K Sachsen.
Zweite Kammer hat nach einer Meldung des in ihrer gestrigen Sitzung en 25 konservative egierung zu ersuchen,
en einen Antrag angenommen, die dem Landtage einen een, vorzulegen, wonach kom men unter, 656
berech tigen das
sich gegen den Antrag ausgesprochen.
Großbritannien und Irland. . wurden in der
ru,. An
ragen an die Regierung gerichtet. . gierung gerichtet.
B. berichtet, fragte der liberale
daß die Congokonzefflon der Gebrüder Lever im Deutschen Reichstag am L. Mai als eine Verletzung worden sei, ob die britische Regierung dieser Beurteilung zugestimmt habe und ob die Rechte anderer im Congostaat Handel treibenden englischen Kaufleute ebenfalls von dieser Konzession verletzt würden. Sir dward Grey erwiderte, er habe die Debatte im Reichstage wohl beachtet, habe aber keinen ausführlichen Bericht gelesen. Die den Gebrüdern Lever gewährten e enen seien, wie ihm scheine, keine Verletzung der Eongoakte. Auch seten keine darauf bezügtichen Vorstellungen von britischen Unter⸗ tanen bei ihm erhoben worden.
Auf die Anfrage des liberalen Abg. Alden, ob Sir Edward Grey über die n , Ernennung des Freiherrn von Marschall Bum deutschen Botschafter in London irgend eine Mitteilung machen könne, antwortete dieser, er könne das nicht, da er tatsächlich hierüber von der deutschen Regierung noch keine offizielle Mitteilung erhalten habe. Aber selbst dann, wenn dies der Fall sein würde, könnte er über die Ernennung eines auswärtigen Bolschafterz erst dann sprechen, wenn die fremde Regierung sie felbst veröffentlicht hätte.
Der Abg. Rouald Me Neill (Konf.) fragte Grey, ob ein Ab— kommen mit der ottomanischen Regierung zustandegekom men sei, das sich auf irgend einen Teil der Bag dadhbghn oder auf andere Dinge, die mit der arabischen Küste des persischen Golfs zusammenhingen, bezöge. Der Staatssekretär erwiderte, er müsse dies verneinen, die Verhandlungen über diefe Frage schwebten aber noch.
Hierauf setzte das Haus die Beratung der Homerule⸗ bill fort.
Der Abg. Bonar Law wandte sich heftig gegen die Blll und fragte, mit welchen Gründen der Moral die . es recht- fertigen wolle, daß sie Ulster eine Verfassung aufzwinge, vie diese Provinz verabscheue, und eine Regierung gebe, die ihr verhaßt sei. Es sei ein Akt von Tyrannei. Die Reglerung übe eine Dlktatur aus, aber diese Diktatur sei nur eine papierne und würde in Stücke gehen. Die Bill würde niemals zur Ausführung gelangen, ehe sie nicht dem Urteil des Landes unterbreitet worden set. Der Premierminister Af qu ith ergriff zum Schluß das Wort. Er erklärte, das irische Parlament würde nit der Annahme der Bill die legislative und administigtive Gewalt in allen rein irischen Angelegenheiten erlangen. Die Regierung würde auch anderen Landegteilen gegenüber eine Politik der Uebertragung gewiffer staat⸗ licher Machtvollkommenheiten einschlagen, weil sie eine wirkliche Union wünsche, aber Irlands Anspruch gehe allen anderen vor, weil es sonst k des Königreichs gebe, dem das englische Parlament so
el schulde. .
Die Homerulebill wurde sodann unter großem Beifall der Ministeriellen mit 372 gegen 271 Stimmen ö
der Congoakle bezeichnet
— Wie die Admiralität, 3 Quelle zufolge, bekannt
gibt, ist eine sogenannte sofortige Maxinereserve ein⸗ gerichtet worden, die aus Leuten der Königlichen Flottenreserve unter 37 Jahren bestehen soll, die si freiwillig . melden. Diese Leute können, wenn erforderlich, noch vor der Mobil machung zum Dienst einberufen werden. Sie . jedes Jahr eine 28 tägige Uebung durchzumachen und erhalten während des ganzen Jahres eine Löhnung von 1 Schilling täglich.
Rußland.
Die außerordentliche bulgarische Gesandtschaft gestern vom Kaiser Nikolaus in i lͤieb n tn J und später zur Tafel gezogen worden.
— Die, Reichs umg hat gestern laut Meldung des 321 T. B.“ in dritter Lesung die Gesetzes vorlage, betreffend
as Gouvernement Chelm, mit 145 gegen 87 Stimmen angenemmen. Das Gouvernement Chelm soll nicht dem
Warschauer ö sondern direkt dem Minister des Innern unterstellt werden.
ist empfangen
Italien.
Die Deputiertenkammer setzte gestern di der Wahlreform fort. ö .
Nach dem Bericht des W. T. B. antwortete der Minister⸗ präsident Giolitti unter lebhaftester Aufmerksamkeit ö , verschiedenen Rednern und betonte, af die Zustimmung, die der Gesetzentwurf weit und breit gefunden habe, dle Einstimmigkeit der Ansichten zeige und beredt die Reife des italienischen Volkes für die geplante Reform beweise. Er wäre einst Gegner des allgemeinen Stimmrechts gewesen; er fei aber stets der Meinung gewesen, daß die Wahlreformfragen auf eine radikale Weise gelöst werden müßten, und habe diese Reform für einen Fundamental⸗ Punkt seines Programms angesehen. Auf die Idee des Gesetzes ein⸗ an bemerkte er, man könne den Arbeitern, die in diefen Tagen ö Beweise ihrer Vaterlandoliebe gäben, indem sie sich heldenhaft schlägen und sich für das Vaterland opferten, das Stimmrecht nicht versagen. Er erklärte und verteidigte die Einzel⸗ heiten der geplanten Reform und hob hervor, daß es ein roßer Schritt set, die Zahl der Wähler von drei Millionen auf acht Miller en zu erhöhen. Zu der Frage des Frauenstimmrechts bemerkte der Ministerpräsident, er fei kein Gegner des Frauenstimmrechts in gewissen erwastungsfragen, aber er halte es für vollkommen verfrüht, sechs Millionen Frauen das politi che Stimmrecht zu geben in einem Augenblick, wo schon die Zahl, der männlichen Wähler um fünf Millienen vermehrt werde. Er bekämpfte das Kisten⸗ wahlsystem und das Proportionalwahlsystem, daz ez in Italien unmöglich machen würde, in der Kammer eine enügende Mehrheit . bilden, die die Regierung stützen könnte. i pro⸗ portiongle Wahlsystem sel eine Frage, die des Studlumntz wert, aber 6 gesetzmãßigen ö noch nicht reif sei. Der Frage des
eferendums stehe er n cht, ablehnend gegenüber, aßer in einem so großen Lande, wie Italien, würde daz pelitische Referendum nur schwer zu Praltischen und nützlichen Ergebniffen führen. Wenn die Wählerschaft zu fünf Achteln aus Arbeitern und Bauern zusammengesetzt fei, fo warde das Parlament lebhafter die Pflicht fühlen, sich mit Fragen der arbeitenden Klassen zu beschäftigen, besonders mit ragen der Land⸗
bebölkerung, und würde auch seine Pflicht darin sehen, mit größter . . ch den Fragen des Unterrichts, der Erziehung und der
wirtschaftlichen und sittlichen Hebung dez Proletariats zu widmen. r bemerkte. ferner, wenn bie Kberale Partei auf der Höhe ihrer Aufgabe stände, hätte sie nichts von
Ein⸗ M von der Staatseinkom mensteuer werden, ohne daß den in Betracht kommenden Wahl⸗ Wahlrecht genommen wird. Die Regierung hatte
gestrigen Sitzung zunächst . Abg. Wedg⸗ wood, ob der Staatssekretär des 6 Sir Edward Grey wisse,
einges einer
und
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zu erkl
bankn
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halten.
Meldung
genommen, Hinterlegung
Girandon zer entscheidenden
forfschritte erzielt habe, die die Bewunderung der zivil.
Infolge von Zusammenstößen zwischen Truppen und be— waffneten Arnautenhanden ö in k gt worden. Das Gerücht, daß es auch ewegung unter den Albanern gekommen sei, wird laut : des „W. T. B.“ zeichnet. Sie erklärt, die Bewegung be Gusinje, wo die Albaner angeblich ähnliche Vorrechte Ver— langen wie die der Malissoren. Umgegend von Ipek worden, doch ist die und die Ulemas zur
Wie der durch die Kriegsschiffe ten ö
kleinen
a. bootszerstörer besch agnahmten etwa dreißig Segler, Rhodos nähern wollten. mitteln un scheinlich
(
ären,
richten von einem Verlust der Italiener von tausend Toten und tau unbegründet sind.
Das amerikanisch wie „W. T. B.“ meldet, Abschaffung des schlossen. Etwa 40 Republikaner haben mit den Demokraten gestimmt. Vom R B.“ beim Staats departement wird der General gefang en gehalten und streng bewacht. Die chilen ischen Kammern haben das Gesetz an⸗ durch welches die Banken ermächtigt werden, gegen
toten zu entnehmen, wobei ein festes Wertverhãältnis von einem Piaster gelegt werden soll.
Nach Meldungen des Reuterschen Bureaus“ ist die ö ie man . '. absichtigen, in dem britischen Konfulat uflucht zu suchen. Die telegraphischen Verbindungen mit Hu sind fan 9. ständig unterbrochen.
— Der Prinz Waldemar von gestern in Tokio eingetroffen und hat, wie dem Kaiser einen erwiderte.
Meldungen des „W. T. B.“ und Zemmur bei Ainlorma die Proviantkolennen den Weg ab.
Mekines stehenden
Seglern entkommt.
dazu bestimmt, Flüchtlinge aufzunehmen. . italienische Botschaft in Berlin ist laut Meldung des
Die ö. Streitkräfte, treuten, sammeln sich
ischen Partei abtreten müssen und das sei dann vlitti schloß, er glaube, der Eintritt einer klerikalen he Leben sei etwas Gutes, doch befürchte er weder den en, noch den der sohialistischen Partei, die übrigens, jede Autorität und jede Kraft verliere, sobald sie sich em Interesse des Vaterlandes entgegenstelle. Italien, ven nationalen Lebens seine Einheit so stark be—=
Türkei.
Ipek ein Kriegsgericht
in Djakova zu
von der ö. als unwahr be⸗ chränke sich auf Ipek
Gegen die Albaner in der sind bereits einige Bataillone abgesandt Stadt jetzt ruhig, da auch die Notabeln Ruhe mahnen. Messaggero“ meldet, hat der Admiral Viale sehr strengen Wachtdienst um Rhodos um zu verhindern, daß die türkische Garnison Die Garnison wollte bereits sich allmählich einzuschiffen; aber Ter eg ie sich Die Schiffe waren teils mit Lebens— Waffen beladen, teils waren sie leer und wahr⸗
machen
ermächtigt, auf das formell ste und nachdrücklichste daß die aus türkischer Quelle stammenden Nach⸗
6 Gefangenen auf Rhodos gänzlich
Amerika.
eRepräsentantenhaus hat gestern, mit 120 gegen 49 Stimmen die neuen Handelsgerichtshofes be—
verbreiteten Nachrichten zufolge, die in Washington eingegangen sind, Gomez im Zollhause von Juarez
von Gold aus der Emissionskasse Staats—
Papier gleich 12 Pence Gold zugrunde Ktn.
. rs Lage Die britischen Staatsangehörigen 6e
Preußen ist vor— „W. T. B.“ meldet,
Besuch abgestattet, den dieser ge stern
Afrika.
zufolge sperren die Zaian Straße und schneiden den Zur Verstärkung der in Bataillon K— er⸗ die sich 36. . , von neuem, sodaß mit einem Gefecht in den nächsten Tagen gerechnet wird.
Truppen hat ein
fanterie
Abg. Wahlbew
kraten na Kirchen
diese
die S
hätten d liberalen
ö der Reform zu fürchten. Im gegentelligen Falle würde sie
Belohnun
Reichs tag
einwenden,
Die Schlußberichte über die tags und des der Ersten und
— Auf der Tagesordnung der heutigen 68.) Sitzung des s, welcher der Kriegsminister, General der Heeringen heiwohnte,
von
prüfungen. Die Wahl des berg) wurde nach ohne Diskussion für gültig erklärt.
Die Wahl des Abg. He tragte die 7 Fial,
egung
das Dpfer eines schweren Ünfalls geworden und hahe bis ver h
im Kranken hause weilen mu ö . . nationalliberalen P Wahllokal geschl kurze Wahl reden müssen und se habe auch ein Flugblatt eine Rolle gespielt, wörin den chgesagt ] du sozialdemokratl
an
e Zentrums wöähler ö
Kandid g fůr d
ommission ebenfalls für gültig zu erklären. !
Sachse (Soz.) will gegen den Kommissionsantrag nichts hält aber für nötig, das Treiben der 6
lesen gewesen: i sche lügnerische der anderen Seite daß die Sozialdemokraten diese Gemeinheit begangen hätten, nicht
eben gewesen: Klosterkirche drei Häuf ozialdemokraten d
nur setn; „Alle JZentrumsst unmen für Heckmann! demokratie
von bürgerlichen
Parlamentarische Nachrichten.
gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ zauses der Abgeordneten befinden sich in weiten Beilage.
In⸗ standen zunächst Wahl⸗
Abg. von Trampezyns ki (Pole, 4. Brom⸗ dem Antrage der Wahlprüfungs kom mission
(nl, 5. Arnsberg) bean⸗
Scharfmacher in der
in Bochum zu beleuchten. Der Abg. Heckmann set
arteigänger und ihrer ührer von Wahllokal zu eppt und auf die Rednertribüne getragen worden, um zu halten. Er habe dabei große Schmerzen erdulden geradezu geschunden worden. In dem Wahlkampfe v Sozial demo⸗ war, ez sei an den Innenwänden von katholifchen „Wählt Hue!! Noch nachdem die Partei in elnem Flugblatt sich gegen Behauptung verwahrt. hatte, erschien von ein zweites Flunblatt, in dem die Behauptung,
„Jesus spricht, wählt Hue!“ Auch seien in der 2. en Menschenkot gefunden worden; so hätten e Kirche besudelt, und die Antwort könne Daß die Sozial⸗ diesen Gemeinheiten unschuldig ist, werde auch Blättern bezeugt. Diese elenden Machinattionen massenhaft für den nationai⸗
fehlt störungen entstehen. der Essenbahnberwalt dem Wüns muß Mnister auch bitten, Stolp = Rummelsburg, entstanden sind, zu prüfe
kehrsverbe
maschigen Eisenbahnnetzes ssen; dennoch sei er auf . der sich
fühlbar Recklinghausen über
laufenden Hauptbahnen jenes Gebietes vor allem auch kürzere Verbindung wege schaffen.
ibi us (Soz.) 13 561 Stimmen.
schändung sei ein nichtsnutziger Bubenstreich gewesen, die Sozialdemokratie in den Am Wahltage hahe die artei abreißen lassen. Alle Parteien sollten daß derartige Schmutzereien in Flugblättern beim möglich gemgcht würden. Hoffenilich werde auch die n Partei den Wahlkampf künftig anständiger führen. Abg. Mum m wirtsch. Vgg.):; Wir können es nur , . . der Kollege Heckmann jetzt soweit ul. ehr n f ö e r , nsr n. ,, . kal as der Abg. Sachse vorgebra at, kann der Reichsta ; blicke unmöglich nachprüfen. chetag i Aigen
Der Kommissionsantrag auf Gültigerklärung der Wahl wurde angenommen.
(Schluß des Blattes.)
Augen der Wähler . '.
— Unter den heute zur Verteilung gelangten Dru des Hauses der Abgeordneten befindet . der . des Abg. Borchardt (Soz) gegen seine Ausschließung aus dem, Siungssaal für die Dauer der gestrigen Sitzung. Der Präsident bringt in der Drucksache den Einspruch zur Kenn nig des Hauses mit dem Bemerken, daß er die Abstimmung darüber, ob die Ausschließung gerechtfertigt war, für die Sitzung am nächsten Montag, an dem der stenographische Be⸗ richt über die gestrige Sitzung vorliegen werde, vorschlage. Nach der Eröffnung der heutigen (69.) Sitzun Hauses der Abgeordneten, welcher der ple de j fd lichen Arbeiten von Breitenba beiwohnte, wurde zunächst ein Schreiben des Justizministers von dem Schriftführer Abg. Itschert verlesen, in dem wegen Beleidigung des Abgeordnetenhauses durch den „Eine reaktionäre Affen komödie überschriebenen Artikel des „Vorwärts“ vom 9. April um die Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung des yer— antwortlichen Redatkeurs Albert Wachs bezw. des zu er— mittelnden Verfassers des Artikels gebeten wird? Das Schreiben wird der Geschäftsordnungskommission überwiesen.
Dann setzt das Haus die erste Beratung des Ent eines Eisenbahnanleihegesetzes fort. . ö
Abg. Dr. König (Zentr.) bringt unter großer Unruhe
Hauses, die der Präsident durch Glockenzeichen zu Kö . (Abg. Hoffmann Scez ] ruft: Hier ist kein Wort zu verstehen!) eine Reihe von Eisenbahnwünschen der Stadt Crefeld und des links niederrheinischen Gebiets zur Sprache. Er befürwortet die Cin führung diretter Nachtschnellzüge zwischen dem linken Niederrhein und der Reichshauptstadt und direkter Schnellzüge Amsterdam —Crefeld= Cöln =— Frankfurt a. M. Ferner weist er auf die Notwendigkeit hin, Fine neue Personenzug. und Schnellzuglinie Hamm — Gelsen kirchen Neue Rheinbrücke Mörs Crefeld. PH. Gladbach — Rachen, einen durchgehenden Schnellʒugbverkehr Mörs — Crefeld Neuß == GEöln und einen durchgehenden Eilverkehr Mörs = Crefeld— Wuppertal einzu⸗ richten. Zu diesem Zwecke müsse die Strecke Trompet - Uerdingen zweigleisig ausgebaut, ein zweites Gleispaar für den Personenverkehr zwischen Crefeld (Hauptbahnhof) und Oppum gelegt und eine zwei⸗
gleisige Verbindungslinie von Crefeld ö ö, 9g n Crefeld (Hauptbahnhof) nach Osterath
Anliege
, .
wesertals habe schon lange
nur noch das Stück zwischen Jahren erstrebe man ferner
des Landkreises Göttingen. D Projekt Göttingen — Leinefelde
Abg. von Puttkamer (kons. immer noch das zweite Gleis, o Die Linie Zoll
Standpunkt ste chen der Eisenb der Anschlůsse
auf der Streckhe der Triebwagen
schaffen. Volksp.) befürwortet verschiedene Ver⸗ eid und Solingen. Dem Wunsche der von mehr Schnellzügen, dem legung neuer ö für
wer edner wünscht nach Krähwinkler Brücke zum besseren hausen.
gente. 1. e , ge *. . . — theinisch⸗westsälischen Industriegebie mit Rücksicht auf die große wirtschaft liche . ge, Fegend immer neue Verkehrs bedürfniffe geltend machten. Besonders
sei der Mangel einer direkten Eisenbahnverbindung von
r Herne, Bochum, Hatti = = Id. Diese . werde nicht ö. . ö. ö.
miteinander verbinden, sondern
Abg.
Abg. Bartscher
(Schluß des Blattes.)
——
In (der gestrigen Reichstagser sa tich wahl im Olen hargischfn Wahlkreise mn, in , mnie T. B. meldet, Dr. Wie mer „Fortschr. Vpt) 15 954 46 Stimmen waren un⸗
aten einzutreten. ie Partelleitung habe 500 ie Ermittlung der Schänder ausgesetzt. Die Kirchen.
Polizei alle Plakate der alen nern f,
ten *
Reg. Bez. Arnsberg
Herne, Stadt
Sattingen. ...
GEssen a. Ruhr, Stadt Essen, Land
A468 25. bis So v. H. Bp
Statiftik und Volkowirtschaft.
ö polen im rheinisch⸗-westfälischen Industrie gebiete.
eine bekannte Tatsache, daß schon seit längerer Zeit im
. . Monarchie erhebliche Ansiedlungen von Polen stattgefunden Nach der Volkszählung von 1905 war bereits etwa ein Fünftel in den industriereichsten e n ermittelten Polen dort auch ge⸗ der n. Die Vermehrung der Polen hat seitdem weitere Fortschritte * cht: ihre Zahl stieg in Westfalen von 125 869 im Jahre 1995 auf
* 67 im Jahre 19165, in der Rheinprovinz von 46 936 auf 71 695.
Gs wurden gezählt Polen?) .
vom Tausend der
überhaupt Gesamtbevolkerung
ö
1910 44,24 63, 31
230 98 118, o 167 16,
49,64
4,53 19,95 45,38 122, 28 44,71 20,96 45,78 45,21 216,35
90,00
S8, 87 177, 0]
33,27,
10,07
1890 9, 97 10, 10
50, 99 49, 95 b 8, 24
13,76
O, 4 3,25 6,98 21,83 10,83 497 23,63 741 152,37 26,75 68,79 70,97 7, 97
1,20
1900 28370 3791
187,81 144,28 122, ᷓ
34,72
2,10 9, 98 26, 64 72,91 27, 98 14,95 28,09 32,76 123, 89 S3, 56 50, 90 130,52 22, 35
442
1910 182507 62 624
12404 7269 40 847
119130
198 1982 98722
26 024 1466 2268 6 269 1693
12364
10 834
16 065
25 383 3238
71 695
1900 91 497 26 521
6389 4115 15 495
64 283
66 737 3803 10787 703 1355 1841 1098 3 452 11 095 1880 24 542 1784
25 465
1890 24 207 5 416
716 563 3 988
18 478
11 183 626
1699 177 338
1120 196
2121
2038
1930
7046 492
5 636
in provinz Westfalen
den Kreisen: Recklinghausen, Stadt Buer, Stadt Recklinghausen, Land
den Kreisen:
Hamm i. W., Stadt Hamm, Land.... Dortmund, Stadt .. Dortmund, Land ..
örde, Stadt .... Hörde, Land Bochum, Stadt ... Witten, Stadt.... Herne, Stadt.... Bochum, Land.... Gelsenkirchen, Stadt Gelsenkirchen, Land. Hattingen
Rheinprovinz ... 67 211
7199 8 641
2089 17432 2288
229
1,25 26, 46
0,43 6,34 3,19
8,93
5,22 6b. 08
4,60 93, 72 16,01
19,66
31,37 96, 12
18,66 171,40 29,04
4 528
14 668
12 27 242
23 220
484 2743
176 3 055 1818
Duisburg, Stadt.. Vberhausen, Stadt. Mülheim a. d. Ruhr, Stadt amborn, Stadt ..
inslaken Ein a. Ruhr, Stadt 211 1657 3 805 2,68 13,94 12,91 Essen, Land 1887 9049 17 699] 11,B58 31,85 63, 94.
Absolut am zahlreichsten waren hiernach im Jahre 1910 die Polen in den Landkreisen Recklinghausen (40 847), Dortmund (26 024), Gelsenkirchen (25 383) und Essen (17 699) sowie in den Staytkreisen Hamborn (17432), Gelsenkirchen ((15 065, Recklinghausen (12 404) und Herne (12364. Im Verhaͤltnis zur Gesamtbepölkerung berechnet, ändert sich diese Reihenfolge etwas. Es betrug nämlich vom Tausend die Zahl der Polen in Recklinghausen (Stadt) 230, 98, in Herne (Stadt) Abb, in Gelsenkirchen (Land) 177,91, in Hamborn (Stadt) 171.40, in Recklinghausen (Land) 157,48, in Dortmund (Land) 122,23 und in Buer (Stadt) 118,01 Köpfe.
Von großer Wichtigkeit ist ferner das ziffermäßige Verhältnis von Deutschen und Polen in den einzelnen Gemeinden. In den vorstehend genannten Kreisen waren vorhanden
Ge⸗ mein⸗
den über⸗ haupt
darunter Gemeinden mit mehr als
10 bis 2s bis zo v.
2h Y b sh v g. a Polen Polen
Kreise
Recklinghausen ...... Buer, Stadt
Recklinghausen, L and.... Hamm i. Westf., Stadt... Hamm, Land
Dortmund, Stadt
Dortmund, Land
Hörde, Stadt.
Hörde, Land
Bochum, Stadt
Witten, Stadt
Bochum, Land Gelsenkirchen, Stadt Gelsenkirchen, Land
Duisburg, Stadt
Dberhausen, Stadt
Mälheim a. Ruhr, Stadt. . Hamborn, Stadt ..... 4 Dinslaken.
JJ
. 1 1 3811111 I, .
zusammen *
. iernach hatten bis 1910 die Polen in keiner Gemeinde der Regierung bez irke Münster, Arnsberg und Düsseldorf die Mehrheit; in ä7 Gemeinden waren mehr als 10 bis Jö b. H. und in 6 mehr olen vorhanden. Während die letztere gemeindejahl gegen 1905 unverändert geblieben ist, haben sich die emeinden mit 10 bis 25 v. H. Polen im letzten Jahrfünfte um vermehrt. (Nach der „Stat. Korr.“)
1 1111 Ge ili
——
) Die Zahlen beziehen sich auf den jeweiligen Gebietzumfang.
Zur Arbeiterbewegung.
In Elberfeld sind, wie die ‚Köln. i berichtet, am Mitt⸗ wochgbend in mehreren größeren Speilsewirtschaften die Kellner in . . getreten, da die Inhaber ihre Lohnforderungen abge⸗ ehnt haben.
In Pola ist, wie W. T. B.“ meldet, nunmehr der gll⸗ gemeine Ausstand verkuͤndigt worden, nachdem gestern die Ver= handlungen über die wegen der Mgifeier entlassenen 34 Personen des e nn fakt der elektrischen Straßenbahn mit der Direktion ergebnislos geblieben sind. (Vgl. Nr. II d. Bl.) Die Polizei verbot den Arbeltern die Abhaltung einer Versam mlung unter freiem Himmel und räumte, als das Verbot nicht befolgt wurde, den Platz, wobei gegen die Schutzleute Steine geschleudert und mehrere verwundet wurden. Es wurden 14 Verhaftungen vor⸗ enommen. Die Arbeiter der Gasanstalt und des städtischen gien r tar mr rer haben sich den Straßenbahnern angeschlossen 9 . die Arbeit eingestellt. Nur die Heizer blieben im
ienste.
Eine gestern in South Shiel ds abgehaltene große Ver⸗ sammlung der Seeleute von North⸗Shields und South⸗Shields hat einstimmig eine Entschließung eh in der, wie W. T. B.
erfährt, gegen das Vorgehen des Reederverbandes Widerspruch erhoben wird, das die Klausel 3 des Nordostküstenabkommens verletze, und in der ferner die Reeder der Nordostküste aufgefordert werden, sofort für getreue Ausführung des Abkommens zu sorgen. Andern⸗ falls wurden die Matrosen und Heizer sich auf ihren Schiffen nicht anheuern lassen.
In Moskau waren gestern, W. T. B. zufolge, ho00 Ar— heiter einiger größeren und kleineren Unternehmen ausständig (vgl. Nr. 112 d. Bl.). Die Setzer in mehreren Setzereien, auch bei zwei Zeitungen, legten die Arbeit nieder. Versuchte Straßenkund⸗ gebungen wurden von der Polizei verhindert., Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befinden sich mehrere Studenten, ein Arzt und ein Rechtsanwalt.
Wohlfahrtspflege.
Das Deutsche Zentralkomitee zu r Be kämpfung der Tuberkulose hält am 14. Juni, Vormittags 10 Uhr, im Plenar⸗ sitzungssaal des Reichstagshauses seine Generalhersammlung ab. Auf der Tagesordnuug steht ein Vortrag über. Tuberkuloße—⸗ bekämpfung im Mittelstand. Besondere Einladungen ergehen nur an die Mitglieder. Den interessierten Kreisen stehen in der Geschäftsstelle des Zentralkomitees, Königin Augustag⸗Str. 11, soweit der Platz reicht, Einlaßkarten unentgeltlich zur Verfügung.
Kunst und Wissenschaft.
Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am 265. April unter dem Vorsttz ihres Sekretars 9 Auwers eine Gesamtsitzung, in der zunächst Herr ressel, über römische Medaillons aus der Sammlung des König— lichen Münzkabinetts las. Die Darstellungen auf acht Medaillons aus der Zeit von Hadrianus bis Commodus wurden im Projektionsbild vorgeführt und eingehend erklärt. Das wichtigste Stück ist ein Medaillon des jugendlichen Marcus Aurelius, auf dem das Penatenopfer des Aeneas nach der Landung an der latinischen Küste dargestellt ist. Das Münzblld ist eine etwas freie, in allen wesentlichen Punkten jedoch übereinstimmende Wiederholung eines Marmorreliefs von der unter Augustus in Rom errichteten Ara pacis Augustae (Platte VIII. VIII. Es wird vermutet, daß die auf dem Medaillon neben Aeneas befindliche Figur des Ascanius ur⸗ sprünglich auch auf dem Relief vorhanden war; ihre Stelle dürfte durch die große Bruchfläche bezeichnet werden, die sich vom linken Unterarm des Aeneas bis an das untere Ende der Reltesplatte hin⸗ zieht. — Herr Sachau legte eine Arbeit des ,, Friedrich Schultheß in Königsberg vor; Zurufe an Tiere im Arabischen. — Herr Conze legte im Auftrage der Deutschen ö das von der Gesellschaft herausgegebene Werk vor: Boghasksöi, die Bauwerke, von Otto Puchstein unter Mitwirkung von Heinrich Kohl und Daniel Krencker. Leipzig 1912. Diese letzte große und bedeutende Arbeit, welche unter Otto k Leitung entstand, ist von Herrn Kohl pietätvoll ein Jahr nach Puchsteins Todestage herausgegeben. . .
Die Akademie hat durch die phäilosophisch⸗historische Klasse dem Professor Dr. K in Posen zu Reisen im Interesse der von ihm geplanten Herausgabe der Korrespondenz des Botschafters Baron Peter Meyendorff 1060 A bewilligt und durch die physikalisch⸗mathematische Klasse dem Hauptmann in der 1. Ingenieurinspektion W. Kran 8. in Swinemünde 90 S zur Drucklegung einer Karte des Tertiärs im Vicentin.
In der am 2. Mal unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Roethe abgehaltenen Sitzung der philosophisch-historifchen Klasse las Herr Burdach über „Faust und Moses“. Goethe plante schon 1781, den Schluß seiner Fausttragödie (Vermächtnis, Tod, Grablegung, Kampf zwischen Engeln und Teufeln, Weg⸗ hebung der Seele durch die himmlische Heerschar) nach der im Judasbrief (V. 9), in ibn . und islamischer Ueber⸗ lieferung lebenden Mosessage zu ge talten. Auf die Wieder— aufnahme der lange ruhenden e tun im Juni wirkte seine Studie über den geschichtlichen Moses, die in diesem den Typus des Befreiers und des gewaltsamen Tatmenschen sah. Die Persönlichkeit des Moses, wie sie aus biblischer, hellenistisch,jüdtscher, rabbinischer, neuplatonischer und labbalistischer Auffassung geformt war zu einem Vorbild magischer Theosophie, hat aber auch den Auf⸗ bau des ganzen Faustdramas beeinflußt: dle Beschwörung des Erd⸗ geistes, das Gespräch über den schaffenden Spiegel, den Spiegel der
exenküche, den Monolog in Wald und Höhle, die Sonnenaufgangs⸗ zene am Anfang des zweiten Teilg. — Das korrespondierende Mit⸗ glied Herr Robert in Halle übersandte eine Mitteilung: ‚Zu den Epitrepontes des Menander“. Eins der neu gefundenen Bruch⸗ stücke des Kairenser Papyros hat Lefebvre zur Ergaͤnzung des kreuz weise zerrissenen Blattes D 314, von denen das äußere untere Viertel fehlt, verwenden wollen, 3 Gedanken aber wieder aufgegeben. Das Fragment g aber wirklich an diese Stelle; nur muß es eine Zeile höhergerückt werden, als Lefebvre wollte. Aus dem sich dann ergebenden Zusammenhang fällt auf die Führung der Handlung neues icht. Herr Crich Schmidt übergab die 2. Auflage seiner Charakteristiken, Zweite Reihe (Berlin 1912).
In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldeyer abgehaltenen Sitzung der ꝓhystkalisch⸗mathe⸗ matischen Klasse las Herr Engler über die Verbreitung der afrikgnischen Burseraceen im Verhältnis zu ihrer systematischen Gliederung und die Einteilung der Gattung Com miphora. Vie Kenntnis der Burseraceen, denen man wegen der wertvollen von ihnen abstammenden Harze immer viel . schenkte, ist durch neuere Forschungen im tropischen Afrika
anz erheblich erweitert worden. Von der lange Zeit nur aus dem Inf e e n. bekannten e nnn Canarium kennt man jetzt mehrere Arten im tropische frika, und ziemlich stark ent, wickelt sind in. Westafrika die Gattungen Pachylobus und Santirlopsis. Während man früher Boswellla nur don Vorderindien, Arabien und dem Somalland kannte, sind jetzt solche in größerer Zahl in Ostafrika, einige aber auch im westlichen Sudan nachgewlesen worden. Den ö Bogtwellia entspricht die rein hygrophile Gattung Aucoumoea Gabung. Eine ganz außerordentliche Entwicklung erreicht Commiphora, deren 129 Arten entsprechend dem Verkommen in subxerophilen und xperophilen Gebieten eine große Verschiedenheit in der ö aufweisen. Es zeigt sich, daß mehrfach der Nebergang von fiederblättrigen . zu solchen mit einem Einzel⸗ ö stattgefunden hat. Die Abhandlung wird im 48. Band von Englerg Botanischen Jahrbüchern erscheinen. — Herr Lieblsch legte eine Mitteilung des f. Dr. Erdmann sdörffer in
rof. ; Berlin über l ig ge ere von Granit und Sedimenten,
1797
vor. Hornfels material mischt sich mit granitischem Schmelnfluß tells durch de, i. Aufnahme elnzelner Gemenzteile, i. durch chemische 33 * In den Mischjonen und Injektiongadern reihen sich endogen die Hran selcsoat⸗ an und lokal entstehen pegmatit⸗
ähnliche Varietäten.
Bei den Ausgrabungen, welche die Königlichen Museen mit Er ⸗
laubnis des ägyptischen Servige des antiquités in Theben im Jahre
1810 veranstaltet haben, wurden u. a. zwei schon im Altertum aut
geraubte und harbarisch zerstörte Gräber aufgedeckt. Die Sarg⸗
trümmer und Mumtenreste wurden nach Deutschland geschafft. Hier
ist es jetzt gelungen, den äußeren und den mittleren S arg eines
Hohenpriesters namens Anchpechrod und den mittleren
Sarg seiner Mutter, einer Enkelin des Königs Takelothis J.
(um 800 v. Chr.) zusammenzusetzen; fehlende Teile sind stilgetreu
ergänzt und beide Särge der ägyptischen Abteilung der .
lichen Museen in Berlin überwiesen worden. Wie in dem Malhest
der Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen“ mit
geteilt wird, ist der mittlere Sarg des Propheten des Amonrasonther.
des vierten Propheten der Mut, der Herrin des Himmels, des Vor—
stehers der Ammen des Götterkindes Chons“, namens Anchpechrod,
aus Zedernholz angefertigt. Um den Sargkasten läuft eine in Eben
holz geschnittene und eingelegte Inschrift. Auch der am Kopfende
des Kastens abgebildete Skarabäus und die Haarsträhnen der Perücke
sind aus eingelegten Ebenholjstücken gebildet. Prächtig muß der
leider nur in Bruchteilen erhaltene Sargdeckel gewesen sein. Ünter⸗
halb des sechsreihigen Halskragens, dessen Kranzmuster aus
eingepaßten Elfenbein, und Ebenholzstückchen ee aus rot und grün 6 Knochenplättchen und blauer Glaspaste gebildet ist, sieht man acht fymmetrisch angeordnete Kö.
rechts und links von der Inschrift, die den Deckel ziert. Dis Bilder stellen die Göttin Isis, vor Osiris musizierend, den Verstorbenen in
seinem Priesterornat, betend, den König, wie er Salbe darbringt und
den Goit Osiris dar. Alle diese Bilder sind ebenso wie die Dar-
stellung eines Osirisfetisches auf der Innenseite des Sargbodens in ganz flachem Relief meisterhaft geschnitten; Haar und Schmuck wie die hieroglyphischen Beischriften sind in Kerbschnitt gusgeführt und mit blauer Glaspgste ausgefüllt. — Wesentlich einfacher ist der innere Sarg der „Sistrumspielerin des Amon⸗Ré, der Vorsteherin der Ammen des Götterkindes Chons, Tentbekentafcheket, genannt Temu'. Den Kopf ziert eine Federhaube mit Geierflügeln, die das Ge icht umrahmen. Kopfschmuck, wie Stirnband, Halskragen und Inschrijt sind aus bunten Glasflüssen gebildet. Höchst J sind die bunten Malereien auf dem äußeren kastenförmigen Sarg des Anchpechrod. Sie stellen die Bestattung des Toten und die Totenklage dar. Man it den Sarg auf einem von Stieren gezogenen Wagen; zwei Priester im Ornat schreiten ihm voraus, der vordere hält eine geöffnete Buchrolle. Den Trauerzug empfaͤngt eine Gruppe von Klageweibern mit kurzgeschnittenem, am Scheitel rasiertem Haar, in zerrissenen und geflickten schwarzen Gewändern, mit entblößtem Oberkörper. Ganz rechts erblickt man das Ziel des Zuges, einen mit Grabkapellen übersäten Hügel des westlichen Theben, auf dessen Gipfel ein alter Mann kniet. Bas Bild guf der anderen Sarg—⸗ selte stellt die Nilfahrt des Toten dar. Der Sarg steht unter einem Baldachin auf einem Boot; daneben schwimmt ein Krokodil mit ver⸗ bundenem Rachen, von einer Frau, die im Boote sitzt, an einem Seil gehalten. Wieder begleiten zwei Priester den Transport, dem fünf Klageweiber entgegengehen. Ganz rechts steht die Mumle, von klagenden Angehörigen umgeben; die Frauen haben ihre Gesichter mit Asche bestreut. Die Mumie wird von der mit menschlichen Armen versehenen Hieroglyphe „Westen“ gehalten; die Aegyyter pflegten nämlich ihre Toten in den Höhenzügen westlich des Nil bei⸗ zusetzen. Die beiden Priester sind nur schablonenhaft.¶ge⸗ zeichnet, dagegen ist die Darstellung der übrigen Personen, insbesondere der Klageweiber und des Bootsmannes, in höchsten Grade dramatisch und lebenswahr. Die Bilder sind um so wertvoller, als, von ganz Handwerksmäßigem abgesehen, Malereien aus dem Ende des Neuen Reiches und der anschließenden Uebergangs⸗ zeit, die wir uns als einen Zeitabschnitt des allgemeinen Verfalls vor⸗ zustellen pflegen, bisher nicht bekannt waren. Dꝛiese , zeigen nun, daß in Theben noch im 9. vorchristlichen Ja rhundert die künstlerischen Ueberlleferungen aus der besten Zeit des Neuen Reiches lebendig waren.
Für das Bismarck-Nationaldenkmal war, wie die Ge⸗ schäftsstelle zur Errichtung dieses Denkmals mitteilt, im Januar d. J. an Sammelbeiträgen von Deut schen im Auslande aus 50 Plätzen die Gesamtsumme von 34 bet,24 o eingegangen. Im letzten Pieriel⸗= jahr wurden weitere 19 227,74 M6 von Auslands deutschen aus 40 Plätzen geleistet, sodaß bis jetzt aus dem Auslande im ganzen 53 761, 98 eingegangen sind. Da die Sammlungen im Auslande noch in vollem Gange sind und die Ergebnisse von etwa 600 Orten noch ausstehen, darf auf weitere ansehnliche Beträge gerechnet werden.
Der Verband deutscher Kunstgewerbevereine, der 44 Vereine mit 19 000 Mitgliedern umfaßt, veranstaltet aus Anlaß der Bayerischen Gewerbeschau 1912 in München bom 24. bis 26. Juni d. J einen allgemeinen Deutschen Kunstgewerbetag, zu dem jedermann Zutritt hat. Wichtige Tagesfragen des Kunstgewerbes sollen behandelt werden. Tagesordnungen und Teilnehmerkarten sind durch den Vorort des Verbandes, den Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin W. 9,
Bellevuestraße 3, zu beziehen.
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Wie Triester Blätter melden, haben K auf der Insel Brioni zur Entdeckung mächtiger Ueberreste eines byz an⸗ tinischen Castrums geführt, dessen Mauern 23 m dick sind. Bisher wurde die Eingangspforte zu diesem Castrum freigelegt.
Literatur.
In der Sammlun E. A. Seemann in Lei