1912 / 212 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Sep 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Per son alveränder ungen.

Königlich Preußische Armee. e, 25. August. Graf v. Pour tal os, Rittm. skadr. Chef im Drag. Regt. König Friedrich III. 8, der Charakter als Major verliehen. Königlich Sächsische Armee. Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Generalkommandos. Die Zablmeister: Grunicke vom 1. Hus. Regt. König Albert zum JI. Bat. 13. Inf. Regts. Nr. 178, Winkler von der

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egts. Nr 182, unterm J. Oktober d. J. versetzt; änt sch, de em 2. Tainbat. Nr. 19, zugeteilt.

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Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Aschersleben getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Bei— geordneten (Zweiten Bürgermeister) Dr. jur. Arthur Bunde daselbst als Ersten Bürgermeister der Stadt Aschersleben für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Konitz getroffenen Wahl den Kreiskommunal⸗ und Kreisspar⸗ kassenrendanten a. D. Vollert daselbst als unbesoldeten Bei⸗ geordneten der Stadt Konitz für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.

Aichtamtliches. Den tsches Reich. Preußen. Berlin, 5. September 1912.

Der Königlich niederländische Gesandte Baron Gevers ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt— schaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Sch arn⸗ horst“ mit dem Chef des Kreuzergeschwaders und S. M. S. „Leipzig“ am 4. September in Tsingtau, der Reichspost⸗ dampfer „Morck“ mit der heimkehrenden Ablösung aus dem Schutz gebiet Kiautschou (1. Teil am 2. September in Hamburg

eingetrossen.

Bayern.

ie Kammer der Reichsräte genehmigte in ihrer a Sitzung die neue von der Kammer der Abgeordneten angenommene Lokalbahnvorlage, die einen Gesamt— und begann darauf die Preußen.

ufwand von 8 Mill. Mark erfordert,

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en Lotterievertrag mit Be ar der Graf Crailsheim. Bekanntlich hatte die lbgeordneten den Lotterievertrag mit Preußen a legierung empfohlen, eine eigene bayerische Kl inzurichten. Im Ausschuß der Kammer der . sedoch der Vertrag mit Preußen genehmigt. ersuchte das Plenum, dem Beschluß des eten leber den weiteren Verlauf der

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Schwarzburg⸗Rudolstadt.

Der Rudolstädter Landtag wurde gestern mittag von dem Staatsminister von der Recke durch Verlesung der Thron⸗ rede eröffnet. Die Thronrede kündigt die Vorlage des Staats⸗ haushaltsetats für die Finanzperiode 1912 14 an. Ferner wird die nachträgliche Genehmigung von vier bereits erlassenen Gesetzen, darunter der bekannten Teuerungszulage, erbeten.

Schweiz.

Die gestrige Rundfahrt des Deutschen Kaisers durch das Manövergelände ging, wie „W. T. B.“ meldet, über Dietswil, Fischingen und Gaehwil, wobei der Kaiser den rechten Flügel von Rot und den linken Flügel von Blau im Marsche sah. Der Kaiser stieg auch unterwegs aus und begab sich in die Schützengräben, wo er die Gewehre der Leute in die Hand nahm und diese ansprach. Das Publikum war überall in hellen Haufen herbeigeströmt und brachte dem Kaiser allenthalben die herzlichsten Kundgebungen dar. Gegen 10 Uhr kehrte der Kaiser auf die Höhen bei Kirch— berg zurück, beobachtete hier die weitere Entwicklung des Gefechts und unterhielt sich lange Zeit mit dem Obersten Wille, dann mit dem Bundespräsidenten. Gegen Mittag kam es zu heftigem Gewehrfeuer. Blau stürmte nach einem größeren Umgehungsmarsch die Höhen. Um 12 Uhr 30 Minuten fuhr der Kaiser im Automobil nach Frauenfeld und von dort nach der Karthause Ittin gen, einem ehemaligen Kloster, das jetzt im Besitz des Obersten von Fehr ist. Oberst von Fehr führte seine Gäste durch die Räume, die wertvolle Altertümer enthalten, dann wurde im ehemaligen Refektorium das Frühstück eingenommen. Um 3 Uhr 15 Minuten erfolgte die Abfahrt in Automobilen nach Frauenfeld und von dort mit Sonderzug nach Zürich. Hier fand in der Villa Rietberg ein Abendessen statt, an dem außer den Herren des Kaiserlichen Gefolges auch die zur Person des Kaisers kommandierten schweizerischen Offiziere und der Oberst Wille teilnahmen. Nach Tisch befuhr der Kaiser auf dem Schiff „Stadt Zürich“ den See, den Hunderte von beleuchteten Booten belebten. Ein großes Feuerwerk beschloß dieses farbenprächtige Seenachtfest, das von klarem Wetter begünstigt wurde.

Heute früh um 135 Uhr ist der Kaiser mit Sonderzug wieder nach Wil ins Manövergelände gefahren. Das Wetter ist heute unfreundlich.

Frankreich.

Der Kriegsminister hat an die Korpskommandeure ein Rundschreiben gerichtet, in dem er, wie „W. T. B.“ meldet, auf das nachdrücklichste daran erinnert, daß es den aktiven Offizieren verboten sei, unter irgend einem Vorwande einer Vereinigung politischen oder religiösen Charakters anzu⸗ gehören, und daß Zuwiderhandelnde streng bestraft werden würden. Was die Reserve- und Landwehroffiziere und die Offiziere des Ruhestandes anlange, so dürften diese keinen Vereinigungen angehören, die den Zweck verfolgen, Maßnahmen der Militär— behörden zu erfahren und sich namentlich in Beförderungs— fragen in die Tätigkeit der Kriegsverwaltung einzumischen.

Rußland.

Das Handelsministerium hat in den Voranschlag der außerordentlichen Ausgaben für 1913 einen Kredit von 18 Millionen Rubel für die Errichtung und den Ausbau von Handelshäfen eingestellt.

Türkei.

In Anwesenheit von 55 früheren Parlamentsmitgliedern, 4 Senatoren und 24 Abgesandten beriet gestern der jung— türkische Kongreß über die Beteiligung an den Parlamentswahlen. Die Debatte verlief, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, sehr stürmisch. Unter anhaltendem sprach sich der Kongreß durch Aufheben der

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Hände gegen die Teilnahme an den Wahlen aus. Darauf wurde die Sitzung unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen wurde die Abstimmung wiederholt

und in namentlicher Abstimmung mit 66 gegen 13 Stimmen eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Das Komitee für Einheit und Fortschritt, das die Kammerschließung als einen Angriff auf die Verfassung betrachtet, hat beschlossen, an der Wahl teilzunehmen, um durch gesetzliche Mittel der Nation ihre Rechte zurückzugeben. In der nächsten Sitzung, die am Sonnabend stattfindet, soll die Neuordnung des Komitees beraten werden.

Dem „Wiener K. K. Telegr.⸗Corresp.⸗ Bureau“ geht eine Depesche aus Konstantinopel zu, wonach dort zuverlässige

Meldungen vorliegen, daß die Behörden in Mitrowitza nur noch dem Namen nach ihre Aemter ausüben. Die Ver—⸗ waltung werde ebenso wie die Gerichtsbarkeit von einem Wohlfahrtsausschuß ausgeübt, dessen Entscheidungen von der Gendarmerie vollstreckt würden. Issa Boletinatz zeigte dem Wali von Kossowo die Bildung des Wohlfahrtsausschusses an, indem er mitteilte, die Nation wolle über ihre Angelegen⸗ heiten selbst entscheiden.

Asien.

Wie „W. T. B.“ aus Tokio meldet, empfingen der Kaiser und die Kaiserin gestern früh gemeinsam die Mit⸗ glieder des diplomatischen Korps mit ihren Damen. Ein solcher Empfang hat bisher in Japan noch nicht statt— gefunden, denn früher hielten die Majestäten getrennte Audienzen ab. Die Diplomaten zogen sodann vor dem Sarge des Kaisers Mutsuhito vorüber. Der englische Botschafter Macdonald als Doyen des diplomatischen Korps trat darauf vor und verlas eine französische Ansprache, in der er der Kaiserlichen Familie das Beileid der Mitglieder des diplomatischen Korps ausdrückte und die Tugenden des verstorbenen Herrschers hervorhob. So⸗ dann legte er namens des diplomatischen Korps einen silbernen Kranz auf dem Sarge nieder.

Afrika. die „Agence Havas“ aus Rabat vom 3. d. M. meldet, al Lyautey ein sofortiges Vorgehen der Ab⸗

teilung des Oberst Mangin gegen den Prätendenten El eschloss im die in Marrakesch gefangen gehaltenen Franzosen ien und da die Untätigkeit dem Ansehen Frankreichs Süden schädlich erscheint. Der Aufbruch des Oberst Man soll binnen drei Tagen erfolgen.

In der Gegend von Mekines macht sich eine gewisse Gärung unter den Beni Mter bemerkbar. Alle Vorsichte— maßregeln sind getroffen.

Mehrere Pariser Blätter veröffentlichen eine Meldung aus Elksar, wonach ein französischer Schützling, als er einen Dieb festnehmen wollte, von einem spanischen Schützling und der spanisch⸗marokkanischen Polizei angegriffen und ver— wundet wurde. Das Haus des französischen Schützlings, dessen Neffe von einem spanischen Soldaten getötet wurde, sei geplündert und verbrannt worden. Dabei seien die Spanier in die ihnen verbotene Zone eingedrungen. Ferner wird gemeldet, daß Raisu li, dessen Absetzung von den Spaniern verlangt wurde, in Tanger eingetroffen sei, und zwar lediglich auf Ersuchen der englischen Gesandtschaft, welche den für die Ruhe Nordmarokkos e,. Zwist zwischen Raisuli und den Spaniern beilegen wolle.

Der Leiter des in Tanger erscheinenden Blattes „El Hakk“, Rifaat, und der ägyptische Offizier Mahmud Zaki, die auf Befehl des Sultans verhaftet worden waren, sind nach Casablanca eingeschifft worden. Die letzte Nummer des Blattes ist beschlagnahmt worden, weil sie Angriffe auf den Sultan und einen Aufruf zu einer allgemeinen Erhebung gegen Ende des Ramasan enthielt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Unfallversicherung, Unfälle und Unfallasten beim deutschen Bergbau im Fahre 1911.

Der jetzt erschlenene 27. Verwaltungsbericht der Knappschafts— berufsgenossenschaft für das Jahr 1911 gibt ein Bild davon, weichen bedeutenden Umfang die Unfall versicherung beim deutschen Bergbau angenommen bat. Der Versicherung unterlagen 838274 Personen, d. s. 12 497 mehr als im Vorjahre. Die von diesen Versicherten verdienten Löhne beliefen sich auf 1170 Millionen Mark; auf 1 Versicherten entfällt eine Lohnsumme von 1395,48 4 gegen 1344 62 M im Jahre 1910. ;

Die Zabl der angemeldeten Unfälle, die im Jahre 1886 erst 22 497, auf je 10066 veisicherte Personen 65,45 betrug, ist seitdem fast ununterbrochen nicht nur absolut, sondern, worauf es ankommt, auch relativ, im Verhältnis zur Zahl der Versicherten, gestiegen, abfolut auf 111641 im Jahre 1810 und 114 669 im Jahre 1911, d. f. 135.20 und 136,79 auf 1000 versicherte Personen. In etwas geringerem Verhältnis steigerten sich die Zahlen der entschädigungspflichtigen Unfälle. Ihre Gesamtzahl be— lief sich für das Jahr 1886 auf 2267, für 1910 dagegen auf 12155 und für 1911 auf 12 213; die auf 1000 Versicherte be— rechnete Zahl stellte sich auf 6,60 im ersten Jahre und auf 14,72 bzw. 14,357 in den Jahren 1910 und 1911. J fielen auf 1000 Versicherte 16,03 neu angemeidete entschädigungs— pflichtige Unfälle, seit dieser Zeit ist ein langsamer Rückgang der Verhältnis zabl (auf 1000 Versicherte) zu verzeichnen; hieraus läßt sich der Schluß ziehen, daß wenigstens der Höhepunkt in der Zahl der entichädigunge pflichtigen Unfälle überschritten ist. Die

relative Unfallziffer des Berichtsjahres mit 1457 ist niedriger als die des Jahres 193, die 14,60 betrug. Tödliche Unfälle erlitten im Berichtsjabre 1689 (im Vorjahre 19571)

Personen, die 1198 Witwen, 3386 Kinder (Enkel) und 55 sonstige entschãdigungsberechtigte Verwandte hinterließen. Auf je 1000 Ver⸗ ficherte entfielen 261 (190) tödliche Unfälle. Tie Zahl unterla während der zurückliegenden 26 Jahre großen Schwankungen, im Jahre 1886 betrug sie schon 213, im Jahre 1908 sogar 257. Eine regelmäßige Steigerung oder ein solcher Rückgang im Laufe der Jabre ist nicht festzustelien, weil die Zahl der tödlichen Unfälle von Massen.— unfällen und unglücklichen Zufällen abhängt, deren Beseitigung nicht in der Macht der Berufsgenossenschaft liegt.

Auch im Berichtejahre ist der Anteil der Unfälle, die durch die mit allen getroffenen Maßnahmen nicht zu beseitigende Gefährlichkeit des Betriebes an sich entstehen, wieder gestiegen. Die Zahl der Un— fälle diefer Art stellte sich im Berichtsjahre auf 8494, d. s. 69,55 Co (im Vorjahre waren es 69,01 ,) aller entschädigungepflichtigen Un— fälle. Auf Mängel des Betriebs sind 129 Unfälle oder 106 0 (gegen 123 0,0 im Vorjahre) zurückuführen. Durch die Schuld der Meit—⸗ arbeiter und der Verletzten selbst entstanden 3590 oder 29,39 oo der entschädigungepflichtigen Unfälle (gegen 29,76 , im Vor— jabre)). Nach einer auf 18 Jahre sich erstreckenden Uebersicht über die Häufigkeit der Unfälle an den einzelnen Tagen der Woche weist von den Wochentagen der Montag, an dem eine Anzahl von Bergleuten felert, die geringste Zahl von Unfällen mit 15,56 , auf; der Dienstag steht mit 168609 gerade so hoch wie der Sonnabend, weil der Sonntag und der Montag nach Be— richten von Bergrevierbeamten durch viele Bergleute in unsolider Weise als Feiertage benugt werden, die den Körper und Geist mehr anstrengen als die Berufsarbeit; Mittwoch, Donnerstag und Freitag zeigen nur geringe Unterschiede in den Unfallzablen. Im Berichtsjahre 1911 sst in der Verteilung der Unfälle auf die Wechentage insofern eine Veränderung eingetreten, als einmal wieder die größte Zahl der Un— fälle nicht auf den Dienstag, sondern auf den Sonnabend entfiel; am Sonnabend ereigneten sich 19 412, am Dienstag 19391 angemeldete nfälle; der Unterschied beträgt nur 21 Fälle, im Vorjahre wies aber der Dienstag 727 Fälle mehr auf als der Sonnabend. Es bleibt abzuwarten, ob diese Erscheinung eine dauernde wird. Von den Wochentagen hat der Montag aus dem schon mitgeteilten Grunde wieder die geringste Zahl von Ünfällen; vom Dienstag bis Freitag sällt die Zahl herab, was auch in früberen Jahren schon der Fall war.

Die don den Betriebsunternehmern allein aufzubringenden Unfall- lasten erreichten im Jahre 1911 die Höhe von 333 Millionen Mark: davon erhielten die Verletzten und ihre Hinterbliebenen 2655 Millionen Mark, an freiwilligen Kosten der Fürsorge innerhalb der ersten 13 Wochen nach dem Unfalle wurden 313 000 * aufgewendet. Dem Reservefonds, der nun mehr als 67 Millionen Mark besrägt, wurden etwa 45 Millionen Mark zugeführt. Der Betrieb fonds erhielt 2 Millionen Mark zugewỹesen, er beträgt jetzt über s Mill. Mark. Die Konen der Unfalluntersuchung, der Feststellung der Entschädigungen und der Rechtsprechung berechnen sich auf 39 / und die Verwaltungskosten auf 3,1 0/0 der Jahres. umlage. Auf einen Versicherten entfallen 39,87 16 Beitrag, auf 10699 ½½ Lohnsumme 28,57 4. Für den Ausbau von Kranken— häufern, die Einrichtung von Rettungsstellen und die Versuchsstrecken zur Abwendung von Unfällen sind größere Beträge aufgewendet.

Von den beim Reicheversicherungsamt gegen die Rentenfest⸗ setzungen eingelegten Rekursen wurden 2278 S4. 90 0so zugunsten der Berufsgenossenschaft und 404 1506 zugunsten der Verletzten entschieden. Die durchschnittliche Volltente eines Verletzten betrug S808. 45 .

Zur Arbeiterbewegung.

Die Maschinenschlosser der Maschinenbau-⸗Aktien—⸗ Gesellschaft Tigler in Duisburg-⸗Meiderich hatten wegen Nichterfüllung eingereichter Forderungen ihre Kündigungen eingereicht. Jetzt ist, wie die . Rh. Westf. Ztg. berichtet, auf folgender Grund⸗ lags eine Einigung erzielt und der Ausstand vermieden worden: Die Firma gewährt allen im Maschinenbau beschäftigten Arbeitern eine Fprozentige Lohnerhöhung und verbessert ebenfalls die Akkordlsöhne. Nach fünfjäbriger Anstellung wird den Aibeitern ein Urlaub von 6 Tagen, nach 10jähriger Beschäftigung ein Urlauh von 17 Tagen unter Fortjablung des Lobnes gewährt. Der Kiankenkassen⸗ vorstand wird als Arbeiterausschuß von der Firma anerkannt.

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Wohlfahrtspflege.

Dienstbotenerziehung.

Von dem Gedanken ausgehend, daß die beste Erzieherin eines Dienftmädchens die eigene Mutter und, wo diese versagte, eine kluge und tüchtige Hansfrau ist, die sich des Ernstes ibrer Aufgabe genau o bewußt ist wie ein guter Lehrherr, dem man ein junges Menschen⸗ nd anvertraute, wird in Frankfurt a. M., wie die Sozial korrespondenz berichtet, durch den dortigen Hausfrauen⸗ kund ein neuer und beachtenswerter Versuch zur Dienst⸗ kotenerziebung gemacht. Die in dem Bunde vereinigten Haus⸗ srauen sind davon überzeugt, daß es gar nicht schwer ist, gute Dienstboten zu erziehen. Sie fordern, daß man mit dieser Erztehung nãglichst frühzeitig beginnt, wie ja auch meistens nur derjenige ein guter Handwerker werden könne, der gleich nach der Schulzeit zu einem richtigen Meister in die Lehre komme. Also hat sich der Frankfurter Hausfrauenbund, der ein gemeinnütziges Unternehmen ist, zum Ziel gesetzt, esunde Mädchen gleich nach ihrer Entlassung aus der Volteschule zu ewiffenbaften und erfahrenen Hausfrauen in den Die st, gewissermaßen n die Lehre zu bringen, und jwar gegen einen Monatslohn von

lo 4, zunächst erst auf Probe. Nach dier Wochen verpflichten sich

bei gegensertigem guten Auskommen Herrin und Dienerin kontraktlich, as Verhältni⸗ nicht vor einem Jabre zu lösen. Ist dies geschehen,

c besuchen Aufsichte damen des Hausfrauenbundes regelmäßig die Familie,

in der das Mädchen untergebracht ist, und dieses wie auch die Herrin

bringen. Ein- für die Ziele des

kann etwaige Anliegen und Klagen vorbringen.

Wenn die Lehrzeit

chögelaufen ist, stellt die Hausfrau dem Mädchen ein Zeugnis aus, das

wobl meistens fo ausfällt, daß es ihm ein gutes Fortkommen ermög—

licht. Nachdem die Lehrzeit abgelaufen ist, pflegt der Hausfrauen⸗ kund die Mädchen auf ihren Wunsch in andere Stellungen zu

passende Hausfrauen

Schwierigkeit liegt darin, ide Naturlich vertraut

Bundes zu finden.

dieser die Schulentlassenen nicht einer beliebigen Familie an, sondern

er trifft eine gewissenbafte Auswahl. Ist aber erst einmal ein Stamm

tichtiger Hausfrauen gewonnen, so hat es auch mit der passenden 9 .

Unterbringung ferner keine Not.

2

Kunst und Wissenschaft.

In Berlin ist der außerordentliche Professor der Theologie und fror der christlich⸗archäologischen Sammlungen an der Berliner nwersität D. Nikolaus Müller im 56. Lebensjahre gestorben. nach vollendetem Universitätsstudium, dem er in Erlangen, Berlin

bearbeitete er den 8. und 9. Band.

Bei Kreuznach sind vor einigen Jahren die Ueberreste eines römischen Land hauses aufgedeckt worden, in dessen Hauptraum

der Fußboden mit einem gut erhaltenen Mosaik belegt ist, das

berausgegebenen Denkmälern der 8 waltung im 18. Jahrhundert (Acta Borussiea) ist die zw Hälfte des fünften Bandes erschienen (Verlag von Paul Parey in Berlin; Preis 26 4).

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Aufgedeckt wurde auch eine

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dreizchn Jagd- und Kriegsszenen darstellt.

aut angelegte Zentralheizung, die die Wärme aus einem besonderen

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Heizraum in gemauerten Kanälen in die einzelnen Zimmer des Land—⸗ baufes leitete. Um den interessanten Fund, namentlich den kostbaren Mosaikboden, dauernd der Oeffentlichkeit zu erhalten, bat die Stadt Freuimach das Grundstück angekauft und über der Ausgrabungsstelle tin Schutzhaus errichtet, dessen Besichtigung freisteht.

Literatur.

Von den durch die Königliche Akademie der Wissenschaften preußischen Staat

3

Die in dem Bande gesammelten 554 Akten len in die Zeit vom 4. Janugr 1736 bis zum 31. Mai 1749 und d von G. Schmoller und W. Stolje bearbeitet. Seine letzten

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8

Regierungs., und Lebensjahre zeigen Friedrich Wilhelm J. in rastlosem Eifer auf allen Gebieten der Staatsverwaltung tätig.

K F Seine eigenste

chöpfung, das Generaldirektorium, wird fortgesetzt als wichtige

itrale der gesamten inneren Verwaltung gefördert, ausgebaut und in die Einzelheiten beaufsichtigt. Auch auf den Einzelverwaltungen den Provinzen ruht nach wie vor des Königs scharfes Auge.

Nament⸗ zu

weniger auf die in besten

Kameralisten zugeteilt werden und wohin Ter Kronprin entsandt Lwird; auch die in Litthauen anges

1

2

edelten Salzburger Protestanten

)

baben sich dauernd der Fürsorge Friedrich Wilhelms zu erfreuen.

.

Auf dem Gebiete des Rechtswesens ist in diesen Jahren vor allem der von Cocceji geleitete Versuch einer großzügigen Justizreform zu

nnen, die einstwellen an dem Kestenpunkt scheiterte Nachdem vor ei Jahren zugleich mit der ersten Hälfte des jetzt vollständig vor—

üegenden fünften Bandes auch der zehnte erschienen war, ist die große Veröffentlichung über die Bebördenorganisation und die allaemeine Staatsverwaltung Preußens im 18. Jahrhundert nunmehr lückenlos bis zum Beginn des siebenjährigen Krieges ausgeführt.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Der Saatenstand in Preußen zu Anfang September 1912.

Auf Grund der von den landwirtschaftlichen Vertrauensmännern techtzeitig bei dem Königlichen Statistischen Landesamfe eingegangenen H72 Berichte über den Stand der Saaten in Preußen am Anfang des

Monats September wird in der „Stat. Korr.“ folgendes mitgeteilt:

Die Witterung im Monat August ist entgegen der im vorigen Berichte gemeldeten Trockenheit in das Gegenteil umgeschlagen. Gleich zu Anfang des Monats trat Kälte, verbunden mit allzu reich—

lichen Niederschlagen und heftigen Winden, ein und erstreckte sich über

das ganze Staatsgebiet. Unterbrochen wurde das unfreundliche Wetter nur von wenigen schönen und trockenen Tagen, sodaß der häufig ge⸗ äußerte Wunsch, es möchte bald Sonnenschein und Wärme eintreten,

sseine Berechtigung haben dürfte.

Die Erntearbeiten haben sich infolgedessen sehr verzögert.

Denn auch in einigen, weniger hart getroffenen Teilen des Staates alle Getreidearten hut eingebracht worden sind, so kann man diese 8 2

Fille doch nur al

gzfabren worden ist.

lusnahmen bezeichnen. Anderseits wird aus dem Kreise Wittgenstein (Berleburg) berichtet, daß noch keine Garbe ein⸗ R Zu den durch die Witterung verursachten Schwi3 rigkeiten kommt noch, daß infolge der Dürre im Juli Winter: und Sommerkorn fast gleichzeitig reif wurde, und man vollauf mit dem Schnelden des Getreides beschäftigt war.

Im allgemeinen kann man aus den eingesandten Berichten er⸗

ssehen, daß Roggen und Gerste allerdings nicht immer tadellos,

tellweise fogar mit Auswuchs zum überwiegend größten Teil ein⸗ gebracht sind. Nur vereinzelt steht von diesen heiden Fruchtarten nech etwas auf dem Felde. Der Körnerertrag des Roggens befriedigt

nicht ganz so, wie man erwartet hatte; das Korn soll vielfach klem

2 * ́

geblieken sein. Stroh ift genügend geerntet worden, jedoch befürchtet

man, daß zu Futterzwecken nicht alles verwendet werden kann, weil

es häufig nicht genügend trocken eingebracht worden ist. Gerste, die in und' wieder nicht fehr lohnen foll, hat meist die Farbe verloren und scheint für Brauzwecke wenig geeignet zu sein.

Auch ein großer Teil Weizen ist geborgen, doch ist viel Aus— wuchs zu verzeichnen, und von guter Ware kann nur in seltenen Fällen gesprochen werden. Der Ertrag befriedigt sehr man klagt nur allzu oft über schlechte Beschaffenheit der Körner und fürchtet, daß sie als menschliches Nahrungsmittel keine Verwendung finden können.

Am meisten haben Hafer, Erbsen, Wicken und das Menge⸗

getreide zu leiden gehabt. Von diesen Fruchtarten wird nur ganz dereinzelt berichtet, daß fie gut und fehlerfrei eingekahren sind. Der Hafer ist fingerlang ausgewachsen, sodaß die Stiegen nur unter Traftanwendung auseinandergerissen werden können. Der Verlust an Körnern ist sehr groß, bedingt teils durch den heftigen Wind, der die Aehren ausschlägt, teils durch die vielen Arbeiten, die infolge des fort. währenden Regens mit dem gemähten Getreide vorgenommen werden mußten. Die Erben und Wick en platzen vielfach auf und laufen aus. Ueber die Esträge ist man daber noch sebr im Zweifel. Die vormonatlichen Vorschätzungen sind häufig herabgesetzt, zum Teil ist überhaupt kein Ertrag angegeben worden. Stroh ist zwar in genügender Menge vorhanden, wird aber, da es nicht eingebracht werden kann, als ver⸗ dorben und zu Futterzwecken nicht verwendbar bezeichnet. Die sich als Durchschnitt für den ganzen Staat ergebende Begutachtungẽziffer für Hafer ist infolgedessen von 2,7 im Vormonat auf 233 zurück—⸗ gegangen wenn 1 ssehr gut‘, 2 . gut‘, 3 mittel (durchschnittlich) 4 „gering“ und 5 sehr gering' bedeutet =; eine geringe Besserung ist nur in den Regierungsbezirken Köslin, Stralsund und Sigmaringen festzustellen.

Die Kartoffeln, die schon unter der Dürre im Juli gelitten hatten und sich nach den ersten Regentagen zu erholen begannen, leiden jetzt durch die anbaltende Nässe. Sie blühen zum zweiten Mal und wachsen durch, vielfach wird auch schon über Faͤule geklagt. Letzteres trifft aber wohl nur bei den auf schweren Boden gepflanzten Kartoffeln ju, während leichterer Acker und Sand die Feuchtigkeit noch in sich aufnimmt. Wenn nicht bald Wärme eintritt, rechnet man nicht mehr mit einer guten Kartoffelernte. Der Stärkegehalt soll sehr gering sein. Trotzdem wird der allgemeine Stand besser be⸗ wertet als im Vormonat. Die Staatenote ist daher auch von 3,0 auf 2,7 gestiegen.

In demselben Maße hat sich die Begutachtung der Zucker— rüben von 25 auf 2,zf gebessert. Allgemein wird von ihnen berichtet, daß sie stark ins Kraut wachsen, während die Rübe selbst klein bleibt und wenig Zuckergehalt aufweist. Auch hier wünscht man dringend Sonnenschein, der für die Zuckerbildung unerläßlich ist.

Die Futterrüben zeigen einen guten Stand und lassen auf lohnende Erträge hoffen. Sie werden mit 2,3 gegen 2,6 im Vor⸗ monat bewertet.

Sehr genützt hat der Regen den Futtergewächsen, besonders dem Klee. Der vorjährige Klee ist freilich schlecht geblieben und hat häufig Weidezwecken gedient, der diesjährige hat sich aber gut ent⸗ wickelt und zeigt üppigen Wuchs. Die Staatsnote ist daher auch von 3,4 auf 2,7 in die Höhe gegangen.

Für die Wiesen wie auch für den eben genannten Klee würde s von großem Vorteil sein, wenn dem Regen jetzt warmes Wetter folgen würde, da das Gras im letzten Monat nur wenig gewachsen ist. Auch wird berichtet, daß viele Flußwiesen überschwemmt sind und nicht gemäht werden können. Hin und wieder hat man schon mit dem Schneiden begonnen, wenn auch sehr zum Nachteil für den Heugewinn. Das Grummet kann nicht eingebracht werden und fängt an zu verderben. In einigen Bezirken, namentlich des Regierungs⸗ bezirk; Gumbinnen, ist der zweite Schnitt wegen Futtermangels ab- gehütet worden. Die Staatsnoten stellen sich für Rieselwiesen auf 2.4 und für andere Wiesen auf 2, gegen 25 und 3,1 zu Anfang August.

An Schädlingen werden besonders Sperlinge, Hamster, Mäuse letztere treten nicht allzu häufig auf —, Engerlinge und Frittfliegen genannt. Während über Sperlinge nur in den Regierungsbezirken Wiesbaden und Düsseldorf geklagt wird, werden Hamster nur in Be⸗ richten aus den Bezirken Breslau, Magdeburg und Erfurt erwähnt. Die Kartoffeln leiden wiederum vielfach unter der Blattroll., und Kräuselkrankheit sowie unter Schwarzbeinigkeit.

Die Bestellung der Aecker zur Wintersaat ist noch weit zurück— geblieben. Teils hat es an der genügenden Zeit gefeblt, da man allzu reichlich mit dem Getreide beschäftigt war, teils ist auch der tiefer liegen de Boden derart aufgeweicht, daß man dort mit Gespannen nicht arbeiten konnte.

Mit den letzten Berichten der landwirtschaftlichen Vertrauens⸗ männer sind wiederum Vorschätzungen für Winterweizen und -⸗roggen, Sommerweizen, roggen und gerste, Hafer und Kartoffeln erbeten worden. Die Ergebnisse werden in einigen Tagen veröffentlicht werden.

Bauwesen.

Ein Wettbewerb um Entwürfe für ein Schulhaus in Treuen i Sachsen wird mit Frist bis 15. November für die im Königreich Sachsen ansässigen Architekten ausgeschrieben. Drei Preise von S00, 500 und 300 M sind ausgesetzt. Dem Preisgericht gehören u. A. an: Professor Vogel und Stadtbaurat Goette in Plauen sowie Stadtbaumeister Kittler in Treuen. Die Unterlagen verabfolgt gegen 1ẽ96̃der Schulausschuß in Treuen.

Ein Wettbewerb um Vorentwürfe für die Neu⸗ gestaltung des Herrmannsbades in Lausigk wird sächsische Architekten bis zum 20. Oktober ausgeschrieben bei drei Preisen von 1500, 1000 und 500 6. Dem Preisgericht gehören u. A. an: Oberbaurat Scharenberg. Baurat Tschammer und Architekt Hänsel in Leipzig. Die Wettbewerbsunterlagen werden gegen 3 (6 durch die Badeverwaltung der Aktiengesellschaft Herrmannsbad ver⸗

Verkehrswesen.

Der Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen trat gestern in Stuttgart im Königsbau zur diesjährigen Verbande bersammlung zusammen. Nach der Eröffnungsrede des Präsidenten Redlin begräßte der Ministerpräsident von Weijsaecker die Anwesenden im Namen der württembergischen Staatsregierung. Der Minister erkannte, wie W. T. B. meldet, die Verdienste des Vereins um die Entwicklung des zentraleurvpäischen Eisenbahnwesens an. Die glänzende Entwicklung des Eisenbahnwesens führe mit Not- wendigkeit zur Untersuchung der Frage der Vereinfachung der Staats- verwaltung. Auf diesem Gebiete begrüße er die Anwesenden als Kampfgenossen. Im Namen der Stadt Stuttgart bewillkommnete der Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager die Anwesenden.

Das Londoner Han delsamt hat abgeänderte Bestimmungen erlassen, wonach die nach dem Ausland bestimmten Dampfer genügend Rettungsboote mitführen sollen, um alle an Boid befindlichen Personen aufnehmen zu können. Die neuen Bestimmungen treten am 1. Januar 1913 in Kraft.

Verdingungen.

Die näberen Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs; und Staatsanzeiger! ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Srxredition wabrend der Dienststunden von 9 = 3 Uhr eingesehen werden.)

Italien.

Generaldirektion des Käönlglichen Arsenals in Venedig und gleichzeitig diejenigen in Spezia, Neapel und Taranto. 24. Sep⸗ tember 1512, Vormittags 11 Uhr: Lieferung von weißer Baumwoll leinwand in 2 Losen, und zwar: 1. Los im Werte von 40700 Lire, 2. Los im Werte von 44 890 Lire. Offerten und Quittung über Zablung der Sicherheitsleistung (4070 Lire für das 1. Los, 4490 Lire für das 2. Los) bis 23. September 1912. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger“.

Marineministerium in Rom und gleichzeitig die Generaldirektionen der Königlichen Arsenale in Spezia, Neapel, Venedig und Taranto. 24. September 1912, Vormittags 11 Uhr:; Lieferung von Gegenständen aus Kautschuk und ähnlichen Gegenständen in drei Losen im Gesamtwerte von 308 300 Lire. Offerten und Quittung über Zahlung der Sicherbeitsleistung (30 830 Lire insgesamt) bis 23. September 1912. Näheres in italienischer Sprache beim Reichs⸗

anzeiger). Belgien.

11. September 1912, 10 Uhr. Maison communale in Etter⸗ beek bei Brüssel; Wettbewerb für die Einrichtung der Heizung und Lüftung in der Schule an der Chaussee St. Pierre. Sicherheits- leistung: 10 90 des Verdingungsbetrags. Lastenhefte und Pläne (2 Fr.) vom Stadtsekretariat. Eingeschriebene Angebote zum 9. Sep⸗

tember.

14. September 1912, 11 Uhr. Ministère des colonies, Brüssel, Rue des Ursulines 27: Lieferung verschiedener Hölzer für die Schiffahrt auf dem Congo. Lastenheft Nr. 3875 vom Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15, zu beziehen. Eingeschriebene Angebote zum 11. September. ;

20. September 191, 2 Ubr. Maison communale in Auderghem bei Brüssel: Einrichtung der Heizung und Lüftung in verschiedenen Schulen. Eingeschriebene Angebote zum 19. September. Bedingungen vom Stadtsekretariat.

Bulgarien.

Kreisfinanzverwaltung in Sofia. 12. 25. September 1912: Lieferung von Gummimaterialien für die bulgarischen Eisenbahnen. Anschlag 12 787,50 Fr. Kaution 639 Fr.

Ebenda. 13. 26. September 1912: Lieferung von Lichtpaus⸗ papier für die bulgarische Eisenbahndirektion. Anschlag 5496 Fr. Kaution 275 Fr. Die Lastenhefte sowie die Verzeichnisse Nr. 378 und 367 und sonstigen Unterlagen zu den obigen beiden Lieferungen liegen an Wochentagen in der Materialienabteilung der General⸗ direktion für . und Häfen in Sofia und bei den brlgarischen Handelskammern zur Einsicht aus.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Freitag, eine Wiederholung von Puccinis, Madama Butterfly! in der be— kannten Besetzung der Hauytrollen statt. Der Kapellmeister von Strauß dirigiert. Für Sonntag ist eine Wiederaufnahme der ‚Lustigen Weiber von Windsor“ in Aussicht genommen, in der Herr Schwegler, der neuverpflichtete Bassist, den Falstaff, Fräulein Alfer⸗ mann erstmalig die Frau Fluth singt. Am Montag wird Aida“, mit Frau Kurk in der Titelrolle und Herrn Jadlowker als Radames gegeben. Fräulein Leisner setzt als Amneris ihr Gastspiel fort, und Herr W. Engel vom Stadtiheater in Zürich singt als Gast den Amonasro.

Im Königlichen Schauspielbhause wird morgen „Der große König“ von J. Lauff in der bekannten Besetzung wiederholt. Am 10. September wird, neueinstudiert, Albert Lindners vier⸗ aktiges Trauerspiel ‚Die Bluthochzeit? mit den Damen Poppe, Ressel, von Mayburg sowie den Herren Clewing, Geisendörfer, Kraußneck, Pohl und Zimmerer in den Hauptrollen, aufgeführt. Die Regie fährt Herr Dr. Reinhard Bruck.

In den Räumen des Kammerspielbauses fand gestern die p

Hauptversammlung der Gesellschaft für deutsche Volks⸗ festspiele unter dem Vorsitz des stellvertretenden Vor⸗

ö. . . 3. itzenden Rechtgzanwalts Dr. Jul. Lubszvnski-⸗Berlin

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statt. Der Generalsekretär der Gesellschaft Freiherr Karl von Gersdorff⸗Berlin erstattete den Jahresbericht über das bisherige Wirken der Gesellschaft und ihre Entwicklung. Durch Vermittlung der Gesellschaft sei es ermöglicht worden, in verschiedenen Landesteilen minderbemittelten großen Schichten der

Bevölkerung klassisch; Vorstellungen zu niedrigen. Eintritts- preisen zu bieten. Besonders dankbar sei die Gesellschaft für

das Interesse, das Max Reinhardt ihr nach wie vor entgegenbringe. Die Verbindung mit Max Reinhardt und seinen Veranstaltungen werde auch in Zukunft dieselbe innige bleiben. Aus der Versammlung wurde noch angeregt, nicht nur wie bisher in den großen Städten, sondern auch in kleinen Städten die Ver⸗ anstaltung von Volksfesispielen zu fördern. Die Neuwahl des Vor— stands hatte folgendes Ergebnis: J. Vorsitzender: Dr. Wilhelm Ritter von Borscht, Oberbürgermeister von München; I. stellvertretender Vorsitzender: Dr. Ing. Hermann Muthesius, K. Preuß. Geheimer Re⸗ gierungsrat; II. stellvertreten der Vorsitzender: Dr. J. Lubszynski, Berlin IJ. Schriftführer: Heinrich Nefft, Berlin, II. Schriftführer: Dr. Richard Graf von Schwerin, Berlin, Schatzmeister: Alfred Löwenberg, Kom⸗ merzienrat, Berlin. Als Generalsekretär wurde wieder Karl Freiherr von Gersdorff, Berlin, bestellt. Die Geschäftsstelle der Gesellschaft befindet sich in Berlin, Albrechtstraße 16.

Mannigfaltiges. Berlin, 5. September 1912.

Nach einem Besuch im Kriminalmuseum besichtigten die Vertreter der schwedischen Presse gestern, wie W. T. B.“ berichtet, verschiedene städtische Schulen. Sodann begaben sie sich nach dem Rudolf Virchow⸗Krankenhause, dessen Anlagen die lebbafte Bewunderung der fremden Gäste erregten. An die Be⸗ sichtigung schloß sich ein von der Stadt Berlin gegebenes Frübstück, bei dem der Stadtrat Kalisch die Gäste begrüßte. Vom Krankenhaufe ging die Fahrt nach dem Zoologischen Garten.

Auf der Treptower Sternwarte wird der Direktor Dr. F. S Archenhold am Sonntag, Abends 7 Uhr, einen Vortrag über: „Die Bewohnbarkeit der Welten“, halten; am Montag, Abends 7 Uhr, lautet das Thema: ‚Unser Wissen von den Sternenwelten“. Beide Vorträge sind gemeinverständlich und mit zahlreichen Licht, und Dreh— bildern ausgestattet. Mit dem großen Fernrohr wird am Tage ein heller Stern, am Abend der „Jupiter“, ein Sternhaufen oder ein Fixrstern gezeigt. Kleinere Fernrohre stehen den Besuchern zum Auf⸗ suchen beliebiger Himmelskörper kostenlos zur Verfügung.

Bonn, 5. September. (W. T. B.) Der auf dem Fluge Paris Berlin hier gelandete Flieger Astley ist heute früh z Uhr mit seiner Begleiterin, Fräulein Davies, nach Brüssel auf⸗ gestiegen.

Wien, 4. September. (W. T. B.) Heute vormittag fand im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses in Anwesenheit des deutschen Gefchäststrägers Prinzen zu Stolberg-Wernigerode, des Justiz— ministers und Unterrichtsministers und der Spitzen der Zivilbehbörden die feierliche Eröffnung des 31. groß -deutschen Juristen⸗ tages statt (ogl Nr. 211 d. Bl.). Die Teilnahme war überaus zahlreich, sodaß Saal und Tribünen überfüllt waren. Der frühere Justizminister Klein begrüßte namens des Ortsausschusses die Ver—⸗ sammlung und schlug die Wahl des Wirklichen Geheimen Rate, Pro— fessors Dr. Brunner⸗Berlin zum Voꝛsitzenden vor, die dieser unter lebhaftem Beifall annahm. Brunner bestellte dann unter anderm zum Mitvorsitzenden den früheren Justizminister Klein⸗Wien und den Juftijminister Dr. von Schmidlin-⸗Stuttgart. Nachdem der Professor Brunner ein Begrüßungsschreiben des Ministerpräsidenten Grafen von Stürgbk verlesen hatte, der durch seine Krankheit am Erscheinen ver hindert fei, hieß der Justizminister Dr. von Hochenburger namens der österreichischen Regierung und Justizverwaltung den

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