1912 / 121 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Das . um Zulassung zur nächsten Herbstprüfung unter 22 Schrift sowie mit der Angabe, ; der Bewerber geprüft werden will 6 bleibt die schen dem Ie n ff

Eng cer

ätestens bis zum 1. August

ung der im § 8 der Wehrordnung be⸗ 7 und einer een ba . har in welchen zwei fremden

Griechischen, Französischen und

an Stelle des Englischen da e g h treten), d. J. eingereicht werden.

ußerdem ist in dem Gesuche um gulf zur Prüfung an⸗

e n ob, wie oft und wo sich der

ewerber bereits einer

rüfung vor einer Prüfungskommission für Einjährig⸗Frei⸗ willige unterzogen hat. Berlin NW. 40, den 18. Mai 1912. Heidestraße 1. Königliche Prüfungskommission für Einjährig⸗Freiwillige.

Der Vorsitzende. Siber, Präsident.

Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. Mai.

Seine ö der Kaiser und König hörten, wie

‚W. T. B.“ mel burg v. d.

Wirklichen

et, gestern vormittag im Schlosse in Hom⸗ 9 den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, eheimen Rats von Valentini.

In der am 29. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück ab⸗

gehaltenen P

lenarsitzung des Bundesrats wurde dem

Entwurf zu einem Milttärluftfahrfürsorgegesetz die Zustimmung

erteilt.

Die Vorlage, betreffend Ergänzungen des

eichshaus⸗

haltsetats und des Schutzgebietsetats für 1912, wurde den zuständigen Ausschüssen überwiesen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung.

Den Bundesregierungen ist vom Reichskanzler (Reichsamt des Innern) ein vorläufiger e , von Aus⸗

1 en zu § 107 w

bs. 1 des etzes vom 15. Juli 1909 (Reichs⸗

gesetzbl. S. 661) mit dem Ersuchen um Prüfung mitgeteilt worden. Um auch weiteren Seh Gelegenheit zur Meinungs⸗

äußerung zu geben, bringen wir

iermit den Entwurf mit Er⸗

läuterungen in der Ersten Beilage zur heutigen Nummer d. Bl. zum Abdruck. ö

S. N.

.

Laut Meldung des W. T. B.“ sind am 18. d. M.

S. „Bremen“ in St. John (Neu Braunschweig) und

S. HM. S. „Iltis in Schanghai angekommen.

Samburg.

Seine Majestät der Kaiser und König hat, wie W. T. B.“ meldet, 3m Bürgermeister Dr. Burchard zur

Kjãhrigen Wiederkehr

es Tages, an dem dieser zum Bevoll⸗

mächtigten zum Bundesrat ernannt wurde, ein Glückwunsch⸗ telegramm gesandt und durch den preußischen Gesandten von Bülow ein Orchideenarrangement überreichen lassen. Von

Seiner Königlichen

Hoheit dem Großherzog Fried⸗

rich August von Olden burg, vom Bundesrat, dem Reichs⸗ kanzler und einer Reihe von Bundesratsbevollmächtigten sind gleichfalls Glückwunschtelegramme eingegangen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das österreichische Abgeordnetenhaus hat gestern die erste Lesung des Budgetprovisoriums beendet und die Vor⸗

lage einem Ausschusse überwiesen. Der Präsident des ungarischen Abgeordnetenhauses

Ludwig Navay hat sein Amt niedergelegt.

Nach einer Meldung des

Großbritannien und Irland. Reuterschen Bureaus“ ist der

österreichisch⸗ ung arischen Regierung zu verstehen ge⸗

eben worden, da

ihr Vorschlag, in die Sechsmächtegruppe

ür die chinesische Anleihe aufgenommen zu werden, den Finanzplan der Mächte schwierig gestalten würde, da dann zu

viele Teilnehmer vorhanden wären.

Gleichzeitig wurde betont,

daß für eine finanzielle Beteiligung Oesterreich⸗Ungarns jegliche Erleichterung gewährt werden würde.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses teilte bei der Beratung des Postetats der Generalpostmeister Samuel laut Meldung des „W. T. B.“ mit:

Es würden Schritte getan, um die telephonische Verbindung auf die Schweiz, Holland und Teile von Deutschland auszudehnen. Er hoffe, daß man in nicht ferner Zeit deutlich mit Berlin werde sprechen

können.

Samuel erwähnte

ferner, daß ein neues Kabel zwischen

England und Deutschland gelegt werden sollte, das den telegraphischen Dienst mit dem Festland verbessern würde.

Dur

Nu ßland. einen Erlaß des Kaisers wird, wie „W. T. B.“

meldet, dle Schließung des finnischen Landtags für den 29. Mai anberaumt.

Die Reichs duma hat in der gestrigen Sitzung den Etat der Hauptartillerieverwaltung bewilligt und sich den von der Landesverteidigungskommission ausgesprochenen Wünschen angeschlossen. So beschloß sie u. a., 6, Quelle

n O Errichtun

reh den unverzüglichen essa, die re n, einer Feldartillerieschule in Kiew, die

ĩ

Zünderan

Bau einer Festungsartlllerieschule

von Artilleriewerken, die mit den neuesten zur rtigung dienenden Maschinen, die nötigenfalls aus

seßzt sich laut Mel

hen wären, versehen sein sollen, sowie ngung einer Vorlage über die gᷣeorgani⸗ tech ctillerieanstalten.

= Troß der Haltung der polnischen Fraktion und der

Opposition hat die Bud , der Reichs duma mit

18 gegen 15 Stimmen die Gesetzvorlage über die Anweisung

der Geldmittel zur Bildung des neuen Gouvernements Chelm angenommen.

Italien.

Ueber den . bei Psithos ist ein ausführlicher Bericht des Generals Ameglio in Rom eingelaufen. Laut Meldung des ‚W. T. B.“ heißt es darin:

Nachdem Amegiio rfahren hatte, ö der Feind sich auf den St. Eliasberg zurückzuzlehen beabsichtige, faßte er den ic g ihn bel Psithos lun fe, um ihn an der Bildung von Banden zu hindern und zum Entscheidungs kampf zu zwingen. Nachdem Ameglio also seine Aperationsbasis verstärkt und eine k 2 zurüdgelassen hatte, brach er plötzlich am 15. Mai um 7 Uhr Abends mit allen Truppen auf, die in drei Kolonnen eingeteilt waren. Die Hauptkolonne, die Ameglio persönlich befehligte, wandte sich zu Lande nach Psithos auf einem ermüdenden, 40 km langen und ch ehr gen Terrain führenden Marsche. Die beiden anderen Kolonnen landeten in den Buchten von Malayarda guf der Westseite und Malona auf der Ostseite der Insel. Mit Hilfe der Marine überwanden sie die Schwierigkeiten, die eine Landung in finsterer Nacht ohne Mondschein und mit gelöschten Lichtern an einer offenen, feindlichen Küste verursacht. Diese beiden Kolonnen marschierten gleichfalls durch schwieriges, ebirgiih⸗ Gelände etwa 30 km weit nach Psithos. Am 16. Mai um 8 Uhr früh vollzog sich die taktische Vereinigung der drei Kolonnen mit größter Genauig eit. er durch die plötzliche Umzingelung überraschte Feind versuchte wiederholt energisch in der Richtung auf Kalopetra durchzubrechen, wurde jedoch von den Bersaglieri zurückgeworfen. Auf, der rechten Flanke von den Bersaglieris bedroht, im

entrum von Alpenjägern und Füsilieren bedrängt, auf der linken lanke von dem Feuer zweler Gebirgsbatterien angegriffen, nicht im⸗ kande, sich in dem Dorf zu verschanzen wegen des konzentrischen Feuers dreier Batterien, leistete der Feind doch tapferen und ver⸗ zweifelten Widerstand. Als er sich schließlich verloren sah, zerstreute er sich auf den Berg Leukopoda zu und konnte noch eine Gebirgs⸗ batterie am Fuß des Berges aufstellen. Endlich zog sich der Feind in wilder Flucht in die Schluchten von Maritza zuruͤck. Abends 11 Uhr bot enn tuͤrkischer Parlamentär die Uebergabe an, die zu den bekannten Bedingungen stattfand. Gefangen genommen wurden 33 Offiztere, darunter der Oberbefehlshaber, und 350 Sol⸗ daten, die bereits auf dem Wege nach Italien sind. In den Besitz der Italiener gelangten ferner 6 Gebirgsgeschütze mit Munition und Mauleseln, 200 Patronen und ö 700 Gewehre. Außerdem fand man noch Gewehre in den Schluchten von Psithos.

Ein Funkentelegramm des Admirals Amero von Bord des Kriegsschiffes ‚Reging Margherita“ meldet ferner, daß er vorgestern das Kriegss if „Pegaso“ abgesandt habe, das die Garnison der 1 el Symi zur Uebergabe auf⸗ gefordert und die Gendarmen sowie den Kaimakam zu Ge⸗ fangenen gemacht habe. Die türkischen Zivilbehörden würden von der Insel zurückgezogen, deren Verwaltung dem Bürger⸗ meister und seinen Beamten übertragen werden solle. Die Insel Symi sei durch enge Handelsbeziehungen mit Rhodos ver—⸗ bunden, die unmöglich hatten unterbrochen werden dürfen.

Türkei.

Der Minister rat hat gestern, wie „W. T, B.“ meldet, die Ausweisung aller Italiener aus der Türkei mit Ausnahme der Arbeiter, Ordensgeistlichen und Witwen be⸗ schlossen. Den Ausgewiesenen wird eine Frist von vierzehn Tagen gewährt.

Die Regierung hat, obiger Quelle zufolge, in der Kammer über hundert Gesetzentwürfe eingebracht, darunter eine Abänderung des Artikels 35 der Verfassung, betreffend die Kammerauflösung, sowie des Artikels 43, betreffend die Beschränkung der Kammersession auf 4 Monate, eine Erhöhung der Diäten für die Abgeordneten auf 409 Pfund jährlich, . das Budget des buch gen Jahres. Die nächste Sitzung

er Kammer findet voraussichtlich am 24. d. M. statt.

Serbien.

Nach dreitägiger Verhandlung hat die Skupschtina, wie „W. B. B.“ meldet, mit 84 gegen 52 Stimmen den Kom⸗ , angenommen, nach dem sämtliche Wahlen für gültig erklärt werden. Trotzdem wird der Rücktritt der Re⸗ gierung als nahe bevorstehend angesehen.

Schweden.

In der Zweiten Kammer stand gestern ein von sozial⸗ demokratischer Seite eingebrachter Antrag, Schweden solle sich dauernd als neutral erklären, zur Beratung, der von dem betreffenden Ausschusse zur Ablehnung empfohlen worden war. .

Nach dem Bericht des W. T. B.“ sprach sich der Minister des Aeußern Graf Ehrensvärd gegen eine dauernde Neutrasisiexun Schwedens aut. Er betonte, daß die schwedische Regierung unverbrüchli an ihrer Neutralitätspolitik festhalte und daß Schweden auch in Zu⸗ kunft wie bisher beabsichtige, sich außerhalb der herrschenden Gegensätze in der Weltpolitik zu halten. Es sei aber andererseits bereit, seine Neutralität mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu ver⸗ teidigen. Der Minister sprach die Hoffnung aut, daß diese von den früheren Regierungen Schwedens lange Zeit hbefolgte Neutralitäts= politik, die von der weitaus überwiegenden Mehrheit des Volkes unterstützt werde, auch in Zukunft für die schwedische Regierung und das schwedische Volk bestimmend sei.

Die Redner verschiedener Parteien schlossen sich diesem Festhalten an der , Neutralitätspolitik an, worauf dann der Antrag ohne Abstimmung abgelehnt wurde.

Amerika.

Das ,, Ministerium ist nunmehr gebildet und

ung des, W. T. B.“ wie folgt, zusammen:

räsidium und Inneres Guiller mo Rivera, Auswärtiges,

ultus und Kolonisation Joachim gien e es. inanzen

Samuel Claro, Justiz und öffentlicher Unterricht Arturo

Delris, Krieg und Marine Luis Devoto, Industrie und öffentliche Arbeiten Belfor Fernandez.

Wie vom „W. T. B.“ gemeldet wird, ist eine Ver⸗ schwörung der Neger in allen Provinzen Cubas entdeckt worden. Die Neger sollen zum Aufstand ge⸗ trieben sein durch die Weigerung der Regierung, ihnen für die im Anabhängigkeitskriege ö. steten Dienste politische Kompensationen zuteil werden zu lassen. Der Haupt⸗ herd der r n,, ist Sagua la Grande in der Provinz Santa Clara. Die Regierung hat Truppen in Stärke von 1200 Mann nach der Provinz Santa Clara entsandt.

Asien.

e, , n,. befehligte, getötet worden. Ein Telegramm von privater Seite erklärt, Jefrem sei verräterischerweise niedergemacht worden, nachdem er den Aufständischen unter Salar ed Dauleh eine schwere Niederlage beigebracht hätte.

Die Araberstämme, die Bender Ab bas bedrohten, haben sich, obiger Quelle zufolge, zurückgezogen. Die Landungz⸗ abteilungen der britischen Kreuzer ng. und i e, ind wieder eingeschifft worden, die 4 kehren nach Jask zurück, nachdem ledigli zurückgelassen worden ist. Bei der Säuberung der städtischen Wasserbrunnen von aufrührerischen Arabern hatten die Engländer keine Verluste zu verzeichnen, nur sind während der Landung zwei Matrosen vom Kreuzer „Perseus“ ertrunken.

Nach einer vom 15. Mai batierten Meldung aus Lhassa sind die Chinesen in Gebäuden der südlichen Vor⸗ städte ein geschlossen. Ihre Lebensmittelvorräte und Patronen sind ,. Der Rückzug ist ihnen durch 15 900 Tibetaner, die beide Seiten des ie, besetzt halten, abgeschnitten.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reich tz⸗ tags, des Herren hauses und des Hauses der Abgeord— ne ten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Auf der Tagesordnung der . (67.) Sitzung des Reichstags, der der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück und der Skaatssekretär des Reichsschatzamts Kühn beiwohnten, tand die erste Lesung des Entwurfs zu einem Militärluft⸗ ahrfürsorgegesetz.

Nach der Vorlage sollen die Angehörigen des Heeres, der Marine und der Schutztruppe, die in Ausübung des Luftfahr⸗ dienstes Dienstbeschädigungen erleiden, Anspruch auf eine Luft⸗ dienstzulage haben. Die rechtlichen Wirkungen der Luftdienst⸗ beschädigungen sollen dieselben sein wie die der Kriegsdienst⸗ beschädigungen.

Abg. Dr. Frank (Soz.): In Frankfurt a. M. sollte eine Reihe von Offizieren zum Flugdienst ausgebildet werden. Da kam der Be⸗ fehl, daß die Ausbildung aer ft zu beschleunigen sei. Ein der⸗ artiger Befehl führt doch nur zu einem Spiel mit Menschenleben, und wir erheben deshalb dagegen Einspruch. Aus welchen Gründen diese nervöse Hast geboten war, wissen wir nicht. Vielleicht wollte man dem Auslande und in erster Linie Frankreich zeigen, daß auch wir in der Lage sind, sofort die nötige Anzahl Flieger stellen zu können. Wie verhängnisvoll ein derartiges schnelles Vorgehen werden kann, haben wir ja an der Geschichte der Zeppelinfahrzeuge erlebt. Auch bin t der Wille eines hochstehenden Herrn zu allerlei Katastrophen geführt.

Abg. Erzberger (Zentr.): Wir halten eine Kommissions— beratung nicht für notwendig. Es ist die Pflicht des Reiches, für Offiziere, die beim Flugdienst zu Schaden kommen, gehörig zu sorgen. Die Einwendungen des Vorredners kann ich nicht verstehen. ;

Abg. Schulenburg (nl. : Meine politischen Freunde begrüßen dieses Gesetz mit Freuden. Wir erblicken darin eine Aufmunterung für . jungen Offiziere, sich diesem gefahrvollen Berufe hinzugeben. Ges ( g. Door mann (fortschr. Volksp.): Auch wir stimmen diesem

esetze zu.

Abg. Bernstein (Soz.): Es herrscht zurzeit ein gewisser Luft⸗ chauvinismus. Ich will noch einen Punkt berühren, der bisher hler nicht zur Sprache gekommen ist. Wir müssen uns dagegen verwahren, daß Luftfahrzeuge für den Krieg zu irgend einem anderen Zweck als zur Aufklärung benutzt werden. Eine andere Verwendung muß aus—

eschlossen sein, ganz besonders, daß man Bomben und Brenn⸗ toffe herabwirft. Darüber müssen internationale Vereinbarungen getroffen werden.

Damit schloß die Generaldiskussion. Die Vorlage wurde darauf auch in zweiter Lesung unverändert angenommen.

Auch der Zusatzvertrag zu dem zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg abgeschlossenen Auslieferungsvertrage wurde ebenfalls in erster und zweiter Beratung ohne Diskussion erledigt und unverändert an—

genommen.

Darauf setzte das Haus die Etatsberatung fort.

Die von der Budgetkommission neu in den Etat für das Schutzgebiet Kiautsch ou eingesetzte einmalige Ausgabe von 59 0900 S. für Maßnahmen zum Schutze deutscher Interessen anläßlich der politischen Unruhen in China wurde bewilligt, ebenso der Reichszuschuß für Kiautschou in Höhe von 8 247 565 6.

Ebenso würde das Etatsgesetz für die Schutzgebiete in zweiter Lesung angenommen.

Die Ergänzung zum Etat für 1912 in den Spezial— etats für das Reichsamt des Innern, . den Etat der . und Telegraphenverwaltung und für die Verwaltung der Reichs⸗ eisenbahnen wurde bewilligt.

Zum Etat der Reichsschuld, an dessen Ausgaben durch die Ergänzung zum Etat für 1912 die Summe von 10 375 000 gen werden soll, machte der Abg. Zimmermann 9 langere Ausführungen über die Frage des Modus der Anleiheaufnahmen und über die Schulden⸗ tilgung; seine Darlegungen gingen indessen in der andauernden allgemeinen Unruhe des Hauses, die der Präsident wiederholt vergeblich zu dämpfen versuchte, gänzlich verloren.

Zum Etat der Allgemeinen Finanzverwaltung

entwürfe über die Deckung der Kosten der Verstärkung von Heer und Flotte vor:

a. Einziger Artikel. Die im Art. V des Reiche finanzreform⸗ gesetzes von 1909 vorgesehene Ermäßigung der Zuckerste u er kritk 6 Pionate nach der Einführung eines Gesetzes, das eine all— gemeine, den verschiedenen , gerecht werdende wn, vorschreibt, späteslens am 1. Sktober 1516 in Kraft. Der Geseßz—= entwurf ist dem Reichstage bis zum zo. April 1913 vorzulegen, In dem Gesetz ist vorzusehen, daß die Höhe der Steuerquote alljãhrlich durch den Reichshaushaltsetat festzusetzen ist.

b. Einziger Artikel. Dem Reichstag ist der Entwurf eines Ge— per betreffend Aenderung des Erbschaftesteuergesetzes, wie er dem

eichstag berelts am 14. Juni 1909 vom Bundesrat r worden ist, so rechtzeitig wieder vorzulegen, daß er mit dem 1. April 1913 in Kraft treten kann.

Die erste Beratung dieser , ,, wird an die Erörterung der Einnahmen aus den Zöllen angeknüpft. ͤ

Referent Abg. Erzberger (Zentr.): Die Kommission ha 19 Milllonen von der Summe des Frweiterungsbaues für den Kaiser Wilhelm⸗Kanal abgesetzt, weil der Ausbau doch in einem lan gsamerg Tempo erfolgen soll. Durch Erhöhung der Mannschaftslöhne un durch den Ausfall bei der Neuregelung des Brant e ni sseuetgůr tz entfteht ein Manko von Jos Millionen. Bemgegenüber sst einerser beantragt worden, die Herabsetzung der Zuckersteuer noch weiter han zufchieben, und dann find weitere Beschlüsse gefaßt worden, die nur zur Annahme empfehlen kann. .

Abg. Baffermann (ul.): Meine politlschen Freunde 9er. von dem Gefichtspunkte auß, die Wehrvorlagen noch vor Eintritt

Wie „W. T. B.“ meldet, j in Teheran ei rr , Nachrichten zufolge der Polizeichef Jefre m, der die in der Nähe von Hamadan gegen die Aufständischen operierenden

indruck ma

die Ferien . zu verabschieden, daß die Einigkeit der e

Parteien auf dag Ausland den entsprechenden

. beute schon über die Deckung verfländigten. W

eine verstärkte Konsulatswache

schlägt die Budgetkommisston die Annahme zweier Gesetz⸗

ic mich nicht täusche,

stellten dabei nicht die Bedingung, daß die volle Deckun rechnerisch , . ist. Wenn ein Manko noch übrig blieb. . meinten wir, könnte die Erledigung dafür später erfolgen. D erschien es uns andererseits 2 2 pe. uns g ö ; r haben ja gestern schon uns über die Branntweinsteuervorlage eingehend 2 alten. Dabei wurde auch unsererseits zum Ausdruck gebracht, daß wir bei dieser Reform Rücksicht nehmen müßten auf bie großen wirtschaft⸗ lichen Interessen, die hier für das landwirtschafiliche Brennerei, gewerbe in etracht kommen. Wir durften nicht zu⸗ . daß hier Werte zerstyrt werden, die dann unwiederbringlich hin sind. Uns wurde die Aufhebung der Llebesgabe angeboten. Wir glaubten, dieser Anregung Folge leisten zu müͤssen, da damit einem Wunsche des Liberalizmus entsprochen wird. ÄUllerdings wird dadurch vielleicht eine Verteuerung des Spiritus erreicht. Die Verteuerung des Konsums ist ja ein schwerwiegendes Argument. Aber es liegt eine starke Tendenz gegen den Branntwelngenuß vor. Das liegt 5 im Interesse der Arbeiterschaft. Deshalb en. wir keine Bedenken, diesem Gesetze zuzustimmen. Denn eine Ein, schränkung des Branntweingenusses ist durchaus zu billigen. Es ist allerdings zuzugeben, daß die Spirituszentrale nicht dahin kommen wird, durch , . den Trinkbranntwein zu verteuern, um sich den Absatz nicht zu erschweren. Nun lag ein Antrag der Zentrumsfraktion vor, die Ermäßigung der Zuckersteuer hinaus⸗ juschieben und so den Bedarf, vorläufig zu decken. Biefer Antrag war für uns unannehmbar, weil wir den Konsum nicht weiter belasten wollten, und wir suchten deshalb nach einem Außweg. Wir slellten daher den Antrag, daß im Falle der Annahme der Zentrums vorschläge eine weitere Bestimmung eingefügt wird, wonach die Einführung einer allgemeinen Besitzsteuer wünschenwert ist. Wir wollten einmal er— reichen, daß eine Mehrheit des Reichstags sich dafür ausspricht, daß eine allgemeine Besitzsteuer überhaupt eingeführt wird. Wir wollten aber auch eine Beschlußfassung der Regierung herbeiführen. Die Regierung muß sich nun bis 1. April 1913 erklären, in welcher n sie einen Gesetzentwurf über Einführung einer allgemeinen esitzsteuer vorlegen will. Diese beiden Anregungen sind dann zu dem vorliegenden Antrage vereinigt worden. In einer Denkschrift im Jahre 1968 hat die Regierung nachgewiesen, daß sie von einer direkten Besteuerung im Reiche absehen will, und fie ift deshalb zuf, die Kibschaftösteuer verfallen. Eine Reichteinkommensteuer ist ja nicht möglich, und wir haben deshalb seinerzelt eine Reichs⸗ vermögenssteuer vorgeschlagen. Wir haben nun keine Veranlassung, durch den Vorschlag einer bestimmten Besteuerung uns den Weg für die Reichs vermögenssteuer juzubauen. Deshalb erlangen wir eine allgemeine Besitzsteuer. Dem Antrage der Fortschrittlichen Volks— partei können wir zustimmen. Ich darf hiernach dem Hause die Kn— nahme, beider Vorschläge empfehlen Ueber die Verwendung der n,. wenn sie ö , ö. eine Einigung leicht mög ein. erweise nur auf die Veteranen und die Herabsetzu der Altersgrenze für die Altersrentner. ö

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (13.) Sitzung des Herrenhauses welcher der Minister der geistlichen und kr e en, . heiten DJ. von Trott i Solz beiwohnte, wurde die Be⸗ ratung des Staatshaushaltzetats für 1912 mit dem Etat des Ministeriums der geistlichen und Unterrichtsange—⸗ legenheiten ee r ef,

Die Finanzkommission schlägt vor, die Petition des Ver— bandes der größeren preußischen Landgemeinden zu Boxhagen—

Rummelshurg um Entlastung der Gemeinden mit mehr als

2B Schulstellen hinsichtlich der Polksschullasten der Staats— regierung als Material zu überweisen. Herr Dr. Hillebran dt und Genossen beantragen folgende Resolution: .die Königliche Staatsregierung wird ersucht, der Errichtung einer Universitaͤt Frankfurt a. M. nur unter folgenden Voraus⸗ setzungen zuzustimmen:

1) daß der staatliche Charakter der Unlversität genau wie bei . preußischen und deutschen Universiläten gewahrt

erde,

2) daß die Berufung von Lehrern der Universität nur durch den Staat nach Anhörung der Vorschläge der Fakultäten wie bei den anderen Universitäten erfolge,

3) daß auch für die Zukunft die finanzielle Grundlage der Universität, ohne Inanspruchnahme von Staatsmitteln, als gesichert nachgewiesen und die Stadt Frankfurt verpflichtet werde, gegebenenfalls dafür selbst aufzukommen.“

Herr Fürst zu Salm⸗Hor stmar beantragt:

„„die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, den Ausbau der Universität Münster zu einer vollen Universität ohne Rücksicht auf 1 Universität Frankfurt mit tunlichster Beschleunigung zu fördern.“

Herr Dr. Hil lebrandt berichtet über die Verhandlungen der Finanzkommission. Der Etat zeigte auch diesmal wieder ein erfreu— liches Bild der treuen . des preußischen Staates für die geistigen Interessen des Volkez. In den Verhandlungen der Kom— mission habe die Frage der Errichtung einer neuen Universität in Frankfurt a. Main einen breiten Raum eingenommen, auch die Frage des humanistischen Gymnaszums.

Bei den Ausgaben für das Ministergehalt nimmt zunächst das Wort

Herr Graf Jork von Wartenburg: Das Gymnasium ist un⸗ ersetzich als eine Grundlage unserer nationalen Kultur. Ich fürchte, daß die neueste Richtung dies Ziel gefährdet. Die Schulreform sollte nicht die Eigenart des Gymnasiums beseitigen. Wird nun die Entwicklung des Gymnasiums in seinen geschichtlichen Bahnen fort⸗ fahren, ist es seiner Aufgabe gewachsen jum Studium an den Universitaten, die kein Konglomerat von Fachschulen sein sollen? Jedes lateinische, griechlsche Wort ist ein Stück Altertum, daraus folgert hie Ueberzeugung von der bildenden Kraft des Sprachstudiumg. Ueber- nge, können niemals den Geisteiner literarischen Produktion bewahren.

freue mich, daß die Bedeutung des altsprachlichen Studiums auch don hervorragenden Männern auf dem Gebiete des Altertums aner⸗ kannt ist. fir Vorbildung fur die Universitäten sind in erster Linke die Gymnaflen berufen. Fuͤr die Jaturwissenschaften ist auch die Kenntnis der alten Sprachen notwendig, wenn man die Ratur— wissenschaft historisch betreiben will. Zur Naturwissenschaft haben Nie Griechen den Grund gelegt. Das Studium der , sst ohne Studium der Antike unmöglich. Der Geschichtsforscher muß zu den Quellen zurückgehen, für ihn ist die Kenntnis der alten Sprachen unerläßlich, von den Philologen gar nicht zu reden. kbenso unerläßlich ist die Kenntnis der alten Sprachen für die

heologen. In bcng auf die Jurisprudenz ist man darüber einig, daß die schnelle Enkwicklung der neuen Zelt ein Quellenstudium notwendig macht. Daz röͤmische Recht ist genf durch das griechische. Von den Medizinern will ich, schweigen. Ich welß nicht, ob die alte Sprache für sie unbedingt notwendig it. Bei. den anderen Fächern ist es zweifellog. Herr Hillebrandt hat im deut schen Philologenblatt mitgeteilt, ein , Philologe dez Westenz habe , eschrieben, mit den Abiturienten stehe es bel, fgwohl im Griechischen, wie im Englifchen; ihr deutscher Sti 1 ast noch schlechter als der lateinssche. Von anderer Seite h hm ähnliches berichtet worden, noch zehn Jahre dieses f triebes und die gute Ueberlseferung sel verloren. Es er⸗ at sich daraus, daß die Studenten nicht nur in den alten 59 achen, sondern auch in den anderen Fächern nicht mehr dasselbe

en wie früher. eiches sind die Gründe dieser Erscheinung? Ih will nicht von schultechnischen Dingen sprechen. Wenn wurden früher zehn Stunden Latein eben jetzt sind es nur noch sieben bis acht Stunden. Die Kurz⸗

n haben jur Folge, daß die fruher für die alten Sprachen gegebene

Zeit herabgedrückt wird. Ich kann nicht billigen die Anforderun in der fer , . Gramatik herabgesetzt ist. Es . immer . das und das iommt in den Gymnafien in grammatischer Bensehung überhaupt nicht vor. Ohne Grammgtik gibt nun einmal keine hinreichende Sprachkenntnig. Der Ertemhorgleerlaß soll nicht die Folge haben, die Leistung der Schüler herabzufetzen. Gz ist jwar eine Minderung der Lelftungen durch die Einschränkung der ,, nicht beabsichtigt, aber sie wird erreicht im Effekt, denn ein Ersat für . schriftlichen Klassen⸗ arbeiten läßt sich nicht finden, es fei denn durch vermehrte häusliche Exerzitien und diese sollen nicht gesteigert werden. Ver nicht im Schriftischen den Nachweis der er nn, der Grammatik erbringt, wird das auch nicht im Muͤndlichen tun. Unter der Herrschaft der neuen Beflimmung wird der Junge noch weniger lernen alg bisher. Der Erlaß foll ja nicht die Absicht verfolgen, 4 Id Co der Schüler verseßt werden. Tatsächlich herrscht ein 6 lenmäßiges Verfahren bei der Versetzung. Daß 9llte die unbegabten Schüler möglichst früh von sich stoßen. Die neuen Versetzungsbeftimmungen von 1965 bestimmen, wer in . dan ane e,, J 3 n „erden, wenn er in einem anderen Fache „gut! hat. Ich kann mlr nicht helfen, ich habe den Eindruck, daß die Unterrichts perwaltung das Kunststüg. fertig bringt, daß die Jugend etwas seistet, ohne zu arbeiten. Daß das Einpauken jetzt auf die Univerfitäten verlegt wird, drückt diese zu Fachschulen herab. Wie sollen denn die Arbeiten guf den Universitaͤtssemingrlen mit solchem Material zu guten Ergebnissen führen? Von den Referendarien fällt jetzt ein viel größerer Teil durchs Examen als früher. Ein weiteres Abbröckeln des Studiums der alten Sprachen auf den Gymnasien bedroht dlese mit dem Untergang, Ich habe mich in dieser Beziehung auf Paulfen berufen. Wie ist eine Abhilfe möglich? Vielleicht könnte man auch an die alten Aufnghmeprůfungen bei den Fakultäten denken. Der Minister follte eine Anfrage an sämtliche Fakultäten richten, welche Erfahrungen seit der letzten Schulreform hinsichtlich der Vorbildung der Gymnasial⸗ abiturienten gemacht worden find und wie etwaigen Mihßständen ab⸗ geholfen werden kann. Auf Grund einer folchen Enquete könnte eine Grundlage für eine Besserung gefunden werden.

(Schluß des Blattes.)

1

In der heutigen (.78.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, 3 der Minister für . aft, Domänen und Forsten Freiherr von Schorlemer beiwohnle, wurde die zweite Beratung des Gesetzentwurfs über Stärkung des Deutschtums in einigen Landesteilen SBesitzfestü gungsgesetz , mit der Wiederholung der namentlichen Abstimmung über 8 1, die am Sonnabend die J des Hauses ergehen ö. org etz Nach dem 8 1 kann die Regierung zur Stärkung des deutschen ländlichen Besitzstandes in den national gefährdeten Teilen der Provinzen Ostpreußen, Pommern, Schlesien und Schleswig⸗Holstein 100 Millionen Mark verwenden, um ländliche Grundstücke zu erwerben und als Rentengüter an deutsche Landwirte und Arbeiter u vergeben sowie sich mit Stammeinlagen bei gemeinnützigen Gesellschaften zu beteiligen, denen die Ver— mittlung bei der Bildung der Rentengüter und die Sicherung der Schadloshaltung des Staats übertragen wird; für größere Güter dürfen nicht mehr als 25 Millionen, zu Stammeinlagen nicht mehr als 5 Millionen verwendet werden.

Die namentliche Abstimmung ergibt die Annahme des 51 mit 220 gegen 115 Stimmen; der Abg. Dr. Gaigallat (kons) enthält, sich der Stimme. Für den 8 1 stimmen geschlossen die beiden konservatinen Parteien und die Rationalliberalen; dagegen ebenfalls ,,. die übrigen Parteien.

K J, er Budgetkommisston, die Denkschrift über die Ausführung des Ansiedlungsgesetzes für 1511 durch Kenntnis⸗ nahme für erledigt zu erklären, wird angenommen; ebenso ge⸗ langen zur Annahme der Antrag Aronfohn (Vollsp.) wegen Verstärkung des Grundkapitals der Deutschen Pfandbriefanstalt in Posen durch Staatsmittel sowie der Antrag Vier eck (freikonßf) wegen Vorlegung einer Denkschrift über den Einfluß des Polen⸗ . auf Hausbesitz und Gewerbestand in den gemischtsprachigen

ädten.

Die übrigen Paragraphen des Gesetzes werden ohne Debatte angenommen mit dem zu 87 von der Kommission beantragten ee. wonach dem Landtage jährlich über die Ausführung dieses Gesetzes Rechenschaft zu geben ist.

Darauf erledigt das Haus einige Rechnun gssgchen. Auf Antrag der Rechnungskommission wird nach dem Referat des Berichterstatters, Abg. Brütt (freikons) wegen der Rechnung der Kasse der Oberrechnungs kammer für 1910 Entlastung erteill. Auf Grund der allgemeinen Rechnung über den Staatshaushalt für das Etatsjahr 1908 beschließt das Haus auf Antrag der Rechnungskommission, Berichterstatter Abg. Klausen er gen tz. die Etatsüberschreitungen und außer⸗ etatsmäßigen Ausgaben nachträglich zu genehmigen und die Regierung zu entlasten.

(Schluß des Blattes.)

Koloniales.

Wie . W. T. B.“ aus Windhuk meldet, befürwortet eine Resolution des Landesrats im Falle gesitteter Lebens ührung die Anerkennung der bis 1905 geschlossenen Mischehen, bittet aber für die Zukunft jede Ehe zwischen Weißen und Eingeborenen strengstenz zu verbieten. Der Landezrat sieht in r k . n, . . . und

et eintretendenfalls die Abwanderung der besten Kolonisten au Deutsch⸗Südwestafrika. . ;

Etatistik und Voltswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Cöln sind gestern der Köln. Ztg.“ zufolge die organisierten Fenster putz er sämklich in den Aut stand getreten 6e. Nr. 1 f Bl..

400 Nieter der Kruppschen Germaniawerft in Kiel haben, wie die „Köln. Ztg. erfährt, wegen der AÄble Lohnfgrderungen die Ärbelt niedergelegt.

Die Bürgermelster des Kreises Offenbach-Dieburg haben sich, wie die Frkf. Itg. aus Offenbach berichtet, am Sonntag zusammengefunden, um über die Einleitung eiwaiger Schritte bei den zuständigen Stellen zu beraten, damit die gezwungene Ärbeitgruhe in der Meta llin dustr ie (ogi. Rr. 112 d. Bl ihre Beendigung nde, Die Augtsperrung hat nicht allein auf die Arbeiter ihre chädigende Wirkung geübt, sondern sie wird auch von einer . ahl anderer Industriezweige, den Gewerben uͤnd dem ge— amten Kleinhandel le, das unangenehmste empfunden. Die Orlgz⸗ e n n, des Kreises wollen nach Möglichkeit dahin wirken,

nung ihrer

daß der Auzst 36 . en and in der Metallindustrie recht 6h gütlich bei

Gymnasium

eistungen aufweist, kann versetzt

Der Aus stand der Rheinschiffer (vgl. Nr. 118 8. Bl) ist wie die Frkf. Ztg. aus Mainz ile 1 in einen 2. Entwickelunggabschnitt eingetreten, als seit gestern auch die Besatzu pon 20 bis 25 Maginbooten in den Streik getreten ist, sodaß 6 insgesamt etwa 3000 Leute ausständig sind. Unter den neuen Streikenden befinden sich Streclenbostsleute und auch Kahn⸗ hesitzer, die ihre eigenen Schlffe untätig liegen affen. Fine Tagung der Ausstandtzleitungen der Rheinschiffer von Straßburg bis Rotterdam hat beschlossen, an die Zentralvorstände den Antrag zu stellen, die in den Häfen tätigen Maschinisten, Kran⸗ führer und Hafenarbeiter anzuweisen, se liche Ausstandsarbeit zu verweigern und zu bestimmen, daß diese Arbeitergattungen in . Ic fe nicht tariflich gebunden sind, sofort die Arbeit nieder⸗ In Lon don beginnt heute der Ausstand auf den Leichter⸗ fahrzeugen der Them se (vgl. Ñ. 129 d. Bl.); zunächst treten, wie W. T. B. erfährt, gegen ßbooo0 Mann in den Ausstand, denen vielleicht eine verwandte Gewerkschaft von 5006 Mann folgen wird; nur die Leichterfahrzeuge für Kohlen werden bisher nicht berührt. Die Lendoener Transportarbeiter haben . sich in diesem Ausstand neutral zu verhalten, aber in den Ausstand einzutreten, falls die Arbeitgeber Streikbrecher e gen, . . J ö. 464 Mann, an⸗ einend wünschen sie aber den Ausstand nicht, da sie unter dem Kohlenarbeiterstreik zu lange arbeitslos waren. s

Wohlfahrtspflege.

Die Gemeindebehörden von Berlin haben in dem See manns⸗ erholungsheim Kaiser Wilhelm und Kaiserin Augufte Viktoria— stiftung in Klein Machnow b. Berlin zwei Freistellen über- nommen, die erholungsbedürftigen jetzigen oder früheren Angehörigen der Kriegs⸗ und Sandelsmarine und der Kolonialtruppen zugute kommen sollen, die in Berlin ihren . haben. Anträge solcher Personen auf Aufnahme sind unter Einrelschung der Papiere und ärztlichen Atteste an das Geschäftszimmer des Vereins „See⸗ J Berlin W. 35, Schöneberger Ufer 30, 1, zu

en.

Eine Tagung von Kinderschutz und Jugend für sorge— vereinen wird am 21. d. M., Nachmittags 5 Ühr, im Reichstags gebäude (Portal V) stattfinden. Ueber eine Reihe wichtiger Fragen . der ehrenamtlichen und beruflichen Vereinsorgane, Zu— ammenschluß der Vereine untereinander, Verbindung mit dem Säuglingsschutz und Jugendpflege, Eingliederung in die öffentliche Kinderfürsorges, soll an der Hand eines kurzen Berichts eine eingehende Aussprache stattfinden. Die Minister des Innern und der Justtz werden vertreten sein. Zahlreiche Freunde der Arbeit: Kommunal⸗ beamte, Richter, Parlamentarier, Aerzte, Pädagogen, insbefondere aber Leiter von Wohlfahrtsbestrebungen aus ganz Deutschland, haben ihr Erscheinen zugesagt.

Aus den Beratungen der 20. Jahreskonferenz des Ver, bandes der evang. Jungfrauenvdereine Deutschlands⸗ die in diesen Tagen in Nürnberg abgehalten wurde (vgl. Nr. 119 d. Bl.), sei noch folgendes mitgeteilt: Auf der Sonderkonferenz, welche der deutschen Bahnhofsmission, dieser mit großer Hin— gebung ausgeübten Fürsorge für die wandernde weibliche Jugend, galt, waren der deutsche Jungfrauenverband und der Verein der Freundinnen junger Mädchen zahlreich vertreten neben vielen anderen praktisch mithelfen den , beider Geschlechter. Die Generalsekretärin Frl. Th. Reineck sprach über Die Bahn? hofsmissjon und die an ihr beteiligten Verbände“. Die Dame führte aus, wie bei aller Freiheit der einzelnen Bahnhofsmissionen es gibt deren in mehr als 90 Srten doch ein fester innerer Zusammenschluß stattfinden müsse. Handle es sich doch nicht ö. um Schutz der reisenden Mädchen vor äußeren, sondern vor a em vor sittlichen Gefahren durch die inter⸗ natlonalen Agenten des Mädchenhan dels, dem z. B. allein in Alexandrlen in einem Jahre 400 e Mädchen zum Opfer fielen. Gezeigt wurde, wie die Zentralstelle der deutschen Bahnhofgmiffion in Berlin solche innere Einheit fördere und damit ein gemeinsames or anisiertes Wirken ermögliche. Ueber die Rechte und Pflichten der w. missionarin“ sprach dann Frau Pauline Gruß aus Cassel. Die Be⸗ sprechung brachte mancherlel praktische Erfahrungen zutage und gab wert⸗ bolle Winke für die Weiterarbeit. Dann zeigte der Pastor Hahn. Magde⸗ burg, in welcher Weise für diese Sache Propaganda zu machen fei, und der Pastor Prelle⸗Hgnnover, wie der Dienst in den Vorstatlonen beffer be⸗ trieben werden könne. Die Verhandlungen sollen im Druck erscheinen und vom Bureau, Berlin, Tieckstraße 15, zu beztehen fein. In der 1. Hguptversammlung des Verbandes, der als Vertreter Ihrer Majestät der Kaiserin der Kammerherr von Winterfeld beiwohnte, sprach der Vastor Burckhardt über „Die zentrale Bedeutung der Jungfraguenvergine in der modernen Jugendbewegung“. Es wurde ausgeführt, wie, die Erziehung der weiblichen heran⸗ wachsenden Jugend, der künftigen Frauen und Mütter, nicht weniger wichtig sei als die der männlichen Jugend, zumal in der gärenden Gegenwart. Der Erlaß des preußischen Kultusministeriums über vermehrte Jugendpflege, verstärkt durch die Einstellung der 14 Million im Staats haushaltsetat für diefen Zweck, habe manchen veranlaßt, aus Rücksicht nach oben“ mit Jugendpflege sich zu befassen. Eine i n n. Jugendpflegebewegung machte 19 breit, die durch die einseitige Pflege des Körperg kekne ausreichende Erziehungsarbest zu leisten vermöge. Hierauf wurde das Programm der deutschen Jungfrauenvereine 1900 an der Zahl mit weit über 200 000 Mit. gliedern entwickelt, das neben der religiösen auch die intellektuelle, körperliche und wirtschaftliche Förderung der weiblichen Jugend vorsieht und so den ganzen Menschen mit feinen Perech- tigten Bedürfnissen zu bilden und zu heben fuche, alfo modern im besten Sinne und durchaus nicht einseitig religiös sei. Zum Schluß wurde gezeigt, wie auch die „höheren Töchter‘ einen Arbeitsnachweis zur Erlangung eines hefriedigenden Berufes nötig hätten und wie sie mit Hilfe geeigneter Ausbildungsstätten (J. B. der Frauenschule für Innere Mission in Berlin, Diakonissenhauser) in der Jugend⸗ oder auch Krankenpflege u. a. diesen Beruf finden könnten. Die Besprechung drehte sich im wesentlichen um praktische ragen, Pane gegenwaͤrtige Lage der Jugendpflegebewegung mit sich ge⸗ ra at.

Literatur.

In anregender Form unterrichtet ein im Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig erschlenenes Büchlein des Oberlehrers Kurt ucke ⸗Geologische Ausflüge in der Mark Brandenburg? eh. 2,60 „, geb. 3,290 M) üher die geologische Entwicklung dieser rovinz 16 Bodenarten und Gesteine. Einleitend gibt der Verfasser einige Rat chläge über die Ausrüstung eines angehenden Geologen und über das Sammeln von Steinen und Versteinerungen. Dann tritt er mit dem Leser eine Reihe von Wanderungen durch die Mark an, bei denen Ge⸗ legenhelt gehoten wird, alle in der Provinz vorkommenden Erd= formationen kennen zu lernen. Das Büchlein unterrichtet in diefer ansprechenden Form über die Grundlehren der Geologle, dabei ist

neben dem 3 enschaftlichen Zweck zugleich ein ästhetischer verfolgt,

indem landschaftlich schöne Gegenden bel den Ausflügen bevo wurden. Die Anschauung wird durch zahlreiche . 1 ift bildungen unterstützt.

Als 6. Heft der Arbelten der Landwirtschaftskammer für die

3 Hrandenhurg / ist ein Bran denburgisches landwirt⸗

, . u ;. . , der ammer Clemens, erschienen. ug von mind ö 10 Exemplaren 150 M.) Das Buch, bas sich 4 oe er ,

Ziele, Organisation und Tatigkeit der

ein J und Frauchbareg achsch . erwelst, unlerrichtet über und kae ir ge ssre n .

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