1912 / 227 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Sep 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Maul⸗

und

Rotlauf

ö der 62 Schweine

Zahl der verseuchten

* M

Königreiche und Länder

Kemitate (K.) Stuhlbezirke (St) Munizipalstãdte (M.)

Höfe

Gemeinden

Nr. des Sperrgeblets

Gemeinden

Gemeinden

Gemeinden

2

K. Szatmär, M. Szatmär⸗

. Zips (Szepes

K. .

K. Szolnok⸗Dohoka ....

St. Buziäsfürdö, Központ, Lippa, Temesrèékäs, Uja⸗ rad, Vinga, M. Temes var

St. Csäk, Detta, Weiß⸗ kirchen (Fehärtemplom), Kevevar, Werschetz (Ver⸗ secz, Stadt Fehértem⸗ plom, M. Versecz. ...

K. Tolna

K. Thorenburg Aranyos)

St. Csene, Großktkinda (Nagykikinda), Nagyszent⸗ miklös, Pärdäny, Per⸗ , . Tõrökberese, Török⸗ kanizsa, Hatzfeld (som⸗ bolya), Stadt Nagy⸗ kikinda

St. Alibunär, Antalfalva, Bänlak, Mödos, Groß⸗ beeskerek (Nagybercskerek), Panesova, Stadt Nagy⸗ beeskerek. M. Panesoba

K. Trentschin (Treneséen) .

K. Ung, St. Homonna, Mezölaborez, Sznna, Sztropł

St. Bodrogköz, Gälszées, Nagymihal y. Särospatak, Sätoraljaujhely, Sze⸗ renes, Tokaj, Varanné, Stadt Sätoraljaujhely.

St. Felsöör, Czelldömölk, Güns (Köszeg), Néämet⸗ ujvär, Särvär, Stein⸗ amanger (Szombathely), Städte Köszeg, Szom⸗ bathely

S. Körmend, Olsnitz (Mu⸗ raszombat), Szentgott⸗ bärd, Eisenburg (Vasvär)

K. Weszprim (Veszprom) .

St. Balatonfüred, Kesz⸗ thely, Pacsa, Sümrg, Tapoleza, Zalaegerszeg, ö Stadt Zalaegerszeg

St. Als6lendba, Csäktor⸗ nya, Nagykanktzsa, Letenye, Nova / Perlak. Stadt Groß⸗ kanizsa (Nagykanizsa) .. J

114

Kroatien⸗Slavonien.

K. Belovar⸗Körös, Va⸗ rasdin (Varasd), M. Va⸗ rasd

K. Lika⸗Krhapa

K. Modrus⸗Fiume

K. Pozsega

K. Syrmien (Szerém), M. Semlin (Zimony) ....

K. Veröcze, M. Ess (Eszek)

K. Agram (Zägräb), M.

Zãagrab

4

Zusammen Gemeinden (Gehöfte)

a. in Oesterreich:

Rotz 11 (14), Maul- und Klauenseuche 72 (795), Schweinepest (Schweineseuche) 176 (713), Rotlauf der Schweine 2658 (7654).

b. in Ungarn (ausschl. Kroatien⸗Slavonien):

Rotz 4 (62), Maul- und Klauenseuche 19 (15), Schweinepest (Schweineseuche) 2093 (96850), Rotlauf der Schweine 868 (2620).

Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 1, 12, 13. 15, 18, 19 27, 29, 31, 33, 35, 46, 47, 48, 560, 5a 5z, ba, zusammen in 29 Gemeinden und 40 Gehöften.

Kroatien⸗Slavonien:

Rotz 9 (9), Maul- und Klauenseuche (), Schweinepest (Schweineseuche) 75 (813), Rotlauf der Schweine 18 (77.

Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 68, 69, in 10 Gemeinden und 94 Gehöften.

Pockenseuche der Schafe ist in Oesterreich, Beschälseuche der Pferde und Lungenseuche des Rindviehs sind in Oesterreich und Ungarn nicht aufgetreten.

Bauwesen.

In der zweiten Sitzung des Tages für Denkmalspflege in Halberstadt am Freitag sprach zunächst der Geheime Oberbaurat Hoßfeld⸗Berlin über Technisches aus der Denkmal pflege. Er lenkte die Aufmerksamkeit namentlich auf solche die Denkmalpflege berührenden technischen Dinge, die der Denkmalpflege feindlich sind und beschränkte sich dabei auf das, was für kirchliche Baudenkmäler in Frage kommt. Er führte etwa aus: Die Haupt⸗ gefahr, die unseren Kirchenbauten droht, ist die Feuchtigkeit. Zu ihrer Beseitigung werden gewöhnlich allerhand Mittel und Mittelchen anempfohlen und angewandt, die das Uebel verdecken, anstatt ihm abzubelfen. Es kemmt darauf an, der Ursache der Nässe nachzuforschen. Diese kommt von unten, von oben oder von innen, d. b. aus dem Kirchenraum. Im ersten Falle zeigt sich die Feuchtigkeit am Kirchenfuße, am unteren Telle der Kirchenmauern. Häufig tragen die Grundwasser⸗ verhältnisse die Schuld. Das Grundwasser ist entweder ruhend, wobei die Nässe nur infolge der Aufsaugefähigkeit der Grund- mauern aufsteigt. Oder es dringt in der Richtung des Grund⸗ wasserstroms, der auch in ebenem Gelände vorhanden sein kann, gegen die Mauern an und steigt in diesen auf. Im ersten Falle

hilft wagerechtes Abdichten, etw mit Spybelschen Platten, die mittels Sägeberfahrens eingebracht werden. Es ist aber sehr teuer und oft der Art des Mauerwerks wegen nicht ausführbar. Oder man fenkt das Grundwasser. Dies kann aber, wenn Holz= gruündungen vorhanden sind, mit großen Gefahren verbunden sein, ist auch für das einzelne Gebäude selten durchführbar. Andrängendes, strömendes Grundwasser ist mit Drainage unschädlich zu machen. Genügende Vorflut ist dabei Bedingung. Fehlt sie, so sind Sicker⸗ gruben anzuwenden, aber mit Vorsicht, damit, wenn artesische Ver- hältnisse vorliegen, keine wasserundurchlässigen Schichten durchstochen werden. Feuchter Mauerfuß entsteht oft auch durch Wachsen der Bodengleiche. Hier helfen vorübergehende Freilegung der Mauern, unter Umständen regelrechte, dauernde Trockengräben. Kommt die ich en, von oben, so trägt gewohnlich die Undichtig⸗ keit der Dächer, Abdeckungen, Plattformen usw., hesonders die ihrer Anschlüsse die Schuld. Sft liegt diese aber auch gerade an den Vorkehrungen, die man an den Dächern zu deren Schutz anbringen zu müssen meint: an den Rinnen und Abfallrohren. Der Vortragende sprach sich eingehender über die vielumstrittene Frage der Vor- und Nachteile dieser Vorkehrungen aus und kam ihnen gegenüber zu einer im allgemeinen ablehnenden Haltung. Die Rinnen, besenders wenn sie mit Schneefanggittern verbunden sind, und die Abfallrohre bringen den Kirchengebäuden mehr Schaden als Nutzen. In künstlerischer und kunstgeschichtlicher Hin— sicht die doch sehr hoch stehen wird dem laum widersprochen werden. Aber die praktischen, die technischen Bedenken!! Erstere, die vornehmlich auf die Belästigung des Publikums durch das Traufwasser hinauslaufen, sind leicht zu entkräften Natürlich wird man unmittelbar über einem Bürgersteige keine freie Traufe anlegen. Gewichtiger sind die Bedenken technischer Art. Doch auch sie sind meist nicht stichhaltig. Die freie Traufe gibt einen klaren Zustand. Die Rinnen und Abfallrohre werden nicht gepflegt. Jene verschmutzen, diese verstopfen sich, frieren ein und platzen; die Nässe dringt an Stellen ein, wo sie dem Gebäude besonders gefährlich wird. Die freie Traufe kann höchstens dem Mauerfuße schaden; ein richtig angelegtes Traufpflaster wird hiergegen aber ausreichende Dienste tun. Natürlich kommt bei der ganzen Frage viel auf die Art des Bauwerkes an. Es ist ein Unterschied, eb man es mit einem auf freie Traufe komponierten schlichten Kirchengebäude zu tun hat, oder ob en sich um ein hoch⸗ organisiertes Bauwerk handelt, eine Werkstemkathedrale z. B., di. vollständig auf Rinnensystem komponiert ist. Aber auch hier ist die Regel die Wasserscheide, nicht das Abfallrohr, durch dessen Anbringung in unserer Zeit so manches berühmte Baudenkmal empfindlich geschädigt worden ist. Eine Ausnahme machen allenfalls die Putzbauten, bei denen der Mauerfuß, wenn er nicht mit dichtem Gestein verkleidet ist, unter dem Traufwasser leiden kann. Ihre Architektur verträgt aber auch dag Abfallrtohr in der Regel besser. Sehr häufig ist es aber die Feuchtigkeit von innen, unter der die Kirchen leiden. Die Kirchenräume, in denen Menschen, Witterungs— umschläge usw. viel Feuchtigkeit erzeugen, werden nicht genügend ge⸗ lüftet. Reichliche Luftflügel und Deckenluftöffnungen, vor allem aber auch Lufttürme sind unerläßlich. Die Luft muß kreisen können. Die Vorkehrungen müssen aber nicht nur vorhanden sein, sondern auch dauernd benutzt werden. Das geschieht leider meist nicht. Pflanzen⸗ wuchs, so schön und meist unentbehrlich er ist und obwohl er, wie z. B. Efeu, geradezu zur Trockenhaltung der Mauern dienen kann, darf doch dem Gebäude die Luft und das Sonnenlicht nicht nehmen. Gut ausgetrocknet werden kann ein Baudenkmal durch eine richtig gewählte Heizung. Nur keine Gasheizung, die noch mehr Nässe in das Haus bringt, Am besten sind Lust⸗ heizungen, die auch aus sonstigen konservatorischen Gründen am meisten zu empfehlen sind. Zentralheizung ist, wetön man von ganz kleinen Kirchen absieht, immer vorzuztehen. Erheblich Schwierigkeit bietet fast immer die Anbringung des Schornsteins, ein Hauptgrund, der für die Wahl der nur leider immer noch zu teueren und oft nicht zur Verfügung stehenden elektrischen Heizung sprich! Auch für den Zweck der Kirchen beleuchtung steht die Elektrizität obenan, wenn nicht bei der in Baudenkmälern unzweifelhaft allen Beleuchtungt arten überlegenen Kerzenbeleuchtung geblieben werden kann. Sodann ging der Vortragende zu den Baustoffen und Konstruktionen über. An die Spitze stellte er den Satz, daß bei allen Instandsetzungen und Wiederherstellungen das Bestreben herrschen müsse, die neuen Teile in den Stoffen und Kon—⸗ struktionen so herzustellen wie die alten. Doch könne die Geltung dieses Satzes nur für die sichtbar werdenden Teile des Baues ge⸗ fordert werden. In den Fundamenten in Mauerkörpern, unter Fuß höden z. B. seien neuzeitliche Konstruktionen und Baustoffe zulässig. Zweifelhaft könne die Sache da werden, wo die Konstruktion zwar den Augen des großen Publikums entzogen ist, nicht aber den Blicken der— en gen die dem Bauwerke sozusagen in die Eingeweide sehen. So z. B. bei Dachkonstruktlonen und dergleichen. Hier sei auch tunlichsi enger Anschluß an das Alte zu empfehlen, wenngleich es Fälle gäbe, wo neuzeitliche Anordnungen unvermeidlich sind. ie Bau⸗ stoffe selbst und ihre Behandlung gaben dem Vortragenden zunächst zu einigen Bemerkungen über die künstlichen Steine, besonders die Back⸗ steine Anlaß. Das Ersatzmaterial solle nicht nur die gleiche Form, sondern auch die gleiche Beschaffenheit haben wie die alten Steine. Die Industrie müsse in dieser Hinsicht mehr entgegenkommen und dürfe der Bestellung von Handstrichsteinen großer Form keine Schwierigkeiten entgegenstellen. Mit der Maschine lasse sich Hand⸗ strich nicht nachahmen. Handarbeit bleibe Handarbeit. Aehnlich sei es mit den Dachziegeln. Ein altes. Dach ver lange Ergänzung mit Ziegeln alter Art. Die neuzeitlichen seien zu dünn und von einer an sich wohl oft einwandfreien, aber zu den alten Steinen selten passenden Beschaffenheit. Für Rabitz⸗ Monier- und Eisenbetonkonstruktionen gelte besonders der oben aus— gesprochene Satz von der Verwendung moderner Bauweisen: sie dürften allenfalls da angewandt werden, wo sie nicht in die Er— scheinung treten. Auch dem Zement gegenüber sei größte Zurück— haltung geboten. Er sollte nur da verwandt werden, wo es sich um Festigkeit im statischen Sinne und um Wasserbewältigung handelt. Von der Oberflache sei er tunlichst immer fern zuhalten. Größter Wert sei auf guten Sand zu legen. Namentlich für Putz, dessen Technik sehr im argen liege, trotz „Edel putz! und dergleichen neuen Erfindungen, die bei Baudenkmälein ohnehin keine Verwendung finden könnten. Zum Schlusse brachte der Redner die schon in einer früheren Tagung von anderer Seite ge⸗ streifte Frage der dauernden technischen Pflege der Bau⸗ denkmäler zur Sprache. Er trat lebhaft für die Uebertragung dieser primitiven Pflege an einen Bauhandwerker, am besten an einen erfahrenen Zimmermann ein, der natürlich nichts anzuordnen, sondern nur zu beobachten, zu untersuchen und über seine Wahrnehmung den zum Schutz des Denkmals berufenen Stellen höherer Ordnung Meldung zu machen habe. Das Eingreifen der erforderlichen Maß⸗ regeln sei dann der letzteren Sache, und zwar schnellstens, ehe der nech unbedeutende Schaden zur Baufälligkeit, die noch geringfügige Reparaturausgabe zum kostspieligen Instandsetzungsberfahren wird. Es syrachen weiter der Geheime Baurat Wickop-Darmstadt über die Wiederherstellung der Liebfrauenkirche in Arnstadt i. Th. und der Domhaumeister Hertel Cöln über die Auswahl und Behandlung der für Wiederherstellungsarbeiten in Betracht kommenden Baumittel. An letzter Stelle stand auf der Tagesordnung das Thema Bau-

gewerksschulen und Denkmalpflege. Hierüber berichtete zuerst der Oberbauragt Deininger. Wien. Er führte etwa folgendes aus: Durch den Wandel der Anschauungen über richtige Denkmalpflege, der sich in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat haben sich natürlich auch die Bedürfnisse der praktischen Denkmalpflege geändert. Früher handelte es sich immer um sogenannte stilgerechte. Wieder. herstellungen, heute wird eine 3. unveränderte Erhaltung der Beftehenden angestrebt. Hierbei spiett der stilgewandte Restaurator nicht mehr die wichtige Rolle wie früher; dagegen ist die Aufgabe der die Arbeit ausführenden oder andauernd überwachenden Baugewerkleute schwieriger geworden. Dazu sind bauchtechnisch tüchtig ausgebildete und auch ein wenig künstlerisch geschulte Leute erforderlich, wie sie

und keine andere Formen würden gelehrt. allmählich eine Gesundung des kranken Bauwesens eintreten.

an den Baugewerkschulen herangezogen werden können. Diese baben die technisch. kunstlerische Kleinarbeit zu verrichten, während alle Pläne und Einzelzeichnungen für die bei einem lebenden Denkmal etwa notwendigen Neuhinzufügungen von einem hervor— ragenden Baukünsiler anzufertigen sind, damit sie künstlerisch, aber ohne Stiljwang, dem alten Bestand miöglichst gleich⸗ wertia werden. In den letzten Jahrzehnten ist aber außerdem das Gebiet der Denkmalpflege stark erweitert worden, weil es sich nicht mehr auf die Monumentalbauten allein, sondern auch auf Werke der bürgerlichen und bäuerlichen Baukunst eistreckt, Dazu ift ein großer Stab von Fachleuten erforderlich, die über das ganze Land zerstreut sind und sich eine gründliche Kenntnis der alten heimatlichen Bauweise erworben haben. Auch diese können nur aus den Reihen der Baugewerkschüler herangezogen werden; es ist daher von großer Wichligkeit, diese Schulen zur Mitarbeit auf dem Gebiete der Denkmalpflege zu befähigen und heranzu— bilden. Dleses Ziel kann ohne nennenswerte Mehrbelastung der Schüler erreicht werden durch einige Ergänzungen des Lehr—⸗ pianes und durch Verwendung von solchen Lehrern in den maßgebenden Fächern, die für den Schutz der alten Baudenkmale das richtige Verständnis haben. In den konstruktiven Fächern wären auch jene Baukonftruktionen zu berücsichtigen, die einst landesüblich waren, wenn fie auch derzeit nicht mehr im Gebrauch stehen, und allen Umbau- sowie Erhaltungsarbeiten wäre größere Aufmerksamkeit zuzu⸗ wenden. Ferner wäre den Schülern eine genaue Kenntnis der heimat⸗ ichen Baudenkmale beizubringen, was am besten durch möglichst viele Aufnahmen und Skizzierübungen geschieht, und schließlich wären einige kurze Vorträge über Denkmalpflege und Heimatschutz zu halten. An den öfterreichischen Baugewerkschulen wurde in den neuen Lehr⸗ plaͤnen bereits in diesem Sinne für die Heranziehung der Baugewerk— schüler zu tüchtigen Hilfskräften auf dem Gebiete der Denkmalpflege Vorsorge getroffen.

An zweiter Stelle sprach über denselben Gegenstand der Architekt, Oberlehrer Seriba⸗Hildesheim, indem er namentlich die Leistungen der deutschen Baugewerkschulen auf dem Gebiet der Denkmalpflege würdigte. Die Aufgabe der Denkmalpflege an Bangewerkschulen bestehe darin, die Schüler für den künstlerischen Hauch, der uber den gut empfundenen Werken unserer Vorfahren liegt, empfänglich zu machen, damit sie in gleicher Weise schaffen lernten. Es gelte dabei, sich auf diejenigen Formen zu bescheiden, die sich mit dem Zweck decken, von innen heraus zu gestalten, sich in ie Bedürfnisse zu versenken, gleichzeitig Ueberlieferung und Kulturfortschritt zu berücksichtigen. Wie die Träger jener alten guten heimischen Bauweise vor rund 120 Jahren die Dorfbaumeister waren, müßten auch wir den Baugewerksmeister mit dieser Bauweise wieder verlraut machen. Denn der Baugewerksmeister sei der Berater des bauenden Mittelstandes; die Bürger⸗ und Bauernhäuser, das Gehöft, die Scheune, ja sogar die Landkirche alle diese Bauwerke würden in go von 100 Fällen vom Baugewerksmeister, dem ehemaligen Schüler der Baugewerkschule, erbaut. Ihn also müßten wir mit der hoden⸗ ständigen Bauweise vertraut machen, wenn der Geschmack des Volkes wieder veredelt, der alte Kunstsinn wieder erweckt werden solle. Dle dabei notwendige Beschränkung biete keine Erleichterung, denn gerade mit einfachen Mitteln den Ausdruck wahrer Sachlichkeit zu finden, sei die schwerste Kunst. Durch die Verordnung des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe vom 1. Januar 1908, eine Folge des Heimatschutzgesetzes, seien die vierklassigen Baugewerkschulen in fünf klassige belwandelt und die Lehrweise gänzlich verandert. Nach gegebener Stizze werde mit den jungen Baubeflissenen ein kleines Gebäude langsam von innnn heraus entwickelt und dabei würden die verschiedenen, an dem Gebäude vorkommenden konstruktiven und formalen Einzelheiten in innige Beziehung zueinander gebracht. Der Umfang der Aufgabe steigere sich in jedem Studienhalbjahr; im dritten trete eine Aufgabe aus dem Gebiete des ländlichen Bauwesens hinzu, Im Süden Preußens würden fränkische, im Westen bergische, im Nordwesten niedersächsische, im Osten altsächsische Bauformen zugrunde gelegt Es muͤsse also unbedingt Neben diesen Arbeiten, die unter dem Namen Bauzeichnen gehen, würde der Schüler in der Gestaltungslehre angeleitet, ganz kleine Aufnahmen ländlicher und auch städtischer Wohnhäuser zu machen, die dann wieder in kleinen Aufgaben über die Gestaltungsmöglichkeit der Aufbauten an Hand eines gegebenen Grundrisses verwertet würden. Der Schüler verde dabei befähigt, das Aeußere des Gebäudes so zu gestalten, daß es die innere Anordnung wiederspiegele und sich in harmonischer Weise seiner Umgebung einpasse. Um dies zu lernen, würden die Schüler bei Ausflügen auf die ruhige geschlossene Dorfanlage im allgemeinen sowie auf die ruhige und meist geschlossene Gestaltung des Aufbaues der einzelnen Gebäude aufmerksam gemacht, ähnlich in der Stadt guf die gute Wirkung alter Straßenbilder und auf die ruhige Behandlung der Bürgerhäuser sowie ihrer Einzel⸗ heiten. Die Aufnahmen dienten dann wieder als Unterlage für die selbständigeren Entwürfe in den oberen Klassen. Der Monu⸗ mentalstil werde dabei autgeschlossen. Diese Pflege der boden⸗ ständigen Bauweise im Bauzeichnen und in der GHestaltungslehre verde unterstützt durch die deutschen Aussätze mit entsprechenden Themen, wodurch des Schülers Gefühlsleben in die gewünschte Rich⸗ tung gelenkt werde; durch die Baustofflehre werde er zu stoffgerechter Behandlung der Baustoffe angeleitet. Dem Freihandzeichnen, der darstellenden Geometrie und dem Modellieren endlich komme die Auf— gabe zu, die Gabe räumlicher Vorstellung zu erwecken, zugleich aber auch die Denkmalpflege zu fördern, indem alte deutsche Holzbauten wie auch ländliche Bauwerke gezeichnet und modelliert würden und nicht bloß ganze Gebäude, sondern auch einzelne Teile, wie Treppen, Türen und Fenster. In Bayern habe die Regierung 1899 zum ersten Male auf die Pflege der ländlichen Bauweise hingewiesen; in Augsburg, Nürnberg und München würden seitdem in den Bauschulen Wettbewerbe der Aufnahme von heimgtlichen Bauwerken veranstaltet. Im Unterricht spiele die heimische Bauweise seitdem eine herrschende Rolle. Auch die sächsischen, die württembergischen und die thüringischen Bau— gewerkschulen bestrebten sich in gleicher Weise, im Sinne der Denk malpflege und der heimischen Bauweise zu wirken.

Endlich berichtete noch der bayerische Generalkonservator Dr. Hager über die Denkmalpflegekurse, die das Generalkonserva⸗ torium der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns seit 1909 ver⸗ anstaltet hat, bisher fünf prähistorisch⸗archäologische, sechs kirchliche Denkmalkurse.

Ein Kongreß für Städtewesen in Düsseldorf findet anläßlich der rheinlsch⸗westfälischen Städtegusstellung in der Woche vom 23. bis 28. September. d. T statt. Es werden u. a. sprechen: Geheimer. Oherbaurat Stübben⸗Berlin über die Bauordnung in ihrem Einfluß auf Bebauungetplan, Wohnungswesen und Grund⸗

eigentum, Beigeordneter Rehorst⸗Cöln über die Aufgaben des Städte⸗

baues unserer Zeit, Professor Blum⸗Hannover über Güterverkehr und Städtebau, R. H. Aldridge-Leicester über die Wohnungsfrage in Turopa und ihre Lösung. Weiter werden die Bodenreformer Damaschke, A. Pohlmann und Professor Ermann Vorträge halten. Dr. R. van der Borght wird über den Einfluß der privaten Bau⸗ täligkeit auf die Entwicklung der modernen Städte sprechen und der Ministerialdirektor Dr. Freund über die Eingemeindung.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ernteaussichten, Ernteergebnisse und Getreidehandel in Rußland.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Warschgu berichtet unterm 17 September: Bie Getreideernte ist in Russisch Polen im all—⸗ 6. befriedigend ausgefallen. Mit der Roggenernte konnte früher als gewöhnlich bei günstigem Wetter begonnen werden. Auch ist es gelungen, den meisten Roggen noch bei gutem Wetter einzu⸗

bringen. Dagegen hat der Weizen unter dem im August ein⸗

anhaltenden Regen gelitten; ebensg Gerste und Hafer.

rterkräuter, die sich bei der Trockenheit in der ernen ö. ĩ z ebenfalls unter

res Sommers wenin entwickeln konnten, haben ar eintretenden übermäßigen Nässe gelitten. Der Stand der eln, insbesondere auf Jandigem Boden, ist noch befriedigend. agen Gegenden aber beginnen die Kartoffeln stellenweise zu

J

e Get reid epreise stellten sich am 16. September, wie folgt

Gz wurden für das Pud 16538 kg gezahlt: Roggen Wellen. Gerste Hafer

O S6 -= 6 95 hl. 116 —– 1737. 11i8—- 1277 7 9 ög3 = 152 ,.

eenstand in Italien im 5 Drittel des Monats August 1912.

Fibrend in Ober- und Mittelitalien die andauernd niedrtge mtur die Reife der Trauben verzögerte, hat in den übrigen Lagen die e Witterung den Verlauf der Weinlese beschleunigt, deren Ertrag „werden verspricht. Fast überall hat die Maisernte hegonnen, die vegen mangelnder hoher Wärmegrade und der starken Feuchtig⸗; r mittelmäßig ausfallen wird. Aus den gleichen Gründen uch der Reis sehr langsam. Der Ertrag der Tomgtenernte ist meinen sehr gut, dagegen siebt man einer nur mäßigen Oliven⸗ un egen. Kartoffeln, Feigen und Melonen geben einen guten und auch der Stand der Tabak- und Baumwollenpflanzungen rsprechend. Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in a vom 17. September 1912.

ergebnisse in den Niederlanden nach dem Stande vom 12. September 1912. ner Veröffentlichung des Königlich niederländischen Ministeriums ür Landwirt schaft Monat August war sehr regnerisch und kühl. Die gesamte penge des Monats war 212 mm; sie beträgt etwa 9, mm z' die größte bisher im Monat August festgestellte Nieder wenge (173,5 mm im Jahre 1870) und übersteigt noch die⸗ rem bleher nässesten Monat, dem Oktober 1852, um 6 mm. tiger Sturm suchte das Land in der Nacht vom 26. zum git beim. Auch in den ersten 10 Tagen des Monats Seytember n Regen und kühle Witterung vor. Dieses ungünstige Wetter manchen Teilen des Landes umfangreichen Schaden angerichtet; nissen die Zeitungsnachrichten, wonach die Ergebnisse der ge⸗ niederländischen Landwirtschaftsbetriebe ernstlich bedroht sein sbertrieben genannt werden. Eine gute Ernte ergibt sit Gras, . Gerste, Flachs sowie für Kar⸗ Zwiebeln, braune Bohnen und Zichorien; unter Durchschnitt werden Zuckerrüben bleiben, während Knollen⸗ se und Klee den gewöhnlichen Ertrag liefern, Großen Schaden dagegen gelitten: Hafer, Weizen und Erbsen; geringeren n. Bohnen. Im einzelnen ist folgendes anzuführen: Weizen Ects Ende Jul / Anfang August reif, hat jedoch größtenteils gegen gelitten; das Stroh ist fast schwarz. Hafer steht ss noch auf dem Felde. Die Ernte ist infolge des Regens blen Teilen des Landes mißraten. Nur der frühreife E Hafer in den Moorkolonien ist gut eingebracht. en haben in den Gegenden, wo sie auf Holzgestell. gelegt „wenig durch die Nässe gelitten, in den übrigen Bezirken fe jedoch als verloren angesehen. Bohnen stehen im sbnitt ziemlich gut. Der Stand der braunen Bohnen ist bialland mäßig, sonst ziemlich gut. Mostrichsaagt und hlaue sfaat versprachen eine gute Ernte, doch geht ihre Beschaffen⸗ erk zurück; viel hängt noch vom Wetter der folgenden Tage ab. jet Kümmel mußte in Groningen n, , nn, n werden. ardbrabant steht er im allgemeinen zu fein, in Nordholland und piöbrabant ziemlich gut, sonst gut. Eßkartoffeln. Ver ine Eindruck ist, daß der Ertrag wohl befriedigend ausfallen Der Stand ist auf dem Lehmboden in Utrecht, Nordholland, sand und Seeland ziemlich gut, sonst gut, in Friesland sogar sehr Fon den zu Fabrikationszwecken angebauten Kartoifeln die Frühsorten einen guten bis sehr 2 Ertrag. Für Spät⸗ war ez im August zu kalt. Der Stand wird in Groningen fr gut, in Drenthe und Overyssel als gut bis sehr gut, in End als gut bezeichnet. Den Zuckerrüben fehlte es in der Jeit an Licht und Wärme. Sie stehen in Südholland mäßig, Und, Nordbrabant und Nordholland ziemlich gut, sonst gut. Stand der Zichorien ist in Friesland ziemlich gut, enngen ziemlich gut bis gut, in Friesland und Südholland zwiebeln stehen in Nordholland mäßig, in Südholland gh gut, in Seeland gut. Nach weide. Der Graswuchs ist d des diesjährigen Sommers bis auf die letzte nasse 83 im genommen fehr befriedigend gewesen. In manchen ezirken durch den hohen Wasserstand großer Schaden angerichtet, so n Utrecht, Nordholland (Waterland, Diemen) und Südholland ndJ. In Süpholland und Utrecht wird auch über Mäuse⸗ geklagt. Der zweite Schnitt von Grasheu hat nur wenig üicht, ebenfo ist vom Klkeeheu beim zweiten Schnitt allein oningen und Friesland noch etwas gewonnen worden, sonst fast Von Klee war infolge des vorjährigen trockenen Sommerg benig übrig geblieben. Der junge Klee entwickelt sich be⸗ id. Run ketlrüben un? Kohlrüben stehen im ganzen seldrüben und Knöterich nur mittelmäßig.

te aussichten, Ernteergebnisse und Saatenstand in Bulgarien. J az Kaiserliche Konsulat in Sof ig berichlet unterm 16. Sep⸗ : Der Drusch des Getreides konnte im Berichtszeitraume lugust bis 14. September d. J) unter günstigen Bedingungen werden. Für ganz Bulgarien schätzt man den Ertrag der ktigen Ernte auf ungefaͤhr 16 Millionen Hektoliter Weizen, lionen Hektoliter Roggen, Sz Millionen Hektoliter Gerste und lionen Hektoliter Hafer. . e Feldbestellung zum Anbau der Wintersaaten hat gleich⸗ unter günstigen Witterungsverhältnissen stattfinden können. Auch kösaat von Raps konnte rechtzeitig erfolgen. Der in Nordbulgarien eine sehr gute Ernte. In Südbulgarien ne wo derselbe durch die Trockenheit der Vormonate erheblichen n erlitten hat, rechnet man nur auf einen sehr schwachen Ernte⸗ in dieser Frucht. e Zuckerrüben felder stehen in den Bezirken Wratza und ä vorjüglich und versprechen einen sehr reichen Ertrag. In den n Sofia, Ichtiman und Radomir, wo die Felder unter der zheit zu leiden hatten, ist jedoch ein Ausfall in der Rübenernte

ö „o im Vergleich zum Ertrag der vorjährigen Ernte harten.

Verdingungen.

heren Angaben über mern nn, die beim „Reichs- und mieiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen lion während der Bienststunden von 8 =—3 Ühr eingesehen werden.)

Italien.

ctungsbaubureau und Unterdirektion des Genig militare in ina. Z. Dktober 1512, 10 Uhr Vormittags: Vergebung der Hauten für Werkstätte, Laboratorten, Lagerräume usw. der neuen ttiedirektlon in Gamaro Egtaratti. bei Messina. Wert

Mais ver⸗

n n. usw. 8000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger ). . ; Pirektien des Militärkommissariats des 8. Armeekorps in Florenz, 30. September 1912. 10 Uhr Vormittags: Vergebung folgender Lieferungen: I) 200990 m grau-grünes Tuch für Soldaten in V0 Lofen zu Jo m. Sicher heitsleistung für jedes Log 560 Lire. 2) Zb00 ob0 im grau⸗grüne Halbleinwand für Zelte in 60 Losen zu Sh00 m. Sicherheitsleistung für jedes Los 390 Lire. 3) 200 000 m wasserdichte ele aß; für Mäntel in 40 Losen à 5000 m. Sicherheitsleistung für jedes Los 390 Lire. ) 46 000 Paar hohe Schnürstiefel für Fußtruppen, in 80 Losen à 50h Paar. Sicherheits⸗ heitsleistung für jedes Los 390 Lire. ar 8 in S0 Losen à 500 Paar. Sicherheitsleistung für jedes Los 230 Lire. 6) 50 0. komplette Lederkoppel, Gewehr⸗ und Tornifferriemen in jb Losen . 300 Stück. Sicherheit leistung für jedes Los 3670 Lire. Ablieferung an die, Hauptmilitärmagazine in Turin, Verona, Florenz und Neapel bis 31. Dezember d. J. Zeugnisse, Zulasunge papiere 2c. bis spätestens 29. September 1912. Offerten und Quittungen sind getrennt einzureichen. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger“. ö. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom. 12. Oktober 1912. 16/11 Uhr Vormittags: Vergebung aller zur Instandhaltung des Hafens von Anzio nötigen Arbeiten und Lieferungen auf die Dauer von 6 Jahren. Voranschlag 180 069 Lire. Bewerbungs⸗ schreiben sowie Jeugnisse 2c bis spätestens 2. Oktober. Offerten, is pätestens 11. Sktober. Vorläufige Sicherheitsleistung 12 000 Lire. Endgültige Sicherheitsleistung die, Hälfte, der jährlichen Ent⸗ m. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs anzeiger“.

Fandel und Gewerbe.

Aus den in Reichsamt des Innern zusammen ter nen „Rachrichten für Handel, . und Landwirtschaft“ ).

Serbien.

ollbehandlung der aus dem Auslande mit der Be . des Raumgehalts eingehenden Glas ge fäße. Da der Minister für Volkswirtschaft verlangt, daß gemäß den Vor⸗ schrlften des Gefetzes über die Maße und Gewichte die Einfuhr von Gläfern und anderen Glasgefäßen vom Ausland her nicht gestattet wird, wenn sie mit unrichtigen Maßbezeichnungen versehen sind, so hat der Finanzminister durch Erlaß vom 3. 28. August 1912, Z. Nr, 18 800, angeordnet, daß bei jeder Einfuhr von Glasgefäßen (Gläsern, Flaschen u. dergl.), an denen der Raumgehalt bezeichnet ist. regel⸗ mäßig nach der Warenbesichtigung über folche Einfuhr Meldung zu erstatten ift. und zwar in Belgrad bei dem Eichamt, in. Wranja Negotin, Pirot und Schahatz bei den Verwesein der Eichämter, damit festgestellt wird, ob die angezeichneten Maße genau sind oder nicht. Die Zollämter haben daher fortan nur in solchen Fällen die Erhebung der Zollbeträge nach den Anmeldungen. und die Ablassung pon derartigen Glasbehältern aus ihren Zollräumen zu gestatten, wenn der Kontrollbeamte vom Eichamt selne Einfuhrgenehmigung auf dem Unikat der Anmeldung vermerkt hat. Die Zollämter haben den Gichämtern zur Besichtigung und Prüfung nur solche Glasgefäße (Gläfer, Gläschen, Flaschen u. dergl.) anzumelden, in denen in den Bier und Kaffeehäusern usw. Getränke verabreicht werden; es sind demnach Luxusgefäße für den Hausgebrauch (gravierte, vergoldete und ähnliche Gläser, fogenannte Service usw.) sowie Gefäße für wissen⸗ schaftliche und gewerbliche Erfordernisse Eaboratoꝛien, Apotheken) solchen Besichtigungen nicht unterworfen. (Srpske Novine)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 21. September 1912:

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Gestellt 29 545 9921 Nicht gestellt 2407 1598 am 22. September 1912 Gestelltt .. 7184 256 Nicht gestellt.

In der vorgestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Harvener Berg bau-⸗Aktiengesellschaft, Dortmund, wurde die Schluß⸗ rechnung für das Geschäftsjahr 191111912 festgestellt. Sie schließt in Ein⸗ nahme und Ausgabe mit 25 580 876 6 ab. Der Aussichtsrat bejchloß, der Generalversammlung am 26. Oktober die Verteilung einer Dividende von 9 og vorzuschlagen. Die Gesamt kohlenförderung im Geschãafts⸗ jahre betrug 7 530068 t. Die Einnahmen betragen: Brutto⸗ gewinn aus Kohlen, Koks und Briketts. Teeröfenanlagen sowle der Abteilung Schiffahrt 23 622 910 (66, Entschädigung des Mülheimer Vergwerkpereins für aus dem Gruhenfeld Sellerbeck ge= forderte Kohlen 100 000 d, Einnahmen aus Zinsen 719 571 6, Ein⸗ nahmen aus Mieten und Pachten 929 527 , Einnahmen aus der Wasserleitung 698 , Gewinn aus Ziegeleianlagen 35 234 A6. Sierzu kommt ein Vortrag aus 1919/1911 in Höhe von 252 734 . nter den Ausgaben befinden sich folgende Posten; General⸗ unkoften 5 623 315 6, Generalunkosten der Gewerkschaft Victoria 777552 6, Unterhaltung der Beamten- und Anheiter—= wohnungen 328 148 ½ , Rücklage, für Bergschäden 800 E90 (, Rücklage für den Umbau von Eifenbahnanschlüssen 190 900 , Reserpekonto Hafenanlage Preußen 1 100 00 46, Abschreibungen I bog „, 4 o/, Dividende von S6 000 C00 S Aktienkapital 3 100 000 S. Zuwendungen für gemeinnützige Zwecke 250 009 96. Zuwendung zum Bau von Kinder⸗ und Haushaltungsschulen 100 000 S, statutengemäße Gewinnanteile 271 604 46. Hog Super⸗ dividende 4 250 066 S. Auf neue Rechnung werden 2657 S66 M vorgetragen. ;

ö Der Aufsichtsrat der Säch sisch⸗Böhmischen Portland⸗ Zementfabrik beschloß in seiner vorgestrigen, in Dresden abge⸗ haltenen Sitzung laut Meldung des . W. T. B.“ der auf den 17. Ok⸗ tober anberaumten außerordentlichen Generalversammlung die Er⸗ höhung des Aktienkapitals um S875 000 M6 auf 3 500 000 A6 vorzu⸗ schlagen. Die neuen Aktien werden vom 1. Januar 1913 ab divi⸗ dendenberechtigt sein. .

Laut Meldung des W. T. W.“ betrugen die Bruttoein⸗ nahmen der DOrientbahnen vom 9. bis 15. September 1912: 415 399 Fr. (weniger 121 194 Fr.), seit 1. Januar 1912; 12 369 669 Fr. (mehr 17065 807 Fr.). Die Mindereinnahme gegenüber dem Vor⸗ jahre ist auf geringere Militärtransporte zurückzuführen.

Berliner Warenberichte.

Berlin, den 23. September. Produktenmarkt. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 ke) in Mark: Weizen, inlaͤndischer Zs 96 12 00 ab Bahn, abfallender 192,00 20500, Normalgewicht 755 g 217,75 217 20 218,00 Abnahme im laufenden Monat, do. 21350. 21300 213,25 Abnahme im Oktober, do. 211,00 - 219,509 = 2I07 Abnahme im Dezember, do. 214,75 214,25 Abnahme im Mai 1913. Etwas matter.

Roggen, inländischer 173 00-174 00 ab Bahn. Normal gewicht 13 83 178575 =- 179,25 Abnahme im laufenden Monat, do, 75.50 175375 17550 Abnabme im Oktober, do. 174,75 175,00 bis 174,35 Abnahme im Dezember, do. 176,26 176.00 Abnahme im Mai 1913. Nahe Sctchten fest.

Hafer, Normalgewicht 450 g 181,ñ 75 -18260 Abnahme im laufenden Monat, do. 178.50 Abnahme im Mat 1913. Laufende Sicht fest. ;

Mais. Geschäftslos.

Weizenmehl (per 100 Kg) ab Bahn und Speicher Nt. 00

Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise. Doppel jenmer für: Wetzen, gute Sorte 21 20 M, 2112 1, Weinen, Puättelsorte ) 21.04 1, 20, 96 166. Welzen, geringe Sor ie f 24 38 *, 20 30 a6. Roggen, gute Sorte) 17,50 M, 17,28 6. Roagen,

) 40 000 Paar Hausschuhe p Mittelsorte ) 1776 6 1727.3. = Roggen, geringe Sortet) 1722 4,

Roggenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 0

und 1 21,40 23,20. Behauptet.

Rüböl für 100 Rg mit Faß 66 50 56, 59 == 66,50 Abnahme

im Oktober, do. 6720 Abnahme im Dezember. Matt.

Berlin, 21. September. Marktpreise nach K e

17.230 S6. Futtergerste, gute Sorten) 20,40 M6, 18.380 6. Futtergerste, Mittelsorte ) 19,70 AM, 19, 10 66. Futtergerste, geringe Sorte ) I9 00 M0, 18.56 6. Hafer, gute Sorte) 21,106, 30 00 46. Hafer, Mittelsorte 19, 90 6, 18,80 46. Hafer, geringe Sorte 1870 M, 17,60 . Mais (mixed) gute Sorte —— p, 44. Mais (mixed) geringe Sorte «M, 4 6. Mais (runder), gute Sorte 15 50 , 15,10 46. Nichtstroh e, 44. Heu 7.40 s, 50) 6. (Markthallen⸗ preise Erbsen, gelbe, zum Kochen 50, 0 M6, 30,00 ?, = Speisebohnen, weiße ho, 00 46, 30 00 (66. Linsen 50, 00 , 35, 00 S Kartoffeln (Kleinbandel) 10, 00 MS, 5.00 6. Rindfleisch von der Keule 1 Rg 240 M, i,8o0 dé, do. Bauchfleisch 1 Eg 1,90 S, 160 . Schweinefleisch 1 Eg 240 s, 1,60 0. Kalbfleisch Ji Eg 240 6, 150 6. Hammelfleisch 1 Eg 2, 40 S, 170 46. Butter 1 Kg 3,00 6, 220 16. Eier, 60 Stück 6.00 Sς, 4,00 H. Karpfen 1“ Kg 240 d, 1,40 S. Aale 1 Rg 3,20 6, j,ß0 6. Zander 1 kRg 36909 , 160 d. Hechte 1 Rg 2.80 , 140 σο6. Barsche 1 Kg 2140 υν, 1L'O0 ις. Schleie 1 Eg 3,20 S, 1, 50 S6. Bleie 1 kg 1,560 6, O, 80 αι. Krebse 60 Stück 36,00 S, 1,00 .

f) Ab Bahn. .

j Frei Wagen und ab Bahn.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht— piehmarkt vom 21. September 1912. (Amtlicher Bericht.) Rinder: Für den Zentner: Ochsen: 1) vollfleischige, aus⸗ gemäsfete, höchsten Schlachtwerts, ungejocht, a. Stall mast, Lebend⸗ gewicht 50h = H S6, Schlachtgewicht S6 93 M, b. Weidemast. Eg. I= 55 M, Schlg. 88 gh ½ις, 2) vollfleischige, ausgemästete, im Alter von 4— 7 Jahren, Lg. —— 44, Schlg. —— 16, 3) zunge, fleischige, nicht ausgemaͤstete und ältere ausgemästete, g. 46 49 46, Schlg. 84 89 ς, 4) mäßig genährte junge, gut genährte ältere, Lg. go -= 44 „16, Schlg. 75 85 6. Bullen: 1) vaollfleischige, ausge wachfene höchsten Schlachtwerts, Lg. 52 —= 65 , Schlg. 87 - 92 , 2) vollfleischige jüngere, Lg. 46 50 6. Schlg. 8 - 89 A6, 3) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere, g. 42 4546, Schlag. I9 = 83 46. Färsen und Kühe: 1) vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerts, Lg. —— A6, Schlg. M. 2) vollfleischige, ausge mästete Kühe höhten Schlachtwertz, bis zu 7 Jahren, 2g. 46 50 4, Schlg. S81— 88 6, 3) ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Farsen, Lg. 40-45 (z, Schlg. 73 582 S6, 4 mäßig genährte Kühe und Färsen. Lg, 35 —– 39, , Schlg. 66 74 ½6, b) gering genährte Kühe und Färsen, Lg; bis 33 6. Schlag. bis 73 S. Gering genährtes Jungvieh (Fresser), Lg. 33-40 AM, Schlg. 66 —- So 4. ͤ . Kälber: Fur den Zentner: 1) Doppellender feinster Nast, debend⸗ gewicht —‚— MS, Schlachtgewicht —⸗—— S. 2) feinste Nast⸗ käͤlber, 2g. 63 683 Jα, Schlg. 10 113 M, 3) mittlere Mast⸗ und beste Saugkälber, Wg. 61 65 6, Schlg. 102-198 ις, 4) geringe Mast⸗ und gute Saugkälber, Lg. 55 0 M, Schlg. 96 105 c, Y geringe Saugkälber, g. 48— 3 M, Schlg. 87 - 96 46, ö

Schafe: Für den Zentner: A. Stallmastschafe: 1 Mastlämmer und jüngere Masthammel, Lebendgewicht 45 49 , Schlachtgewicht 92 = 1060 ƽ, 2) ältere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe, Lz. 38 - 438 6. Schlg. 78 = 80 M6, 3) mäßig genährte Sammel und Schafe (Merzschafe), 2g. 32 3638 „, Schlg. 8 = S1 M6. B. Weidemastschafe: 1) Masilämmer, 2g. 47 50 416, Schlg. Ic ÿ—, 2) geringere Tämmer und Schafe, Lg. 38 44 , Schlg. —— 4. w

Schweine: Für den Zentner: 1) Fettschweine über 3 Zlr. Lebendgewicht, Lebendgewicht 68 - 70 „, Schlachtgewicht 85 87 46, 2) vollfleischigg Schweine von 240 - 309 Pfd. Lebendgewicht, g. 66 -= 67 6, Schlg. 83 84 , 3) vollfleischige Schweine von 350 —= 240 Pfd. Lebendgewicht, Lg. 63— 66 „, Schlg, 79 83 , 4) vollfleischige Schweine von 160 200. Pfd. Lebendgewicht, Lg. 61-65 ½, Schlg. 76 81 6, 5) vollfleischige Schweine unter 160 Pfd. Vg. 57 60 6, Schlg. 71 75 6, 6) Sauen, Lg. 62 64 16, Schlg. 77 - 80 Ml. . g.

Auftrieb: Rinder 3091 Stück, darunter Bullen 769 Stück;: Ochsen 1632 Stück, Kühe und Faͤrsen 690 Stück; Kälber 937 Stück; Schafe 8221 Stück; Schweine 11106 Slück.

Marktverlauf:

Das Rindergeschäft wickelte sich ruhig ab.

Der Kälber handel gestaltete sich lebhaft.

Bei den Schafen war der Geschäftsgang glatt. Der Schweinemarkt verlief ruhig und wurde geräumt.

erlin, 21. September. Bericht über Speisefette von geb n. r Die Tendenz des Marktes hat sich etwas befestigt. Das Ausland, besonders Holland, welches für Lieferungen feinfter Butter z. It. nur in Frage kommt, hat infolge besserer Nach⸗ frage seine Forderungen wesentlich erhöht. Das Geschäft in feinster russischer Butter ist rege. Die heutigen Notierungen sind: Po) und Genossenschaftsbutter Ia Qualltät 130 - 132 M, IIa Qualttãt 25 —= 130 . Schm al: Dle Ansicht, daß der bei Beginn der Berichtswoche stattgehabte Preisrückgang nur spefulativ und angesichts der guten Bedarfsnachfrage unnatürlich sei, hat sich schnell als richtig erwiesen. Die Packer benutzten den Rückgang zu Käufen und erhöhten die Preise sofort sprungweise wleder, nachdem sie ihren Zweck erreicht hattẽn. Lokoware ist hier knapp und, wird lebhaft dei steigenden Preisen aus dem Markt genommen. Die heutigen Notierungen sind⸗ Ghoice Western Steam 634 bis 644 , ameritanische⸗ Tafelschmal⸗ Borussta 67 Æ. Berliner Stadtschmal; Krone Sh J 70 4. Berliner Bratenschmalz Kornblume 66 bis 70 Æ. Speck: Starke Nach⸗ frage. Tendenz sehr fest.

Berlin, 21. September. Wochenbericht für Stärke / Stärkefabrikate und Hülsen früchte von Max Saberskv, Berlin. Die bessere Witterung der letzten Tage brachte einiges Angebet und sind die Preise etwas abgeschwächt. Rohe reingew. Kartoffelstärke 12 60 M, L2. Kartoffelstärke prompt 24 245 ƽ, a. Kartoffel- mehl prompt 241 24 S, IlL a. Kartoffelmehl —— , gelber Sirup 26—= 271 ½„, Kap.⸗Sirup 281 237 , Gxportsirup 28 bis 237 „6, Kartoffelzucker gelb 2656 26 4, Rartoffel u gter kap. 28 283 M6, Rumcouleur 39 39 , Biereouleur 38 bis 355 , Dexrtrin, gelb und weiß Ja. 31— 314 *, do. sekunda 29 395 , Wetzenstärke, Hallesche und Schlesische 45 bis J7 „6, do. kleinstückig 47 = 48 6, do. großstückig 47 = 48 . Reisstaͤrke (Strahlen) 55g „é, do. (Stücken, Hog , Schabe⸗ stärke 38— 41 66, la. Maisstärke 36 38 , alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 19 006 kg. Vtttorigerblen 258333 , Kocherbsen 22 24 , grüne Erbsen 26–— 30 , Futter · und Taubenerbsen 171 19 4M, inl. weiße Bohnen —— „4, flache Bohnen —— ½ , ungarlsche Bohnen 28-27 4, galizische, rufsisch' Bohnen 27 29 ½, große Linsen 35— 45 , mittel do. 360 = 40 S, kleine do. 25 —– 35 1, weiße Hirse 204231 . gelber Senf 30— 40 6, Hanfkörner 28 26 , Winterrübsen 27— 28 4,

9 Lü, Sicherheitsleistung 37 500 Lire. Jeugnisse usw. bis tember 1812, Vormitlags 10 Ühr. Vorschuß auf die

2625 29,50. Ruhig.

Winterrapg 27 258 S, blauer Mohn 65 - 80 „6, weißer Mohn