1912 / 188 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Aug 1912 18:00:01 GMT) scan diff

öffentliches (Staats⸗, Verwaltungs-, Kirchen⸗· und Völker⸗) Recht. Prof. Rosenfeld und Prof. Lukas: Oeffentlich⸗rechtliche Klausur⸗ arbeiten (Vorübungen zur 1II. Prüfungsklausur auf dem Gebiete des Staats⸗, Verwaltungs-, Kirchen, und Völkerrechts). Prof. Ebe rs Kirchenrechtliches Sem mar. Prof. Naendrup; Kolonialrecht. Prof. Schmöle: Allgemeine Nationalökonomie Nationalökonomie Y. Prof. von Heckel. Volkswirtschaftspolitik (Nationalökonomie III. Prof. Schm ö le: Finanzwissenschaft; Uebungen des Staatswissen⸗ schaftlichen Seminars. Prof. von Heckel: Volkswirtschaftliche Uebungen. Dr. Besserer: Gerichtliche Medizin (mit Demonstrationen).

Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät.

a. Philosophisch⸗philologisch⸗historische Abteilung.

Prof. Becher: Einführung in die Philosophie durch ihre Ge⸗ schichte; Uebungen über Hauptprobleme der Philosophie im Anschluß an die Vorlesung, nach Vereinbarung; Uebungen zur Philosophie der Biologie, nach Vereinbarung. Prof. Geyser: Psychologie mit bhe⸗ sonderer Berücksichtigung pädagogischer Fragen; Uebungen über Aristoteles, Te. dezzỹs. Prof. Cau er: Aufgaben und Methoden des deutschen Unterrichts. Prof. Koppelmann; Einführung in die Weltanschauungsfragen, für Angehörige aller Fakultäten. Dr. Hielscher: Aufgaben der systematischen Philosophie; Philo⸗ sophische Lektüre. Dr. Braun; Geschichte der Philosophie von der Renaissance bis Kant; Einführung in die moderne Pädagogik; Romantische Philosophie und philosophische Romantik, für Hörer aller Fakultäten. Prof. Boffm ann: Sprachwissenschaftliche Uebungen (im Institut für Altertumskunde), Abt. J (für An⸗ fänger); Die Grundgesetze der Sprachentwicklung; Abt. II (für Vorgeschrittene)h: Altlateinische Inschriften. Prof. Kroll: Philo—⸗ logisches Semingr, Abt. I: Interpretation von Historia Apollonii regis LTyrii. Prof. Münscher;: Philologisches Seminar. Abt. I: Arbeiten und Referate über griechische Tragiker. Prof. Sonnen- burg: Philologisches Seminar, Abt. IA: Menandros. Prof. Münscher: Philologisches Seminar, Abt. 11 B: Aristophanes' Frösche. Dr. Witte: Philologisches Seminar, Abt. III: Lateinische Stilübungen und kursorische Lektüre von Tacitus? Dialogus de Tratoribus. Prof. Hoffmann; Historische Syntax der griechischen Sprache. Prof. Cauer: Homerische Probleme. Prof. Mänscher: Geschichte der griechischen Poesie bis zum Ausgange der klassischen Zeit. Prof. Sonnenburg: Die Dichtung der Alexandrinerzeit, mit Interpretationen. Dr. Witte: Einführung in die Papyrus— kunde; Griechischer Anfängerkursus. J. Teil; Griechischer Anfänger⸗ kursus, II. Teil. Prof. Kroll: Vergil und Ovid. Prof. Kogpp: Griechische Sagen in der Kunst des Altertums; Die Denk— mäler der grlechischen Vorzeit und die homerischen Gedichte, mit Lichtbildern, für Hörer aller Fakultäten; Archäologische Uebungen. Prof. Grimme; Geschichte Babylonienz und Aspriens; Elemente der assyrischen Schrift und Sprache; Syrische Uebungen (nach der Chrestomathie von H. Gismondi). Prof. Vandenhoff; Aramäische Uebungen. Prof. Grimme; Hebrälsche Grammatik; Hebräische Uebungen; Der Mischnatraktat „»Die Sprüche der Väter.. Prof. Vandenhoff: Hebräische Grammatik, II. Teil; Hebräische Uebungen; Hebräische Archäologie, III. Teil. Prof. R. Schmidt: Sanskritgrammatik, J. Kursus; Sanskritgrammatik, II. Kursus; Einführung in das Päli (Lektüre von Andersen, Päli Reader) Prof. Wie se: Krlstian von Troyes Leben und Werke und Erklärung des Cliges; Französische Litergtur— geschichte des 18. Jahrhunderts; Romanisches Seminar: Neu— französische Uebungen. Prof. Mettlich: Französische Sprech- und Vortragsüäbungen, im Anschluß an die Lektüre von Victor Hugos „Hernani; Für die Mitglieder des romanischen Seminars: Französische Stil- und Uebersetzungsübungen; Ausgewählte Kapitel der französischen Grammatik, IV. Teil; Mündliche und schriftliche Uebungen. Prof. Hoffmann; Einführung in das Altnordische und Er— klärung ausgewählter Lieder der älteren Edda. Prof. Jostes: Ge— schichte der althochdeutschen Lteragtur mit praktischen Uebungen; Deutsche Mythologie; Mittelhochdeutsch Uebungen (Wolframs Parzival); Uebungen im germanistischen Seminar. Prof. Schwe⸗ ring: Lessing, Herder und die Sturm und Drangperlode; Geschichte der westfälischen Dichtung; Gottfried von Straßburg; Deutsches Seminar; Deutsches Proseminar. Lektor Sachse: Die Technik des Sprechens, mit praktischen Uebungen, für Hörer aller Fakultäten; Die Kunst des Vortrags, mit praktischen Uebungen, für Hörer aller Fakultäten. Prof. Keller: Beowulf; Tennyson und Browning; Im englischen Seminar; Mittelenglische Texte. Prof. Hase: Für die Mitglieder des englischen Seminars: Lesung und Er— klärung (in englischer Sprache) von Bernard Shaws The Devils Disciple; nebst Vortragsübungen; Englische Stilübungen im An— schluß an A. Schröers Englische Literaturgeschichte; Englische Kon— versalionsübungen im Anschluß an Sefton Delmers Englith Literature. Prof. Seeck: Römische Geschichte; Uebungen des Seminars für Altertumskunde in der Interpretatfon griechischer Inschriften. Prof. Schmitz-Kallenberg: Die Quellen der mittelalterlichen Geschichte. Prof. Philippi: Quellenkritische Uebungen. Prof. Meister: Ur— kundenlehre; Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters. Dr. Voigt: Geschichte Roms und der Päpste im Mittelalter seit dem 13. Jahr— hundert. Prof. Span nagel; Brandenburgisch⸗preußische Geschichte. Prof. Erler: Geschichte des Zeitalters der französischen Revolution; Geschichte der Befreiungskriege 1813 —· 1815. Prof. Spannagel: Parlamentarismus und parlamentarische Parteien in Deutschland im 19. Jahrhundert. —Uebungsplan des Historischen Seminars. L. Proseminaristische Uebungen: Prof. Meister: Proseminar: Ein— führung in die historischen Hilfswissenschaften. II. Mittelstufe: Prof. Schmitz-Kallenberg: Lektüre eines mittelalterlichen Historikers. III. Oberstufe: Prof. Erler: Ausgewählte Fragen aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Prof. Spannagel: Uebungen zur neueren Geschichte. Prof. Ehren⸗ berg: Blütezeit der italienischen Rengissance (mit Lichtbildern); Venedig und die venezianische Malschule (mit Lichtbildern), für Angehörige aller Fakultäten; Kunsthistorische Uebungen. Prof. Koch: Geschichte der italienischen Plastik zur Zeit der Früh⸗ renatssance (mit Lichtbildern; Rembrandt (mit Lichtbildern); Kunst— historische Uebungen; Geschichte der deutschen Plastik im 19. Jahr⸗ hundert (mit Lichtbildern). Prof. Bombe: Impressionismus (mit Lichtbildern), für Angehörige aller Fakultäten; Barock und Rokoko (mit Lichtbildernn Dozent Simon: Religionsgeschichtliche Dar⸗ stellungen in christlicher Beleuchtung: 2. Weltreligionen; Römerbrief (Auswahl), mit Berücksichtigung der des Griechischen Unkundigen. Dr. Nießen: Musiktheoretische Uebungen für Anfänger (Ele⸗ mentarlehre, Harmonielehre); Musiktheoretische Uebungen, für Fort⸗ geschrittene (Harmonielehre, Formenlehre, Kontrapunkt, Erläuterung und Vorführung der Klavierwerke von Brahms); Chorgesangübungen. (Näheres am Anschlag des Akademischen Gesangvereins.)

b. Mathematisch⸗naturwissenschaftlich⸗pharmazeutische Abteilung.

Prof. von Lilienthal: Differential⸗ und Integralrechnung; Uebungen zur Integralrechnung. Prof. Killing: Analytische Geo— metrie, Teil II; Uebungen zur analytischen Geometrie; Determinanten und niedere Algebra; Theorie und Anwendung der elliptischen Funktionen. Prof. von Lilienthal: Krümmungstheorie der Kurven und Flächen; Politische Arithmetik und Versicherungsmathematik (für Hörer aller Fakultäten). Dr. Timpe: Synthetische Geometrie; Graphische Statik; Uebungen zur graphischen Statik. Prof. Killing: Uebungen des mathematischen Oberseminars. Prof. von Lilienthal: Uebungen des mathematischen Untersemi— nars. Lektor Schewior: Ausgleichung der Beobachtungsfehler. Dr. Timpe und Lektor Schewior: Uebungen zur Ausgleichungs— rechnung. Lektor Schewior: Grundlagen der Landesaufnahme, mit Einschluß der Arbeiten in den Kolonien (mit Lichtbildern); Geo— graphische Ortsbestimmung: Uebungen im Beobachten und Rechnen, nach Vereinbarung. Prof. Plaßm ann: Beobachtung und Theorie der veränderlichen Sterne, zweistündig; Anfangsgründe der Bahn— bestimmung bei Kometen und Planeten, zweistündig:; Uebungen im Beobachten und Rechnen, etwa zweistündig; Die Fixsterne, für Hörer

aller Fakultãten. = Prof. Schmidt: Experimentalphysik (Elektrizität und Optik). Prof. Schmidt und Prof. Konen: Physikalisches re en, für Anfänger; Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene.

rof. Schmidt, Prof. Konen und Dr. Matthies: Physikalisches Seminar, jeden ersten und dritten Freitag im Monat. Prof. Konen: Einführung in die tbeoretische Physik; Uebungen zur Einführung in die theoretische Physik. Prof. Konen und Prof. Ley: Uehungen in Demonstrationsversuchen und in der Anfertigun einfacher Apparate. Prof. Ley: Physikalische Chemie J. Dr. Matthies: Kinetische Gas⸗ theorie. Prof. Salkowski: Anorganische Chemie; Die zyklischen Verbindungen; Chemisches Praktikum. Prof. Sal kowski und Prof. Ley: Leitung wissenschaftlicher Arbeiten. Prof. Ley: Chemisches Kolloquium; Physikalische Chemie 1, Prof. Kaßner: Maßanalyse; Organische Chemie, mit besonderer Berücksichtigung der Medizin und Pharmazie; Kolloquium über pharmazeutische Präparate und die Gegenstande des deutschen Arzneibuchs; Ausgewählte Kapitel der chemischen Technologie, mit besonderer Berücksichtigung der Technologie des Wassers; Pharmazeutisch-chemijche und toxikologische Uebungen im Laboratorium; Darstellung chemischer Präparate; Üiebungen in Maß⸗ analyse, Gasanalyse und Elementaranalyse; Für Vorgerücktere Bearbeitung selbständiger wissenschaftlicher oder technischer Auf⸗ gaben. Prof. König: Uebungen im Laboratorium der land⸗ wirtschaftlichen Versuchsstation. Prof. Bömer: Chemie der Nahrungs⸗ und Genußmittel; Repetitortum der Nahrungsmittelchemie. 36. Bu sz: Petrographie; Mineralogie der Silikate; Minera— logische und petrographische Uebungen; Anleitung zu selbständigen Arbeiten im mineralogischen Institut, täglich. Prof. Wegner: Geologie I; Geologische Uebungen; Geologie der Kolonien; An— leitung zu geologischen Arbeiten, täglich Prof. Correns: Srezielle Botanik (Spstematik); Mikroskepischer Kursus; Kursus im Untersuchen von Drogen und Drogenpulvern mit dem Mikroskop; Kursus im Untersuchen von Nahrungs⸗ und Genußmitteln (aus dem Pflanzenreich) mit dem Mikrosfop; Kolloguium über neue bota—⸗ nische Literatur; Anleitung zu wissenschaftlichen botanischen Arbeiten. Prof. Ballo witz: Zoologisch⸗ zootomisches Praktikum für Mediziner und Naturwissenschaftler mit vergleichend anatomischen Demonstrationen; Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Unter⸗ suchungen für Geübtere. Prof. Stempell: Spezielle Zoologie; Die tierischen Parasiten des Menschen (für Mediziner und Natur— wissenschaftler); Die moderne Abstammungslehre (für Hörer aller Fakultäten); Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Unter⸗ suchungen. Prof. Stempell und Dr. Thienemann: Zoologisches Seminar: Vorträge und Literaturbesprechungen. Prof. Stempell: Museums⸗ und Sammlungstechnik. Dr. Thienemann: Be— stimmungsübungen; Tiergeographie. Prof. Mein ardus: Geo— graphie von Asien; Der Kreislauf des Wassers; Geographische Uebungen.

c. Medizinisch⸗propädeutische Abteilung. Prof. Ballowitz: Systematische Anatomie des Menschen, L. Teil (Allgemeine Anatomie, Muskeln und Eingeweide mit Aus— schluß des Urogenitalapparats); Präparierübungen, und zwar: 1) Muskeln, Gelenke und Eingeweide mit Situs viscerum für An— fänger, 2) Gefäß⸗ und Nervensystem, Sinnesorgane, Situs viscerum für Geübtere, 3) Präparierübungen für Studierende der Zahnheil— kunde; Zellen⸗ und Gewebelehre mit Demonstrationen; Der Uro— enitalapparat des Menschen; Zoologisch-⸗zootomisches Praktikum für ediziner und Naturwissenschaftler mit vergleichend anatomischen Demonstrationen; Anatomische Demonstrationen; Anleitung zu selb⸗ ständigen wissenschaftlichen Untersuchungen für Geübtere. Dr. Bro— dersen: Knochen- und Gelenklehre; Situs viscerum des Menschen. Prof. Rosemann: Experlmentalphysiologie, II. Teil; Prof. Rosemann und Prof. Krum macher; Physiologisches Praktikum. Prof. Rosemgnn:; Die Sinnesorgane des Menschen (für Hörer aller Fakultäten); Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Prof. Krum macher: Physiologie des Harns; Grundzüge der Physio—⸗ logie, für Studierende der Zahnheilkunde und des höheren Lehramts. Prof. Arneth: Geschichte der Medizin; Allgemeine ärztliche Technik und Krankenpflege. Prof. Schmidt: Epperimentalphyfik (Elektrizität und . Prof. Schmidt und E Matthees: Physikalisches Praktikum für Anfänger. Prof. Schmidt und Prof. Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene. Prof. Schmidt, Prof. Konen und Dr. Matthies: Physikalisches Seminar. Prof. Konen: Einführung in die theoretische Physik; Uebungen zur Einführung in die theoretische Physik. Prof. Konen und Prof. Ley: Uebungen in Demonstrationsversuchen und in der Anfertigung einfacher Apparate. Prof. Ley: Physikalische Chemie J. Dr. Matthies: Kinetische Gastheorie. Prof. SalLkows ki: Anorganische Chemie; Die cyklischen Verbindungen; Chemisches Praktikum. Prof. Salkows ki, Prof. Kaßner und . Prof. Ley; Chemisches Praktikum für Studierende der Medizin. Prof. Ley: Chemisches Kolloquium; Physikalische Chemie J. Prof. Kaßner: Maßanalyse; Organische Chemie, mit besonderer Berücksichtigung der Medizin und Pharmazie; Kolloguium über pharmazeutische Präparate und die Gegenstände des deutschen Arznei⸗ buchs; Ausgewählte Kapitel der chemischen Technologie, mit besonderer Berücksichtigung der Technologie des Wassers; Pharmazeutisch⸗chemische und toxikologische Uebungen im Laboratorium; Darstellung chemischer Präparate; Uebungen in Maßanalyse, Gasanalyse und Elementar— analyse; Für Vorgerücktere Bearbeitung selbständiger wissenschaftlicher oder technischer Aufgaben. Prof. König: Uebungen im Laboratorium der Landwirtschaftlichen Versuchsstation. Prof. Bömer: Chemie der Nahrungs⸗ und Genußmittel; Repetitorium der Nahrungsmüttelchemie. Prof. Ballewitz: . Zoologisch⸗- zootomisches Praktikum für Mediziner und Naturwissenschaftler mit vergleichend⸗anatomischen Demonstrationen; Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Unter⸗ suchungen für Geübtere. Prof. Stempell: Spezielle Zoologie; Die tierischen Parasiten des Menschen (für Mediziner und Naturwissen« schaftler); Die moderne Abstammungslehre (für Hörer aller Fakultäten); Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Untersuchungen. Prof. Stempell und Dr. Thienemann: Zoologisches Seminar: Vor⸗ träge und Literaturbesprechungen. Prof. Stempell: Museums⸗ und Sammlungstechnik. Dr. Thienemann: Bestimmungsübungen; Tiergeographie. Prof. Correns: Spezielle Botanik (Systematik); Mikroskopischer Kursus; Kursus im Untersuchen von Drogen und Drogenpulvern mit dem Mikroskop; Kursus im Untersuchen von Nahrung. und Genußmitteln (aus dem Pflanzenreich) mit dem Mikrostop; Kolloquium über neue botanische Literatur; Anleitung zu wissenschaftlichen botanischen Arbeiten. Dozent Apffelstagedt: Poliklinik für Zahn« und Mundkrankheiten: zahnärztlich-diggnostische Besprechungen mit Uebungen im Extra— hieren, sowohl in der Narkose, wie ohne dieselbe; Kurse der zahnärztlichen Technik: a. Uebungen am Phantom für Anfänger, b. Klinik für Zahn- und Kleferersatz, C. Arbeiten für Fortgeschrittene unter Berücksichtigung der Orthodontie, der Gußmethoden und Keramik; Kurse der konservierenden Zahnheilkunde: a. Uebungen am Phantom für Anfänger, b. Arbeiten am Patienten für Fortgeschrittene; Entwicklung, Anatomie und Pathologie, der Zähne; Zahnärztliche Metallurgie, II. Teil; Ueber Abdruck— nehmen,. Lektor Seidel: Einführung in die konservierende Zahnheilkunde; Die Röntgenstrahlen als diagnostisches Hilfemittel in der Zahnheilkunde. Prof. Ballowitz: Präparieruͤbungen für Studierende der Zahnheilkunde. Prof. Krumm acher: Grundzüge der Physiologie für Studierende der Zahnheilkunde und des höheren Lehramts.

Vorlesungen für Angehörige aller Fakultäten.

Prof. Mausbach: Die Zentraldogmen der Kirche. Prof. Schmidlin; Die katholischen Missionen in den deutschen Schutz⸗ gebieten (mit Lichtbildern). Prof. Rosenfeld: Strafrecht und Medizin (für Juristen und Mediziner). Dr. Poetsch: Streifzüge durch die neuere Rechtsgeschichte. Dr. Bu sz: Staatsbürgerkunde (Einführung in die Rechts und Wirtschaftslehre). Prof. von Lilienthal: Politische Aritbmetik und Versicherungsmathematik. Prof. Ehrenberg: Venedig und die venezianische Malschule (mit Lichtbildern). Prof. Rosemann: Die Sinnesorgane des Menschen.

Konen:

Prof. Koepy: Die Denkmäler der griechischen Vorzeil und die homerischen Gedichte (mit Lichtbildern). Prof. Stempell: Die moderne Abstammungslehre. Prof. Koppelimann: Einführung in die Weltanschauungssragen. Dr. Bombe: Impresstonlemus mit Lichtbildern. Dr. Br aun: Romantische Philosophie und philo— sophische Romantik. Prof. Plaßmann: Die Fixsterne. Lektor Sach se: Die Technik des Sprechens, mit praktischen Uebungen; Di Kunst des Vortrags, mit praktischen Uebungen.

Kolonialwissenschaften. Prof. Schmidlin: Die katholischen Missionen in den deutschen

Schutz gebieten (mit Lichtbildern). Prof. Naendrup: Kolonialrecht.

Prof. Wegner: Geologie der Kolonien. Lektor Schewior: Grund

lagen der Landesaufnahme, mit Einschluß der Arbeiten in den Kolonien

(mit Lichtbildern). Technische Lehrer.

Universitätszeichenlehrer Joseph Karst: Elementare Uebungen im Freihandzeichnen, Malen und Modellieren nach Blumen, Pflanzen⸗ teilen, Früchten, Gebrauchsgegenständen usw.; Künstlerisches Zeichnen, Malen und Modellieren nach Naturabgüssen und lebenden Modellen (Porträt), Skizzieren nach Innen⸗ und Außenarchitektur; Anatomisches Zeichnen und Modellieren nach dem Skelett, nach Präparaten der Muskulatur, Gelenkverbindungen und der Organe des Menschen. Für Fortgeschrittene Porträt- und Aktzeichen nach lebenden Modellen; Mathematisches Zeichnen (Projektionslehre, Schattenkonstruktion und Perspektive); Pflanzen- und Tierzeichnen, für Naturwissenschaftler, unter Mitwirkung des Assistenten Dr. H. Jacobfeuerborn; Künstlerische Schrift, Kopieren alter Handschrifien. Wegener: Fechtunterricht im Säbel⸗, Rapier⸗ und Stoßfechten, Kontrafechten der Korporationen. Turnunterricht. Deckwitz: Reitunterricht.

Auch im Wintersemester 1912/13 wird voraussichtlich ein staat— licher Kursus zur Ausbildung von Turn- und Schwimmlehrern ab— gehalten werden. Näheres über Zeit und Einrichtung des Kursuz sowie über die Zulassung wird seinerzeit am Schwarzen Brett bekannt gegeben werden.

Münster, im August 1912.

Der Rektor der Westfälischen Wilhelms⸗Universität. Meister.

Abgereist: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach nach der Rheinprovinz.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. August.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ werden im Kaiserlichen Statistischen Amt zusammengestellte Nachrichten über den Saatenstand am Anfang des Monats August 1912 und in der Zweiten Beilage eine Zusammenstellung der Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Monat Juli 1912 veröffentlicht.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses brachten mehrere Mitglieder im Laufe allgemeiner Erörterungen den Rücktritt Großbritanniens von der Zuckerkonvention zur Sprache.

Der Parlamentsuntersekretär Aeland erklärte laut Bericht des „W. T. B., daß der Austritt Englands das unvermeidliche und natürliche Ergebnis des Beschlusses sei, der vor einigen Monaten be— züglich der Ausfuhr des russischen Zuckers gefaßt worden wäre. Er

laube, es sei jede Aussicht vorhanden, daß die Zuckerkonvention be—

6 bleiben werde, soweit die kontinentalen Länder in Betracht kämen, und er glaube nicht, daß für die Wiedereinführung des 1 irgend welche Wahrscheinlichkeit vorhanden sei. Eng— and sei es durch den Austritt aus der Zuckerkonvention zwar frei— gestellt, Prämien auszuteilen oder dem Zucker aus Zuckerrohr vor dem aus Rüben gewonnenen den Vorzug zu geben. Wenn England dies aber täte, so würde es anderen Ländern eine Waffe gegen sich selbst in die Hand geben. Darum habe es die Regierung für richtig erachtet, in der Mitteilung von dem Austritt zum Ausdruck zu bringen, daß sie nicht die Absicht habe, Prämien zu verteilen, den im britischen Reich gewachsenen Zucker zu begünstigen oder den Rübenzucker mit höheren Abgaben zu belasten als den Rohrzucker. Der Premierminister Asguith führte aus, die Bedeutung des Rücktritts Großbritanniens von der Konvention sei sehr übertrieben worden. Der Austritt bedeute vom praktischen Standpunkt in bezug auf unsere Politik nicht zu viel. Großbritannien sei auegeschieden aus der Konvention gemäß seiner endgültigen und ausdrücklichen Versicherung vom letzten Fahre, in der gesagt worden sei, daß es der Konvention nicht länger an— gehören würde, wenn in der Verwaltungskonferenz abgelehnt werden sollte, eine gewisse Menge russischen Zuckers auf den europäischen Markt zu bringen. Großbritannien habe diese Erklärung ganz offen abgegeben, habe aber eine seinem Ersuchen außerordentlich wenig entsprechende Antwort erhalten.

Das Unterhaus vertagte sich gestern bis zum 7. Oktober.

Türkei.

Der montenegrinische Geschäftsträger Plamenatz hat dem Minister des Aeußern Noradunghian laut Meldung des W.. T. B.“ mitgeteilt, daß Montenegro seine Truppen von Mojkowatz habe zurückziehen lassen, aber darauf bestehe, die Verantwortlichkeit für den Konflikt den türkischen Truppen zu— zuschreiben, und eine Untersuchung fordere, um diese Ver— antwortlichkeit festzustellen. Der Minister Noradunghian er⸗ klärte, die Pforte habe den Grenzwachen Befehl gegeben, das Feuern einzustellen, jede Herausforderung zu vermeiden und die Truppen aus der genannten Zone zurückzuziehen. Der Grenz— kommissar sei beauftragt worden, eine Untersuchung mit seinem montenegrinischen Kollegen anzustellen.

Der Kommandant des J. Armeekorps hat eine Ver— ordnung über den Belagerungszustand veröffentlicht. Diese Verordnung verbietet den Offizieren, obiger Quelle zufolge, Reden irgend welcher Art zu halten, untersagt die Herausgabe von Schriften gegen die Armee, die Abhaltung polizeilich nicht gestatteter Versammlungen und geheimer Ver⸗ sammlungen in Klubs, die Betreibung einer offenen Propa⸗ ganda für oder gegen eine politische Partei, den Druck und die Verteilung von Flugschriften, die sich auf die Politik der Regierung und die gegenwärtige Lage im Lande beziehen, die Anbringung von Plakaten ähnlichen Inhalts und die Ver— öffentlichung von Zeitungsbeilagen ohne Erlaubnis der Regie⸗ rung. Ferner bestimmt die Verordnung, die Schänken und Bierhäuser um Mitternacht zu schließen, und verbietet, nach Mitternacht ohne Erlaubnis auszugehen sowie auf den Straßen in beunruhigender Art zu laufen oder zu schreien. Schließlich untersagt sie das Tragen und den Gebrauch von Waffen.

Die Führer der jungtürkischen Partei wollen nach einer Meldung der „Frankfurter Zeitung“ die der Regierung feind⸗ lichen Mitglieder der aufgelösten Kammer als Rumpfparlament in Saloniki versammeln und ein eigenes Kabinett bilden. Das Komitee hält an der Auffassung fest, daß das Ghazi Mukhtar— Ministerium nach der Erteilung des Mißtrauensvotums durch die Kammer parlamentarisch und konstitutionell nicht mehr besteht.

Auf Beschluß des Ministerrats ist über Saloniki der Belagerung szu stand verhängt worden.

Die Pforte teilte eine Depesche Ibrahim Paschas, des Chefs der nach Albanien entsandten Spezialkommission, mit, wonach die albanesische Deputation in ihrer Erwiderung auf die Mitteilung von der Auflösung der Deputiertenkammer sich be— friedigt erklärt und versichert habe, daß alle in ihre Heimat zurückkehren würden.

Vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldungen zufolge hat in Kotschang infolge der Explosion zweier Bomben ein Ge— metzel stattgefunden, das sieben Stunden dauerte und bei dem 50 Christen getötet und mehrere Hundert verletzt wurden. Der bulgarische Exarch hat wegen des Gemetzels beim Justizminister interveniert und die Mitteilung erhalten, daß der Ministerrat bereits die Entsendung einer Kommission beschlossen habe. Auch der bulgarische Gesandte Sarafow hat bei der Pforte Schritte unternommen.

Amerika.

Der amerikanische Senat hat gestern, wie, W. T. B.“ meldet, mit 44 gegen 11 Stimmen einen Abänderungs⸗ antrag Burton zu der Panamakanalbill abgelehnt, der die vorgesehene Befreiung der amerikanischen Kriegsschiffe von der Erlegung der Kanalgebühren beseitigen will. Darauf hat sich der Senat vertagt, ohne über den Gesetzentwurf im ganzen abzustimmen.

Der Konvent der Fortschrittspartei in Chicago hat gestern Roosevelt zum Präsidentschaftskandidaten nominiert. .

Die Session des bolivianischen Kongresses ist gestern mit einer Botschaft des Präsidenten eröffnet worden, in der dieser obiger Quelle zufolge erklärt, daß herzliche Beziehungen mit Peru, Argentinien, Chile und den anderen Nationen beständen, und daß die Regierung wünsche, sie aufrecht zu erhalten. Jeder Streit solle auf diplomatischem Wege behoben werden. Der Präsident stellt alsdann fest, daß die Finanzlage sich infolge des hohen Preises des Zinns, dessen Gewinnung den Haupterwerbszweig des Landes bilde, günstig gestaltet habe.

Der Spezialkommissar der peruanischen Regierung hat im Putum ayo-Bezirk ein starkes Polizeikorps gebildet, das an verschiedenen Orten aufgestellt ist, wo es der Schutz der Eingeborenen erfordert. Obiger Quelle zufolge wird berichtet, daß, die Indianer jetzt gut behandelt würden und daß im Bezirk Ruhe herrsche. ö

Asien.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen— Agentur“ aus Mu kden ist unter den regulären Polizei— truppen wegen rückständigen Soldes eine Gärung ausge— brochen. Ein Teil der zweiten Division ist aus Raotingfu nach Mukden abgegangen. Die Soldaten dürfen die Kasernen nicht verlassen.

Afrika.

Wie die „Agenzia Stefani“ aus Tripolis meldet, haben vorgestern morgen gegen 4 Uhr etwa 10600 Araber Zanzur angegriffen, sind jedoch durch Artillerie⸗ und Gewehrfeuer der Italiener, das bis gegen 8 Uhr dauerte, zurückgeschlagen worden. Auch der Lenkballon machte einen Erkundungsaufstieg und warf mehrere Bomben auf die Araber, die nicht ohne Wirkung blieben. Erkundungen während und nach dem Kampfe ließen die Verluste der Araber erkennen, die 200 Tote und Verwundete hatten, während auf italienischer Seite nur drei Mann verwundet wurden.

Koloniales.

Die Expedition zur Erforschung des Kaiserin Augu sta⸗ Flusses in Deutsch⸗Neuguinea '))

. Bergassessor Stolle berichtet über die Vorgange bei der Expe⸗

dition bis zum 2. Mai: Die Arbeiten der Expedition haben sich bisher hauptsächlich auf die Erforschung des Hunsteingebirges erstreckt. Die Einrichtung des Lagers und die Instandsetzung der Boole nahmen zunächst alle Ttäfte in Anspruch. Die wissenschaftlichen Mitglieder aber fanden in der Nähe des Hauptlagers ein reiches Arbeitsgebiet. Nach Ein— treffen des Dampfers „Kolonialgesellschaft! und der Pinasse „Papua“ am 29. März konnten auch die Nebenflüsse ober- und unterhalb des Dauptlagers erforscht werden. Das Ergebnis war rein negatib. Die meisten Wasserarme, die bei der Einmündung in den Hauptfluß viel— versprechend aussehen, verlieren sich schon nach einigen Kilometern aufwärts in weiten Ueberschwemmungsgebteten, ohne daß bei dem jetzigen Hochwasser ein ausgesprochenes Flußbett ersichtlich ist.

Bei einem Landvorstoße nach Norden vom Hauptlager erhielten wir eine gute Aussicht über eine sich mindestens 50 km zum Küsten— gebiete . Sumpfebene mit reichlichen Sagopalmenbeständen. Ein Vordingen in diese Ebene ist zur Hochwasserzeit nicht möglich. Die Ebene scheint aber nach den an verschiedenen Stellen gesichteten Rauchsäulen bevölkert zu sein.

„Ungefähr 3 km südlich von Malu stießen wir auf einen etwa 31 ha umfassenden See mit einer durchschnittlichen Tiefe von 6 m. Von diesem „flachen See“ wurde ein Vorstoß zu einer durch seine zuckerhutãhnliche Form ausgezelchneten Bergkuppe, deren Höhe auf eb m festgestellt wurde, gemacht. Die Kuppe gewährte einen guten Ausblick auf die südlichen Gebirgszüge. Am Faße des „Zuckerhwutez trafen wir auf ein Dorf von 5 großen Häufern mit einer Einwohnerzahl don wohl 50 Seelen. Die Sprache und die Kultur scheint eine andere zu ein als in dem am Flusse liegenden Dörfern, mit denen die Eingeborenen nach ihren Aussagen in Fehde leben. Die Eingeborenen verhandelten derschiedene Schädel ihrer erschlagenen Feinde. Der Kannibalismus herrscht auch dort; denn die Eingeborenen erklärten uns durch nicht mißzuverstehende Zeichen, daß die Schulterblätter und die Oberfchenkel am besten mundeten. Fünf Dörfer, weiter im Gebirge gelegen, wurden gezeigt und namhaft gemacht, alle aber als feindlich bezeichnet. Man kann daher wohl annehmen, daß auch das Hinterland des Flusses bevölkert ist. Ein weiteres Dorf wurde noch besucht, das einige Kilometer westlicher lag. Beide Dörfer werden zurzeit von Herrn Roesicke des näheren erforscht. Um „Zuckerhut stellte Herr Leder⸗ mann das Vorkommen von Palaquium Supfianum und einer Kautschuk Liane fest.

Das Verhältnis zu den dem Hauptlager benachbarten Dörfern Malu und Sambun ist gut. Eine große Reibungsfläche ist da⸗ urch vermieden worden, daß vom ersten Tage an das Betreten unsereg Lagers den Eingeborenen unterfagt worden ist. Herr Roesicke fährt fo oft wie möglich zu den Dörfern und hält eine rege Ver— ———

9. Vergl. Nr. 143 und 170 des

Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ vom I7. Juni und 18. Juli 1912.

bindung aufrecht. Als Zeichen des guten Verhältnisses zu den Malu— Leuten mag angeführt werken, 26 als wir ihnen ein in einen Strudel geratenes Floß mit dem Motorboot abschleypten, sie uns am anderen Tage eine Menge Kokosnüsse, woran kein Ueberfluß vor— handen ist, zum Geschenk brachten. ö

Der Gesundheitszustand der Expeditionsmitglieder ist bisher, ab⸗ gesehen von einzelnen Fieberanfällen, die tro streng eingehaltener Prophylaxe auftraten, zufriedenstellend. Auch die Soldaten und Träger halten sich gesundheitlich aut, nur die chinesische Besatzung der Fahrzeuge leidet fehr stark unter Fieber. .

Für die Monate Mai und Junk ist ein Vorstoß, mit dem zurzelt begonnen ist, geplant, um die Seitenflüsse oberhalb des Lagers und am 142. Grad zu erforschen, um so für später einen Hauptvorstoß in das südliche Hauptgebirge vorzubereiten. (Deutsches Kolonialblatt.)

Nr. 64 des, Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 7. Auguft 1912, bat folgenden Inhalt; Amtliches: Erlaß vom 25. Juli 1512, betr. Vorschriften für die Lieferung von gußeisernen Röhren. RNunderlaß dom 25. Juli 1912, betr. Arbeite rausschüsse. Dienstnachrichten. Nichtamtliches: Vermischtes: Wettbewerb für Entwürfe zu einem Klubhause für den Ruderklub Frithjof in Bromberg. Technische Hochschule in Dresden. Schwalbennot und Schwalbenschutz. Bücherschau.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Schadenbrände in Preußen nach Anzahl und Schaden— betragsgruppen im Jahre 1910.

Nach einer vom Königlichen Statistischen Landesamt in der Stat. Korr.“ gegebenen Uebersicht über die im Jahre 1910 in Preußen vorgekommenen Schadenbrände betrug deren Zahl 105 906, der von ihnen angerichtete Schaden im ganzen 39, 41 Millionen Mark Weitaus die meisten Brände, nämlich 80 294, waren nur Moblliar— brände, die einen Schaden von 4774 527 6 verursachten. Auf die 16 988 Vollbrände entfiel dagegen ein Schadenbetrag von 91 977 348 9. Außerdem ereigneten sich im Jahre 1910 noch 75024 Immobiliar- brände, die einen Schaden von 2668 883 anrichteten. Von der

Gesamtzahl der Brände und von dem Gesamtschadenbetrage trafen

Brande vom

Anzahl 8

Schadenbetrag

vom Anzahl Hundert

auf die

Schadenbetragsgruppe undert

3 bis 25 50

100

300

500 1000 3000

6 000 10000 20 000 30 000 40 000 50 000 75 000 100 000 150 000 über 150 000 12 347 164 .

Summe 103 gos 100 99 10 738 10o.

Das Ergebnis der Auszählung der in Jahre 1910 vorgekommenen Schadenbrände nach Schadenbetragsgruppen hat die früheren Er— fahrungen bestätigt, nach denen auf die unteren Schadenbetrags gruppen von 3 25, 26 —- 50 und 51 —– 100 S zwar weitaus die Hauptzahk der Brände, aber nur ein geringer Teil des Sachschadens entfällt: 1909 entfielen auf diese 3 untersten Gruppen 81,2 v. H. der Brände und noch nicht 2 v. H. des Gesamtschadens; 1910 waren es S6, 8 v. H. der Brände und 2,1 v. H. des Gesamtschadens, die der Gruppe der Bagatellschäden! entsprachen. Die folgenden drei Gruppen, die die Schäden von 101 bis 1000 K in sich begreifen, waren 1909 mit 9,9 v. H. an der Gesamtzahl der Fälle und mit 35 v. H. an der Schadensumme beteiligt; für 1910 stellten sich die entsprechenden Zahlen auf 9859 v. H. der Fälle und 33 v. H. des Schadens. Die Schadengruppe von „1661 bis 10900 Æ umfaßte 1909 6,9 v. H. der Fälle und 27, v H. des Schadens, 1910 7.7 v. H. der Fälle und 29.8 v. H. des Schadens. Die Gruppe von 190 001 bis 50 O09 MS umfaßte 1959 1,8 v. S. der Schadenfälle und 37,1 v. H. des Gesamtschadens, 1910 1,9 v. H. der Fälle und 37,9 v. H. des Gesamtschadens. Auf die Fälle von über 9 go0 9g trafen 1909 nur O21 v. H. der Fälle, aber 29,6 v. H. des Gesamtschadens; 1910 waren es 9, 20 v. H. der Fälle und 269 v. H. des Schadens. Man sieht also sogar bei den Schadenbetragsgruppen ih statistische Regelmäßigkeiten von Jahr zu Jahr sich wieder— olen; immer sind es die wenigen großen Brände, die der Volks— wirtschaft den größten Schaden bringen und die Versicherungsanstalten tief in den Beutel greifen lassen.

746 gg] 627 605 653 026 1167 818 716390 1436168 6 567 007 11000271, 11984049 17 084 142 9 979222 6 309 464 4399787 7072748 2746 816 4572 070

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Zur Arbeiterbewegung.

Die gestern in Cöln gepflegenen Verhandlungen der Metall— arbeiter des freien christlichen Hirsch⸗Dunkerschen Verbandes des Bezirks Cöln-Mülheim genehmigten, wie 3W. . T. B.“ meldet, einstimmig eine Anzahl von Lohn., und Arbeitsforderungen und beauftragten die Organisationsleitung, die zur Durchführung der Vorschläge erforderlichen Maßnahmen ünver— züglich zu treffen. .

In Bingen fand, der „Köln. Itg.“ zufolge, am 6. d. M. eine Versammlung statt, in der ein Deutscher Weinbergs-, Land⸗— und Waldarbeiterbund gegründet wurde; in diesem haben sich die Weinbergs⸗, Land- und Waldarbeiter zur Förderung ihrer Interessen zu einer Organisation vereinigt.

Aus Brünn wird dem . W. T. B. telegraphiert: Infolge von Streitigkeiten mit der Arbeiterschaft haben die Wollindustriellen die Aussperrung in sämtlichen Brünner Webereien beschlossen.

In Awmsterdam hat der Verband der Biamanten⸗ schleifer, wie dem W. T. B.“ gemeldet wird, die von der Firma Ascher vorgeschlagene Herabsetzung der Löhne der Diamantenrofetten- schleifer um 15 bis 20 υί— abgelehnt. Darauf hat Ascher mit einer Aussperrung geantwortet und seine Diamantenschleiferei geschlossen. Die Aussperrung umfaßt 630 Arbeiter.

Ausstellungsnachrichten.

in Leipzig unter dem Vorsitz des

Instituts der Universität Leipzig, Professors Dr. Falke, eine Versammlung von Vertretern der Landwirtschaft und des Bauwesens statt, in der die Ver— anstaltung einer Jandwirtschaftlichen Sonderausstellung im Rahmen der Internationalen Bauausstellung beschlossen wurde. Nachdem der Vorsitzende des Direktoriums der Internationalen Bau— ausstellung, Oberbaurat Falian, entwickelt hatte, wie man dazu ge— kommen sei, die Schaffung einer landwirtschaftlichen Sonderaus— stellung im Rahmen der Internationalen Bauausftellung ins Auge zu fassen, berichtete Professor Dr. Fal ke in großen Zügen über die Be⸗ ziehungen zwischen Landwirtschaft und Bauwesen und führte ungefähr folgendes aus:

In diesen Tagen fand Leiters des Landwirtschaftlichen

.Die landwirtschaftliche Sonderausstellung soll vor allem das land— wirtschaftliche Bauwesen nicht nur in bautechnischer Beziehung, sondern auch in der Weise darstellen, wie es vom Standpunkte der Rentabilität des Landwirtschaftsbetriebes betracht t werden muß. Gegenwärtig sind die landwirtschaftlichen Betriebe meist zu hoch mit Gebäudekapital belaftet, und es ist Fei Gutskäufen nichts Seltenes, daß der bezahlte Preis für das gesamte Gut nicht viel höher ist als der Wert der auf dem Gute vorhandenen Gebäude. Diese Zustände sind auf die Dauer unhaltbar, da die Gebäude un— produktiv, aber aus den Wirttschaftserträgen verzinst, amortisiert und bersichert werden müssen. Je höher alfo das für die landwirtschaft⸗ lichen Gebäude aufgewendete Kapital ift, umfomehr wird der Nein— ertrag des Gutes herabgesetzt. Früher legte man bei der Errichtung landwirtschaftlicher Gebäude darauf Wert, diese so dauerhaft herzu⸗ stellen, daß sie für eine Reihe von Jahrzehnten ihre Zwecke erfüllen konnten. Man war hierzu berechtigt, weil der Landwörtschaftsbetrieb eine große Stetigkeit besaß und nur wenig der Veränderung unterlag. Dies ist jedoch bei unserer heutigen Betriebsweise nicht mehr der Fall. Der gewaltige Aufschwung' unserer deutschen Volkswirtschaft hat einen kaum geahnten . unserer Land⸗ wirtschaft im Gefolge gehabt und demgemäß auch innerhalb kürzerer Zeitrãume tiefeinschneidende Umgestaltungen des Wirtschaftsbetriebes. Diese Wandlungen in den wirtschaftlichen Zielen stellen auch wechselnde Anforderungen an die landwirtschaftlichen Gebäude. Wir können es unbedenklich aussprechen, daß ein großer Teil unferer Wirtschafts gebäude heute nicht mehr unseren wirtschaftlichen Ab— sichten entspricht, daß sie aber dennoch bleiben müssen, weil fie infolge zu (kostspieliger Bauweise einen zu hohen Kapitalswert in sich schließen. Die Landwirtschaft darf gegenwärtig nur folche Gebäude errichten, die ihr gestatten, sich den jeweiligen Konjunkturen anzupassen, und da sich diese nicht für die Zukunft bestimmen lassen, müssen die Gebäude so beschaffen sein, daß es möglich ist, das darin angelegte Kapital in möglichst kurzer Zeit zu amortisieren. Bei diesem Streben kommt die Landwirtschaft nicht selten mit den bau— polizeilichen Bestimmungen in Konflikt, deren Aenderungen anzustreben im Interesse des Landwirtschaftsbetriebes liegt. Daber sollen jedoch die landwirtschaftlichen Gebäude so beschaffen fein, daß sie den Bedürfnissen des Betriebes voll und ganz entfprechen und vor allem so eingerichtet sein, daß sie die menschliche Arbeit nach Möglichkeit vermindern oder wenigstens erleichtern. Alle diefe angeführten Tatsachen sowohl den Landwirten als auch den Baufach— leuten zum Bewußtsein zu bringen, ist der Zweck der Landwirtschaft⸗ lichen Sonderausstellung. Die Darstellung der Besonderheit des landwirtschaftlichen Bauwesens konnte begreiflicherweife nicht im Rahmen der großen allgemeinen Ausstellung erfolgen. Die Land— wirtschaftliche Sonderausstellung hat daher die große Aufgabe zu er— füllen, nicht nur für Deutschland, sondern auch für alle Kusturkänder vorbildlich zu sein.

Das Areal, das das Direktorium der Internationalen Bau— ausstellung für die Landwirtschaftliche Sonderausstellung zur Ver— fügung stellt, ist durch seine landwirtschaftliche Beschaffenheit besonders für die Aufnahme einer landwirtschaftlichen Sonderausstellung geeignet. Zwischen der Friedhofsallee und der Prachtstraße des 18. Oktober werden sich inmitten von Parkanlagen die Bauten des Dörfchens erheben. Unter diesen Dorfgebäuden befindet sich ein großes Mufter— gehöft, das einen wesentlichen Bestandteil der Sonderausstellung bildet. Räumlich getrennt von der Dorfanlage sollen ein westfälisches Bauernhaus und Musterscheunen errichtet werden, in denen eine Modellausstellung von den mannigfachsten landwirtschaft— lichen Geräten und Maschinen, vorbildlichen Gebäuden und Anlagen untergebracht wird. Hier werden Nachbildungen und Photographien von landwirtschaftlichen Gebäuden aus der Vergangenheit und der Gegenwart, von Musterarbeiterwohnungen und verschiedenartigen Vieh— ställen, ferner Grundrisse und Pläne für Scheunenbauten, Speicheranlagen, Rieselfelder, Moorkulturen u. a. zu sehen sein. In derselben Ab— teilung, in der die Musterscheunen stehen werden, sollen, soweit der Raum es gestattet, auch landwirtschaftliche Gebäude aus den deutschen Kolonien und dem Auslande ausgestellt werden. Ein Farmerhaus aus Deutsch Südwest⸗ oder Deutsch Ostafrika wird in natür— licher Größe errichtet. Modelle, Pläne, Zeichnungen und Ab— bildungen von landwirtschaftlichen Bauten und Anlagen aus den deutschen Kolonien werden dazu beitragen, das Interesse des Publikums für unseren Kolonialbesitz zu wecken und zu vertiefen. Das Mustergehöft wird ebenso wie die Musterscheunen und das westfälische Bauernhaus in natürlicher Größe aufgeführt werden. An das Wohnhaus des Mustergehöfts schließen sich umfangreiche Ställe für Groß- und Kleinvieh, Geräteschuppen, Futterschuppen, eine Tenne u. a. an.

Verkehrs wesen.

Beim Fernsprechamt 7 (Palisadenstr) wird am 15. August neben der bisberigen Vermittlungsstelle „Königstadt“ eine neue Vermittlungsstelle „Alexander“ eröffnet werden. Fern— sprechteilnehmern, die später an die neue Fernsprechvermittlungsstelle angeschlossen werden und ihren Anschluß auf Briefbogen, Geschäfts— papieren usw. angeben, wird empfohlen, die Fassung „Berlin, Amt Alexander Nr. . . . anzuwenden.

Im Reichspostgebiet ist die Zahl der Kontoinhaber im Postscheckperkehr Ende Juli 1912 auf 69 596 gestiegen. (Zu— gang im Monat Juli allein 1064) Auf diesen Postscheck— konten wurden im Juli gebucht 1323 Millionen Mark Gut— schriften und 1307 Millionen Mark Lastschriften. Das Gesamt— guthaben der Kontoinhaber betrug im Juli durchschnittlich 143 Millionen Mark. Im Verkehr der Reichspostscheckäm rer mit dem ,, in Wien, der Postsparkasse in Budapest, der lurem= urgischen und belgischen Postverwaltung sowie den schweizerischen Post⸗ scheckbureaus wurden 6,8 Millionen Mark umgesetzt, und zwar auf 2790 llebertragungen in der Richtung nach und auf 1293230 Ueber— tragungen in der Richtung aus dem Auslande.

In Moschi (Deutsch⸗Ostafrika) ist am 1. August ein Orts⸗ fernsprechnetz in Betrieb genommen worden.

Mannigfaltiges.

Essen a. d. Ruhr, 8. August. (W. T. B.) Gestern nach— mittag gegen 4 Uhr versammelte sich im Lichthofe des Haupt⸗ verwaltungsgebäudes, in dem heute die Kaiserfeier dor sich geht, über 300 Angehörige des Kruppschen Werkes (9gl. Nr. 187 d. Bl.), in Gegenwart der Mitglieder des Direktoriums, des Aufsichtsrats und der Vertreter der Behörden, unter ihnen der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow, der Ober— präsident, Staatsminister Freiherr von Rheinbaben, der Re— gierungspräsident Dr. Kruse und der Oberbürgermeister Holle— Essen. In einer Ansprache führte der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow etwa folgendes aus: Das Fest des hundertjährigen Bestehens der Firma Krupp ist untrennbar von der Erinnerung an Alfred Krupp, nicht bloß vermöge des beiden gemeinsamen Geburtsjahres, sondern vor allem, weil die Feier der Firma zugleich eine Huldigung vor dem Mann ist, der sie groß gemacht, der ihr das Gepräge seiner Eigenart gegeben hat und dessen Geist in ihr noch heute lebendig fortwirkt. Nur auf sich selbst, seinen zähen Willen und seine ungemeine Begabung gestellt hat Alfred Krupp im Kampfe mit den widrigsten Umständen mit un— ermüdlichem Fleiß und nie erlahmender Ausdauer das ererbte Unternehmen aus engen Verhältnissen zur höchsten Leistungsfähigkeit emporgehoben. Beste Arbeit zu liefern, war überall sein erstes Ziel, durch sein Schaffen in Werken des Friedens wie des Krieges dem Vaterlande zu nützen, sein anderes. Das oft wiederholte und doch noch nicht genug beherzigte Wort: „Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein“ ist von ihm während eines langen Lebens betätigt worden. Erfüllt von klarer Erkenntnis der nahen Wechselbeziehungen zwischen der Wohlfahrt des großen Unternehmens und der seiner An—