ie Förster im fielen Wald
dech bie Regierung bitten, die Lage der Förster mit dem größten hlwollen zu prüfen, damit — schließlich doch noch zu einem
anderen Ergebnis kommt, als es heute der Minister vorgetragen hat.
r eiherr von Wolff⸗Metternich gent, Wir werden für die Ueberweisung als Material stimmen. Die vorliegenden. . und das geben die Antragsteller selbst zu, bedeuten eine Durchbrechung der Besoldungsordnung. Wir können die Gehälter der Beamten nicht fortgesetzt erhöhen, wir müssen 6 die Gelder der Steuerzahler Rücksicht nehmen. In den letzten Jahren ist für die Förster außerordentlich viel geschehen. (Zuruf: Aber immer noch nicht genug) Wir müssen uns doch darüber klar werden, ob wir die Besoldungzordnung durchbrechen wollen. Geschieht das, dann werden sofort auch die Forderungen der anderen Beamtenkategorien kommen. Dag ist allerdings Tatsache, daß sowohl die Förster als auch die Oberförster in viel zu spaäten Jahren zur Anstellung kommen.
Abg. Ströbel (Soz.): Wir haben es nicht nötig, den Wett⸗ lauf um die Gunst der Beamten mitzumachen. Venn die Be⸗ amten wissen, daß wir für ihre berechtigten Wünsche eintreten. Wir werden für den Antrag Schroeder eintreten, weil wir die Forderungen für berechtigt halten. Aber . ist, daß setzt die Parteien so energisch für diese Försterforderungen eintreten, während sie für die dringenderen Forderungen anderer Beamtenkategorien, besonders der Unterbeamten, nichts Übrig haben. Ja, die Nationalliberalen haben hier im Hause Forderungen ab- gelehnt, die sie nachher aus Wahlrücksichten im Reichstage an—⸗ genommen haben. . .
Abg. Ho f f. (fortschr. Volksp): Ich hoffe, daß die heutige Er— klärung der Regierung nicht das letzte Wort war. Sie wird schließ⸗ lich doch auch einsehen, daß die Forderungen der Förster berechtigt sind. Gegenüber den Ausführungen des Ministers muß ich es deut— lich aussprechen, daß den Beamten das Recht, sich zusammenzuschließen, nicht genommen werden darf. Die Regierung darf nicht in die Stagtsbürgerrechte der Beamten eingreifen, wenn ich auch weiß, daß die Beamten sich eine gewisse Reserve auferlegen müssen.
Die Petition wird mit den Anträgen an die Budgetkom⸗ mission verwiesen.
Es folgt die Beratung des Antrages der Abgg. Dr. Iderhoßff (freikons) und Freiherr von Zedlitz und Neukirch lfreikons.):
„die Regierung zu ersuchen, das ; betreffend die Ver⸗ ütung für mzugs oft en, welche den Lehrern und ehrerinnen an öffentlichen Volksschulen aus
der Staatskasse zu zahlen ist, vom 5. Oktober 1910 dahin abzu—⸗
ändern, daß die Vergütung den für die mittleren Beamten bestehen⸗
den Sätzen entsprechend bemessen wird“. .
Abg. Freiherr von 34 dlitz und Neukirch (freikons,) be⸗
gründet den Antrag. Die Lehrer würden jetzt hinsichtlich der Umzugs- kosten mit den gehobenen Unterbeamten gleichgestellt. Dies entspreche nicht der Vorbildung der Lehrer und sei eine schwere Ungerechtigkeit. Die ö erwarteten, daß ihrer Standesehre mehr Rechnung getragen werde.
Abg. Dr. Schroeder ⸗Cassel (nl.) tritt für den Antrag ein, der
Forderungen enthalte, die seine Freunde wiederholt vertreten hatten.
Abg. Hoff (fortschr. Volksp.) stimmt dem Antrage gleichfalls zu. Die Lehrer seien noch nicht einmal mit den Kanzlisten in den Umzugskosten gleichgestellt, sie würden als Uaterbeamte behandelt. Das sei nicht mit der Standesehre der Lehrer zu vereinbaren und würde als eine Brüskierung, als eine Beleidigung des Lehrerstandes empfunden.
Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Gewiß halten wir es auch für richtig, daß den Lehrern höhere Pergütungen für Umzugskosten gegeben werden, aber es ist direkt lächerlich, hier von einer Standesehre zu sprechen. Die seinerzeitigen Angriffe des Abg. von geo gegen sozialdemokratisch denkende Lehrer waren unerhört. Diese Auffassungen zeugen von politischer Korruption allerniedrigster Art. Der Abg. von Zedlitz geht in seiner ganzen Denkweise von nichts anderem aus als von dem Gedanken des Terrorismus, von dem Gedanken der Hungerpeitsche. Solche politischen Grundsätze werden überall die Beachtung finden, die ihnen von politisch anständig denkenden Menschen gebührt. (Vize⸗ präsident Dr. Krause: Da diese Aeußerung sich auf ein Mitglied des Hauses bezieht, rufe ich Sie zur Ordnung ) Diese Art der politischen Unmoral, als deren Vertreter der Abg. von Zedlitz sich auf⸗ spielt ... (Große Unruhe — Rufe: Unerhört! — Vizepräsident Dr. Kraufe ruft den Redner zum zweiten Male zur Ordnung und macht ihn auf die Folgen des dritten Ordnungsrufs aufmerksam.)
Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch . Das Haus wird nicht erwarten, daß ich auf das Niveau der Ausführungen des Vorredners herabsteige. (Abg. Ho ff mann: Sehr bequem!) Ich denke, ich werde die Zustimmung aller bürgerlichen Ab- geordneten finden, wenn ich diesen Standpunkt hier einnehme. Aber das muß ich zurückweisen, daß der Abg. Liebknecht den Lehrern die Standesehre abspricht. (Zuruf des Abg. Dr. Lieb⸗ knecht: Wo ist das geschehen? Abg. Hoffmann: Das ist eine Lüge, eine bewußte Lüge! — Vizepräsident Dr. Krause ruft den Abg. Hoffmann, zur Ordnung. — Zuruf von, den Sozial— demokraten: Freiherr von Zedlitz hat aber doch eine Lüge aus⸗ gesprochen !)
Damit schließt die Besprechung.
Persönlich bemerkt . Abg. Dr. Liebknecht (Soz.); Ein Mann von solcher poli⸗ tischen Cbarakterlosigkeit wie der Abg. Freiherr von Zedlitz .... (Große Unruhe — Vizepräsident Dr. Kraäuse: Da ich sehe, d Sie absichtlich dauernd die Ruhe des Hauses stören wollen, rufe i Sie wegen dieser Beleidigung wiederum zur Ordnung Ein Partei e g. des Freiherrn von Zedlitz hat ihn ja selbst als den Helldunklen bezeichnet, so daß es nicht mehr nötig ist, weitere Worte hinzuzufügen.
möchte mich aber doch in aller Schärfe gegen seine Aeußerungen, die von einer politischen Unmoralität und politischen Minderwertigkeit zeugen (Große Unruhe. Vizepraͤsident Dr. Krau se ruft den Redner wiederum zur Ordnung.) Ich habe nicht im geringsten den Lehrern die Standesehre abgesprochen. Frei⸗ herr von Zedlitz weiß enen, daß ich das nicht gesagt habe. Das zeugt von einem re 9. geringen moralischen Niveau. (Vize⸗ präsident Dr. Kr ause: Sie handeln immer wieder der Ordnung des Hauses entgegen, ich rufe Sie wiederum zur Ordnung)
bg. Freiberr von Zedlitz und Neu kerch sfrelkons.): Ich laube, das Haus wird mir zustimmen, wenn ich erklaͤre, daß ich die Anrempelungen der Sozialdemokraten mir zur Ehre anrechne.
Der Antrag wird der Budgetkommission überwiesen.
Inzwischen ist der Entwurf eines Gesetzes über die landwirtschaftliche Unfallversicherung vom Herrenhause mit der Fassung des 10 in der Form der Regierungsvorlage wieder an das Haus zurückgekommen.
Visepräsident Dr. Krause schlägt vor, ohne Ansetzung einer neuen Sitzung in die nochmalige Beratung des ö einzutreten. Man könne den Punkt 1 der . als noch nicht erledigt ansehen. Man könne darüber allerdings verschiedener Auffassung yᷣ. in diesem Falle brauche man wohl aber nicht formalistisch vor⸗ zugehen . J ;
Abg. von Pappenheim (kons.) erklärt, daß seine Freunde dem Vorschlage des räsidenten zustimmen. eine Freunde bedauerten, daß der bessere Antrag des Abgeordnetenhauses nicht durchgeführt werden könne, hielten aber das k für so de, daß sie es trotzdem in der jetzigen Fassung verabschieden wo ten. 3
. fim ann (Soz): Wir werden der Verhandlung in diesem Fall nicht widersprechen. Wir widersprechen aber der Aus⸗ legung der ö des Präsidenten. Wir dürfen für die Zukunft auf diesen Fall . zurückgreifen. . . Vijepräsident Sr. Krause: Ich habe nur gesagt, ich halte die n . für n . Wenn kein Widerspruch erhoben wird, können wir gleich in die Beratung eintreten.
Das Gesetz wird in der Fassung des Herrenhauses vom ganzen Hause angenommen.
Ein Antrag der Abgg. Kesternich (3Zentr), Din s⸗ lage (Zentr) und von Strom beck Gentr.), die Regierung zu ersuchen, Mittel bereit zu stellen zur Wie derbevöoölke⸗ rung der Gewässer, deren Fischbestände infolge der Dürre des vergangenen Jahres erheblich gelitten haben oder a n. gegangen sind, wird gemäß dem Antrage der Agrar⸗ ommission angenommen.
Ohne Debatte wird gleichfalls entsprechend dem Antrage der Unterrichtskommission folgender Antrag der Abgg. Dr. von Schenckendorff (al.) u. Gen. angenommen: die Regierung zu ersuchen, mit Rücksicht darauf, daß es erwünscht erscheinen muß, die neueren Bestrebungen der staatlichen Jugend⸗ pflege, soweit sie die körperliche Ertüchtigung 66. will, auch auf die akademischen Kreise auszudehnen, an den Un iversi⸗ täten, Hoch schulen und Akademien im allgemeineren Sinne als seither die notwendigen Einrichtungen für die frei⸗ willige Durchführung der Leibesübungen zu schaffen.
Es folgt die Beratung von Petitionen.
Eine Petition von Zeitler u. Gen. in Sulzbach (Saar) um Abänderung der S8 150 und 151 des Allgemeinen Berggesetzes dahin, daß die dehnbare Fassung dieser Paragraphen, die zu⸗ ungunsten der Grundbesitzer gegenüber den Bergbautreibenden ausgelegt würden, beseitigt wird, wird ohne Debatte gemäß dem Antrage der Handels⸗ und Gewerbekommission der Re⸗ gierung zur Erwägung überwiesen. .
Eine Petition des J Nikutowski in Gollnow um Ablehnung der Konzessionierung einer zweiten Apotheke in Gollnow beantragt die zandels⸗ und Gewerbekommission der Regierung zur Berück⸗ ichtigung zu überweisen.
Geheimer Regierungsrat Dr. Saenger bittet, diesem Kom⸗ missiongantrage e beijutreten. Ihm liege jetzt das Material vor, aus dem hervorgehe, daß kein Bedürfnis für die Errichtung einer weiten Apotheke be che Abg. von Boehn Eons.) bittet, es doch bei dem Kommissions⸗ antrage zu belassen. Das der Regierung vorliegende Material sei einseitig, da der jetzt am Orte ansässige Apotheker natürlich nicht eine Konkurrenz zulassen wolle.
Geheimer Regierungsrat Dr. Saenger stellt anheim, die Petition an die Kommission zurückzuverweisen.
Abg. Rosenow (fortschr. Volksp.) bittet, den Kommissions⸗
antrag anzunehmen, der auf recht ausführlichen Beratungen beruhe.
Das Haus beschließt gemäß dem Kommissionsantrage.
Petitionen von Männervereinen zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit, des Amtsgerichtsrats Dr. Hochgürtel in Düsseldorf und des Vereins zur Hebung der Sittlichkeit in Frankfurt a. M. um Abänderung der Gewerbeordnung zur
ekämpfung der Animierkneipen beantragt die Handels⸗ und Gewerbekommission der Regierung als Material zu überweisen.
Abg. Hoffmann (Soz.): Nicht nur gegen die Animierkneipen sollte man vorgehen, sondern das ganze Kneipenwesen sollte eingeschränkt werden. Interessant ist ein kürzlich durch die Zeitungen gegangener Aufruf der Gastwirteinnung in Reichenberg i. V., der es gewisser—⸗ massen als Pflicht des Mannes hinstellte, wieder eifriger die Kneipe zu besuchen und nicht bei Muttern zu Hause zu sitzen. Die Beschäftigung weiblicher Personen in der Gastwirtschaft ist an sich nicht unsittlich; die Unsittlichkeit wird nur in den Animierkneipen betrieben. Die Besucher dieser Kneipen sind die jungen, eben reif werdenden Burschen und die alten Herren, die über die Geschlechts⸗ reife hinaus sind und 6 gern animieren lassen. Das Volk sollte aufgeklärt werden, die Bildung sollte gefördert werden, dann wuͤrden die Animierkneipen von selbst verschwinden.
!. Petitionen werden der Regierung als Material über⸗ wiesen.
Eine Petition des Bezirksvereins des deutschen Drogisten⸗ verbandes in Kiel um Aufhebung von Bestimmungen über die Regelung des Verkehrs mit Arzneimitteln außerhalb der Apotheken beantragt die Handels⸗ und Gewerbekommission der Regierung als Material zu überweisen.
Abg. Hoffmann (Soz.): Wir würden gern den Antrag auf Ueberweisung zur , , . stellen, wenn er nicht aussichtslos wäre. Jedenfalls ist es aber angebracht, daß der alte Zopf ab⸗ k wird, daß eine Reihe von Arzneimitteln nicht von den
rogisten verkauft werden darf.
Das Haus beschließt nach dem Kommissionsantrag.
Eine Reihe von Petitionen, die von Grundbesitzervereinen in Groß Berlin, von der Handwerkskammer Berlin, von der deutschen Mittelstandsvereinigung und von dem Innungs⸗ ausschuß der Handwerkerinnungen in Steglitz ausgehen, wünscht die unverzügliche Einführung des zweiten Teilsdes Gesetzes über die Sicherung der Bauforde⸗ rungen. Dagegen haben der Verband deutscher Grundstücks⸗ und Hypothekenmaklervereine in Frankfurt a. M., sowie die Aeltesten der Kaufmannschaft in Berlin Petitionen gegen das Inkrafttreten des zweiten Teiles dieses Gesetzes eingereicht.
Die Handels⸗ und Gewerbekommission beantragt, die ersteren Petitionen der Regierung mit dem Ersuchen zur Be⸗— rücksichtigung zu überweisen, die Einführung des zweiten Ab⸗ schnitts des Gesetzes über die Sicherung der Bauforderungen in den Städten, in denen Bauschwindel festgestellt ist, auf die Dauer von zehn Jahren zu veranlassen; die Gegenpetitionen beantragt die Kommission durch diese Beschlußfassung für er⸗ ledigt zu erklären.
Abg. Felisch (kons.): Ich bitte die Petitionen zugunsten des Gesetzes zur Jer lch dz zu überweisen. 4h für Jahr gehen den Handwerkern durch den Bauschwindel Millionen verloren. Der erste Teil des Gesetzes mit der Vorschrift der Baubücher hat sich als ein . ins Wasser erwiesen, solange nicht auch der zweite Teil des Gesetzes eingeführt wird. Die Handwerker⸗ und Gewerbe⸗ kreise sind für den zweiten Teil des Gesetzes, dagegen sind aber die Grundstücks-⸗ und Hyvothekenmakler und die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. Ich berstehe das von den letzteren, denn in dieser Frage stehen sic Handwerker und Großkapital gegenüber. Die Reglerung darf aber nicht länger mit der Einführung des zweiten Teiles zögern, wenn sie sich ein Verdienst um den Hand⸗ werkerstand erwerben will.
Abg. Rosenow er, Volksp.): Die Einführung des zweiten Teiles würde ein f ährliches Experiment sein. Es sst un⸗ richtig, einen a,, zwischen Unternehmern und Handwerkern zu konstruieren, denn die Unternehmer würden ja töricht sein, wenn sie
nachteilig sein.
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die F ̃ ä tut und die Baubücher gehörig kontrolliert, so heute schon die Entziehung der Baukonzession ausgesprochen werden. Durch den zweiten Teil des Gesetzes würde nur der Baumarkt noch weiter erschüttert werden, und das würde für die Handwerker selbst
Abg. Borchardt , So weittragende Dinge sollte man überhaupt nicht in dem Augenblick beraten, wo man sozusagen schon mit dem Koffer in der Hand dasteht, Dem Bauschwindel wollen wir alle entgegentreten, aber die Vorschriften des zweiten Teiles des Ge⸗ k nur die Folgen verschärfen, die der Abg; Felisch gug. chließen möchte. Warum geben die Handwerker noch den unglück= lichen Bauunternehmern Kredit? Das lommt daher, daß schon fast alle Bauunternehmer unsolid geworden . und die Handwerker auch mit den unsoliden Geschäfte machen müssen, wenn sie überhaupt Ge⸗ schäfte machen wollen. Die Dinge sind schon so weit gekommen, daß die Handwerker und Unternehmer sich eine Risikoprämie zu.; schreiben, die sie auf die Preise draufschlagemn; da sie sich aber selbst egenseitig unterbieten müssen, so muß an Material gespart und ee ,. Arbeit geliefert werden. In Berlin wird daher schlecht, e , und lodderig gebaut. Die Terrainspekulanten treiben die Wohnungspreise in die Höhe, auf dem Tempelhofer Feld sollen die Wohnungen von drei Zimmern 1200 M kosten. Die Wurzel des Uebels liegt in den mittellosen Bauunternehmern, und der zweite Tell des Gesetzes würde es diesen Unternehmern nur noch schwerer machen, von anderen Leuten Geld zu bekommen. Das Haus sollte die Petitionen zurückweisen und die Frage im nächsten Jahre einmal gründlich beraten.
Das Haus beschließt nach den Kommissionsanträgen. Darauf nimmt das Wort der
Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer:
Meine Herren! Nachdem sich die beiden Häuser des Landtags mit einer mehr als dreißigtägigen Vertagung einverstanden erklärt haben, habe ich die Ehre, Ihnen eine Königliche Verordnung mit⸗ zuteilen. Sie lautet: .
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze. verordnen auf Grund des Artikels 52 der Verfässungsurkunde mit der darin verordneten Zustimmung beider Häuser des Landtags der Monarchie, was folgt:
§ 1.
Die beiden Häuser des Landtags der Monarchie, das Herren⸗ haus und das Haus der Abgeordneten, werden vom 8. Juni bis zum 22. Oktober 1912 mit der Maßgabe vertagt, daß die zur Vor⸗ beratung des Entwurfs eines Wassergesetzes sowie eines Gesetzes, betreffend die Anlegung von Sparkassenbeständen in Inhaber⸗ papieren gewählten Kommissionen des Hauses der Abgeordneten ermächtigt werden, während der Zeit der Vertagung ihre Arbeiten
fortzusetzen. 8 2.
Das Staatsministerium ist mit der Ausführung dieser Ver⸗
ordnung beauftragt. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Neues Palais, den 7. Juni 1912. (L. S.) Wilhelm.
Ich habe die Ehre, dem Herrn Präsidenten eine Abschrift der Urkunde zu überreichen.
Vizepräsident Dr. Krause schlägt darauf vor, die nächste Sitzung am Dienstag, den 22. Oktober, 12 Uhr stattfinden zu lassen und auf die Tagesordnung die Beratung über Anträge aus dem Hause und Petitionen zu setzen. Er schließt die Sitzung mit folgenden Worten; Ich darf, den Herren wünschen, daß sie gekräftigt und erfrischt von der Zwischenzeit der Ferien am 22. Oktober hier wiederkehren, und ich hoffe, daß ich im Sinne aller Mitglieder spreche, wenn ich der hä mn, unb dem herzlichen Wunsche Ausdruck gebe, daß wir dann unseren Ersten Präsidenten hier erfrischt wieder an diesem Platze sehen. (Lebhafter
Beifall.) Uhr. Nächste Sitzung Dienstag,
Schluß nach A /g ie 22. Oktober, 12 Uhr. (Anträge aus dem Hause, Petitionen.)
Nr. 25 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 1. Juni, hat folgenden Inhalt: Zoll- und Steuerwesen: Tabaksteuerordnung.
Nr. 26 des Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reicht amt des Innern, vom J7. Juni hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennung; — Ermaͤchtigung zur Vor⸗ nahme von Zivilstandshandlungen; — Exeguaturertellungen. 2) Finanz⸗ wesen: Nachweisung von Einnahmen der Reichs- Post.; und Telegraphen⸗ sowle der Reichs⸗Cisenbahnverwaltung für das Rechnungsjahr 1911. 3X Militärwesen; Abänderung der Deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888. 4) Zoll⸗ und Steuerwesen: Veränderungen in dem Stande und den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen; — Veränderungen in dem Verzeichnis der zur Ausstellung von Unter⸗ suchungszeugnissen für Wein usw. ermächtigten ausländischen Fach⸗ chemiker. 5) Polizelwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. ö
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungo⸗ maßregeln.
Gegen die Säuglingssterblichkeit.
Die Sommerhitze des Jahres 1911 hat eine starke Steigerung der Säuglingssterblichkeit im Gefolge gehabt. Die Zahl der ge— storbenen Sduglinge betrug allein in der geit vom 1. Juli bis 30. September 1911 um 30 000 mehr als durchschnittlich in dem i n, Zeitraum der vorangegangenen Jahre. Da vielleicht auch der evorstehende Sommer wieder eine bedeutende Hitze bringen wird, erscheint es geboten, schon jetzt nach Mitteln und Wegen zu suchen, einer Steigerung der Säuglingssterblichkeit nach Möglichkett vor⸗ kn wn,
Säuglingssterblichkelt im Deutschen Reiche ju Charlottenburg hat ein Flugblatt und ein Hitzemerkblatt zur Belehrung der Bevölkerung herau zgegeben, denen zur Aufklärung der Bevölkerung weitere Ver- breitung zu wänschen ist. Vom Verlage von Georg Silke in Berlin NW. 7 wird das Flugblatt zum Preise von 2 S für 100 Exemplare, 16 ½ für 1000 n gn. und das Hltzemerkblatt zum Preise von 2,50 M für 100 Gxemplare, 20 M6 für Ioo0 Exemplare geliefert.
ß und Klauen seuche vom Schlachtviehhof in Coln am
Die Abgg. Dr. Rewoldt (freikons.) und Dr. Schr oeder (nl. erklãren gie gan ihre Zustimmung.
dafür sorgten, daß die Handwerker zugrunde gehen. Den Leuten, die
darauf ausgehen, die Handwerker zu betrügen, sollte man kräftig au . ( . klopfen, und wenn die , man ihre ö. ann auch
— , . , , ö a , —
/) 3weite Beilage J zum Deutschen Relchsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M 137. Berlin, Montag, den 10. Juni 1912.
Gesundheitswesen, Tiertranłheiten und Absperrmaßzrregeln.
Gach ! ,, im Auslande.
ach den neuesten im Kaiserlichen Gesundheitsamt eingegangenen amtlichen Nachweisungen.) Vorbemerkungen: 1) Ein Punkt in einer Spalte d j ür d .
a n , * . K aß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten ist; ein Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Art
2) Die Bezeichnung „Gehöfte“ ĩ in: ö . z ; ; . G ein: Ausbrüche (Großbritannien, Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankreich,, Besitzer (Euxemburg und Niederlande), Ställe
3) Die in der Ueberficht nicht aufgeflhrten wichti ie Ri ; seuche, Hämoglobinurie ufw. . ir , ie Rinderpest, Rhschbtand, Wild, und Rindersenche, Tolbvut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelcholera, Hühnerpest, Büffel
191. Nr. 24.
/
Maul⸗
Milzbran ö 8 und Klauenseuche
Rot Schafräude Rotlauf der Schweine eu,, .
Zeitangabe.
zen, Departe⸗ ouvernements
; Ge⸗ Bezirke , Gehöfte Bezirke Ge/
ö ; Ge⸗ Gehöfte Bezirke meinden
meinden
Gehöfte Bezirke Ger
meinden
Gehöfte] Bezirke Ge
Gehöfte Ge⸗ ; meinden
meinden
Staaten ꝛc. Gehöfte
Sperrgebiete 2c.)
Zahl der vorhandenen
Bezirke (Provin
ments, G
Wöchentliche, bezw. viermal im Monat erscheinende Nachmeisungen.
k . 2 c , 66 . u . 238 . 10s . 21 . 36. 8 Kroatien⸗Slavonien 35. 5. ö 2390 21 . 4 . 48. . 50 . 2 61 Serbien ; 11. 67 17.6 . (. . ; . wd Rumänien. 5.6. 15.5. ; . . w . H Bulgarien.. 14.6 * 29.5 — ⸗ ⸗ ö ö ; . Kö Italien. ; ; 5 4. . 6 ö . . ö 3 ö 2 . ö . . s ö ö Großbritannien. 26.5. — 1. I6. f . ⸗ 2 ; . 34
Luxemburg Frankreich.
änemark. Schweden . Norwegen.
Außerdem:
16.5. 1. . ö. ö. April WJ ö . 19 Ayril 111 42 24. . . . 365 . J ; 42 26
ai 168 66 435 3 Mai 15 15 27 27
Rauschbrand; Oesterreich 7 Bez, 13 Gem. 15 Geh. überhaupt verseucht; ü ö. . Bez, . Seh. Ungarn 31 Bez., 95 Gem., 100 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien-Slav ; über⸗ ag . 5 . . Gem. überhaupt, 6 Geh. neu verseucht; F rankreich 25 Bez., 53 Geh. neu 3 Schweden ö 3 . , 6 . ö Tollwut: Sesterr eich 17 Beg, 36 Gem, 38 Geh überhau . ö - . 38 pt verseucht; Ungarn 54 Bez, 205 Gem., 223 Geh. überhaupt verseu t; Kroatien⸗ über⸗ J. 235 . 1 Gem; üherhaupt verseucht; Rumänen 9 Bez., 13 Gem., 23 Geh. überhaupt a ihr 9 19g . 3 1 23 3 ö * Schafpocten * 9 ö. 3 Geh, neu verseucht; Lux em burg 1 Gem. überhaupt verseucht; Frankreich 45 Bes, 45 Gem. neu verseucht. ? 2 w 146 4 Bez, 19 Gem, 39 Geh,. überhaupt verfeucht; Kroatien-Slavonjen 2 Bez, 4 Gem., 6 Geh. Überhaupt verfeucht; Serbien 1 Bez., 2 Gem. überhaupt verseůcht; Geslũgelchi 3. 56 3 13 Gem., 18 Geh. überhaupt verseucht; Bulgarien 1 Bes, 2 Gem. neu verseucht; k 2 Bez., 3 Geh. neu verseucht. . ; k Beschälseuche: Rumänen J Bez), 2 Gein. 5 Geh. überhaupt verfeucht. k 2 . h. Lber haut versencht.
) Großbritannien: Schweinefieber; Italien: Schweineseuchen (allgemein).
Nach weisung 5 f ꝛ über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich⸗ . Ungarn 7 ‚
am 5. Juni 1912. ; (troatien⸗Slavonlen am 29. Mai 1912)
(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)
15 1555 5
K. Gömör 68 Köishont, Sohl (36 vom) .... K. Hajidu, M. Debreenin ( Debreczen) .. .....
Buklhwina ; J Dalmatien .. ......
b. Ungarn.
K. e e nn, w Kaschgh K. Jäsz⸗Nag
K. Kleinkokel
Schweine Rotlauf
egclme⸗ der slseuche) Schweine
Zahl der verseuchten
Königreiche Rotz
und Länder St. Arad, Borosjenö, Elek, Klausenburg (Kolozsvar)
Kissen, Magyarpöeska, St. Böga, Boksänbänya ö. M. ö. — ? acfd arc e , Borossebes, Maria⸗ aros, Temes, Städte Fenn, Nagyhalmägy, Karäan sebes, Lugos 3
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