. - Artikel 4. Dieses Gesetz tritt am 1. Oktober 1912 in Kraft.
Der Minister des Innern ist mit seiner Ausführung beauftragt. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift
und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Balholm, den 23. Juli 1912. (L. S. Wilhelm.
von Bethmann Hollweg. Delbrück. Beseler. Zugleich für den Minister des Innern: Sydow. von Trott zu Solz. von Heeringen. Freiherr von Schorlemer.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 5 321 des Versicherungsgesetzes für An⸗ S. 989) wird
gestellte vom 20. Dezember 1911 (R⸗G.Bl. bestimmt:
II Höhere Verwaltungsbebörde ist der Regierungepräsident,
für den Stadtkreis Berlin der Oberpräsident. 27) Untere Verwaltungsbehörde ist:
in Städten über 10 000 Einwohner die Gemeindebehörde, im
übrigen der Landrat lin Hohenzollern der Oberamtmann);
in der Provinz Hannover in Städten, auf welche die revidierte Hannoversche Städteordnung vom 24. Juni 1858 Anwendung findet, mit Ausnahme der im § 27 Abs. 2 der Hannoverschen Kreisordnung vom 6. Mai 1884 benannten
Städte, die Gemeindebehörde, im übrigen der Landrat.
3) Ortspolizeibehörde ist derjenige Beamte oder diejenige
Behörde, welchen die Verwaltung der örtlichen Polizei obliegt. 4) Gemeindebehörde ist:
a. in Städten der Magistrat; wo ein solcher nicht vorhanden
ist, der Bürgermeister (Oberbürgermeister),
b. in Landgemeinden der Gemeindeporsteher (in der Rhein— provinz und der Provinz Hessen⸗Nassau der Bürgermeister),
c. in selbständigen Gutebezirken der Gutsvorsteher.
5) Als Gemeindeverbände im Sinne der 55 9 Abs. 1 und 3, 10 Abs. 1 Ziffer , 11, 389 Abf. 2 des Gesetzes gelten, soweit
nicht ein anderes bestimmt wird:
die Provinzialverbände, die Kreisverbände und die Zweckverbände (Zweckoerbandsgesetz vom 19. Juli 1911 (G.⸗S. S. 115) und Zweckverbandsgesetz für Groß Berlin vom gleichen Tage (G. -S. S. 123), ferner in der Provinz Westfalen die Aemler, in der Rheinprovinz die Landbürger— meistereien, in der Provinz Schleswig⸗Holstein der Lauen⸗ burgische Landes kommunalverband, in der Provinz Hessen— Nassau die kommunalständischen Verbände der Regierungs—
bezirke Cassel und Wiesbaden, in Hohenzollern der Landes
kommunalverband und die Oberamtsbezirke.
Berlin, den 30. Juli 1912.
J Der Minister des Innern. für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Dr. Sydow. Freund.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Dem Tierarzt Johannes Reif zu Wadern ist die kommissarische Verwaltung der Kreistierarztstelle zu Berncastel⸗
Cues übertragen worden.
Bekanntmachung.
Die Herren Forstreferendare, die in diesem Herbst die forstliche Staatsprüfung abzulegen beabsichtigen, haben die vorschriftsmäßige Meldung spätestens bis zum 15. Sep—⸗
tember d. J. einzureichen. Berlin, den 2. August 1912. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Schede.
e nl m a chu n g Die Herren Forstbeflissenen, die in diesem Herbst die Forstreferen darprüfung abzulegen beabsichtigen, haben die vorschriftsmäßige Meldung spätestens bis zum 5. September d. J. einzureichen. Berlin, den 2. August 1912. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Schede.
Finanzministerium.
Das Katasteramt Bromberg 1 im Regierungsbezirk Bromberg ist zu besetzen.
Ministe rium des Innern.
Dem Dozenten der Akademie für praktische Medizin und Direktor der Provinzialhebammenlehranstalt Dr. Fritz Frank in Cöln ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Errichtung surkunde.
Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten und des Evangelischen Ober— kirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:
2
.
In der evangelischen Pfingst-Kirchengem einde zu Berlin, Diözese Berlin⸗Stadt , wird eine 4. Pfarrstelle er⸗ richtet.
57
Diese Urkunde tritt mit dem 1. Oktober 1912 in Kraft.
Berlin, den 18. Juli 1912. Berlin, den 26. Juli 1912.
(L. S.) (L. S.) Königliches Konsistorium Der der Provinz Brandenburg, Königliche Polizeipräsident. Abteilung Berlin. Jagow.
In Vertretung: Dr. Crisolli.
aus anderen Gründen sind bereits 1169256 Krankenrenten weg—
liefen. Ihre Zahl hat sich sonach gegen den 1. April 1912 um 2 erhöht.
Alters renten (6 9 Abs. 4 des Invaliditäts- und Alters— versicherungsgesetzes, 8 135 Abs. 3 des Invalidewversicherungs— gesetzes und 5 1257 der Reichsversicherungsordnung) beträgt 510 838. Davon sind 2937 in dem letzten Kalendervierteljahr festgesetzt worden. Infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen sind bereits 419 507 Altersrenten weggefallen, sodaß am 1. Juli 1912 noch 91 331 Altersrenten liefen. Ihre Zahl hat sich sonach gegen den 1. April 1912 um 1254 vermindert. ö
die Hinterbliebenenversicherung angegliedert worden. Bis 30. Juni 1912 ist Witwenrente G6 1258 der Reichs⸗ versicherungsordnung) und Witwerrente (8 1260 R-V.-O.) in 829 Fällen. Witwenkrankenrente (8 1258 Abs. 3 R.⸗V.⸗O.) in 17 Fällen, Waisenrente (88 1259, 1261, 1262 R.⸗V-⸗O.) in 3716 Fällen, Witwen geld (8 1264 R. V. O.) in 1050 Fällen und Waisenaussteuer (8 1264 RV. O.) in 9 Fällen bewilligt worden.
am 2 d. M. in Hongkong und S. M. 3. d. M. in Schanghai eingetroffen.
Verzeichnis der Vorlesungen und praktischen Uebungen an der Königlichen Tierärztlichen Hochschule zu Berlin im Wintersemester 1912 13.
Beginn: 15. Oktober. — Ende: 15. März.
Dr. Schü tz, Geh. Regierungerat, Professor: Spezielle Patho⸗ logische Anatomie, Sektions übungen. Eggeling, Geh. Regierunge⸗ rat, Professor: Geburtshilfe und Uebungen am Phantom, Enzvklopädie und Methodologie, Spezielle Schweinezucht, Spezielle Schaf⸗ und Ziegenzucht, Ambulatorische Klinik. Dr. Fröhner, Geh. Regie⸗ rungsrat, Professor; Spezielle Pathologie und Therapie, Klinik für große Haustiere, Abteilung für innere Krankheiten und Gewähr— mangel, Propädeutik der medizinischen Klinik. Dr. Schm altz, Geh. Regierungsrat, Professor: Vergleichende Anatomie, Anatomie des Pferdes, Anatomische Präparierübungen, Exenterierübungen. Dr. Eberlein, Professor: Spezielle Chirurgie einschl. Augenbeilkunde, Klinik für große Haustiere, Abteilung für äußere Krankheiten, Dperationsübungen, Propädeutik der chirurgischen Klinik. Regen⸗ bogen, Professor: Pharmakologie und Toxikologie II, Klinik und Poli- klinik für kleine Haustiere, Geflügelzucht und Geflügelkrankheiten, Propädeutik der Klinik für kleine Haustiere, Harnuntersuchungen fär die klinische Propädeutik. Dr. Frosch, Geh. Medizinalrat, Professor; Allgemeine Seuchenlehre und Bakteriologie, Bak teriologische Uebungen. Dr. Kärnbach, Professor: Krankheiten des Hufes, Allgemeine Tierzuchtlehre, Uebungen am Hufe, Poliklinik für große Haustiere. Dr. Schroeter, Professor: Anorganische Chemie, Chemische Uebungen. Dr. Cremer, Professor: Physiologie II, Leitung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiete der Biologie. Dr. Wittmack, Geh. Regierungsrat, Professor: Anatomie und Physiologie der Pflanzen, Uebungen in der Beurteilung der Futtermittel. Dr. Börnstein, Geb. Regierungsrat, Pro— fessor: Physik. Dr. Hesse, Professor: Zoologie. Sr. Never⸗ mann, Geh. Regierungsrat: Veterinärpolizei und Seuchengesetz⸗ gebung. Bon gert, Professor: Ordentliche Fleischbeschau und . beschaugesetzgebung, Demonstrationen der Fleischbeschau in der De⸗ monstrationghalle der Hochschule, Demonstrationen der außerordent⸗ lichen Fleischbeschau und animalischen Nahrungsmittelkunde sowie Schlachthauskunde. Dr. Knuth, Vorsteher der Troxenabteilung am Hvgienischen Institut: Tropenkrankheiten, Uebungen in der Protozoen kunde (seftionsweise) Arbeiten im Laboratorium für Tropenhygiene, — Spezlalkurse, Kolloquium und Praktikum für außerordentliche Hörer nach Bedarf. —
Berlin, den 2. Juli 1912.
Der Rektor der Königlichen Tierärztlichen Hochschule. Eberlein.
Abgereist:
Seine Exzellenz der Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco mit Urlaub.
Aichlamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 5. August.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag in Swinemünde an Bord der Jacht „Hohen⸗ zollern“ die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini und des Chefs des Militär— kabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker entgegen.
Nach einer im Reichs versicherung samt gefertigten Zu⸗ sammenstellung beträgt die Zahl der seit dem 1. Januar 1891 bis einschließlich 30. Juni 1912 von den 31 Landesversiche— rungsanstalten und den 10 vorhandenen Sonderanstalten be— willigten Invalidenr enten (689 Abs. 2 und 10 des Inva— liditäts- und Altersversicherungsgesetzes, 8 15 Abs. 2 des Invalidenversicherungsgesetzes und 8 1255 Abs. 1 der Reichs— versicherungsordnung) 2043 354.
Davon sind 33 4 in dem letzten Kalendervierteljahr fest— gesetzt worden. Infolge Todes oder Auswanderung des Be— rechtigten, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit, Bezuges von Unfallrenten oder aus anderen Gründen sind bereits 1 6590 297 Invalidenrenten weggefallen, sodaß am 1. Juli 1912 noch 53 057 Invalidenrenten liefen. Ihre Zahl hat sich sonach gegen den 1. April 1912 um 8074 erhöht.
Krankenrenten Invalidenrenten gemäß 8 16 des Invalidenversicherungsgesetzes und 8 1255 Abs. 3 der Reichs⸗ versicherungsordnung) wurden in der Zeit vom 1. Januar 19600 bis einschließlich 30. Juni 1912 132792 bewilligt. Davon sind 2835 in dem letzten Kalendervierteljahr festgesetzt worden. Infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder
gefallen, sodaß am 1. Juli 1912 noch 15 866 Krankenrenten
Die Zahl der während desselben 5 bewilligten
Seit dem 1. Januar 1912 ist der Invalidenversicherung
Laut Meldung des W. T. B. sind S. M. S. „Iltis“
„Emden“ am
.
der angeblich vorgekommenen Mißbräuche undurchführbar sei, hat sich nämlich der Arnauten wieder größere Erregung be— mächtigt. Sie wollen nicht länger mit der Durchführung ihrer Pläne warten, insbesondere nicht zugeben, daß die Angelegen⸗ heit über den Ramasan hinaus verschleppt werde.
Swinemünde, 4. August. Die Jacht „Hohenzollern mit Seiner Majestät dem Kaiser und König an Bo und die Begleitschiffe Breslau“ und „Sleipner“ sind, w „W. T. B.“ meldet, gestern abend unter dem Salut d Forts und der Kriegsschiffe hier eingetroffen.
Sachsen.
Seine Majestät der König hat nach einer Meldun⸗
des W. T. B. zum Nachfolger des verstorbenen Jusn ministers den Reichsanwalt beim Reichsgericht in Leip; Dr. Nagel ernannt.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der ungarische Ministerpräsident Lukacs hat sich eine Vertreter des „Pesti Hirlap“ gegenüber über die politisch Lage geäußert und laut Meldung des, W. T. B.“ dab ausgeführt, daß die Beschlüsse der Volksversammlungen, die si⸗ gegen die Regierung richteten, nicht beweiskräftig seien; vi schwerer falle ins Gewicht, daß von sechzig Komitatsmmunizipie
dreiundvierzig der Regierung ihr Vertrauen ausgesprochen hätten
In bezug auf die Erklärung der Opposition, sie laffe sich m der gegenwärtigen Regierung in keine Verhandlung ein, wie
der Ministerpräsident darauf hin, daß die Regierung das Ver⸗
trauen der Krone und der Mehrheit besitze, und daß diese Vertrauen für das Schicksal der Regierung in erster Linie em
scheidend sei. Der Ministerpräsident erklärte schließlich, er be—
absichtige nicht, Neuwahlen auszuschreiben; den Hauptpunkt de: Arbeitsprogramms in der Herbstsession bilde die Wahlreform die in liberalem, demokratischem Sinne entworfen sei, sodaß di Regierung auf die Unterstützung der öffentlichen Meinun rechnen zu können glaube.
Türkei.
In der Deputierten kammer haben vorgestern jung⸗ türkische Abgeordnete eine Interpellation eingebracht, in der sie an den Kriegsminister die Fragen richteten, warum
—
er nicht gegen die Offiziere der Liga der Retter des Vater— landes, die den Zeitungen Proklamationen übergeben haben, das Gesetz zur Anwendung gebracht habe; warum der Offizier, der im Hause des Kammerpräsidenten den Drohbrief hinterlassen habe, noch nicht bestraft sei; warum dagegen der Kriegsminister zum Dienst in der Kammerwache
Offiziere der Liga ernannt und versucht habe, den Posten des
Kommandanten der Kammerwache anders zu besetzen; warum er endlich Offiziere der Liga als Polizeibeamte in die Kammer gebracht habe, während andere Anhänger der Liga sich in den Wandelgängen der Kammer aufgehalten hätten. Einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge wurde die Inter—
pellation fast einstimmig angenommen und der Kriegs—
minister aufgefordert, sofort zu erscheinen. Wie vom Präsidium der Kammer später mitgeteilt wurde, erklärte
der Kriegsminister in seiner Antwort auf das Interpellations— gesuch, er werde, da er an einem Ministerrat keilnehmen und sich im Anschluß daran mit wichtigen, auf die Sicherheit des Landes bezüglichen Angelegenheiten beschäftigen müsse, die
Interpellation erst am 8. August beantworten. Die Kammer
verwarf einstimmig diese Erklärung des Kriegsministers und setzte den Termin für die Beantwortung der Interpellation auf den 5. August fest.
— In einer gestern von der Regierung einberufenen außerordentlichen Sitzung des Senats, die geheim war
und an der sämtliche Minister teilnahmen, wurde beschlossen, einige Artikel der Verfassung in der Weise auszulegen, daß die Legislaturperiode der Kammer als geschlossen an— zusehen sei. Der Entschluß der Minister, auf der sofortigen
Schließung der Kammer zu bestehen, wurde, obiger Quelle
zufolge, auf Grund von Telegrammen der nach Albanien gesandten Sonderkommission gefaßt, die besagten, daß im Falle einer Verzögerung der Auflösung ernste Ver wicklungen in Albanien zu befürchten seien. Infolge der Erklärungen, die Ibrahim Pascha den in Prischtina versammelten Arnautenführern gegeben hat, wonach die Auflösung der Kammer ohne vorhergehende Untersuchung
Spät Abends, nach der Abstimmung im Senat, traten die
Minister zu einer Beratung zusammen und bereiteten einen Bericht vor, den sie im Palast dem Sultan überreichten. Der Beschluß des Senats wurde vom Sultan sofort sanktioniert. Die jungtürkische Presse greift den Beschluß des Senats lebhaft an und stellt ihn als Staatsstreich dar.
— Gestern nachmittag versammelten sich etwa 200
komiteefreundliche Offiziere auf dem Freiheitshügel unweit Pera zu einer Kundgebung gegen die Liga. Nach verschiedenen Ansprachen wurde, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Erklärung unterzeichnet, die dem Kriegsminister unter— breitet werden soll:
Wir Endesunterzeichneten sind vollkommen darin einig, daß
Offiziere weder an politischen Komitees noch an anderen Vereinigungen mit politischen Zwecken teilnehmen dürfen, noch sich überhaupt mit Fragen der Polttik, die außerhalb ihrer militärischen Pflichten liegen, beschäftigen und sich in Regierungsangelegenheiten und die Grundrechte der Nation einmischen dürfen. Wir werden alle Beschlässe und Maß— regeln zur Ausführung bringen, die zur Sicherung der gesetz lichen Ordnung und der Unparteilichkeit der Armee getroffen worden sind und in Zukunft getroffen werden. .
— In der heutigen Kammersitzung ergriff sofort nach
der Eröffnung Dschawid Pascha das Wort, hielt eine heftige Rede gegen die Regierung und erklärte, die Abgeordneten würden jeder Drohung gegenüber Widerstand leisten. Auf Vorschlag Dschawid Paschas sprach die Kammer der Re⸗ gierung ihr Mißtrauen aus und vertagte sich dann auf unbestimmte Zeit.
Montenegro. Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten amtlichen Mel⸗
dung aus Cetinje hat vorgestern abend im Gebiete von Kolaschin bei Moikovac ein blutiger Grenzkonflikt statt— gefunden. Die Türken hatten von ihrer Kule in einer Ent— fernung von 200 m auf montenegrinischem Gebiete eine Ver— schanzung errichtet und wollten trotz wiederholter Vorstellung seitens der montenegrinischen Regierung diese Verschanzungen nicht entfernen. Von früh an wurde der Wachtposten der monte— negrinischen Grenzwache von den Türken aus der Verschanzung angegriffen. Der Kampf, der sich darauf entspann, dauerte bis
zur sinkenden Nacht. Die montenegrinische Grenzbevölkerung, die durch die Herausforderung in höchstem Grade bestürzt war,
Waffen und unterstützte die Grenzwache. Die den schließlich entfernt und die Kule dem Die Verluste der Montegriner b Die Türken ließen
26 den 2. Verschanzungen
n gleichgemacht. 10 Tote und 15 Verwundete.
69 Tote zurück.
at nach einer Meldung Forderung des russischen lich durch chinesische
hundert russischen
Die chinesische Regierung h Reuterschen Bureaus“ gemäß der For ne Entschädigung für die kürz erübte Tötung von -
die Bestrafung der Täter zugesagt. otan ist für verantwortlich erklärt und abgesetzt usammenstoß
Gesandten ei Soldaten bei Khotan v , . Präfekt von Kh n n . und der chinesische Offizier, der den Zuse hatte, wird vor ein öffentliches Gericht gestellt. Der sul in Kaschgar und die chinesischen Ortsbehörden
russische Kon ar un ch Döhe der Entschädigung festsetzen.
werden di
. B.“ aus Rabat gewinnt der
Meldungen des, at Nach . an Einfluß bei
Prätendent Ei Hiba fortgesetzt
Stämmen. . 3. In der Nacht zum Sonntag ist = 3
Militärtransport am Ued Kemissat von 50 Reitern an—
gegriffen worden.
ein französischer
Statiftik nud Volkswirtschaft.
Ausländer unter den Studierenden der deutschen Universitäten im SoDmmer 1912.
Im laufenden Sommerhalbjahr befindet sich an den Universitãten Reichs unter der Gesamtstudentenzahl von 59 560 wieder eine traächtliche Zabl Ausländer, die unsere Universitäten vorübergehend ung ihrer beimischen Studien oder während eines ganzen Ihre Zahl beläuft sich zurzeit egenüäber 4519 im Vorjahr und erst etwa 1200 zu Beginn Steigerung der ausländischen Studenten⸗ 1906 anhielt BVerschärfung der Aufnahmebedingungen . Ru Jnem kurzen Rückgang wich (bis 3394 im Sommer 1908). Wie jener geringeren Zufluß aus dem russischen seit 1908 wieder im wesent⸗
— 2
akademischen Trienniums besuchen.
ber 1660er. Jahre, als eine ; und dann,
Räckgang wesentlich auf einern Reich beruhte, so ist die erneute Zunahme seit 1308 e sicken auf einen stärkeren Zugang russischer Studierenden zurückzu— fätren, die in diesem Sommer 2216 zählen gegenüber 1578 vor drei Die jungste Steigerung der Ausländer ist zu einem geringeren f auslãndischer ĩ Studium an den deutschen Universitäten zurückzufabren, über⸗
Rußland, Desterreich⸗Ungarn, Serbien, Rumaͤnien, Griechenland und der Türkei veranlaßt, wogegen aus Frankreich, Italien, England und t fl zu verzeichnen ist, und di Nationalitäten ungefähr den Stand der letzten Jahre zeigen. Universitãten wil zu finden sind, so sind an ihnen auch alle Erdteile ver— eten: — rient ist der Besuch jn den letzten Jahren stark gestiegen, allein aus Japan hat er sich binnen 5 Jahren oppelt. Daß Rußland unter allen Auslandsstaaten weitaus die
Angehörige zwilisierten
ts aus Asien und dem
1909 gegenüberftellen. Ar und zwar überwie erheblichen
aus Japan und Mediziner, aus Australien 1 gegen 4. Von. gen 3425) sind, wie er⸗
206 gegen 175,
Angehörigen der europäischen ] . 3215 (io5s4) aus Rußland, Desterreich⸗Ungarn gehören 843 6) an, der Schweiz 311 (342), England 148 (185), Bulgarien 165 154, Rumänien 158 (102), Griechenland 97 (65), Serbien 35 68), Luxemburg 48 (36), der Türkei 66 (43), den Niederlanden 58 17, Frankreich 37 (60), Italien 32 (39), Schweden und Norwegen Spanien 32 (27),
Belgien 25 (20), Dänemark 8 (8) ontenegro 2 (O), Liechtenstein 0 (). .
kraft der einzelnen Universitäten ist natur⸗ zieden und von verschiedenen Umständen bedingt. z; : den Ausländern die Großstadtuniversitäten Berlin, eipzig und München, an denen sich in diesem Sommer 749 fremde Studierende befinden gleich 57 v. H. gegen 57,8 v. O. im ̃ An den 10 preußischen Universitäten sind 25 usl eingeschrieben, darunter 188 Frauen, an den 3 baverischen 796, an en 2 badischen 441 und an den übrigen 6 einzelstaatlichen 1083. m Vorjahr haben nur die baverischen Universi—⸗ zwar alle drei ziemlich gleichmäßig, wenig Die Jahres steigerung von 307 ist wie beim Frauen⸗ den preußischen
Portugal 6 (O),
d 2501 Auslãnder
Im Vergleich mit de iten und Gießen, und
Hochschulen
n der Verteilung der die einze akademischen Studiums haben sich im Laufe der bemerkenswerte Aenderungen . itschland flieg auch bei den fremden Studierenden ganz wesentlich Besuch der medtzinischen und der philosophischen Fakultäten, rend die juristischen und die katbolisch⸗theol enso wie im Vorjahre besucht sind und nur die eva . Agischen geringeren Zufluß haben Die einzelnen Zahlen sind derzeit: Medijiner 2066 (im Vorjahr 1822), Kameralisten und
ogischen ungefãhr
Philosophen, Philologen und Landwirte 594, Juristen 473,
Distoriker 909 Jurist evangelische Theologen
Mathematiker und
Ausländerinnen an den
Zur Arbeiterbewegung. ö
Im Hamburger Holzgewerbe drohen, wie die Vess. Ztg. erfährt, neue Zwinigkeiten. Der große Kampf im Holzgewerbe im Vorjahre, der in Nobember friedlich beigelegt wurde, hat nur fär die Gruppen der Anschläger einen Tarif gebracht. Eine Versammlung des Beutschen Holjarkeiterverbandes, Sektion Hamburg, fordert in einer Frklärung daß die in den Kommissionen fertiggestellten Akkord⸗ tarife überall in Kraft treten. Die Ortsverwaltung wird beauftragt, allen . aufjubieten, um die Akkordtarife in kürzester Frist ein heitlich durchzuführen.
98. Lübeck find, wie die Köln. Ztg. meldet, die Glaser⸗ gesellen infolge der ungeheuren, durch Dagelschlag verurs achten Arbeit in eine Lobnbewegung eingetreten und fordern den Abschluß eines neuen Lohnvertrags. . .
130060 Chicagoer Straßenbahner beschlossen, wie der „Frkf. Ztg.“ aus New Jork telegraphiert wird, in den Ausstand ein⸗ zutreten.
Kunst und Wissenschaft.
Die Königliche Friedrich Wilhelms -Universität in Berlin beging am 3. August die Feier zum Gedächtnis ihres erhabenen Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm III. Ibr wohnten Bertreter des Ministẽrlums der geistlichen und Unterrichtsangelegen⸗ delten und sonstige hervorragende Persönlichkeiten bei. Nach dem einleitenden mußtkalischen Teil, den der Königliche Kammęermusiker Plaß leitete, hielt der Rektor. Geheime Regierungsrat Professor Dr. Len; die Festrede über ‚Rankes biographische Kunst und die Aufgaben des Biographen‘ ö. ⸗
ä e. Anschluß an die FReede verkündete der Rektor die Urteile der Fakultäten über die eingereichten Preisschriften. Es sind zuerkannt; Königliche Preise: den Studierenden der Theologie Karl Schmidt aus Frankfurt a. M. und der Medizin Otto Strauß aus Marburg a. Lahn. Städtische Preife: den Studierenden der Theologie Stto Hasselmann aus Frankfurt a. M. und der Medisin Martin Staemmler aus Posen. Mit einem Vortrag des Blãserchors schloỹ die Feier.
Bauwesen.
Mit der Architekturbauabteilung der Königlichen Technischen Hoch⸗ schuls in Aachen gepflogene Verhandlungen bahen zu den erfreulichen Ergebnisse geführt, daß eine Bauberatungsstelle für den Regierungs bezfrk Aachen sich konstituiert hat. Ihre Aufgabe ist es, zu Bau⸗ projekten, Bebauungsplänen und Bauordnungen sich gutachtlich zu Jußern und erforderlichen Falles Abänderungsborschläge auszuarbeiten. Zu dem Zwecke sollen sowohl in Aachen regelmäßig als auch möglichst Fäusig an anderen Orten des Bezirks in Verbindung mit den örtlichen und Kreisbauberatungsstellen Bauberatungstage abgebalten werden, in denen die von den Interessenten vorgelegten Entwürfe unent⸗ geltlich gevrüft werden. Eine Betätigung, aus der den Pripat— architekten eine Schädigung erwachsen könnte, soll vermieden werden. Ferner will die Bauberatungsstelle Abbildungen und Entwürfe vorbildlicher älterer und neuzeitlicher Bauten heimatlicher Bauwesse sammeln und verbreiten, diese Bauweise in Stadt und Land durch Veranstaltung von. Kursen, Vor⸗ trägen und Ausstellungen fördern und bei der Einrichtung örtlicher Bauberatungsstellen elfend mitwirken. Die nötigen Geldmittel haben die Stadt- und Landkreife fürs erste zur Verfügung gestellt. Als Mitglieder gehören der Bauberatungestelle unter dem Versige des Reglerungsprässdenten Professoren der Technischen Hochschule, Lehrer der Baugewerksschule, Stadtbaumeister, Vertreter des Rheinischen Vereins für Kleinwobnungswesen und der rheinisch-westfälischeu Bau gewerksberufsgenossenschaften an.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die bereits im vorigen Jahre begonnenen Verhandlungen mit einer belgischen Gesellschaft zwecks Ausbeutung der mächtigen Torflager der Gemeinde Sourbrodt in Fanze⸗Wallonne sind, nachdem sie längere Zeit geruht hatten, im Februar d. J. wieder aufgenommen worden. Ts kam ein vorläufiger Vertrag zustande, wonach die Gesellschaft eine Fläche von 10065 Morgen zur Ausbeutung des Moores er⸗ bielt. Der Pachtpreis wurde auf 65 Æ für den Morgen festgesetzt. Da sich aber inzwischen günstigere Aussichten zur Berwertung der Moorlager für die Gemeinde eröffneten, erteilten die Gemeindevertretung, und die Kommission der Gemeinde guter Fanze⸗Wallonne ihre Zustimmung zu dem Vertrage nicht. In letzter Zeit ist nunmehr zwischen Dr. Paul Remy aus Frankfurt a. Rain und der Gemeinde ein Vertrag zustande gekommen, wonach ie Gemeinde ibm auf 30 Jahre eine 2060 Morgen große Moorfläche zum Preise von 1o9 Mαν für den Morgen und für diese Zeit Pacht⸗ weise überläßt. Es ist zu begrüßen, aß nunmehr ein deutscher Unternehmer und deutsches Kapital die Ausbeutung der Moorlager in die Hand nehmen.
Der Saatenstand in Preußen zu Anfang August 1912. Auf Grund der von den landwirtschaftlichen Vertrauensmännern rechtzeitig bei dem Königlichen Statistischen Landesamte eingegangenen 4558 Berichte über den Stand der Saaten in Preußen am. Anfang des Monats August wird in der Stat. Korr.“ folgendes mitgeteilt: Auf die übermäßig nasse Witterung im Juni folgte im ganzen Staatsgebiete Trockenheit, die bei mitunter tropischer Hitze und ziemlich lebhaften Winden den Berichtsmonat hindurch anhielt. Obgleich in der zweiten Hälfte des Juli zahlreiche Gewitter nieder gingen, waren die Niederschläge doch viel zu unregelmãhig verteil und nicht immer anhaltend und ergiebig genug, um die Dürre aug— zugleichen. Besonders trocken sind die Provinzen Ost⸗ und West⸗ preußen sowie der Regierungsbezirk Köslin geblieben, aus denen die meisten Klagen darüber vorliegen; einzelne Gegenden des Kösliner Bezirks follen bis zu 6 Wochen keinen Tropfen Regen bekommen hahen. Allein die Provin; Schleswig -⸗Holstein scheint von dieser Ungunst nicht etroffen zu sein. . . 5 ; Hiernach ist es nicht verwunderlich, daß die Körnerfrüchte vielfach frühreif, diejenigen auf leichten Böden und namentlich die der Sommerung notreif geworden sind, Haben die Früchte hen hier⸗ durch etwas von ihrer Güte eingebüßt, so kam als weitere Schãd igung noch hinzu, daß die hefligen Niederschläge sowohl bei der Winterung wie bei der Sommerun umfangreiches Lagern, hier und da auch Ueberschwemmungen herbeifübrten. Weitere Beeinträchtigungen der Ernte wurden durch Schädlinge, wie allerlei Unkräuter und Insek ten, berursacht. Unter ersteren ist hauptsächlich Hederich zu Trwahnen, der im Sommerroggen und Hafer übermäßig wuchern soll; unter letzteren follen Srabtwüärmer und Fritfliegen ungeheuer zahlreich vorkommen. Die gewöhnlich in trockenen Jahren sehr stark. auf—= tretenden Feldmäufe sind diesmal gänzlich unerwäbnt geblieben. Sodann werden des Sffteren Pflanzenkrankheiten angegeben, wie Mehltau, Rost und Brand, ferner Blattroll⸗ und Krãuselkrankheit sowie Schwarzbeinigkeit. .. ist in vollem Gange. Der Winterroggen ist größtenteils gemäht, aber erst etwa zur Hälfte eingefabren. Au mit dem Schneiden des Winterweizens ist stellenweise begonnen worden, und mit dem sämtlichen Sommergetreide sollte es binnen einigen Tagen geschehen. Die Erntearbeiten drängen sich zurzeit er. art jzufammen, daß es zu ihrer Bewältigung auf vielen Wirtschaften an Arbeitskräften mangelt. Leider erfordert auch das lagernde Getreide mehr Arbeite kraft, weil die Mähmaschine hierbei nicht zu verwenden ist. Infolge der ungünstigen Fräbjabrswitterung hat der Winter roggen nicht immer eine gute Bestockung gezeitigt, auch sind die Aebren oftmals nicht voll besetzt, Ein weiterer Nachteil an feinem Ertrage erwächst ihm bei der Sluthitze und Trockenheit durch Lockerung der Körner in den Aebren, die dann beim Räumen der Felder mehr oder weniger verstreut werden. Alle diese Ausfälle baben die Begut. achtung des Winterroggens, der im Vormonat eine zunehmende Lohnung in Ausficht stellte, doch nicht weiter gesteigert. Sein Ertrag
därfte aber dennoch, wenn er gut eingescheuert werden kann, bedeutend
—
mehr als dem einer Mittelernte entsprechen. Die Begutachtung? siffem, die sich — wenn 1 sehr gut“ 2 . gut‘, 3 mittel sdurchschnittlich) ) 4 gering“ und 5 sehr gering bedeutet — im Staatsdurchschnitte zu
Anfang April auf 23. im Mai sowie Juni auf 27 und im Juli
auf 2,5 berechneten, baben auch zu Anfang August wieder 25 ergeben
und stellten sich damit um 62 besser als im gleichen Monate des Vorjahrs (2,73) heraus. Diese Note brachte 1811 eine recht an⸗ sebnliche Ernte an Körnern, und zwar durchschnittlich 1800 Rg vom Hektar. Der Winterweizen ist mit 25 gegen Anfang Juli um 6.1 zurückgegangen und weist damit gleichfalls noch auf eine bedeutend bessere als Mittelernte bin; denn im Vorjahre wurden bei einer August⸗ note von 27 durchschnittlich 2246 Eg vom Hektar geerntet. Es ist jedoch zu berucksichtigen, daß seine Ernteflache durch Umpflügungen infolge von Auswinterung einen erheblichen Teil ihrer Herbstbestellung verloren bat, und zwar 456 Hundertteile oder 44 380 ha. Die für den Winter⸗ fpelz, der hauptsächlich in den Hobenzollernschen Landen gebaut wird, wieder, wie im Vormonat, auf 2,1 berechnete Ziffer lim Vor jahr 24), ist die günstigste unter allen Fruchtarten. Das Strob aller Art soll, wie hier und da berichtet wird, guten Ertrag liefern. Ueber die Oelfrüchte (Winterraps und ‚'rübsen) finden sich keine weiteren Angaben als einigemal darüber, daß sie bereits Mitte Juli bei schönstem Wetter eingeerntet seien. . Vom Sommergetreide haben der Weizen un mit 2,5 bejw. 277 gegen Anfang Juli je 0,2, der Roggen und die Gerste mit 2,8 bejw. 24 je 0,1 eingebaßt. Vo berechneten die Erbsen 2.5 (2), die Ackerbehnen wie im r monat 2,4 und die Wicken 26 (2,5). Die Erbsen sind stark mit Mehltau befallen.
Da wiederholt die Vermutung geäußert wurde, daß die von den Berichterstattern abgegebenen Begutachtungszif ern zu günstig seien, weil sie unter der Ziffer 30 nicht eine wirkliche Mittelernte, sondern eine geringere, nur mittelmäßig zu nennende verstanden, h das
öͤnigliche Statistische Landesamt veranlaßt ge den Vertrauensmännern alljährlich angeben zu la ge sie als mittel oder mit 3,0 bezeichnen würden. Nach diesen Angaben sind in der gleichen Weise wie die Jahresernten Mittele nten berechnet worden. Die Höhe der gewonnenen Zablen beweist, daß die Noten⸗
ind. Wir lassen die im vorigen
der Mittelnote (30) beeinflußt sind. sen die im Jahre gewonnenen Mittelerntezablen folgen, da sie im Vereine mit den jetzigen Augustnoten ungefähr einen Anhalt für die Ernte
schätzungen bieten durften. 1911 geschẽtzte Mittel 311 ge 3 8236 le
. ernte an Körnern in T 8 mot *rnte — Fruchtarten Auguftnoten Kilogramm vom Hektar (— Note 3.0) Winterwenen.. 2,5 21634 kö, 265 2200 1 2.5 1702 Sommerroggen. 2,8 127 Sommergerste .. 24 293 . . 2, 1354
Von den Hackfrüchten konnten die Kartoffeln ihre Julinote
nicht behaupten, da sie unter der Trockenheit mehr noch als die Halm⸗ früchte zu leiden hatten. Auch wurden die Blattroll⸗ und Kräusel⸗ krankbeit sowie Schwarzbeinigkeit bereits in bemerkenswertem Maße festgestellt. Die Ziffer ist bei 30 gegen den Vormonat um O3 zurück gegangen. Besser widerstanden sowohl die Zucker- wie die Fu tter⸗ üben den Unbilden der Witterung und der Schädlinge; beide haben
ihre Julinoten mit 2,6 wiedererhalten .
Ueber den Flachs liegt nur vereinzelt die Angabe vor, daß er stark lagere. Auch sein Stand ist durchschnittlich wieder, wie zu An⸗ fang Juli, mit 26 begutachtet worden. ö .
Ser erste Futter schnitt ist beendet und zumeist gut geborgen. Er befriedigte der Menge nach nicht, am wenigsten der vom Klee; aller⸗ dings ist er in einigen Gegenden auch befriedigend ausgefallen, über⸗ haupt von den Rieselwiesen. Die im Vormonate auf einen reich lichen zweiten Schnitt gesetzte Hoffnung wird in hohen Lagen aber kaum noch in Erfuͤllung gehen, da die anhaltende Trockenheit und die Gluthitze ihn vielfach schon im Anfange vernichteten; die Wlesen sollen bei der Berichtsabgabe mehr braun als grän ausgesehen haben. Ganz vereinzelt ist die Luzerne zum
für den Klee und die Luzerne auf 3,4 bejw. 3,0 (gegen 3,3 und 28) für die Riesel⸗ und die Naturwiesen auf 25 und ; berechneten. Der unter Deckfrucht eingesäte junge
als güͤnstige Verhältnisse zum Inhalte haben.
Ziffern würde aber verwischt werden, wenn man emerku mehr Wert beilegen wollte als den Noten, die unter Ben 34 . akne . K sichtigung der regierungsbezirksweise verschiedenen Anbau. und Ernte⸗
mengen — für den Staat sich aus den Begutachtungszi
berufenen mehr als 5790 Vertrauensmänner zusammensetzen. Schließlich sei noch erwähnt, daß mit diesen Berichten wieder,
wie in den beiden Vorjahren, Nachrichten über die voraussichtliche
. 5*7 Minr Ir — r halm-⸗ Ernte an den hier zu berücksichtigenden Winter und Sommerkalm⸗ 6 f j S9 mne mas r 8* die, na 8e früchten in Gewicht vom Hektar eingezogen wurden, die, nach den
Ernteflãchen zu Gesamtertrãgen berechnet, demnächst an dieser Stelle zur Veröffentlichung gelangen werden.
Ernteaussichten in Finnland.
Der Kaiserliche Konsul in Helsingfors berichtet unterm 29. Juli
Rach einem kürzlich veröffentlichten Berichte der Landwirt schaf direktion stellten fich die Ernteaussichten um die Mitte dieses Monats, wie folgt: Der Roggen, der mit Ausnahme von Uleaborgs Län überall vor Mitte Juni in Aebren geschossen war, stand im allge⸗ meinen gut und dicht; nur in Nylands⸗, Abo⸗ und Bjõrneborgẽ sowi Tapastebus San war er größtenteils liegend. Das Blähen begann in Rylands⸗ sowie Abo und Biörneborgs Län etwa Mitte vorigen Monats und währte bis zum Ausgange desselben; in Tavastebus⸗ Wiborgs⸗, St. Michels. und Kuopio Lan begann es in der lesten Woche des Funi und dauerte bis zur zweiten Juliwoche; in Wasa— und legborgs Län fing der Roggen in der ersten Hälfte dieses Monats an zu bläben. Das Wetier war während der Blütezeit im großen ganzen günstig. Man erwartet eine frühe Ernte und übera einen guten oder mindestens ermittelgroßen Ertrag. ĩ .
Gerste, die in der zweiten und dritten Wocht des Juli anf in Aebren zu sschießen, steht im allgemeinen gut und Licht: durch Dürre leidet sie besonders in einigen Gemeinden von Wasa Län; Frankbeit ist ftellenweise vorgekommen. Die Ernte wird früh und voraussichtlich ziemlich gut bezw. übermittel ausfallen. .
Der Hafer foll im allgemeinen gut und dicht sein, in einigen Gemeinden jedoch, hauptsächlich in Wasa Län, dünn; er begann in Nylands Län in der zweiten Woche dieses Monats in Ach ren schießen, in den äbtigen Teilen des Landes in der dritten Woche. Die Ernte wird früh stattfinden und voraussichlich gut sein. .
Die Kartoffeln fingen in den südlichen Gouvernements gegen Mitte Juli an zu blühen; im Innern des Landes ist das Blühen zum Tal durch Dürre verzögert worden. In St. Michels, Kuopio⸗ und Wasa Tan standen gegen Mitte des Monats nur frũb zeitig gesetzte Kartoffeln in Blüte; in Uleâborgs Län hatte zu. genanntem Zeithunkte das Blähen im allgemeinen noch nicht begonnen. Frost at das Kraut teilweise beschädigt, am meisten in Wiborgs Län; der Wuchs wird stellenweise durch Dürre beeinträchtigt. Eine ziemlich frübe Ernte wird erwartet. . 6 fribege ng ben find gut entwickelt, jedoch baben Erdflõbe an vielen Orten Schaden angerichtet; auch leiden die Pflanzen überall durch
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die Dürre.