand des dorthin verlegten bisherigen Eisenbahnbetriebsamts Münster 1, Theodor Sauer, bisher in Lauenburg (Pom.), als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts nach Hirschberg (Schles.), Andreas Hansen, bisher in Cöln, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Neuwied, Urbach, bisher in Mühlhausen i. Thür., als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Insterburg, Hallensle ben, bisher in Königsberg (Pr.), als Vorstand (auftrw.) des Eisen⸗ bahnbetriebsamts 1 nach Magdeburg, Kirberg, bisher in Elber⸗ feld, als Vorstand (auftrw. des Eisenbahnbetriebsamts nach Bentschen, Liebetrau, bisher in Saarbrücken, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Ratibor, Lipp⸗ mann, bisher in Breslau, als Vorstand (auftrw.) des Eisen⸗ bahnbetriebsamts 10 nach Berlin, Niemeier, bisher in Katto⸗ witz, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Königsberg (Pr.), Paul Lehmann, bisher in Heusweiler, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts nach Lauenbur (Bom), Marder, bisher in Berlin, als Vorstand . des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Lyck, Johlen, bisher in Königsberg (Pr.), als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebs⸗ amts nach Königsberg (Neum.); — die Regierungsbaumeister des Maschinenbaufaches Brunner, bisher in Dirschau, als Vor⸗ stand des Eisenbahnmaschinenamts nach Elberfeld, Burtin, bisher in Limburg (Lahn), als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts 2 nach Berlin, Albinus, bisher in Breslau, als Vorstand des Eisen⸗ bahnmaschinenamts nach Nordhausen, Velte, bisher in Altena,
als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Disseldorf, Reutener, bisher in Trier, als Vorstand des Eisenbahn— maschinenamts nach Limburg (Lahn), Ruthe meyer, er. in Sagan, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Görlitz, Rutkowski, bisher in Recklinghausen, nach Star— gard Pom.), als Vorstand eines Werkstättenamts bei der Eisenbahnhauptwerkstätte daselbst, Gaedke, bisher in Tilsit, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Wittenberge, Wieszner, bisher in Greifswald, nach Breslau als Vor— stand eines Werkstättenamts bei der Eisenbahnhauptwerk— stätte 2 daselbst, Dorenberg, bisher in Königsberg (Pr.), als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnmaschinenamks nach Cöln⸗Deutz, Wegener, bisher in Magdeburg, nach Opladen als Vorstand (auftrw. eines Werkstättenamts bei der Eisenbahnhauptwerkstätte daselbst, Riem er, bisher in Stettin, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnmaschinenamts nach Ham⸗ burg, Fil lis, bisher beim Eisenbahnzentralamt in Berlin, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnwerkstättenamts nach Lauban, Helff, bisher beim Eisenbahnzentralamt in Berlin, als Vor— stand (auftrw.) des Eisenbahnwerkstättenamts nach Meiningen, Ernst Braun, bisher in Saarbrücken, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnmaschinenamts 2 nach Trier, Balfanz, bisher in Betzdorf, nach Euskirchen als Vorstand (auftrw.) des daselbst neu errichteten Eisenbahnmaschinenamts, Szulc, bisher in Stettin, nach Osnabrück und Nolte, bisher in Siegen, nach Lingen, beide als Vorstand (auftrw.) eines bei den Eisenbahn⸗ hauptwerkstätten daselbst neu errichteten Werstättenamts, Paehler, bisher in Cassel, als Vorstand (auftrw.) des Eisen⸗ bahnwerkstättenamts nach Recklinghausen, Werner, bisher in Breslau, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnmaschinenamts nach Altena, Lüders, bisher in Berlin, als Vorstand (auftrw) des Eisenbahnmaschinenamts 2 nach Schneidemühl, Wangnick, bisher in Berlin, zum Eisenbahnzentralamt mit Wohnsitz in Danzig, Friedmann, bisher in Witten, zum k zentralamt mit Wohnsitz in Duisburg sowie der Eisenbahn⸗ verkehrsinspektor Rohde, bisher in Lyck, als Vorstand des Eisenbahnverkehrsamts nach Nordhausen.
Uebertragen ist: den Regierungs- und Bauräten Bode, Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts 4 in Berlin, die Wahr⸗ nehmung der Geschäfte eines Mitglieds beim Eisenbahnzentral⸗ amt in Berlin und Köhr, Vorstand des Eisenbahnbetriebs⸗ amts 1 in Münster, die Verwaltung des bisherigen Eisenbahn⸗ betriebsamts 3 (etzigen Betriebsamts 2) daselbst, dem Re⸗ gierungsbaumeister des Eisenbahnbaufaches Voegler, Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 10 in Berlin, die Wahrnehmung der Geschäfte eines Mitglieds der Eisenbahndirektion Berlin sowie den Regierungsbaumeistern des Maschinenbaufaches Crayen in Danzig die Wahrnehmung der Geschäfte des bei der neuerbauten Hauptwerkstätte daselbst errichteten Eisenbahn⸗ werkstättenamtz und Paul Neubert beim Eisenbahnzentralamt in Berlin die Wahrnehmung der Geschäfte des Vorstands des in Berlin errichteten Eisenbahnabnahmeamts.
In den Ruhestand sind getreten: der Geheime Regierungs⸗ rat Fleischmann, Mitglied der Eisenbahndirektion in Frank⸗ furt (Main), die Geheimen Bauräte Garbe, Mitglied des ,, in Berlin, Partenscky, Mitglied der Eisenbahndirektion in Posen, Johannes Müller, Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts in Goslar, und Gette, Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts in Graudenz, der Eisenbahndirektor Kuhlgatz, Vorstand des Eisenbahnverkehrsamts in Nordhausen, sowie der Regierungsbaumeister des. Eisenbahnbaufaches Nipkow, Vorstand der Eisenbahnbauabteilung in Myslowitz.
Versetzt sind: die Regierungs⸗ und r t⸗ Sandmann von Hannover nach Erfurt und Steinicke von Schöneberg nach Stade, die Bauräte Petersen von Montabaur als Vor— stand des Hochbauamts in Arnswalde, Stuckenbrock von Arnswalde als Vorstand des Hochbauamts in Lehrte und Gilowy von Hannover nach Schöneberg, die Regierungsbau⸗ meister Schlathölter von Sorau N. L. als Vorstand des Hoch⸗ bauamts in Geldern, Holm von Lehrte als Vorstand des Hoch⸗ bauamts J Berlin-Potsdam (im Geschäftsbereich der Regierung Potsdam), Innecken von Niedermarsberg nach Helming hausen (im Geschäftsbereich der Weserstrombauverwaltung), Kühn von Wreschen nach Bielefeld, Rüdiger von Bad Nenndorf als Vorstand des Hochbauamts in Rinteln, Wein⸗ rich von Osnabrück nach Bramsche (im Geschäftsbereich der Kanalbaudirektion in Hannover) und Pegels von Mogilno als Vorstand des Hochbauamts in Düren, Land⸗ bauinspektor Lübke von Spandau als Kreisbauinspektor und Vorstand des Hochbauamts in Sorau N. L. sowie die Regierungsbaumeister Dechant von Essen nach Düssel⸗ dorf (im Geschäftsbereich der dortigen Regierung), Tholens von Berlin als Vorstand des Kanalbauamts in Hannover-Linden (im Geschäftsbereich der Kanalbaudirektion Hannover), Mou⸗ malle in Cöln an die dortige Regierung und Böhm von Cassel als Vorstand des Hochbauamts in Schleusingen.
Der Regierungs- und Baurat Schiffer in Gumbinnen ist der dortigen Regierung zugeteilt worden.
Uebertragen ist den Regierungsbaumeistern Hoffmann
(Bernhard) in Berlin, bisher in der Hochbauahteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, die Stelle des Vor⸗ stands des Hochbauamts VI im Geschäftsbereich der Ministerial⸗ baukommission daselbst, Ebel in Hannover die Stelle des Vorstands des Hochbauamts II dortselbst, Schaeker in Berlin die Stelle des Vorstands des Polizeibauamts IX daselbst und Uhlenhaut in Berlin, bisher in der Hochbauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, eine Beschäftigung im Bereiche der Ministerialbaukommission in Berlin. In den Ruhestand sind getreten Geheimer Baurat Peltz in Stade, Regierungs- und Baurat El ze in Erfurt, die Ge⸗ heimen Bauräte Engisch in Züllichau und Bürckner in Berlin und die Bauräte Professor Nitka in Berlin Coll— mann von Schatteburg in Schleusingen und de Ball in Düren.
Dem Baurat Zöllner in Berlin ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste erteilt worden.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts— angelegenheiten.
e J in der medizinischen Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗Universität zu Berlin Dr. Hans Burg— hart, dem Botaniker Max Schulze in Jena und dem Pastor em. Karl Endem ann in Kiel ist das Prädikat Pro⸗ fessor beigelegt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Der Tierarzt und wissenschaftliche Hilfsarbeiter am Patho⸗ logischen Institut der e , Hochschule in Berlin,
minister
Dr. Willy Pfeiler ist zum Leiter der Tierhygieni e,, Bromberg ernannt worden. at n
Die Oberförsterstelle Wildeck im Regierun Cassel ist zum 1. Juli 1912 zu besetzen. Bewerbungen bis zum 1. Mai eingehen. ;
gobenn müssn
Finanzministerium.
Zu Rentmeistern bei Königlichen Kreiskassen sind ernannt. dasele, 34 ; . . . Buchhalter Ziema
, ,, . Molzen aus Koblenz, ; hall Wie . der Steuersekretä Gathmann au
Versetzt sind die Rentmeister bei Königlichen Kreiskassen: Kunze von Otterndorf nach Mülheim a. d. Ruhr Schmuck von Liebenwerda nach Frankfurt a. M“ Kreij
kasse h) 1 Stahn von Waldenburg nach Breslau Greiskasse ) Toepert von Schmiegel nach Waldenburg, Fleisch von Wiedenbrück nach Lüneburg,
Zschache von Gronau nach Einbeck.
Abgereist:
Seine Exzellenz der Präsident des Reichsbankdirektori Wirkliche Geheime Rat Havenstein, mit Urlaub. rium,
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preuszen. Berlin, 6. April. Preußisches Staatsschuldbuch.
Die Eintragungen im Preußischen Staatsschuldbuche sim in der Zeit vom J. Januar bis 30. März d. J. um 106,2 Milliony Mark gewachsen.
Es waren Ende März v. J. A4A4d, 1 Mill. Mark oder 31,6 Prozent
„Dezember v. J. 215,6 33,
, . . ö der gesamten eintragungsfähigen Staatsschuld im Staatsschul buch eingetragen; die kleine Verringerung des Anteilsverhil nisses der Eintragungen an der gesamten Staatsschuld erklär sich aus dem Hinzutreten der Anleihe von 1912.
Die Zahl der Konten hat seit dem 30. Dezember v. J. u 2692 zugenommen. Sie betrug
Ende März v. J... „ Dezember v. J. 59 55 Mär d,, 62243. Neu eingetragen wurden im letzten Vierteljahr 116,3 Millione Mark, darunter allein 74 Millionen Mark 4prozentige Reichs schuld; dagegen unter Ausreichung von Schuldverschreibungen gelöscht zusammen nur 19 Millionen Mark.
Die erheblichen Erleichterungen des Schuldbuchverkehrg
welche das neue Schuldbuchgesetz vom Jahre 1910 ermöglich hat. haben auch in dem letzten Vierteljahr wieder zu einer cn freulichen Zunahme der Benutzung der Einrichtung durch da Publikum geführt. . Die Begründung von Schuldbuchforderungen ist denlb einfach: man zahlt den Betrag durch einen Bankier oder be einer Regierungshauptkasse oder einer Kreiskasse oder auch be einem Postamt auf das Postscheckkonto der Seehandlung (Preuß Staatsbank) „Berlin Nr. 109“ für das Staatsschuldbuch ei und gibt dabei an, für wen die Buchschuld eingetragen und q wen und wie die Zinsen gezahlt werden sollen. Näheres ist q den genannten Stellen zu erfahren. Die Zinsen werden dam je nach Wunsch portofrei zugesandt oder auf ein Bankkon überwiesen, sie können auch bei den Staatskassen oder Reicht bankanstalten abgehoben werden. Für die Eintragung und fil die laufende Verwaltung werden keine Gebühren erhoben.
6 1 66 /
55 111
Der Königlich bayerische Gesandte Graf Lerchenfeld hl Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt d Legationsrat von Schoen die Geschäfte der Gesandtschaft.
Laut Meldung des W. T. B.“ sind S. M. S. „Kol. berg“ am 3. d. M. in Brindisi und S. M. S. „Em den am 4. in Tsingtau eingetroffen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der gemeinsame Finanzminister Dr, von Bilins ki hh wie „W. T. B.“ meldet, eine neue, den Wir kungskrelh des Landeschefs von Bosnien und der Her zegowint und seines Stellvertreters bestimmende Verordnung erlas' Darnach fungiert der Landeschef tatsächlich in allem als C) der Landesverwaltung. Er führt und leitet die Poll beider Länder, wobei er dem gemeinsamen Finn r unterstellt bleibt. Er führt gleichzeitig! Armeeinspeltor den militärischen Oberbefehl im Bereiche . XV. und XVI. Armeekorps, in welcher Eigenschaft er din dem Kaiser unterstellt ist. Durch diese neuen ern aluijn maßregeln soll dem Wunsche der botznischen Legislgtine nn Erweiterung der Landesautonomie zunächst in der Weise ö sprochen werden, daß das selbständige Verfügungsrecht d Landeschefs festgestellt wird.
Frankreich. 1
Der französisch?marokkanische Pr otektorah vertzrag hat laut Meldung des 9) T. B. filzen Wortlaut: .
Die Regierung der französischen Republik und die gin, rung des Sultans haben in der Absicht, in Marokko eine res
leihen,
rung d
Regierung einzurichten, die auf der Ordnung im Innern hte allgemeinen Sicherheit beruht und die die Einführung d Ee men gestattet und die wirtschaftliche Entwicklung des
he sicherstellt das folgende Abkommen getroffen. mes! : Die Regierung der Republik und der Sultan sind . einig, in Marokko ein neues Regime einzuführen, das eee der Verwaltung, der Rechtspflege, der Schule sowie der lichen, finanziellen und militärischen Einrichtungen in sich cha deren Einführung auf marokkanischem Gebiet die fran⸗ it serung als nützlich betrachten sollte. Dieses Regime wird ; öfen Verhältnisse, die Achtung vor dem Sultan, und sein les Ansehen, die Ausübung der islamitischen Religion und n Einrichtungen, insbesondere die der „Habous“, un⸗ lassen. Es wird ferner die Organisgtion eines reformierten lachsen mit sich bringen. Die Regierung der Republik mit der spanischen Regierung über die Interessen ver⸗ gen, die diese Regierung infolge ihrer geographischen Lage und lige itoria en Besitzungen an der marokkanischen Küste besitzt. er wird die Stadt Tanger ihren besonderen Charakter be—
. ber ihr zuerkannt worden ist und ihre städtische Organisation
ihnen. Der Sullan läßt es von jetzt ab zu, daß die
e nsbsishe Regierung, nachdem sie den ö davon benachrichtigt,
denjenigen militärischen Besetzungen gu marokkanischem Gebiet tet die sie als notwendig für, die Aufrechterhaltung der Ordnung ere Sicherheit des Handels hält, und, daß sie jede Polizeiaktion gande und in den mgrokkanischen Gewässern ausübt. Urtikel 3. Die Regierung der Repablik übernimmt die Ver⸗ ihtung, dem Sultan jederzeit ihre Unterstützung gegen jede Gefahr die seine Person oder seinen Thron bedrohen oder die he seiner Staaten gefährden sollte. Dieselhe Unterstützung wird ö Throneiben und seinen Nachfolgern gewährt wenden.
Artikel 4. Die Maßregeln, die das neue Regime des Pro— boats nötig machen wird, werden auf Vorschlag der französischen gierung vom Sultan oder von den Behörden, denen er seine Macht wnägt, verordnet werden. Ebenso soll es mit, den neuen Regle— ztz und den Veränderungen der bestehenden Reglements gehalten nr iel 5. Die französische Regierung wird beim Sultan ich einen Generglresidenten vertreten sein, der alle Machtbefugnisse Republik in Marokko in seiner Hand hat und über die Ausz⸗ es abgeschlossenen Vertrages wachen wird. Der General⸗ enk wird der einzige Vermittler des Sultans hei den fremden utretern und in allen Beziehungen sein, die diese Vertreter mit der srokkanischen Regierung unterhalten. Er wird besonders mit allen gen beauftragt fein, welche die Fremden im scherifischen Reich an= en. Er wird die Macht haben, im Namen der französischen Re⸗ ung alle durch den Sultan erlassenen Dekrete zu billigen und be⸗ it zu geben.
Artikel 6. Die diplomatischen und konsulgrischen Agenten
nkteichs werden mit der Vertretung und dem Schutz der Unter
sen und Interessen Marokkos im Ausland beauftragt werden. Der ian verpflichtet sich, keinen Vertrag, der internationalen Charakter „ohne die vorherige Zustimmung der französischen Regierung ab⸗ zen. gefiel 7. Die französische und scherifische Regierung behalten vor, gemeinsam die Grundlage für eine Finanzreorganisation fest⸗ stzen, welche die den Inhabern der Staatepapiere und öffentlichen pekfanischen Anleihen übertragenen Rechte respektiert, die Ver— sllchkeiten des scherifischen Schatzes garantiert und die Einkünfte Regterung regelmäßig einzieht.
Ürtikel 8. Der Sultan verzichtet darauf, in Zukunft direkt indirekt irgend eine öffentliche oder private Anleihe aufzunehmen Fohne Ermächtigung der französischen Regierung unter irgend einer m eine Konzession zu gewähren.
— Wie von offizieller Seite, obiger Quelle zufolge, ge⸗ let wird, beträgt die Wasserverdrängung der künftigen keadnoughts „Bretagne“, „Provence“ und „Lorraine“ 500 t, die Länge 165 m, die Breite 2, m. Die Aus— ung besteht in zehn 340 inm⸗Kanonen, fünf in der Längs⸗ he angeordneten Panzertürmen, zweiundzwanzig 14 m⸗Kanonen bie in vier Torpedogeschützen. Die Geschwindigkeit beträgt sünoten bei 28 000 Pferdekräften. Die Besatzung wird M Mann stark sein. Der höhere Marinerat hat h die Prüfung der Pläne der beiden Dreadnoughts beendet, in Bau nach dem Flottenprogramm von 1913 in Angriff ommen werden soll. Ueber die Beschlüsse wird Stillschweigen hachtet, da man die Merkmale dieser Dreadnoughts möglichst ze geheim halten will. Die Pläne können übrigens noch e gründliche Aenderung erfahren, falls es sich bestätigt, daß slien die Kiellegung von sechs Ueberdreadnoughts mit 00 t Wasserverdrängung, 25 Knoten Geschwindigkeit und 6 mm-Geschützen beabsichtigt.
Asien.
An Stelle des verstorbenen Barons Ishimoto ist, wie B. T. B.“ aus Tokio meldet, der General Ju saku Uyehara m Kriegsminister ernannt worden.
Afrika.
Vie vom „W. T. B.“ aus Fes gemeldet wird, hat die ichricht von der Unterzeichnung des Protektorats— ertrages bei der Bevölkerung eine kühle Aufnahme ge⸗ nden. Im Landesinnern ist die Unterzeichnung noch nicht kant. Da die Gärung unter den Stämmen schon jetzt gemein ist, so hält man es für möglich, daß die Ankündi⸗ ng, des Protektorats die Lage noch verschlimmert. Die Uilttärbehörden treffen bereits die erforderlichen Maßnahmen. der General Dide ist mit einer Kolonne von Suk el Arba nach m Zemmurgebiet aufgebrochen. = Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Benghasi ikke am 3. d. M. ein Bataillon Infanterie, unterstützt von mem weiteren Bataillon und einer Feldbatterie, auf die nse Suani Osman vor, in der sich seit einiger Zeit sruppen von Beduinen zu verbergen pflegten, um die Be⸗ signgsarbeiten nahe der Oase zu stören. Eine Ab⸗ mung, Beduinen, die alsbald ein wirkungsloses Feuer i die Italiener eröffnete, wurde durch. Infanterie⸗ d. Artilleriefeuer zerstreut. Um 6 Uhr Abends rxückten richtliche Streitkräfte des Feindes, von Coeffig und Sidi user, von wo sie durch das ö eines italienischen Kriegs⸗ Ifen vertrieben worden waren, gegen Suani Osman por. 4 italienische Infanterie, unterstützt von der Feldartillerie den Geschützen der Forts, hielt sie sofort auf und zwang 6. Flucht. Infolgedessen konnten die Befestigungsarbeiten 4 Unterbrechung fortgesetzt werden. Die italienischen Verluste irugen einen Toten und zwei Verwundete. Der Feind hatte wa hundert Tote und Verwundete.
Statistik und Volkswirtschaft.
brgehnisse der Reichgerbschaftssteuer im Reclnungs— ahr 919
h ch der Statistik über die finanziellen Wirkungen des Reichs.
ind te tenergesetze vom 3. Juni 1906 im Rechnungsjahre 1910
ie Hauptergebnisse für das Deutsche Reich folgende: Es beträgt
Na ch
der Anfälle Gesamtreinwert Steuerertrag Zꝛbl 1.
A6 Erwerb von Todeswegen . 105 847 788 777737 52 794 646 Schenkungen unter Lebenden 6180 62 616 433
3991616 zusammen 129 S5 L 394190
aus
d od Js.
Außerdem wurden bei 45 Erwerbsfällen aus Erbschaften von zusammen 63 247 ½ Neinwert 38751 M und bei 23 dergleichen aus Schenkungen unter Lebenden von zusammen 54 202 4 Reinwert an Steuer 4836 S6 niedergeschlagen. — Im Durchschnitt entfällt auf einen ver⸗ steuerten Anfall ein Reinwertbetrag von rund 7600 M mit einem Steuerertrag von rund 507 „.
Es betragen:
bei den die Gesamtverbind⸗
lichkeiten M6
118 263 441
die Gesamt⸗ rohwerte S6 33 071 überhaupt ver⸗ sieuerten Nachlässen 907 041 178 4 665 Schenkungen unter Lebenden. 67 956 434 5 339 g81 zusammen 974 997 612 123 603 422.
Bei dem Erwerbe von Todes wegen weisen die Abkömmlinge 1. Grades von Geschwistern mit 37103 (— 35,05 v. H. der Gesamt⸗ zahl die Höchstzahl aller versteuerten Erwerbsanfälle, dagegen Ge—⸗ schwister mit 2935 000 023 MS (— 37,15 v. H. des Gesamtreinwertes) den höchsten Gesamtwertbetrag auf, während den größten Steuer⸗ betrag die auch mit dem höchsten Steuersatze belegten ‚übrigen Er⸗ werber mit 17541 852 S6 (— 33,23 v. H. der ganzen Steuer⸗ summe) oder auf einen Anfall von durchschnittlich 6617 Æ rund S850 S zahlen.
Bei den Schenkungen unter Lebenden entfallen von dem Gesamt⸗ wertbetrage von 62 616 453 ½ allein 25 815 650 A — 41,23 v. H. an mildtätige oder gemeinnützige inländische Stiftungen usmn. Dagegen wird auch hier der Hauptsteuerbetrag mit 1470 011 S — 36,83 v. H. von den „übrigen Erwerbern“ aufgebracht.
Gestundet wurden im Berichtsjahr
an Erbschaftssteuer ; Schenkungssteuer. 320 831 , zusammen 3120798 .
Von der Erbschaftssteuer allgemein befreit und daher in der Statistik unberücksichtigt geblieben sind die Anfälle an Ehegatten sowie Kinder und deren Abkömmlinge, ferner solche unter 500 S, da dieser Betrag als untere Grenze der Steuerpflichtigkeit durch § 11 Ziffer J des Gesetzes festgelegt ist. ö sind statistisch nicht behandelt die steuerfreien Anfälle aller Art aus Schenkungen unter Lebenden. Nach den besonderen Bestimmungen des Gesetzes sind, ab—= gesehen von den Fällen, in denen der Wertbetrag von den Steuer⸗ behörden nicht besonders ermittelt wurde, 23 776 897 M Erwerb von Todes wegen von der Steuer befreit geblieben. Außerdem wurden gemäß § 15 (ganze oder teilweise Steuerbefreiung der land⸗ oder forstwirfschaftlichen Grundstücke) in 13 369 Anfällen 871 388 400 Steuer unerhoben gelassen.
2799 967 S
Zur Arbeiterbewegung.
In der Leipziger Schnellpressenfabrik, vormals Schmiers, Werner und Stein, am Döfener Weg, haben der „Lpz. Ztg. zufolge am i . M. 250 Metallarbeiter infolge Lohnstreits die Arbeit eingestellt.
Aus Essen (Ruhr) wird dem ‚W. T. B.“ gemeldet: Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter hat unter dem 25. März ein Schreiben an den Zechenverband gerichtet, in dem er ihn ersucht, allen, auch den freiwillig Streikenden, die Kontrakt⸗ bruchsstrafen zu rückzuerstatten, da die unschuldigen Familien und auch die Geschäftswelt und dle beteiligten Gemeinden unter dem Lohnausfall am schwersten zu leiden hätten.
Zum Ausstand der sächfischen Bergarbeiter (vgl. Nr. 75 d. Bl) wird dem „W. T. B.“ aus Zwickau gemeldet: Nachdem die Vertreter fast sämtlicher Belegschaften der beiden großen fächfischen Steinkohlenreviere abermals das Königliche Berg⸗ amt als Einigungsamt angerufen hatten, wurde am Donnergtag von dem Vorsitzenden des Einigungsamts zunächst mit den Ver— tretern fast sämtlicher Zwickauer Werke über diesen Antrag ver⸗ handelt. Die Werke lehnten es auch diesmal ab, sich dem Antrag anzuschließen. Sodann wurde von den Vertretern des Bergamts angeregt, die Besprechung zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern unter dem Vorsitze der Bergbehörde über Bei⸗ legung des Ausstands außerhalb des Rahmens des Einigungsamts abzuhalten. Die Vertreter der Zwickauer Werke lehnten auch dies ab, weil sie den jetzigen Ausstand nicht als durch die wirtschaftliche Lage der Arbeitnehmer veranlaßt ansähen, sondern lediglich als eine Machtprobe des soztaldemokratischen Bergarbeiterverbandes.
Im ganzen nordwestböhmischen Braunkohlenrevier war, . W. T. B. zufolge, am 4. d. M. die Einfahrt in die Schächte gemäß dem am Tage vorher fast einstimmig gefaßten Beschluß nahezu normal. Der am 24. März ausgebrochene Ausstand kann als beendigt angesehen werden (vgl. Nr. 84 d. Bl.).
Nach den Feststellungen des ausführenden Ausschußses des eng⸗ lischen Bergarbeiterverbandes sind, laut Meldung des w,, hen; Wiederaufnahme der Arbeit und 244011 Stimmen dagegen abaegeben worden. Da eine Zweidrittelmehrheit sich nicht ergeben hat, empfiehlt der ausführende Ausschuß die Wiederaufnahme der Arbeit, die auch die zum heutigen Sonnabend einberufene nationale Konferenz noch betätigen foll. (Vgl. Nr. 84 d. Bl.) — Ernste Unruhen ereigneten sich gestern nachmittag auf einem Bergwerk bei Dunfermline (Schottland). Auf das Gerücht hin, daß dort einige Leute Kohlen gefördert hätten, versammelten sich eiwn 10 000 Personen beim Ein⸗ gang der Grube, beschädigten die Maschinenanlagen und warfen gegen tausend Fensterscheiben der Werkgebäude ein. Mehrere Polizei⸗ beamte wurden verletzt.
(Weitere ‚Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Kunst und Wissenschaft.
Zur Eröffnung der XXIV. Ausstellung der Berliner Sezefs ion hatte sich am Donnerstag ein außerordentlich zahlreiches Publlkum in dem Ausstellungs gebäude am Kurfürstendamm ein⸗ gefunden. An Stelle des Präsidenten Lovis Corinth, der zur Er⸗ holung von schwerer Krankheit im Süden weilt, begrüßte der zweite Vorsitzende, Professor August Kraus die Anwesenden mit einer kurzen Ansprache. Er betonte, daß die Ausstellung, die dies. mal fast nur Werke der Vereinsmitglieder enthalte, mehr als sonst einen örtlichen Charakter trage. Bei den Werken von Nicht⸗ mitgliedern habe die Leitung an ihrem Grundsatz festgehalten, jedem gerecht zu werden, und jungen Talenten den Weg in die Oeffenilichkeit zu erschließen. Besonderen Dank zollte der Redner den Darleihern von Kunstwerken, vor allem dem Direktor Lichtwark von der Hamburger Kunsthalle, und dem Sammler Bernt Grönpold; weiterhin den Stadtverwaltungen von Berlin und Chgrlottenburg, die auch diesmal die Sezession durch Ankäufe zu unterstützen beab— sichtigen. An die Eröffnungsansprache schloß sich ein Rundgang durch die Räume. Man hat diesmal die Bildhauerwerke wieder durch die ganze Ausstellung verteilt und von den Bildern die der zu Gast geladenen Vertreter der juͤngsten Malerei, die sich schon äußerlich stark heraus⸗ heben, im Eingangssaal vereinigt. Wir werden auf die einzelnen Gruppen demnächst zurückkommen. P.
Die Gesellschaft fär Erdkunde in Berlin hält eine allgemeine Sitzung am 13. d. M, Abends 7 Uhr, im großen Saal des Architektenhauses (Wilhelmstraße 92). Der Oberleutnant
von Wiese und Kaiferswaldau wird über Bangassu, Rafai und Semio, die drei greßen Sultanate Zentralafrikas, (mit Licht⸗ bildern) sprechen.
Am 17. d. M. tritt eine ringförmige Sonnenfinsternis ein, die auch bei uns, einen möglichst wolkenlosen Himmel voraus⸗ gesetzt, zu beobachten sein wird. Um Mittag des genannten Tages nehmen Sonne und Mond zu einander eine solche Stellung ein, daß sich die Durchmesser beider Himmelskörper — von der Erde aus gesehen — nahezu zu decken scheinen. In Deutschland wird während des ganzen Verlaufs der bevorstehenden Finsternis ein beträchtlicher Ring der Sonnenscheibe sichtbar bleiben, die Verfinsterung der Sonne also nicht total sein; nach der Berechnung des astronomischen Bureaus in Paris würde dagegen in Spanien für kurze Zeit eine totale Sonnenfinsternis ein⸗ treten Die Finsternis beginnt für die Erde Vormittags 9 Uhr 54 Minuten L mitteleuropäischer Zeit) in QOsibrasilien, bewegt sich iber Venezuela und den Atlantischen Ozean nach Portugal, geht dann über Spanien, Frankreich, Deutschland und das nördliche Rußland, um in Zentralasien Nachmittags 3 Uhr 15 Minuten ihr Ende zu finden. In Deutschland wird man die Sonnenfinsternis gegen Mittag beobachten können. In Aachen wird sie z. B. um 11 Uhr 57 Minuten, in Berlin um 12 Uhr 3 Minuten, in Danzig um 12 Uhr 17 Minuten beginnen. Die Zone, auf der beit uns die Sonne auf wenige Sekunden ringförmig ver⸗ finstert wird. ist übrigens nur sehr schmal; je weiter ein Ort von dieser schmalen Zone entfernt liegt, desto geringer ist an ihm die Verfinsterung. In Nordwestdeutschland wird die größte Verfinsterung jmmerhin noch mehr als O, 95 vom scheinbaren Durchmesser der Sonne betragen. Zur Beobachtung blendet man das Fernrohr oder das sonst benutzte Vergrößerungeglas mit einer farbigen oder angerußten Glasplatte ab.
Theater und Musik.
Im Königlichen Overnhause findet morgen eine Auf— führung von Richard Strauß' ‚Rosenkavalier“ in der bekannten Be. setzung und unter der Leitung von Generalmusikdirektor Dr. Muck statt. — Am Montag (2. Osterfeiertag) wird Nachmittags 29 Uhr eine Aufführung von ‚Hänsel und Gretel“, in der in den Hauptrollen die Damen Dietrich, Rothauser, von Scheele⸗Müller und Ober sowie Herr Bachmann beschäftigt sind, in Szene gehen. Hierauf folgt das Balleft „Die Puppenfee“. Die mußsikalische Leitung hat der Kapellmeister Dr. Besl. Hieran schließt sich um 77 Uhr Abends eine Aufführung von Carmen“, in der die Damen Rose, Böhm⸗van Endert, Dietrich und Parbs sowie die Herren Kirchhoff, Bronsgeest, Bachmann, Lieban, Habich und Krasa beschäftigt sind. Dirigent ist der Kapell⸗ meister Blech. Am Dienstag, den 9. April, wird die Oper Der Traum“ wiederholt. — Der von der Generalintendantur der Königlichen Schau⸗ spiele bereits angekündigte Zyklus heiterer Opern wird am 30. d. M. seinen Anfang nehmen und, fortlaufend, am Dienstag jeder Woche bis zum 18. Juni weitergeführt werden. Neben dem gewöhn⸗ lichen Abonnement, das bestehen bleibt, wird ein Sonderabonnement für 8 Spielabende ausgegeben, dessen nähere Bestimmungen nach dem Feste bekannt gemacht werden sollen. Vorausbestellungen für einzelne Vorstellungen können nicht berücksichtigt werden. Der Zyklus umfaßt elf. Werke verschiedener Meister, die in nachstehender Reihenfolge, chronologisch geordnet, auf—⸗ geführt werden sollen: Gluck: „Die Maienkönigin? (zum ersten Male); Dittersdorf: „Doktor und Apotheker“ (neu einstudiert); Mozart: „Figaros Hochzeit“; Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“;:; Tortzing: „Der Wildschütz“ (neu einstudiert); Weber: „Abu Hassan“ (neu einstudiert); Cornelius: „Der Barbier von Bagdad“; Wagner: „Die Meistersinger von Nürnberg“; Humper⸗ dinck: „Hänsel und Gretel“; Blech: „Versiegelt“; Strauß: „Der Rosenkavalier“.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen und am Dienstag das Festsplel von J. Lauff. „Der große König“, am Oster⸗ montag das vaterländische Schauspiel „1812“ von Otto von der Pfordten in der bekannten Besetzung wiederholt. Außerdem findet am Dienstag, Nachmittags 3 Uhr, eine Vorstellung zu volkstümlichen Preisen des Festspieles „Der große König“ statt. Die Abendvorstellung an diesem Tage („Der große König“) beginnt um 8 Uhr. — Erckmann Chatrians ländliches Sitten⸗ gemälde „Freund Fritz“ hat bei seiner Aufnahme in den Spielplan ßes Königlichen Schauspielhauses eine so warme und sympathische Aufnahme gefunden, daß sich die Generalintendantur, um vielfach aus den Kreisen des Publikums geäußerten Wünschen zu entsprechen, veranlaßt gesehen hat, das liebenswürdige Stück, auch nach dem Ehrengastspiel des Herrn von Possart, in der ursprünglichen Besetzung, mit Herrn Pohl als Rabbi Sichel, den Damen Thimig und Butze sowie den Herren Clewing, Vollmer und Stange in den anderen großen Rollen, auf dem Spielplan zu erhalten. Die nächste Vorstellung ist auf Donnerstag, den 11. April, angesetzt.
Im Beutschen Theater wird morgen und am Montag, den 15. April „Viel Lärm um Nichts“ am Ostermontag ‚Romeo und Julia“ (mit Alexander Moissi, Gina Mayer und Paul Wegener) aufgeführt. Am Dienstag geht „Turandot“, Mittwoch „Ein Sommernachtstraum', Donnerstag „Penthesilea“! in Szene. Am Freitag wird zum ersten Male Molieres „George Dandin“ auf— geführt, das am Sonnabend und nächsten Sonntag wieder⸗ holt wird. — In den Kammerspielen wird morgen wie am Montag und Donnerstag das Nansensche Lustspiel „Eine glückliche Ehe“ gegeben. Dienstag wird nach längerer Pause wieder Stuckens ‚Lanväl“, mit Friedrich Kayßler, Lia Rosen und Eduard von Winterstein in den Hauptrollen, in den Spielplan aufgenommen. Am Mittwoch und nächsten Sonntag geht .Der Arzt am Scheideweg“ in Szene. Am Freitag findet eine Aufführung von „Gyges und sein Ring“, mit Friedrich Kayßler als Gyges, Mary Dietrich als Rhodope, Paul Wegener als Kandaules, statt. ö.
Das Lefsingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel⸗ plan aufgestellt: morgen abend. Mittwoch, Donnerstag und nächst⸗ folgenden Sonntagabend: Das Friedensfest⸗. Montag und Freitag: „Gudrun; Dienstag: „Der Biberpelz; Sonnabend (Ibsenzyklus, 11. Vorstellung): „John Gabriel Borkman ?.. . .
Im Berliner Theater wird allabendlich die Gesangsposse „Große Rosinen“ wiederholt. Die Nachmittagsvorstellungen (3 Uhr) bringen morgen eine Aufführung der Posse Bummelstudenten /, am zweiken Feiertage des Schwanks „Die Logenbrüder“; am nächsten Sonntag geht Nachmittags „Einer von unsere Leut! in Szene.
Im ' Theater in der Königgrätzerstraße bleiben Die fünf Frankfurter! in der kommenden Woche täglich auf. dem Spielplan. Am Diengtag findet die 100. Aufführung des Lustspiels statt.
In der Kurfürstenoper werden an den Feiertagen, Abends, folgende Opern aufgeführt: Ostersonntag: „Tiefland, Ostermentag: Der Schmuck der lu renn g Dienstag: „Die verkaufte Braut'.— Die Proben zu dem Musikdrama „Oberst Chabert“ sind in vollem Gange, es dürfte am 18. d. M. zum ersten Male in Szene gehen. — Emm mh Destinn wird, wie bereits gemeldet, ibr Gastspiel om 27. April mit 68 6 Der Vorverkauf für sämtliche Gastvorstellungen ist bereits eröffnet.
st gert n ef erf, finden in nächster Woche allabendlich Auf⸗ führungen des Schwankes „Das lauschige Nest' statt. — An beiden Feiertagen geht Nachmittags bei ermäßigten Preisen der Schwank „Die Damen des Regiments“ in Szene.
Mannigfaltiges. Berlin, 6. April 1912.
A. F. „Weltbäder an europäischen Küsten (don Ham⸗ burg nach Lissabon)' ist der neue Vortrag betitelt, den am Mittwoch⸗
abend die „Urana“ einer eingeladenen Gesellschaft darbot. Wenn