1912 / 120 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Ginfuhr

April Januar Mpril

1912 1912 1911

1000

V *

8 SG

Erzengnisse der Land und

Grin nit des Acker⸗ Garten⸗

Tiere und tieri

Erꝛeugnffe . . e Erzeugnisse Erzeugnisse landwirts . er

Erzeugnisse der Rahrunge⸗ u.

Mincralilge und tasstle Roh= 1. H Erden und Steine.

E ö . Steinkohlenteer, Steinkohlen⸗ Zubereitetes Wachs, feste Fett⸗ araffin und ähnliche

nnter Verwendung von Fetten,

Chemische und pharmazentische Erzen

bwaren..

irh, Grundstoffe, K

8 . 6937

. i der inb

, itte! ar⸗

w e ö * . ö . . Künftliche Düngemittel . 8 . seßbedarf und

Chemische und pharmajcutl

Tierische und pflanzliche Spinn⸗ stoffe und Menschenhaare; zugerichtete Schmuckfedern; 6 k , Wolle und andere Tierhaare

Baumwolle... Andere pflanzliche Spinnstoffe Buchbinderzeugstoffe,

Watte Pferde

gien e , , und onstige e

Künstliche Blumen aus Ge⸗

. Mens e een. und Waren da⸗

Abfälle bon Gespinstwaren

, und andere che n. . Natur⸗ erz z cnungt⸗ nnd z 351 984 28 047 409] 1210 668 1025 .

S9 96] 285 930

47 874 203 164

bb 34

iesenbaues. 191 514 182492 740 863 673 984

196 z60 184 261

Nebengewerbe

Genußmittel gewerbe, in den Unterabschnitten A bis D nicht inbegriffen. 2 645

12 59 10 a

stoffe; Mineralul 69 196 13 481 35 839

160162 8 986

263 Ogo 45 7765 126 4093 63 N77

H 478

266 16 40 282 194 409 do 431

40 14

Schlacken, A ; 9 fi ien den ö . und sonstige fossile

teerste und Steinkohlen⸗ . teerstofstec c . 640 2 946 2446

ach ß⸗

sünren, den,. Lichte, andere

waren fen und

Delen oder Wachs

erge⸗ stellte Waren y

10a L

guisse, Farben und

147 591 132261 Sauren, Salze und sonstige Verbindungen

mi Grundstoffe, er n,

anderweitig . Sh 468 6540 1095

97 842 1290

griffen; rische Riechstoffe,

1 052 11 517

Zündwaren⸗ 389

6 Erzeugnisse, anderweitig

nicht genannt. 10 400

Waren darans;

cher und 266 920 84 912

66 ol 5 82 248

39 Ausnahme der Pferde⸗ aare aus der Mähne und dem Schweife) .. 84 189 61 087

18 836

91774 66 837 19 866 aus⸗ leinwand, wasserdichte Ge⸗ webe, Gewebe mit aufge⸗ tragenen Schleif⸗ oder Po⸗ liermitteln; Linoleum und ähnliche Stoff. Filze und nicht genähte Filz waren K . (aus der Mähne oder dem Schweife) und Waren daraus.

enähte Gegenstände aus espinstwaren oder Fil

zen, anderweiti

nicht genannt

spinstwaren, Regen. und

onnenschirme, Schuhe aus Gespinstwaren oder 138 ö71 raus, zugerichtete Schmuck federn, Fächer und Hüte. 2931

1576

12766 h bb2

10 319 5 ho?

und dergleichen.

Ausfuhrwerte

121 925 44934 7746 29 166

36 213

bo 66 5185 2348

bh 763

1794

109 91 16 341

30 349 39 750 3726

1393

1828 4 465

ö 766

3 288

zs zos

418 1609

135 960 170 624

Ginfuhr

Ausfuhr

Januar / April

1912

1811

1000

* .

184 810 n 29 774 2 109 767

116931

.

82 *

21 80

240917 17765 7676 197 959

Besen 1709

12 809

8

101 411 84 481 2209

Blei

461 546

77 207 75 654

141 447 159 491 14297

* X

14 576 Ma

9pꝶ

*

*

6 622 3212

Son

1194

36 032

6 792 6 240

8 413 14966

6 649 11 708

von di . und Silber ilbe Bruch

dederwaren Küůrschnerwaren. Waren aus Därmen Abfälle.. ; stantschuk waren. Waren aus weichem Kau Hartkautschuk kautschukwaren.

Geflechte nnd

Bllrsten. Siebwaren

Waren aus tierischen oder pflanz· lichen Schnitz⸗ oder Former⸗ J

Waren aus tierischen Schnitz⸗

J

waren.

waren.

Wan . . ff .

en nitzstoffen a Holz und i. oder aus anderweitig nicht genannten Formerstoffen

Papier, Pappe und Waren daraus Bücher, Bilder, Gemülde

Waren aus Steinen oder anderen mineralischen Stoffen (mit Ausnahme der Tonwgren) sowie ans fossilen Stoffen.

Tonwaren Glas und Glaswaren

Edle Metalle und Waren daraus . u. Platin⸗

ruch u. Abfälle efen Metallen, Gold⸗ atinwaren)

Gold (Gold,

metalle

und

inn und

Davon

Leder inn Lederwaren, Waren an

i Ausnahme der Hüte und Sparterie⸗ waren;.

Sparterie und Sparteriewaren

Pinsel und

euge..

Reiner Waren Gold Silber. Gegen 1911 mehr

if

r, Sunlher ge

(6

Kůrschuer⸗ 5 Dürmen

chu art⸗

echtwaren auß pflanzlichen Stoffen mit Ans · nahme der Gelpinstfasern. Geflechte (mit Ausnahme der Sparterie) Flechtwaren (m

ren pflanz⸗

tritz zruchftlber, Silberwaren) nue dle Metalle nnd. Waren daraus. Eisen und Eisen Aluminium und legierungen⸗· leilegierung ink und Zinklegierungen Zinnlegierungen (einschließl. des Britannia⸗ metalls) Nickel und Nickell Kupfer und Kupferlegierungen Waren, nicht unter die Ab⸗ schnitte A bis & fallend, aus unedlen Metallen oder aus Legierungen u Metalle

Maschinen, elettrotechnische Er⸗ zeugnisse, Fahrzeuge.

ierun en. lumimum⸗

eglerungen nedler

n n, en, Elektrotechnische Erzeugnisse. Fahrzeuge.. Feuerwaffen, Uhren, zeuge, Kinderspielz euerwaffen . hren. ,, ö Kinderspielzeug.

Unvollstündig angemeldete Waren Zusammen. Reiner Warenverkehr

Gold C33 C=ch. Silber ( 772 a2 - c)

Tonwerl⸗ eug.

Aprll 1911 zus. verkehr.

108 860

S4 32 17 828

189 063 36 447

6313 7159 7 385

20 963 1988 96 457

7 361

26 923 24319 3 538 9 066

160 951 hb 7945 1219 331

183 774

31 873

3 499 7233 8719

17025 3 801 78 531

3192

gs asg 15760 3644 5 ö

9 44gl oz 7 oz 1 957 35

113

2 497 6 46] 9 534 16 615

12 679 ) 3 994

1380 2285 3 36

1269 2205 4 b09

2267 714 17 480

7733

62 164 öl 049 18143 13 571

15 634 1623 2464 6134 b 613

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18 347

oll 99 371 736

4611 8 664 17797

11 824 3111 63 419

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304517 188 481 68 983 47 9653

54 665 5374 8975

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436 16 311 397

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S7 6b h33 26 484 23087

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3 455 236 77933 15 948

3 146 66]

3 oo oz 69 233 18 64h

Iĩ81 542

720 212 20611) 22692 11599

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2787 174 44 962

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2 563 160 ) 15 839 7 11509

35 571 S800 162

93 88

777 901 18 094 4167

I 405 gh

88 83

11330 614 636

6b

bol 366 2784 2886

1 262 327

27 348

) Die Einfuhrwerte werden, soweit sie nicht anzumelden sind, nach den fuͤr das Vorjahr festgesetzten Cinheitswerten berechnet. Für Getreide und Mehl sind besondere Einfuhrwerte festgesetzt. Die

nd anzumelden.

Wertzahlen für die Einfuhr von Wertpapieren (674 ch sind noch nicht festgestellt, für die Ausfuhr werden die angemeldeten Werte noch nicht veröffentlicht.

) ohne Abfälle v 346 fälle von

Berlin, den 13. Mai 1912.

der Goldverarbeitung und Bruchgold, nicht in Barren.

Kaiserliches Statistisches Amt. Delb rück.

ohne

einschl. Abfälle von der Silberverarbeltung, Bruchsilber und Barren daraus.

31

nationalen Schiedsgerichten weiter J Natürli

. Denutscher dteichstag 66 Sitzung vom 18. Mai 1912, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

der Tagesordnung steht die Fortseßung der zweiten

des Entwurfs eines end die Fest⸗

ö, Gch ed hene

ratung

Eiung des Reichshaushaltsetqis fir ge e e, . kommifflon für

zr . 2 zwar des Etats für den Reichslanzl d Reichs lanzlei. Die Beratung beginnt mit Kap. 3 Tit. 1 (Reichskanzler)

5 zwar „Auswärtige olitikꝰ, verbunden mit der Beratung

„Tit. 1 des Kap. 4 der, fortdauernden Ausgaben (Staats⸗

wesär des Auswärtigen Amts).

Abg. Dr. David (Sog) in, seiner Rede, ber ei en Rummer d. Bl. mitgeteilt worden

snsere Diplomatie glaubt immęr noch, die Geheimnistuerei, e meist nichts anderes ist als Wichtigtuerei, gehöre zum diplo⸗ utischen Berufe und sei gewissermaßen . seine Qu mite feng, das ist i. Diese Zeiten. sind vorüber. Man meint scheinbar, die wölomatle fei ein Geschäft, das niemand anders etwas an ehe. Da „Polk aber das ausessen muß, was die Diplomatie eingebrockt hat, p ist es das Recht des Volkes, zu wiffen, was in der Diplomatie vor⸗= zt. Zunächst ist es ein Schaden, raß unsere Diplomatie über die utischaftliche n, politischen und sozialen Verhältnisse des eigenen Endes so schlecht unterr chtet ist. Deshalb tappt sie auch so häufig körben. In Frankreich, England. und Amerika und in anderen lindern mit moderner Verfassung ist es ganz anders, da kommt die gylomatje aug dem Leben des Landes hervor und bleibt ständig mit in in Kontakt. Wir erhalten im Plenum gar keine Auskůnfte. Eelbst die kleinen Anfragen behandelt man so, 3 eigentlich jedem shgeordneten die Lust, weiter solche zu ftellen, bergehen müßte. Aber nr lassen trotzdem nicht locker. Denn dadurch können manche Spitzen miebrochen Und manche Perhetzung „vermieden werden, die durch ghwindelngchrichten entsteht, Auch die vertraulichen Mitteilungen n Kommifston sind gleich Null. Ich halte es für notwendig, daß nir wie in anderen Parlamenten auch hier eine Kommission fur qug⸗ närtige Angelegenheiten einsetzen, in der der Reglerung Gelegenheit geben wird Auskunft zu geben über schwebende Fragen der Pelitik. 5 zuswärtige Lage ist immer kritischer geworden. Es ist deshalb einen engeren Kontakt zwischen Parlament und Diplomatie len. Augenblicklich herrschen auf dem Erdenrund vier sroße Kriegsbrände, und man erlebt überhaupt nicht mehr le? Zeit, wo nicht irgendwo geschossen oder gemordet wird.

Fir begrüßen es mit Freuden, daß die chinesische Monarchie zu⸗

sammengehrochen ist und sich ein modernes taatswesen dort heraus⸗

hildet. Wir billigen es durchaus, wenn unsere Regierung erklärt, leine Polltik mitzumachen, die in die inneren Verhältnisse der jungen zieyublik eingreift. 3 scheint jedoch, daß, dieser Grundsatz der territorialen Unabhängigkeit von russischer Seite keineswegs verfolgt wird. So will man die Mongole ,, zu einem russischen Vafallenstaat machen. 8 ist Rußland in die Lage gekommen, n Persien eine Raubpoliti treiben! zu können. Daran ist die Spannung zwischen Deutschland und England schuld, die Rußland polig freie Dand läßt. Auch die Vorgänge auf dem türkisch⸗ nalicnischen Kriegsschauplatz lassen die Wirkung dieses Spannungs⸗ perhältnisses erkennen. Unser Botschafter, Freiherr von Marschall, ist von Konstantinopel in einem Moment fortgegangen, wo es den ünschein hat, als ob die deutsche Politik in der Turkei zusammen⸗ gebrochen ist. Italien hat eine Anzahl Inseln im Aegäischen Meer besetzt. Das widerspricht eigentlich dem, was man noch vor nicht allzulanger Zeit Italien als Bedingung auferlegt hat, den Kriegs⸗ schauplatz nicht in das Gebiet des türkischen Staates selbst zu tragen. England soll sich nun mit Italien verständigt haben, daß es keinen Cinspruch gegen die Besetzung der Inseln erhebt. Das ist höchst merk⸗ würdig, gehören doch diese Inseln zu dem englischen Einflußgebiet. Es sst klar, daß England dafür auf einem anderen Gebiete entschädigt wird. Das kann nur auf Kosten des Dreibundes geschehen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß unsere wirtschaftliche Bagdadbabn anknüpft, in Konftantinopel sehr verschlechtert wird. In der Kommission bekam ich darüber keine Auskunft, und diese Derden wir wohl auch im Plenum nicht bekommen, Es ist anzu⸗ nehmen, daß wir dort noch weitere n, . bekommen werden. Vie große Frage der auswärtigen Politik is die Herbeiführung eines Hen eitigen Vertrauensverhältnisset zwischen den großen Nationen. Man hat trotz unserer Warnung die J bewilligt und wird sie auch in dritter Lesung bewilligen. Aber wenn etwas geeignet gewesen wäre, Sie in Ihrem Wr shiuß zu erschüttern, 9 sind s die Erklärungen, die vorgestern der englische Marineminister Lord Churchill abgegeben hat. Genau das, was wir vorausgesagt haben, ist erfolgt. Als die liberale Regierung nach dem Burenkrieg wieder in England zur Herrschaft kam, zeigte sie den guten Willen einer Verstaͤndigung mit Deutschland, sie war bereit, das Marine⸗ harder? von 1806 um 150 Millionen zu kürzen. Das ilt auch eschehen. Und was war die Folge der zurückweisenden Haltung eutschlands? Die Wahlen in England standen unter dem Gespenst der Invasion Deutschlands, und der liberalen Re⸗ gierung, blieb gar nichig weiter, ührig, als die Rüstungs⸗ kreibereien mitzumachen. Der englische Marineminister hat erklart, daß für jedes neue deutsche Schiffe zwei englische gebaut würden, und wenn man annimmt, daß in einem Kriege die. Verluste auf jeder Seite gleich . sind, so bleiben, je größer die absolute Zahl der Schiffe ist, um so mehr Schiffe zugunsten Englands übrig Daran ist gar nicht zu zweifeln. Es int aber auch weiter erklaͤrt worden, daß die r gg. Rüstungen fofort stillstehen würden, wenn die deutschen stillstehen. Es ist eine Verständigung jetzt eingeleitet worten, und es wäre sehr wertvoll, wenn wir eine uff über den gegenwärtigen Stand erhalten könnten, asig des deutschen Volkes und osro des englischen wünschen eine solche Vat g, Nur

e s

deren Anfang in ist, fortfahrend:

nötig, berzuste

eine fanatisierte Minderheit treibt fortgesetzt chaupinistische Ver⸗ hetzungen. Gewiß gibt es unter ihnen auch Ideologen. Ein solcher Ideologe war es, der einen arlamentarier zur n, rief, weil er sagte, der . sei ein Hohn auf Gott, auf das Lhristentum und die Menschlichkeit; das war ein Ideologe, der meinen reund Hoffmann deswegen im Abgeordnetenhause zur Qrdnung rief. er auf dem christlichen Grundsatz steht: „Friede auf Erden“, „wer das Schwert zieht, soll durchs Schwert umkommen,, „die Rache ist mein? ÜUfw. ufw., und dann doch den Krieg in Schutz nimmt, weiß anz genau, was er damit tut und will; es sind die Geschãfts⸗ die profitpatrioten, die sich ihr Christentum auf diese Weise zurechtlegen. Aber selbst vom kapitalistischen Standpunkt ist es notwendig den Krlegshetzern das Handwerk zu legen, denn jeder Krieg vernichtet unendliche erte un 19 die Industrie in großem Umfange auf lange Zeit lahm. in englisches Blatt hat den deutschen Sozialdemokraten n t, fie felen im Gegensatz zu den 5 Soztaldemokraten Chaupinssten, sie seien für ein größeres Deutschland, sie 36. keins Ftepolutiondre. Nicht wahr, dieses Blatt kennt uns deutsche Sojialdemokraten schlecht; aber Sie (rechts) kennen unsere englischen , ,. en noch viel schlechter. Die englischen Sozialdemokraten wollen den Frieden niemand denkt dort an territoriale Groberungen auf fol ung England bei der Aufteilung der uren ende hl, im Wege sein. Auch d am 6 unden Menschenverstand. Nur 79 Vei and ig kann dieses Expansionsbe J finden. In tem Wonnent, wo England ung die offene . wo es zu einem Kriege läme, würde doch unfer Handel auf Jahrzehnte in feinem innerflen Kern getroffen, da dech England zugestandener mahen einer unserer besten Kunden ist. Sollte da nicht endlich auch unseren Staatgzmannern die Grlenntnis dämmern, da 2 . . muß dann au das. Seebenterecht reformiert werden, Sie internationale Ver⸗ hindigung auf allen diefen Gebieten ist ein een en, und sie hangt nur an Deutschlanb, denn England hat sich wiederholt dazu

England gediehen

Posilion, die sich an die

n r au m e in . ebracht, bessere , . 3 39

ffen; er erkl s beide Staaten Nicht ger dürfen wischen den Ländern erstãndigung sicherg b Spahn Gentr.): Den Gedanken einer gstagg⸗ auzwärtigẽ Angelegenhelten kann ich der Ge 6 r, nur zur Beachtung empfehlen. In der Kom mission nt uns eine Auttunft daruber, wöewell die Verhandlungen mlt nd, aus dem Grunpe nicht gegeben worden weil es nicht angängig fei, darüber fetzt Mitteilung zu machen. Die Be⸗ (n,, en . bes Dreibundeß sind wohl grundlos. Unser Kaiser at auf . eise nach Korfu ja italienischen Boden betreten und hat auch den österreichtschen Thrönfolger besucht. Dabei ist sicherlich . ganze Frage genau hefprochen worden. Was den Krieg in Tripolis anbetrifft, so ö unser Handel durch die Dardanellen verre nicht uner⸗ heblich beeinträchtigt worden. In der Kommission ist erklärt worden, diese Sperre sei aufgehoben. Es wäre nun ehr erwünscht, wenn wir hler Aufklärung darüber erhalten, wie es sich damit in Wirklichkeit verhält. In Margkko ist das enn h rotektorat erklärt und ein Nesbezüglicher Vertrag mit dem r e worden. Aber die Schwierigkeiten er erst bei der Ausführung des Vertrages. E werden, da dabei die deutschen Inkeressen . Die chlnesif e Republik können wir vorldufig noch nicht anerkennen. Fhind muß erst, uns genügende Garantien dafür bieten, daß unser dort investtertes Kapital gesichert ist. Ich kann nur auf das innigste wünschen, daß unser Verhältnis zu England möglichst t ist. Das ist ja auch von größter re fen fl er Bedeutung. siber ich kann dem Abg. David nicht zugeben, daß uns die Schuld zufällt, weil England weiterrüstet. Ünsere Flotte hatte einige Schwächen aufzuweisen, in erster Linie in der ungleichen Aust bildung der Mannschaft. Diese soll ja hauptsächlich durch die Wehrvorlage beseitigt werden. Sie hat also keinen ag g f en Fharakter. England legt nun aber großen Wert auf die Aufrecht erhaltung des Seebeuterechtes. Wenn dieses eingeschränkt oder aufgehoben würde, dann läge vielfach kein Grund mehr zu einer Flotten vermehrung vor. in Botschafterwechsel in London war nötig, und es war da felbstverständlich, daß man den Mann nach London schickte, den mgn für den geelgnetsten hielt. Und dag war Freiherr von Marschall. Aber die Auffgfsung, alt ob dieser Wechsel nun auch eine Aenderung unserer Politik bedeutet, teile ich nicht, Wir haben dazu ganz und gar keinen Grund. Wir haben zu ihm das Vertrauen, daß er in London seinen Posten zum Vorteil des Deutschen Reiches so ausfüllen wird, wie er es auch in Konstantinopel getan hat. Was Lord Churchill jetzt ill hat, das ist nichts Neues. Er hat schon vor unserer Flottenvorlage ahnliche Ausführungen gemacht. In der Kommission hat der Staatsfekretär erklärt, daß es nicht an⸗ gängig sei, den Konsulatzdienst auf jeden Fall als Vorbereitung zum Diplomatendienst zu bestimmen, Ebenso wurde dort zum Ausdruck gebracht, daß es nicht an der Vorbildung unserer Diplomaten liegt, daß wir so wenig Nachwuchs haben, sondern an den so erheblichen Kosten der Ausbildung, r nur wenige in Frage kommen können. Der Gedanke, der in der Resolutign He scher zum Ausdruck gebracht sst, ist ung shmpathisch. Wir wollen aber abwarten, welche Antwort von der Regierung gegeben wird. Es ist gefordert worden, daß mehr Kaufleute zur diplomatischen Karriere herangezogen werden. Alles mit Ünterschied! Daß Kaufleute herangezogen werden gut! Aber doch nur dann, wenn sie eine Ausbildung haben, die sie speztell ge⸗ eignet macht. (Zuruf; Journalisten ) 9 Journalisten, ja gewiß aber unter derselben Voraussetzung, Man olste in dieser Frage doch ein gewisses Vertrauen dem uswärtlgen Amt und dem Reichskanzler mnie n, ,n, Abg. Dr. Oertel ( Ykons.): Dem Vorredner kann ich fast in allem völlig beistimmen. Meine Freunde wollen sich die Stellung zu der Refolution aber noch vorbehalten. Der Abg. Dr. David hat während feiner Ausführungen mit einem Popanz . den er sich zurecht gemacht hat. J will ,, daß es hier und da etwag in Deutschland gibt, was man Kr egshetzerei oder mit dem Fremdwort Chauvinismus nennt. Aber daß find doch so vereinzelte Erfcheinungen, daß es wirklich übertrieben ist, wenn Dr. David hier mit fo gewaltigen Keulenschlägen gegen diefen Strohpopanz vorgeht. Der Abg. Dr. David hat sich 5 r liebenswürdig über England ausgesprochen. Ich verstehe es, daß man anerkennt, da unsere Vettern jenfeits des Kanals unter anderem auch hubsche Charakter⸗ züge haben. Er hat uns hier ein sehr freundliches Urteil Englands äber die deutsche Sozialdemokratie borgebracht. Das Urteil verstehe ich, und Dr. David wird morgen in der englischen Presse wieder ein freundliches Urteil erhalten. (Zuruf des Abg. Ledebour) Herr TLedebour, Sie haben immer die gend he keit mir durch Iwischenrufe zur Fortsetzung meiner Ausführungen zu verhelfen. Aber wenn Sie die Kraft der Lunge ergänzen würden durch Deutlich⸗ feit der Aussprache, werde ich auch auf die Zurufe eingehen. Der Abg. Dr. David hat in dem, was er über die Ausbildung unserer Diplomaten sagte er möge es mir nicht übelnehmen ein klein wenig übertrieben. Es ist doch nicht wahr, da unsere diplomatische Karrkere dem hohen Adel reserviert sei. Ez gibt auch unter den i⸗ plomaten Herren von niederem Adel, auch don ganz jungem Adel. Ich habe eine Aufstellung . aus der hervorgeht, daß von unseren jetzigen n,, eine ö r große Anzahl aus der Großfinanz und aus der Großindustrie stammen und verhältnismäßig wenig aus den vermaledeiten agrarischen Kreisen. Der Abg. Dr. David hat gemeint, mancher habe seine Gighench zur diplomatischen Karriere dadurch erwiesen, daß er ein guter Anekdotenerzähler sei. ä rigleuße, n diefen Hunkie it Dr. David selbgt. Sil guter Inekdotenerzähler gewesen. Er hat weiter kesegt mancher Diplomat fei deswegen gewählt und an seine Stelle gekommen, weil seine Perfon sich zu höfischen Festen befonders eigne. Das ist eine alte Geschichte. Das war nelle ht zu Ludwigs XIV. oder XV. Zeiten so. Ich habe die Ehre, einige der Herren, des diplomatischen Dienstes zu Fünen, Eg sind ausnahmslos prüchtige Persönlichkeiten, aber nicht alle eignen zu höfischen Festen. enn die Sozialdemokratie ihren Jukunftsstaat erreicht hätte, ich glaube, die Herren würden für ihre Botfschafter auch eine gewisse äußerliche, körperliche Eignung ver⸗ langen. Ich meine, daß z. B ber Abg. Dr. Südekum viel besser zum Diplomaten des; . eignen würde auch nach Ihrer Auf⸗

faffung als z. B. der Kollege off mann aut dem preußischen Landtag. Solange die Völker nicht ngel sind, wird man auf derartige Nenschlichkeiten immer Rücksicht nehmen müssen. Aber ich bin auch nicht der Fteinung, daß es gut wäre, wenn unsere Botschafter und Gesandten n . durch die Vorschule des Konsulatsdienstes gehen mußten. An sfolche Stellen gehören Männer, die das Zeug dazu haben. Dazu gehört nicht nur eine besondere Ausbildung, . man muß dazu geboren sein. Es hat fich sehr oft herausgestellt, daß irgendein auß einem anderen Berufe Hervorgegangener ein außerordentlich tüchtiger d,, ist, J. B. ein ehemaliger Offizier usw. Warum verlangen Sie, daß er durch die Konsulate⸗ schule gehen muß? Man soll in diefer Beziehung nicht 3 3. herzig sein. Darin stimmen wir Ihnen zu, daß gerade auf dle Bot. schastsposten und Gesandtenpoften Männer von Bedeutung kommen müssen, die über elne allgemeine, auch vollswirtschaftliche Bildung v en, im Übrigen aber Leute sind, die das Zeug zu dem in jeder 366 wichtigen und verantwortungsvollen Berufe haben. Der 1. vid bat fich uaͤber Geheimnistuerel de Auswärtigen Amtes beklagt. Ich kann darüber nicht flagen. Der Staatssekretãr kann wenn er Wert . legt = 53 daß ich überhaupt ag nicht bel ihm gewesen bln. Ich geböre auch nicht k denen, die

Geheimrat Hammann antichambrigren. Aber was (ln Lal erfahren muß, habe ich immer ohne ,, erfahren. Das wird immer so bleiben . gewisse schwebende , nichts, wenigfteng nichts Grelsbares, efagt werden ann. Wenn Sie die Herren zwingen wollten, sich immer zu äußern, würden Sie bestenfalls ein paar

auch dort so vorsichtig sein, etwas ckjuhalten; den im men gerade

haben, nicht der ; ah dern alten

inen daß man erfolgen, ö. warten * mit Au ber

eg 9 muß den Herren zugeben, daß sie einüht sind, aus der Steifleinigkeit der früheren Art herauszukommen, und ich glaube im Namen der Presse sprechen zu können, wenn die Presse üder das Entgegenkommen, das sie hier findet, soweit sie es finden kann, einigermahen befriedigt ist. In den Fragen der aug⸗ wärtigen Politik will ich etwas vorfichtiger fein als der Abg. David. Eine gewlsse urüchaltung ift schon deswegen nötig, weil wir doch nicht äberalk klar fehen können, und weil wir nur leicht bel derartigen Erörterungen ung die eigenen Fenster einwerfen, wenn die Steine auch fur das Nachbarfenster bestimmt waren. Man soll sich in diesen Sachen nicht auf Zeitungsartikel stüßen, die aus irgend welcher unbekannten Quelle stammen. Die Kritil der Herren auf der äußersten Linken läßt fie fehr oft im Stich gegenüßer gewissen a n, a. D. und gegen gewlsse Diplomaten, dle zu Bir her rn in Betracht kamen, die 135 aber nachher in der *r als spectatorès Germanias zeigten. Seien wir doch sehr vorsichtig. er so ein bißchen binter die Kuliffen geschaut hat wie ich, der sieht hinter diesem Speftateor 6 oft etwas, das nicht allzu hoch äber der Null steht, vielleicht ogar darunter. Soviel verlautet, dürfen wir erwarten, daß der Dietbund binnen furzem erneuert wird. Der Dreibund hat einen fehr bedeutenden Stimmung wert und auch einen ziemlich geschichtlichen Wert. Den tatsaͤchlichen Wert , wir nicht. Es ist gesagt worden, in Dreibund seien wir a ein die Gebenden; das geht zu weit. Man hat uns auch schon brillante Sekundantendienste geleistet. Aber derartige Untersuchungen sind nicht geeignet, das Bündnis zu sestigen. Oesterreich Ungarn, dem wir manchen Dlenst geleistet haben war eine Zeitlang recht kühl, fast big zum Eisklumpen kühl. Ich freue mich aber, daß der Herr, der jetzt an der Leitung der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten in Sefterreich⸗ngarn steht, in seiner leßzten Rebe keinen viel wärmeren Ton gefunden hat. Was Italien anlangt, fo hat ein größerer als ich auf die Extratouren hingewiesen, die Italien tanzte. Aber schließlich werden wir nicht nervös, die ame ist immer wieder zu ihrem ursprünglichen Tänzer zurückgekehrt. Der Breibund allein wird uns nicht sichern, aber er bedeutet doch eine gewisse Sicherung nicht sowohl für uns, als i Europas Gleich⸗ gewicht. Man sagt uns nach, daß wir geneigt seien, die französisch⸗ russisch⸗englische Entente zu stören. 36 habe nicht den Eindruck gehabt, ich halte es auch nicht für nötig. Die Völker mögen tun, was fie wollen, und diese Entente mag ruhig bestehen, wenn die Völker sie für sich erfprießlich halten. Die beiden Bündnisse fönnten vielleicht sogar den Frieden sichern, wenn beide Parteien tie nötige Vorsicht und den ruhigen Blick bewahren werden. Die Entfendung des Botschafters Freiherrn Marschall von Bieber⸗ stein nach London wird als Beweis dafür aufgefaßt, daß Deutsch= land geneigt sel, die Entente zu lösen, daß es des Botschafters Aufgabe sei, England herüberzuziehen und inshesondere, das Ver⸗ hältnis zwifchen Deutschland und England zu bessern. Wer in der letzten Zeit die Presse des Auslandes gelesen hat, der mußte sich wirklich wundern, welch ein Ueberschlagen stattgefunden hat. Frei⸗ herr Marschall von Bieherstein besitzt ein gut Teil der Eigen⸗ schaften, die den englischen Staatsmännern eigen sind, sodaß wir hoffen, er werde dort den rechten Ton und die rechte Weise finden. Wir sind durchaus geneigt, in ein gutes korrektes Ver⸗ hältnis zu England zu treten; je korrekter das Verhältnis ist, um so besser. . wenn man so ein Verhältnis herbeiführen will, so muß man nach meiner ganz unmaßgeblichen Meinung nicht zu sehr merken lassen, daß man dag Verhältnis gar zu sehr wünscht und 9 man allein es braucht. Man muß immer die Gegenseitigkeit gebührenderweise hervorheben. Das gute Verhältnig zu Eng and darf auf keinen Fall erkauft werden mit der Preisgabe irgend⸗ welcher Interessen. Unsere deutschen Interessen sind uns näher und kommen in erster Linie und zwar ausschlaggebend in Betracht. Wer wollen in niemandeß Sphäre hineingrelfen, aber, wir wollen auch in unsere Interessensphäre keinen Eingriff gestatten. Wir werben zu einer Verständigung kommen, um so mehr, als man endli darauf verzichtet zu hahen scheint, dieser Verständigung eine Verständigung über die Rüstungen zu Grunde zu legen. Was wir zu unserer Rüstung und zur Verstarkung unserer Wehrkraft brauchen, darüber laffe man uns gefälligst allein befinden, wie wir auch dem großbritannischen Reiche niemals darein reden werden. Mir hat die letzte Rede Churchills viel besfer gefallen, als jede frühere. Die Rechnung des Abg. David, daß, wenn immer ein Schiff das andere vernichtet, England immer eine grohe Flotte übrig behalten werde, mutet doch etwas eigentümlich an und erinnert an die beiden Knaben mit den Bleisoldaten. Ich bin nicht geneigt, irgend jemand Schmeicheleien zu sagen, aber i 3 doch anerkennen, daß unsere auswärtige Politik die ungewöhnlichen Schwierigkeiten, bie sich infolge des italienisch tüͤrkischen Krieges ergaben, 7 gut gemeistert hat. Es war ein Zusammentreffen von . erhältnissen, wie es in der Geschichte selten vorkommt. Ich habe nicht die Empfindung, als ob wir irgenbwo angestoßen, als ob wir in der Türkei Fiasko gemacht hätten. Wir haben uns ganz gut durch diese schmalen Pässe hindurchgefunden, und ich will wünschen, h wir uns weiter so durchfinden; freie Bahn ist es noch nicht. Mit rankreich sollten wir eigentlich nun nach em Abkommen vom 1. Nobember vorigen Jahres über Marokko in Frieden leben können. Wir waren gewiß alle geneigt und ent schlossen, den Frieden zu wahren, aber ein klein bißchen Nervaositãt ift doch seitdem zu spüren, die sich besonders bei den Militãrschrift stellern bemerkbar macht. Frankreich hat eigentlich jetzt mit uns keine Punkte, wo unsere Inkteressen sich durchkreuzen. Während der Marokkokrisis wurde von ö Seiten immer wieder gefordert, Deutschland müsse ein Stück Marokko erwerben. Ich bin sehr heftig angegriffen worden, weil ich damals sagte: Marokko mag ein schönes Land sein, aber Deutschland wird . tun, wenn es draußen bleibt Wa Frankreich in den letzten Wochen erlebt hat, beweist, daß ich

doch dielleicht recht gehabt habe; der Stiefel wäre vielleicht Ich kann den Herren vom Au ͤ en

ãrungen,

Moraste stecken geblieben. ö ; . wunschen, daß sie damals gewissen überdeuts

t gefolgt sind. Es liegt mir fern, auf die gte ge ff ; ich ö ö. ck über

Amt nur Glü , ,, ni

marokkanlschen Wirren zurückzukommen, obglei hätte. Der Abg. Bernstein haf das Haus auf ein großes We . Ligadir von ndr Tardieu = wenn ich den guten Mann nicht ganz richtig aus spreche, verzelhen Sie bitte, ich bin Sachse hingewiesen. In dem Wuche ist mein ehrlicher n n. Name dadurch entstellt, a ihm ein Spiritus asper vorgesetzt ift, ich habe das Buch trotzdem gelesen und gefunden, e es eine e Rnjahl häbscher Aneldoten enthält, aber als Ge g taquelle nichts wert st; es bringt allerlei Mittestungen, die höchstens den . zernstein täuschen konnten. Wie es mit dem Ueberfall uf die Farm schhausen darũber möchte ich vom Stagtgsekretär elne Auskunft haben. Die 6 . Gegenstand diylomagtischer Verhandlungen gewe in der

aber noch keine Aufklärun en worden. die erhaltung eines guten e la sses mit Rußland lege i Wert; welchen 254 Wert die ,, . darau sie bewiesen. Die des Kanzlerg üher die bie bat bisher ein bestät gendes hr in funden. Der neus augwärtige ister neueslen großen Rede md

gemacht, wir möchten aber doch vielleicht